[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Überwachung des Transportes flächiger
Exemplare, beispielsweise in einen Falzapparat von einer Materialbahn abgetrennter
und dort längs - und/oder querzufalzender Exemplare.
[0002] EP 0847 857 A1 bezieht sich auf eine Justiereinrichtung einer vor einem Zylinder
einer Rotationsdruckmaschine angeordneten Traverse. Auf der Traverse ist eine Meßvorrichtung
mittels einer Halterung axial zur Mantelfläche des Zylinders verschiebar. Zur genauen,
unkomplizierten und automatisierbaren Justierung der Traversenausrichtung bezüglich
des Zylinders mit austauschbarer Justierrichtung ist die Halterung mit einem optoelektrischen
Justierhilfsgerät kuppelbar. Das Justierhilfsgerät weist ein Lichtstrahlbündel auf
den Zylinder projizierendes optisches Element sowie mindestens einen optischen Empfänger
auf, der ein von dem Zylinder reflektiertes Lichtstrahlbündel empfängt. Der optische
Empfänger umfaßt einen optoelektronischen Sensor, der in Verbindung mit einer Auswerteelektronik
zur Erfassung der Lage des reflektierten Lichtstrahlbündel auf dem Sensor geeignet
ist.
[0003] Diese Vorrichtung dient in erster Linie dem Ausrichten einer die Oberfläche des Zylinders
abtastenden optischen Meßeinrichtung.
[0004] EP 0753 409 bezieht sich auf eine Bogendruckmaschine, mit einem Ausleger, auf dessen
Oberseite kontinuierlich geförderte Bogen abgelegt werden sollen. In einfacher und
die Stapelbildung nicht beeinträchtigender Weise soll ermöglicht werden, mit einer
traversirenden Meßvorrichtung einen an der Vorderkante der Bogen aufgebrachten Druckkontrollstreifen
abzutasten. Dazu sind der an einer Traverse verfahrbaren Meßvorrichtung Bogenhochhalter
zugeordnet, die verhindern, daß die während der Durchführung eines Meßvorganges geförderten
Bogen auf der Oberseite des Stapels abgesetzt werden.
[0005] Mit dieser Vorrichtung aus dem Stand der Technik kann jedoch ein von dem Exemplaren
zurückgelegter Förderweg - etwa durch ein Falzapparat - nicht zuverlässig detektiert
werden.
[0006] US 3,815,895 offenbart ein Papierstauerkennungssystem für Falzapparate, die einer
Rollenrotation nachgeordnet sind. Innerhalb des Falzapparates an ausgewählten Stellen
angeordnete Photozellen detektieren sowohl fälschlicherweise abwesende als auch fälschlicherweise
vorhandene Exemplare entlang des Förderweges durch den Falzapparate. Eine Zeitablaufkontrolleinheit,
welche synchron zum Falzapparat arbeitet, erzeugt Signale, die eine Detektion auslösen,
ob ein an einer bestimmten Stelle zu erwartendes Exemplar tatsächlich dort vorliegt
und ob ein an einer bestimmten Stelle des Förderweges nicht zu erwartendes Exemplar
an dieser Stelle auch tatsächlich nicht eintrifft. Die Signale der Photozellen werden
mit denjenigen der Zeitablaufkontrolleinheit logisch verknüpft, einer Logikschaltung
zugeführt, die den Falzapparat gegebenenfalls stoppt. Das System erkennt ebenfalls,
wenn im Papierstauerkennungssystem eine der Photozellen ausgefallen ist.
[0007] Es hat sich herausgestellt, daß nicht nur bei voller Betriebsgeschwindigkeit einer
Rollenrotation auftretende Papierstaus im Falzapparat drastische Folgen und lange
Ausfallzeiten eine Rotation verursachen können, sondern daß bereits während des Bahneinzuges
oder bei Schleichgang der Rotation auftretende Papierstaus oder Papierfehlleitungen
zumindest vermeidbare Verzögerungen beim Hochlauf der Rotation verursachen können.
Während der Bahneinfädelung oder des Schleichganges der Rotation können sehr hohe
Drehmomente auftreten, mechanische Einstellungen von Greifern, Zylindern oder ähnlichen
Komponenten in bezug aufeinander können undefiniert sein, während die Aufmerksamkeit
der Drucker auf andere in Rahmen einer Neueinrichtung eines Auftrages notwendige Arbeiten
gerichtet sein kann.
[0008] Angesichts der aus dem Stand der Technik skizzierten Lösungen und des aufgezeichneten
technischen Problems liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Papierlaufüberwachungssystem
bereitzustellen, welches bei langsamen Papierföderungsgeschwindigkeiten auf Unregelmäßigkeiten
beim Exemplartransport anspricht.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0010] Die mit dieser Lösung erziehlbaren Vorteile sind vielfältiger Natur. So lassen sich
unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens Falzapparate wesentlich schneller
in den Papierlauf bei Schleichgang der vorgeschalteten Rotation einbinden, da fehlgeleitende
Exemplare im Falzapparat sofort erkannt werden und zu einer Abschaltung des Falzapparate
antriebes fuhren. Dies stellt einen wirksamen Schutz noch undefiniert zueinander eingestellter
mechanischer Falzkomponenten zueinander dar, die bei Schleichgang unter den dort auftretenen
hohen Drehmomenten erheblich beschädigt werden könnten. Die Drucker können sowohl
bei Schleichgang der Rotation als auch während der Papiereinfädelphase die Aufmerksamkeit
weiteren notwendigen Voreinstellungen widmen, ein sich ankündigender Papierstau oder
eine Exemplarfehlleitung wird nunmehr automatisch erkannt.
[0011] In weiterer Ausgestaltung des der Erfindung zugrunde liegenden Verfahrens werden
Sensoren im Falzapparat je nach selektiertem Falzmodus auf Basis der Exemplarprogression
entlang des Förderpfades validiert. Die Validation, i.e. eine auf elektronischen Wege
herbeiführbare Gültigkeitserklärung eines Sensorsignales, erfolgt bei den am Anfang
des Exemplarförderpfades gelegenen Sensoren bereits nach wenigen in den Falzapparat
eingetretenen Exemplaren, nachdem der betreffende Sensor ein Exemplar frühestens erkennen
kann, je nach mit dem vorgewählten Transportpfad eingestellten Falzmodus. Die Validierung
früher im Exemplartransportpfad angeordneter Sensoren erfolgt nach einer geringeren
voreinstellbaren Exemplaranzahl, während die Validierung späterer im Exemplartransportpfad
angeordneter Sensoren nach einer größeren Anzahl in dem Falzapparat eingetretener
Exemplare erfolgt, entsprechend der bis zum validierenden Sensor zurückgelegten Wegstrecke.
[0012] Die die Validierung ermöglichenden Grenzwerte sind an der Überwachungseinheit vorgebbar
und dort gespeichert, so daß sie stets aktuell für die notwendigen Berechnungen zur
Verfügung stehen.
[0013] Durch die Validierung der zum gewählten Falzmodus korrespondierenden Sensoren entlang
des mit dem Falzmodus verbundenen Förderweges der Exemplare ist die Zuverlässigkeit
der von den Sensoren an die Überwachungseinheit übermittelten Signale gewährleistet.
Die Bestimmung der Anzahl von Exemplare, die in den Falzapparat eingetreten ist, erfolgt
durch beispielsweise dem Schneidzylinder zugeordnete Geber oder dem Antriebsmotor
des Falzapparates zugeordnete Umdrehungszähler. Je nach gewählter Abschnittslänge
kann so individuell die in den Falzapparat transportierte Exemplaranzahl bestimmt
werden.
[0014] In der Überwachungseinheit wird gemäß des vorliegenden Verfahrens die Differenz von
pro validiertem Sensor detektierter Exemplaranzahl und aus dem Falzapparat befindlicher
Exemplaranzahl kontinuierlich bestimmt, wobei eine maximal zulässige Differenz an
der Überwachungseinheit vorgegeben werden kann. Diese kann Abhängig vom Bedruckstoffparameter,
Exemplardicke und Erfahrungswerten vorgegeben werden, um das Überwachungssystem auftragsgerecht
einzustellen.
[0015] Bei der zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlichen Sensorik
handelt es sich bevorzugt um Sensorpaare, die aus einem Sende- und einem Empfangsteil
bestehen. Diese sind zueinander beabstandet, wobei zwischen Sende und Empfangsteil
der Förderpfad der Exemplare verläuft. Die den Schneidzylinder bzw. dem Antrieb des
Falzapparates zugeordneten Geber können als Näherungsschalter oder Encoder wie Drehgeber
beispielsweise ausgestaltet sein, die pro Umdrehung des betreffenden Aggregates einen
Zählimpuls an die Überwachungseinheit übermitteln, der dort summiert wird.
[0016] Mittels der erfindungsgemäßen Lösung lassen sich bevorzugt Falzapparate überwachen,
die einer Rollenrotation nachgeordnet sind, wobei die Überwachungseinheit je nach
für den gewählten Falzmodus erforderlichem Exemplarförderpfad die erforderlichen Sensoren
validiert und die solcherart validierten Sensorsignale für die Anzahl der Exemplare
mit derjenigen vergleicht, die in den Falzapparat eingetreten ist. Aus diesem in Echtzeit
vorgenommenen Vergleich kann eine Abschaltbedingung in dem Falzapparat und/oder für
die gesamte Rotation abgeleitet werden.
[0017] Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung nachstehend detailiert erläutert:
[0018] Es zeigt:
- Fig. 1
- dem prinzipiellen Aufbau eines Falzapparates mit dem jeweiligen Exemplarförderpfades
zugeordneten Sensorpaaren,
- Fig. 2
- einen dem Doppelparallelfalzmodus entsprechende Exemplarförderung durch den Falzapparat,
- Fig. 3
- ein dem zweiten Längsfalzmodus entsprechender Exemplartransport durch den Falzapparat
mit sich aufteilendem Exemplarstrom und
- Fig. 4
- ein prinzipielles, vereinfacht wiedergegebenes Flußschaltbild, welches die Arbeitsweise
der Steuereinheit verdeutlicht.
[0019] In Fig. 1 ist der prinzipielle Aufbau eines Falzapparates mit den jeweiligen Exemplarförderpfaden
zugeordneten Sensorpaaren dargestellt.
[0020] Eine Materialbahn 15, die auch aus mehreren Materialbahnlagen gebildet sein kann,
tritt nach Passage eines hier nicht näher dargestellten Wendestangenüberbaus mit einen
1. Längsfalz versehen in den Falzapparates 30 ein. Ihre Präsenz wird durch ein Sensorpaar
1 detektiert, welches aus einem Sende- und einem Empfangsteil 1a, bzw. 1b besteht.
Die in der Förderebene 16 transportierte Materialbahn 15 passiert ein Schneidzylinderpaar
2b, 17, bestehend aus einen Schneidzylinder 2b und einem mit diesem zusammenarbeitenden
Nutenzylinder 17. Dort werden die einzelnen Exemplare durch Querschneiden der Materialbahn
15 von dieser abgetrennt.
[0021] Dem Schneidzylinder 2b kann optional ein Geber 2a zugeordnet sein, der pro Umdrehung
des Schneidzylinders 2b einen Zählimpuls an die Überwachungseinheit 12 übermittelt.
Pro Umdrehung des Schneidzylinders 2b wird genau ein Exemplar vom vorlaufenden Ende
der Materialbahn 15 abgetrennt, wodurch die Anzahl der im Falzapparat 30 befindlichen
Exemplare einfach bestimmbar ist. Die Anzahl der in dem Falzapparat 30 eintretenden
Exemplare können alternativ über einen Drehgeber 14 bestimmt werden, der die Umdrehungen
des den Falzapparat 30 antreibenden Antriebsmotor 13 erfaßt, worauf sich ebenfalls
die Anzahl der in den Falzapparat eingetretenen Exemplare bestimmen läßt. Die auf
diese Weise erhaltenen Werte für die in den Falzapparat eingetretenen Exemplare werden
kontinierlich bestimmt und werden in der Überwachungseinheit 12 abgespeichert.
[0022] Die weitere Förderung der Exemplare wird nun durch ein einem Falzmesserzylinder 18
zugeordnetes Sensorpaar 3 überwacht. Mit dem Falzrmesserzylinder 18 arbeitet der Falzldappenzylinder
19 zusammen, wobei zwischen diesen zusammenarbeitenden Zylindern 18, 19 der 1. Querfalz
am Exemplar ausgebildet wird. Dem Falzklappenzylinder 19 sind zwei weitere Transport-
beziehungsweise Greiferzylinder 20, bzw. 21 zugeordnet, die zum einen im Exemplar
einen weiteren Querfalz ausbilden und andererseits die Exemplare vom Umfang des Falzklappenzylinders
19 alternierend abnehmen und auf diese Weise eine Aufteilung des Exemplarstroms bewirken.
[0023] Hinter dem oberen Transportzylinder 20 erstreckt sich ein oberer Förderpfad 22, abgesichert
durch ein Sensorpaares 4 zur oberen zweiten Längsfalzeinrichtung 10b. In dazu analoger
Weise ist dem unteren Transportzylinder 21 ein unterer Förderpfad 23 zugeordnet, ebenfalls
abgesichert durch ein Sensorpaar 5, über welchen die Exemplare einer weiteren zweiten
Längfalzeinrichtung 10a zugeführt werden. Die beiden zweiten Längsfalzeinrichtungen
10a, 10b enthalten jeweils ein Falzmesser 27, welches den Falzrücken am Exemplar durch
Einstoßen zwischen hier nicht näher dargestellten Falzwalzen ausbildet. Mit dem über
den Falzmesser 27 jeweils befindlichen Doppelkreisen sei der Antrieb der Falzmesser
27 vereinfacht angedeutet.
[0024] Dem oberen zweiten Längsfalzmodul 10b ist eine Schaufelrad Konfiguration 24,25 nachgeschaltet,
wobei sowohl je Schaufelrad 24, bzw. 25 der Eintritt der Exemplare mittels eines Sensorpaares
6 bzw 7 als auch das Verlassen der Exemplare der Schaufelrades 26 mittels Sensorpaaren
8 beziehungsweise 9 überwachbar ist. An der Ausgabe 11 verlassen die in geschuppter
Formation ausgelegten Exemplare den Falzapparat 30, um einen Stacker oder eine Paketiermaschine
zur Weiterverarbeitung zugeführt zu werden.
[0025] Die Fig. 2 zeigt eine dem Doppelparallelfalzmodus entsprechende Exemplarförderung
durch den Falzapparat.
[0026] Der Förderpfad 28 deutet ― hier in stärker Strichstärke wiedergegeben ― den Transportpfad
an, den die von der Materialbahn 15 durch das Schneidzylinderpaar 2b, 17 abgetrennter
Exemplare im Doppelparallelfalzmodus annehmen. In diesen Betriebsmodus des Falzapparates
30 werden die Exemplare durch die miteinander Zusammenarbeitenden Falzzylinder 18,
19 und 20 doppelparallelgefalzt. Die Förderung der Exemplare erfolgt entlang des oberens
Förderpfades 22, wobei die obere zweite Längsfalzeinrichtung 10b inaktiv ist und die
quergefalzten Exemplare passieren läßt. Diese können dann wahlweise in ein unteres
Schaufelrad 25 oder ein oberes Schaufelrad 24 geleitet werden, durch welche dann eine
geschuppte Auslage der Exemplare erfolgen kann. In diesem Falzmodus, der eine Förderung
der Exemplare gemäß des Förderweges 28 erzwingt, sind die Sensorpaare 3, 4, 6, 7,
8, und 9 auf Detektionsmodus geschaltet, während das Sensorpaar 5 am unteren Förderpfades
23 derart zu schalten ist, daß dies die Abwesenheit von Exemplaren zu detektieren
hat. Je nach gewählter Auslagekonfiguration für die Exemplare im Doppelparallelfalzmodus
kann eines der Schaufelräder 24 bzw. 25 oder können beide Schaufelräder die Produktausgabe
übernehmen. Bei einer Exemplarausgabe über das obere Schaufelrad 25 sind die Sensoren
7 und 8 auf Detektionsmodus zu schalten ― nach entsprechender Validierung, während
die Sensorpaare 6 und 9 auf die Abwesenheit von Exemplaren einzustellen wären.
[0027] Die Sensoren 7, 8 im Schaufelradmodul des Falzapparates 30 werden derart validiert,
daß dieser ein Exemplar frühestens erkennen und ein gültiges Signal absetzen, wenn
sich eine der Wegstrecke vom Schneidzylinderpaar 2b, 17 bis zum jeweiligen Sensor
entsprechende Anzahl von Exemplaren im Falzapparat 30 befindet. Dies gilt analog für
die Sensoren 6 und 9, sofern auch eine Produktauslage über das untere Schaufelrad
25 vorgesehen ist.
[0028] Die Validierung der Sensoren 3, 4, 7, 8 und gegebenenfalls 6 und 9 erfolgt abhängig
von der Exemplarprogression der Exemplare durch den Falzapparat 30, so daß die Signale
der Sensoren erst dann für gültig angesehen werden, wenn der jeweilige Sensor je nach
Falzmodus frühestens ein Exemplar detektieren oder nicht detektieren kann.
[0029] In Fig.3 ist eine dem zweiten Längsfallmodus entsprechender Exemplarförderpfad dargestellt,
wobei sich der Exemplarstrom hinter den Falzklappenzylinder teilt.
[0030] In diesem Betriebsmodus des Falzapparates 30, dessen Exemplarförderpfade mit Bezugszeichen
29 gekennzeichnet sind, werden die Exemplare einmal quergefalzt hinter den Falzklappenzylinder
19 durch die Zylinder 20, 21 alternierend abgegriffen und gelangen über den unteren
beziehungsweise den oberen Förderpfades 22, 23 in die obere bzw. die untere zweite
Längsfalzeinrichtung 10a, 10b. Dort werden die quergefalzten Exemplaren mit einen
zweiten Längsfalz versehen und gelangen in eine nicht näher dargestellte Auslage.
[0031] In diesen Betriebsmodus des Falzapparates 30 ist das Schaufelradmodul inaktiv, dementsprechend
sind die dort vorgesehenen Sensoren inaktiv, i. e. auf Erkennung der Abwesenheit von
Exemplaren geschaltet; hingegen sind die dem Förderpfad 29 der Exemplaren zugeordneten
Sensorpaare 3, 4, und 5 auf Erkennung des Vorhandenseins der Exemplare geschaltet,
jedoch unter der Bedingung, daß eine Gültigkeit der durch die Sensorpaare 3, 4 und
5 detektierte Exemplare erst ab dem Zeitpunkte erfolgen können, ab dem die jeweiligen
Sensorpaare 1, 3, 4 und 5 frühestens eine Exemplar entsprechend der Exemplarprogresson
durch den Falzapparat erkennen können.
[0032] In der Konfiguration gemäß Fig.2 und 3 kann die Anzahl der in den Falzapparat 30
eintretenden Exemplare über Geber 2a bzw. 14, die dem Schneidzylinder 2b oder dem
Antrieb 13 des Falzapparates 30 zugeordnet sind, bestimmt werden, wie oben bereits
dargelegt.
[0033] Die Funktionsweise der in den Falzapparat 30 integrierten gemäß den Figuren 1 bis
3 dargestellten Überwachungseinheit 12 läßt sich am besten anhand des Flußdiagramms
gemäß Fig. 4 erläutern.
[0034] Mit dem Startbefehl 100 erfolgt eine Initialisierung der Überwachungseinheit 12,
die zunächst einen Selbsttest 101 durchführt und dem Drucker ihre Aktivierung auf
optischem oder auch auf akustischem Wege anzeigt. Entsprechend der vorgegebenen Falzapparatkonfiguration
wird der eingestellte Falzmodus, beispielsweise Doppelparallelfalz 28 oder zweiter
Längsfalzmodus 29 erkannt; dies erfolgt in Schritt 102;. je nach selektierten Falzmodus
28 bzw. 29 werden durch die Sensoraktivierung 103 diejenigen Sensoren 3, 4, 5, 6,
7, 8 oder 9 aktiviert, die am den ausgewählten Falzmodus 28 oder 29 entsprechenden
Förderpfad der Exemplare durch den Falzapparat 30 liegen. Diese werden im Speicher
104 abgelegt, dem eine Fehlererkennungroutine 104.1 zugeordnet ist.
[0035] Sind die relevanten der Sensoren aus der Sensoranzahl 3, 4, 5, 6, 7, 8, oder 9 aktiviert
und abgespeichert, wird in der Zähistufe 105 die Exemplaranzahl ermittelt, die in
den Falzapparat 30 eingetreten ist.
[0036] Der nachfolgende Teil des Diagramms zwischen Zählstufe 105 und der Validierroutine
106 wird für jeden Sensor 3, 4, 5, 6, 7, 8, oder 9 separat durchgeführt, da jeder
dieser Sensoren kraft seiner unterschiedlichen Positionen im Falzapparat 30 eine andere
Validierschwelle hat. Nach Überschreiten der jeweiligen Validierschwellel, dem Zeitpunkt,
ab dem der ausgewählte Sensor frühestens ein Exemplar erkennen oder das Fehlendes
Exemplares erkennen kann, wird das entsprechende Sensorsignal erst als gültiges Sensorsignal
anerkannt dies erfolgt durch das Setzen der Sensoren in 107.
[0037] Danach wird je nach Falzmodus selektierten Sensoren eine Vergleichoperation 108 zwischen
der im Falzapparat 30 befindlichen Anzahl Exemplare und der am jeweiligen Sensor erkannten
Anzahl von Exemplaren durchgeführt. Ergibt sich bei der in Echtzeit durchgeführt Vergleichsoperation
109 keine Differenz, wird erneut zur Signalgültigkeitsanfrage 106 verzweigt, um abzuprüfen,
ob die Validierungschwelle tatsächlich überschritten wurde oder nicht.
[0038] Ergibt der Vergleich 109, daß am jeweiligen Sensor mehr Exemplare gezählt wurden,
als in den Falzapparat eingetreten sein können, erfolgt durch das Setzen des Abschaltssignales
110 ein Stop des Falzapparat 30 und/oder der Rotation da eine Fehlfunktion der Geber
2a bzw. 14 vorliegen könnte.
[0039] Ergibt die Vergleichoperation 109 hingegen eine geringere Anzahl von durch die Sensoren
3, 4, 5, 6, 7, 8 oder 9 detektierten Exemplare als in dem Falzapparat 30 eingetreten
sind, so wird zunächst über eine Sensorgültigkeitsabfrage 111 ermittelt, ob dieses
Ergebnis mittels eines zuvor validierten Sensors zustande kam. Falls es sich um einen
nicht validieten Sensor handelt, erfolgt eine Rückverzweigung zur Validierungsabrage
106; war der entsprechende Sensor hingegen korrekt validiert, wurde ein Papierstau
111.1 festgestellt, der über einen Abschaltbefehl 112 in ein abschaltendes Antriebes
13 des Falzapparates 30 und/oder der Rotation herbeiführt.
[0040] Mit Erreichen des Befehles 113 hat die Überwachungseinheit 112 das die Überwachung
steuernde Programm durchlaufen.
[0041] Nach Initialisierung des Überwachungssystem zeigt diese dem Drucker an, daß es im
Schleichgang oder während der Bahneinzugphase aktiviert ist. Das System vermag sich
selbst zu Überwachen, derart das bei Feststellung einer Anzahl Exemplare an einem
Sensor, die größer ist, als die in den Falzapparat 30 tatsächlich eingetretener Exemplaranzahl,
die Funktionsüberwachung des Drehgebers 2a oder 14 angezeigt wird. Das Überwachungssystem
kann in jeden Falzapparat eingesetzt werden und ist neben der Exemplarstauerkennung
im Schleichgang oder bei Bahneinzug auch für normale Betriebsgeschwindigkeiten geeignet
und entsprechend konfigurierbar.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Sensorpaar
- 1a
- Sendeteil
- 1b
- Empfangsteil
- 2a
- Umdrehungszähler
- 2b
- Schneidzylinder
- 3
- Sensorpaar Falzzylinder
- 4
- Sensorpaar oberer Förderpfad
- 5
- Sensorpaar unterer Förderpfad
- 6
- Sensorpaar 1. Schaufelrad
- 7
- Sensorpaar 2. Schaufelrad
- 8
- Sensorpaar oberer Auslage
- 9
- Sensorpaar untere Auslage
- 10a
- untere zweite Längsfalzeinrichtung
- 10b
- obere zweite Längsfalzeinrichtung
- 11
- Ausgabe
- 12
- Überwachungseinheit
- 13
- Antrieb
- 14
- Umdrehungszähler
- 15
- Materialbahn
- 16
- Förderebene
- 17
- Mutenzylinder
- 18
- Falzmesserzylinder
- 19
- Falzklappenzylinder
- 20
- Transportzylinder
- 22
- oberer Förderpfad
- 23
- unterer Förderpfad
- 24
- Schaufelrad
- 25
- Schaufelrad
- 26
- Schaufelradtaschen
- 27
- Falzmesser zweiter Längsfalz
- 28
- Falzapparatmodus Doppelparallelfalz
- 29
- Falzapparatmodus zweiter Längsfalz gesplittert
- 30
- Falzapparat
- 100
- Start
- 101
- Aktivierung
- 102
- Falzapparat Konfigurationserkennung
- 103
- Sensoraktivierung
- 104
- Speicherabfrage
- 104.1
- Speicherfehlerroutine
- 105
- Exemplarzählung
- 106
- Signalgültigkeitsabfrage, Validierung
- 107
- Sensoraktivierung
- 108
- Vergleicher
- 109
- Defferentwertermittlung
- 110
- Abschaltauslösung
- 111
- Sensorgültigieitsabfrage
- 111.1
- Papierstau
- 112
- Abschaltbefehl
- 113
- Ende
1. Verfahren zur Überwachung des Transportes flächiger Exemplare insbesondere in einen
Falzapparat, der einer Rotationsdruckmaschine nachgeordnet ist mit nachfolgenden Verfahrensschritten:
- dem Auswählen von die Präsenz oder das Fehlen von Exemplaren detektierenden Sensoren
(3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9) je nach Falzmodus (28, 29) des Falzapparates 30,
- dem Bestimmen der Anzahl der in den Falzapparat (30) eingetretenen Exemplare durch
Geber (2a, 14) und
- dem Vergleich der im Falzapparat (30) vorhandenen Exemplaranzahl mit der durch die
ausgewählten Sensoren (3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9) detektierten Exemplaranzahl.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoren (3, 4, 5, 6,
7, 8 und 9) je nach Falzmodus (28, 29) des Falzapparates (30) auf Basis der Exemplarprogression
entlang der Förderpfade validiert werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Validierung am Anfang
des Transportes der Exemplare durch den Falzapparat (30) liegenden Sensoren (3, 4,
5) nach wenigen in den Falzapparat (30) geförderten Exemplaren erfolgt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Validierung weiter Strom
abgelegener Sensoren (6, 7, 8 und 9) entlang des Förderpfads nach einer großen Anzahl
in den Falzapparat (30) transportierter Exemplare erfolgt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines einem Zylinder
(2b) zugeordneten Gebers (2a) die Anzahl der in den Falzapparats (30) transportierten
Exemplare bestimmbar ist.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines den Antrieb
(13) des Falzapparates (30) zugeordneten Gebers (14) die Anzahl der in den Falzapparat
(30) transportierten Exemplaren bestimmt wird.
7. Verfahren gemäß der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die ermittelte
Anzahl der Exemplare an eine Überwachungs- und Auswerteeinheit (12) übertragen wird.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß abhängig vom gewählten Falzmodus
(28, 29) des Falzapparates (30) pro Sensor (3, 4, 5, 6, 7, 8 oder 9) des Verhältnis
von Anzahl in den Falzapparats (30) eingetretener Exemplare zur Anzahl an der Sensorposition
jeweils gezählter Exemplare ermittelt wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß pro Sensorposition die maximal
zulässige Differenz zwischen der Anzahl der in den Falzapparat (30) eingetretenen
Exemplare und der an der Position des Sensor (3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9) tatsächlich
auftretenen Exemplare bestimmt wird.
10. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Validierung der jeweiligen
Sensoren (3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9) abhängig vom erreichen der Mindestanzahl geförderte
Exemplare an der jeweiligen Position des Sensors (3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9) erfolgt.
11. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vergleich (109) der theoretischen
Exemplaranzahl mit der tatsächlich pro Sensorposition detektierten Exemplaranzahl
in Echtzeit durchgeführt wird.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren (3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9) als Sensorpaare, ein Sende- und ein Empfangsteil
1a, 1b umfassend ausgeführt sind.
13. Vorrichtung gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangs- und Sendeteile
der Sensoren (3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9) beidseits der Förderebene (16) der Materialbahn
(15) und der Exemplare angeordnet sind.
14. Vorrichtung gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Geber (2a) als Näherungschalter
ausgeführt ist.
15. Vorrichtung gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Geber (14) am Antrieb
(13) des Falzapparates (30) als Drehgeber ausgeführt ist.
16. Vorrichtung gemäß des Anspruches 12, dadurch gekennzeichnet, daß der aktueile Falzmodus
(28, 29) des Falzapparates (30) durch die Position der Falzkomponenten an den Papier
führenden Zylinder (18, 19) an die Überwachungseinheit (12) übermittelt wird.
17. Falzapparat für eine Rotationdruckmaschine, in welcher Materialbahnen (15) verarbeitbar
sind, wobei der Falzapparat (30) in mindestens zwei Falzmodi (28, 29) betreibbar ist
und einen eigenen Antrieb (13) aufweisen kann dadurch gekennzeichnet, daß mittel einer
Überwachungseinheit (12) je nach ausgewählten Falzmodus (28, 29) erforderliche Exemplarförderpfade
mit diesen jeweils zugeordneten Sensoren (3, 4, 5, 6, 7, 8 oder 9) je nach Exemplarprogressionen
durch den Falzapparat (30) validierbar sind und mit der Anzahl der in den Falzapparat
(30) ein Gerät in Exemplarer verglichen werden.
18. Rotationsdruckmaschine insbesondere zur Verarbeitung von Materialbahn (15) mit ein
Falzapparat (30) wobei der Falzapparat (30) in mindestens zwei Falzmodi (28, 29) betreibbar
ist und einen eigenen Antrieb (13) aufweisen kann dadurch gekennzeichnet, daß mittel
einer Überwachungseinheit (12) je nach ausgewählten Falzmodus (28, 29) erforderliche
Exemplarförderpfade mit diesen jeweils zugeordneten Sensoren (3, 4, 5, 6, 7, 8, oder
9) je nach Exemplarprogressionen durch den Falzapparat (30) validierbar sind und mit
der Anzahl der in den Falzapparat (30) ein Gerät in Exemplarer verglichen werden.