(19)
(11) EP 1 067 510 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.01.2001  Patentblatt  2001/02

(21) Anmeldenummer: 00114509.3

(22) Anmeldetag:  06.07.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7G10D 13/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 07.07.1999 DE 19931363

(71) Anmelder: Küppers, Peter
48599 Gronau (DE)

(72) Erfinder:
  • Küppers, Peter
    48599 Gronau (DE)

(74) Vertreter: Schulte, Jörg, Dipl.-Ing. 
Hauptstrasse 2
45219 Essen
45219 Essen (DE)

   


(54) Hi-Hat


(57) Ein Hi-Hat 1 verfügt über eine Bedieneinrichtung 1, mit deren Hilfe sowohl der obere Beckenteller 2 wie der untere Beckenteller 4 bewegt werden kann. Der obere Beckenteller 2 ist hierzu einer Stange 7 zugeordnet, die über das Fußpedal 12 wie bekannt nach unten gegen den unteren Beckenteller 4 bewegt werden kann. Gleichzeitig wird diese Bewegung des Fußpedals 12 über einen Seilzug 13 und eine Umlenkrolle 14 so umgelenkt, dass über entsprechende Verbindungen ein Hüllrohr 10, das den unteren Beckenteller 4 trägt, in die umgekehrte Richtung, d. h. also hier nach oben bewegt wird. Über zylindrische Federn 24, 25 und weitere Sicherungen wird erreicht, dass Überbeanspruchungen der Teile nicht auftreten können.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Hi-Hit zur Erzeugung von Schlagzeugklängen durch in Schwingung versetzbare Beckentelle, von denen ein Beckenteller mit einer im oder am Ständer angeordneten, auf- und abbewegbaren Stange verbunden gegen den anderen Beckenteller anschlagend geführt ist.

[0002] Bekannt ist es, konvex geformte Beckenteller, sogenannte Becken einzusetzen, um durch Anschlagen mit Stöcken oder adäquaten Hilfsmitteln bestimmte Klänge zu erzeugen. Ebenso können diese Becken auch von Hand gegeneinander geschlagen werden, wobei sich zwei annähernd gleich große Becken an ihren äußeren Rändern berühren. Dieses Gegeneinanderschlagen wird beim Hi-Hat, wie beispielsweise dem aus der US-PS 5,267,500 bekannten, dadurch erreicht, dass das obere Becken mit Hilfe einer auf- und abbewegbaren Stange gegen den feststehenden unteren Beckenteller geschlagen wird. Derartige Hi-Hats gehören zur Standardausrüstung eines Schlagzeugers, wobei er entweder direkt über ein Fußpedal auf die Stange einwirken kann, oder wie bei der US-PS 5,267,500 über einen entsprechend langen Bedienungszug, der in einem Schlauch angeordnet ist. Durch das Aufschlagen des oberen Beckentellers auf den unteren entsteht der typische metallische und langanhaltende Klang. Bei Konzerten, wie auch bei Aufnahmen auf Tonträger im Studio werden Hi-Hats als Rhythmus-Instrumente verwendet, welche in der Regel im Takt durch Fußarbeit des Schlagzeugers bedient werden. Mit dem anderen Fuß wird üblicherweise die Basstrommel o. Ä. bedient. Mit einem derartigen Hi-Hat kann wie erwähnt, nur das obere Becken bzw. der Beckenteller gegen den unteren feststehenden Beckenteller geschlagen werden. Andere Klänge können allenfalls durch Hinzunahme von Stöcken oder anderen Hilfsmitteln erreicht werden. Weitere Variationsmöglichkeiten bestehen allenfalls darin, dass man Becken unterschiedlicher Größe, die unterschiedliche Klänge auslösen, einsetzt. Es besteht allerdings seit vielen Jahren der intensive Wunsch der Schlagzeuger, insbesondere auch während eines Konzertes, unterschiedliche Klänge mit einem und demselben Hi-Hat zu erzeugen oder aber die Intensität zu verändern. Auch gewisse Effekte, wie beispielsweise zwei versetzte Klänge, lassen sich mit Hilfe der bekannten Ausführungen nicht realisieren. Dazu kann allenfalls die Hilfstechnik herangezogen werden, indem die einzelnen Spielvorgänge mehrspurig aufgenommen werden.

[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Instrument zu schaffen, das vielseitig und variabel spielbar bzw. betätigbar ist.

[0004] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass auch der andere Beckenteller, d. h. der untere Beckenteller, auf- und abbewegbar und gegen den beweglichen Beckenteller anschlagbar ausgebildet und hierzu mit einem entsprechend im oder am Ständer geführten Gestänge verbunden ist.

[0005] Die Möglichkeit, nun auch den unteren Beckenteller zu bewegen, führt zu einer zusätzlichen Möglichkeit, Klänge und unterschiedliche Klänge zu erzeugen, die bei bisherigen Hi-Hats einfach nicht zu erreichen sind. Damit erhöht sich die Spielmöglichkeit, wobei vorteilhafterweise auf Bedieneinrichtungen abgestellt werden kann, die rein äußerlich von den bisher üblichen gar nicht mal unterschiedlich sind. Mit ein- und derselben Fußbewegung werden entweder beide Beckenteller gegeneinander geführt oder aber einer bis zu einem gewissen Punkt, um dann von dem anderen getroffen zu werden oder aber auch dadurch, dass einer der Beckenteller festgesetzt und der andere gegen ihn angeschlagen wird. Schon diese Aufzählung verdeutlicht, dass die erfindungsgemäße Lösung für einen einigermaßen geübten Schlagzeuger eine Vielzahl von unterschiedlichen Spielmöglichkeiten bietet, die das Erzeugen von Musik zusätzlich interessant macht und noch mehr Freude bereitet, als die Betätigung bisher bekannter Hi-Hats.

[0006] Nach einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die auf- und abbewegbare Stange mit dem oberen Beckenteller innerhalb des den Ständer mitbildenden Ständerrohres angeordnet und das Gestänge mit dem anderen, d. h. also dem unteren Beckenteiller, als das Ständerrohr und die Stange umgebendes Hüllrohr ausgebildet ist. Über das Hüllrohr bzw. das Gestänge wird dementsprechend der untere Beckenteller entgegengesetzt zum oberen Beckenteller bewegt, während innerhalb dieses Hüllrohres die Stange mit dem oberen Beckenteller über ein- und dasselbe Fußpedal ebennfalls auf- und abbewegt werden kann. In aller Regel erfolgt diese Bewegung jeweils gegeneinander, so dass insbesondere mit wesentlich kürzeren Bewegungen die entsprechenden Klänge erzeugt werden können aber auch durch entsprechende Variationen und Zusätze unterschiedliche Klänge, die mit bisherigen Hi-Hats überhaupt nicht erreichbar waren. Weiter vorne ist bereits erwähnt worden, dass es viele Variationsmöglichkeiten gibt, wobei auch daran gedacht werden kann, beide Becken durch Umschalten auseinander bewegbar zu machen, so dass damit für den Schlagzeuger die Möglichkeit besteht, zunächst einmal mit den Schlagstöcken die zusammenliegenden Beckenteller zu schlagen, um dann nach Auseinanderfahren die beiden Beckenteller einzeln bedienen zu können.

[0007] Eine besonders zweckmäßige Ausbildung einer solchen aus mechanischen Teilen bestehenden Bedieneinrichtung ist die, bei der die bewegliche Stange gelenkig mit einem Fußpedal grundsätzlich bekannter Bauart verbunden ist, wobei dieses Fußpedal gleichzeitig auf einen Seilzug einwirkt, der mit dem Hüllrohr nach Umlenkung über eine Umlenkrolle verbunden ist. Diese Ausbildung ermöglicht es, die beiden Beckenteller gegeneinander zu führen, und zwar mit der gleichen Fußbewegung. Dabei kann durch die Bedieneinrichtung sichergestellt werden, dass die beiden Beckenteller gezielt entweder in Bewegung befindlich aufeinander treffen oder aber das einer bereits seine Endstellung erreicht hat und der andere dann daraufschlägt. Wichtig dabei ist, dass der Schlagzeuger mit ein und dergleichen Pedalbewegung sowohl die Stange für den oberen Beckenteller abwärtsbewegt wie auch gleichzeitig das Hüllrohr über den Seilzug und die Umlenkrolle umgelenkt nach oben bewegt. Er benötigt also zum Bedienen beider beweglichen Beckenteller lediglich das einzige bereits grundsätzlich bekannte Pedal, so dass er mit dem anderen Fuß nach wie vor ein anderes Musikinstrument bedienen kann.

[0008] Die entsprechenden beweglichen Teile können vor allem mit ein und demselben Fuß bewegt werden, weil nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen ist, dass die bewegliche Stange von einem Pedalteil, einem Hülsenteil und einer Tellerstange gebildet ist, dass das Pedalteil als den Seilzug aufnehmendes Rohr und das anschließende Hülsenteil als die Umlenkrolle umfassendes und mit der Tellerstange verbundenes Zwischenstück ausgebildet ist. Es wird somit eigentlich keine durchgehende Stange mehr eingesetzt, sondern eine solche Mechanik, die gleichzeitig auch das Bewegen des Seilzuges sicherstellt und sein Umlenken über die Umlenkrolle, so dass damit die Abwärtsbewegung der Stange mit dem oberen Beckenteiller in eine Aufwärtsbewegung des Hüllrohres mit dem unteren Beckenteller umgeändert wird.

[0009] Mit der beschriebenen Mechanik wird gleichzeitig auch das Zurückführen der beiden Beckenteller in ihre Ausgangslage dadurch sichergestellt, dass das Hüllrohr mit dem anderen Beckenteller ein Fußstück aufweist, das in einem das feststehende Ständerrohr umgebenden Zylinderrohr geführt ist und endseitig über einen nach außen vorstehenden Kragen verfügt, der zwischen zwei im Zylinderrohr angeordneten zylindrischen Federn gelagert ist. Die entsprechenden zylindrischen Federn sind entsprechend zwischen den Kragen und anderen Bauteilen des Zylinders eingespannt, und sie sind so ausgelegt, dass ein gleichmäßiges Hochführen und auch wieder Absenken des Beckentellers bzw. des Hüllrohres und ein Hochdrücken der Stange sichergestellt ist.

[0010] Die Kraft der zylindrischen Federn kann vorteilhaft eingestellt werden, wozu vorgesehen ist, dass das Zylinderrohr über ein Gewinde mit einem Bodenring die zylindrischen Federn einspannend verbunden ist. Je nachdem, wie weit das Zylinderrohr über das Gewinde am Bodenring eingezogen wird, erhöht sich der Andruck, und die zur Bewegung des Hüllrohres notwendigen Kräfte müssen entsprechend hoch sein. In aller Regel sind diese Federn allerdings so bemessen, dass lediglich ein Zurückschwingen und ein genaues Führen des Hüllrohres möglich ist.

[0011] Eine Überspannung oder gar eine Beschädigung wird gezielt dadurch verhindert, dass dem Seilzug eine Federanordnung zugeordnet ist, deren Härte über der der zylindrischen Federn liegt. Damit wird erreicht, dass dann, wenn sich das Hüllrohr gegen den Andruck der zylindrischen Federn bewegt, die Federanordnung zu einer Längung des Seilzuges führt, so dass eine Beschädigung sicher vermieden ist. Die Länge und Ausbildung der Federanordnung kann den jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden, wobei es ebenso notwendig ist, durch die Federanordnung dem Seilzug eine gewisse Flexibilität zu geben, die ein Abreißen verhindert.

[0012] Die Bewegung des unteren Beckentellers kann gegebenenfalls verändert werden, beispielsweise in der Hinsicht, dass er sich in der gleichen Richtung bewegt, wie der obere Beckenteller. Dies erreicht man erfindungsgemäß dadurch, dass das Pedalteil der Stange über eine Mitnehmerscheibe direkt mit dem Hüllrohr koppelbar ist. Damit wird die Umlenkung der Bewegung des Pedals ausgeschaltet, da die Stange und das Außenrohr miteinander verbunden werden, damit also die gleiche Bewegungsrichtung jeweils einzuhalten haben. Dabei kann es notwendig sein, den Seilzug soweit elastisch auszubilden, dass es hier nicht zu einer Überspannung und zu einem Abriß kommt.

[0013] Der die Bewegung des Fußpedals umlenkende Seilzug liegt im Inneren der entsprechend hohl ausgebildeten Stange. Seine Bewegung muss dementsprechend durch die umgebenden Teile hindurch auf das Hüllrohr übertragen werden. Hierzu ist vorgesehen, dass der Seilzug mit seinem Ende über einen Nockenzylinder am Hüllrohr festgelegt ist, wobei sein Verbindungsnocken einen Schlitz im Ständerrohr durchdringt und dadurch geführt ist. Damit ist gleichzeitig sichergestellt, dass das Hüllrohr bei seiner Auf- und Abwärtsbewegung sicher geführt ist und auch gegen Verdrehen gesichert ist, weil der Verbindungsnocken durch den Schlitz hindurchragt und damit die Führung bewirkt.

[0014] Der Abstand zwischen den beiden Beckentellern kann dadurch verändert werden, dass das Hüllrohr ein Teleskoprohr ist, dessen dem anderen Beckenteller zugeordnetes Endstück den Abstand zwischen den Beckentellern verändernd ausgebildet und mit einer entsprechenden Klemme ausgerüstet ist. Das Hüllrohr ist somit im oberen Bereich, d. h. im Bereich des Endstückes, zweiteilig ausgebildet, wobei diese beiden Teile ineinander verschiebbar und in unterschiedlichen Positionen festlegbar ausgebildet sind. Hierzu dient die Klemme.

[0015] Vorteilhaft kann darüber hinaus auch der Abstand zwischen den Beckentellern verändert werden, indem der obere Beckenteller lösbar mit der Stange verbunden und stufenlos darauf verschiebbar ausgebildet ist. Hierzu verfügt er am oberen Rand über eine Schraubzwinge. die das Festlegen an der Stange ermöglicht, und zwar, wie erwähnt, in unterschiedlichen Höhen.

[0016] Die weiter vorn beschriebene Einrichtung ermöglicht das Gegeneinanderbewegen der beiden Beckenteller, und zwar die Bewegung beider Beckenteller, über die im einzelnen erläuterte Mechanik. Denkbar ist es aber auch, die Umlenkung pneumatisch oder hydraulisch zu bewirken, wobei eine pneumatische Umlenkung und damit Bedienung des Hi-Hats dadurch möglich wird, dass der Stange ein Kolben zugeordnet ist, wobei das Ständerrohr als Zylindergehäuse mit einer oberen und einer unteren Zylinderkammer dient, von denen die untere Zylinderkammer gegen die Atmosphäre abgedichtet und mit einer zwischen Außenwand des Ständerrohres und verschieblichem Hüllrohr ausgebildeten Luftkammer in Verbindung steht, in der ein dem Hüllrohr zugeordneter Ringkolben verschieblich angeordnet ist. Beim Bewegen der Stange bzw. beim Bedienen des Fußpedals wird über den der Stange zugeordneten Kolben Druckluft bzw. Luft in der unteren Zylinderkammer komprimiert und dann in die entsprechende Luftkammer gedrückt, so dass der darin angeordnete Ringkolben ausweichen muss und dabei das Hüllrohr und somit den unteren Beckenteller mitnimmt. Diese Ausbildung hat den Vorteil, dass ein sehr weiches Anschlagen der Beckenteller bewirkt werden kann, weil eine "Druckluftfederung" geschaffen ist. Es kann auf weitere Hilfseinrichtungen hier ganz verzichtet werden, was den großen Vorteil hat, dass der Aufbau trotz der "Pneumatik" verhältnismäßig einfach ist.

[0017] Bekannt sind den unteren Beckenteller aufnehmende Stützteller, die aus geeignetem geringe Federungseigenschaften aufweisendem Material bestehen können. Bei einer solchen Ausführung ist das Hüllrohr starr mit dem Stützteller und damit dem unteren Beckenteller verbunden. Eine gewisse Abfederung des unteren Beckentellers ist so möglich.

[0018] Mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Weiterbildung ist eine gezielte Abfederung und gleichzeitig eine Übertrittsicherung erreicht, in dem das Hüllrohr einen zweiteilig ausgebildeten Stützteller mit rohrförmigem Ansatz aufweist, in dem zwischen zwei Teilstücken eine Schwingfeder angeordnet ist. Diese Schwing- oder Sicherungsfeder sorgt dafür, dass beim Aufeinandertreffen der beiden Beckenteller und dennoch ausgeübter "Bewegungskraft" über das Fußpedal eine Beschädigung nicht auftritt, weil nun die entsprechende Sicherungsfeder bzw. Schwingfeder zusammengedrückt wird, ohne dass es zu einem Problem oder Schaden kommen kann. Zweckmäßigerweise ist aber vorgesehen, dass das gegen den Beckenteller verschiebliche Teilstück als die Schwingfeder umhüllendes Schwingrohr mit oberem Anschlag ausgebildet ist. Über den Anschlag wird verhindert, dass die eingespannte Schwingfeder überlastet bzw. beschädigt wird.

[0019] Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein Hi-Hat geschaffen ist, das erheblich mehr Variationsmöglichkeiten als bekannte Standard Hi-Hats aufweist. Erstmals ist die Möglichkeit gegeben, nicht nur einen Teller gegen den anderen zu bewegen und anzuschlagen, vor allem den oberen gegen den unteren, sondern vielmehr können nun oberer und unterer Beckenteller gegeneinander, und zwar gezielt gegegeneinander geführt werden, um so unterschiedliche Klänge zu erreichen. Über geschickte und einfache Umsteilmöglichkeiten ist dabei eine Klangvielfalt zu erreichen, die mit den bekannten Hi-Hats einfach nicht möglich war. Der Abstand zwischen den beiden Beckentellern kann verändert werden, die Beschädigung der beiden Beckenteller wird durch eine Schwingfeder bzw. Sicherungsfeder verhindert und die gesamte Mechanik ist so einfach aufgebaut, dass die gegeneinander beweglichen Teile so geschützt angeordnet sind, dass sie für den Schlagzeuger keine Behinderung oder Gefahr darstellen.

[0020] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1
ein Hi-Hat II in Seitenansicht mit Bedienmechanik im Schnitt,
Fig. 2
den oberen Teil des Hi-Hats mit den beiden Becken und der Verlängerungsmöglichkeit des Hüllrohres,
Fig. 3
den oberen Teil des Hüllrohres mit dem Stützteller und einer Sicherungsfeder,
Fig. 4
den Stützteller mit rohrförmigem Ansatz ohne Sicherungsfeder und
Fig. 5
eine pneumatische Bedieneinrichtung in schematisierter Wiedergabe für ein Hi-Hat.


[0021] Das in Fig. 1 wiedergegebene Hi-Hat II besteht aus der Bedieneinrichtung 8 und den beiden Tellern 2, 4. Diese beiden Beckenteller, 2, 4 sind dem oberen Ende des Ständers 3 zugeordnet und gegeneinander beweglich, wie weiter hinten noch erläutert wird. Am unteren Ende der Bedieneinrichtung befindet sich der Tellerantrieb 5 in Form eines üblichen Fußpedales 12, über den sowohl der obere Beckenteller 2 nach unten wie der untere Beckenteller 4 nach oben bewegt werden kann.

[0022] Die den oberen Beckenteller 2 tragende Stange 7 ist im feststehenden Ständerrohr 6 verschieblich angeordnet, wobei diese Stange 7, wie weiter unten noch erläutert wird, mehrteilig ausgebildet ist. Das den unteren Beckenteller 4 tragende Gestänge 9 ist in Form eines Hüllrohres 10 ausgeführt, um wiederum die Stange 7 und das Ständerrohr 6 aufnehmen zu können und um den oben aufliegenden unteren Beckenteller 4 nach oben und nach unten zu bewegen.

[0023] Während der Tellerantrieb 5 bzw. das Fußpedal 12 direkt über das Pedalteil 15, das Hülsenteil 16 und die Tellerstange 17 auf den oberen Beckenteller 2 einwirkt, wird die gleiche Bewegungsrichtung des Fußpedals 12 dazu ausgenutzt, über einen Seilzug 13, der um die Umlenkrolle 14 geführt ist, auch auf das Hüllrohr 10 bzw. Gestänge 9 einzuwirken.. Dabei besteht das Pedalteil 15 aus einem Rohr 18, während das Hülsenteil 16 als Zwischenstück 19 ausgebildet ist, in dem auch die Umlenkrolle 14 für den Seilzug 13 untergebracht ist. Der Seilzug 13 ist mittig innerhalb des Pedalteiles 15 untergebracht und am anderen Ende 31 über einen Nockenzylinder 32 mit dem Hüllrohr 10 verbunden. Der Nockenzylinder 32 verfügt über Verbindungsnocken 33, die durch das Ständerrohr 6 und auch das Pedalteil 15 hindurchreichen. Hier ist dazu ein Schlitz 34 vorgesehen.

[0024] Im Bereich des Fußstückes 21 des Hüllrohres 10 ist dieses mit einem Kragen 23 versehen, wobei dieser Kragen 23 zwischen zwei zylindrischen Federn 24, 25 in einem Zylinderrohr 22 gelagert ist, das oben und unten verschlossen ist, so dass sich die zylindrischen Federn 24, 25 dagegen abstützen können. Damit wird das Fußstück 21 des Hüllrohres 10 gleichmäßig geführt, unabhängig davon, ob das Hüllrohr 10 nach oben oder nach unten bewegt wird. Die entsprechend zylindrischen Federn 24, 25 sorgen in beiden Richtungen für die notwendige gleichmäßige Führung und auch dafür, dass der Kragen 23 und damit das Hüllrohr 10 in die Ausgangslage zurückschwingt, wenn der Schlagzeuger seinen Fuß vom Fußpedal 10 nimmt bzw. dieses Fußpedal 12 entsprechend entlastet.

[0025] Die zylindrischen Federn 24, 25 können dadurch vorgespannt werden, dass der Verschluss des Zylinderrohres 22 unten von einem Bodenring 27 mit einem Gewinde 26 gebildet ist. Das Zylinderrohr 22 kann damit mehr oder weniger weit über diesen Bodenring 27 bewegt werden, um so die Vorspannung der zylindrischen Federn 24, 25 den jeweiligen Anforderungen entsprechend einzustellen.

[0026] Soll der untere Beckenteller 4 in der gleichen Richtung wie der obere Beckenteller 2 bewegt werden, so ist es möglich, ihn durch Lösen der Klemme 37 zu verschieben und dann über die Mitnehmerscheibe 30 und die übrigen hierzu notwendigen Teile das Hüllrohr 10 direkt mit der Stange 7 bzw. dem Seilzug 13 zu verbinden. Damit wird erreicht, dass beide Beckenteller in die gleiche Richtung schwingen können. Um eine Überbeanspruchung des Seilzuges 13 zu vermeiden, ist eine Federanordnung 29 vor gesehen, wobei die Härte dieser Federanordnung 29 deutlich über der der zylindrischen Federn 24, 25 liegt. Damit ist sichergestellt, dass diese Federanordnung 29 auch wirklich nur das Überbeanspruchen des Seilzuges 13 verhindert, ohne dass es dazu kommt, dass das Hüllrohr 10 bei seiner Bewegung blockiert wird.

[0027] Der Abstand zwischen den beiden Beckentellern 2, 4 kann, wie weiter vorne erläutert, über eine Klemme 37 verändert werden, indem das Endstück 36 des Hüllrohres entsprechend einschiebbar ausgebildet ist und in unterschiedlichen Positionen festlegbar ist. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, mit Hilfe der Schraubzwinge 38 den oberen Beckenteller 2 in Richtung unterer Beckenteller 4 oder auch in die umgekehrte Richtung zu verschieben. Von daher steht die Stange 7 auch ein gewisses Stück über den oberen Beckenteller 2 vor.

[0028] Abweichend von der Darstellung nach Fig. 1 ist in Fig. 2 eine Weiterbildung insofern vorgesehen, als hier eine zweiteilige Ausbildung des Stützrohres 49 dargestellt ist, in dem eine Sicherungsfeder 50 bzw. eine Schwingfeder 56 untergebracht ist. Dieses Stützrohr 49 ist quasi der rohrförmige Ansatz 53 des Stütztellers 51, wobei in diesem rohrförmigen Ansatz 53 und damit innerhalb der beiden gegeneinander verschiebbaren Teilstücke 54, 55 die Schwingfeder 56 untergebracht ist, die zwischen dem Wiederlager 52 und dem Stützteller 51 eingespannt ist und dafür sorgt, dass bei einem Übertritt, d. h. also bei einer Abwärtsbewegung des Fußpedales 12 nach Aufeinanderschlagen der beiden Beckenteller 2, 4 eine Beschädigung nicht auftreten kann. Eine Überlastung der Schwingfeder wird durch den Anschlag 58 verhindert, der das obere Ende des Schwingrohres 57 bildet, also des Teilstückes 55. Diese besondere Anordnung ist in Fig. 3 vergrößert wiedergegeben.

[0029] Fig. 4 dagegen zeigt eine Ausführung, bei der der Beckenteller 4 starr am Stützteller 51 angeordnet ist, also bei einem Übertritt nicht weiter federnd nachgeben kann.

[0030] Fig. 5 zeigte eine andere Ausbildung der vorliegenden Erfindung insofern, als hier eine pneumatische Bedieneinrichtung wiedergegeben ist. Die Bewegung der Stange 7 wird durch eine Kolbenzylinderkammerausbildung umgesetzt und auf das Hüllrohr 10 übertragen. Fig. 5 ist zu entnehmen, dass es sich bei dem Kolben 40 um eine Verdickung der Stange 7 handelt, wobei das Erzeugen eines Luftdruckes dadurch gesichert ist, das der Kolben randseitig mit O-Ringen versehen ist. Dadurch ergibt sich in dem Zylindergehäuse 21, und zwar in der unteren Zylinderkammer 43, ein Druck, während bei der umgekehrten Bewegung die Druckluft aus der oberen Zylinderkammer 42 ausströmen kann. Hier ist ein Kanal vorgesehen, der die obere Zylinderkammer 42 mit der Atmosphäre verbindet.

[0031] Die Druckluft, die durch das Abwärtsbewegen des Kolbens 40 erzeugt wird, strömt durch die im Bereich des unteren Endes des feststehenden Ständerrohres 6 belasenen Bohrungen in eine Luftkammer 45 ein, wobei diese Luftkammer 45 durch einen Ringkolben 46 begrenzt wird, der Teil des Hüllrohres 10 ist. Der Ringkolben 46 wird somit durch die Druckluft hochgedrückt und damit auch das Hüllrohr 10 und damit letztlich der untere Beckenteller 4. In die Außenwand 44 des feststehenden Ständerrohres 6 ist ein O-Ring eingelassen, um die notwendige Abdichtung in diesem Bereich zu erzwingen. Die Innenwand 47 des Ständerrohres 6 ist hier unbelassen, weil diese Innenwand 47 als Innenwand der unteren Zylinderkammer 43 wirkt und dient.

[0032] Die Teile des Zylindergehäuses 41 sind in diesem Bereich in einem Außenrohr 48 untergebracht, das als solches feststehend und damit praktisch Teil des Ständerrohres 6 ist.

[0033] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.


Ansprüche

1. Hi-Hat zur Erzeugung von Schlagzeugklängen durch in Schwingung versetzbare Beckenteller (2, 4), von denen ein Beckenteller mit einer im oder am Ständer (3) angeordneten, auf- und abbewegbaren Stange (7) verbunden gegen den anderen Beckenteller (4) anschlagend geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass auch der andere Beckenteller (4) auf- und abbewegbar und gegen den beweglichen Beckenteller (2) anschlagbar ausgebildet und hierzu mit einem entsprechend im oder am Ständer (3) geführten Gestänge (9) verbunden ist.
 
2. Hi-Hat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die auf- und abbewegbare Stange (4) mit dem oberen Beckenteller (2) innerhalb des den Ständer (3) mitbildenden Ständerrohres (6) angeordnet und das Gestänge (9) mit dem anderen Beckenteller (4) als das Ständerrohr (6) und die Stange (7) umgebendes Hüllrohr (10) ausgebildet ist.
 
3. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die bewegliche Stange (7) gelenkig mit einem Fußpedal (12) grundsätzlich bekannter Bauart verbunden ist, wobei dieses Fußpedal (12) gleichzeitig auf einen Seilzug (13) einwirkt, der mit dem Hüllrohr (10) nach Umlenkung über eine Umlenkrolle (14) verbunden ist.
 
4. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die bewegliche Stange (7) von einem Pedalteil (15), einem Hülsenteil (16) und einer Tellerstange (17) gebildet ist, dass das Pedalteil (15) als den Seilzug (13) aufnehmendes Rohr (18) und das anschließende Hülsenteil (16) als die Umlenkrolle (14) umfassendes und mit der Tellerstange (17) verbundenes Zwischenstück (19) ausgebildet ist.
 
5. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hüllrohr (10) mit dem anderen Beckenteller (4) ein Fußstück (21) aufweist, das in einem das feststehende Ständerrohr (6) umgebenden Zylinderrohr (22) geführt ist und endseitig über einen nach außen vorstehenden Kragen (23) verfügt, der zwischen zwei im Zylinderrohr (22) angeordneten zylindrischen Federn (24, 25) gelagert ist.
 
6. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zylinderrohr (22) über ein Gewinde (26) mit einem Bodenring (27) die zylindrischen Federn (24, 25) einspannend verbunden ist.
 
7. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Seilzug (13) eine Federanordnung (29) zugeordnet ist, deren Härte über der der zylindrischen Federn (24, 25) liegt.
 
8. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Pedalteil (15) der Stange (7) über eine Mitnehmerscheibe (30) direkt mit dem Hüllrohr (10) koppelbar ist.
 
9. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Seilzug (13) mit seinem Ende (31) über einen Nockenzylinder (32) am Hüllrohr (10) festgelegt ist, wobei sein Verbindungsnocken (33) einen Schlitz (34) im Ständerrohr (6) durchdringt und dadurch geführt ist.
 
10. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hüllrohr (10) ein Teleskoprohr ist, dessen dem anderen Beckenteller (4) zugeordnetes Endstück (36) den Abstand zwischen den Beckentellern (2, 4) verändernd ausgebildet und mit einer entsprechenden Klemme (38) ausgerüstet ist.
 
11. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Beckenteller (2) lösbar mit der Stange (7) verbunden und stufenlos darauf verschiebbar ausgebildet ist.
 
12. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stange (7) ein Kolben (40) zugeordnet ist, wobei das Ständerrohr (6) als Zylindergehäuse (41) mit einer oberen und einer unteren Zylinderkammer (42, 43) dient, von denen die untere Zylinderkammer (43) gegen die Atmosphäre abgedichtet und mit einer zwischen Außenwand (44) des Ständerrohres (6) und verschieblichem Hüllrohr (10) ausgebildeten Luftkammer (45) in Verbindung steht, in der ein dem Hüllrohr (10) zugeordneter Ringkolben (46) verschieblich angeordnet ist.
 
13. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hüllrohr (10) starr mit dem Stützteller (51) und damit dem unteren Beckenteller (4) verbunden ist.
 
14. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hüllrohr (10) einen zweiteilig ausgebildeten Stützteller (51) mit rohrförmigem Ansatz (53) aufweist, in dem zwischen zwei Teilstücken (54, 55) eine Schwingfeder (56) angeordnet ist.
 
15. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das gegen den Beckenteller (4) verschiebliche Teilstück (55) als die Schwingfeder (56) umhüllendes Schwingrohr (57) mit oberem Anschlag (58) ausgebildet ist.
 




Zeichnung