[0001] Die Erfindung betrifft einen Bodenbelag für begeh- und befahrbare, sogenannte Raumzellen,
bestehend aus mindestens einem Edelstahlblechzuschnitt mit einer Stärke in der Grössenordnung
von o,7 bis 2,5 mm, der mit einer Oberflächenstrukturierung versehen ist, wobei die
Strukturierung aus zur Begeh - und Befahrseite hin ausgeprägten Noppen gebildet ist
und die Noppen ebenflächige, mit Aufrauhschliff versehene Oberflächen aufweisen.
Unter solchen Raumzellen sind zu verstehen bspw. Prüfzellen für die Industrie, Mobilfunkzellen,
Kühl- und Frischhaltezellen od.dgl. und unter Edelstahlblechzuschnitten Blechzuschnitte
mit einer Flächengröße von mindestens 1,5 bis 2 m
2, und zwar allein schon deshalb, um so wenig wie möglich Zuschnittsstoßstellen im
gesamten Bodenbelag einer Raumzelle vorliegen zu haben.
Mit derartigen Bodenbelägen ausgestattete Raumzellen, zusammensetzbar aus vorgefertigten
Wand-, Decken- und Bodenelementen, sind hinlänglich bekannt und in Benutzung, so daß
es diesbezüglich keines besonderen druckschriftlichen Nachweises bedarf. Nur bspw.
sei hierzu verwiesen auf das DE-U-94 09 026.2.
An solche Bodenbeläge sind im wesentlichen drei Forderungen zu stellen, d.h., diese
sollen für die Begehbarkeit rutschfest, für die Befahrbarkeit möglichst erschütterungsfrei
befahrbar und hinsichtlich hygienischer Anforderungen gut und einwandfrei reinigbar
sein. Schließlich kommt noch hinzu, da solche Bodenbeläge aus Edelstahlblech wegen
ihrer Oberflächenstrukturierung geprägt werden müssen und dabei unterschiedliche Blechstärken
in der oben angegebenen Größenordnung zu berücksichtigen sind, daß solche Bodenbeläge
mit möglichst geringem Verarbeitungsaufwand herstellbar sein sollen, d.h., Noppenpräge-
bzw. Presseinrichtungen für relativ dünne Bleche konnten bislang nicht für dickere
Bleche verwendet werden.
[0002] Soweit bekannt, ist es bisher nicht gelungen, allen diesen Forderungen gleichzeitig
zu genügen, d.h., die bekannten Bodenbeläge weisen zwar Noppen auf, diese stehen aber
nicht in einem optimalen Verhältnis zu den unverprägten Flächenbereichen des Blechzuschnittes
und nach der Devise "viel bringt viel" ist in der Regel auch die Prägehöhe für die
Noppen zu groß angelegt, was keine weitestgehend erschütterungsfreie Befahrbarkeit
zur Folge hat. Hierzu wird auf das DE-U-85 19 919.2 verwiesen, für dessen Bodenbelag
sowohl relativ weit voneinander distanzierte aber auch sich praktisch tangierende,
kreisförmige Noppen vorgesehen sind, die eine Ausprägungshöhe von 1 bis 2 mm aufweisen,
wobei offenbar wegen der speziellen Zweckbestimmung (insbesondere für metallische
Schwinnbecken) nicht die Bedeutung spezieller Maßgaben hinsichtlich der oben angeführten
Forderungen erkannt wurde.
[0003] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, einen Bodenbelag der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, daß diesen Forderungen gleichzeitig und optimaler
als bisher genügt ist.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Bodenbelag der eingangs genannten Art nach der Erfindung
dadurch gelöst,
daß die die kreisförmigen Noppen umgebende unverprägte Fläche des Blechzuschnittes
in Bezug auf die Gesamtnoppenfläche eine Größenordnung des 1,5 bis 2-Fachen hat und
daß die Noppen eine Ausprägungshöhe haben, die für alle Blechstärken des einleitend
angegebenen Blechstärkenbereiches eine Höhe von nur o.2 bis o.5, vorzugsweise o,35
mm aufweisen.
[0005] Was dabei die Oberflächenrauhigkeit der Noppem betrifft, so kommt für deren Erzeugung
eine Strahlbehandlung mit geeigneten Mitteln nicht in Betracht, da sich eine solche
Behandlung zwangsläufig auf die Gesamtoberfläche des Blechzuschnittes erstrecken würde,
was einer zu fordernden, optimalen Reinigbarkeit entgegenstünde, da auch die Flächen
zwischen den Noppen aufgerauht würden und Schmutzansammlungen auf diesen Zwischenflächen
Tür und Tor geöffnet wäre. Aus diesem Grunde wird ein Aufrauhen lediglich der Noppenoberflächen
praktiziert. Dies erfolgte, soweit bekannt, bislang ausschließlich durch ein richtungsorientiertes
Beschleifen mit geeigneten Schleifwerkzeugen, was einer zu fordernden Rutschsicherheit
beim Begehen in allen Richtungen entgegensteht. Aus diesem Grunde sind in vorteilhafter
Weiterbildung die Noppenflächen mit einem richtungsunorientierten Beschliff aufgerauht
ausgebildet. Wie sich gezeigt hat, bringt auch eine sich kreuzende Beschliffstruktur
der Noppenflächen den gleichen Rutschsicherheitseffekt.
[0006] Ferner sind die kreisförmigen Noppen im Quadratverband angeordnet, d.h., die Abstände
aller Noppen von Mitte zu Mitte Noppen sind gleich, was bedeutet, daß auch diesbezüglich
keine richtungsorientierte Oberflächengrobstruktur vorliegt.
[0007] Die in der Gesamtkombination vorliegenden Mermale berücksichtigen Folgendes:
[0008] Die kreisförmigen Noppen, welche Form an sich bekannt ist, stellen zum einen eine
günstige Prägeform dar und zum anderen wirken ihre Umfangsränder trotz ihrer geringen
Höhe gewissermaßen als "Rutschanschlag" gleichermaßen nach allen Seiten.
[0009] Die damit in Kombination vorgegebene Maßgabe, daß die die Noppen umgebende unverprägte
Fläche des Blechzuschnittes in Bezug auf die Gesamtnoppenfläche eine Größenordnung
des 1,5 bis 2-Fachen hat, bringt die Noppenflächen und die diese umgebenden unverprägten
Flächen in ein bestimmtes Verhältnis, das einerseits für noch gute Reinigbarkeit zwischen
den Noppen und andererseits hinsichtlich weitgehender erschütterungsfreier Überfahrbarkeit
für nicht zu große Abstände zwischen den Noppen sorgt, für die sich in diesem Zusammenhang
ein Durchmesser in der Größenordnung von 10 bis 15 mm insoweit als am günstigsten
erwiesen hat, als damit auch relativ kleine Fahrrollen von bspw. in solche Raumzellen
einzufahrenden Hordenwagen weitgehend erschütterungsfrei laufen. Eine solche weitgehend
erschütterungsfreie Befahrbarkeit ist bspw. von besonderem Interesse, wenn es sich
um mit sogenannten Teiglingen beladene Hordenwagen handelt, wie sie im Backgewerbe
benutzt werden.
[0010] Ganz wesentlich ist für die Gesamtkombination die Maßgabe, daß die Noppen einer Ausprägungshöhe
haben, die, wie vorerwähnt, mit nur o.2 bis o.5, vorzugsweise mit o.35 mm bemessen
ist, und zwar unabhängig von der Blechstärke.
Zum einen trägt diese Größenordnung, und zwar makroskopisch gesehen, noch mit zur
Rutschfestigkeit bei (die Noppenränder stellen gewissermaßen sehr grobe Rauhigkeiten
dar), zum anderen minimiert diese geringe Höhe die Überfahrstöße und schließlich können
bei dieser geringen Höhe, und zwar durchgehend für die für solche Blechzuschnitte
vorgegebenen und üblichen Blechstärken von o,7 bis 2,5 mm alle diese Blechstärken
mit dem gleichen Präge- bzw. Pressformwerkzeug bearbeitet bzw. geprägt werden, was
sonst nicht möglich wäre, d.h., bei nach obiger Maßgabe höher ausgeprägten Noppen
müßten für die dünneren und die dickeren Bleche, wie vorerwähnt, mindestens zwei unterschiedliche
Prägewerkzeuge benutzt werden.
[0011] Das bevorzugte Kombinationsmerkmal, gemäß dem die Noppenflächen mit einem richtungsunorientierten
Beschliff oder einer sich kreuzenden Beschliffstruktur aufgerauht ausgebildet sind,
sorgt hinsichtlich der Begehbarkeit für Rutschhemmung in jeder Richtung, die, wie
sich gezeigt hat, dann nicht gewährleistet ist, wenn richtungsorientiert geschliffen
wird. Unter richtungsunorientiert sind dabei Beschliff formen bzw. Beschliffstrukturen
zu verstehen, wie sie sich durch Beschleifen mit rotierenden, scheibenförmigen Schleifköpfen
ergeben, oder indem man die Noppenoberflächen bspw. einmal in Längsrichtung und einmal
quer dazu überschleift, was letztlich auch zusätzlich mit den scheibenförmigen Schleifköpfen
praktiziert werden kann.
[0012] Der erfindungsgemäße Bodenbelag wird nachfolgend an Hand der zeichnerischen Darstellung
eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0013] Es zeigt
- Fig.1
- den Bodenbelag bzw. den Blechzuschnitt in Draufsicht;
- Fig.2
- einen Schnitt durch den Bodenbelag längs Linie II-II in Fig.1 und
- Fig.3
- einen vergrößerten Schnitt durch einen Noppen.
[0014] Der Bodenbelag besteht nach wie vor aus mindestens einem Edelstahlblechzuschnitt
2 mit einer Stärke S in der Größenordnung von o,7 bis 2,5 mm, der mit einer Oberflächenstrukturierung
versehen ist, wobei die Strukturierung aus zur Begeh- und Befahrseite B ausgeprägten
Noppen 1 gebildet und die Noppen 1 ebenflächige, mit Aufrauhschliff versehen Oberflächen
aufweisen.
[0015] Für einen solchen Bodenbelag ist nun in Kombination wesentlich, daß die Noppen 1
zum einen kreisförmig ausgebildet sind und daß die die Noppen umgebende unverprägte
Fläche F des Blechzuschnittes 2 in Bezug auf die Summe aller Noppenflächen F' eine
Größenordnung des 1,5 bis 2-Fachen aufweist. Zum anderen haben die Noppen 1 eine Ausprägungshöhe
H, die unabhängig von der Blechstärke mit nur o.2 bis o.5 mm, vorzugsweise von o.35
mm bemessen ist. Außerdem sind bevorzugt die Noppenflächen F' mit einem richtungsunorientierten
Beschliff aufgerauht ausgebildet oder mit einer sich kreuzenden Beschliffstruktur
versehen. Die in Fig.1 tatsächlich richtungsorientiert dargestellte Schraffur dient
nur zur Verdeutlichung der Oberflächenrauhigkeit der Noppen 1.
[0016] Ein solcher nicht richtungsorientierter Beschliff wird bspw. einfach durch einen
rotierend über den bereits mit Noppen verpreßten Blechzuschnitt 2 geführten Schleifkopf
erzeugt, der zudem gegf. auch einmal in Längsrichtung und dann quer dazu über die
Noppenoberflächen geführt werden kann.
[0017] Der aus genanntem Grund bevorzugte und vorerwähnte "Quadratverband" der Noppenanordnung
ist in Fig.1 gestrichelt angedeutet und bzgl. des Flächenverhältnisses der Fläche
F' eines Noppens 1 zur diesen umgebenden unverpreßten Fläche F wird auf das strichpunktiert
in Fig.1 ebenfalls mit eingezeichnete Quadrat verwiesen.
[0018] Was die geringe, in Fig.2,3 dargestellte Ausprägungshöhe H der Noppen 1 betrifft,
so entspricht diese nicht den tatsächlichen Verhältnissen, da sich o,35 mm zeichnerisch
praktisch nicht darstellen lassen. Diese geringe Präge- bzw. Verpresshöhe H der Noppem
1, darauf sei ausdrücklich hingewiesen, gilt für sämtliche Blechstärken des angegebenen
Blechstärkenbereiches in der Größenordnung von o,7 bis 2,5 mm.
[0019] Abgesehen von ihrer vorerwähnten Auswirkung hinsichtlich weitgehend erschütterungsfreier
Überfahrbarkeit bei gleichzeitigem Beitrag einer solchen geringen Ausprägungshöhe
zur Rutschhemmung beim Begehen, hat diese geringe Höhe außerdem noch den Vorteil,
daß derart niedrige Noppen 1 die Gestaltung von Blechzuschnittsstößen - in der Regel
werden je nach Zellengrundrißgröße Zellenböden mit mindestens zwei Zuschnitten belegt,
die in geeigneter Weise dicht und auch in diesem Verbindungsbereich gut zu reinigen
sein müssen - praktisch nicht behindern, egal ob diese Stöße sich überlappend gestaltet,
gefalzt oder gegf. auch verschweißt werden.
1. Bodenbelag, insbesondere für begeh- und befahrbare Kühl- und Frischhaltezellen,
bestehend aus mindestens einem Edelstahlblechzuschnitt mit einer Stärke (S) in der
Größenordnung von o,7 bis 2,5 mm, der mit einer Oberflächenstrukturierung versehen
ist, wobei die Strukturierung aus zur Begeh- und Befahrseite (B) ausgeprägten Noppen
(1) gebildet und die Noppen (1) ebenflächige, mit Aufrauhschliff versehen Oberflächen
aufweisen,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender, teilweise bekannter Merkmale:
Die Noppen (1) sind kreisförmig ausgebildet;
die die Noppen umgebende unverprägte Fläche (F) des Blechzuschnittes (2) hat in Bezug
auf die Summe aller Noppenflächen (F') eine Größenordnung des 1,5 bis 2-Fachen und
die Noppen (1) haben eine Ausprägungshöhe (H), die unabhängig von der Blechstärke
mit nur o,2 bis o,5, vorzugsweise mit o,35 mm bemessen ist.
2. Bodenbelag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Noppenflächen (F) mit einem richtungsunorientierten Beschliff aufgerauht ausgebildet
sind.
3. Bodenbelag nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Noppenflächen (F) mit einer sich kreuzenden Beschliffstruktur aufgerauht ausgebildet
sind.
4. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Noppen (1) im Quadratverband angeordnet sind.
6. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der kreiförmigen Noppen (1) 10 bis 15 mm beträgt.