[0001] Die Erfindung betrifft ein Stopfaggregat zum Unterstopfen von Schwellen eines Gleises,
mit um parallel zueinander verlaufende, horizontale Schwenkachsen verschwenkbaren
und in bezug auf diese in Gleisquerrichtung paarweise angeordneten Stopfpickeln, die
auf zwei bezüglich einer normal zu den Schwenkachsen verlaufenden Längsrichtung hintereinander
angeordneten und durch Antriebe unabhängig voneinander höhenverstellbaren Stopfwerkzeugträgern
gelagert und jeweils über Beistellantriebe mit Vibrationsantrieben verbunden sind,
wobei auf jedem Stopfwerkzeugträger ein bezüglich der genannten Längsrichtung endseitiges
Paar von Stopfpickeln zum Eintauchen in ein endseitiges Schwellenfach sowie zwei zum
Eintauchen in ein dem endseitigen Schwellenfach benachbartes Schwellenfach und zum
Unterstopfen zweier benachbarter Schwellen vorgesehene, bezüglich der genannten Längsrichtung
mit ihren Schwenkachsen voneinander distanzierte Paare von Zwillingsstopfpickeln gelagert
sind.
[0002] Ein derartiges Stopfaggregat ist bereits aus der US 5,133,263 bekannt. Die beiden
Stopfwerkzeugträger sind auf einem mit einer gleisverfahrbaren Maschine verbundenen
Trägerrahmen befestigt und einzeln oder gemeinsam in den Bettungsschotter des Gleises
absenkbar. Der gleichzeitige Einsatz beider Werkzeugträger dient zum Bearbeiten eines
drei nebeneinander liegende Schwellen umfassenden Gleisbereiches in einem Arbeitsgang,
wobei jeweils ein endseitiger Stopfpickel und einer der auf demselben Werkzeugträger
angeordneten Zwillingsstopfpickel zusammen die erste bzw. die dritte Schwelle der
Dreiergruppe unterstopfen. Die beiden anderen Zwillingsstopfpickel der beiden Werkzeugträger
kooperieren bzw. werden zueinander verschwenkt, um die mittlere Schwelle zu stopfen.
Zusätzlich ist es möglich, bei Bedarf (z.B. bei unregelmäßigem Schwellenabstand oder
bei Gleishindernissen) nur einen der Stopfwerkzeugträger zu beaufschlagen und die
Maschine somit als Einschwellenstopfmaschine einzusetzen.
[0003] In der DE-OS 24 26 841 ist ebenfalls ein Stopfaggregat mit zwei jeweils drei Stopfpickel
aufweisenden Stopfwerkzeugträgern geoffenbart, die entweder gemeinsam zum Stopfen
von drei Schwellen absenkbar sind oder auch einzeln eingesetzt werden können.
[0004] Die JP 54-45011 beschreibt eine Anordnung von drei Stopfwerkzeugträgern, die in Gleislängsrichtung
hintereinander angeordnet und in ihrem Abstand zueinander einstellbar sind. Jeder
der Stopfwerkzeugträger ist individuell absenkbar und mit Stopfpickeln zum Unterstopfen
einer einzelnen Schwelle ausgestattet, wodurch es möglich ist, eine, zwei oder auch
drei Schwellen pro Arbeitsgang zu bearbeiten.
[0005] Aus der US 4,094,250 ist eine Stopfmaschine bekannt, die zwei in Maschinenlängsrichtung
hintereinander angeordnete und unabhängig voneinander höhenverstellbare Stopfwerkzeugträger
aufweist. Auf jedem Träger sind zwei Paare von Zwillingsstopfpickeln montiert, die
zum Eintauchen in zwei benachbarte Schwellenzwischenfächer vorgesehen sind und anhand
von Beistellantrieben voneinander gespreizt werden. Beim gemeinsamen Absenken beider
Stopfwerkzeugträger ist es dadurch möglich, drei nebeneinander liegende Schwellen
ganz zu unterstopfen und gleichzeitig die beiden an die Dreiergruppe angrenzenden
Schwellen jeweils halb, d.h. von nur einer Seite her, zu stopfen.
[0006] Die AT 303 793 schließlich zeigt das Unterstopfen von vier benachbarten Schwellen
eines Gleises, ohne jedoch das Stopfaggregat in irgendeiner Weise im Detail darzulegen.
[0007] Es ist nun die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Stopfaggregat der genannten
Art mit erhöhter Leistungsfähigkeit und erweiterten Einsatzmöglichkeiten zu schaffen.
[0008] Diese Aufgabe wird mit einem gattungsgemäßen Stopfaggregat dadurch gelöst, daß zwischen
den beiden Stopfwerkzeugträgern ein weiterer, durch einen eigenen Antrieb unabhängig
von diesen höhenverstellbarer, mittiger Stopfwerkzeugträger angeordnet ist, auf dem
zwei zum Eintauchen in ein bezüglich der genannten Längsrichtung mittiges Schwellenfach
vorgesehene und zum gleichzeitigen Unterstopfen zweier benachbarter Schwellen voneinander
beistellbare Paare von Zwillingsstopfpickeln positioniert sind.
[0009] Mit einem derart ausgebildeten Stopfaggregat ist eine wesentliche Steigerung der
Effizienz und der Stopfleistung der Maschine erreichbar, da bei gleichzeitigem Einsatz
aller drei Stopfwerkzeugträger nun vier Schwellen auf einmal unterstopft werden können.
Gegenüber der herkömmlichen Maschine bedeutet dies eine Leistungssteigerung um etwa
ein Drittel. Damit einhergehend wirkt sich eine solche Vierfachstopfung auch günstig
auf die gleichmäßige bzw. gleichbleibende Qualität des Arbeitsergebnisses aus, die
bei einem Block von vier gleichzeitig bearbeiteten Schwellen zuverlässiger und besser
zu gewährleisten ist. Zusätzlich zu dieser gesteigerten Wirtschaftlichkeit ergibt
sich aus der erfindungsgemäßen Ausbildung aber auch eine erweiterte Vielfalt von Einsatzmöglichkeiten
bezüglich der Anzahl der in einem Arbeitsdurchgang unterstopfbaren Schwellen. Diese
kann nun zwischen einer, zwei oder vier Schwellen variieren und kann je nach den vorherrschenden
Umständen, dem Schwellenabstand bzw. dem Vorhandensein von Gleishindernissen, bedarfsweise
gewählt oder eingestellt werden. Sollte es gewünscht sein, kann auch ein nur jede
zweite Schwelle umfassendes Stopfmuster angewendet werden oder nur die beiden Endschwellen
einer Vierergruppe bearbeitet werden.
[0010] Weitere Vorteile gemäß der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus
der Zeichnung.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Stopfaggregates, und
Fig. 2 bis 4 jeweils eine stark vereinfachte Seitenansicht des Stopfaggregates in
verschiedenen Einsatzpositionen.
[0013] Ein in Fig. 1 ersichtliches Stopfaggregat 1 zum Unterstopfen von Schwellen 2 eines
Gleises 3 ist über einen Tragrahmen 4 mit einer - nicht dargestellten - Stopfmaschine
verbunden, die auf Schienen 5 des Gleises 3 in einer durch einen Pfeil 6 angedeuteten
Längsrichtung verfahrbar ist. Dabei ist jeder Schiene 5 ein eigenes Stopfaggregat
1 zugeordnet, von dem der Einfachheit halber lediglich eines gezeigt ist.
[0014] Das Stopfaggregat 1 weist einen sich in der genannten Längsrichtung oberhalb der
Schiene 5 erstreckenden Aggregatrahmen 7 auf, auf dem insgeamt drei Stopfwerkzeugträger
8, 9 und 10 bezüglich der Längsrichtung hintereinander angeordnet sind. Jeder Stopfwerkzeugträger
8-10 ist jeweils anhand von zwei in der Längsrichtung voneinander distanzierten vertikalen
Führungssäulen 11 höhenverstellbar mit dem Aggregatrahmen 7 verbunden und mit einem
eigenen Antrieb 12 zur voneinander unabhängigen vertikalen Verstellung ausgestattet.
Weiters ist an jedem Stopfwerkzeugträger 8-10 ein als Exzenterwelle ausgebildeter
Vibrationsantrieb 13 vorgesehen, der jeweils über Beistellantriebe 14 mit den oberen
Enden von Stopfwerkzeugen 15 verbunden ist. Diese sind am jeweiligen Stopfwerkzeugträger
8-10 um parallel zueinander bzw. senkrecht zur Längsrichtung verlaufende, horizontale
Schwenkachsen 16 verschwenkbar montiert und in ihrem unteren Endbereich jeweils mit
in bezug auf die Schwenkachse 16, d.h. in Gleisquerrichtung, paarweise angeordneten
und im folgenden näher beschriebenen Stopfpickeln ausgestattet.
[0015] Auf jedem der beiden bezüglich der Längsrichtung endseitig positionierten Stopfwerkzeugträger
8 und 10 ist ein endseitiges Paar von Stopfpickeln 17 gelagert, das zum Eintauchen
in ein endseitiges Schwellenfach 20 vorgesehen ist, sowie zwei Paare von Zwillingsstopfpickeln
18, die zum Eintauchen in ein dem genannten endseitigen Schwellenfach 20 benachbartes
Schwellenfach 21 vorgesehen sind. Die Zwillingsstopfpickel 18 sind dabei mit den ihnen
zugeordneten Schwenkachsen 16 in Längsrichtung voneinander distanziert angeordnet
und zum Unterstopfen zweier benachbarter Schwellen 2 voneinander beistellbar ausgebildet.
Im Unterschied zu den beiden genannten Werkzeugträgern 8 und 10 ist der dritte, mittig
zwischen diesen positionierte Werkzeugträger 9 lediglich mit zwei Paaren von Zwillingsstopfpickeln
19 versehen, die zum Eintauchen in ein mittiges Schwellenfach 22 vorgesehen sind und
zum Unterstopfen zweier benachbarter Schwellen 2 anhand ihrer Beistellantriebe 14
voneinander beistellbar ausgebildet sind. Die Schwenkachsen 16 dieser beiden Paare
von Zwillingsstopfpickeln 19 sind ebenfalls bezüglich der Längsrichtung voneinander
distanziert.
[0016] Das Stopfaggregat 1 ist - bezüglich einer durch den mittigen Stopfwerkzeugträger
9 geführten, senkrecht zur Längsrichtung verlaufenden, vertikalen Symmetrieebene 23
- mit sämtlichen Stopfpickeln, Antrieben etc., also in allen wesentlichen Einzelheiten,
spiegelsymmetrisch ausgebildet.
[0017] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel eines Arbeitseinsatzes des Stopfaggregates
1 ist nur der eine endseitige Stopfwerkzeugträger 8 anhand des Antriebes 12 abgesenkt,
während die beiden anderen Stopfwerkzeugträger 9 und 10 - etwa wegen eines (nicht
dargestellten) Gleishindernisses - in ihrer Außerbetriebstellung verbleiben. In dieser
Situation wird nur eine einzelne Schwelle 2 (schraffiert gezeigt) unterstopft, wobei
das eine Paar von Zwillingsstopfpickeln 18 (in der Zeichnung rechts) des Stopfwerkzeugträgers
8 nicht zur Verschwenkung beaufschlagt wird, sondern in senkrechter Stellung verbleibt,
bis der Stopfwerkzeugträger 8 wieder aus dem Schotterbett hochgezogen wird. Wenn sich
das Hindernis nur im Bereich des mittigen Stofwerkzeugträgers 9 befindet, wäre es
möglich, auch den anderen endseitigen Stopfwerkzeugträger 10 abzusenken und eine zweite
Schwelle 2 zu unterstopfen - siehe strichpunktiert gezeigte Stellung der Stopfpickel.
[0018] Fig. 3 zeigt die Konfiguration der Stopfpickel beim Stopfen von zwei nebeneinanderliegenden
Schwellen 2 anhand der gleichzeitig abgesenkten Stopfwerkzeugträger 8 und 9. Beim
mittigen Stopfwerkzeugträger 9 bleibt dabei ein Paar der Zwillingsstopfpickel 19 außer
Betrieb bzw. wird nicht beaufschlagt, während der dritte Stopfwerkzeugträger 10 zur
Gänze in seiner hochgehobenen Ruhestellung verharrt.
[0019] In Fig. 4 ist schließlich der Volleinsatz des Stopfaggregates 1 dargestellt, bei
dem alle drei Stopfwerkzeugträger 8, 9 und 10 abgesenkt sind und sämtliche Stopfpickel
17, 18 und 19 anhand ihrer Beistellantriebe 14 um ihre Schwenkachsen 16 verschwenkt
bzw. beigestellt werden, um vier nebeneinanderliegende Schwellen 2 des Gleises 3 gleichzeitig
zu unterstopfen.
1. Stopfaggregat (1) zum Unterstopfen von Schwellen (2) eines Gleises (3), mit um parallel
zueinander verlaufende, horizontale Schwenkachsen (16) verschwenkbaren und in bezug
auf diese in Gleisquerrichtung paarweise angeordneten Stopfpickeln (17,18), die auf
zwei bezüglich einer normal zu den Schwenkachsen (16) verlaufenden Längsrichtung hintereinander
angeordneten und durch Antriebe (12) unabhängig voneinander höhenverstellbaren Stopfwerkzeugträgern
(8,10) gelagert und jeweils über Beistellantriebe (14) mit Vibrationsantrieben (13)
verbunden sind, wobei auf jedem Stopfwerkzeugträger (8,10) ein bezüglich der genannten
Längsrichtung endseitiges Paar von Stopfpickeln (17) zum Eintauchen in ein endseitiges
Schwellenfach (20) sowie zwei zum Eintauchen in ein dem endseitigen Schwellenfach
(20) benachbartes Schwellenfach (21) und zum Unterstopfen zweier benachbarter Schwellen
(2) vorgesehene, bezüglich der genannten Längsrichtung mit ihren Schwenkachsen (16)
voneinander distanzierte Paare von Zwillingsstopfpickeln (18) gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Stopfwerkzeugträgern (8,10) ein weiterer, durch einen eigenen
Antrieb (12) unabhängig von diesen höhenverstellbarer, mittiger Stopfwerkzeugträger
(9) angeordnet ist, auf dem zwei zum Eintauchen in ein bezüglich der genannten Längsrichtung
mittiges Schwellenfach (22) vorgesehene und zum gleichzeitigen Unterstopfen zweier
benachbarter Schwellen (2) voneinander beistellbare Paare von Zwillingsstopfpickeln
(19) positioniert sind.
2. Stopfaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachsen (16)
der beiden auf dem mittigen Stopfwerkzeugträger (9) angeordneten Paare von Zwillingsstopfpickeln
(19) bezüglich der genannten Längsrichtung voneinander distanziert sind.
3. Stopfaggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stopfwerkzeugträger
(8,9,10) auf zwei eigenen, bezüglich der genannten Längsrichtung voneinander distanzierten
vertikalen Führungssäulen (11) gelagert ist.
4. Stopfaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine spiegelsymmetrische
Ausbildung in bezug auf eine durch den mittigen Stopfwerkzeugträger (9) führende,
normal zur genannten Längsrichtung verlaufende vertikale Symmetrieebene (23).