[0001] Die Erfindung betrifft ein Hi-Hit zur Erzeugung von Schlagzeugklängen durch in Schwingung
versetzbare Beckentelle, von denen ein Beckenteller mit einer im oder am Ständer angeordneten,
auf- und abbewegbaren Stange verbunden gegen den anderen Beckenteller anschlagend
geführt ist.
[0002] Bekannt ist es, konvex geformte Beckenteller, sogenannte Becken einzusetzen, um durch
Anschlagen mit Stöcken oder adäquaten Hilfsmitteln bestimmte Klänge zu erzeugen. Ebenso
können diese Becken auch von Hand gegeneinander geschlagen werden, wobei sich zwei
annähernd gleich große Becken an ihren äußeren Rändern berühren. Dieses Gegeneinanderschlagen
wird beim Hi-Hat, wie beispielsweise dem aus der US-PS 5,267,500 bekannten, dadurch
erreicht, dass das obere Becken mit Hilfe einer auf- und abbewegbaren Stange gegen
den feststehenden unteren Beckenteller geschlagen wird. Derartige Hi-Hats gehören
zur Standardausrüstung eines Schlagzeugers, wobei er entweder direkt über ein Fußpedal
auf die Stange einwirken kann, oder wie bei der US-PS 5,267,500 über einen entsprechend
langen Bedienungszug, der in einem Schlauch angeordnet ist. Durch das Aufschlagen
des oberen Beckentellers auf den unteren entsteht der typische metallische und langanhaltende
Klang. Bei Konzerten, wie auch bei Aufnahmen auf Tonträger im Studio werden Hi-Hats
als Rhythmus-Instrumente verwendet, welche in der Regel im Takt durch Fußarbeit des
Schlagzeugers bedient werden. Mit dem anderen Fuß wird üblicherweise die Basstrommel
o. Ä. bedient. Mit einem derartigen Hi-Hat kann wie erwähnt, nur das obere Becken
bzw. der Beckenteller gegen den unteren feststehenden Beckenteller geschlagen werden.
Andere Klänge können allenfalls durch Hinzunahme von Stöcken oder anderen Hilfsmitteln
erreicht werden. Weitere Variationsmöglichkeiten bestehen allenfalls darin, dass man
Becken unterschiedlicher Größe, die unterschiedliche Klänge auslösen, einsetzt. Es
besteht allerdings seit vielen Jahren der intensive Wunsch der Schlagzeuger, insbesondere
auch während eines Konzertes, unterschiedliche Klänge mit einem und demselben Hi-Hat
zu erzeugen oder aber die Intensität zu verändern. Auch gewisse Effekte, wie beispielsweise
zwei versetzte Klänge, lassen sich mit Hilfe der bekannten Ausführungen nicht realisieren.
Dazu kann allenfalls die Hilfstechnik herangezogen werden, indem die einzelnen Spielvorgänge
mehrspurig aufgenommen werden.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Instrument zu schaffen, das
vielseitig und variabel spielbar bzw. betätigbar ist.
[0004] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass auch der andere Beckenteller, d. h. der untere
Beckenteller, auf- und abbewegbar und gegen den beweglichen Beckenteller anschlagbar
ausgebildet und hierzu mit einem entsprechend im oder am Ständer geführten Gestänge
verbunden ist.
[0005] Die Möglichkeit, nun auch den unteren Beckenteller zu bewegen, führt zu einer zusätzlichen
Möglichkeit, Klänge und unterschiedliche Klänge zu erzeugen, die bei bisherigen Hi-Hats
einfach nicht zu erreichen sind. Damit erhöht sich die Spielmöglichkeit, wobei vorteilhafterweise
auf Bedieneinrichtungen abgestellt werden kann, die rein äußerlich von den bisher
üblichen gar nicht mal unterschiedlich sind. Mit ein- und derselben Fußbewegung werden
entweder beide Beckenteller gegeneinander geführt oder aber einer bis zu einem gewissen
Punkt, um dann von dem anderen getroffen zu werden oder aber auch dadurch, dass einer
der Beckenteller festgesetzt und der andere gegen ihn angeschlagen wird. Schon diese
Aufzählung verdeutlicht, dass die erfindungsgemäße Lösung für einen einigermaßen geübten
Schlagzeuger eine Vielzahl von unterschiedlichen Spielmöglichkeiten bietet, die das
Erzeugen von Musik zusätzlich interessant macht und noch mehr Freude bereitet, als
die Betätigung bisher bekannter Hi-Hats.
[0006] Nach einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die auf-
und abbewegbare Stange mit dem oberen Beckenteller innerhalb des den Ständer mitbildenden
Ständerrohres angeordnet und das Gestänge mit dem anderen, d. h. also dem unteren
Beckenteiller, als das Ständerrohr und die Stange umgebendes Hüllrohr ausgebildet
ist. Über das Hüllrohr bzw. das Gestänge wird dementsprechend der untere Beckenteller
entgegengesetzt zum oberen Beckenteller bewegt, während innerhalb dieses Hüllrohres
die Stange mit dem oberen Beckenteller über ein- und dasselbe Fußpedal ebennfalls
auf- und abbewegt werden kann. In aller Regel erfolgt diese Bewegung jeweils gegeneinander,
so dass insbesondere mit wesentlich kürzeren Bewegungen die entsprechenden Klänge
erzeugt werden können aber auch durch entsprechende Variationen und Zusätze unterschiedliche
Klänge, die mit bisherigen Hi-Hats überhaupt nicht erreichbar waren. Weiter vorne
ist bereits erwähnt worden, dass es viele Variationsmöglichkeiten gibt, wobei auch
daran gedacht werden kann, beide Becken durch Umschalten auseinander bewegbar zu machen,
so dass damit für den Schlagzeuger die Möglichkeit besteht, zunächst einmal mit den
Schlagstöcken die zusammenliegenden Beckenteller zu schlagen, um dann nach Auseinanderfahren
die beiden Beckenteller einzeln bedienen zu können.
[0007] Eine besonders zweckmäßige Ausbildung einer solchen aus mechanischen Teilen bestehenden
Bedieneinrichtung ist die, bei der die bewegliche Stange gelenkig mit einem Fußpedal
grundsätzlich bekannter Bauart verbunden ist, wobei dieses Fußpedal gleichzeitig auf
einen Seilzug einwirkt, der mit dem Hüllrohr nach Umlenkung über eine Umlenkrolle
verbunden ist. Diese Ausbildung ermöglicht es, die beiden Beckenteller gegeneinander
zu führen, und zwar mit der gleichen Fußbewegung. Dabei kann durch die Bedieneinrichtung
sichergestellt werden, dass die beiden Beckenteller gezielt entweder in Bewegung befindlich
aufeinander treffen oder aber das einer bereits seine Endstellung erreicht hat und
der andere dann daraufschlägt. Wichtig dabei ist, dass der Schlagzeuger mit ein und
dergleichen Pedalbewegung sowohl die Stange für den oberen Beckenteller abwärtsbewegt
wie auch gleichzeitig das Hüllrohr über den Seilzug und die Umlenkrolle umgelenkt
nach oben bewegt. Er benötigt also zum Bedienen beider beweglichen Beckenteller lediglich
das einzige bereits grundsätzlich bekannte Pedal, so dass er mit dem anderen Fuß nach
wie vor ein anderes Musikinstrument bedienen kann.
[0008] Die entsprechenden beweglichen Teile können vor allem mit ein und demselben Fuß bewegt
werden, weil nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen ist, dass die bewegliche
Stange von einem Pedalteil, einem Hülsenteil und einer Tellerstange gebildet ist,
dass das Pedalteil als den Seilzug aufnehmendes Rohr und das anschließende Hülsenteil
als die Umlenkrolle umfassendes und mit der Tellerstange verbundenes Zwischenstück
ausgebildet ist. Es wird somit eigentlich keine durchgehende Stange mehr eingesetzt,
sondern eine solche Mechanik, die gleichzeitig auch das Bewegen des Seilzuges sicherstellt
und sein Umlenken über die Umlenkrolle, so dass damit die Abwärtsbewegung der Stange
mit dem oberen Beckenteiller in eine Aufwärtsbewegung des Hüllrohres mit dem unteren
Beckenteller umgeändert wird.
[0009] Mit der beschriebenen Mechanik wird gleichzeitig auch das Zurückführen der beiden
Beckenteller in ihre Ausgangslage dadurch sichergestellt, dass das Hüllrohr mit dem
anderen Beckenteller ein Fußstück aufweist, das in einem das feststehende Ständerrohr
umgebenden Zylinderrohr geführt ist und endseitig über einen nach außen vorstehenden
Kragen verfügt, der zwischen zwei im Zylinderrohr angeordneten zylindrischen Federn
gelagert ist. Die entsprechenden zylindrischen Federn sind entsprechend zwischen den
Kragen und anderen Bauteilen des Zylinders eingespannt, und sie sind so ausgelegt,
dass ein gleichmäßiges Hochführen und auch wieder Absenken des Beckentellers bzw.
des Hüllrohres und ein Hochdrücken der Stange sichergestellt ist.
[0010] Die Kraft der zylindrischen Federn kann vorteilhaft eingestellt werden, wozu vorgesehen
ist, dass das Zylinderrohr über ein Gewinde mit einem Bodenring die zylindrischen
Federn einspannend verbunden ist. Je nachdem, wie weit das Zylinderrohr über das Gewinde
am Bodenring eingezogen wird, erhöht sich der Andruck, und die zur Bewegung des Hüllrohres
notwendigen Kräfte müssen entsprechend hoch sein. In aller Regel sind diese Federn
allerdings so bemessen, dass lediglich ein Zurückschwingen und ein genaues Führen
des Hüllrohres möglich ist.
[0011] Eine Überspannung oder gar eine Beschädigung wird gezielt dadurch verhindert, dass
dem Seilzug eine Federanordnung zugeordnet ist, deren Härte über der der zylindrischen
Federn liegt. Damit wird erreicht, dass dann, wenn sich das Hüllrohr gegen den Andruck
der zylindrischen Federn bewegt, die Federanordnung zu einer Längung des Seilzuges
führt, so dass eine Beschädigung sicher vermieden ist. Die Länge und Ausbildung der
Federanordnung kann den jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden, wobei es ebenso
notwendig ist, durch die Federanordnung dem Seilzug eine gewisse Flexibilität zu geben,
die ein Abreißen verhindert.
[0012] Die Bewegung des unteren Beckentellers kann gegebenenfalls verändert werden, beispielsweise
in der Hinsicht, dass er sich in der gleichen Richtung bewegt, wie der obere Beckenteller.
Dies erreicht man erfindungsgemäß dadurch, dass das Pedalteil der Stange über eine
Mitnehmerscheibe direkt mit dem Hüllrohr koppelbar ist. Damit wird die Umlenkung der
Bewegung des Pedals ausgeschaltet, da die Stange und das Außenrohr miteinander verbunden
werden, damit also die gleiche Bewegungsrichtung jeweils einzuhalten haben. Dabei
kann es notwendig sein, den Seilzug soweit elastisch auszubilden, dass es hier nicht
zu einer Überspannung und zu einem Abriß kommt.
[0013] Der die Bewegung des Fußpedals umlenkende Seilzug liegt im Inneren der entsprechend
hohl ausgebildeten Stange. Seine Bewegung muss dementsprechend durch die umgebenden
Teile hindurch auf das Hüllrohr übertragen werden. Hierzu ist vorgesehen, dass der
Seilzug mit seinem Ende über einen Nockenzylinder am Hüllrohr festgelegt ist, wobei
sein Verbindungsnocken einen Schlitz im Ständerrohr durchdringt und dadurch geführt
ist. Damit ist gleichzeitig sichergestellt, dass das Hüllrohr bei seiner Auf- und
Abwärtsbewegung sicher geführt ist und auch gegen Verdrehen gesichert ist, weil der
Verbindungsnocken durch den Schlitz hindurchragt und damit die Führung bewirkt.
[0014] Der Abstand zwischen den beiden Beckentellern kann dadurch verändert werden, dass
das Hüllrohr ein Teleskoprohr ist, dessen dem anderen Beckenteller zugeordnetes Endstück
den Abstand zwischen den Beckentellern verändernd ausgebildet und mit einer entsprechenden
Klemme ausgerüstet ist. Das Hüllrohr ist somit im oberen Bereich, d. h. im Bereich
des Endstückes, zweiteilig ausgebildet, wobei diese beiden Teile ineinander verschiebbar
und in unterschiedlichen Positionen festlegbar ausgebildet sind. Hierzu dient die
Klemme.
[0015] Vorteilhaft kann darüber hinaus auch der Abstand zwischen den Beckentellern verändert
werden, indem der obere Beckenteller lösbar mit der Stange verbunden und stufenlos
darauf verschiebbar ausgebildet ist. Hierzu verfügt er am oberen Rand über eine Schraubzwinge.
die das Festlegen an der Stange ermöglicht, und zwar, wie erwähnt, in unterschiedlichen
Höhen.
[0016] Die weiter vorn beschriebene Einrichtung ermöglicht das Gegeneinanderbewegen der
beiden Beckenteller, und zwar die Bewegung beider Beckenteller, über die im einzelnen
erläuterte Mechanik. Denkbar ist es aber auch, die Umlenkung pneumatisch oder hydraulisch
zu bewirken, wobei eine pneumatische Umlenkung und damit Bedienung des Hi-Hats dadurch
möglich wird, dass der Stange ein Kolben zugeordnet ist, wobei das Ständerrohr als
Zylindergehäuse mit einer oberen und einer unteren Zylinderkammer dient, von denen
die untere Zylinderkammer gegen die Atmosphäre abgedichtet und mit einer zwischen
Außenwand des Ständerrohres und verschieblichem Hüllrohr ausgebildeten Luftkammer
in Verbindung steht, in der ein dem Hüllrohr zugeordneter Ringkolben verschieblich
angeordnet ist. Beim Bewegen der Stange bzw. beim Bedienen des Fußpedals wird über
den der Stange zugeordneten Kolben Druckluft bzw. Luft in der unteren Zylinderkammer
komprimiert und dann in die entsprechende Luftkammer gedrückt, so dass der darin angeordnete
Ringkolben ausweichen muss und dabei das Hüllrohr und somit den unteren Beckenteller
mitnimmt. Diese Ausbildung hat den Vorteil, dass ein sehr weiches Anschlagen der Beckenteller
bewirkt werden kann, weil eine "Druckluftfederung" geschaffen ist. Es kann auf weitere
Hilfseinrichtungen hier ganz verzichtet werden, was den großen Vorteil hat, dass der
Aufbau trotz der "Pneumatik" verhältnismäßig einfach ist.
[0017] Bekannt sind den unteren Beckenteller aufnehmende Stützteller, die aus geeignetem
geringe Federungseigenschaften aufweisendem Material bestehen können. Bei einer solchen
Ausführung ist das Hüllrohr starr mit dem Stützteller und damit dem unteren Beckenteller
verbunden. Eine gewisse Abfederung des unteren Beckentellers ist so möglich.
[0018] Mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Weiterbildung ist eine gezielte Abfederung und
gleichzeitig eine Übertrittsicherung erreicht, in dem das Hüllrohr einen zweiteilig
ausgebildeten Stützteller mit rohrförmigem Ansatz aufweist, in dem zwischen zwei Teilstücken
eine Schwingfeder angeordnet ist. Diese Schwing- oder Sicherungsfeder sorgt dafür,
dass beim Aufeinandertreffen der beiden Beckenteller und dennoch ausgeübter "Bewegungskraft"
über das Fußpedal eine Beschädigung nicht auftritt, weil nun die entsprechende Sicherungsfeder
bzw. Schwingfeder zusammengedrückt wird, ohne dass es zu einem Problem oder Schaden
kommen kann. Zweckmäßigerweise ist aber vorgesehen, dass das gegen den Beckenteller
verschiebliche Teilstück als die Schwingfeder umhüllendes Schwingrohr mit oberem Anschlag
ausgebildet ist. Über den Anschlag wird verhindert, dass die eingespannte Schwingfeder
überlastet bzw. beschädigt wird.
[0019] Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein Hi-Hat geschaffen
ist, das erheblich mehr Variationsmöglichkeiten als bekannte Standard Hi-Hats aufweist.
Erstmals ist die Möglichkeit gegeben, nicht nur einen Teller gegen den anderen zu
bewegen und anzuschlagen, vor allem den oberen gegen den unteren, sondern vielmehr
können nun oberer und unterer Beckenteller gegeneinander, und zwar gezielt gegegeneinander
geführt werden, um so unterschiedliche Klänge zu erreichen. Über geschickte und einfache
Umsteilmöglichkeiten ist dabei eine Klangvielfalt zu erreichen, die mit den bekannten
Hi-Hats einfach nicht möglich war. Der Abstand zwischen den beiden Beckentellern kann
verändert werden, die Beschädigung der beiden Beckenteller wird durch eine Schwingfeder
bzw. Sicherungsfeder verhindert und die gesamte Mechanik ist so einfach aufgebaut,
dass die gegeneinander beweglichen Teile so geschützt angeordnet sind, dass sie für
den Schlagzeuger keine Behinderung oder Gefahr darstellen.
[0020] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Hi-Hat II in Seitenansicht mit Bedienmechanik im Schnitt,
- Fig. 2
- den oberen Teil des Hi-Hats mit den beiden Becken und der Verlängerungsmöglichkeit
des Hüllrohres,
- Fig. 3
- den oberen Teil des Hüllrohres mit dem Stützteller und einer Sicherungsfeder,
- Fig. 4
- den Stützteller mit rohrförmigem Ansatz ohne Sicherungsfeder und
- Fig. 5
- eine pneumatische Bedieneinrichtung in schematisierter Wiedergabe für ein Hi-Hat.
[0021] Das in Fig. 1 wiedergegebene Hi-Hat II besteht aus der Bedieneinrichtung 8 und den
beiden Tellern 2, 4. Diese beiden Beckenteller, 2, 4 sind dem oberen Ende des Ständers
3 zugeordnet und gegeneinander beweglich, wie weiter hinten noch erläutert wird. Am
unteren Ende der Bedieneinrichtung befindet sich der Tellerantrieb 5 in Form eines
üblichen Fußpedales 12, über den sowohl der obere Beckenteller 2 nach unten wie der
untere Beckenteller 4 nach oben bewegt werden kann.
[0022] Die den oberen Beckenteller 2 tragende Stange 7 ist im feststehenden Ständerrohr
6 verschieblich angeordnet, wobei diese Stange 7, wie weiter unten noch erläutert
wird, mehrteilig ausgebildet ist. Das den unteren Beckenteller 4 tragende Gestänge
9 ist in Form eines Hüllrohres 10 ausgeführt, um wiederum die Stange 7 und das Ständerrohr
6 aufnehmen zu können und um den oben aufliegenden unteren Beckenteller 4 nach oben
und nach unten zu bewegen.
[0023] Während der Tellerantrieb 5 bzw. das Fußpedal 12 direkt über das Pedalteil 15, das
Hülsenteil 16 und die Tellerstange 17 auf den oberen Beckenteller 2 einwirkt, wird
die gleiche Bewegungsrichtung des Fußpedals 12 dazu ausgenutzt, über einen Seilzug
13, der um die Umlenkrolle 14 geführt ist, auch auf das Hüllrohr 10 bzw. Gestänge
9 einzuwirken.. Dabei besteht das Pedalteil 15 aus einem Rohr 18, während das Hülsenteil
16 als Zwischenstück 19 ausgebildet ist, in dem auch die Umlenkrolle 14 für den Seilzug
13 untergebracht ist. Der Seilzug 13 ist mittig innerhalb des Pedalteiles 15 untergebracht
und am anderen Ende 31 über einen Nockenzylinder 32 mit dem Hüllrohr 10 verbunden.
Der Nockenzylinder 32 verfügt über Verbindungsnocken 33, die durch das Ständerrohr
6 und auch das Pedalteil 15 hindurchreichen. Hier ist dazu ein Schlitz 34 vorgesehen.
[0024] Im Bereich des Fußstückes 21 des Hüllrohres 10 ist dieses mit einem Kragen 23 versehen,
wobei dieser Kragen 23 zwischen zwei zylindrischen Federn 24, 25 in einem Zylinderrohr
22 gelagert ist, das oben und unten verschlossen ist, so dass sich die zylindrischen
Federn 24, 25 dagegen abstützen können. Damit wird das Fußstück 21 des Hüllrohres
10 gleichmäßig geführt, unabhängig davon, ob das Hüllrohr 10 nach oben oder nach unten
bewegt wird. Die entsprechend zylindrischen Federn 24, 25 sorgen in beiden Richtungen
für die notwendige gleichmäßige Führung und auch dafür, dass der Kragen 23 und damit
das Hüllrohr 10 in die Ausgangslage zurückschwingt, wenn der Schlagzeuger seinen Fuß
vom Fußpedal 10 nimmt bzw. dieses Fußpedal 12 entsprechend entlastet.
[0025] Die zylindrischen Federn 24, 25 können dadurch vorgespannt werden, dass der Verschluss
des Zylinderrohres 22 unten von einem Bodenring 27 mit einem Gewinde 26 gebildet ist.
Das Zylinderrohr 22 kann damit mehr oder weniger weit über diesen Bodenring 27 bewegt
werden, um so die Vorspannung der zylindrischen Federn 24, 25 den jeweiligen Anforderungen
entsprechend einzustellen.
[0026] Soll der untere Beckenteller 4 in der gleichen Richtung wie der obere Beckenteller
2 bewegt werden, so ist es möglich, ihn durch Lösen der Klemme 37 zu verschieben und
dann über die Mitnehmerscheibe 30 und die übrigen hierzu notwendigen Teile das Hüllrohr
10 direkt mit der Stange 7 bzw. dem Seilzug 13 zu verbinden. Damit wird erreicht,
dass beide Beckenteller in die gleiche Richtung schwingen können. Um eine Überbeanspruchung
des Seilzuges 13 zu vermeiden, ist eine Federanordnung 29 vor gesehen, wobei die Härte
dieser Federanordnung 29 deutlich über der der zylindrischen Federn 24, 25 liegt.
Damit ist sichergestellt, dass diese Federanordnung 29 auch wirklich nur das Überbeanspruchen
des Seilzuges 13 verhindert, ohne dass es dazu kommt, dass das Hüllrohr 10 bei seiner
Bewegung blockiert wird.
[0027] Der Abstand zwischen den beiden Beckentellern 2, 4 kann, wie weiter vorne erläutert,
über eine Klemme 37 verändert werden, indem das Endstück 36 des Hüllrohres entsprechend
einschiebbar ausgebildet ist und in unterschiedlichen Positionen festlegbar ist. Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit, mit Hilfe der Schraubzwinge 38 den oberen Beckenteller
2 in Richtung unterer Beckenteller 4 oder auch in die umgekehrte Richtung zu verschieben.
Von daher steht die Stange 7 auch ein gewisses Stück über den oberen Beckenteller
2 vor.
[0028] Abweichend von der Darstellung nach Fig. 1 ist in Fig. 2 eine Weiterbildung insofern
vorgesehen, als hier eine zweiteilige Ausbildung des Stützrohres 49 dargestellt ist,
in dem eine Sicherungsfeder 50 bzw. eine Schwingfeder 56 untergebracht ist. Dieses
Stützrohr 49 ist quasi der rohrförmige Ansatz 53 des Stütztellers 51, wobei in diesem
rohrförmigen Ansatz 53 und damit innerhalb der beiden gegeneinander verschiebbaren
Teilstücke 54, 55 die Schwingfeder 56 untergebracht ist, die zwischen dem Wiederlager
52 und dem Stützteller 51 eingespannt ist und dafür sorgt, dass bei einem Übertritt,
d. h. also bei einer Abwärtsbewegung des Fußpedales 12 nach Aufeinanderschlagen der
beiden Beckenteller 2, 4 eine Beschädigung nicht auftreten kann. Eine Überlastung
der Schwingfeder wird durch den Anschlag 58 verhindert, der das obere Ende des Schwingrohres
57 bildet, also des Teilstückes 55. Diese besondere Anordnung ist in Fig. 3 vergrößert
wiedergegeben.
[0029] Fig. 4 dagegen zeigt eine Ausführung, bei der der Beckenteller 4 starr am Stützteller
51 angeordnet ist, also bei einem Übertritt nicht weiter federnd nachgeben kann.
[0030] Fig. 5 zeigte eine andere Ausbildung der vorliegenden Erfindung insofern, als hier
eine pneumatische Bedieneinrichtung wiedergegeben ist. Die Bewegung der Stange 7 wird
durch eine Kolbenzylinderkammerausbildung umgesetzt und auf das Hüllrohr 10 übertragen.
Fig. 5 ist zu entnehmen, dass es sich bei dem Kolben 40 um eine Verdickung der Stange
7 handelt, wobei das Erzeugen eines Luftdruckes dadurch gesichert ist, das der Kolben
randseitig mit O-Ringen versehen ist. Dadurch ergibt sich in dem Zylindergehäuse 21,
und zwar in der unteren Zylinderkammer 43, ein Druck, während bei der umgekehrten
Bewegung die Druckluft aus der oberen Zylinderkammer 42 ausströmen kann. Hier ist
ein Kanal vorgesehen, der die obere Zylinderkammer 42 mit der Atmosphäre verbindet.
[0031] Die Druckluft, die durch das Abwärtsbewegen des Kolbens 40 erzeugt wird, strömt durch
die im Bereich des unteren Endes des feststehenden Ständerrohres 6 belasenen Bohrungen
in eine Luftkammer 45 ein, wobei diese Luftkammer 45 durch einen Ringkolben 46 begrenzt
wird, der Teil des Hüllrohres 10 ist. Der Ringkolben 46 wird somit durch die Druckluft
hochgedrückt und damit auch das Hüllrohr 10 und damit letztlich der untere Beckenteller
4. In die Außenwand 44 des feststehenden Ständerrohres 6 ist ein O-Ring eingelassen,
um die notwendige Abdichtung in diesem Bereich zu erzwingen. Die Innenwand 47 des
Ständerrohres 6 ist hier unbelassen, weil diese Innenwand 47 als Innenwand der unteren
Zylinderkammer 43 wirkt und dient.
[0032] Die Teile des Zylindergehäuses 41 sind in diesem Bereich in einem Außenrohr 48 untergebracht,
das als solches feststehend und damit praktisch Teil des Ständerrohres 6 ist.
[0033] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.
1. Hi-Hat zur Erzeugung von Schlagzeugklängen durch in Schwingung versetzbare Beckenteller
(2, 4), von denen ein Beckenteller mit einer im oder am Ständer (3) angeordneten,
auf- und abbewegbaren Stange (7) verbunden gegen den anderen Beckenteller (4) anschlagend
geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass auch der andere Beckenteller (4) auf- und abbewegbar und gegen den beweglichen
Beckenteller (2) anschlagbar ausgebildet und hierzu mit einem entsprechend im oder
am Ständer (3) geführten Gestänge (9) verbunden ist.
2. Hi-Hat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die auf- und abbewegbare Stange (4) mit dem oberen Beckenteller (2) innerhalb
des den Ständer (3) mitbildenden Ständerrohres (6) angeordnet und das Gestänge (9)
mit dem anderen Beckenteller (4) als das Ständerrohr (6) und die Stange (7) umgebendes
Hüllrohr (10) ausgebildet ist.
3. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die bewegliche Stange (7) gelenkig mit einem Fußpedal (12) grundsätzlich bekannter
Bauart verbunden ist, wobei dieses Fußpedal (12) gleichzeitig auf einen Seilzug (13)
einwirkt, der mit dem Hüllrohr (10) nach Umlenkung über eine Umlenkrolle (14) verbunden
ist.
4. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die bewegliche Stange (7) von einem Pedalteil (15), einem Hülsenteil (16) und
einer Tellerstange (17) gebildet ist, dass das Pedalteil (15) als den Seilzug (13)
aufnehmendes Rohr (18) und das anschließende Hülsenteil (16) als die Umlenkrolle (14)
umfassendes und mit der Tellerstange (17) verbundenes Zwischenstück (19) ausgebildet
ist.
5. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hüllrohr (10) mit dem anderen Beckenteller (4) ein Fußstück (21) aufweist,
das in einem das feststehende Ständerrohr (6) umgebenden Zylinderrohr (22) geführt
ist und endseitig über einen nach außen vorstehenden Kragen (23) verfügt, der zwischen
zwei im Zylinderrohr (22) angeordneten zylindrischen Federn (24, 25) gelagert ist.
6. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zylinderrohr (22) über ein Gewinde (26) mit einem Bodenring (27) die zylindrischen
Federn (24, 25) einspannend verbunden ist.
7. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Seilzug (13) eine Federanordnung (29) zugeordnet ist, deren Härte über der
der zylindrischen Federn (24, 25) liegt.
8. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Pedalteil (15) der Stange (7) über eine Mitnehmerscheibe (30) direkt mit
dem Hüllrohr (10) koppelbar ist.
9. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Seilzug (13) mit seinem Ende (31) über einen Nockenzylinder (32) am Hüllrohr
(10) festgelegt ist, wobei sein Verbindungsnocken (33) einen Schlitz (34) im Ständerrohr
(6) durchdringt und dadurch geführt ist.
10. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hüllrohr (10) ein Teleskoprohr ist, dessen dem anderen Beckenteller (4) zugeordnetes
Endstück (36) den Abstand zwischen den Beckentellern (2, 4) verändernd ausgebildet
und mit einer entsprechenden Klemme (38) ausgerüstet ist.
11. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Beckenteller (2) lösbar mit der Stange (7) verbunden und stufenlos darauf
verschiebbar ausgebildet ist.
12. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stange (7) ein Kolben (40) zugeordnet ist, wobei das Ständerrohr (6) als
Zylindergehäuse (41) mit einer oberen und einer unteren Zylinderkammer (42, 43) dient,
von denen die untere Zylinderkammer (43) gegen die Atmosphäre abgedichtet und mit
einer zwischen Außenwand (44) des Ständerrohres (6) und verschieblichem Hüllrohr (10)
ausgebildeten Luftkammer (45) in Verbindung steht, in der ein dem Hüllrohr (10) zugeordneter
Ringkolben (46) verschieblich angeordnet ist.
13. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hüllrohr (10) starr mit dem Stützteller (51) und damit dem unteren Beckenteller
(4) verbunden ist.
14. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hüllrohr (10) einen zweiteilig ausgebildeten Stützteller (51) mit rohrförmigem
Ansatz (53) aufweist, in dem zwischen zwei Teilstücken (54, 55) eine Schwingfeder
(56) angeordnet ist.
15. Hi-Hat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das gegen den Beckenteller (4) verschiebliche Teilstück (55) als die Schwingfeder
(56) umhüllendes Schwingrohr (57) mit oberem Anschlag (58) ausgebildet ist.