[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung mit wenigstens einem Eingangsstromrichter,
der an wenigstens eine Sekundärwicklung eines Haupt-Transformators schaltbar ist und
dem wenigstens ein Spannungszwischenkreis nachgeschaltet ist, wobei im Spannungszwischenkreis
wenigstens ein Zwischenkreiskondensator angeordnet ist.
[0002] Derartige Schaltungsanordnungen sind durch den Aufsatz "Güterzuglokomotive Baureihe
152 der Deutschen Bahn" in "eb - Elektrische Bahnen" bekannt. Bei den bekannten Schaltungsanordnungen
werden die Eingangsstromrichter und ihre nachgeschalteten Spannungszwischenkreise
direkt oder indirekt über Drosseln bzw. Transformatoren an eine Netzspannung geschaltet.
Aufgrund der Induktivitäten der vorgeschalteten Drosseln bzw. Transformatorwicklungen
entstehen Überspannungen am Zwischenkreiskondensator. Um dies zu verhindern, wird
bei dieser Schaltungsanordnung durch zuschaltbare Vorwiderstände der Ladestrom und
damit die Überspannung begrenzt. Hierfür sind zumindest zwischen wenigstens einer
der Sekundär-Teilwicklungen und den Eingangsstromrichtern zusätzliche Schaltelemente,
wie z. B. Vorladeschütze und Überbrückungsschalter, sowie Vorladewiderstände angeordnet.
[0003] Die relativ hohe Anzahl an Schaltelementen, die hierfür benötigt werden, verursachen
einen erhöhten Wartungsaufwand, wobei die Spannungen, welchen die Schaltelemente ausgesetzt
sind, relativ kurze Wartungsintervalle erforderlich machen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schaltungsanordnung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die einfacher aufgebaut ist und einen geringeren Wartungsaufwand
erfordert.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schaltungsanordnung gemäß Anspruch 1
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen
beschrieben.
[0006] Die Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 umfaßt wenigstens einen Eingangsstromrichter,
der an wenigstens eine Sekundärwicklung eines Haupt-Transformators schaltbar ist und
dem wenigstens ein Spannungszwischenkreis nachgeschaltet ist, wobei im Spannungszwischenkreis
wenigstens ein Zwischenkreiskondensator angeordnet ist. Erfindungsgemäß ist vor dem
Zuschalten wenigstens einer Primärwicklung des Haupt-Transformators an ein Versorgungsnetz
der Zwischenkreiskondensator durch ein Hilfsnetz aufladbar, das eine gegenüber dem
zuschaltbaren Versorgungsnetz geringere Kurzschlußleistung aufweist, wobei das Hilfsnetz
über wenigstens eine Hilfswicklung mit wenigstens einer Sekundärwicklung induktiv
gekoppelt ist.
[0007] Aufgrund der geringeren Kurzschlußleistung des Hilfsnetzes kann bei bei der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordung für alle Sekundärwicklungen der Vorladewiderstand entfallen. Die
Schaltungsanordnung gemäß Anspruch 1 benötigt also weniger Bauteile und ist damit
gegenüber den bekannten Schaltungsanordnungen einfacher aufgebaut.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung ist der Zwischenkreiskondensator nicht
aus dem zuzuschaltenden Versorgungsnetz, sondern über ein Hilfsnetz aufladbar. Damit
wird auf der Sekundärseite des Haupt-Transformators kein hochspannungsfestes Vorladeschütz
benötigt. Das bei der Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 auf der Sekundärseite des
Haupt-Transformators angeordnete Schaltgerät muß im allgemeinen nur für Niederspannungen
ausgelegt sein. Aufgrund des einfacheren Aufbaus erfordert die Schaltungsanordnung
gemäß Anspruch 1 einen geringeren Wartungsaufwand und weist darüber hinaus eine erhöhte
Zuverlässigkeit auf.
[0009] Besonders vorteilhaft sind Schaltungsanordnungen gemäß den Ansprüchen 3 und 4, da
in diesen Fällen das Zuschalten des Hilfsnetzes stromlos erfolgen kann.
[0010] Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
- FIG 1
- eine Prinzipdarstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung,
- FIG 2
- eine erste Ausführungsform eines Hilfsnetzes,
- FIG 3
- eine zweite Ausführungsform eines Hilfsnetzes,
- FIG 4
- eine dritte Ausführungsform eines Hilfsnetzes.
[0011] In FIG 1 ist mit 1 ein Haupt-Transformator bezeichnet, der eine Primärwicklung 2
und 3, Sekundärwicklungen 3, 4 und 5 aufweist.
[0012] An die Sekundärwicklungen 3 bis 5 ist durch Schließen von Überbrückungsschaltern
6, 7 und 8 ein Eingangsstromrichter 9 der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung an
die Sekundärwicklungen 3 bis 5 schaltbar.
[0013] Bei dem in FIG 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
ist dem Eingangsstromrichter 9 ein Spannungszwischenkreis 10 nachgeschaltet. Im Spannungszwischenkreis
10 ist ein Zwischenkreiskondensator 11 angeordnet.
[0014] Die Primärwicklung 2 des Haupt-Transformators 1 kann durch Schließen eines Leistungsschalters
12 an ein Versorgungsnetz 13 geschaltet werden.
[0015] Erfindungsgemäß ist vor dem Zuschalten der Primärwicklung 2 des Haupt-Transformators
1 an das Versorgungsnetz 13 der Zwischenkreiskondensator 11 durch ein Hilfsnetz 14
aufladbar. Das Hilfsnetz 14 weist eine gegenüber dem zuschaltbaren Versorgungsnetz
13 geringere Kurzschlußleistung auf und ist im gezeigten Ausführungsbeispiel über
seine Anschlußklemmen A und B durch Schießen eines Schaltgerätes 20 (Schütz) an eine
Hilfswicklung 15 schaltbar. Zwischen den Anschlußklemmen A und B des Hilfsnetzes 14
liegt dann eine Hilfsspannung u
H(t) an. Die Hilfswicklung 15 ist mit der Sekundärwicklung 5 des Haupt-Transformators
1 induktiv gekoppelt.
[0016] Das Hilfsnetz 14 (in den FIG 2 bis 4 strichpunktiert gekennzeichnet) kann beispielsweise
von einem weiteren Netz 16 (FIG 2) oder durch wenigstens einen Wechselrichter, vorzugsweise
einen Vierquadrantensteller 17 (FIG 3), und/oder wenigstens einen Hochsetzsteller
18 (FIG 4) gebildet werden.
[0017] Der in FIG 3 dargestellte Vierquadrantensteller 17 umfaßt nicht näher bezeichnete
GTO-Thyristoren, die in an sich bekannter Weise in Reihe geschaltet sind und zu denen
Dioden antiparallel angeordnet sind. Der Vierquadrantensteller 17 kann im Rahmen der
Erfindung von einer beliebigen Spannungsquelle 19 (Batterie, Dieselgenerator usw.)
gespeist werden.
[0018] Bei dem in FIG 4 dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Hilfsnetz 14 von dem
in FIG 3 gezeigten Vierquadrantensteller 17 und vom Hochsetzsteller 18 gebildet sowie
von einer Batterie 21 gespeist.
[0019] Durch die Verwendung der in den FIG 2 bis 4 dargestellten Hilfsnetze, die gegenüber
dem zuschaltbaren Versorgungsnetz 13 eine geringere Kurzschlußleistung aufweisen,
kann bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung, für die in FIG 1 ein Ausführungsbeispiel
gezeigt ist, bei allen Sekundärwicklungen 3 bis 5 der Vorladewiderstand entfallen.
Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung benötigt also weniger Bauteile und ist damit
gegenüber den bekannten Schaltungsanordnungen einfacher aufgebaut. Weiterhin wird
auf der Sekundärseite des Haupt-Transformators 1 kein hochspannungsfestes Vorladeschütz
benötigt. Das auf der Sekundärseite des Haupt-Transformators 1 angeordnete Schaltgerät
muß im allgemeinen nur für Niederspannungen ausgelegt sein.
1. Schaltungsanordnung mit wenigstens einem Eingangsstromrichter, der an wenigstens eine
Sekundärwicklung eines Haupt-Transformators schaltbar ist und dem wenigstens ein Spannungszwischenkreis
nachgeschaltet ist, wobei im Spannungszwischenkreis wenigstens ein Zwischenkreiskondensator
angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Zuschalten wenigstens einer Primärwicklung des Haupt-Transformators an
ein Versorgungsnetz der Zwischenkreiskondensator durch ein Hilfsnetz aufladbar ist,
das eine gegenüber dem zuschaltbaren Versorgungsnetz geringere Kurzschlußleistung
aufweist, wobei das Hilfsnetz über wenigstens eine Hilfswicklung mit wenigstens einer
Sekundärwicklung induktiv gekoppelt ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hilfsnetz von einem weiteren Netz gebildet wird.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hilfsnetz durch wenigstens einen Wechselrichter, vorzugsweise einen Vierquadrantensteller,
und/oder wenigstens einen Hochsetzsteller gebildet wird.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Wechselrichter bzw. wenigstens ein Hochsetzsteller aus wenigstens
einer Batterie versorgt wird.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Haupt-Transformator mit Hilfsbetriebewicklung dessen Hilfsbetriebewicklung
als Hilfswicklung verwendet wird.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Wechselrichter bzw. wenigstens ein Hochsetzsteller aus Bauelementen
einer Hilfsbetriebe-Schaltung gebildet wird.