Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Kunststoffhohlprofil mit mindestens einer Hohlkammer zur
Aufnahme eines Verstärkungsprofils gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Hohlkammerprofile werden für die verschiedensten Anwendungsgebiete hergestellt, z.B.
für Fensterrahmen, Türrahmen, Kabelkanäle und Fassaden. Werden diese Hohlkammerprofile
Belastungen ausgesetzt, so biegen sich die Profile merklich durch, weshalb zu ihrer
Versteifung Verstärkungsprofile eingeschoben werden müssen. Verstärkungsprofile bestehen
in der Regel aus Metall, so daß der Vorteil der Kunststoffhohlprofile, eine geringe
Wärmeleitung zwischen der Innen- und Außenseite, deutlich herabgesetzt wird. Daher
ist man in der Technik bestrebt, die Wärmedämmung von Kunststoffhohlprofilen mit Verstärkungseinlagen
zu verbessern, ohne aber deren mechanische Festigkeit in nennenswertem Maße zu verringern.
Stand der Technik
[0003] In der Technik sind eine Reihe von Maßnahmen bekannt geworden, um die Wärmedämmung
von Kunststoff-Hohlprofilen zu verbessern.
[0004] So wird in der DE 44 26 331 A1 ein extrudiertes Kunststoffprofil beschrieben, in
das ein im wesentlichen rechteckiges Verstärkungsprofil eingesetzt ist. Durch das
Aufbringen einer einzigen reflektierenden Schicht auf das Verstärkungsprofil wird
die Wärmestrahlung verringert. Die Bedeutung des Vorsehens mehrerer Kammern im Kunststoffprofil
wie auch das Vorsehen von Führungsstegen, die am Verstärkungsprofil anliegen und seitliche
Luftkammern zwischen dem Verstärkungsprofil und den umgebenden Wänden erzeugen, wird
in dieser Druckschrift nicht diskutiert.
[0005] Das deutsche Gebrauchsmuster 295 17 037 beschreibt die Anbringung einer Dämmschicht
an einer Verstärkungseinlage, um eine Schall- und/oder Wärmeisolierung zu erzielen.
Auch die deutsche Offenlegungsschrift 4 331 816 schägt vor, die Luftkammer zwischen
den umgebenden Wänden der Hohlkammer eines Kunststoffrahmens und einem Verstärkungsprofil
mit Kunststoffschaum zu verfüllen. Dieser Kunststoffschaum kann in Form eines Schaumstoffstreifens
auf das Verstärkungsprofil aufgeklebt und mit diesem gemeinsam in die Hohlkammer des
Rahmenprofils eingebracht werden. Das Vorsehen einer Schaumschicht an der Außenseite
eines Verstärkungsprofils besitzt allerdings den Nachteil, daß das Verstärkungsprofil
geringer dimensioniert werden muß, wodurch der Festigkeitsgewinn durch die Verwendung
eines Verstärkungsprofils verringert wird.
[0006] Das deutsche Gebrauchsmuster 297 15 346 beschreibt das Vorsehen einer zur Rauminnenseite
des Fensters oder der Tür benachbarten Hohlkammer des Kunststoffhohlprofils und das
Einstecken einer reflektierenden Lamelle, z.b. von Metall mit spiegelnder Oberfläche,
in das Innere der Hohlkammer.
Darstellung der Erfindung
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verstärktes Kunststoffhohlprofil vorzuschlagen,
das eine verbesserte Wärmedämmung aufweist, ohne aber die Festigkeit der Verstärkung
nachhaltig zu verringern.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Kunststoffhohlprofil mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0009] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, daß das Vorsehen von Luftkammern quer zur
Hauptwärmestromrichtung einen bedeutend höheren Effekt besitzt als das Vorsehen von
Luftkammern zwischen den Seitenwänden des Verstärkungsprofils und den umgebenden Wänden
der Hohlkammer. Die Richtung "quer zur Hauptwärmestromrichtung" ist in Fig. 1 durch
Pfeile C gekennzeichnet. Aus einer Abwägung des Nutzens des Vorsehens einer erhöhten
Luftschichtdicke mit dem Nachteil einer geringeren Dimensionierung des Verstärkungsprofils
und einer damit einhergehenden Verringerung der Festigkeit des Kunststoffhohlprofils
wurde für die jeweils zwischen den umgebenden Wänden der Hohlkammer und dem Verstärkungsprofil
quer zur Hauptwärmestromrichtung angeordneten ersten Luftkammern Luftschichtdicken
von 2 bis 12 mm und vorzugsweise 3 bis 8 mm als Optimum herausgefunden. Zwei erste
Luftkammern sind aus wärmetechnischer Sicht sehr viel günstiger als eine erste Luftkammer
doppelter Luftschichtdicke an einer Seite des Profils.
[0010] Bevorzugte Ausführungsformen sind durch die übrigen Ansprüche gekennzeichnet.
[0011] So ist nach einer bevorzugten Ausführungsform mindestens eine zweite Luftkammer zwischen
den umgebenden Wänden der Hohlkammer und dem Verstärkungsprofil parallel zur Hauptwärmestromrichtung
vorgesehen. Durch diese Maßnahme läßt sich der Wärmewiderstand weiter verbessern,
da Kunststoff die Wärme besser als Luft leitet und somit das Vorsehen zweiter Luftkammern
zwischen dem Kunststoffhohlprofil und dem gut leitenden, metallischen Verstärkungsprofil
den Gesamtwärmestrom von der warmen zur kalten Seite verringert. Diese vorgeschlagene
weitere Maßnahme zur Verbesserung der Wärmedämmung ist jedoch im Zusammenhang mit
den gewünschten Festigkeitswerten des verstärkten Hohlprofiles zu sehen, da das Vorsehen
einer oder zweier verstärkter Luftkammern zu einer Verkleinerung des Verstärkungsprofils
und einer Verringerung der Festigkeit führt.
[0012] Vorzugsweise ist die Luftschichtdicke der mindestens einen zweiten Luftkammer mindestens
1 mm, vorzugsweise 2 bis 6 mm. Aus einem Vergleich dieser bevorzugten Luftschichtdicken
mit dem in Anspruch 1 vorgegebenen Luftschichtdicken der ersten Luftkammern wird deutlich,
daß die zweiten Luftkammern einen geringeren Beitrag zur Wärmedämmung des Kunststoffhohlprofils
leisten und daher auch die Luftschichtdicken geringer sein sollten, um die Festigkeit
des Verstärkungsprofils nicht unangemessen zu verringern. Wie später erläutert werden
wird, bestehen auch Möglichkeiten, die Formgebung der Verstärkungsprofile zu optimieren,
um die Wärmedämmung zu verbessern.
[0013] Nach einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt das Kunststoffhohlprofil weiterhin
eine Schicht geringer Wärmeleitfähigkeit, vorzugsweise geschäumter Kunststoff, in
der oder den zweiten Luftkammern. Hierdurch kann man das Verstärkungsprofil aus Metall
im gesamten Umfang thermisch entkoppeln, weil die eine Schicht aus geschäumtem Kunststoff
das Verstärkungsprofil in der Hohlkammer stabilisiert.
[0014] Nach einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Verstärkungsprofil aus Stahl und
weist auf dem gesamten Umfang außen oder außen wie auch innen einen Korrosionsschutzüberzug
auf, der eine Emissivität von unter 20% aufweist. Dieser Überzug, der beispielsweise
durch Bandbeschichten/Bandüberziehen erzeugt werden kann, ist sowohl Korrosionsschutz
für das Verstärkungsprofil 4 wie auch eine Reflexionsschicht, die Infrarotstrahlung
reflektiert. Vorzugsweise liegt die Emissivität des Korrosionsschutzüberzugs unter
10%, am meisten bevorzugt im Bereich von 5%. Indem außen ein Korrosionsschutzüberzug
aufgebracht wird, wird bereits die von der Rahmenseite herkommende Infrarotstrahlung
zum größten Teil reflektiert. Trotzdem bildet sich im Verstärkungsprofil aufgrund
der verbleibenden Wärmestrahlung wie auch der Wärmeleitung und freien Konvektion ein
Temperaturgefälle heraus. Indem das Verstärkungsprofil auch innen einen Korrosionsschutzüberzug
mit einer entsprechend geringen Emissivität aufweist, wird somit die Wärmestrahlung
zwischen einander gegenüberliegenden Flächen des Verstärkungsprofils ebenfalls minimiert.
[0015] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Verstärkungsprofil durch
Stützteile am Hohlprofil gehalten, die vorzugsweise einstückig mit dem Hohlprofil
ausgebildet sind. Das Vorsehen von Stützteilen aus Kunststoff bietet eine gute Entkoppelung
des Metallverstärkungsprofils von dem umgebenden Kunststoffprofil, da nur im Bereich
der Stützteile eine Wärmeleitung vom Kunststoff zum Metall erfolgen kann.
[0016] Vorzugsweise umfaßt das Kunststoffhohlprofil Stützteile, die das Verstärkungsprofil
gegen eine Bewegung in zwei Richtungen sichern. Fertige Stützteile, die beispielsweise
einen Steg besitzen, der sich von der umgebenden Wand der Hohlkammer nach innen erstreckt,
sowie ein L-förmiges Halteprofil, übernehmen die Funktion zweier getrennter Stützteile,
da eine Bewegung des Verstärkungsprofils in zwei Richtungen unterbunden wird und gleichzeitig
auch eine Führung für das Einschieben des Verstärkungsprofils bereitgestellt wird.
Die Grundidee bei der wärmetechnischen Optimierung der Stützteile liegt darin, die
Anzahl der Stützteile zu reduzieren und deren Querschnitte zu verringern, um hierdurch
die Wärmeleitung von dem Kunststoffprofil zu dem Verstärkungsprofil möglichst gering
zu halten.
[0017] Eine weitere Optimierung läßt sich erreichen, indem sich die Stützteile von dem umgebenden
Hohlprofil senkrecht zur Hauptwärmestromrichtung erstrecken. Somit kann auch eine
gezielte Auswahl der Lage der Stützteile zur wärmetechnischen Optimierung des gesamten
Kunststoffhohlprofils beitragen.
[0018] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist das Verstärkungsprofil als Rechteckprofil
ausgebildet, wobei die Luftschichtdicke der ersten Luftkammern jeweils die Luftschichtdicke
der mindestens einen zweiten Luftkammer übersteigt. Wie oben bereits erläutert wurde,
besitzen im Hinblick auf eine wirkungsvolle Wärmedämmung die ersten Luftkammern eine
größere Wirkung als die zweiten Luftkammern. Daher liegt die im Hinblick auf die Geometrie
des Verstärkungsprofils optimale Gestaltung der Luftkammern bei ersten Luftkammern
mit einer Luftschichtdicke von 2 bis 12 mm, vorzugsweise 3 bis 8 mm, ohne durch eine
Bautiefenverringerung die Steifigkeit des Verstärkungsprofils zu verringern, und zweiten
Luftkammern mit einer geringeren Luftschichtdicke, die zwischen 2 und 6 mm liegt.
[0019] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist das Verstärkungsprofil senkrecht zur Hauptwärmestromrichtung
zumindest bereichsweise verstärkt. Dabei wird eine hohe Biegefestigkeit um die X-Achse,
die senkrecht zur Hauptwärmestromrichtung verläuft, durch eine hohe Materialansammlung
an Orten, die möglichst weit von der X-Achse entfernt sind, erzeugt.
[0020] Vorzugsweise ist das Verstärkungsprofil als Doppel-T-Profil ausgebildet, wobei der
Verbindungssteg in Hauptwärmestromrichtung verläuft. Auch diese Gestaltung besitzt
ein hohes Widerstandsmoment um die X-Achse, da hierbei eine sehr hohe Materialanhäufung
von der neutralen Faser entfernt vorliegt. Allerdings muß auch Sorge dafür getragen
werden, daß das Verstärkungsprofil eine möglichst hohe Festigkeit in Y-Richtung besitzt,
da die Eigenlastaufnahme von Füllelementen durch das Kunststoffprofil zu einer Biegung
um die Y-Achse führt. Die Y-Achse verläuft senkrecht zur X-Achse und in Richtung der
Hauptwärmestromrichtung. Indem vorzugsweise der Verbindungssteg des Doppel-T-Profils
von der Mitte versetzt ist, so daß die beiden zweiten Luftschichtdicken unterschiedlich
groß sind, wird dieser Verbindungssteg von der neutralen Faser entfernt und leistet
ebenfalls einen Beitrag zum Widerstandsmoment in bezug auf die Y-Achse.
[0021] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist das Verstärkungsprofil als Doppel-T-Profil
mit zwei Verbindungsstegen ausgebildet, wobei die beiden Verbindungssstege voneinander
beabstandet sind. Hierdurch wird ein Profil mit einer Form beschrieben, die im Querschnitts
betrachtet einem Hundeknochen ähnlich ist. Das Vorsehen von zwei Verbindungsstegen
erlaubt es, diese von der neutralen Faser in bezug auf das Biegemoment um die Y-Achse
zu beabstanden, während gleichzeitig ein symmetrisches Verhalten hergestellt werden
kann. Durch die im Querschnitt geschlossene Form des Profils wird zudem eine weitere
Luftkammer erzeugt, die vom Profil umschlossen ist.
[0022] Vorzugsweise sind die Verstärkungsprofile rollgeformt. Dieses Herstellverfahren ermöglicht
es, Verstärkungsprofile mit auch komplexer Formgebung kostengünstig herzustellen und
gleichzeitig an den gewünschten Stellen Verstärkungen durch das doppellagige Ausführen
der Profile vorzusehen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0023] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben,
in denen:
- Fig. 1
- einen Grundkörper eines Kunststoffhohlprofils mit einem Verstärkungsprofil zeigt;
- Fig. 2
- den Grundkörper des Kunststoffhohlprofils mit der in Fig. 1 gezeigten Verstärkung
darstellt, wobei eine alternative Gestaltung der Stützteile dargestellt ist;
- Fig. 3
- eine alternative Ausgestaltung des Verstärkungsteils in dem in Fig. 1 dargestellten
Grundkörper des Hohlprofils zeigt;
- Fig. 4
- eine weitere alternative Ausgestaltungen von Verstärkungsprofilen in dem in Fig. 1
dargestellten Grundkörper des Kunststoffhohlprofils zeigt;
- Fig. 5
- eine Halbschnittdarstellung des in Fig. 1 dargestellten Grundkörpers des Kunststoffhohlprofils
mit einer weiteren Ausführungsform eines darin eingelegten Verstärkungsprofils zeigt;
- Fig. 6
- eine Halbschnittdarstellung des in Fig. 1 dargestellten Grundkörpers des Kunststoffhohlprofils
mit einer weiteren Ausführungsform eines darin eingelegten Verstärkungsprofils zeigt;
- Fig. 7
- eine Halbschnittdarstellung eines Grundkörpers eines Kunststoffhohlprofils mit einer
weiteren alternativen Ausgestaltung eines darin eingelegten Verstärkungsprofils darstellt;
- Fig. 8
- eine Halbschnittdarstellung eines Grundkörpers eines Kunststoffhohlprofils mit einer
noch weiteren alternativen Ausführungsform eines darin eingelegten Verstärkungsprofils
zeigt; und
- Fig. 9
- verschiedene Formen von Verstärkungsprofilen zur Einlage in Kammern eines Grundkörpers
eines Kunststoffhohlprofils darstellt.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0024] In der nachfolgenden Beschreibung der Figuren werden jeweils gleiche Bauteile mit
identischen Referenzziffern bezeichnet.
[0025] In Fig. 1 ist ein Grundkörper eines Kunststoffhohlprofils dargestellt, das allgemein
mit Referenzziffer 10 bezeichnet ist und im folgenden kurz als Kunststoffhohlprofil
bezeichnet wird. Das Kunststoffhohlprofil besteht im allgemeinen aus Polyvinylchlorid
(PVC) und wird für Fenster, Türen und Fassaden verwendet. Aufgrund der geringen Biegesteifigkeit
von Kunststoffhohlprofilen werden in der Regel Metallprofileinschübe als Verstärkungsprofile
12 eingesetzt. Verstärkungsprofile bestehen in der Regel aus Stahl oder Aluminium
und sind häufig Rechteckrohre, wie in Fig. 1 dargestellt ist.
[0026] Der Einsatz des in Fig. 1 dargestellten Kunststoffhohlprofils bei Fenstern, Türen
und Fassaden bedingt jeweils, daß abhängig von den klimatischen Bedingungen, deutliche
Temperaturunterschiede zwischen der Innen- und der Außenseite des Profils 10 auftreten.
Beispielsweise kann im Winter eine sehr geringe Außentemperatur herrschen, während
im Inneren des Bauwerks eine für das Wohn- oder Arbeitsklima günstige Innentemperatur
aufrecht erhalten werden soll. Aus diesem Grund sollte das gesamte Profil, bestehend
aus dem Kunststoffhohlprofil 10 wie auch dem Verstärkungsprofil 10 einen möglichst
geringen Verlustwärmestrom von der warmen zur kalten Seite aufweisen.
[0027] Der Verlustwärmestrom über den Querschnitt des Profils hinweg erfolgt durch Wärmeleitung,
freie Konvektion in den Hohlräumen des Profils wie auch durch Strahlung.
[0028] Die Wärmeleitung wird durch die Verwendung von schlecht leitendem Kunststoff für
das Kunststoffhohlprofil 10 möglichst weitgehend reduziert. Allerdings muß Sorge dafür
getragen werden, daß auch das Verstärkungsprofil 12 einen möglichst geringen Beitrag
zur Wärmeleitung aufweist. Prinzipiell läßt sich natürlich die Wärmeleitung im Verstärkungsprofil
verringern, indem das Verstärkungsprofil 12 mit geringeren Abmessungen vorgesehen
wird und der entlang des Kunststoffprofils zurückzulegende Weg des Wärmestromes möglichst
erhöht wird. Eine Verringerung der Abmessungen des Verstärkungsprofils 12 besitzt
jedoch den Nachteil, daß der gewünschte Festigkeitsgewinn durch das Einschieben des
Verstärkungsprofils herabgesetzt wird. Daher muß ein geeigneter Kompromiß zwischen
einer ausreichenden Dimensionierung des Verstärkungsprofils 12 und einer Verbesserung
der Wärmedämmung gefunden werden.
[0029] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform befinden sich zwei Kammern im Kunststoffhohlprofil,
eine erste geschlossene Kammer, die entweder zur Außenseite oder Innenseite des Profils
hin angeordnet ist sowie eine zweite Kammer 16, in die sich Stützteile 18 erstrecken,
welche das Verstärkungsprofil 12 halten und beim Einschieben des Verstärkungsprofils
12 gleichzeitig als Führung dienen.
[0030] Im vorliegenden Fall erfüllen die Stützteile 18 jedoch noch eine weitere Funktion,
nämlich vorgegebene Abstände zwischen dem Verstärkungsprofil 12 und den umgebenden
Wandungsteilen des Kunststoffhohlprofiles sicherzustellen. Wie aus Fig. 1 ersichtlich
ist, sind die Stützteile, die einstückig mit den umgebenden Wandungsteilen des Kunststoffhohlprofils
10 ausgebildet sind, in der durch die Pfeile Q angedeuteten Hauptwärmestromrichtung
mit einer unterschiedlichen Länge a bzw. b ausgebildet.
[0031] Wie aus einer systematischen Berechnung des Wärmestromverhaltens eines Profils gemäß
Fig. 1 folgt, sind die im Stand der Technik meist nur als Distanznocken ausgebildeten
Stützteile 18 so vorzusehen, daß definierte Abstände a und b in Richtung des Hauptwärmestroms
zwischen dem Verstärkungsprofil 12 und den die Kammer 16 umgebenden Wandungsteilen
des Kunststoffhohlprofils zu verwirklichen sind. Zwischen dem Verstärkungsprofil 12
und der die Kammer 16 umgebenden Wand 19 des Kunststoffhohlprofils sind jeweils erste
Luftkammern 20 gebildet. Diese ersten Luftkammern besitzen eine Breite a, b von 2
bis 12 mm und vorzugsweise 3 bis 8 mm.
[0032] Es wurde gefunden, daß die ersten Luftkammern 20 eine sehr viel größere Bedeutung
für die gesamte Wärmedämmung des Profils besitzen als die zwischen dem Verstärkungsprofil
12 und den Seitenwänden 21 des Kunststoffhohlprofils, d.h. denjenigen Wänden des Kunststoffhohlprofils,
deren Längserstreckung parallel zur Hauptwärmestromrichtung verläuft, angeordneten
zweiten Luftkammern 22. Trotzdem läßt sich die Gesamtwärmedämmung verbessern, indem
bei der Verwendung des in Fig. 1 dargestellten rechteckigen Verstärkungsprofils 12
auch seitliche, zweite Luftkammern 22 vorgesehen werden, deren Dicke c jedoch geringer
als diejenige der ersten Luftkammern 20 ist.
[0033] Weiterhin wurde gefunden, daß es aus wärmetechnischer Sicht günstiger ist, das Verstärkungsprofil
so im Kunststoffhohlprofil anzuordnen, daß in Hauptwärmestromrichtung zwei erste Luftkammern
20 vorgesehen sind. Im konkreten Beispiel gemäß Fig. 1 bedeutet dies, daß die Wärmedämmung
im vorliegenden Beispiel mit den individuellen Dicken der ersten Luftkammern a und
b besser ist als mit einer nur auf einer der beiden Seiten angeordneten ersten Luftkammer
mit der Dicke a + b. Gleiches gilt auch für die seitlich angeordneten zweiten Luftkammern
22, wobei jedoch aufgrund der aus wärmetechnischer Sicht geringeren Bedeutung der
zweiten Luftkammern 22 diese auch nur auf einer Seite vorgesehen sein kann, wenn es
die ausreichende Bemessung des Verstärkungsprofils 12 erfordern sollte.
[0034] Eine weitere Verbesserung der gesamten Wärmedämmung läßt sich erzielen, indem das
Verstärkungsprofil 12 aus Stahl einen Korrosionsschutzüberzug aufweist, der eine geringe
Emissivität besitzt. Der Korrosionsschutzüberzug dient somit sowohl dem Korrosionsschutz
wie auch der Reflexion von Infrarotstrahlung. Vorzugsweise sind die Korrosionsschutzüberzüge
auf den Flächen 23, die zu den ersten Luftkammern 20 hin weisen, auf dem Verstärkungsprofil
aufgebracht. Weiterhin ist es für die gesamte Wärmedämmung vorteilhaft, ebenfalls
auf den im Inneren des Verstärkungsprofils 12 liegenden Flächen 24 einen entsprechenden
Korrosionsschutzüberzug mit geringer Emissivität aufzubringen. Aus fertigungstechnischer
Sicht wie auch im Sinne eines vollständigen Korrosionsschutzes wird es jedoch bevorzugt
sein, sämtliche Flächen innen wie auch außen des Metallverstärkungsprofils mit einem
entsprechenden Korrosionsschutzüberzug zu versehen.
[0035] Vorzugsweise können zum Erzielen einer geeigneten, geringen Emissivität Profile mit
einer Bandbeschichtung/einem metallischen Bandüberzug, eingesetzt werden. Derartige
Oberflächen können, wie Messungen ergaben, auch noch nach einer mehrwöchigen Freibewitterung
Emissionsgrade unter 10% erreichen. Vorzugsweise werden jedoch Emissionsgrade geringer
im Bereich von 5% eingesetzt, um die Strahlung weitestgehend zu eliminieren. Wie oben
bereits erläutert wurde, besitzt dieses Verfahren den Vorteil, daß gleichzeitig mit
dem Aufbringen einer Schicht mit sehr geringer Emissivität auch ein Korrosionsschutz
vorgesehen wird. Somit ist diese Vorgehensweise dem ebenfalls einfach und kostengünstig
durchzuführenden Aufbringen von Aluminiumfolie auf das Metalleinschubprofil überlegen.
[0036] Fig. 2 zeigt das in Fig. 1 dargestellte Verstärkungsprofil 12, wobei jedoch die Stützteile
aus wärmetechnischer Sicht optimiert wurden. Da die Wärmeleitung raumseitig von dem
umgebenden Kunststoffhohlprofil zum Verstärkungsprofil 12 hin erfolgt, läßt sich eine
wärmetechnische Optimierung erzielen, indem zunächst die Zahl der Stützteile verringert
wird. Aus einem Vergleich der Ausgestaltung der Stützteile in Fig. 2 mit der in Fig.
1 dargestellten folgt, daß im Unterschied zu dem Vorsehen von acht Stützteilen gemäß
Fig. 1 nur noch vier Stützteile vorgesehen sind. Hierdurch läßt sich bereits bei gleicher
Querschnittsabmessung der Wärmestrom durch Wärmeleitung von dem Kunststoffhohlprofil
10 zum Verstärkungsprofil 12 und umgekehrt halbieren. Eine weitere Reduzierung des
Wärmestroms läßt sich erzielen, indem die Querschnitte der Stützteile verringert werden.
Auch hier zeigt ein Vergleich der Darstellungen in Fig. 2 und Fig. 1, daß die Füße
18a der Stützteile 18 gemäß Fig. 2 einen geringeren Querschnitt besitzen, wodurch
ebenfalls die Wärmeleitung verringert wird.
[0037] Durch die spezielle Ausgestaltung der in Fig. 2 dargestellten Stützteile 18 kann
ein einziges Stützteil durch die L-förmige Kontaktfläche mit dem darin eingeschobenen
Verstärkungsprofil 12 das Verstärkungsprofil einer Bewegung in zwei Richtungen hindern,
so daß die Anzahl der Stützteile entsprechend verringert werden kann. Eine letzte
wärmetechnische Optimierung der Stützteile betrifft die Lage der Stützteile. Eine
wärmetechnische Optimierung läßt sich auch durch eine Verlängerung der wärmeleitenden
Wege erzielen, weshalb die Füße 18a der Stützteile 18 senkrecht zur Hauptwärmestromrichtung
angeordnet sind. Hierdurch kann nicht mehr eine direkte Wärmeleitung zwischen der
Wand 19 des Kunststoffhohlprofils 10 und des Verstärkungsprofils 12 erfolgen, sondern
bedarf es eines "Umwegs" des Wärmestromes über die Seitenwände 21 und von diesen wieder
in Richtung auf das Verstärkungsprofil 12.
[0038] Fig. 3 zeigt eine alternative Ausgestaltung des Verstärkungsprofils 12. Das Kunststoffhohlprofil
10 wurde weitestgehend aus der Darstellulng in Fig. 1 übernommen, es sollte deutlich
sein, daß dies nur beispielhaften Charakter besitzt. Das Verstärkungsprofil 12 ist
rollgeformt und an den beiden Enden 12a doppellagig ausgeführt. Hierdurch wird die
Festigkeit des Profils im Hinblick auf das Trägheitsmoment bezogen auf die X-Achse
25 erhöht, indem an den von der X-Achse 25 entfernten Bereichen des Verstärkungsprofils
12 gezielt Materialanhäufungen vorgesehen werden. Der die beiden verstärkten Endbereiche
verbindende Steg 12b ist des weiteren ausreichend weit von der Y-Achse 24 beabstandet,
so daß auch in bezug auf das Biegemoment um die Y-Achse 24 gute Festigkeitswerte erzielt
werden können. Das in Fig. 3 dargestellte alternative Verstärkungsprofil 12 besitzt
darüber hinaus den Vorteil, daß die Wärmelängsleitung in Hauptwärmestromrichtung aufgrund
des nur einen Mittelteils 12b und der somit verbundenen Querschnittsverringerung reduziert
wird. Gleichzeitig wird selbstverständlich diese wärmetechnisch günstigere Alternative
durch eine verminderte Festigkeit des Verstärkungsprofils 12 erkauft. Auch bei dem
in Fig. 3 dargestellten Beispiel sind die Luftschichtdicken a und b der ersten Luftkammern
20 größer als die Luftschichtdicke c der zweiten Luftkammer 22.
[0039] Wenn auch in Fig. 3 nicht dargestellt, so läßt sich auch das in Fig. 3 dargestellte
Profil durch eine Umgestaltung der Stützteile 18 wärmetechnisch optimieren. Darüber
hinaus läßt sich wie bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel eine wärmetechnische
Optimierung durch das Vorsehen einer Korrosionsschicht mit geringer Emissivität erzielen.
Wenn dies auch bei den nachfolgenden Ausführungsbeispielen nicht mehr im einzelnen
diskutiert werden wird, so sollte deutlich sein, daß sowohl die Optimierung der Verstärkungsprofile
wie auch das Optimieren der Strahlungseigenschaften des Verstärkungsprofils durch
das Vorsehen von Korrosionsschutzüberzügen mit geringer Emissivität bei allen diskutierten
Ausführungsalternativen verwirklicht werden kann.
[0040] Fig. 4 zeigt eine alternative Ausgestaltung des Verstärkungsprofils in dem umgebenden
Kunststoffhohlprofil 10, wobei zur Verdeutlichung der Unterschiede wieder auf die
Grundgeometrie gemäß Fig. 1 zurückgegriffen wurde. Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist,
ist das Verstärkungsprofil 12 nichtsymmetrisch ausgebildet. Prinzipiell ist es selbstverständlich
auch möglich, ein in bezug auf die Y-Achse 25 oder X-Achse 24 nichtsymmetrisches Verstärkungsprofil
vorzusehen, doch sollten in Fig. 4 lediglich verschiedene Detaillösungen nebeneinander
dargestellt werden. Das rollgeformte Verstärkungsprofil 12 besitzt wieder Verstärkungsbereiche
12, die zum Vorsehen einer verbesserten Biegesteifigkeit zu den im doppelwandigen
Bereich einfach, 12c oder auch mehrfach 12d abgewinkelt sind. Der die doppelwandigen
Bereiche verbindende Steg 12b ist ebenfalls mit Abwinklungen versehen, wodurch die
Breite c der zweiten Luftkammer 22 bereichsweise erhöht wird.
[0041] Eine Optimierung der Stützteile 18 ist in Fig. 4 nicht dargestellt, doch würde sich
hier eine Ausgestaltung der Stützteile entsprechend Fig. 2 anbieten.
[0042] Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform des in Fig. 1 dargestellten Kunststoffhohlprofils
10 mit einer speziellen Formgebung des Verstärkungsprofils 12. Die Darstellung in
Fig. 5 zeigt nur eine Hälfte des Kunststoffhohlprofils 10, die zweite Hälfte verläuft
spiegelbildlich zur dargestellten X-Achse 25. Auch das in Fig. 5 dargestellte Profil
weist Verstärkungsbereiche 12a auf, im Bereich derer sowohl eine Materialanhäufung
wie auch eine Versteifung des Verstärkungsprofils 12 vorliegt. Die Verbindungsbereiche
12b zwischen den Verstärkungsbereichen 12a sind jeweils einlagig ausgeführt, wobei
in Hauptwärmestromrichtung zwei Verbindungsbereiche 12b verlaufen. Die Luftschichtdicke
c der zweiten Luftkammern 22 ist durch diese spezielle Gestaltung des Verstärkungsprofils
12 größer, wobei jedoch trotzdem eine ausreichende Steifigkeit des Verstärkungsprofils
12 aufgrund der beiden parallel zur Hauptwärmestromrichtung verlaufenden Verbindungsbereiche
12b gegeben ist. Auch im Falle des Verstärkungsprofils 12 könnten die Stützteile 18
in einer Weise gestaltet und angeordnet sein, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist. Dies
und eine leicht unterschiedliche Gestaltung des Verstärkungsprofils 12 ist in Fig.
6 gezeigt, in der in der Zeichenebene oben ein Stützteil 18 mit einer L-förmigen Stützauflage
dargestellt ist, die eine Fixierung des Verstärkungsprofils sowohl in Hauptwärmestromrichtung
wie auch senkrecht zu dieser sicherstellt.
[0043] Fig. 7 zeigt eine wieder andere Ausgestaltung eines Verstärkungsprofils 12 in einem
Kunststoffhohlprofil 10, das nur als Halbschnitt dargestellt ist und symmetrisch zur
X-Achse 25 ausgebildet sein kann. Das hierin gezeigte Verstärkungsprofil weist einen
doppelwandigen Verstärkungsbereich 12a auf, der in dem von der X-Achse 25 entfernten
Bereich angeordnet ist und somit zu einem hohen Trägheitsmoment in bezug auf die X-Achse
führt. Die beiden Verstärkungsbereiche 12a werden durch einen einzigen Verbindungsbereich
12b miteinander verbunden, der mittig zwischen den Seitenwänden 21 des Kunststoffhohlprofils
10 verläuft und ebenfalls an Stützteilen 18 gehalten und geführt wird. Zur Verbesserung
der Wärmedämmung können die beiden in der Zeichenebene in Fig. 7 unten angeordneten
Stützteile durch ein einziges Stützteil entsprechend dem oben auf der Zeichenebene
angeordneten Stützteil ersetzt werden.
[0044] Die Ausführungsform in Fig. 7 besitzt wiederum den Vorteil, daß aufgrund der geringen
Querschnittsfläche des Verbindungsbereichs 12b nur eine verminderte Wärmeleitung in
Hauptwärmestromrichtung durch das Verstärkungsprofil 12 erfolgt.
[0045] Fig. 8 zeigt eine Variante des in Fig. 7 gezeigten Verstärkungsprofils 12 in einem
Kunststoffhohlprofil 10. Der Unterschied zu der in Fig. 7 dargestellten Geometrie
des Verstärkungsprofils 12 liegt darin, daß bei der in Fig. 8 gezeigten, alternativen
Ausführungsform der Verbindungsbereich 12b von der Y-Achse 24 beabstandet verläuft.
Hierdurch wird die Biegesteifigkeit um die Y-Achse erhöht.
[0046] Fig. 9 zeigt schließlich verschiedene mögliche Varianten für das Formen rollgeformter
Stahlprofile, die jeweils im Hinblick auf gute Steifigkeitswerte bei gleichzeitig
geringem Materialeinsatz und geringer Wärmeleitung konzipiert sind.
[0047] Bei allen oben gezeigten Ausführungsformen wurde jeweils nur die Formgebung der Verstärkungsprofile
in bezug auf einen Schnitt senkrecht zur Längserstreckung der Verstärkungsprofile
diskutiert. Zur Verringerung der Wärmeleitung können jedoch auch die Verstärkungsprofile
weiter optimiert werden, indem Aussparungen in Form von Ausstanzungen vorgesehen sind,
welche die Wärmeleitung behindern. Diese Aussparungen können kreisrund, rechteckig
oder auch parallelogrammförmig oder dreieckförmig ausgebildet sein, wobei die Geometrie
der Aussparungen in Abhängigkeit von den gewünschten Festigkeitswerten im Hinblick
auf eine möglichst deutliche Beeinträchtigung der Wärmeleitung ausgewählt werden.
[0048] Allen den obigen Ausführungsformen ist gemeinsam, daß bei einer Berücksichtigung
der Festigkeit des Verstärkungsprofils jeweils besonderer Wert auf eine bestmögliche
Wärmedämmung des gesamten Profils gelegt wurde. Hierbei ist es wesentlich, daß die
Wärmeleitung zwischen dem umgebenden Kunststoffhohlprofil und dem Verstärkungsprofil
möglichst gering gehalten wird. Dies läßt sich durch das Vorsehen von Luftkammern
erreichen, die in Hauptwärmestromrichtung zwischen dem Verstärkungsprofil und den
umgebenden Wandungen des Kunststoffhohlprofils angeordnet sind und eine Luftschichtdicke
von 2 bis 12 mm und vorzugsweise 3 bis 8 mm besitzen.
[0049] Weiterhin können vorzugsweise zweite Luftkammern zwischen den Seitenwänden des Kunststoffhohlprofils
und dem Verstärkungsprofil vorgesehen sein, die eine Luftschichtdicke von mindestens
1 mm, vorzugsweise 3 bis 6 mm, besitzen. Eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der
Wärmedämmung liegt darin, das Verstärkungsprofil aus Stahl außen oder außen wie auch
innen mit einem Korrosionsschutzüberzug zu versehen, der eine Emissivität von unter
20% und vorzugsweise unter 10% oder auch unter 5% besitzt.
[0050] Eine weitere Optimierung der Wärmedämmung läßt sich durch die gezielte Anbringung
und Ausgestaltung der Stützteile erreichen, wie insbesondere im Zusammenhang mit der
Fig. 2 erläutert wurde.
[0051] All die oben genannten Maßnahmen in Kombination leisten einen Beitrag dahingehend,
ein Verstärkungsprofil mit einer ausreichenden mechanischen Stabilität so in ein Kunststoffhohlprofil
einzubringen, daß der gesamte Wärmestrom über das aus Kunststoffprofil und Verstärkungsprofil
bestehenden Gesamtprofil möglichst gering gehalten werden kann, indem sowohl die Wärmeleitung,
aber auch die Wärmestrahlung und die freie Konvektion jeweils möglichst gering gehalten
werden.
[0052] Zuletzt besteht noch die Möglichkeit, eine thermische Entkopplung des Verstärkungsprofils
aus Metall am gesamten Umfang vorzusehen, indem eine Schicht geringer Wärmeleitfähigkeit
nicht an den Grenzflächen Innen- und Außenseite, sondern auch an den zwei Längsseiten
angebracht wird. Eine derartige Schicht geringer Wärmeleitfähigkeit besteht aus Kunststoffschaum,
der das Verstärkungsprofil am gesamten Umfang umgibt und in dem Kunststoffhohlprofil
fixiert.
1. Kunststoffhohlprofil (10) mit mindestens einer Hohlkammer (16) zur Aufnahme eines
Verstärkungsprofils (12);
dadurch gekennzeichnet, daß
- quer zur Hauptwärmestromrichtung jeweils zwischen den umgebenden Wänden (19) der
Hohlkammer (16) und dem Verstärkungsprofil (12) zwei erste Luftkammern (20) gebildet
sind; und
- die Luftschichtdicke (a, b) der ersten Luftkammern (20) 2 bis 12 mm, vorzugsweise
3 bis 8 mm, beträgt.
2. Kunststoffhohlprofil (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil (10) aus thermoplastischem Kunststoff extrudiert ist.
3. Kunststoffhohlprofil nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungsprofil (12) aus Metall, insbesondere aus Stahl oder Aluminium, besteht.
4. Kunststoffhohlprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend
parallel zur Hauptwärmestromrichtung mindestens eine zweite Luftkammer (22) zwischen
den umgebenden Wänden (21) der Hohlkammer (16) und dem Verstärkungsprofil (12).
5. Kunststoffhohlprofil (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftschichtdicke (c) der mindestens einen zweiten Luftkammer (22) mindestens
1 mm, vorzugsweise 2 bis 6 mm, beträgt.
6. Kunststoffhohlprofil (10) nach Anspruch 4 oder 5, weiter umfassend eine Schicht geringer
Leitfähigkeit, vorzugsweise geschäumter Kunststoff, in der oder den zweiten Luftkammern
(22).
7. Kunststoffhohlprofil (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungsprofil (12) aus Stahl besteht und auf dem gesamten Umfang außen oder
außen wie auch innen einen Korrosionsschutzüberzug aufweist, der eine Emissivität
von unter 20% aufweist.
8. Kunststoffhohlprofil (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Emissivität des Korrosionsschutzüberzugs unter 10%, vorzugsweise im Bereich von
5% liegt.
9. Kunststoffhohlprofil (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungsprofil durch Stützteile (18) am Hohlprofil (10) gehalten ist, die
vorzugsweise einstückig mit dem Hohlprofil (10) ausgebildet sind.
10. Kunststoffhohlprofil (10) nach Anspruch 9, umfassend Stützteile, die das Verstärkungsprofil
gegen eine Bewegung in zwei Richtungen sichern.
11. Kunststoffhohlprofil nach Anspruch 9 oder Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Stützteile (18) von dem umgebenden Hohlprofil (10) senkrecht zur Hauptwärmestromrichtung
erstrecken.
12. Kunststoffhohlprofil (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungsprofil (12) als Rechteckprofil ausgebildet ist, wobei die Luftschichtdicke
(a, b) der ersten Luftkammern (20) jeweils die Luftschichtdicke (c) der mindestens
einen zweiten Luftkammer (22) übersteigt.
13. Kunststoffhohlprofil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungsprofil (12) senkrecht zur Hauptwärmestromrichtung zumindestens bereichsweise
verstärkt (12a) ausgebildet ist.
14. Kunststoffhohlprofil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungsprofil (12) als Doppel-T-Profil ausgebildet ist, wobei der Verbindungssteg
(12b) in Hauptwärmestromrichtung verläuft.
15. Kunststoffhohlprofil (10) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungssteg so von der Mitte versetzt ist, daß die beiden Luftschichtdicken
(c) der beiden zweiten Luftkammern unterschiedlich groß sind.
16. Kunststoffhohlprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 11 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungsprofil (12) als Doppel-T-Profil mit zwei Verbindungsstegen (12b)
ausgebildet ist, wobei die beiden Verbindungsstege voneinander beabstandet sind.
17. Kunststoffhohlprofil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungsprofil (12) rollgeformt ist.