[0001] Die Erfindung betrifft einen Kinnhalter für ein Musikinstrument mit einer Kinnstütze
und einer Haltevorrichtung zum Halten der Kinnstütze an dem Musikinstrument, welche
mindestens ein Spannelement umfaßt, das zum Verspannen der Kinnstütze mit dem Musikinstrument
stellbar ist.
[0002] Derartige Kinnhalter werden insbesondere für Streichinstrumente wie Violine oder
Bratsche eingesetzt, um das Musikinstrument leichter und sicherer halten zu können.
[0003] Aus der DE 43 02 804 C2 ist ein Kinnhalter für geigenartige Instrumente bekannt,
welcher einen Träger aufweist, der aus Rohrabschnitten gebildet ist und der an einen
Kinnhalter anschließt.
[0004] Aus der DE 359 170 ist ein Kinnhalter bekannt, bei dem die Kinnstütze mittels Spannschlußklemmen
am Instrument befestigt ist.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen gattungsgemäßen Kinnhalter so zu verbessern, daß er leicht und sicher anwendbar
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Kinnhalter der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Kinnstütze eine Einschiebeführung für das mindestens eine
Spannelement aufweist und daß die Einschiebeführung so angeordnet und ausgebildet
ist, daß die Einschieberichtung schräg zur Spannrichtung ist.
[0007] Durch den erfindungsgemäßen Kinnhalter ist erreicht, daß das oder die Spannelemente
nicht ständig fest mit der Kinnstütze verbunden sein müssen, sondern bei Bedarf über
die Einschiebeführung entnommen werden können bzw. zum Verspannen des Kinnhalters
mit dem Musikinstrument eingeschoben werden können. Dadurch läßt sich der erfindungsgemäße
Kinnhalter platzsparend lagern bzw. transportieren und der Kinnhalter läßt sich schnell
und einfach zerlegen bzw. zusammensetzen. Bei den aus dem Stand der Technik bekannten
Kinnhaltern ist dagegen die Haltevorrichtung mit den Spannelementen dauerhaft fest
mit der Kinnstütze verbunden. Dadurch sind solche Kinnhalter sperrig und schlecht
zu transportieren.
[0008] Da bei dem erfindungsgemäßen Kinnhalter eine Einschiebeführung für die Spannelemente
vorgesehen ist, ist man bei der Wahl des Materials für die Spannelemente freier als
bei den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen. Da dort die Spannelemente
fest mit der Kinnstütze verbunden sind, müssen an diesen entsprechende Gewinde oder
dergleichen vorgesehen werden, um sie mit der Kinnstütze fest zu verbinden.
[0009] Dadurch ist man aber im wesentlichen auf Metalle als Material für die Spannelemente
beschränkt. Dabei tritt jedoch das Problem auf, daß beim Spielen des Musikinstrumentes
und insbesondere einer Geige das Metall der Spannelemente in Berührung kommt mit der
auch noch besonders empfindlichen Haut von Hals und Gesicht des Spielers. Dies kann
bei dafür empfindlichen Personen Allergien wie Nickelallergien auslösen oder verstärken.
Dabei ist auch zu beachten, daß über die Verklemmung des Musikinstrumentes noch ein
erhöhter Druck auf die Haut ausgeübt wird, was zusätzlich die Gefahr der Allergienbildung
verstärkt. Bereits unter Allergien leidende Personen können die aus dem Stand der
Technik bekannten Kinnhalter nicht verwenden.
[0010] Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen ist auch zu berücksichtigen,
daß das metallische rohrförmige Teil des Spannelementes bei verspanntem Kinnhalter
in einem bestimmten Abstand zu dem Musikinstrument angeordnet werden muß, um eine
Beschädigung des Musikinstrumentes durch das metallische Teil beim Verspannen zu vermeiden
und um die feste Verbindung des Spannelementes über ein bogenförmiges Element mit
der Kinnstütze zu erreichen. Dadurch drücken aber die metallischen Teile stärker gegen
die Haut.
[0011] Da bei dem erfindungsgemäßen Kinnhalter wegen der Einschiebeführung auch keine Gewinde
vorgesehen werden müssen, lassen sich die Spannelemente so ausbilden, daß keine allergieauslösenden
Metallteile mit der Haut des Spielers in Kontakt kommen und insbesondere lassen sich
gut verträgliche Materialien verwenden. Der erfindungsgemäße Kinnhalter erfüllt damit
die Bestimmungen der EU-Richtlinie 94/27/EG für das Inverkehrbringen von nickelhaltigen
Erzeugnissen, die unmittelbar und länger mit der Haut in Berührung kommen und daher
zu allergischen Reaktionen führen, weil erfindungsgemäß gerade diese Berührung vermeidbar
ist.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das mindestens eine Spannelement durch die Einschiebeführung
lösbar an der Kinnstütze gehalten ist. Auf diese Weise läßt sich der Kinnhalter platzsparend
lagern und gut transportieren. Durch das Einschieben der Spannelemente ist der Kinnhalter
zeitsparend zusammensetzbar bzw. entsprechend zerlegbar, so daß er auch ausgehend
vom zerlegten Zustand zeitsparend mit dem Musikinstrument verbindbar ist.
[0013] Die Einschleberichtung kann dabei in einem Winkel zur Spannrichtung im Bereich zwischen
20° und 70° liegen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn dieser Winkel im Bereich zwischen
35° und 55° liegt. Dadurch ist dafür gesorgt, daß das Spannelement gut in die Einschiebeführung
einführbar ist und dabei bei verspanntem Kinnhalter ein entsprechender Haltekopf nicht
zu stark belastet ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Winkel im wesentlichen
bei 45° liegt, da dann, wenn die Spannrichtung im wesentlichen senkrecht zu einem
Korpus des Musikinstrumentes ist, ein Optimum zwischen guter Einführbarkeit des Spannelementes
und minimaler Belastung bei der Verspannung erreichbar ist.
[0014] Fertigungstechnisch besonders günstig ist es, wenn die Einschiebeführung durch eine
Ausnehmung in der Kinnstütze gebildet ist. Üblicherweise sind Kinnstützen aus Holz
gefertigt. Die Einschiebeführung läßt sich dann durch einfache Fräsbearbeitung an
der Kinnstütze herstellen.
[0015] Bei einer Variante einer Ausführungsform ist es vorgesehen, daß eine Einschiebeführung
für ein Spannelement einen Führungskanal für das Spannelement aufweist. Dadurch läßt
sich das Spannelement sicher in die Einschiebeführung einschieben und dort auch halten.
[0016] Um bei der Verspannung zwischen Kinnstütze und Musikinstrument für einen guten Halt
des Spannelementes an dem Stützelement zu sorgen und insbesondere Verkippungen und
dergleichen zu vermeiden, umfaßt die Einschiebeführung günstigerweise einen mit dem
Führungskanal verbundenen Stützkanal. Über den Stützkanal kann eine Haltefläche des
Spannelementes an der Einschiebeführung vergrößert werden und insbesondere können
die durch die Verspannung hervorgerufenen Kräfte besser aufgenommen werden. Günstigerweise
weist dazu der Stützkanal eine Anlagefläche für das Spannelement auf, welche im wesentlichen
senkrecht oder in einem kleinen Winkel zur Spannrichtung liegt. Dies ermöglicht eine
gute Aufnahme der zwischen Musikinstrument und Kinnstütze über das Spannelement wirkenden
Spannkräfte.
[0017] Besonders günstig ist es, wenn die Einschiebeführung für ein Spannelement zwei getrennte
Führungskanäle aufweist. Dadurch läßt sich das Spannelement sicher in der Einschiebeführung
halten und auch entsprechend leicht einführen.
[0018] Um für eine gute Verspannung zwischen Kinnhalter und Musikinstrument zu sorgen ist
günstigerweise ein Spannelement zweiteilig mit einem Verbindungselement zur Verbindung
mit der Kinnstütze und einem Haltefuß zur Anlage an dem Musikinstrument ausgebildet.
So ist auf konstruktiv einfache Weise über eine Relativbewegung dieser beiden Teile
zueinander eine Klemmkraft ausübbar.
[0019] Um die relative Lage zwischen Verbindungselement und Haltefuß zu verstellen und festzulegen,
weist das Spannelement günstigerweise eine Stelleinrichtung auf. Durch diese läßt
sich dann gezielt eine Spannkraft über das Spannelement auf das Musikinstrument ausüben,
um so die Kinnstütze über den Haltefuß des oder der Spannelemente mit dem Musikinstrument
zu verklemmen.
[0020] Bei einer konstruktiv besonders einfachen Ausführungsform umfaßt die Stelleinrichtung
eine Schraubverbindung. Es ist dann weiterhin fertigungstechnisch besonders einfach,
wenn das Spannelement eine Gegenaufnahme für die Schraubverbindung umfaßt. Dadurch
läßt sich auf einfache Weise eine Relativbewegung zwischen Verbindungselement und
Haltefuß erreichen und so auch eine gute Verspannung zwischen Musikinstrument und
Kinnstütze bewerkstelligen.
[0021] Besonders günstig ist es, wenn in der Gegenaufnahme eine Schraubenmutter drehfest
angeordnet ist. Dadurch kann auf Gewindebohrungen in dem Spannelement verzichtet werden,
so daß die Materialwahl dadurch nicht beschränkt ist. Außerdem läßt sich die Stelleinrichtung
dann mit wenigen Teilen, d.h. im wesentlichen mit zwei Teilen, nämlich der Stellschraube
und der zugehörigen Schraubenmutter ausbilden.
[0022] Günstigerweise ist die Gegenaufnahme im Verbindungselement angeordnet. Dadurch kann
über eine Betätigung der Schraube von der Unterseite des Musikinstrumentes her der
Kinnhalter mit dem Musikinstrument verklemmt werden.
[0023] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schraubverbindung innerhalb des Spannelementes
angeordnet ist. Dadurch ist die metallische Schraube von dem hautfreundlich gewählten
Material des Spannelementes umgeben bzw. eingebettet und der Spieler des Musikinstrumentes
mit dem daran gehaltenen Kinnhalter kommt nicht in Kontakt mit dem Metall der Schraube.
[0024] Um auf einfache Weise eine gute Verschiebbarkeit zwischen Verbindungselement und
Haltefuß zu gewährleisten, weist günstigerweise das Verbindungselement eine Verschiebungsführung
für den Haltefuß auf.
[0025] Vorteilhafterweise weist das Verbindungselement einen Haltekopf auf, welcher an die
Einschiebeführung angepaßt ausgebildet ist. Dadurch läßt sich ein sicherer Halt des
erfindungsgemäßen Kinnhalters an dem Musikinstrument erreichen.
[0026] Dazu weist bei einer Variante einer Ausführungsform der Haltekopf einen Führungssteg
auf, welcher an einen Führungskanal der Einschiebeführung angepaßt ist. Dies ermöglicht
ein gutes Einschieben des Spannelementes in die Einschiebeführung und einen sicheren
Halt.
[0027] Um eine große Haltefläche zu erreichen, ist vorteilhafterweise der Führungssteg am
Haltekopf seitlich nach außen liegend angeordnet. Weiterhin weist günstigerweise der
Haltekopf eine Anlagefläche zum Anlegen an eine entsprechende Anlagefläche eines Stützkanals
der Einschiebeführung auf. Auf diese Weise kann von der Einschiebeführung über den
Haltekopf die Klemmkraft gut aufgenommen werden und der Halt ist sicher und stabil.
[0028] Um insbesondere eine Herstellung des Haltekopfs über ein Spritzgußverfahren zu ermöglichen,
weist dieser an dem Ende, welches zum Einschieben in die Einschiebeführung vorgesehen
ist, ein im wesentlichen U-förmiges Profil auf. Es können auch zahnförmige Profile
oder ähnliche Profile vorgesehen sein. Dadurch läßt sich einerseits ein guter Halt
erreichen, da der Haltekopf nicht massiv ausgebildet ist und auch entsprechende Innenflächen
zum Halt beitragen können und andererseits ist diese Ausbildung gut geeignet für Spritzgußverfahren.
[0029] Günstigerweise sind dabei seitlich an dem Ende, welches zum Einschieben in die Einschiebeführung
vorgesehen ist, jeweils Führungsstege gebildet. Diese verstärken den Halt durch eine
Vergrößerung der Haltefläche.
[0030] Bei einer ganz besonders vorteilhaften Ausführungsform sind diejenigen Teile eines
Spannelementes, die bei mittels des Kinnhalters gehaltenem Musikinstrument mit der
Haut des Spielers in Berührung kommen können, aus einem hautfreundlichen Material
und insbesondere aus einem hautfreundlichen Kunststoffmaterial gefertigt. Dadurch
ist der direkte Kontakt von Haut und Metall vermieden und der erfindungsgemäße Kinnhalter
kann auch von an Metallallergien leidenden Personen verwendet werden bzw. die Gefahr
der Entstehung von Metallallergien ist verringert.
[0031] Günstigerweise ist dabei das Verbindungselement als Ganzes aus einem Kunststoffmaterial
gefertigt und ebenso ist der Haltefuß aus einem Kunststoffmaterial gefertigt.
[0032] Um das Verbindungselement kostengünstig mittels eines Spritzgußverfahrens herstellen
zu können, ist günstigerweise ein Haltekopf des Spannelementes so ausgebildet, daß
die ihn bildenden Wände im wesentlichen die gleiche Wandstärke aufweisen.
[0033] Dazu weist vorteilhafterweise der Haltekopf eine Mittelausnehmung auf, durch die
einerseits erreicht wird, daß die Wandstärken gleichmäßig sind und andererseits die
Haltefläche vergrößert wird.
[0034] Bei einer vorteilhaften Variante einer Ausführungsform umfaßt die Haltevorrichtung
zwei Spannelemente. Durch das Vorsehen zweier Spannelemente wird die Kinnstütze auf
sichere Weise an dem Musikinstrument gehalten und die Anzahl der für die Haltevorrichtung
vorzusehenden Teile ist gering. Entsprechend sind dann zwei in einem Abstand angeordnete
Einschiebeführungen vorzusehen, um die zwei Spannelemente aufzunehmen.
[0035] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kinnhalters, welcher an einem Musikinstrument
gehalten ist;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung entlang der Linie B-B der Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Spannelements;
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung des Spannelements der Fig. 3 entlang der Linie A-A;
- Fig. 5
- eine Unteransicht eines erfindungsgemäßen Verbindungselemente und
- Fig. 6
- eine Seitenansicht einer Kinnstütze mit Einschubführungen.
[0036] Ein erfindungsgemäßer Kinnhalter, welcher in Fig. 1 als Ganzes mit 10 bezeichnet
ist, umfaßt eine Kinnstütze 12. Eine Oberfläche 14 dieser Kinnstütze 12 ist an die
Gesichtsanatomie angepaßt.
[0037] Zum Halten der Kinnstütze 12 an einem Musikinstrument 16 ist eine Haltevorrichtung
vorgesehen, welche als Ganzes mit 18 bezeichnet ist. Die Haltevorrichtung 18 umfaßt
ein erstes Spannelement 20 und ein zweites Spannelement 22, welche in einem Abstand
voneinander an der Kinnstütze 12 gehalten sind. Die beiden Spannelemente 20, 22 sind
dabei grundsätzlich gleich ausgebildet.
[0038] Die Kinnstütze 12 weist zum Musikinstrument 16 hin einen erhöhten Rand 24 auf (Fig.
2), in dem durch Ausnehmungen 26 (Fig. 2, Fig. 6) dem jeweiligen Spannelement 20 bzw.
22 zugeordnete Einschiebeführungen 28 gebildet sind.
[0039] Das Spannelement 20 bzw. 22 umfaßt ein Verbindungselement 30 mit einem einstückig
daran gebildeten Haltekopf 32, welches durch Einschieben des Haltekopfs 32 in die
Einschiebeführung 28 zur Verbindung des Spannelementes 20 (bzw. 22) mit der Kinnstütze
12 vorgesehen ist. Weiter umfaßt ein Spannelement 20, 22 einen Haltefuß 34 mit einem
L-förmigen Profil (Fig. 4), durch das eine Anlagefläche 36 für den Haltefuß 34 an
dem Musikinstrument 16 gebildet ist. Die Anlagefläche 36 ist dabei mit einer entsprechenden
Polsterung, beispielsweise einem Korkstück, versehen. Eine Anlagefläche 38 der Kinnstütze
12 an das Musikinstrument 16 ist ebenfalls mit einer entsprechenden Polsterung versehen.
[0040] Der Haltefuß 34 ist in dem Verbindungselement 30 in einer Längsrichtung des Verbindungselementes
30 mittels einer Verschiebungsführung 40 (Fig. 3, Fig. 5) verschieblich geführt. Dazu
weist das Verbindungselement 30 eine in seiner Längsrichtung zu seinem dem Haltekopf
abgewandten Ende 32 hin eine Ausnehmung 42 auf, welche im Querschnitt in etwa halbkreisförmig
oder rechteckförmig mit abgerundeten Kanten ist. Der Haltefuß 34 weist ein entsprechendes
Beinelement 44 auf, welches in der Ausnehmung 42 geführt ist.
[0041] Um die relative Lage zwischen dem Verbindungselement 30 und dem Haltefuß 34 einzustellen
und festzulegen und somit die Länge des Spannelementes 20 bzw. 22 zwischen Haltekopf
32 und Haltefuß 34 festzulegen, ist eine Stelleinrichtung 46 (Fig. 3, 4) vorgesehen.
Diese umfaßt eine in Längsrichtung des Verbindungselementes 30 angeordnete Stellschraube
48, welche durch eine Öffnung 50 im Beinelement 44 des Haltefußes 34 und durch eine
Öffnung 52 in einem Verbindungssteg 54 am Ende der Ausnehmung 42 geführt ist. Ein
Schraubenkopf 56 ist vom Ende des Haltefußes 34 her zugänglich.
[0042] Für die Stellschraube 48 ist eine Gegenaufnahine 58 vorgesehen. Dazu ist zwischen
dem den Haltekopf 32 zugewandten Ende des Verbindungsstegs 54 und einem in einem Abstand
dazu angeordneten weiteren Verbindungssteg 60 eine Schraubenmutter 62 drehfest angeordnet.
Dies ist beispielsweise dadurch erreicht, daß Seitenwände zwischen den Verbindungsstegen
54 und 60 eine Erhebung 64 aufweisen, und der Durchmesser der Schraubenmutter 62,
die insbesondere als Sechskantmutter ausgebildet ist, so an die Erhebungen angepaßt
ist, daß bei Drehung der Stellschraube 48 die Schraubenmutter 62 sich nicht mitdrehen
kann. Bei einer Variante einer Ausführungsform ist der Abstand zwischen den Verbindungsstegen
54 und 60 so gewählt, daß die Schraubenmutter 62 dazwischen einklemmbar ist und nicht
herausfallen kann.
[0043] Die Stellschraube 48 ist innerhalb des Spannelementes 20 bzw. 22 so angeordnet, daß
sie durch eine äußere Wand 66 des Verbindungselementes 30 gegenüber Berührung mit
dem Spieler des Musikinstrumentes bei eingespanntem Kinnhalter abgeschirmt ist und
in dem Beinelement 44 so geführt ist, daß es zu keinem Kontakt mit der Haut des Spielers
kommt.
[0044] Mittels der Stelleinrichtung 46 lassen sich Verbindungselement 30 und Haltefuß 34
in Längsrichtung relativ zueinander verschieben und relativ zueinander festlegen.
Bei mit der Kinnstütze 12 verbundenem Haltekopf 32 läßt sich dadurch die Kinnstütze
über die Spannelemente 20, 22 mit dem Musikinstrument 16 verspannen, wobei die Spannrichtung
68 die Längsrichtung des Verbindungselementes 30 ist. Die Spannrichtung ist bei über
die Anlagefläche 38 auf das Musikinstrument 16 aufgesetzter Kinnstütze 12 und in die
Einschiebeführung 28 eingesetzten Spannelementen 20, 22 dabei im wesentlichen senkrecht
zu einer Schalldecke des Musikinstrumentes 16.
[0045] Die durch eine Ausnehmung 26 gebildete Einschiebeführung 28 umfaßt, wie in den Fig.
2 und 6 gezeigt, einen Führungskanal 70, der schräg zu der Spannrichtung 68 in einem
Winkel 72 angeordnet ist. Dieser Winkel liegt im Bereich zwischen 20° und 70° und
vorzugsweise zwischen 35° und 55°. Besonders bevorzugt ist es, wenn er in etwa bei
45° liegt. Ferner umfaßt die Einschiebeführung 28 einen mit dem Führungskanal 70 verbundenen
Stützkanal 74, welcher eine dem Musikinstrument 16 (bei an dem Musikinstrument gehaltenen
Kinnhalter) zugewandte Anlagefläche 76 aufweist. Diese ist im wesentlichen senkrecht
zur Spannrichtung 68 oder in einem kleinen Winkel dazu (kleiner als etwa 15°) angeordnet
und dient zur Abstützung des Haltekopfs 32, wenn über die Spannelemente 20, 22 die
Kinnstütze gegen das Musikinstrument 16 verspannt ist. Der Führungskanal 70 ist gegenüber
dem Stützkanal 74 in einer Richtung senkrecht zur Spannrichtung 68 breiter ausgeführt,
so daß die Ausnehmung 26 an dem erhöhten Rand 24 nach vorne die Form eines auf dem
Kopf stehenden L hat (Fig. 6).
[0046] Bei dem in Fig. 6 gezeigten Ausführungsbeispiel umfaßt die Einschiebeführung 28 für
ein Spannelement 20 bzw. 22 zwei getrennte Führungskanäle 70 mit jeweils zugeordneten
Stützkanälen 74, wobei zwischen den Führungskanälen 70 eine Mittelwand 78 angeordnet
ist. Bezüglich einer Mittelebene 80 dieser Mittelwand 78 sind die Führungskanäle 70
und Stützkanäle 74 symmetrisch angeordnet.
[0047] Die Ausnehmungen 26 für die Einschiebeführung 28 werden bevorzugterweise durch Fräsbearbeitung
von der Seitenfläche her der aus Holz oder Kunststoff gefertigten Kinnstütze 12 hergestellt.
[0048] Der Haltekopf 32 des Spannelementes 20 bzw. 22 ist an die entsprechende Ausbildung
der Einschiebeführung 28 angepaßt. Dazu weist er an seinem oberen Ende Führungsstege
82 auf (Fig. 5), welche in dem Winkel 72 - im Winkel zwischen der Spannrichtung 68
und den Führungskanälen 70 - zu der Längsrichtung des Verbindungselementes 30 angeordnet
sind. Die Führungsstege 82 dienen zum Einführen in die Führungskanäle 70 der Einschiebeführung
28. Sie sind zur Anpassung an die Einschiebeführung 28 seitlich nach außen stehend
am Haltekopf 32 angeordnet.
[0049] Der Haltekopf 32 weist dabei zwei Führungsstege 82 auf, die in einem Abstand voneinander
angeordnet sind. Wie in Fig. 5 gezeigt ist das Profil des Haltekopfs 32 in einer Betrachtungsrichtung
senkrecht zu den Führungsstegen 82 U-förmig. In einer Betrachtungsrichtung von einem
vorderen oder hinteren Ende der Führungsstege 82 her weist das Ende des Haltekopfs
32 bezüglich eines Führungsstegs 82 ein L-Profil auf. Eine Mittelausnehmung 88 ist
an die Mittelwand 78 angepaßt.
[0050] Der Haltekopf 32 weist ferner eine Anlagefläche 84 auf, die an die Anlagefläche 76
der Einschiebeführung 28 angepaßt ist; d.h., sie weist zur Längsrichtung des Verbindungselementes
30 den gleichen Winkel auf wie die Anlagefläche 76 zu der Spannrichtung 68.
[0051] Das Spannelement 20 bzw. 22 ist vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial gefertigt
(bis auf die Stellschraube 48 mit der Schraubenmutter 62), das insbesondere hautfreundlich
ist. Das Verbindungselement 30 und der Haltefuß 34 werden mittels Spritzguß hergestellt.
Um eine einfache und kostengünstige Herstellung zu ermöglichen, ist der Haltekopf
32 des Verbindungselementes 30 so ausgebildet, daß die ihn bildenden Wände im wesentlichen
die gleiche Wandstärke aufweisen.
[0052] Der erfindungsgemäße Kinnhalter ist wie folgt zu benutzen:
[0053] Durch das Vorsehen einer Einschiebeführung 28 und daran angepaßten Haltekopf 32 der
Spannelemente 20 bzw. 22 läßt sich der Kinnhalter 10 platzsparend mit nicht verbundener
Kinnstütze 12 und Spannelementen 20, 22 lagern, aufbewahren oder transportieren. Zur
Verbindung mit dem Musikinstrument 16 werden die Spannelemente 20, 22 in einer Einschieberichtung
86 schräg zu der nachherigen Spannrichtung 68 in die jeweiligen Einschiebeführungen
28 eingeführt. Die Kinnstütze 12 wird auf das Musikinstrument 16 über die Anlagefläche
38 aufgesetzt und durch Betätigung der Stellschraube 48 des jeweiligen Spannelementes
20 bzw. 22 wird die Kinnstütze 12 an das Musikinstrument 16 gespannt. Die Spannung
erfolgt dabei von der Seite des Haltefusses 34 her, d.h. bei aufgesetzter Kinnstütze
12 von der Unterseite des Musikinstrumentes her. Vorzugsweise wird mit dem erfindungsgemäßen
Kinnhalter 10 ein entsprechender Schraubendreher mitgeliefert.
[0054] Bei über den Kinnhalter 10 gehaltenem Musikinstrument 16 hat der Musiker aufgrund
der Fertigung der Spannelemente aus Kunststoff und aufgrund der Einbettung der Stellschraube
48 keinen Kontakt mit Metallteilen.
1. Kinnhalter für ein Musikinstrument (16) mit einer Kinnstütze (12) und einer Haltevorrichtung
(18) zum Halten der Kinnstütze (12) an dem Musikinstrument (16), welche mindestens
ein Spannelement (20; 22) umfaßt, das zum Verspannen der Kinnstütze (12) mit dem Musikinstrument
(16) in einer Spannrichtung (68) stellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kinnstütze (12) eine Einschiebeführung (28) für das mindestens eine Spannelement
(20) aufweist und daß die Einschiebeführung (28) so angeordnet und ausgebildet ist,
daß die Einschieberichtung (86) schräg zur Spannrichtung (68) ist.
2. Kinnhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine Spannelement
(20) durch die Einschiebeführung (28) lösbar an der Kinnstütze (12) gehalten ist.
3. Kinnhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschieberichtung
(86) in einem Winkel (72) im Bereich zwischen 20° und 70° zur Spannrichtung (68) liegt.
4. Kinnhalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einschieberichtung (86) in einem Winkel (72) im Bereich zwischen 35° und 55°zur Spannrichtung
(68) liegt.
5. Kinnhalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Winkel (72) zwischen Einschieberichtung (86) und Spannrichtung (68) im wesentlichen
45° ist.
6. Kinnhalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Einschiebeführung (28) durch eine Ausnehmung (26) in der Kinnstütze (12) gebildet
ist.
7. Kinnhalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Einschiebeführung (28) für ein Spannelement (20) einen Führungskanal (70) für das
Spannelement (20) aufweist.
8. Kinnhalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschiebeführung (28)
einen mit dem Führungskanal (70) verbundenen Stützkanal (74) umfaßt.
9. Kinnhalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützkanal (74) eine Anlagefläche
(76) für das Spannelement (20) aufweist, welche im wesentlichen senkrecht oder in
einem kleinen Winkel zur Spannrichtung (68) liegt.
10. Kinnhalter nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschiebeführung
(28) für ein Spannelement (20) zwei getrennte Führungskanäle (70) aufweist.
11. Kinnhalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Spannelement (20) zweiteilig mit einem Verbindungselement (30) zur Verbindung mit
der Kinnstütze (12) und einem Haltefuß (34) zur Anlage an das Musikinstrument (16)
ausgebildet ist.
12. Kinnhalter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannelement (20) eine
Stelleinrichtung (46) zur Verstellung und Festlegung der relativen Lage zwischen Verbindungselement
(30) und Haltefuß (34) aufweist.
13. Kinnhalter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtung (46)
eine Schraubverbindung (48, 62) umfaßt.
14. Kinnhalter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannelement (20) eine
Gegenaufnahme (58) für die Schraubverbindung umfaßt.
15. Kinnhalter nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß in der Gegenaufnahme (58)
eine Schraubenmutter (62) drehfest angeordnet ist.
16. Kinnhalter nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenaufnahme
(58) im Verbindungselement (30) angeordnet ist.
17. Kinnhalter nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubverbindung
innerhalb des Spannelementes (20) angeordnet ist.
18. Kinnhalter nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement
(30) eine Verschiebungsführung (40) für den Haltefuß (34) aufweist.
19. Kinnhalter nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement
(30) einen Haltekopf (32) aufweist, welcher an die Einschiebeführung (28) angepaßt
ausgebildet ist.
20. Kinnhalter nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltekopf (32) einen
Führungssteg (82) aufweist, welcher an einen Führungskanal (70) der Einschiebeführung
(28) angepaßt ist.
21. Kinnhalter nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungssteg (82) am
Haltekopf (32) seitlich nach außen liegend angeordnet ist.
22. Kinnhalter nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltekopf
(32) eine Anlagefläche (84) zum Anlegen an eine entsprechende Anlagefläche (76) eines
Stützkanals (74) der Einschiebeführung (28) aufweist.
23. Kinnhalter nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltekopf
(32) an dem Ende, welches zum Einschieben in die Einschiebeführung (28) vorgesehen
ist, ein im wesentlichen U-förmiges Profil aufweist.
24. Kinnhalter nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich an dem Ende, welches
zum Einschieben in die Einschiebeführung (28) vorgesehen ist, jeweils Führungsstege
(82) gebildet sind.
25. Kinnhalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß diejenigen
Teile eines Spannelementes (20), die bei mittels des Kinnhalters (10) gehaltenem Musikinstrument
(16) mit der Haut des Spielers in Berührung kommen können, aus einem hautfreundlichen
Material gefertigt sind.
26. Kinnhalter nach einem der Ansprüche 11 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement
(30) aus einem Kunststoffmaterial gefertigt ist.
27. Kinnhalter nach einem der Ansprüche 11 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltefuß
(34) aus einem Kunststoffmaterial gefertigt ist.
28. Kinnhalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Haltekopf (32) des Spannelementes (20) so ausgebildet ist, daß die ihn bildenden Wände
im wesentlichen die gleiche Wandstärke aufweisen.
29. Kinnhalter nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltekopf (32) eine Mittelausnehmung
aufweist.
30. Kinnhalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Haltevorrichtung (18) zwei Spannelemente (20, 22) umfaßt.
31. Kinnhalter nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in einem Abstand angeordnete
Einschiebeführungen (28) vorgesehen sind.