[0001] Die Erfindung betrifft eine Abstichvorrichtung für einen Schmelzofen gemäss dem Oberbegriff
von Anspruch 1 sowie eine Lanze zum Verschliessen und Öffnen der Abstichöffnung eines
Schmelzofens. Ferner betrifft die Erfindung ein Abstichverfahren für einen Schmelzofen
gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 14.
[0002] Aus der GB 2 285 675 ist eine gattungsgemässe Abstichvorrichtung mit einer Fülleinrichtung
zum Füllen der offenen Abstichöffnung mit einer Stopfmasse und mit einer verfahrbaren
Stopfeinrichtung zum Einführen einer Lanze in die Abstichöffnung bekannt. Die Lanze,
ein einfacher länglicher Stab, wird dabei unter Stoss- und Rüttelbewegungen in die
Abstichöffnung eingeführt, nachdem die Stopfmasse eingefüllt wurde, z.B. mit Hilfe
eines Bohrhammers, und verbleibt dort bis zum erneuten Öffnen der Abstichöffnung durch
Herausziehen der Lanze.
[0003] Aus der DE 3 803 132 A1 ist eine Abstichvorrichtung bekannt, bei der zum Schliessen
der Abstichöffnung eine Stopfmasse eingepresst und gleichzeitig eine bis zum Abstich
des Ofens im Stichloch verbleibende Lanze in die Stopfmasse eingebracht wird. Dazu
weist die Abstichvorrichtung einen Stopfkopf mit einer Durchgangsbohrung auf, durch
welche sowohl die Stopfmasse als auch die Lanze in die Abstichöffnung eingeführt wird.
[0004] Problematisch hieran sind die hohen Temperaturen im Inneren des Schmelzofens, die
zu Beschädigungen des Materials der Abstichöffnung und der darin enthaltenen ausgehärteten
Stopfmasse führen können. Des Weiteren werden beim Einführen der Lanze in die angehärtete
Stopfmasse hohe Kräfte auf die Ofenwandung im Bereich der Abstichöffnung ausgeübt.
Zum Ausschluss von Ofendurchbrüchen ist daher im Bereich der Abstichöffnung eine Mindestwandstärke
notwendig, die in der Regel über der Wandstärke in den übrigen Bereichen des Schmelzofens
liegt. Diese Wandstärke liegt üblicherweise im Bereich von etwa 600-800 mm. Sie bedingt
eine Mindestgrösse des Schmelzofens und einen Mindestplatzbedarf, der insbesondere
bei Müllverbrennungsanlagen oft über den verfügbaren Platz hinausgeht.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Abstichvorrichtung bzw. ein Abstichverfahren anzugeben,
mit der bzw. durch das die Abstichöffnung wiederholt schnell und sicher verschlossen
und geöffnet werden kann und die eine reduzierte Wandstärke des Schmelzofens erlaubt.
Dazu sollen bekannte Lanzen weiterentwickelt werden.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Abstichvorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch
1, durch ein Abstichverfahren mit den Merkmalen von Anspruch 13 und durch eine kühlbare
Lanze mit den Merkmalen von Anspruch 10.
[0007] Die offene Abstichöffnung wird zunächst mit Hilfe der Fülleinrichtung mit der Stopfmasse
gefüllt. Sobald die Stopfmasse hineingedrückt wurde, spätestens aber nach einigen
Sekunden, führt die Stopfeinrichtung die Lanze in die Abstichöffnung ein. Alternativ
kann die Lanze gleichzeitig mit der Stopfmasse eingeführt werden. In beiden Fällen
wird ein Teil der in der Abstichöffnung befindlichen Stopfmasse von der Lanze weiter
in die Abstichöffnung gedrückt. Durch die im Schmelzofen wirkende Hitze härtet die
Stopfmasse aus. Die in die Abstichöffnung eingeführte Lanze wird von aussen mechanisch
gesichert. Zum Öffnen der Abstichöffnung wird die Lanze gezogen. Dabei wird durch
den von der im Schmelzofen befindlichen Schmelze verursachten hydrostatischen Druck
die noch in der Abstichöffnung befindliche Stopfmasse aus der Abstichöffnung gedrückt,
so dass die Schmelze ungehindert aus dem Schmelzofen durch die Abstichöffnung abfliessen
kann. Zum erneuten Verschliessen wird die Abstichöffnung von der Fülleinrichtung wieder
mit Stopfmasse gefüllt und die Lanze mit Hilfe der Stopfeinrichtung in die Abstichöffnung
eingeführt. Durch Verwendung einer gekühlten Lanze wird das Material in der Umgebung
der Abstichöffnung ebenfalls gekühlt. Die Gefahr von Hitzeschäden sinkt, und die Lebensdauer
und Betriebssicherheit des Schmelzofens wird erhöht. Die Kühlung verhindert zudem,
dass die Lanze an ihrem vorderen Ende schmilzt, das der grössten Hitzebelastung ausgesetzt
ist. Die Kühlung erlaubt somit die Konstruktion von Schmelzöfen mit geringerer Wanddicke.
[0008] Die Wanddicke kann von herkömmlich 600-800 mm auf etwa die Hälfte bis ein Drittel
reduziert werden. Somit sind kleinere und damit auch billigere Schmelzöfen konstruierbar,
die insbesondere zum Aufschmelzen der Verbrennungsrückstände bei Müllverbrennungsanlagen
geeignet sind.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung,
der Zeichnung sowie den anhängigen Ansprüchen.
[0010] Insbesondere ist die Lanze vorzugsweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung gefertigt
und mit mindestens einem Kühlkanal versehen, der an eine Kühlwasserversorgung angeschlossen
werden kann.
[0011] Vorzugsweise sind bei einer Abstichvorrichtung auch der Stopfkopf und/oder der Bereich
um die Abstichöffnung gekühlt. Dadurch wird der Kühleffekt weiter verbessert.
[0012] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vor der Abstichöffnung des Schmelzofens
eine vorzugsweise aus Kupfer oder einem ähnlichen wärmeleitfähigen Material gefertigte
Frontplatte mit einer Austrittsöffnung angeordnet, die die Abstichöffnung freilässt.
Der Stopfkopf der Stopfeinrichtung ist beim Einführen der Lanze in die Abstichöffnung
vorzugsweise formschlüssig an die Platte ansetzbar, die als Dichtungselement zwischen
der Stopfeinrichtung und der Abstichöffnung wirkt. Zur Erhöhung des Kühleffektes der
Lanze und zur Vermeidung einer Beschädigung der Platte durch übermässige Hitzeeinwirkung
ist in einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung auch diese Platte kühlbar,
z.B. mittels Wasserkühlung.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist auch der Stopfkopf
gekühlt, wodurch der Kühleffekt verstärkt und die Wärmeabfuhr der Lanze verbessert
wird.
[0014] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Stopfkopf zusätzlich einen
Versorgungskanal auf, der in die Durchgangsbohrung des Stopfkopfes mündet. Der Versorgungskanal
ist mit der Fülleinrichtung verbunden, die die zum Schliessen der Abstichöffnung erforderliche
Stopfmasse durch den Versorgungskanal und die Durchgangsbohrung in die Abstichöffnung
fördert. Die anschliessend durch die Durchgangsbohrung eingeführte Lanze schiebt die
noch in der Durchgangsbohrung und in der Abstichöffnung enthaltene Stopfmasse in ihre
endgültige Lage in der Abstichöffnung, wodurch eine gleichmässige Verteilung der Stopfmasse
um die Lanze in der Abstichöffnung gewährleistet ist. Gleichzeitig wird durch die
Integration der Füllfunktion in den Stopfkopf ein sehr schnelles, sicheres und schonendes
Schliessen der Abstichöffnung ermöglicht, da das Beiseitefahren der sonst separat
ausgebildeten Fülleinrichtung und das nachfolgende Ansetzen der Stopfeinrichtung sowie
eine erhöhte Krafteinwirkung beim Eintreiben der Lanze entfallen kann.
[0015] Vorteilhaft ist weiterhin, wenn vor dem Füllen der Abstichöffnung mit Stopfmasse
ein Holzstopfen in die Abstichöffnung eingebracht wird. Dieser ist beispielsweise
in der Durchgangsbohrung des Stopfkopfes angeordnet ist und wird durch den Druck der
Stopfmasse, gegebenenfalls unterstützt durch den Druck der Lanze, in die Abstichöffnung
befördert, durch diese hindurchgeschoben, in die Schmelze gestossen und verbrannt.
Auf diese Weise wird verhindert, dass durch die Kühlung der Lanze und des Stopfkopfes
oder der Frontplatte die Schmelze örtlich so weit abgekühlt wird, dass sich Metallplatten
in der Abstichöffnung bilden.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Lanze eine
Hülse auf, die an ihrem der Abstichöffnung zugewandten Ende aufgesetzt ist. Die Hülse
besteht aus einem Material, das den gleichen oder einen geringeren Schmelzpunkt hat
wie die im Schmelzofen enthaltenen Schmelze, vorzugsweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung.
Beim Ziehen der Lanze verbleibt die Hülse in der Abstichöffnung und wird durch die
Schmelze abgeschmolzen, so dass der Schmelzenstrahl ausfliessen kann. Die Hülse hat
den Vorteil, dass das Ziehen der Lanze vereinfacht wird, da ihre Kontaktfläche mit
der Stopfmasse verringert wird. Die Lanze wird demnach weniger beschädigt und kann
wiederverwendet werden. Die Hülse ist ein Verschleissteil.
[0017] Zum Einführen der Lanze durch die Durchgangsbohrung des Stopfkopfes dient eine Vorschubeinheit.
Durch die Verwendung des Stopfkopfes wird die Abstichöffnung während des Einführens
der Lanze nach aussen zumindest teilweise abgedichtet. Gleichzeitig gewährleistet
die im Stopfkopf ausgebildete Durchgangsbohrung, dass die Lanze in einer definierten
Einführrichtung in die Abstichöffnung eingeführt wird, so dass eventuelle Beschädigungen
des feuerfesten Materials im Bereich der Abstichöffnung vermieden werden.
[0018] Als Vorschubeinheit für die Stopfeinrichtung eignet sich insbesondere ein Bohrhammerwerk
oder ein hydraulischer Antrieb. Durch ein Bohrhammerwerk kann neben der Vorschubbewegung
der Lanze gleichzeitig eine rotatorische Bewegung der Lanze um ihre Längsachse sowie
eine Rüttelbewegung in Richtung ihrer Längsachse erzeugt werden. Durch die kombinierte
Rotations- und Rüttelbewegung verteilt sich die in der Abstichöffnung enthaltene Stopfmasse
besonders gleichmässig um die sich in die Abstichöffnung bewegende Lanze, während
gleichzeitig der Vorschubbewegung der Lanze entgegen wirkende Kräfte geringer sind
als bei einer Lanze, die ausschliesslich mit einer Axialbewegung in die Abstichöffnung
eingeführt wird. Jedoch kann auf die Rotation auch verzichtet werden.
[0019] An der Abstichvorrichtung kann zusätzlich eine Auszieheinrichtung vorgesehen sein,
die zum Herausziehen der in die Abstichöffnung eingeführten, diese verschliessenden
Lanze dient. Durch diese zusätzliche Funktionseinheit an der Abstichvorrichtung wird
ein vollautomatisches Öffnen und Schliessen der Abstichöffnung ermöglicht, so dass
die Abstichöffnung und die Giessrinne des Schmelzofens gemeinsam mit den Funktionseinheiten
der Abstichvorrichtung in einem nach aussen abgeschlossenen Gehäuse untergebracht
sein können, in dem die aus der Schmelze aufsteigenden Gase und Schwebstoffe aufgefangen
und einer Reinigungs- und Filteranlage zugeführt werden können. Dies ist insbesondere
bei Verwendung der Abstichvorrichtung für einen Schmelzofen einer Mühlverbrennungsanlage
von Vorteil, bei der die entstehenden Gase und aufsteigenden Schwebstoffe aus Umweltschutzgründen
möglichst vollständig aufgefangen und neutralisiert bzw. ausgefiltert werden müssen.
Als Auszieheinrichtung eignet sich beispielsweise eine in Längsrichtung der Abstichöffnung
verfahrbare Halterung, die an die Lanze ankoppelbar ist.
[0020] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemässen Abstichvorrichtung
bei geschlossener Abstichöffnung eines Schmelzofens,
- Fig. 2
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Abstichvorrichtung nach Fig. 1 unmittelbar
nach dem Öffnen der Abstichöffnung,
- Fig. 3
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Abstichvorrichtung nach Fig. 1 beim
Befüllen der Abstichöffnung mit einer Stopfmasse, und
- Fig. 4
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Abstichvorrichtung nach Fig. 1 nach
dem Einführen einer die Abstichöffnung verschliessenden Lanze;
- Fig. 5A-D
- eine geschnittene Seitenansicht eines Stopfkopfes mit Stopfmasse und Lanze sowie eines
Schmelzofens zur Darstellung verschiedener Stadien des erfindungsgemässen Verfahrens;
- Fig. 6
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Lanze;
- Fig. 7A-E
- verschiedene Ansichten eines Stopfkopfes mit Kühlung;
- Fig. 8A,B
- verschiedene Ansichten einer Frontplatte mit Kühlung.
[0021] Die Fig. 1 bis 4 zeigen teilweise geschnittene Seitenansichten einer Abstichvorrichtung
10 in unterschiedlichen Betriebspositionen beim Öffnen und Schliessen einer Abstichöffnung
12 eines Ofens 14 einer Müllverbrennungsanlage. Bei entsprechender Dimensionierung
kann die Abstichvorrichtung 10 auch in Giessereien und Stahlwerken zum Öffnen und
Schliessen von ähnlich gestalteten Abstichöffnungen an Hochöfen eingesetzt werden.
[0022] Die Abstichvorrichtung 10 weist zwei sich etwa parallel zur Längsrichtung der Abstichöffnung
12 erstreckende, im Querschnitt U-förmige Träger 16 auf, die mit Abstand zueinander
verlaufen und von denen in den Fig. 1 bis 4 aus Gründen der Übersichtlichkeit nur
der im Hintergrund angeordnete Träger 16 dargestellt ist. Die Träger 16 sind an einem
an dem Ofen 14 vorgesehenen Fülltrichter 18 befestigt, der unter der Abstichöffnung
12 angeordnet ist und durch den die aus der Abstichöffnung 12 austretende Schmelze
beispielsweise in eine Kokille 20 (vgl. Fig. 2) gelenkt werden kann. Mit ihren dem
Fülltrichter 18 abgewandten Endabschnitten liegen die beiden Träger 16 auf einem quer
zu diesen verlaufenden ersten I-Träger 22 auf, an dem sie befestigt sind. In Richtung
des Fülltrichters 18 versetzt ist ein zweiter I-Träger 24 angeordnet, der zwischen
den beiden Trägern 16 quer zu diesen verläuft und mit diesen fest verbunden ist. Des
weiteren ist an jedem Träger 16 ein Längsträger 26 befestigt, der im Querschnitt L-förmig
ist. Auch hier ist aus Gründen der Übersichtlichkeit in den Fig. 1 bis 4 nur der im
Hintergrund angeordnete Längsträger 26 zu sehen. Die Längsträger 26 sind so an den
Trägern 16 befestigt, dass ihre horizontal verlaufenden Schenkel einander zugewandt
sind und mit den oben angeordneten, gleichfalls horizontal verlaufenden Schenkeln
der U-förmigen Träger 16, die voneinander abgewandt sind, eine im Querschnitt U-förmige
Führung bilden.
[0023] In der Führung ist ein Wagen 28 geführt, der sich durch zwei Rollenpaare 30 und 32
auf der Oberseite der horizontal verlaufenden Schenkel der beiden Träger 16 abrollt.
Nahe dem in den Fig. 1 bis 4 rechts dargestellten Rollenpaar 32 ist ein Anschlusselement
34 vorgesehen, das mit dem Kolben eines Hydraulikzylinders 36 fest verbunden ist.
Der Hydraulikzylinder 36 ist mit seinem in den Fig. 1 bis 4 links dargestellten Ende
an einer Schwenkaufnahme 38 schwenkbar gelagert, die mittig zwischen den Trägern 16
am zweiten I-Träger 24 befestigt ist.
[0024] An seinem in den Fig. 1 bis 4 links dargestellten Ende ist am Wagen 28 ein Stopfkopf
40 befestigt, in dem mehrere Kühlkanäle (nicht dargestellt) ausgebildet sind, die
an eine Kühlwasserversorgung angeschlossen sind. In dem Stopfkopf 40 ist eine in Längsrichtung
des Wagens 28 verlaufende Durchgangsbohrung 42 ausgebildet, in die ein unter einem
Winkel zur Durchgangsbohrung 42 verlaufender Versorgungskanal 44 mündet. In den Versorgungskanal
44 ist das freie Ende eines Förderzylinders 46 eingesetzt, in dem ein Kolben 48 verschieblich
gelagert und mit Hilfe eines hydraulischen Zylinders 50 bewegbar ist. Der Stopfkopf
40 ist entlang der Durchgangsbohrung 42 geteilt, wird mit Hilfe zweier Verriegelungen
(nicht dargestellt) zusammengehalten und kann zu einem später noch zu erläuternden
Zweck geöffnet werden.
[0025] In der Mitte des Wagens 28 ist ein Trägerelement 52 vorgesehen, an dem das hintere
Rollenpaar 32 drehbar gelagert ist. Das Trägerelement 52 hat ein Gleitlager 54, dessen
Symmetrieachse mit der Symmetrieachse der Durchgangsbohrung 42 des Stopfkopfes 40
zusammenfällt. In dem Gleitlager 54 ist ein Gestänge 56 eines Bohrhammerwerkes 58
einer Vorschubeinheit 60 drehbar und verschieblich gelagert. Das Bohrhammerwerk 58
der Vorschubeinheit 60 ist an einem Schieber 62 befestigt, der mit Hilfe zweier seitlich
des Bohrhammerwerkes 58 angeordneter, pneumatischer Vorschubzylinder 64 in Längsrichtung
des Wagens 28 zwischen einer Ausgangsstellung nahe dem in den Fig. 1 bis 4 rechts
dargestellten Ende des Wagens 28, und einer Endstellung bewegbar ist, in der der Schieber
62 nahe dem Gleitlager 54 angeordnet ist. Auch hier ist aus Gründen der Übersichtlichkeit
nur der im Hintergrund dargestellte Vorschubzylinder 64 gezeigt.
[0026] Am freien Ende des Gestänge 56, in den Fig. 1 bis 4 links dargestellt, ist ein Kupplungskopf
66 befestigt. Mit dem Kupplungskopf 66 ist ein Kupplungsende 68 einer ersten Lanze
70 gekoppelt, deren anderes Ende teilweise in die Durchgangsbohrung 42 des Stopfkopfes
40 ragt. Die erste Lanze 70 verfügt über einen Kühlkanal, der durch Anschlüsse 72
nahe dem Kupplungsende 68 an eine Kühlwasserversorgung angeschlossen werden kann.
Ferner ist am Wagen 28 ein sich in dessen Längsrichtung erstreckender Kopplungshaken
74 schwenkbar gelagert, dessen Zweck später noch erläutert wird.
[0027] Als weitere Funktionseinheit weist die Abstichvorrichtung 10 nahe dem Fülltrichter
18 eine Auszieheinrichtung 76 auf. Die Auszieheinrichtung 76 umfasst ein am Träger
16 befestigtes Gestell 78 mit einer in etwa parallel zur Bewegungsrichtung des Wagens
28 entlang den Trägern 16 verlaufenden Führungsleiste 80. An der Führungsleiste 80
ist eine Halterung 82 verschieblich gehalten, die um die Führungsleiste 80 zwischen
einer Halteposition, in der die Halterung 82 zur Abstichöffnung 12 ausgerichtet ist,
und einer Freigabeposition geschwenkt werden, in der die Halterung 82 nach hinten
vom Träger 16 weggeschwenkt ist. Im in Fig. 1 gezeigten Betriebszustand, in der die
Halterung 82 in ihre Halteposition geschwenkt ist, ist an die Halterung 82 eine zur
ersten Lanze 70 identisch ausgebildete zweite Lanze 84 gekoppelt, die in die Abstichöffnung
12 des Ofens 14 eingeführt ist und die Abstichöffnung 12 verschliesst. Dabei ist die
zweite Lanze 84 an die Kühlwasserversorgung (nicht dargestellt) angeschlossen. An
der Halterung 82 ist ferner ein parallel zur Führungsleiste 80 abstehender Mitnehmerhaken
86 vorgesehen, der zum Kopplungshaken 74 des Wagens 28 ausgerichtet ist, wenn die
Halterung 82 in ihre in Fig. 1 dargestellte Halteposition geschwenkt ist.
[0028] Unter der Auszieheinrichtung 76 ist ferner eine abgewinkelte Strahlumlenkplatte 88
angeordnet, die durch zwei Rollenpaare (nicht dargestellt) an den Trägern 16 verschieblich
gelagert und mit Hilfe eines Aktuators (nicht dargestellt) entlang der Träger 16 bewegt
werden kann. Die Strahlumlenkplatte 88 weist an ihrem nahe der Abstichöffnung 12 angeordneten
etwa vertikal verlaufenden Ende eine Öffnung 90 auf, deren Durchmesser so bemessen
ist, dass der Stopfkopf 40 mit seinem kegelstumpfförmig gestalteten Anlagebereich
durch die Öffnung 90 hindurchragen kann.
[0029] Um die Abstichöffnung 12 ist ferner an dem äusseren der Lochsteine 92 der Abstichöffnung
12 eine runde Platte 94 befestigt, die mit einer kegelförmig erweiterten Austrittsöffnung
96 versehen ist, welche konzentrisch zur Abstichöffnung 12 des Ofens 14 angeordnet
ist. Wie die beiden Lanzen 70 und 84 ist auch die Platte 94 mit Kühlungskanälen (nicht
dargestellt) versehen, die an die Kühlwasserversorgung angeschlossen sind.
[0030] Der Stopfkopf 40 kann auch um 180° um die Horizontale gedreht sein, wobei alle Maschinenteile
oberhalb des Stopfkopfes angeordnet sind und die Stopfmasse von oben zugeführt wird,
wie in Fig. 5A-D gezeigt. Dies hat den Vorteil, dass der austretende Schmelzenstrahl
keine Teile der Stopfvorrichtung beschädigen und auf die Strahlumlenkplatte verzichtet
werden kann.
[0031] Nachfolgend wird die Funktionsweise der Abstichvorrichtung 10 näher erläutert. Bei
dem in Fig. 1 dargestellten Betriebszustand befindet sich der Wagen 28 in seiner Ausgangsposition,
in der der Kolben des Hydraulikzylinders 36 eingefahren ist, während das hintere Rollenpaar
32 nahe der Schwenkaufnahme 38 angeordnet ist. Gleichzeitig verschliesst die in die
Abstichöffnung 12 eingeführte Lanze 84 die Abstichöffnung 12 und verhindert das Austreten
von Schmelze aus dem Ofen 14. Dabei dient die mit der zweiten Lanze 84 verkoppelte
Auszieheinrichtung 76 als Fixierung für die Lanze 84.
[0032] Vor Öffnen der Abstichöffnung 12 wird die Abstichvorrichtung 10 für das Schliessen
der Abstichöffnung 12 vorbereitet. Zu diesem Zweck wird zunächst der Fülltrichter
18 mit einer schnell aushärtenden Stopfmasse gefüllt. Ferner wird die Halterung 82
mit der daran befestigten zweiten Lanze 84 aus der Öffnung 90 der Strahlumlenkplatte
88 nach oben aus dem Bewegungsbereich des Wagens 28 weg in ihre Freigabeposition geschwenkt,
wobei der Mitnehmerhaken 86 ausser Eingriff mit dem Kopplungshaken 74 gerät. Des weiteren
wird die Kühlwasserversorgung an die an der Vorschubeinheit 60 angekoppelten ersten
Lanze 70 angeschlossen und die erste Lanze 70 gekühlt.
[0033] Soll nun die Abstichöffnung 12 des Ofens 14 geöffnet werden, wird zunächst mit Hilfe
des Hydraulikzylinders 36 der Wagen 28 in Richtung der Abstichöffnung 12 so weit bewegt,
bis der Kopplungshaken 74 mit dem Mitnehmerhaken 86 der Ausziehvorrichtung 76 in Eingriff
kommt. Anschliessend wird der Wagen 28 durch den Hydraulikzylinder 36 wieder in seine
Ausgangsstellung zurückbewegt, wobei der mit dem Mitnehmerhaken 86 in Eingriff stehende
Kopplungshaken 74 die Halterung 82 entlang der Führungsleiste 80 mitzieht. Dadurch
wird die an die Halterung 82 angekoppelte zweite Lanze 84 aus der Abstichöffnung 12
gezogen, wie in Fig. 2 dargestellt. Gleichzeitig mit der Bewegung des Wagens 28 bewegt
der Aktuator die Strahlumlenkplatte 88 von der Abstichöffnung 12 weg und gibt den
Fülltrichter 18 frei. Unter dem Fülltrichter 18 wurde zwischenzeitlich die Kokille
20 positioniert, in die die aus der Abstichöffnung 12 austretende Schmelze fliesst.
[0034] Soll nun die Abstichöffnung 12 verschlossen werden, wird der Wagen 28 gemeinsam mit
der Strahlumlenkplatte 88 auf die Abstichöffnung 12 zu bewegt. Dabei ragt der kegelstumpfförmige
Kopfabschnitt des Stopfkopfes 40 durch die Öffnung 90 der Strahlumlenkplatte 88. Der
Hydraulikzylinder 36 wird soweit ausgefahren, bis der Stopfkopf 40 mit seinem kegelstumpfförmigen
Kopfabschnitt zumindest teilweise in der kegelförmigen Austrittsöftnung 96 der Platte
94 aufgenommen ist, wie in Fig. 3 dargestellt. Anschliessend wird der hydraulische
Zylinder 50 des Förderzylinders 46 angeschaltet, durch den der Kolben 48 sich in Richtung
der Durchgangsbohrung 42 bewegt. Dabei wird die im Förderzylinder 46 enthaltende Stopfmasse
durch den Versorgungskanal 44 und dich Durchgangsbohrung 42 in die Abstichöffnung
12 gedrückt, wie in Fig. 3 gezeigt ist.
[0035] Sobald eine ausreichende Menge Stopfmasse in die Abstichöffnung 12 gefüllt wurde,
wird das Bohrhammerwerk 58 der Vorschubeinheit 60 angeschaltet und die Vorschubzylinder
64 der Vorschubeinheit 60 unter Druck gesetzt. Durch die Vorschubzylinder 64 wird
das Bohrhammerwerk 58 von dem Schieber 52 in Richtung der Abstichöffnung 12 bewegt,
wobei die erste Lanze 70 kontinuierlich unter gleichmässiger Drehung und rüttelnden
Bewegungen in die Abstichöffnung 12 eingeführt wird. Dabei wird die in der Abstichöffnung
12 enthaltene Stopfmasse gleichmässig an der Innenwand der Abstichöffnung 12 verteilt,
so dass die erste Lanze 70 gleichmässig in die in der Abstichöffnung 12 enthaltene
Stopfmasse eingebettet ist. In diesem in Fig. 4 dargestellten Betriebszustand wird
der Wagen 28 über einen vorgegebenen Zeitraum von beispielsweise 15 Minuten gehalten,
bis die schnell härtende Stopfmasse in der Abstichöffnung 12 ausgehärtet ist. Sobald
die Stopfmasse ausgehärtet ist, wird der Kupplungskopf 66 am Gestänge 56 des Bohrhammerwerkes
58 von der ersten Lanze 70 gelöst, die Verriegelungen am Stopfkopf 40 entriegelt und
der geteilt ausgebildete Stopfkopf 40 geöffnet. Der Wagen wird durch einen Senkzylinder
97 gesenkt. Anschliessend wird der Wagen 28 wieder in seine Ausgangsposition zurückbewegt.
[0036] Während dessen wurde die zweite Lanze 84 von der Halterung 82 der Auszieheinrichtung
76 gelöst und die Halterung 82 an das Kupplungsende 86 der ersten Lanze 70 angekuppelt.
Die zweite Lanze 84 kann, sofern sie noch wiederverwendbar ist, in den zwischenzeitlich
gereinigten Stopfkopf 40 eingelegt und mit dem Kupplungskopf 66 des Bohrhammerwerkes
58 verkuppelt werden. Nachdem die zweite Lanze 84 eingesetzt und der Stopfkopf 40
wieder verriegelt worden ist, wird der Wagen 28 wieder in seine Ausgangsstellung zurückgefahren,
so dass sich die Abstichvorrichtung 10 wieder in ihrer in Fig. 1 dargestellten Ausgangsposition
befindet.
[0037] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wurde ein Stopfkopf 40 verwendet, an dem
der Förderzylinder 86 befestigt ist. Alternativ ist es auch möglich, an den Versorgungskanal
44 des Stopfkopfes 40 eine Versorgungsleitung anzuschliessen, durch die beispielsweise
mit Hilfe einer volumetrisch wirksamen Pumpe dem Stopfkopf 40 Stopfmasse zugeführt
werden kann.
[0038] In den Fig. 5A-D ist der Ablauf des Stopfvorgangs nach dem erfindungsgemässen Verfahren
schematisch dargestellt. Ein Schmelzofen 108 enthält in seinem durch eine Wandung
111 und 112 begrenzten Inneren eine Schmelze 110. Die Schmelze 110 fliesst durch eine
Abstichöffnung 113 in der Wandung 112 als Schmelzenstrahl 109 aus dem Schmelzofen
108. Der Schmelzofen 108 weist im Bereich der Abstichöffnung 113 eine vorzugsweise
gekühlte Frontplatte 114 auf.
[0039] Zum Verschliessen der Abstichöffnung 113 fährt ein Stopfkopf 101 gegen den Schmelzenstrahl
109, Fig. 5A. In einer Öffnung in einer vorzugsweise gekühlten Vorderplatte 106 des
Stopfkopfes 101 ist ein Holzstopfen 115 angeordnet, der zuerst zur Verhinderung des
vorzeitigen Erstarrens der Schmelze in die Abstichöffnung 113 eingeführt wird, Fig.
5B. Sodann wird die durch den Stopfkopf 101 zugeführte Stopfmasse 107 in die Abstichöffnung
113 eingepresst. Eine Lanze 102 wird durch eine durchgehende Längsbohrung im Gehäuse
105 des Stopfkopfes 101 in die Abstichöffnung 1113 nachgeführt, Fig. 5C. Die Lanze
102 besteht aus einem länglichen vorzugsweise gekühlten Lanzengrundkörper 103, auf
dessen vorderes Ende 103' eine an ihrem dem Ofen zugewandten Ende geschlossene Hülse
104 aufgesteckt ist. Durch die Lanze 103 wird die Stopfmasse 107 und der Holzstopfen
115 teilweise bis in die Schmelze 110 hineingedrückt. Der Holzstopfen 115 verbrennt
dann in der Schmelze 110. Die Lanze 103 erstreckt sich im eingeschobenen Zustand über
die gesamte Länge der Abstichöffnung 113, vorzugsweise ragt die vordere Spitze der
Hülse 104 bis in die Schmelze 110. Um den Ofen verschlossen zu halten, wird die Lanze
103 mechanisch gesichert.
[0040] Beim Ofenabstich wird zunächst der dazu vorzugsweise zweiteilig ausgebildete Stopfkopf
101 entfernt. Sodann wird die Lanze 102 bzw. der Lanzengrundkörper 103 gezogen, Fig.
5D. Die Hülse 104 verbleibt in der Abstichöffnung 113 und schmilzt, so dass die Schmelze
110 als Schmelzenstrahl austreten kann.
[0041] Figur 6 zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Lanze 116 mit einem
länglichen Lanzengrundkörper 137. Der Lanzengrundkörper 137 weist einen Kühlkanal
119 auf, der im wesentlichen entlang der Längsachse der Lanze 116 verläuft und sich
über etwa 2/3 der Gesamtlänge der Lanze erstreckt. Zur Realisierung eines Kühlkreislaufs
sind zwei Anschlüsse 117, 118 für die Zufuhr und Abfuhr von Kühlwasser vorgesehen.
Die Länge der Lanze beträgt vorzugsweise 180-250 cm. Ihr Durchmesser beträgt vorzugsweise
30-50 mm.
[0042] In den Figuren 7A-E sind verschiedene Ansichten eines Stopfkopfes 120 dargestellt.
Figur 7A und 7B zeigen den Stopfkopf in Aufsicht von oben bzw. von der Seite. Figuren
7C, 7D und 7E zeigen Schnitte entlang der Linien J-K (Fig. 7C), G-H (Fig. 7D) und
A-B (Fig. 7E).
[0043] Der Stopfkopf 120 ist auf zwei Schienen 123, 124 an eine hier nicht gezeigte Abstichöffnung
eines Schmelzofens heranfahrbar, so dass seine Vorderplatte 121 formschlüssig mit
der Wandung des Ofens abschliesst. Das Gehäuse des Stopfkopfes 120 weist eine durchgehende
Längsbohrung 128, 129 zum Ein- und Durchschieben einer Lanze auf. Ein Versorgungskanal
127 für Stopfmasse mündet im ofenseitigen Bereich der Längsbohrung 128 in die Durchgangsbohrung
129 der Vorderplatte 121. Um den Stopfkopf 120 bei eingeschobener Lanze entfernen
zu können, besteht sein Gehäuse aus zwei Gehäuseteilen 122A, 122B, die formschlüssig
zusammengesetzt sind.
[0044] In der Vorderplatte 121 und im Gehäuse 122A, 122B sind Kühlkanäle 125, 125' angeordnet,
die zur Kühlung des Stopfkopfes 120, insbesondere seiner dem Schmelzenstrahl ausgesetzten
Vorderplatte 121, an einen Kühlkreislauf anschliessbar sind (Anschluss 126).
[0045] Figur 8A und 8B zeigen die Frontplatte 130 eines Schmelzofens in teilweise geschnittener
Ansicht von vorne (Fig. 8A) bzw. im Querschnitt entlang der Linie C-D.
[0046] Die Frontplatte 130 weist eine runde Mittenbohrung 131 auf, die konzentrisch zur
Abstichöffnung eines Ofens angeordnet wird. Um die Mittenbohrung 131 verläuft ein
Kühlkanal 133, der über Anschlüsse 134, 135 an einen Kühlkreislauf angeschlossen werden
kann. Der Kühlkanal 133 ist durch Einkerbungen im flachen Grundkörper 132 der Frontplatte
130 gebildet, die mit einer ringförmigen Scheibe 136 abgedeckt werden.
1. Abstichvorrichtung für einen Schmelzofen, mit einer verfahrbaren Fülleinrichtung (46)
zum Füllen einer offenen Abstichöffnung (12, 113) an dem Schmelzofen (14, 108) mit
einer Stopfmasse (107) und mit einer verfahrbaren Stopfeinrichtung (40) zum Einführen
einer Lanze (70, 84, 102, 116) in die Abstichöffnung (12, 113), wobei die Stopfeinrichtung
einen Stopfkopf (40, 101, 120) aufweist, in dem eine Durchgangsbohrung (42, 129) zum
Einführen der Lanze (70, 84, 102, 116) in die Abstichöffnung (12, 113) ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Lanze (70, 84, 102, 116) kühlbar ist.
2. Abstichvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lanze (70, 84,
102, 116) eine vorzugsweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung gefertigte Lanze
(70, 84, 102, 137) mit mindestens einem Kühlkanal (119) ist, der an eine Kühlwasserversorgung
anschliessbar ist.
3. Abstichvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine vorzugsweise aus Kupfer gefertigte Frontplatte (94, 114, 130) mit einer
Austrittsöffnung (96, 131), die mit ihrer Austrittsöffnung (96, 131) konzentrisch
zur Abstichöffnung (12, 113) am Schmelzofen (14, 108) befestigbar ist und an der die
Stopfeinrichtung (40) beim Einführen der Lanze (70, 84, 102, 116) in die Abstichöffnung
(12, 113) ansetzbar ist.
4. Abstichvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontplatte (94,
114, 130) kühlbar ist, vorzugsweise indem sie mindestens einen Kühlkanal (133) aufweist,
der an eine Kühlwasserversorgung anschliessbar ist.
5. Abstichvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Stopfkopf (49, 101, 120) kühlbar ist, vorzugsweise indem er mindestens einen
Kühlkanal (125, 125') aufweist, der an eine Kühlwasserversorgung anschliessbar ist.
6. Abstichvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Stopfkopf (40, 101, 120) ein in die Durchgangsbohrung (42, 129) mündender
Versorgungskanal (44, 127) ausgebildet ist, der zum Einleiten der Stopfmasse (107)
in die Durchgangsbohrung (42, 129) mit der Fülleinrichtung (46) derart verbunden ist,
dass die Stopfmasse (107) zum Füllen der Abstichöffnung (12, 113) durch den Versorgungskanal
(44, 127) und die Durchgangsbohrung (42, 129) in die Abstichöffnung (12, 113) gelangt.
7. Abstichvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsbohrung
(42, 129) vor dem Füllen der Abstichöffnung (12, 113) mit einem Holzstopfen (115)
verschlossen ist, welcher beim Füllen von der Stopfmasse (107) in die Abstichöffnung
(12, 113) hineingeschoben wird.
8. Abstichvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Lanze (70, 84, 102, 116) eine Hülse (104) aufweist, die an ihrem der Abstichöffnung
(12, 113) zugewandten Ende (103') aufgesetzt ist und die aus einem Material mit geringerem
Schmelzpunkt als dem der im Schmelzofen (14, 108) enthaltenen Schmelze (110) besteht,
vorzugsweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung.
9. Abstichvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibung zwischen
der Lanze (70, 84, 102, 116) und der Hülse (104) derart ist, dass die Hülse (104)
beim Herausziehen der Lanze (70, 84, 102, 116) in der Abstichöffnung (12, 113) verbleibt.
10. Lanze (70, 84, 102, 116) zum Verschliessen und Öffnen der Abstichöffnung (12, 113)
eines Schmelzofens (14, 108), dadurch gekennzeichnet, dass die Lanze (70, 84, 102,
116) wenigstens einen Kühlkanal (119) aufweist, der an eine Kühlwasserversorgung anschliessbar
ist.
11. Lanze (70, 84, 102, 116) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Lanze
(70, 84, 102, 116) eine Hülse (104) aufweist, die an ihrem der Abstichöffnung (12,
113) zugewandten Ende (103') aufgesetzt ist und die aus einem Material mit geringerem
Schmelzpunkt als dem der im Schmelzofen (14, 108) enthaltenen Schmelze (110) besteht,
vorzugsweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung.
12. Lanze (70, 84, 102, 116) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibung
zwischen der Lanze (70, 84, 102, 116) und der Hülse (104) derart ist, dass die Hülse
(104) beim Herausziehen der Lanze (70, 84, 102, 116) in der Abstichöffnung (12, 113)
verbleibt.
13. Abstichverfahren für einen Schmelzofen (14, 108), bei dem zum Verschliessen einer
offenen Abstichöffnung (12, 113) an dem Schmelzofen (14, 108) eine Stopfmasse (107)
und eine Lanze (70, 84, 102, 116) bereitgestellt, die offene Abstichöffnung (12, 113)
mit der Stopfmasse (107) zumindest teilweise gefüllt und gleichzeitig oder anschliessend
die Lanze (70, 84, 102, 116) in die Abstichöffnung (12, 113) eingeführt wird, dadurch
gekennzeichnet, dass die Lanze (70, 84, 102, 116) gekühlt wird.
14. Abstichverfahren nach Anspruch 13, bei dem die Lanze (70, 84, 102, 116), während sie
in die Abstichöffnung (12, 113) eingeführt wird, die Stopfmasse (107) zumindest teilweise
in die Abstichöffnung (12, 113) schiebt.
15. Abstichverfahren nach Anspruch 13 oder 14, bei dem ein Holzstopfen (115) bereitgestellt
wird, welcher vor der Stopfmasse (107) in die Abstichöffnung (12, 113) eingeführt
und durch diese hindurchgeschoben wird, vorzugsweise indem er von der Stopfmasse (107)
geschoben wird.
16. Verfahren nach Anspruch 13, 14 oder 15, bei welchem auf das der Abstichöffnung (12,
113) zugewandte Ende (103') der Lanze (70, 84, 102, 116) eine Hülse (104) aufgesetzt
wird, die aus einem Material mit geringerem Schmelzpunkt als dem der im Schmelzofen
(14, 108) enthaltenen Schmelze besteht, vorzugsweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung,
wobei die Lanze (70, 84, 102, 116) mit der Hülse (104) in die Abstichöffnung (12,
113) eingeführt wird und die Hülse (104) beim Herausziehen der Lanze (70, 84, 102,
116) in der Abstichöffnung (12, 113) verbleibt.