[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrohydraulischen Hubmodul der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Art.
[0002] Bei selbstfahrenden Flurförderfahrzeugen ist ein wichtiger Aspekt, mit der elektrischen
Energie sparsam umzugehen bzw. ein lastbedingtes Druckpotential des hydraulischen
Druckmittels zur Rückgewinnung elektrischer Energie zu nutzen. Moderne Flurförderfahrzeuge
enthalten eine drehzahlregelbare Versorgungspumpe, die von einem Elektromotor angetrieben
wird. Ein lastbedingtes Druckpotential des Druckmittels wird zur Energie-Rückgewinnung
genutzt, indem die Versorgungspumpe den Elektromotor als Generator antreibt. Die gewonnene
elektrische Energie wird in die Batterie zurückgeführt. Bei Flurförderfahrzeugen wie
Schubmaststaplern kommt für die Energie-Rückgewinnung z.B. der Verbraucher der Haupthebefunktion
in Frage. Allerdings enthält ein solches Flurförderfahrzeug häufig auch wenigstens
einen Verbraucher für eine Nebenfunktion, ein Schubmaststapler beispielsweise den
sogenannten Initialhubzylinder, der auch während des Energiespar-Modus der Versorgungspumpe
betätigbar sein soll. Bei einem durch Vorbenutzung in der Praxis bekannten Hubmodul
dieser Art ist eine zweite Versorgungspumpe für die Betätigung des Verbrauchers der
Nebenfunktion vorgesehen. Diese zusätzliche Versorgungspumpe ist teuer. Um die Nebenfunktion
steuern zu können, ist zudem der hydraulische Steuerkreis aufwendig. Dies ist ein
Nachteil, der durch den Energie-Rückgewinn oder die Einsparung nicht aufgewogen wird.
[0003] Es ist zwar aus der Praxis eine weitere Lösung mit nur einer einzigen Versorgungspumpe
bekannt, bei der jedoch im Energiespar-Modus der Pumpe keine gesteuerte Versorgung
einer Nebenfunktion möglich ist. Diese Lösung ist zwar baulich wenig aufwendig und
preisgünstiger als die Lösung mit zwei Pumpen, jedoch nachteilig, weil der Initialhubzylinder
des Schubmaststaplers nicht ausfahrbar ist, wenn der Haupthebezylinder einfährt und
die Pumpe Energie abgibt.
[0004] Bei einem aus EP 0 669 281 A bekannten elektrohydraulischen Hubmodul für ein Flurförderfahrzeug
mit einem Hubmast ist eine einzige Pumpe vorgesehen, die im Senkbetrieb des Hauptverbrauchers
in einem von einer Druckwaage überwachten Nebenstrang einen Generator treibt. Zur
Versorgung einer Nebenfunktion wird im Senkbetrieb Druckmittel bereits in einer gemeinsamen
Steuerventilvorrichtung für alle Verbraucher umgeleitet, ohne aus der bei Senkbetrieb
verfügbaren Energie Strom zu erzeugen. Von dem dann mit Überschuss versorgtem Nebenverbraucher
nicht verarbeitetes Druckmittel wird direkt zum Tank abgeleitet.
[0005] In einem elektrohydraulischen Hubmodul gemäß JP 0 22 15 700 (JP 01034627) ist ein
pilotgesteuertes Beipassventil zwischen einem Rückführanschluss zur Pumpe und dem
Tank vorgesehen, um abhängig vom Senkdruck zu verhindern, dass beim Senken verdrängtes
Druckmittel erneut durch die Pumpe gedrückt wird.
[0006] In einem Hubmodul gemäß GB 13 65 511 werden bei Senkbetrieb des Hauptverbrauchers
mit Energierückgewinnung keine Nebenverbraucher mit dem verdrängten Druckmittel versorgt.
[0007] Weiterer Stand der Technik ist enthalten in EP 0 908 413 A und DE 92 18 483 U.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektrohydraulischen Hubmodul der
eingangs genannten Art mit einem effizienten Energiespar-Modus der Versorgungspumpe
zu schaffen.
[0009] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Im Energiespar-Modus ist bei unter Last einfahrendem Hauptverbraucher eine gesteuerte
Betätigung des Verbrauchers der Nebenfunktion möglich, in dem aus dem Verbraucher
für die Haupthebefunktion verdrängtes Druckmittel nochmals zum Arbeiten im Verbraucher
der Nebenfunktion herangezogen wird. Dies erfolgt in einem Ausmaß, das bedarfsabhängig
eine Energierückgewinnung, oder bei reduzierter Stromaufnahme des Elektromotors einen
Spareffekt bedeutet. Denn es wird zumindest anteilig verdrängtes Druckmittel des Verbrauchers
der Hauptfunktion eingesetzt, um den Druck bzw. die Menge für den Verbraucher der
Nebenfunktion zu erzielen und auch um Energie zurückzugewinnen. Vom Hauptverbraucher
beim Senken verdrängtes Druckmittel wird über den Nebenstrang in jedem Fall zuerst
durch die Versorgungspumpe gedrückt, die bei ausreichendem Druckpotential Energie
erzeugt. Reicht das Potential des verdrängten Druckmittels für die Nebenfunktion nicht
aus, greift die Versorgungspumpe ergänzend ein. Ist kein Verbraucher einer Nebenfunktion
zu betätigen, dann wird der gesamte Druckunterschied zwischen dem Druckniveau des
Verbrauchers der Haupthebefunktion und dem Tankdruckniveau zur Energierückgewinnung
eingesetzt. Nur eine einzige Versorgungspumpe ermöglicht einen relativ einfachen hydraulischen
Steuerkreis mit einer speziellen Verschaltung ohnedies für die Funktionen erforderlicher
Komponenten und somit einen baulich einfachen elektrohydraulischen Hubmodul, der insbesondere
für Schubmaststapler zweckmäßig ist. Der Elektromotor der einzigen Versorgungspumpe
wird in deren Energiespar-Modus steuerungsseitig so eingesetzt, dass er entweder als
Generator Strom liefert oder ergänzend Strom aufnimmt.
[0011] Dabei ist es zweckmäßig, die Druckversorgungsleitungen der Verbraucher an die Ausgänge
einer Dreiwege-Proportional-Stromregeleinrichtung anzuschließen und die Steuerventilkomponente
zum Heben des Verbrauchers der Haupthebefunktion stromab der Dreiwege-Proportional-Stromregeleinrichtung
und in der Direktverbindung zum Tank anzuordnen. An sich wird mit der Steuerventil-Komponente
der Hebevorgang des Verbrauchers der Haupthebefunktion gesteuert, wenn die Versorgungspumpe
angetrieben wird, Im Energiespar-Modus der Versorgungspumpe teilt die Dreiwege-Proportional-Stromregeleinrichtung
dem Verbraucher der Nebenfunktion die benötigte Menge zu.
[0012] Damit der Regeleingriff der Dreiwege-Proportional-Stromregeleinrichtung im Energiespar-Modus
der Versorgungspumpe exakt nach dem Bedarf des Verbrauchers für die Nebenfunktion
erfolgt, werden die ersten und zweiten Steuerdrücke für die Druckwaage der Stromregeleinrichtung
aus der Druckversorgungsleitung für den Verbraucher der Nebenfunktion abgegriffen,
so dass hier die Druckverhältnisse in der Direktverbindung zum Tank, in welcher Direktverbindung
sich die Steuerventil-Komponente zum Heben des Verbrauchers der Haupthebefunktion
befindet, keinen Einfluss haben. Dadurch lassen sich ruckfreie Übergänge zwischen
dem Energiesparmodus und dem Versorgungsmodus steuern.
[0013] Für diese vorerwähnte Funktion kommen zwei Verschaltungsprinzipien in Frage. Bei
einem einfachen Richtungs- oder Wegesteuerventil für den Verbraucher der Nebenfunktion
stellt in der Druckversorgungsleitung dieses Verbrauchers die Proportional-Messblende
bedarfsabhängig exakt die jeweils erforderliche Druckdifferenz ein, die von der Druckwaage
für die Versorgung des Verbrauchers der Nebenfunktion gehalten wird. Im zweiten Fall
wird der wenigstens eine Verbraucher der Nebenfunktion über ein Proportional-Steuerventil
gesteuert, wobei stromab des Proportional-Wegesteuerventils ein repräsentativer Lastdruck
als der erste Steuerdruck für die Druckwaage abgegriffen wird. Dies spart eine eigene
Proportional-Messblende ein. Es liegt auf der Hand, dass auch mehrere Verbraucher
für Nebenfunktionen jeweils mit einem Proportionalsteuerventil gesteuert werden können
und dann der jeweils höchste Lastdruck als der erste Steuerdruck der Druckwaage zugeführt
wird, zweckmäßigerweise über Wechselventileinrichtungen.
[0014] Günstig ist es, die Druckversorgungsleitung zum Verbraucher der Haupthebefunktion
von einem Kreuzungspunkt ausgehen zu lassen, der sich stromauf der Steuerventil-Komponente
in der Direktverbindung zum Tank befindet. Das von der Dreiwege-Proportional-Stromregeleinrichtung
zugeteilte Druckmittel nimmt dann den Weg zu diesem Verbraucher, wobei gegebenenfalls
gleichzeitig auch der Verbraucher für die Nebenfunktion steuerbar bleibt.
[0015] Alternativ kann der Kreuzungspunkt, an dem die Druckversorgungsleitung zum Verbraucher
der Haupthebefunktion angeschlossen ist, auch in der in der Direktverbindung zum Tank
angeordneten Steuerventilkomponente (Stellung: Heben) angeordnet sein.
[0016] Befindet sich der Kreuzungspunkt stromauf der Steuerventil-Komponente, dann kann
diese Steuerventil-Komponente ein einfaches 2/2-Richtungs- oder Wegesteuerventil oder,
falls zweckmäßig, ein 2/2-Proportional-Steuerventil sein. Im erstgenannten Fall kann
für eine saubere Rampensteuerung des Verbrauchers der Haupthebefunktion die Drehzahlregelung
der Versorgungspumpe eingesetzt werden. Im zweiten Fall kann eine saubere Rampenfunktion
über das Proportional-Wegesteuerventil gesteuert werden, ohne dass die Versorgungspumpe
nennenswert beitragen müsste.
[0017] Befindet sich der Kreuzungspunkt in der in der Direktverbindung zum Tank angeordneten
Steuerventil-Komponente, so sollte diese zweckmäßigerweise als baulich einfaches 3/2-Wegesteuerventil
in Schwarz/Weiß-Bauweise (zwei Schaltstellungen: zum Tank offen oder zum Verbraucher
offen) oder ein eine Rampenfunktion steuerndes 3/2-Proportional-Wegesteuerventil sein.
[0018] Da an solche Flurförderfahrzeuge und speziell die Haupthebefunktion hohe Sicherheitsanforderungen
gestellt werden, ist es zweckmäßig, den Verbraucher der Haupthebefunktion durch eine
Senkbremsventileinrichtung abzusichern.
[0019] Um auch beim Verstellen des Verbrauchers der Haupthebefunktion in Senkrichtung eine
saubere Rampenfunktion steuern zu können, sollte die Steuerventilkomponente in dem
Nebenstrang ein 2/2-Proportional-Wegesteuerventil sein. Allerdings kann hier auch
ein einfaches 2/2-Schwarz/Weiß-Steuerventil genügen, weil ggfs. die Stromregeleinrichtung
und/oder die Steuerventilkomponente in der Direktverbindung beim Senken mitwirken.
[0020] Um die Last der Haupthebefunktion zuverlässig zu halten, sollte in der Druckversorgungsleitung
für den Verbraucher der Haupthebefunktion ein Rückschlagventil angeordnet werden.
[0021] Der Systemdruck wird - wie üblich - durch ein Druckbegrenzungsventil an der Druckseite
der Versorgungspumpe abgesichert. Zweckmäßigerweise ist jedoch auch für das ggfs.
niedrigere Druckniveau des Verbrauchers der Nebenfunktion eine Druckabsicherung vorgesehen,
und zwar durch ein zweites entweder zwischen der Druckversorgungsleitung zum Verbraucher
der Nebenfunktion und dem Tank vorgesehenes, dann niedriger eingestelltes, Druckbegrenzungsventil,
oder ein in der Steuerleitung für den ersten Steuerdruck der Druckwaage positioniertes
Druckbegrenzungsventil.
[0022] Um sicherzustellen, dass die Dreiwege-Proportional-Stromregeleinrichtung bei Nichtbetätigung
des Verbrauchers der Nebenfunktion zuverlässig sperrt, wird das zweite Druckbegrenzungsventil
durch eine eine Drossel enthaltende Entlastungsleitung für den ersten Steuerdruck
umgangen. Die Drossel in der Entlastungsleitung ist so bemessen, dass auch niedriger
erster Steuerdruck ordnungsgemäß der Druckwaage gemeldet wird.
[0023] Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes werden anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Blockdiagramm einer ersten Ausführungsform eines Hubmoduls in drucklosem Zustand,
- Fig. 2
- ein Blockdiagramm einer weiteren Ausführungsform, wobei in Fig. 2 die in Fig. 1 nur
symbolisch dargestellte Dreiwege-Proportional-Stromregeleinrichtung im Detail angedeutet
ist,
- Fig. 3
- ein Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform eines Hubmoduls,
- Fig. 4
- eins Blockdiagramm einer weiteren Ausführungsform eines Hubmoduls,
- Fig. 5
- einen Teil einer weiteren Ausführungsform, und
- Fig. 6
- einen Teil einer noch weiteren Ausführungsform eines solchen Hubmoduls.
[0024] Ein elektrohydraulischer Hubmodul S in Fig. 1, beispielsweise für ein Flurförderfahrzeug
wie einen nicht gezeigten Schubmaststapler, ermöglicht es, einen für eine Haupthebefunktion
einer Last F verantwortlichen Verbraucher VH und wenigstens einen Verbraucher VN für
eine Nebenfunktion gleichzeitig oder getrennt zu steuern. Der Verbraucher VH ist beispielsweise
der Hubzylinder, während der Verbraucher. VN z.B. der sogenannte Initialhubzylinder
ist. Es ist eine einzige Versorgungspumpe P vorgesehen, die zur Hebesteuerung durch
einen drehzahlregelbaren Elektromotor M angetrieben wird. Diese Versorgungspumpe P
ist zusätzlich zum Versorgungsmodus zur Energierückgewinnung (elektrische Energie)
oder Energie-Einsparung auch in einem Energiespar-Modus betreibbar. Dies bedeutet,
dass die Versorgungspumpe P mit aus dem Verbraucher VH verdrängtem Druckmittel den
Elektromotor M als Generator treibt und Energie erzeugt, oder der Elektromotor M nur
gerade die Energie aufnimmt, die zum Betätigen des Verbrauchers VN im verdrängten
Druckmittel des Verbrauchers VH nicht vorhanden ist. Reicht die Energie im verdrängten
Druckmittel für die Nebenfunktion, dann wird elektrische Energie rückgewonnen oder
braucht trotz der Nebenfunktion keine elektrische Energie zugeführt werden.
[0025] Im Hubmodul-Kernbereich HM (strichpunktiert hervorgehoben) führt eine Leitung 1 von
der Druckseite der Versorgungspumpe P zum Eingang einer Dreiwege-Proportional-Stromregeleinrichtung
SR, die durch einen Proportionalmagneten m1p verstellbar ist. An eine erste Abölseite
der Stromregeleinrichtung SR ist eine Direktverbindung 2 zum Tank T angeschlossen,
während an die andere Abölseite eine Druckversorgungsleitung 15 zu dem wenigstens
einen Verbraucher VN bzw. dessen Richtungs- oder Wegesteuerventil W angeschlossen
ist. Der Systemdruck wird durch ein Druckbegrenzungsventil 3 überwacht. An einem Kreuzungspunkt
4 in der Direktverbindung 2 ist eine Druckversorgungsleitung 5 zum Verbraucher VH
angeschlossen, in der ein in Rückströmrichtung sperrendes Rückschlagventil 6 angeordnet
ist. Zwischen dem Kreuzungspunkt 4 und dem Tank T ist in der Direktverbindung 2 eine
Steuerventil-Komponente 10 zur Hebesteuerung des Verbrauchers VH angeordnet, die in
der Ausführungsform der Fig. 1 als 2/2-Proportional-Wegesteuerventil 30 ausgebildet
und mit einem Proportionalmagneten m3p zur Verstellung ausgestattet ist. Von dem Verbraucher
VN führt eine Rücklaufleitung 11 zum Tank T. Zwischen der Druckversorgungsleitung
15 und der Rücklaufleitung 11 ist ein zweites Druckbegrenzungsventil 3a in einer Steuerleitung
12 vorgesehen. Das zweite Druckbegrenzungsventil 3a wird von einer Steuerleitungsschleife
13 umgangen, in der eine Drosselstelle 14 vorgesehen ist. Das zweite Druckbegrenzungsventil
3a und die Steuerleitung 12 sind hier als zweckmäßige Option vorgesehen.
[0026] Der Verbraucher VH für die Haupthebefunktion ist durch eine sogenannte Senkbremse
B überwacht, die auch für eine Begrenzung der maximalen Abströmmenge beim Senken verantwortlich
ist. An einem Kreuzungspunkt 7 der Druckversorgungsleitung 5 zweigt ein Nebenstrang
8 ab, in dem eine weitere Steuerventil-Komponente 9 für die Senksteuerung enthalten
ist, und zwar ein 2/2-Proportional-Wegesteuerventil mit einem Proportionalmagneten
m2p. Der Nebenstrang 8 führt zwischen einem in Richtung zum Tank T sperrenden Rückschlagventil
R und der Versorgungspumpe P zur Saugseite der Versorgungspumpe 3.
[0027] Jedes Wegesteuerventil W (in Fig. 1 ein einfaches Wege- oder Richtungssteuerventil)
eines Verbrauchers VN für die Nebenfunktion ist an die Druckversorgungsleitung 15
mit einer Druckleitung 16 angeschlossen, und an die Rücklaufleitung 11 mit einer Rückleitung
17.
Funktion:
[0028] Ist in der in Fig. 1 gezeigten Grundstellung der Verbraucher VH gegen die Last F
zu heben, ohne einen Verbraucher VN zu betätigen, dann wird bei angetriebener Versorgungspumpe
P die Steuerventil-Komponente 10 für das Heben aus der Durchgangsstellung in Richtung
zur Absperrstellung verstellt (mittels des Proportionalmagneten m3p), so dass sich
in der Druckversorgungsleitung 5 Druck aufbaut. Die Stromregeleinrichtung SR leitet
den Druck und die Menge nur zum Kreuzungspunkt 4. Die Steuerventil-Komponente 9 verharrt
in der gezeigten Absperrstellung. Die Senkbremse B wird durch das sich öffnende Rückschlagventil
umgangen; der Verbraucher VH fährt in Heberichtung aus. Die Steuerung erfolgt in Abhängigkeit
von der Bestromung des Proportionalmagneten m3p; gegebenenfalls wird auch die Drehzahl
des Elektromotors M benutzt, um eine saubere Rampenfunktion zu steuern und die gewünschte
Geschwindigkeit einzustellen. Wird gleichzeitig eine Nebenfunktion gesteuert, dann
wird das dafür erforderliche Druckmittel in der Druckversorgungsleitung 15 durch Bestromen
des Proportionalmagneten m1p bereitgestellt, wobei dann gegebenenfalls auch die Drehzahl
des Elektromotors M erhöht wird.
[0029] Ist die Last F anzuhalten, dann wird die Steuerventil-Komponente 10 wieder in Richtung
auf die Offenstellung verstellt und, falls keine Nebenfunktion gesteuert werden muss,
auch der Elektromotor M abgeschaltet. Ist weiterhin eine Nebenfunktion zu steuern,
so kann dies durch die Drehzahlregelung der Versorgungspumpe P und die Bestromung
des Proportionalmagneten m1p erfolgen. Gegebenenfalls wird dabei auch die Steuerventil-Komponente
10 in der Absperrstellung gehalten.
[0030] Ist der Verbraucher VH unter der Last F zu senken, und zwar ohne gleichzeitig eine
Nebenfunktion zu steuern, dann bleibt der Elektromotor M abgeschaltet, öffnet die
Stromregeleinrichtung SR nur zum Kreuzungspunkt 4, wird die Steuerventil-Komponente
10 in der Durchgangsstellung gehalten, und wird die Steuerventil-Komponente 9 aus
der gezeigten Absperrstellung in Richtung auf die Durchgangsstellung verstellt, und
zwar mittels des Proportionalmagneten m2p. Da das Rückschlagventil R dann sperrt,
wird das durch den Nebenstrang 8 verdrängte Druckmittel durch die Versorgungspumpe
P gedrückt, die als Hydraulikmotor den Elektromotor M als Generator zur Energie-Rückgewinnung
antreibt. Das die Versorgungspumpe P passierende Druckmittel strömt durch die Leitung
1, die Stromregeleinrichtung SR und die Direktverbindung 2 über die Steuerventil-Komponente
10 zum Tank T.
[0031] Ist während dieses Energierückgewinnungs-Modus der Versorgungspumpe P auch eine Nebenfunktion
zu steuern, dann wird der Proportionalmagnet m1p entsprechend bestromt, um die erforderliche
Menge in die Druckversorgungsleitung 15 zu führen, aus der dann der Verbraucher VN
über sein Wege- oder Richtungssteuerventil W betätigt wird. Aus einem Verbraucher
VN verdrängtes Druckmittel strömt über die Rückleitung 17 und die Rücklaufleitung
11 direkt zum Tank. Bei dieser Steuerung der Nebenfunktion ist es nicht erforderlich,
die Versorgungspumpe P anzutreiben, solange das Druckpotential im verdrängten Druckmittel
ausreichend ist. Ist dies nicht der Fall, dann greift die Versorgungspumpe P ergänzend
ein.
[0032] Die Ausführungsform der Fig. 2 unterscheidet sich von der der Fig. 1 dadurch, dass
die Steuerventil-Komponente 10 für die Hebesteuerung ein einfaches 2/2-Wegesteuerventil
31 mit einem einfachen Schaltmagneten m3 ist. Um dennoch eine saubere Hebesteuerung
des Verbrauchers VH (zweckmäßige Rampenfunktion) zu erzielen, wird die Drehzahlregelung
des Elektromotors M genutzt. Der weitere Aufbau ist gleich. Unterschiedlich zur Darstellung
in Fig. 1 ist die Dreiwege-ProportionalStromregeleinnchtung SR detailliert dargestellt,
und zwar mit einer Druckwaage D und einer der Druckwaage D in der Druckversorgungsleitung
15 nachgeordneten, durch den Proportionalmagneten m1p verstellbaren Messblende MB.
Die die an der Messblende MB eingestellte Druckdifferenz haltende Druckwaage D wird
von ersten und zweiten Steuerdrücken und einer Regelfeder 20 eingestellt und hält
die eingestellte Druckdifferenz auch bei Druckschwankungen in der Leitung 1 und/oder
15. Der erste Steuerdruck wirkt zusammen mit der Regelfeder 20 in Öffnungsrichtung
der Druckwaage D von der Leitung 1 zur Druckversorgungsleitung 15. Der erste Steuerdruck
stammt aus einer Steuerleitung 12a, die von der am Kreuzungspunkt 18 von der Druckversorgungsleitung
15 abzweigenden Steuerleitung 12 mit dem zweiten Druckbegrenzungsventil 3a abzweigt.
Der Kreuzungspunkt 18 befindet sich stromab der Messblende MB. Der zweite Steuerdruck
wird an einem Kreuzungspunkt 21 stromauf der Messblende MB in der Druckversorgungsleitung
15 abgegriffen, über eine Steuerleitung 22 an die andere Seite der Druckwaage D übertragen
und beaufschlagt diese in Öffnungsrichtung von der Druckleitung 1 zur Direktverbindung
2 zum Tank T. Da die ersten und zweiten Steuerdrücke nur im Kreis der Nebenfunktion
abgegriffen werden, haben die Druckverhältnisse in den Leitungen 1, 2 oder in der
Druckversorgungsleitung 5 zum Verbraucher VH keinen Einfluss auf den Regeleingriff
der Stromregeleinrichtung SR. Die Leitungsschleife 13 mit der Drosselstelle 14, die
enger sein sollte, als eine Drosselstelle 19 in der Steuerleitung 12a, dient zum Entlasten
der Steuerleitung 12a, falls die Messblende MB in ihre Absperrstellung verstellt wird
und keine Nebenfunktion zu steuern ist.
[0033] Die Ausführungsform der Fig. 3 unterscheidet sich von den beiden vorgenannten Ausführungsformen
dadurch, dass die Steuerventil-Komponente 10 zur Hebesteuerung den Kreuzungspunkt
4' zwischen der Direktverbindung 2 und der Druckversorgungsleitung 5 enthält und zu
diesem Zweck als 3/2-Wegesteuerventil 32 ohne Proportionalfunktion und mit einem Schaltmagneten
m3 ausgebildet ist. Durch die Symbolik ist gezeigt, dass es sich um ein 3/2-Wegesitzventil
handelt, das das Rückschlagventil 6 durch die Sitzventilfunktion 6' ersetzt.
[0034] Auch die Wege- und Richtungssteuerventile W der Verbraucher VN für die Nebenfunktionen
sind einfache Wegesteuerventile ohne Proportionalfunktion, wobei jeder Verbraucher
VN über Arbeitsleitungen 23, 24 an das Wege- oder Richtungssteuerventil W angeschlossen
ist.
[0035] Die Ausführungsform von Fig. 4 entspricht funktionell der Ausführungsform der Fig.
2 mit der als einfaches 2/2-Wegesteuerventil 31 ausgebildeten Steuerventil-Komponente
10, die mittels eines Schaltmagneten m3 verstellbar ist. Im Unterschied zur Stromregeleinrichtung
SR der Fig. 2 ist die für die Druckwaage D erforderliche Messblende nicht in der Druckversorgungsleitung
15 enthalten, sondern wird die proportional verstellbare Messblende durch ein Wege-
oder Richtungssteuerventil WP für den Verbraucher VN der Nebenfunktion gebildet, das
ein Proportional-Steuerventil mit den Proportionalmagneten m1p (und ggfs. einem nicht
gezeigten Zulaufregler) ist. Dank des Proportionalwegesteuerventils WP ergibt sich
in der jeweils beaufschlagten Arbeitsleitung 23, 24 der erste Steuerdruck für die
Druckwaage D, der über die Steuerleitung 12a übertragen und beispielsweise an einem
Wechselventil 25 zwischen den Arbeitsleitungen 23, 24 abgegriffen wird. Für den Fall,
dass nur ein Verbraucher VN für eine Nebenfunktion vorgesehen ist, wird der erste
Steuerdruck vom Wechselventil 25 über eine Steuerleitung 26 direkt an die Steuerleitung
12a übertragen. Sind mehrere Verbraucher VN für Nebenfunktionen vorgesehen, dann sind
deren Steuerleitungen 26, 28 über wenigstens ein weiteres Wechselventil 27 verknüpft,
das den jeweils höchsten ersten Steuerdruck in die Steuerleitung 12a überträgt. Der
zweite Steuerdruck wird wie in Fig. 2 über die Steuerleitung 22 aus der Druckversorgungsleitung
15 abgegriffen.
[0036] In Fig. 5 ist wie in Fig. 3 die Steuerventil-Komponente 10 für die Hebesteuerung
ein 3/2-Wegesteuerventil einfacher Bauart mit einem Schaltmagneten m3. Allerdings
handelt es sich dabei nicht um ein Sitzventil, sondern um ein Schieberventil, in dem
auch der Kreuzungspunkt 4' zur Druckversorgungsleitung 5 enthalten ist.
[0037] In allen Ausführungsformen könnte die Steuerventilkomponente 9 (Senken) im Nebenstrang
8 ein einfaches 2/2-Schwarz/Weiß-Richtungssteuerventil mit einem einfachen Schaltmagneten
(ohne Proportionalfunktion) sein.
[0038] Beim Senken des Verbrauchers VH kann Energie rückgewonnen werden, falls das Druckpotential
auch für die Betätigung des Verbrauchers VN reicht. Ist dies nicht der Fall, wird
dennoch Energie gespart, weil die Versorgungspumpe P nur ergänzend eingreift. Trotz
der Energieeinsparung oder -Rückgewinnung ist jedoch die ordnungsgemäße Betätigung
des Verbrauchers VN der einzigen Versorgungspumpe P sichergestellt.
[0039] In Fig. 6 ist die Steuerventil-Komponente 10 zur Hebesteuerung ein 3/2-Proportional-Wegesteuerventil
34 mit wenigstens einem Proportionalmagneten m3p in Schieberbauweise und mit einer
Regelfunktion (durch die parallelen Linien angedeutet).
1. Elektrohydraulischer Hubmodul (S), insbesondere für ein Flurförderfahrzeug wie einen
Schubmaststapler, mit einer durch einen Elektromotor (M) antreibbaren Versorgungspumpe
(P), die in einem Versorgungsmodus und in einem Energiespar-Modus betreibbar ist,
und an die wahlweise Druckversorgungsleitungen (5, 15) wenigstens eines Verbrauchers
(VH) einer Haupthebefunktion und wenigstens eines Verbrauchers (VN) einer Nebenfunktion
anschließbar sind, mit einem in Rückströmrichtung zum Tank blockierten Nebenstrang
(8) vom Verbraucher (VH) der Haupthebefunktion über die Versorgungspumpe (P) zu einer
Direktverbindung (2) zum Tank, wobei der Verbraucher (VN) der Nebenfunktion auch im
Energiespar-Modus der Versorgungspumpe (P) betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass nur eine einzige Versorgungspumpe (P) vorgesehen ist, und dass der Verbraucher
(VN) der Nebenfunktion im Energiespar-Modus der Versorgungspumpe (P) zumindest anteilig
mit aus dem Verbraucher (VH) der Haupthebefunktion mit Druck über den Nebenstrang
(8) und durch die Versorgungspumpe (P) verdrängtem Druckmittel betätigbar ist.
2. Hubmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Druckseite der Versorgungspumpe (P) eine Dreiwege-Proportional-Stromregeleinnchtung
(SR) vorgesehen ist, an die abströmseitig die Druckversorgungsleitungen (5, 15) aller
Verbraucher (VH, VN) und die Direktverbindung (2) zum Tank (T) angeschlossen sind,
und dass eine die Direktverbindung (2) zum Tank überwachende, in Strömungsrichtung
im Nebenstrang stromab der Dreiwege-Proportional-Stromregeleinrichtung (SR) angeordnete
Steuerventil-Komponente (10) zur Hebesteuerung der Haupthebefunktion vorgesehen ist.
3. Hubmodul nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dreiwege-Proportional-Stromregeleinrichtung (SR) eine Druckwaage (D) und
eine Proportional-Messblende (MB) aufweist, dass die Druckwaage in Öffnungsrichtung
zur Druckversorgungsleitung (15) des Verbrauchers (VN) der Nebenfunktion von einer
Regelfeder (20) und einem ersten Steuerdruck stromab der Proportional-Messblende (MB)
und in Öffnungsrichtung zur Druckversorgungsleitung (5) des Verbrauchers (VH) der
Haupthebefunktion mit einem zweiten Steuerdruck stromauf der Proportional-Messblende
(MB) beaufschlagt ist.
4. Hubmodul nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Proportional-Messblende (MB) in der Druckversorgungsleitung (15) des Verbrauchers
(VN) der Nebenfunktion angeordnet ist, und dass für den Verbraucher (VN) ein einfaches
Richtungssteuerventil (W) vorgesehen ist.
5. Hubmodul nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass für den Verbraucher (VN) der Nebenfunktion ein Proportional-Wegesteuerventil
(WP) vorgesehen ist, und dass der erste Steuerdruck der Lastdruck des Verbrauchers
(VN) stromab des Proportional-Wegesteuerventils (WP) ist.
6. Hubmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerventil-Komponente (10) des Verbrauchers (VH) der Haupthebefunktion
in der Direktverbindung (2) zum Tank stromab eines Kreuzungspunktes (4) vorgesehen
ist, von dem die Druckversorgungsleitung (5) zum Verbraucher (VH) der Haupthebefunktion
führt.
7. Hubmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerventil-Komponente (10) des Verbrauchers (VH) der Haupthebefunktion
in der Direktverbindung (2) zum Tank vorgesehen ist und einen Kreuzungspunkt (4')
enthält, von dem die Druckversorgungsleitung (5) zum Verbraucher (VH) der Haupthebefunktion
führt.
8. Hubmodul nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerventil-Komponente (10) ein 2/2-Schwarz/Weiß-Richtungssteuerventil
(31) oder ein 2/2-Proportional-Richtungssteuerventil (30) ist.
9. Hubmodul nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerventil-Komponente (10) ein 3/2-Schwarz/Weiß-Richtungssteuerventil
(33) oder ein 3/2-Proportional-Richtungssteuerventil (34) ist.
10. Hubmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbraucher (VH) der Haupthebefunktion durch ein die maximale Einfahrgeschwindigkeit
unter Last begrenzendes Senkbremsventil (B) abgesichert ist.
11. Hubmodul nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Senksteuerung des Verbrauches (VN) im Nebenstrang (8) ein 2/2-Proportional-Richtungssteuerventil
(9) oder ein 2/2-Schwarz/Weiß-Richtungssteuerventil vorgesehen ist.
12. Hubmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu einem auf Druckniveau des Verbrauchers (VH) der Haupthebefunktion
abgestimmten Druckbegrenzungsventil (3) stromab der Proportional-Stromregeleinnchtung
(SR) ein zweites, auf das ggfs. niedrigere Druckniveau des Verbrauchers (VN) für die
Nebenfunktion abgestimmtes Druckbegrenzungsventil (3a) vorgesehen ist.
13. Hubmodul nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Druckbegrenzungsventil (3a) zwischen der Druckversorgungsleitung
(15) des Verbrauchers (VN) für die Nebenfunktion und dem Tank (T) vorgesehen oder
in einer Steuerleitung (12, 12a) für den ersten Steuerdruck angeordnet ist.
14. Hubmodul nach den Ansprüchen 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Druckbegrenzungsventil (3a) zum Tank (T) durch eine eine Drosselstelle
(14) enthaltende Entlastungsleitung (13) für den ersten Steuerdruck umgangen wird.