TECHNISCHES GEBIET
[0001] Bei der Erfindung wird ausgegangen von einer Schaltstelle eines Hoch- oder Mittelspannungsschalters
nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
STAND DER TECHNIK
[0002] Eine Schaltstelle der obengenannten Art ist in EP 0 147 036 beschrieben. Ein an einer
elektrisch leitenden Scheibe befestigtes Brückenschaltstück schliesst zwei feststehende
Schaltstücke im geschlossenen Zustand der Schaltstelle kurz. Auf beiden Seiten der
Scheibe ist je eine flache Spule derart angebracht, dass die Scheibe zwischen den
beiden Spulen mittels elektrodynamischer Kräfte bewegt werden kann, wodurch das Brückenschaltstück
den Kurzschluss zwischen den feststehenden Schaltstücken aufhebt, beziehungsweise
wieder herstellt. Im geschlossenen Zustand der Schaltstelle wird in die erste Spule
ein Strom eingespiesen, der in der Scheibe einen dem Strom in der Spule entgegengesetzt
gerichteten Wirbelstrom bewirkt. Die beiden Ströme haben aufeinander eine abstossende
Wirkung, wodurch sich die bewegliche Scheibe von der feststehenden Spule entfernt
und das Brückenschaltstück den Kurzschluss zwischen den feststehenden Schaltstücken
aufhebt. Um die Scheibe zurückzubewegen und das Brückenschaltstück wieder kurzschliessend
an die feststehenden Schaltstücke zu bringen, wird in die zweite Spule ein Strom eingespiesen.
KURZE DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0003] Der Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen angegeben ist, liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Schaltstelle der eingangs genannten Art anzugeben, welche schnell und mit geringem
Energieaufwand geöffnet und geschlossen werden kann.
[0004] Die erfindungsgemässe Schaltstelle ist axialsymmetrisch ausgebildet. Dadurch gelingt
es, unerwünschte Streuinduktivitäten weitgehend zu vermeiden, was besonders bei einer
allfälligen Kommutierung des Stroms auf ein Parallelpfad vorteilhaft ist. Der zur
Bildung der Kräfte eines elektrodynamischen Kontaktantriebs notwendige Induktionsstrom
wird im nennstromführenden, beweglichen Brückenschaltstück generiert, wodurch ein
sonst üblicherweise vorgesehenes scheibenförmiges Teil zur Führung des Induktionsstroms
und damit zusätzliche zu beschleunigende Masse eingespart werden kann. Hierdurch wird
die zum Erzielen einer bestimmten Öffnungs- bzw. Schliessgeschwindigkeit der Schaltstelle
notwendige Antriebsenergie minimiert. Beim Öffnen entstehen zudem zwei Kontaktspalte,
welche jeweils von einem von zwei in Serie geschalteten Teillichtbögen überbrückt
sind. Durch diese Serienschaltung von Teillichtbögen erhöht sich die an einer Kontaktanordnung
der Schaltstelle abfallende Lichtbogenspannung, womit wiederum bei einem allfälligen
Parallelpfad besonders rasch und wirkungsvoll kommutiert werden kann.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0005] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung und die damit erzielbaren weiteren Vorteile
werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigt:
- Fig. 1
- eine Aufsicht auf einen längs einer Achse geführten Schnitt durch eine Kontaktanordnung
und zwei Spulen der Schaltstelle nach der Erfindung im geschlossenen Zustand,
- Fig. 2
- die Kontaktanordnung und die Spulen der Schaltstelle nach Fig. 1 im geöffneten Zustand,
- Fig. 3
- eine erste Ausführungsform der Schaltstelle nach der Erfindung mit einem vergrössert
dargestelltem Teil der Kontaktanordnung nach Fig. 2 mit einem Teil einer ersten leistungselektronischen
Steuereinheit zu Beginn eines Schliessvorgangs,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung der Schaltstelle nach Fig. 3 mit der ersten Steuereinheit,
und
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Schaltstelle nach
der Erfindung mit einer zweiten leistungselektronischen Steuereinheit.
WEG ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0006] In allen Figuren beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleichwirkende Teile. Fig.
1 zeigt eine Kontaktanordnung der erfindungsgemässe Schaltstelle in geschlossenem
Zustand. Ein Nennstrom IN fliesst von einem ersten Anschluss 11 durch ein feststehendes
Schaltstück 1, ein bewegliches, als Kontaktring 3 ausgebildetes Brückenschaltstück
sowie ein feststehendes Schaltstück 2 zu einem zweiten Anschluss 21. Das feststehende
Schaltstück 1 ist als Scheibe ausgebildet und von dem feststehende Schaltstück 2 umgeben,
welches im wesentlichen zylinderförmig ausgebildet ist. Die beiden koaxial ineinandergeführten,
feststehenden Schaltstücke 1 und 2 sowie der dazwischen eingepasste Kontaktring 3
bilden zusammen die Kontaktanordnung. Die Kontaktanordnung wird von einem elektrisch
isolierenden Kontaktträger 7 getragen. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, lässt sich
der Kreisring 3 in axialer Richtung bewegen. Dadurch kann die Kontaktanordnung geöffnet
und der Nennstrom IN unterbrochen werden. Um den Kontaktring 3 anzutreiben enthält
die Schaltstelle einen elektrodynamischen Antrieb, mit zwei ringförmigen, flachen
Spulen 5 und 6. Die beiden Spulen 5 und 6 begrenzen in der axialen Richtung einen
Ringraum 8, in welchem sich der Kreisring 3 hin- und herbewegt. In radialer Richtung
wird der Ringraum 8 durch einen Isolierkörper 4 begrenzt, welcher zudem die Spule
6 trägt.
[0007] Die genaue geometrische Ausführung der Kontaktanordnung ist aus Fig. 3 ersichtlich.
Die beiden feststehenden Schaltstücke 1 und 2 bilden einen Spalt 81. Dieser Spalt
ist so breit, dass im geschlossenen Zustand der Schaltstelle der Kontaktring 3 genau
hineinpasst und beidseitig guten, elektrischen Kontakt mit den feststehenden Schaltstücken
1 und 2 hat. Die Schaltstücke 1 und 2 sind gegen den Spalt 81 hin mit Kontaktfingern
K versehen. Die Kontaktfinger K sind durch Schlitze L voneinander getrennt und haben
eine geringe Federwirkung in radialer Richtung. Dadurch wird der mechanische Halt
des Kontaktrings 3 im Spalt 81 sowie der elektrische Kontakt verbessert. Unterhalb
des Spalts 81 ist die erste Spule 5 angebracht, die für das Öffnen der Kontaktanordnung
benötigt wird. Im dargestellten, geöffneten Zustand der Schaltstelle befindet sich
der Kontaktring 3 am anderen Ende des Ringraums 8, in einer Haltevorrichtung 10, deren
Aufgabe es ist, den Kontaktring 3 festzuhalten. Oberhalb der Haltevorrichtung 10 ist
die zweite Spule 6 angebracht, die für das Schliessen der Kontaktanordnung benötigt
wird. Der Isolierkörper 4 ist druckfest und ist gasdicht auf den feststehenden Schaltstücken
1 und 2 befestigt. Der Ringraum 8 weist zwischen dem Spalt 81 und der Haltevorrichtung
10 einen in radialer Richtung aufgeweiteten Bereich 82 auf. Der Ringraum 8 ist mit
einem gasförmigen Medium gefüllt, zum Beispiel Luft oder SF
6 unter atmosphärischem oder höherem Druck.
[0008] Die beiden Spulen 5 und 6 werden von einer leistungselektronischen Steuereinheit
9 gespiesen. Fig. 3 und Fig. 4 zeigen eine erste Ausführungsform der Steuereinheit
9 der erfindungsgemässen Schaltstelle. Ein erster Kondensator C
S und zwei Thyristoren T
S1 und T
S2 mit antiparallel geschalteten Freilaufdioden D
S2 und D
S1 sind mit der Spule 6 zu einem ersten Kreis geschaltet. Analog dazu sind ein zweiter
Kondensator C
O und zwei weitere Thyristoren T
O1 und T
O2 mit antiparalell geschalteten Freilaufdioden D
O2 und D
O1 mit der Spule 5 zu einem zweiten Schwingkreis geschaltet.
[0009] Die Funktionsweise des Antriebs der Schaltstelle wird anhand eines Schliessvorgangs
erläutert, wie er in Fig. 3 dargestellt ist. Der Kontaktring 3 befindet sich in der
Haltevorrichtung 10, der Kondensator C
S ist positiv geladen und die beiden Thyristoren T
S1 und T
S2 sind gesperrt. Durch Zünden des bezüglich der Ladespannung des Kondensators C
S positiv gepolten Thyristors T
S1 wird der Kondensator C
S über T
S1, die Spule 6 und die Freilaufdiode D
S1 entladen. Es ergibt sich ein sinusförmiger Stromimpuls I
S in der Antriebsspule 6, welcher in dem direkt darunterliegenden Kontaktring 3 einen
Wirbelstrom I
W bewirkt. Der Antriebsstrom Is und der Wirbelstrom I
W haben entgegengesetzte Richtung, wodurch sich eine abstossende Wirkung Fs zwischen
Kontaktring 3 und Spule 6 ergibt. Die Spule 6 ist mit dem Isolierkörper 4 fest verbunden.
Der Kontaktring 3 wird nach unten beschleunigt und erst beim Eintreten in den Spalt
81 durch ein im Spalt 81 eingeschlossenes Luftpolster sowie durch Reibwirkung gedämpft.
Beim Auftreffen auf der darunter angebrachten Spule 5 wird er schliesslich endgültig
gebremst. Der Kondensator C
S bildet mit der Spule 6 einen Serienschwingkreis. Ein einmaliges Zünden des Thyristors
T
S1 hat also einen Umschwingvorgang des Kondensators C
S zur Folge. Der Kondensator C
S ist nun negativ mit einer etwas kleineren als der ursprünglichen Spannung geladen,
da die ohmschen Widerstände im Kreis elektrische Verluste ergeben. Um nun ein Zurückprallen
des Kontaktringes 3 aus der vollständig geschlossenen Position im Spalt 81 zu verhindern,
wird der Thyristor T
S2 gezündet, womit sich der Kondensator C
S über T
S2, der Spule 6 und der Freilaufdiode D
S2 ein zweites Mal umlädt. Aufgrund des grösseren Abstandes des Kontaktringes 3 zur
Spule 6 ergibt sich nun ein geringerer Kraftimpuls F
S auf den Kontaktring. Dieser reicht aber aus, um das Zurückprallen des Ringes aus
der vollständig geschlossenen Position zu verhindern.
[0010] Das aufeinanderfolgende Zünden der Thyristoren T
S1 und T
S2 hat den wesentlichen Vorteil, dass die feststehenden Schaltstücke 1 und 2 nicht nach
der Bremskraft auf den Kontaktring 3 beim Schliessvorgang dimensioniert werden müssen.
Der Kontaktring 3 muss nur genügend kinetische Energie besitzen, um entgegen der Reibung
der feststehenden Schaltstücke 1 und 2 die vollständig geschlossene Position zu erreichen.
Ein Zurückprallen von dort ist wegen des nun folgenden zweiten Kraftstosses nicht
möglich. Weiter hat das zweite Auslösen den Vorteil, dass der Kondensator C
S dabei wieder umschwingt und also wieder positiv geladen ist. Eine Ladeeinrichtung,
welche nur positive Ladespannungen erzeugen kann, kann nun direkt wieder zugeschalten
werden, um den Kondensator C
S nachzuladen. Wegen der schon vorhandenen Restladespannung wird dieser Wiederaufladevorgang
auch deutlich schneller sein als ein Neuladevorgang. Für Anwendungen, bei denen ein
wiederholtes Auslösen vonnöten ist, kann damit die Ladevorrichtung niedriger dimensioniert
werden.
[0011] Ein Öffnungsvorgang entspricht im wesentlichen dem Schliessvorgang. Der Kontaktring
3 befindet sich in dem Spalt 81, der Kondensator C
O ist positiv geladen und die beiden Thyristoren T
O1 und T
O2 sind gesperrt. Durch Zünden des bezüglich der Ladespannung des Kondensators C
O positiv gepolten Thyristors T
O1 (oder T
O2) wird der Kondensator C
O über T
O1 (T
O2), die Spule 5 und die Freilaufdiode D
O1 (D
O2) entladen. Der Strom bewirkt wiederum einen Wirbelstrom im Kontaktring 3, der daraufhin
in axialer Richtung beschleunigt und von den feststehenden Schaltstücken 1 und 2 unter
Bildung von zwei in Serie geschalteten Teillichtbögen losgelöst wird. Der Kontaktring
3 bewegt sich im Ringraum 8 in axialer Richtung und wird erst wieder von der Haltevorrichtung
10 verzögert. In der dargestellten Ausführungsform ist die Haltevorrichtung 10 in
Form einer Verengung des Ringraums 8 ausgebildet. Der Kontaktring wird bei Erreichen
der Ringraumverengung 10 durch Reibung vollständig abgebremst und festgehalten. Die
Schlitze L in den feststehenden Schaltstücken 1 und 2 verhindern eine Wirbelstrombildung
in den feststehenden Schaltstücken 1 und 2. Die Schlitze L verlaufen vom Spalt 81
weg in radialer Richtung und haben eine Länge von etwa 1 cm.
[0012] Sowohl für den Schliessvorgang wie für den Öffnungsvorgang basiert der Antrieb auf
dem Prinzip der elektrodynamischen Abstossung. Besonders vorteilhaft ist, dass ausschliesslich
der Kontaktring 3 mechanisch bewegt wird. Es bedarf keiner weiteren bewegten Teile
für Kraftübertragung, Auslösung oder Energiespeicherung. Der elektrodynamische Antrieb
hat weiter die Vorteile der exakten Triggerbarkeit durch Zünden eines Thyristors,
der kurzzeitigen, schnell wirkenden und sehr hohen Impulskraft und der gleichmässigen
Kraftwirkung auf den Kontaktring. Dank der axialsymmetrischen Ausbildung der Kontaktanordnung
der Schaltstelle nach der Erfindung wird der Kontaktring 3 ohne mechanische Führungselemente
durch den erweiterten Bereich 82 des Ringraums 8 geführt. Die Haltevorrichtung mit
der konisch verlaufenden Ringraumverengung 10 am oberen Ende des Ringraums 8 und die
konisch geschrägten, feststehenden Schaltstücke 1 und 2 am unteren Ende des Ringraums
8 bewirken inhärent eine Zentrierung des Kontaktrings 3.
[0013] Die innere Geometrie des Ringraums 8 kann mit Vorteil dazu benutzt werden, den Kontaktring
3 während dem Öffnungsvorgang zu verzögern oder auch um im Ringraum 8 eine geeignete
Strömung des dort vorhandenen gasförmigen Mediums zu erreichen. Das ist von entscheidender
Bedeutung, wenn der Kontaktring 3 zu einem Zeitpunkt Kontakt verliert, an dem der
Nennstrom IN nicht Null ist. Auch bei Vorhandensein eines niederohmigen und niederinduktiven
Parallelpfades werden sich Kommutierungslichtbögen zwischen den feststehenden Schaltstücken
1 und 2 und dem Kontaktring 3 ausbilden, welche durch die Strömung im Ringraum 8 und
durch den Isolierkörper 4 gekühlt werden. Dies hat eine höhere Lichtbogenspannung
zur Folge, was wiederum den Kommutierungsvorgang beschleunigt.
[0014] In einer zweiten Ausführungsform der Steuereinheit der erfindungsgemässen Schaltstelle
gemäss Fig. 5 ist nur eine Kapazität C vorgesehen, die über Thyristoren T1 und T2
mit antiparallel geschalteten Dioden D2 und D1 mittels einem Schalter S wahlweise
mit einer der Spulen 5 oder 6 zu einem Kreis geschaltet werden kann.
[0015] Die geometrischen Masse der Kontaktanordung der erfindungsgemässen Schaltstelle hängen
von den elektrischen Nenndaten der Schaltstelle ab. Bei einem Nennstrom IN der Schaltstelle
von 5 kA und einer Nennspannung von 12 kV beträgt der Durchmesser des Kontaktrings
3 ca. 250 mm. Seine der Breite des Spalts 81 entsprechende Dicke beträgt 8 mm. Bei
einer Höhe von einigen Milimetern hat der aus versilbertem Aluminium aufgebaute Kontaktring
3 eine Masse von einigen 10 bis zu 100 Gramm. Die Schaltzeit für eine Schaltstelle
dieser Grösse beträgt ca. 1 ms pro Schaltvorgang.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0016]
- 1, 2
- Feststehende Schaltstücke
- 11, 21
- Zuleitungen zu den feststehenden Schaltstücken
- 3
- Kontaktring
- 4
- Isolierkörper
- 5
- Antriebsspule Öffnungsantrieb
- 6
- Antriebsspulen Schliessantrieb
- 7
- Isolierender Träger des Kontaktsystems
- 8
- Ringraum
- 81
- Spalt
- 82
- Verbreiterte Stelle des Ringraums
- 9
- Steuereinheit für Antriebsspulen
- 10
- Haltevorrichtung
- C, CS, CO
- Kondensatoren zur Speicherung der Antriebsenergie
- D1, D2, DS1, DS2, DO1, DO2
- Freilaufdioden
- L
- Schlitze in den feststehenden Schaltstücken
- K
- Kontaktfinger
- S
- Schalter
- T1, T2, TS1, TS2, TO1, TO2
- Thyristoren
1. Schaltstelle eines Hoch- oder Mittelspannungsschalters, enthaltend zwei feststehende
Schaltstücke (1, 2), ein bewegliches, elektrisch leitendes Brückenschaltstück, welches
im geschlossenen Zustand der Schaltstelle die feststehenden Schaltstücke (1, 2) kurzschliesst,
und einen zwei Spulen (5, 6) und eine leistungselektronische Steuereinheit (9) zur
Speisung der Spulen (5, 6) umfassenden Antrieb zum Bewegen des Brückenschaltstücks,
dadurch gekennzeichnet, dass die feststehenden Schaltstücke (1, 2), das Brückenschaltstück
(3) und die Spulen (5, 6) symmetrisch bezüglich einer Achse angeordnet sind, dass
die feststehenden Schaltstücke (1, 2) als ineinandergeführte Zylinder ausgebildet
sind und einen ringförmigen Spalt (81) begrenzen, dass das Brückenschaltstück in Form
eines in axialer Richtung bewegbaren Kontaktrings (3) ausgebildet ist, der im geschlossenen
Zustand der Schaltstelle in dem ringförmigen Spalt (81) eingepasst ist, und dass die
beiden Spulen (5, 6) beidseits des Kontaktrings (3), in axialer Richtung gegeneinander
versetzt angeordnet sind.
2. Schaltstelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste der beiden Spulen
(6) von einem Isolierkörper (4) gehalten wird, dass der Isolierkörper (4) einen Ringraum
(8) zumindest abschnittsweise begrenzt, dass sich der Ringraum (8) in axialer Richtung
zwischen den Spulen (5, 6) erstreckt, und dass der Kontaktring (3) im Ringraum (8)
angeordnet ist.
3. Schaltstelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper (4) eine
Vorrichtung (10) zum Halten des Kontakrings (3) im geöffneten Zustand der Schaltstelle
enthält.
4. Schaltstelle nach Anpruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (10)
als Verengung des Ringraums (8) im Bereich der ersten Spule (6) ausgebildet ist.
5. Schaltstelle nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der in
axialer Richtung ausgedehnte Ringraum (8) einen in radialer Richtung aufgeweiteten
Bereich (82) aufweist.
6. Schaltstelle nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper
(4) druckfest ausgebildet ist, und dass in dem Ringraum (8) ein gasförmiges Medium
eingeschlossen ist.
7. Schaltstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit
(9) eine Kapazität (C) enthält, welche über einen Schalter (S) wahlweise mit einer
der beiden Spulen (5, 6) über richtungsbezogene Ventile zu einem elektrischen Kreis
schaltbar ist.
8. Schaltstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit
(9) zwei Kapazitäten (CS, CO) enthält, von denen die erste Kapazität (CS) mit der ersten Spule (6) über richtungsbezogene Ventile zu einem ersten elektrischen
Kreis geschaltet ist, und die zweite Kapazität (CO) mit der zweiten Spule (5) über richtungsbezogene Ventile zu einem zweiten elektrischen
Kreis geschaltet ist.
9. Schaltstelle nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass pro Kreis
zwei entgegengesetzt gerichtete Ventile in Serie geschaltet sind.
10. Schaltstelle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile als Thyristoren
(T1, T2, TS1, TS2, TO1, TO2) mit antiparallel geschalteter Freilaufdiode (D2, D1, DS2, DS1, DO2, DO1) ausgebildet sind.
11. Schaltstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die feststehenden
Schaltstücke (1, 2) je mindestens einen, vom Spalt (81) weg in radialer Richtung verlaufenden
Schlitz (L) aufweisen.