[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines wärmeisolierenden und
gleichzeitig abdeckenden Dachaufbaus nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, einen
Dachaufbau nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 5 oder 12 sowie ein Ankerelement
zur Verwendung bei einem Dachaufbau.
[0002] Bei der Sanierung, Abdeckung und Wärmeisolierung von bestehenden Dächern, wie Wellblechdächern,
Wellastbestdächern, Aluminiumdächern und ähnlichen Dächern besteht ganz allgemein
das Problem, daß der zu erstellende Dachaufbau auch hohen Windsogbelastungen standhalten
muß. Herkömmlicherweise wurden derartige Dachaufbauten mit dem bestehenden Dach verschraubt,
vernagelt oder vernietet. Bei derartigen punktuellen Verbindungen besteht jedoch das
Problem, daß die gesetzlich vorgeschriebenen Auszugswerte oftmals nicht erreicht werden.
Derartige Dachaufbauten können stärkeren Windsogbelastungen unter Umständen nicht
standhalten, was neben einer Zerstörung des Dachaufbaus eine erhebliche Gefährdung
der Umwelt nach sich zieht.
[0003] Bereits in der DE 197 57 254 wurde daher ein Dachaufbau und ein Verfahren zu dessen
Herstellung beschrieben, bei dem punktuelle Belastungen dadurch vermieden werden,
daß zwischen die Ankerelemente des zu erstellenden Dachaufbaus und dem bestehenden
Dach ein Bindemittel eingebracht wird, der Dachaufbau also an mehreren vorgegebenen
Stellen flächig an dem bestehenden Dach befestigt wird.
[0004] Bei der Verwirklichung dieses vielversprechenden Konzepts ist nun allerdings das
Problem aufgetreten, daß die Ankerelemente während der Aushärtung des Bindemittels
auf dem bestehenden Dach aus der jeweils zugedachten Position verrutschen. Dieses
unter Umständen bereits bei Flachdächern auftretende Problem nimmt mit der Steilheit
eines Daches zu, so daß bei Dächern stärkerer Neigung die Ankerelemente während des
Aushärtungsvorgangs des Bindemittels sogar vom Dach abrutschen können.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren und einen Dachaufbau
anzugeben, bei dem ein Verrutschen der Ankerelemente während des Aushärtvorgangs des
Bindemittels mit ausreichender Sicherheit vermieden wird.
[0006] Dieses Aufgabe wird mit einem Verfahren nach den Merkmalen des Anspruches 1 und einem
Dachaufbau mit den Merkmalen des Anspruches 5 oder den Merkmalen des Anspruches 12
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Ankerelemente an der
ihnen jeweils zugedachten Position provisorisch zu befestigen. Dies geschieht nach
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung dadurch, daß die Ankerelemente mit einer schnell
aushärtenden Fixierungssubstanz so am bestehenden Dach fixiert werden, daß ein Verrutschen
mit ausreichender Sicherheit verhindert wird. Dabei gewährleistet die Fixierungssubstanz
selbst keine ausreichende Zugfestigkeit, um eine Befestigung des gesamten Dachaufbau
mit ausreichender Zuverlässigkeit zu garantieren. Hierzu ist vielmehr erforderlich,
daß spezielle Bindemittel nach Fixierung der Ankerelemente auf dem bestehenden Dach
zwischen die Ankerelemente und dem bestehenden Dach eingebracht wird, so daß sich
eine dauerhafte und ausreichend zugfeste Verbindung über einen oder mehrere flächig
ausgedehnte Bereiche zwischen Ankerelement und Dach ausbilden kann.
[0008] In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird die Fixierungssubstanz über Ausnehmungen
in den Ankerelementen eingebracht, derart, daß die Ankerelemente im Bereich dieser
Ausnehmungen vorfixiert werden. Hierdurch hat die Fixierungssubstanz zum einen ausreichend
Angriffsfläche am jeweiligen Ankerelement; zum anderen kann die Menge der eingebrachten
Fixierungssubstanz anhand ihres Füllstandes in der Ausnehmung gut kontrolliert werden.
Wenn als Fixierungssubstanz herkömmlicher Montageschaum zur Anwendung gelangt, kann
eine vergleichsweise geringe Menge, etwa in Walnußgröße, zur Befestigung eines Ankerelements
ausreichend sein. Vorzugsweise sind allerdings nicht eine, sondern zwei Ausnehmungen
vorgesehen. Auch eine höhere Anzahl von Ausnehmungen ist denkbar, wobei dann der Aufwand
zur Fixierung eines Ankerelements entsprechend ansteigt.
[0009] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird das Bindemittel an der Stirnseite
der Ankerelemente eingebracht und läuft über in den Ankerelementen vorgesehene Längsnuten
in den Bereich zwischen Ankerelement und Dach 1 ein. Die Geschwindigkeit und Tiefe
des Einlaufens hängen von der Oberfläche und der Neigung des Daches ab. Bei den meisten
Dachformen kann das Bindemittel über die gesamte Länge der Ankerelemente einlaufen
und tritt meist auch am gegenüberliegenden Ende aus. Hierdurch kann kontrolliert werden,
daß das Bindemittel vollständig zwischen Ankerelementen und Dach eingelaufen ist.
[0010] Alternativ oder zusätzlich kann das Bindemittel auch seitlich eingebracht werden
und läuft dabei zumindest teilweise in dem Bereich zwischen Ankerelement und Dach
ein. Die Einlauftiefe ist auch hier von der Form und der Oberfläche des Daches abhängig.
Bei gewellten Dächern läuft das Bindemittel der Wellenform folgend unter die im Wellental
vorfixierten Ankerelemente ein.
[0011] Bei Flachdächern hingegen wird das Bindemittel nach Vorfixierung vorzugsweise um
das gesamte Ankerelement entlang seines Umfanges eingebracht. Bei geneigten Dächern
ist es zweckmäßig, das Bindemittel um einen Teil des Umfanges, nämlich im oberen Bereich
der seitlichen Flanken und an der Stirnseite einzubringen. Dies kann in einem durchgängigen
Aufbringschritt erfolgen, wobei das Einbringen des Bindemittels an einer seitlichen
Flanke begonnen und dann dem Umfang folgend an der Stirnseite und im oberen Bereich
der anderen Seitenflanke fortgeführt wird.
[0012] In vorrichtungstechnischer Hinsicht kommen bei der vorliegenden Erfindung Ankerelemente
zum Einsatz, die jeweils mindestens eine Ausnehmung zur Einbringung einer Fixierungssubstanz,
wie Montageschaum umfassen. Die Ausnehmung ist dabei so ausgebildet, daß die Ankerelemente
nach Einbringung der Fixierungssubstanz am Dach vorfixiert sind. Die Ausbildung der
Ankerelemente mit derartigen Ausnehmungen stellt somit eine zuverlässige und gleichzeitig
kostengünstige Lösung des eingangs geschilderten Problems dar.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, die Ausnehmungen in Form von Durchgangsbohrungen auszubilden.
In dieser Ausgestaltung ist einerseits die Vorfixierung besonders wirksam, da für
die Fixierungssubstanz hierdurch an den Ankerelementen zuverlässige Angriffsflächen
gebildet sind. Darüber hinaus kann die Menge der eingebrachten Fixierungssubstanz
durch die Höhe des Füllstandes in der Ausnehmung auf einfache Weise überprüft werden.
[0014] Da die Fixierungssubstanz lediglich zur Vorfixierung der Ankerelemente dient und
die eigentliche Befestigung über Bindemittel erfolgt, sollte zur Verbesserung der
Verklebung mit dem bestehenden Dach das Ankerelement eine strukturierte Haftoberfläche
aufweisen. Hierdurch wird die Wirksamkeit des Bindemittels verstärkt. Gleichzeitig
wird selbst bei ausgetretenem Montageschaum auch für die im nachfolgenden Schritt
eingebrachten Bindemittel noch ausreichend Haftfläche geschaffen.
[0015] In einer besonders zweckmäßigen Weiterbildung ist das Ankerelement mit einer Oberseite
zur Befestigung der Dachauflage zwei Stirnseiten sowie zwei Flanken und im Bereich
zwischen den Flanken mit einer Unterseite versehen, wobei im Bereich der Unterseite
eine oder mehrere Längsnuten vorgesehen sind, die zur Einbringung von Bindemittel
und/oder Verbesserung der Hafteigenschaften bei eingebrachtem Bindemittel ausgebildet
sind. Die Längsnuten leiten gerade bei geneigtem Dach stirnseitig eingebrachtes Bindemittel
in den Bereich zwischen Dach und Unterseite des Ankerelements. Wenn die Längsnuten
durchgehend ausgebildet sind, kann bei entsprechender Oberfläche und Neigung des Daches
das Bindemittel auch an der gegenüberliegenden Stirnseite des Ankerelements wieder
hervortreten, so daß eine Benetzung der gesamten Längserstreckung der Unterseite sichergestellt
und überprüft werden kann.
[0016] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, mehrere, insbesondere zwei bis vier parallel
zueinander angeordnete Längsnuten vorzusehen.
[0017] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung weisen die Ankerlemente einen in etwa
halbkreisförmigen Querschnitt auf, wobei eine Längsnut im Scheitelpunkt und zwei weitere
Längsnuten um 15° bis 40°, vorzugsweise etwa 25°, vom Scheitelpunkt beabstandet angeordnet
sind. Diese Anordnung gestattet eine besonders günstige Verteilung der Bindemittel.
Nach einer Erkenntnis der vorliegenden Erfindung sollte das Bindemittel vor allem
im Bereich der Unterseite der Ankerelemente wirksam sein. Im seitlichen Bereich aufsteigendes
Bindemittel verbessert die Auszugswerte bei Windsogbelastung nur noch unwesentlich.
Gleichzeitig werden die Ankerelemente durch eine zu große Menge an Bindemittel angehoben
und gerade bei gewellten Dächern aus dem Wellental herausgedrückt.
[0018] Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird das Problem des Wegrutschens
der Ankerelemente dadurch gelöst, daß mehrere Ankerelemente miteinander zu einer Ankerkette
verbunden sind. In dieser Ausgestaltung kann die Fixierung eines Ankerelements ausreichen,
um die gesamte Ankerkette festzuhalten. Auch kann die Ankerkette ohne Fixierung eines
Ankerelements selbst provisorisch an einem oder mehreren Ihrer Verbindungselemente
fixiert werden. Bei einem First- oder Giebeldach kann das beispielsweise dadurch geschehen,
daß die Ankerkette mit einem Verbindungselement in ihrem mittleren Bereich über den
First eines Daches gelegt wird. Reibungskräfte der Ankerkette auf dem First sowie
der Ankerlemente zu beiden Seiten des Firstes verhindern ein Verrutschen der Ankerkette.
[0019] Nach einer ersten alternativen Ausführungsform sind das oder die Verbindungselemente
starr, beispielsweise als Locheisen ausgebildet. Nach einer anderen alternativen Ausführungsform
sind die Verbindungselemente flexibel und zugfest, beispielsweise als Draht oder Drahtseil
ausgebildet. Während gemäß der letzten alternativen Ausführungsform ein Verrutschen
wegen der Zugfestigkeit der Verbindungselemente nur in Zugrichtung ausgeschlossen
ist, können bei starren Verbindungselementen auch Kräfte entgegen der Zugrichtung
oder seitlich zur Ankerkette abgefangen und ein Verrutschen eines einzelnen Ankerelements
verhindert werden.
[0020] Einen weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung bildet ein zur Herstellung des vorbeschriebenen
Dachaufbaus ausgebildetes Ankerelement. Ein solches Ankerelement kann als selbstständiges
Bauteil vertrieben und von Dachdeckern bezogen werden, die ihrerseits einen Dachaufbau
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Ankerelemente errichten.
[0021] Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand
der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert.
[0022] Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform eines auf einem Dach aufgeklebten Ankerelements in Querschnittsansicht,
- Fig. 2
- das Ankerelement nach Fig. 1 in einer Ansicht von unten,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch einen unter Verwendung des Ankerelements nach Fig. 1 hergestellten
Dachaufbaus,
- Fig. 4
- eine Ausführungsform eines auf einem Dach befestigten Ankerelements in perspektivischer
Ansicht,
- Fig. 5
- eine Ausführungsform einer über den First eines Daches gelegten Ankerkette mit fünf
Ankerelementen in skizzenhafter Darstellung.
[0023] In Fig. 1 ist eine Ausführungform eines erfindungsgemäßen Ankerelements 14 in Querschnittsansicht
dargestellt. Das Ankerelement 14 ist auf einem bestehenden Dach 11, hier einem Wellasbestdach
durch Bindemittel 17 befestigt. Das Bindemittel 17 ist in einer bevorzugten Ausführungsform
ein auf Polyurethan-Basis speziell entwickelter Klebstoff, mit dem sich hohe Auszugswerte
gewährleisten lassen.
[0024] Das Ankerelement 14 ist im vorliegendem Beispiel ein in der Mittelebene halbiertes
Rundholz mit zwei Stirnseiten 44, 45 (Fig. 4). Die zwischen den Stirnseiten 44, 45
liegende ebene Flachseite definiert eine Oberseite 34. Die runde Mantelfläche wird
durch zwei Flanken 31, 32 und eine dazwischen angeordnete Unterseite 35 definiert.
Flanken 31, 32 und Unterseite 35 gehen bei der hier beschriebenen Querschnittsform
kontinuierlich ineinander über, wobei sich die Flanken 31,32 etwa über einen Winkelbereich
von 45° und die Unterseite 35 über einen Winkelbereich von 90° erstrecken.
[0025] Die Unterseite 35 der Ankerlemente 14 ist als Haftoberfläche 18 ausgebildet. Die
in Wellentäler 16 des bestehenden Dachs 11 eingelegten Ankerlemente 14 werden von
der Haftoberfläche 18 her über Bindemittel 17 mit dem bestehenden Dach 11 verklebt.
[0026] Das Ankerelement 14 weist zwischen Oberseite 34 und Unterseite 35 vorzugsweise zwei
jeweils in den Endbereichen des Ankerelements 14 angeordnete als Durchgangsbohrungen
ausgebildete Ausnehmungen auf. Die Durchgangsbohrungen 21, 22 sind bezogen auf die
Flanken 31, 32 mittig angeordnet, derart, daß die Durchgangsbohrungen 21, 22 jeweils
im Scheitelpunkt 36 der Unterseite 35 enden. Wie in Fig. 1 dargestellt, ist die Durchgangsbohrung
21 zum Zwecke der Vorfixierung des Ankerelements 14 auf dem bestehenden Dach 11 teilweise
mit Fixierungssubstanz 33, die hier ein herkömmlicher Montageschaum sein kann, ausgefüllt.
Der sowohl am bestehenden Dach 11 als auch an den Wänden der Durchgangsbohrung 21
angreifende Montageschaum 33 gewährleistet eine ausreichende Vorfixierung des Ankerelements
14. Durch die Füllstandshöhe des Montageschaums 33 in der Durchgangsöffnung 21 kann
der Monteur die Zuverlässigkeit der vorgenommenen Vorfixierung kontrollieren. In Fig.
1 ist das Ankerelement 14 noch ohne Bindemittel 17 lediglich durch den Montageschaum
33 am bestehenden Dach 11 vorfixiert.
[0027] In Fig. 2 ist das Ankerelement nach Fig. 1 in einer Ansicht von unten dargestellt.
Im Bereich der Unterseite 35 treten die bereits erwähnten Durchgangsbohrungen 21,
22 aus, die im ausreichenden Abstand vom mittleren Bereich, vorzugsweise in den Endbereichen
des Ankerelements 14 angeordnet sind. Ebenfalls an der Unterseite 35 verlaufen mehrere,
hier drei Längsnuten 19, 20, 20'. Die Längsnuten 19, 20, 20' sind parallel zur Längserstreckung
des Ankerelements 14 ausgerichtet und weisen im vorliegenden Fall etwa gleichen Abstand,
gleiche Breite und gleiche Tiefe auf. Bei der dargestellten Ausführungsform verläuft
die mittlere Längsnut 19 jeweils im Scheitelpunkt Beidseitig ist jeweils eine parallel
hierzu verlaufende Längsnut 20, 20' angeordnet, wobei der Winkelabstand der durch
die Scheitelpunkte verlaufenden zentralen Längsnut zu den seitlich hiervon angeordneten
Längsnuten jeweils etwa 25° beträgt.
[0028] In Fig. 3 ist ein Dachaufbau 12 mit einer Dachauflage 13 unter Verwendung eines erfindungsgemäßen
Ankerelements auf einem bestehenden Dach 11, das bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
als Wellasbestdach ausgebildet ist, befestigt. Zu diesem Zweck wird das Ankerelement
14 nach der beschriebenen Vorfixierung mittels Bindemittel 17 in Wellentälern 16 des
bestehenden Dachs 11 fixiert. Das Bindemittel wird von der oder den Stirnseiten und/oder
von den Flanken 31, 32 her eingebracht und läuft entlang der Längsnut 19, 20, 20'
bzw. der Flanken 31, 32 in den Bereich der Haftoberfläche 18 des vorfixierten Ankerelements
14 ein. Hierdurch wird eine flächige Verklebung des Ankerelements 14 mit einem bestehenden
Dach 11 erreicht, was gleichzeitig hohe Auszugswerte gewährleistet.
[0029] Das gesamte Verfahren zur Fixierung eines Dachaufbaus auf einem bestehenden Dach
11 läuft grob in den drei folgenden Schritten ab:
[0030] Vorfixieren des Ankerelementes 14 auf dem bestehenden Dach 11 durch Einbringen von
Fixierungssubstanz 33 in die hier als Durchgangsbohrungen ausgebildeten Ausnehmungen
21, 22; Einbringen von Bindemittel 17 in den Bereich der Haftoberfläche durch Weiterleitung
des Bindemittels über den Bereich der Haftoberfläche 18 beim bereits vorfixierten
Ankerelement 14 in Längsnuten 19, 20, 20'; Befestigen der Dachauflage 13 mittels Befestigungsschrauben
23 auf der Oberseite 34 der auszugsfest auf dem bestehenden Dach befestigten Ankerelemente
14.
[0031] In Fig. 4 ist das Ankerelement 14 nach den Fig. 1 bis 3 nochmals in perpektivischer
Ansicht in fest verklebtem Zustand auf einem bestehenden Dach 11 dargestellt, wobei
die Scheitelpunkte 36 der Unterseite 35 jeweils in den Wellentälern 16 des als Wellblechdach
oder Wellasbestdach ausgebildeten, bestehenden Dachs 11 angeordnet sind.
[0032] In Fig. 5 ist eine weitere, alternative oder ergänzende Lösung des Problems des Wegrutschens
von Ankerelementen vor Einbringung bzw. beim Aushärten des Bindemittels 17 veranschaulicht.
Hierbei werden mehrere Ankerlemente 14 durch Verbindungselemente 37, 38, 39, 40, 41
zu einer Ankerkette 42 verbunden. Die Verbindungselemente 37, 38, 39, 40, 41 können
entweder starr, zum Beispiel als Locheisen oder ähnliches Stangenmaterial oder flexibel,
beispielsweise in Form von Drahtseilen, insbesondere in Form eines einzigen, durchlaufenden
Drahtseils ausgebildet sein.
[0033] Eine einfache Vorfixierung kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß die gesamte
Ankerkette 42 mit einem ihrer mittleren Verbindungselemente 39 über den First 43 eines
Daches 11 gelegt wird. Eine Fixierung läßt sich bei dieser Lösung allein durch die
Gleichgewichtslage der Ankerkette 42 auf dem Dach 11 gewährleisten. Selbst eine Positionierung
der Ankerkette 42 außerhalb ihres Schwerpunktes ist in gewissen Grenzen möglich, da
Reibungskräfte der Ankerelemente 14 ein Wegrutschen mit ausreichender Sicherheit verhindern.
Eine Fixierung läßt sich ergänzend oder alternativ aber auch dadurch bewirken, daß
ein Verbindungselement 34, 38, 39, 40, 41 der Ankerkette 42 direkt am bestehenden
Dach 11 fixiert wird. Anstelle der Fixierung eines Verbindungselementes 37 bis 41
reicht unter Umständen aber auch die Fixierung eines oder weniger Ankerelemente in
der anhand der Figuren 1 bis 4 beschriebenen Weise bei Einbringung von Fixierungssubstanz
21 die hierfür vorgesehenen als Durchgangsbohrungen ausgebildeten Ausnehmungen 21,
22 aus.
[0034] Obwohl in den Figuren nicht explizit dargestellt, sind beliebige Modifikationen der
Ausnehmungen 21, 22 in den Ankerelementen 14 denkbar. Beispielweise könnten im Bereich
der Flanken buchtförmige Ausnehmungen vorgesehen sein, die anstelle der als Durchgangsöffnungen
ausgebildeten Ausnehmungen 21, 22 Angriffsflächen für die einzubringende Fixierungssubstanz
33 bilden.
[0035] Mit der vorliegenden Erfindung wird ein einfaches und zuverlässiges Verfahren geschaffen,
um einen Dachaufbau 12 auf einem bestehenden Dach 11 in einfacher, dauerhafter und
zuverlässiger Weise zu befestigen.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 11
- Bestehendes Dach
- 12
- Dachaufbau
- 13
- Dachauflage
- 14
- Ankerelemente
- 16
- Wellentäler
- 17
- Bindemittel
- 18
- Haftoberfläche
- 19, 20, 20'
- Längsnuten
- 21, 22
- Ausnehmungen, Durchgangsbohrungen
- 23
- Befestigungsschraube
- 31, 32
- Flanken
- 33
- Fixierungssubstanz, Montageschaum
- 34
- Oberseite
- 35
- Unterseite
- 36
- Scheitelpunkt
- 37 bis 41
- Verbindungselemente
- 42
- Ankerkette
- 43
- First
- 44
- Stirnseite
- 45
- Stirnseite
1. Verfahren zur Herstellung eines wärmeisolierenden und gleichzeitig abdeckenden Dachaufbaus
für ein bestehendes Dach (11), umfassend die folgenden Schritte:
- Anbringen einer Mehrzahl von Ankerelementen (14) in einem vorbestimmten Raster (15)
auf dem bestehenden Dach (11) und
- Befestigen einer das Dach (11) abdeckenden Dachauflage (13) an Ankerelementen (14),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mehrzahl von Ankerelementen (14) zunächst mit einer Fixierungssubstanz, wie
Montageschaum (33) an dem bestehenden Dach (11) vorfixiert werden und
daß die Ankerelemente anschließend mit Bindemittel (17), das an den Ankerlementen
(14) an mindestens einer Seite (31, 32, 34, 35) angebracht wird, auf dem Dach (11)
dauerhaft befestigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fixierungssubstanz (33) über Ausnehmungen (21, 22) in den Ankerelementen (14)
eingebracht wird, so daß die Ankerelemente (14) im Bereich dieser Ausnehmungen (21,
22) vorfixiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel (17) stirnseitig eingebracht und über in den Ankerelementen (14)
vorgesehene Längsnuten (19, 20) in dem Bereich zwischen Ankerelement (14) und Dach
(11) einlaufen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel (17) seitlich eingebracht und zumindest teilweise, vorzugsweise
unter Ausnutzung der Form des Daches (11) in den Bereich zwischen Ankerelement (14)
und Dach (11) einlaufen.
5. Dachaufbau zur Abdeckung und gleichzeitiger Wärmeisolierung eines bestehenden Daches
(11), wobei der Dachaufbau (12) eine witterungsbeständige Dachauflage (13) umfaßt,
die über eine Mehrzahl von in einem vorbestimmten Raster (15) angeordneten Ankerelementen
(14) witterungsseitig auf dem bestenden Dach (11) befestigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ankerelemente (14) jeweils mindestens eine Ausnehmung (21, 22) zur Einbringung
einer Fixierungssubstanz, wie Montageschaum (33) umfassen,
so daß die Ankerlemente (14) über die im Bereich der Ausnehmung eingebrachte Fixierungssubstanz
(33) am Dach (11) vorfixierbar sind.
6. Dachaufbau nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmungen (21, 22) als Durchgangsbohrungen (21, 22) ausgebildet sind.
7. Dachaufbau nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ankerlemente (14) zur Verbesserung der Verklebung mit dem bestehenden Dach
(11) eine strukturierte Haftoberfläche (18) aufweisen.
8. Dachaufbau nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ankerlemente (14) eine Oberseite (34) zur Befestigung der Dachauflage (13),
zwei Stirnseiten (44, 45) sowie zwei Flanken (31, 32) und im Bereich zwischen den
Flanken (31, 32) eine Unterseite (35) aufweisen,
wobei im Bereich der Unterseite (35) eine oder mehrere Längsnuten (19, 20) vorgesehen
sind, die zur Einbringung von Bindemittel (17) und/oder Verbesserung der Hafteigenschaften
ausgebildet sind.
9. Dachaufbau nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere, insbesondere zwei bis vier parallel zueinander angeordnete Längsnuten
(19, 20) vorgesehen sind.
10. Dachaufbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ankerelemente (14) einen halbkreisförmigen Querschnitt aufweisen, wobei eine
Längsnut (19) im Scheitelpunkt (36) und zwei weitere um 15° bis 40°, vorzugsweise
etwa 25° vom Scheitelpunkt (36) beabstandet angeordnet sind.
11. Dachaufbau nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ankerlemente (14) einen rechteck- oder trapezförmigen Querschnitt aufweisen,
wobei alle Längsnuten (19, 20, 20') auf einer als Unterseite (35) definierten Seite
des Querschnittes angeordnet sind und für die Beabstandung D der Längsnuten (19, 20,
20') gilt:

wenn T die mittlere Tiefe der Längsnuten (19, 20, 20') ist.
12. Dachaufbau zur Abdeckung und gleichzeitiger Wärmeisolierung eines bestehenden Daches
(11), wobei der Dachaufbau (12) eine witterungsbeständige Dachauflage (13) umfaßt,
die über eine Mehrzahl von in einem vorbestimmten Raster (15) angeordneten Ankerelementen
(14) witterungsseitig auf dem bestehenden Dach (11) befestigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Ankerelemente (14) zur Verhinderung des Wegrutschens miteinander über
ein oder mehrere Verbindungselemente (37 bis 41) zu einer Ankerkette (42) verbunden
sind.
13. Dachaufbau nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungselemente (37 bis 41) starr, beispielsweise als Locheisen ausgebildet
sind.
14. Dachaufbau nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungselemente (37 bis 41) flexibel und zugfest, beispielsweise als Draht
oder Drahtseil ausgebildet sind.
15. Ankerelement zur Verwendung bei einem Dachaufbau nach einem der Ansprüche 5 bis 14.