[0001] Die Erfindung betrifft ein mit einem Bein fahrbares Gerät, insbesondere Sportgerät,
zur Fortbewegung von Personen, das aus einem der Fußkontur weitgehend angepaßten Brett
mit Laufrädern und einem verlängerten Hinterteil besteht. Gefahren und beschleunigt
wird das Gerät durch Aufstellen eines Beines und Abstoßen mit dem anderen Bein vom
Boden (Tretroller-Prinzip). In ähnlicher Weise kann auch die Geschwindigkeit reduziert
werden.
[0002] Sportgeräte zur Fortbewegung von Personen sind bereits in den unterschiedlichsten
Ausführungen bekannt. So gibt es seit langem mit vier Laufrollen versehene, jeweils
paarweise gefahrene Rollschuhe, die in der Länge verstellbar und somit an unterschiedliche
Schuhgrößen anpaßbar sein können. Später sind dann die ebenfalls paarig zu fahrenden,
sogenannten Inline-Skates mit einspurig hintereinander angeordneten Laufrollen bekannt
geworden. Sowohl die Rollschuhe als auch die Inline-Skates können entweder fest an
einem Spezialschuh integriert oder aber am Schuh befestigbar sein, wobei für das letztere
spezielle Befestigungseinrichtungen an den Rollschuhen und in der Regel auch geeignetes
Spezialschuhwerk erforderlich sind.
[0003] Die Nachteile dieser Fortbewegungsmittel liegen auf der Hand, da sie entweder spezielles
Schuhwerk und/oder für den Nichtgebrauch Wechselschuhe erfordern.Somit besteht das
Problem, daß der Benutzer dieser Rollschuhe zwar während der Benutzung ein komfortables
Fortbewegungsmittel zur Verfügung hat, das auch von weniger geübten Skatern relativ
einfach zu fahren ist, im Nichtbenutzungszustand jedoch durch diese Rollschuhe als
"Gepäck" belastet ist und ggf. zudem auch während der Benutzung der Rollschuhe die
für den Nichtbenutzungszustand notwendigen Wechselschuhe bei sich tragen muß.
[0004] In dem DE-Gbm 297 13 300 ist ein Mono-Rollschuh offenbart, der aus zwei Bodenplatten
für die Schuhauflage besteht, die mit einer verstellbaren Schiene verbunden sind.
Auf der Unterseite der Platten sind Räderachsen mit einer Hartgummifederung befestigt.
Auf der Oberseite der Bodenplatten befinden sich zwei Befestigungen für den Schuh.
Die hintere Bodenplatte ist über die Radachse hinaus verlängert und dient als Ablage
für den anderen, nicht angeschnallten Fuß. Das Gerät wird mit dem freien Fuß angeschoben
und bei genügendem Schwung wird das zweite Bein auf die Verlängerung des Trittbrettes
gestellt. Bei diesem Gerät ist nachteilig, daß es wie ein herkömmlicher Rollschuh
mit notwendigen speziellen Befestigungseinrichtungen für den Schuh ausgebildet ist,
so daß das Anlegen des Rollschuhs und Abschnallen des Rollschuhs mit einem größeren
Aufwand verbunden ist und daß zudem in der Regel Spezialschuhwerk für den Mono-Rollschuh
erforderlich ist.
[0005] Eine weitere Kategorie fahrbarer Sportgeräte sind die Skateboards oder Rollbretter,
die aus einem Brett mit vier jeweils paarweise an einer vorderen und hinteren Achse
angeordneten Rollen bestehen. Die Skateboards werden in der Regel mit beiden Füßen
gefahren und erfordern wegen der relativen Lenkbarkeit der Rollen und der damit verbundenen
Instabilität des Brettes große Geschicklichkeit und ausgeprägtes Balancegefühl, so
daß sie nur für ziemlich sportliche und geübte Fahrer geeignet sind. Wegen der relativ
großen Sturzgefahr ist, wie auch bei den Inline-Skates und zum Teil auch bei den Rollschuhen,
ein zusätzlicher Schutz für die Knie, Ellenbogen und Hände sowie unter Umständen ein
Kopfschutz notwendig, der nach Beendigung der Fahrt ebenfalls als mitzuführendes Gepäck
anfällt. Außerdem sind diese Schutzeinrichtungen zum Teil unbequem und nicht für jede
Kleidung, wie zum Beispiel Business-Anzug oder -Kostüm passend und geeignet, so daß
die Skateboards von vielen Menschen hauptsächlich nur in der Freizeit nutzbar und
zur Mobilitätserhöhung auf dem Weg zur und von der Arbeitsstelle nicht geeignet sind.
[0006] Beispiele für solche Skateboards finden sich in dem EP 0 064 360, dem US-Patent 4,458,907,
DE-OS 26 49 203, DE-Gbm 77 13 651, DE-Gbm 76 33 049 und DE-Gbm 77 37 022.
[0007] Neben diesen oben genannten Fortbewegungsmitteln gibt es den altbekannten Roller,
der ebenfalls ein Trittbrett mit je einem vorne und hinten befestigten Laufrad sowie
einen Lenker besitzt. Ein solcher Roller läßt sich zwar in der Regel ohne weitere
Schutzeinrichtungen fahren und ist auch für weniger sportliche Fahrer geeignet, ist
jedoch meistens aus relativ schwerem Material hergestellt und durch den Lenker sperrig
und deshalb, z.B. in Verkehrsmitteln unhandlich zu transportieren, so daß er im Nichtbenutzungszustand
für den Rollerfahrer äußerst unkomfortabel ist.
[0008] Um dem obengenannten Problem Abhilfe zu schaffen, wurden Kombinationen aus Skateboard
und Roller entwickelt, die ein auf vier Rollen fahrbares Brett mit einem umklappbaren
Lenker, z.B. in Form eines Joysticks, sowie eine Bremse besitzen. In einer Variante
ist der umgeklappte Lenker mittels eines Bügels festklemmbar und besitzt einen Gurt
zum Umhängen des Gerätes über die Schulter. Eine andere Variante dieses Gerätes ist
wie ein Dreirad ausgebildet, es besitzt an der Vorderseite zwei lenkbare Räder und
an dem anderen Ende ein mittig angeordnetes Rad. Auch bei diesem Gerät ist der Lenker
wie ein Joystick ausgebildet. Beispiele solcher Fortbewegungsmittel finden sich in
den US-Patenten 4,732,400 und 4,811,971.
[0009] Diese Geräte, zumindestens die jüngsten Modelle, lösen zwar das Problem ihrer einfachen
Transportfähigkeit im Nichtbenutzungszustand, indem sie zum Beispiel klappbare Lenker
und relativ kleine Trittbretter besitzen, jedoch sind auch diese Geräte nur für ziemlich
sportliche Fahrer geeignet, da durch die Lenkbarkeit der Räder und die Lenkung durch
den Joystick wiederum Instabilitäten auftreten können, die vom Fahrer große Geschicklichkeit
und ausgeprägtes Balancegefühl erfordern und Somit eher für junge sportliche Fahrer
geeignet sind.
[0010] Für die im heutigen Zeitalter in zunehmendem Umfang geforderte und gewünschte Mobilität
der Menschen und den dazu im Gegensatz stehenden praktischen Begrenzungen durch überlastete
Verkehrswege, insbesondere in den Großstädten, besteht trotz der vielfältigen, oben
genannten Fortbewegungsmittel immer noch ein Bedürfnis nach einem Fahrgerät, das möglichst
im Nichtgebrauchszustand unkompliziert zu transportieren, robust, klein und leicht
ist und von jedermann ohne großes sportliches Geschick und ohne Spezialausrüstung
gefahren werden kann.
[0011] Die Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, ein solches Gerät zu entwickeln.
[0012] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Gerät zur Fortbewegung von Personen gelöst,
das mit einem Bein fahrbar ist und aus einem der Fußkontur weitgehend angepaßten Brett
mit vier an vier separaten Achsen paarweise an der Unterseite des Brettes angeordneten
Laufrädern und einem über die hinteren Radachsen hinaus verlängerten Hinterteil besteht,
bei dem das Gerät eine Auf- und Abrollautomatik zum Herablassen und Wiederaufnehmen
desselben besitzt.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist als Auf- und Abrollautomatik eine Seilrolle
vorgesehen, die im Nichtbenutzungszustand des Gerätes in einer adäquaten Aussparung
im Brett integriert ist, so daß die Rolle stets am Brett griffbereit ist. Während
der Fahrt dient die Rolle der Balance des Fahrers, vor allem aber soll sie einer steten
Griffbereitschaft dienen, die verschiedene Fahr- und Lenkmanöver unterstützt. Um das
Brett fahrbereit zu machen, wird die Seilrolle aus der Aussparung oder Aufnahme herausgenommen
und vorzugsweise mittels manuellem Lösen einer Arretierung der Seilrolle, z.B. durch
Knopfdruck, die Spannung der Seilrolle gelöst, so daß sich das Gerät unter dem Einfluß
der Schwerkraft an dem Seil von der Seilrolle abwickelt und auf den Boden senkt. Das
Seilende ist vorzugsweise so an dem Gerät befestigt, daß es sich beim Auf- und Abrollen
im Bereich des Schwerpunktes des Gerätes befindet, so daß sich dieses beim Herablassen
in der fahrbereiten Position auf den vier Rädern befindet. Wenn das Gerät nicht mehr
benutzt werden soll, wird wiederum die Seilrolle betätigt und das Gerät mittels der
Aufrollautomatik der Seilrolle ganz aufgerollt. Wird das Seil benutzt, um das Brett
zum Beispiel in eine andere Fahrtrichtung zu drehen oder auszurichten, genügt es,
das Gerät mittels des Seiles etwas anzuheben, um es in die gewünschte Richtung zu
drehen.
[0014] Durch diese Auf- und Abrollautomatik ist das Gerät leicht handhabbar und mit nur
einer Hand zu bedienen. Es ist sofort fahrbereit und braucht nicht umständlich am
Fuß befestigt oder durch Aufklappen von Lenkern oder dergleichen fahrbereit gemacht
zu werden. Dadurch, daß es in der Größe im wesentlichen der Schuhgröße entspricht
mit einer Verlängerung zum Aufstellen des zweiten Fußes, ist es sehr handlich und
leicht zu transportieren und mit fast jeglichem Schuhwerk oder auch barfuß zu fahren.
Die Anordnung der Laufräder an der Unterseite des Brettes an vier separaten, nicht
lenkbaren Achsen gibt dem Brett ausreichende Stabilität und Laufsicherheit, so daß
es auch von relativ ungeübten Fahrern ohne große Übung nutzbar ist. Es ist kein Spezialschuhwerk
und keine sonstige Schutzbekleidung erforderlich, so daß das Gerät auch für die Geschäftsfrau/den
Geschäftsmann auf dem Weg zur Arbeit oder zum Beispiel zu den Haltestellen öffentlicher
Verkehrsmittel nutzbar ist. Gleichzeitig ist es jedoch auch Freizeitobjekt, also universell
einsetzbar.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besitzt das Gerät einen schwenkbaren
Bügel für die Aufnahme eines Fußes, an dem vorzugsweise auch das Seilende der Seilrolle
befestigt ist, so daß beim Herabsenken des Gerätes sich auch der Bügel in der fahrbereiten
Position befindet, so daß der Benutzer des Gerätes lediglich seinen gewünschten Fuß,
wahlweise den rechten oder linken Fuß, in den Bügel zu schieben braucht und durch
diesen zusätzlichen Halt auf dem Brett erfährt. Auch hierbei ist kein Bücken oder
zweihändige Bedienung erforderlich, sondern das Gerät kann mit einer Hand in den fahrbereiten
Zustand versetzt werden. Das verlängerte Hinterteil kann vorteilhafterweise noch schwanzartig
als Haltegriff ausgebildet sein.
[0016] Zur Anpassung an verschiedene Schuhgrößen und Schuhformen ist der Bügel vorzugsweise
in der Höhe verstellbar.
[0017] Um das Gerät für den Transport noch weiter in der Länge zu verkürzen, ist das Brett
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform klappbar ausgebildet. Zu diesem Zweck
besteht das Brett aus zwei Teilen, die durch eine Schwenk- und Arretiereinrichtung
in der Mitte des Gerätes miteinander verbunden sind. Bei Nichtbenutzung des Gerätes
kann die eine Bretthälfte über die andere geklappt und in dieser Stellung arretiert
werden, so daß das Gerät zum Transport in einer noch kompakteren Form vorliegt.
[0018] In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Länge des Brettes
variabel einstellbar. Zu diesem Zweck ist das Brett mit einem Schieber- und Arretiermechanismus
ausgerüstet, der die Längeneinstellung des Brettes für verschiedene Schuhgrößen gestattet,
und darüberhinaus das Zusammenschieben des Brettes auf etwa 4/5 bis 3/4 seiner Gesamtlänge
erlaubt. Auch hier wird durch die Längenreduzierung eine noch kompaktere Form des
Gerätes für den Transport erreicht.
[0019] Das bevorzugte Material für das Brett ist ein Aluminiumdruckguß, der wegen seiner
positiven Werkstoffeigenschaften, wie sehr gute Schmelzbarkeit, geringes Gewicht,
Beständigkeit gegen Witterung und Chemikalien, ausreichende mechanische Belastbarkeit
sowie seines günstigen Preis-Leistungs-Verhältnisses im Rahmen einer Massen-Fertigung
bevorzugt wird. Daneben sind jedoch auch andere sehr leichte und stabile Werkstoffe
anwendbar, wie zum Beispiel andere Metalle, Kunststoffe, Karbon, Magnesium und Titan.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Die
Figuren zeigen:
- Fig. 1
- das Gerät mit schwenkbarem Bügel und integrierter Seilrolle in der Draufsicht;
- Fig. 2
- das Gerät aus Fig. 1 in der Seitenansicht;
- Fig. 3
- eine Detaildarstellung des schwenkbaren Bügels;
- Fig. 4a-4c
- eine schematische Darstellung des Gerätes in der Benutzungsphase;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung des zum Transport zusammengeklappten Gerätes;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung des zum Transport zusammengeschobenen Gerätes;
- Fig. 7
- eine Draufsicht des Gerätes mit schematisch dargestellter Längeneinstellung;
[0021] In Fig. 1 ist das erfindungsgemäße Gerät in der Draufsicht gezeigt. Wie zu erkennen
ist, hat das Brett 1 eine weitgehend der Kontur eines Schuhs angepaßte Form, wobei
die Schuhgröße in etwa der Brettlänge I entspricht. Um während der Fahrt auch das
Aufstellen des zweiten Fußes zu erlauben, ist das Brett 1 mit einer integrierten Verlängerung
2 versehen. Die Verlängerung 2 ist vorzugsweise wesentlich schmaler als das Brett
1 ausgebildet, vorzugsweise schwanzförmig, so daß sie gleichzeitig einen bequemen
Handgriff für das Gerät bildet. Auf der Unterseite der Verlängerung 2 ist eine Bremse
5 vorgesehen (siehe Fig. 2), wie sie an sich von Inline-Skates bekannt ist. Auf der
Oberseite des Brettes 1 ist ein klappbarer Bügel 6 angeordnet, der zur Aufnahme des
Fußes dient und gleichzeitig das Ende eines Seiles 11 einer Auf- und Abrollautomatik
4 aufnimmt (siehe auch Fig. 4). In einer passenden Aussparung des Brettes 1 ist an
geeigneter Stelle eine als Seilrolle 4 ausgebildete Auf- und Abrollautomatik vorgesehen.
Während der Nichtbenutzung des Gerätes befindet sich die Seilrolle 4 in der am Brett
1 vorgesehenen Aufnahme, wo sie beispielsweise mittels eines Bajonettverschlusses
lösbar festgehalten werden kann. Für die Inbetriebnahme des Gerätes wird die Seilrolle
4 aus der Aufnahme genommen, und das Gerät durch Abrollen des Seiles 11 der Seilrolle
4 auf den Boden herabgelassen. In Fig. 4 ist dieser Vorgang schematisch dargestellt.
[0022] In Fig. 2 ist das Gerät aus Fig. 1 in der Seitenansicht dargestellt. In der Seitenwandung
9 des Brettes 1 ist zwischen den Vorder- und Hinterrädern 3 eine Reihe von Löchern
vorgesehen, die die Aufnahme des Bügels 6 an verschiedenen Stellen des Brettes 1 zulassen,
um eine möglichst gute Anpassung an verschiedene Schuhgrößen und/oder Wünsche des
Benutzers zu erreichen.
[0023] Um eine Regulierung des Bügels 6 in der Höhe zur Anpassung an den Fuß oder das Schuhwerk
des Benutzers vorzusehen, ist der Bügel 6 an seinen beiden Enden mit einer mit Innengewinde
ausgebildeten drehbaren Hülse 12 ausgebildet, in die ein Gewindstift 14 greift, der
mittels eines am Brett 1 zu befestigenden Stiftes 15 mit dem Brett 1 verbunden ist,
wie es in Fig. 3 schematisch dargestellt ist. Durch Drehung der Hülse 12 auf dem Gewindestift
14 kann die Höhe des Bügels 6 eingestellt werden. An dem Bügel 6 ist das Seil 11 der
Seilrolle 4 mittels einer verschiebbaren Hülse 13 befestigt. Das Seil 11 kann auch
fest an dem Bügel 6 befestigt sein, oder kann auch an anderer Stelle fest oder lösbar
mit dem Brett 1 verbunden sein.
[0024] In Fig. 4a ist das Gerät mit von der Seilrolle 4 abgewickeltem Seil 11 in der anwendungsgbereiten
Stellung schematisch dargestellt. Mit dem Abwickeln des Seiles 11, dessen Ende am
Bügel 6 befestigt ist, wird auch der Bügel 6 in die zum Hineinschlupfen des Fußes
14 des Benutzers geeignete Postition gebracht. Für die gute Funktionsweise der Ab-
und Aufrollautomatik ist es wichtig, daß sich das Seilende in etwa über dem Schwerpunkt
des Brettes 1 befindet, um ein gleichzeitiges Aufsetzen der vier Räder 3 und das einfache
Ausrichten des Gerätes in die gewünschte Fahrtrichtung zu gewährleisten. Dadurch läßt
sich das Gerät auch mit nur einer Hand bedienen und ist somit ohne Bücken oder Hantieren
mit beiden Händen handhabbar.
[0025] Fig. 4b enthält eine schematische Darstellung des in Fahrt befindlichen Gerätes.
Die Fahrtrichtung ist durch den Pfeil 10 angezeigt. Nachdem das Gerät in die in Fig
4a gezeigte anwendungsbereite Position gebracht wurde, schlupft der Benutzer wahlweise
mit dem linken oder rechten Fuß 14 in den Bügel 6, wobei das Seil 11 mittels der Seilrolle
4 in der gewünschten Länge arretiert und straff gespannt wird, so daß es zum Stabilisieren
der Standposition des Benutzers auf dem Brett 1 genutzt werden kann. Falls kein Bügel
6 an dem Brett 1 vorgesehen ist, wird der Fuß 14 einfach auf das Brett gestellt. Zur
Fortbewegung stößt sich der Benutzer mit dem anderen Fuß 1 4a ähnlich wie beim Rollern
kräftig ab, wobei auch hier das Seil 11 zum Festhalten und Stabilisieren der Standposition
auf dem Brett 1 genutzt werden kann. Falls der Benutzer das Seil 11 jedoch nicht zum
Festhalten verwenden möchte, kann er es auch mittels einer an der Seilrolle 4 vorgesehenen
Klemmeinrichtung 19 (siehe Fig. 5) an der Kleidung, einer Tasche, Rucksack oder ähnlichem
festklemmen. In diesem Fall sollte die Länge des Seiles 11 so eingestellt sein, daß
es nicht straff gespannt ist, sondern locker hängt, um den Fahrer nicht zu behindern.
Wenn das Brett 1 genügend Fahrt hat, kann der Fahrer das zweite Bein 14 auf die Verlängerung
2 des Brettes 1 stellen, zum Beispiel wie es in Fig. 4c dargestellt ist. Die Verlängerung
2 ist nicht zur Aufnahme des gesamten Fußes ausgestaltet, sondern nur soweit ausgebildet,
daß ein Abstützen des zweiten Fußes möglich ist. Gleichzeitig kann mit diesem Fuß
14b Druck auf die Verlängerung 2 ausgeübt werden, um das Vorderteil des Brettes 1
leicht anzuheben und zu entlasten, so daß eine gewisse Steuerung des Brettes 1 möglich
ist. Da die Laufräder 3 an vier einzelnen Radachsen 7 nicht lenkbar befestigt sind,
ist die oben beschriebene relative Lenkbarkeit des Gerätes durch den Druck des hinteren
Fußes 14b auf die Verlängerung 2 von praktischer Bedeutung für den Fahrspaß.
[0026] In Fig. 5 ist eine klappbare Variante des Gerätes schematisch dargestellt, um eine
noch kompaktere Form desselben für den Transport zur Verfügung zu stellen. Zu diesem
Zweck ist das Brett 1 aus zwei Teilen 1a, 1b hergestellt, die durch eine scharnierartige
Einrichtung 16 so miteinander verbunden sind, daß sich eines der Teile 1a, 1b über
das andere mit nach außen liegenden Rädern 3 klappen läßt.Um zu verhindern, daß sich
das Brett 1 in der auseinandergeklappten, fahrbereiten Stellung nach unten durchbiegt,
ist an der Unterseite eines der beiden Teile 1a, 1b des Brettes 1 ein Schiebemechanismus
(nicht dargestellt) mit Eingriffszungen 15 vorgesehen, die in entsprechende Aufnahmen
des anderen Teiles 1a, 1b eingreifen und durch Druckbeaufschlagung, beispielsweise
eine Druckfeder, in dieser Stellung gehalten werden. Wenn das Brett 1 nach der Benutzung
in die in Fig. 5 dargestellte Form zusammengeklappt werden soll, wird durch Betätigen
eines Hebels oder dergleichen die Federkraft überwunden und die Eingriffzungen 15
des Schiebemechanismus aus der Aufnahme herausgezogen, wodurch sich das Brett mittels
des Scharnieres 16 zurückklappen läßt. Mit dem Schiebemechanismus kann ein Arretierstift
(nicht dargestellt) für das Festklemmen des Teiles 1a in der zusammengeklappten Stellung
vorgesehen sein. Alternativ kann eine andere geeignete Arretiereinrichtung vorgesehen
sein.
[0027] Wie in Fig. 5 außerdem zu erkennen ist, ist in dieser Ausführungsform der Erfindung
die Seilrolle 4 in einer Aufnahme 18 in der Verlängerung 2 untergebracht. Durch den
an dem Seilrollengehäuse 4a vorgesehenen Klemmbügel 19 zum Befestigen der Seilrolle
4 an der Kleidung oder den Taschen des Benutzers während der Fahrt (wenn das Seil
11 nicht zum Festhalten genutzt werden soll), ist gleichzeitig eine Klemmeinrichtung
zum Festklemmen des Seilrollengehäuses 4a in der Aufnahme 18 gegeben. Die Aufnahme
18 hat eine solche Höhe, daß der Klemmbügel 19 mit leichtem Gegendruck an der Wandung
der Aufnahme 18 anliegt und sich auf diese Weise in der Aufnahme 18 selbsttätig festklemmt.
Zum Herausnehmen der Seilrolle 4 ist ein Ring 20 vorgesehen, der sich außerhalb der
Aufnahme 18 befindet, so daß die Seilrolle 4 durch Hineingreifen eines Fingers oder
Daumens in den Ring 20 und Ziehen aus der Aufnahme 18 herausgenommen werden kann.
Die Verlängerung 2 mit der daran befindlichen Bremse 5 dient dabei als Griff zum Festhalten
des Gerätes. Das Seilende der Seilrolle 4 ist wie oben beschrieben an geeigneter Stelle
am Brett 1 oder Bügel 6 befestigt, so daß sich das Gerät beim Abrollen der Seilrolle
4 gleichmäßig mit allen vier Laufrädern 3 durch das eigene Gewicht zu Boden senkt.
[0028] In Fig. 6 ist eine andere Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei der die
Längenverkürzung des Brettes 1 für den Transport durch Zusammenschieben des Brettes
1 auf etwa 4/5 bis 3/4 seiner Länge erreicht wird. Außerdem kann der zur Realisierung
des Zusammenschiebens verwendete Schiebemechanismus gleichzeitig dazu verwendet werden,
das Brett 1 für unterschiedliche Schuhgrößen in der Länge variabel zu gestalten.
[0029] Einzelheiten des Schiebemechanismus sind in Fig. 7 gezeigt. Das Brett 1 wird aus
zwei Teilen 1a und 1b gebildet, die auf der Seite, an der sie im zusammengeschobenen
Zustand aneinanderstoßen, entsprechend kompatibel ausgebildet sind. An einem der beiden
Teile 1a, 1b ist auf der Unterseite des Brettes 1 eine Gleitschiene 22 befestigt,
die auf ihrer Außenseite mit mehreren Aussparungen 22a versehen ist. Auf der Unterseite
des anderen der beiden Teile 1a, 1b ist eine Gleitzunge 24 befestigt, die so dimensioniert
ist, daß sie in der Gleitschiene 22 aufgenommen werden kann und in Längsrichtung in
dieser verschiebbar ist. An der Gleitzunge 24 sind Laschen 25 befestigt, die sich
so verstellen lassen, daß sie während des Einschiebens oder Herausziehens der Gleitzunge
24 in die bzw. aus der Gleitschiene 22 innerhalb des Profiles der Gleitzunge 24 liegen,
und im Ruhezustand außerhalb des Profiles der Gleitzunge 24 liegen und in jeweils
zwei gegenüberliegende Aussparungen 25 der Gleitschiene 22 greifen. Zu diesem Zweck
sind die Laschen 25 mit einer exzentrischen Langlochführung 26 versehen, in die Stifte
27 greifen, die mittels eines Schiebers 28 in der Langlochführung 26 verschiebbar
sind und die Laschen 25 in die gewünschten Positionen innerhalb oder außerhalb des
Profiles der Gleitzunge 24 bringt. Der Schieber 28 wird in der Stellung, in der er
die Position der Laschen 25 außerhalb des Profiles der Gleitzunge 24 bewirkt, also
das Eingreifen der Laschen 25 in die Aussparungen 22a der Gleitschiene 22, durch Druckbeaufschlagung,
beispielsweise einer Druckfeder, zwangsweise in dieser Stellung gehalten. Zum Lösen
dieser Eingriffstellung der Laschen 25 in den Aussparungen 22a ist ein Zughebel oder
dergleichen vorgesehen (nicht dargestellt), der manuell vom Benutzer zu betätigen
ist.
[0030] Die mehreren Aussparungen 22a ermöglichen es, unterschiedliche Längen des Brettes
1 entsprechend der gewünschten Schuhgröße einzustellen. Die anderen, nicht benutzten
Aussparungen 22a können mit entsprechenden Materialien verschlossen werden, so daß
nur die beiden gegenüberliegenden Aussparungen 22a zum Einrasten der Laschen 25 offenbleiben,
die der gewünschten Schuhgröße entsprechen, und außerdem die beiden gegenüberliegenden
Aussparungen, die zum Verkürzen des Brettes 1 auf die Transportlänge (um etwa 1/5
oder 1/4) benötigt werden. Auch dieser Schiebemechanismus läßt sich ganz leicht betätigen,
es sind dazu keine zusätzlichen Werkzeuge oder ähnliches notwendig.
[0031] Insgesamt wird also ein Gerät zur Verfügung gestellt, das auch von weniger sportlich
geübten Benutzern gefahren werden kann und das durch die einstellbare Länge des Brettes
1 und durch die variabel einstellbare Länge des Seiles 11 an unterschiedlich große
Fahrer anpaßbar ist, so daß immer der volle Fahrspaß gewährleistet ist. Außerdem ist
es durch die im wesentlichen Einhandbedienung leicht handhabbar und durch seine geringe
Länge und Verkürzbarkeit des Brettes einfach transportierbar, wenn es nicht in Benutzung
ist. Da zudem weder Spezialschuhwerk noch spezielle Schutzkleidung zum Fahren erforderlich
sind, ist es zur Mobilitätserhöhung von Personen sowohl im beruflichen Alltag als
auch in der Freizeit hervorragend geeignet.
1. Gerät zur Fortbewegung von Personen, das mit einem Bein fahrbar ist und aus einem
der Fußkontur weitgehend angepaßten Brett mit vier an vier separaten Achsen paarweise
an der Unterseite des Brettes angeordneten Laufrädern und einem über die hinteren
Radachsen hinaus verlängerten Hinterteil besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gerät eine Auf- und Abrollautomatik zum Herablassen und Wiederaufnehmen desselben
besitzt.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auf- und Abrollautomatik eine
Seilrolle (4) ist, die im Nichtgebrauchszustand des Gerätes am Brett (1) befestigbar
ist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilrolle (4) in eine
adäquate Aufnahme (18) des Brettes (1) integrierbar und ein Seil (11) der Seilrolle
(4) so mit dem Brett (1) verbunden ist, daß es sich beim Auf- und Abspulen der Seilrolle
(4) im wesentlichen über dem Schwerpunkt des Gerätes befindet.
4. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auf-
und Abrollautomatik der Seilrolle (4) manuell bedienbar und in verschiedenen Längen
des Seiles (11) arretierbar ist.
5. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es mit
einem schwenkbaren Bügel (6) für die Aufnahme eines Fußes versehen ist.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (6) in der Höhe verstellbar
ist.
7. Gerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an der hinteren Verlängerung (2) eine Bremse (5) angeordnet ist.
8. Gerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Brett (1) zusammenklappbar ausgebildet ist.
9. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Brett (1) in der Länge verstellbar ausgebildet ist.
10. Gerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Brett (1) auf etwa zwei Dritte)
seiner Gesamtlänge zusammenschiebbar ist.
11. Gerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Brett (1) aus Aluminium-Druckguß besteht.