[0001] Die Erfindung betrifft einen Fensterflügel oder dergleichen, insbesondere aus Kunststoff,
mit mindestens einer in ihm angebrachten Scheibe nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Die Scheibe kann eine aus einer Schicht bestehende Scheibe oder eine Isolierglasscheibe
beziehungsweise eine Doppel- oder Mehrfachscheibe sein, die eine innere Scheibe und
eine äußere Scheibe umfasst.
[0003] Bei bekannten Fensterflügeln aus Holz ist aus einem Profil des Fensterflügels ein
Randabschnitt an der Außenseite des Fensterflügels ausgeformt, an deren Anschlagseite
eine Glasscheibe anliegt, während die Glasscheibe auf der Innenseite - durch eine
auf das Profil aufgenagelte Leiste gehalten ist. An der Anschlagseite ist die Scheibe
eingekittet. - Diese Bauweise kann für Fensterflügel, die aus anderen Materialien,
insbesondere Kunststoffen, bestehen, nicht ohne weiteres beibehalten werden.
[0004] Bei bekannten Fensterflügeln aus Kunststoff weist zwar deren Profil ebenfalls einen
im Bereich der Außenseite des Fensterflügels angeordneten Randabschnitt auf, an deren
Anschlagseite ein Dichtgummi zur Innenseite hin herausragend eingesetzt sein kann,
um dort den Rand einer eingesetzten Scheibe abzudichten. Zu dem Profil des Fensterflügels
gehören aber weitere Gestaltungsmerkmale und zusätzliche Einzelteile, welche die Montage
des Fensterflügels komplizieren und den Herstellungs- und Montageaufwand erhöhen.
Insbesondere weist das Profil auf der Innenseite eine nach oben offene Nut auf, in
welche eine Deck- und Glashalteleiste eingesetzt werden kann. Die Deckleiste trägt
- zur Außenseite bzw. zur eingesetzten Glasscheibe hin gerichtet - ebenfalls ein Abdichtgummi.
Auf eine Innenfläche des Profils zwischen der Nut und dem äußeren Rahmenabschnitt
sind zusätzlich Tragelemente sowie Distanzklötze aufgebracht, welche die eingesetzte
Scheibe tragen bzw. abstützen. - Als nachteilig hat sich außer dem Herstellungs- und
Montageaufwand gezeigt, dass sich solche Fensterflügel durch Kraft- und/oder Wärmeeinwirkung
verspannen und verformen bzw. verwerfen können, wodurch ein ästhetisch unbefriedigender
Eindruck entstehen kann.
[0005] Aus dem Kraftfahrzeugbau ist bereits bekannt, Scheiben an ihrem Rand direkt mit einer
angespritzten Dichtlippe zu versehen. Diese Scheiben eignen sich jedoch nicht ohne
weiteres zum Einbau in Fensterflügel oder ähnliche Bauelemente von Bauwerken. Hierfür
stehen keine geeigneten Profile aus dem Kraftfahrzeugbau zur Verfügung.
[0006] Dies gilt auch bei einer bekannten Rahmenstruktur für eine Autoglasscheibe, die einen
äußeren, den Rand der Glasscheibe einfassenden Profilrahmen und einen innerhalb des
Profilrahmens neben diesem angeordneten rahmenartigen Profilstrang umfasst (DE 43
11 584 A1). Der Profilstrang weist ein im Querschnitt U-förmiges Profil auf, dessen
Seitenstege einen Kanal für eine Klebermasse bilden und für die Klebermasse mit Verankerungsvorsprüngen
versehen sind. Der Profilstrang und die Klebermasse bestehen aus Stoffen, die keine
adhäsive Bindung miteinander eingehen, so dass die Verbindung zwischen der erhärteten
Klebermasse und dem Profilstrang allein durch den mechanischen Formschluss erfolgt.
[0007] Ein zum Stand der Technik gehörender Flügelrahmen eines Fensterflügels gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, der für ein Bauwerk vorgesehen ist, umfasst ein inneres
Profil aus glasfaserverstärktem Kunststoff, welches zur Außenseite hin über Rastverbindungen
mit einem Aluminiumprofil verbunden ist (DE 296 14 398 U1). Auf der Innenseite kann
noch eine Zier-/Holzleiste aufgerastet sein. Eine Isolierglas- beziehungsweise Doppelscheibe
wird von außen her durch eine Glasleiste festgelegt. Zur Innenseite hin liegt die
Glasscheibe an einem Ansatz beziehungsweise Randabschnitt an, der die Unterkante der
Isolierglasscheibe überragt, und ist mit diesem Randabschnitt des Flügelrahmens über
eine starre Verklebung verbunden. Das damit gebildete Sandwich aus Isolierglasscheibe
und Flügelrahmen soll sich wechselseitig stabilisieren. Dieser Flügelrahmen ist aber
infolge des inneren Profils und des äußeren Profils, die miteinander zu verrasten
sind, und der zusätzlichen Anbringung der Glasleiste verhältnismäßig kompliziert und
montageungünstig.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung, insbesondere
Montage von Glasscheibe und Fensterflügel oder dergleichen Elementen, die in feste
Bauwerke eingesetzt werden können und welche die Merkmale gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 aufweisen, zu vereinfachen. Dabei sollen nicht nur die Profile der Fensterflügel
einfach herstellbar sein, sondern es sollen sich auch die Scheiben unkompliziert automatisch
einbauen lassen. Gleichzeitig soll die benötigte Anzahl von Einzel-Bauteilen und Montagevorgängen
bzw. Arbeitsgängen reduziert werden.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Ausbildung des Fensterflugels mit dem in dem kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmal gelöst.
[0010] Infolge der erfindungsgemäßen Struktur des Fensterflügels oder der entsprechenden
Bauelemente kann zunächst das Profil, welches die Scheibe aufnehmen soll, aufgrund
seiner einfachen Form fertigungsgünstig insbesondere aus Kunststoff ausgeformt werden.
Vor dem Einfügen der Scheibe in das Profil braucht nur dessen Randabschnitt oder direkt
die Scheibe mit einer an dieser dauerhaft klebenden Klebmasse aus einem Ein- oder
Zwei-Komponenten-Klebestoff beispielsweise auf Polyurethanbasis versehen zu werden,
über die eine zuverlässige, kraftschlüssige und dichte Verbindung mit dem Profil nach
Fügen dieser Scheibe in das Profil insbesondere durch Verklebung mit dem Profil nach
Anspruch 2 erfolgt. Insbesondere im letzteren Fall ist eine hohe Festigkeit des fertiggestellten
Fensterflügels durch den umlaufenden Klebeverbund mit der verklebenden Masse erreichbar.
Damit werden ein Verspannen des Profils und ein Verwinden des montierten Fensterflügels
vermieden. Auf weitere Befestigungsmittel kann verzichtet werden. Die Profilstärke
kann verringert werden. Zwischen der Scheibe aus Glas und dem Profil aus Kunststoff
herrscht auf der Innenseite durch den Klebeverbund rundum Dichtigkeit. Die Scheibe
kann in ästhetisch ansprechender Weise an einer Außenkante des Profils fast bündig
anliegen, weil sie dort nur abzudichten, aber nicht zusätzlich zu befestigen ist.
[0011] Letztere Abdichtung kann gemäß Anspruch 3 mit einer Dichtlippe durchgeführt werden,
die auf einer zweiten Seite der Scheibe an deren äußeren Rand aufgetragen wird. Die
daran anschließende Montage ist einfach. Danach liegt die Dichtlippe auf einem über
die Unterseite der Scheibe nur wenig herausragenden Basisschenkel des Profils auf.
Die Dichtlippe besteht bevorzugt aus dem langlebigen Kunststoff EPDM (Ethylen-Propylen-(Dien)-Copolymer)
oder TPE.
[0012] Alternativ zu der Dichtlippe kann gemäß Anspruch 14 der Spalt zwischen Scheibe und
Profil mit einer Blende oder mit einem Abdeckprofil optisch abgedeckt sein. Der Vorteil
hierbei ist, dass unterschiedliche Scheibenstärken für ein und dasselbe Profil verwendbar
sind. Darüber hinaus ist ästhetisch ansprechend eine Kombination verschiedener Farben
möglich.
[0013] Alternativ hierzu kann der Schenkel des Blendrahmens vergrößert werden, so dass die
Scheibe im geschlossenen Zustand direkt zum Dichtungsprofil des Blendrahmens abdichtet.
[0014] Vorteilhaft liegt die umlaufende Klebung der Scheibe gemäß Anspruch 4 auf der Innenseite
des Fensterflügels und die Dichtung auf deren Außenseite. Diese Klebestelle ist von
der Innenseite des Fensterflügels nicht sichtbar. Da wie allgemein üblich im Fensterbau
davon auszugehen ist, dass die äußere Abdichtung nicht vollständig abdichtet, ist
durch die Klebung der innere Fensterbereich besser von Kondenswasser geschützt. Ein
weiterer wesentlicher Aspekt ist die Einbruchsicherheit. Weil die Scheibe von außen
gegen den innenliegenden Randabschnitt des Profils geklebt ist, gibt es keine Möglichkeit,
diese Klebenaht von außen zu lösen oder durchzuschneiden.
[0015] Wenn in das Profil des erfindungsgemäßen Fensterflügels oder ähnlichen Elements eine
Isolierglasscheibe beziehungsweise Doppelscheibe bestehend aus einer äußeren Scheibe
und einer mit dieser verklebten inneren Scheibe eingesetzt wird, was vorteilhaft möglich
ist, befindet sich die Dichtung an dem äußeren Rand der äußeren Scheibe, während die
innere Scheibe mit dem Randabschnitt des Fensterflügels verklebt ist. - Vorteilhaft
ist die besondere Versteifung des Fensterflügels infolge der Struktur der Doppelscheibe.
[0016] In einer vorteilhaften Variante des Profils des Fensterflügels, insbesondere für
den voranstehend beschriebenen Einbau einer Isolierglasscheibe ragt gemäß Anspruch
5 der Basisschenkel des Profils des Fensterflügels im wesentlichen nicht über die
Außenseite der Scheibe hinaus und auf der Außenseite der Scheibe beziehungsweise auf
der äußeren Scheibe gelangt mindestens ein von einem ortsfesten Blendrahmen zur Innenseite
des Fensterflügels vorstehendes Dichtungselement an dem äußeren Rand der Außenseite
der Scheibe beziehungsweise der äußeren Scheibe zur Anlage. Eine Profildichtung zwischen
der Innenseite der Scheibe beziehungsweise der Innenscheibe und dem Fensterflügel
kann wiederum entfallen, weil diese durch die Klebemasse, die zur Befestigung an dem
Randabschnitt des Profils dient, gleichzeitig eine vollständige Abdichtung in diesem
Bereich erfolgt.
[0017] Bei einer besonders vorteilhaften Variante eines Fensterflügels aus Kunststoff mit
einer in einem Profil des Fensterflügels angeklebten Scheibe sowie mit wenigstens
einer Dichtung an einer Außenseite der Scheibe ist gemäß Anspruch 6 und 8 das einstückige
Profil besonders kompakt. Die Scheibe ist eine Standard- oder Stufenisolierglasscheibe,
deren innere Scheibe einen gegenüber einer äußeren Scheibe nach unten vorstehenden
äußeren Rand aufweist, der zur Innenseite des Fensterflügels hin mit einem Basisschenkel
des Profils dauerhaft kraftschlüssig und dicht verklebt ist. Die innere Scheibe ist
zum Profil des Fensterflügels an einem Randbereich an der Innenseite des Fensterflügels
mit einer ersten Dichtung abgedichtet. Eine zweite Dichtung, die von einem ortsfesten
Blendrahmen zur Innenseite des Fensterflügels hin vorsteht, gelangt an einer Außenseite
der äußeren Scheibe zu abdichtenden Anlage. - Bei dieser Variante wird der Basisschenkel
des Profils zum Tragen der Isolierglasscheibe genutzt, wodurch der Randabschnitt des
Profils, an dem die Scheibe sonst angeklebt ist, besonders niedrig sein kann, da er
nur eine Dichtung aufnimmt. Da der Basisschenkel des Profils verhältnismäßig kurz
ist, wird er durch kein großes Biegemoment belastet. Eine Stahlarmierung in dem Profil
kann auch hier gemäß Anspruch 9 entfallen, so dass das Profil kompakt ausgebildet
sein kann. Weiterhin kann eine Rahmenabdeckung zwischen der Isolierglasscheibe und
der vorderen Ansicht des Fensterflügels entfallen. Infolge der Abdichtung direkt am
Blendrahmen wird ein Versatz zwischen Blendrahmenvorderkante und Glasvorderkante eliminiert
und das Aussehen des Fensterflügels mit seinem Blendrahmen verbessert. Im äußeren
Bereich ist der Fensterflügel nicht sichtbar. Im Ergebnis kann die Gesamtbauhöhe des
Blendrahmens und des Fensterflügels verringert werden, wodurch die Lichteinfallfläche
vergrößert wird.
[0018] Zu der voranstehenden Variante des Fensterflügels gehört vorteilhaft gemäß Anspruch
7, dass der Basisschenkel des Profils des Fensterflügels mit einem Abstand an dem
nach unten vorstehenden Rand der äußeren Scheibe heranreicht und mit einer Stirnseite
mit dem gegenüberliegenden Bereich des nach unten vorstehenden Rands der äußeren Scheibe
dauerhaft verklebt ist. Dies impliziert auch, dass der Basisschenkel besonders kurz
ist. Weiterhin bietet der Schenkel des Flügelprofils nach Anspruch 7 und 8 eine optische
Verblendung der Scheibe und Schutz der Scheibenkanten, so dass keine Verletzungsgefahr
gegeben ist. Es ist daher auch kein Bearbeiten, d.h. Besäumen der unteren praktisch
abgedeckten Glaskanten erforderlich.
[0019] Zu den Varianten, bei denen die Scheibe an dem Randabschnitt des Profils des Fensterflügels
angebracht ist beziehungsweise mit diesem verklebt ist, gehört vorteilhaft gemäß Anspruch
10, dass der Randabschnitt des Profils mindestens eine zur Außenseite des Fensterflügels
hin offene Nut aufweist, welche die zumindest an der Scheibe dauerhaft klebende Klebmasse
aufnimmt.
[0020] Bei Ausbildung des Profils mit einer die Klebemasse bzw. den Kleber aufnehmenden
Nut gemäß Anspruch 10 behindert die Nut den Austritt des Klebers nach oben. Die Nut
kann weiterhin vorteilhaft zu den Eigenschaften der kraftschlüssigen Verbindung zwischen
Scheibe und Profil beitragen und im Falle einer Klebeverbindung an dem Profil die
Festigkeit der Klebeverbindung erhöhen.
[0021] Zur Aufnahme der zu verklebenden Masse in dem Profil ist eine einzige Nut ohne Hinterschneidung,
die gemäß Anspruch 11 in die Innenfläche des Fensterflugels übergeht, relativ einfach
und herstellungsgünstig. Diese Nutform eignet sich, wenn die verklebende Masse mit
ihr eine Klebeverbindung eingehen soll.
[0022] Bei der Variante der Nut mit Hinterschneidung und der nur an der Scheibe aus Glas
klebenden Klebemasse gemäß Anspruch 12 ist vorteilhaft, dass beim Ausglasen die Klebmasse
nicht durchtrennt werden muss, sondern die Klebmasse durch Druck und Krafteinwirkung
aus der Nut entfernt werden kann. Dies ist insbesondere für den Reparaturfall, also
das Neuverglasen, sinnvoll, da dann der Fensterflügel weiterverwendet werden kann.
Weiterhin ist vorteilhaft, dass Vorbereitungshandlungen, die sonst an Fensterflügeln
durchzuführen sind, der meist PVC als Basismaterial aufweist, entfallen können. Die
vorbereitenden Arbeitsgänge bestehen insbesondere in einem Reinigen der Oberfläche
des Profils des Fensterflügels sowie Anbringung eines Primers vor einem Kleberauftrag.
[0023] Um im Reparaturfall den Kleber einfacher aus der Nut entfernen zu können, ist gemäß
Anspruch 13 die Hinterschneidung der Nut als mehrstufige Verzahnung ausgebildet. Es
hat sich herausgestellt, dass der verfestigte Kleber in dieser verzahnten Nut die
Scheibe zwar zuverlässig hält, dass jedoch im Reparaturfall der Kleber verhältnismäßig
einfach aus dieser Nut herausgezogen werden kann, womit die Reparatureignung wesentlich
gesteigert ist.
[0024] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung mit acht Figuren erläutert,
aus denen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung hervorgehen. Es zeigt:
- Figur 1:
- einen Querschnitt durch das Profil eines Fensterflügels nach dem Stand der Technik,
- Figur 2:
- den Querschnitt durch das Profil nach der vorliegenden Erfindung,
- Figur 3:
- als Ausschnitt aus Figur 2 eine erste Variante der Nut,
- Figur 4:
- eine zweite Variante der Nut,
- Figur 5:
- eine dritte Variante der Nut,
- Figur 6:
- einen Querschnitt durch das Profil mit Blendrahmen nach einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung,
- Figur 7:
- eine Variante der zweiten Ausführungsformen der Erfindung und
- Figur 8:
- einen Querschnitt durch eine dritte Ausführungsform der Erfindung.
[0025] In Fig. 1 ist ein allgemein mit 1 bezeichnetes Profil eines Fensterflügels in einem
unteren Bereich 2 stufenförmig ausgebildet, in dem es mit einem nicht dargestellten
fest eingebauten Fensterrahmen eines Bauwerks in dichte Anlage gebracht werden kann.
Auf der linken Seite der Fig. 1, die der Außenseite entspricht, ist das Profil mit
einem umlaufenden Randabschnitt 3 ausgeformt, welcher auf einer Anschlagseite mit
einem leistenförmigen ersten Abdichtgummi 4 versehen ist, das zu der Innenseite hin
absteht. Auf der zu der Anschlagseite des Randabschnitts 3 entgegengesetzten Seite
ist aus dem Profil 1 eine nach oben offene umlaufende Nut 5 ausgeformt. Zwischen dem
Randabschnitt 3 und der Nut 5 erstreckt sich eine Innenfläche 6, auf der ein Tragklotz
7 mit darüber angeordnetem Distanzklotz 8 befestigt sind.
[0026] In dieses Profil wird eine nicht bezeichnete Scheibe eingesetzt, so dass diese sich
auf dem Distanzklotz 8 und dem Tragelement 7 abstützen kann, während eine äußere Oberfläche
der Scheibe an dem Abdichtgummi 4 zur dichten Anlage gelangen kann. Zur Fixierung
der Scheibe wird in die Nut 5 eine Deckleiste 9 eingepresst, auf deren der Anschlagseite
des Randabschnitts 3 zugewandten Seite ein zweites bandförmiges Abdichtgummi 10 eingesetzt
ist. Somit wird die Glasscheibe zwischen dem ersten Abdichtgummi 4 und dem zweiten
Abdichtgummi 10 gehalten. Jedoch sind insbesondere die Abdichtgummis 4,10 so nachgiebig,
dass durch die in das Profil eingefügte Glasscheibe keine wesentliche Verstärkung
des Verbunds erzielt wird, vielmehr wird eine Verstärkung nur punktuell über die Trag-
und Distanzklötze erreicht. Das Profil 1 beinhaltet eine Stahlarmierung 19.
[0027] Das demgegenüber wesentlich einfachere Profil gemäß der vorliegenden Erfindung ist
aus Fig. 2 ersichtlich. Dieses Profil ist generell mit 11 bezeichnet. Es ist in seinem
unteren Bereich wie das Profil 1 in Fig. 1 ausgebildet und hat auch eine Stahlarmierung
19, die aber aufgrund der Aussteifung durch die Glasscheibe vorteilhaft entfallen
kann, weist jedoch im übrigen wesentliche Unterschiede auf:
[0028] Ein Randabschnitt, an dem eine hier als Isolierglasscheibe beziehungsweise Doppelscheibe
ausgebildete Scheibe 12 zur seitlichen Anlage gelangen kann, ist aus der an der Innenseite
des Fensterflugels liegenden, in Fig. 2 rechten Seite des Profils ausgeformt und mit
13 bezeichnet. An seiner der Außenseite - linker Teil der Fig. 2 - zugewandten Anschlagseite
weist der Randbereich 13 eine Nut 14 auf, die nach außen hin offen ist. Die Nut 14
ist ebenso wie der Randbereich in dem gesamten Profil umlaufend. Wie aus Fig. 2 ersichtlich
geht eine Seite der Nut in eine Innenfläche 15 des Profils stufenlos über.
[0029] Vor dem Einfügen der Scheibe 12 wird in die Nut 14 eine Klebemasse 16 eingebracht,
die über die Nut nach außen hervorsteht und geeignet ist, die Scheibe 12 mit dem Profil
11 dauerhaft zu verkleben. Die in das Profil eingefügte Scheibe weist um einen äußeren
Rand 17 eine Dichtlippe 18 auf, die aus EPDM oder TPE besteht. Wenn die Scheibe 12
in das Profil 11 des Fensterflügels eingefügt ist, verformt sich die Dichtlippe unter
abdichtender Anlage an der Innenfläche 15. Die Scheibe wird mit dem Randbereich 13
des Profils 11 mittels der Masse 16 so fest verklebt, dass die Scheibe 12 fest und
dicht in dem Profil 11 gehalten wird, wodurch ein dauerhaft versteifter Verbund entstanden
ist.
[0030] In der Variante des Profils, von dem ein Randabschnitt 20 in Fig. 3 gezeigt ist,
weist eine Nut 21 eine schwalbenschwanzförmige Hinterschneidung auf. In diese Nut
greift eine Klebemasse 22 ein, die nur mit einer Glasscheibe 23 fest verklebt ist,
aber nicht mit der Nut haftend verbunden ist, sondern mit ihr nur eine Formverbindung
eingeht. Diese hält den normalerweise an dem Fensterflügel auftretenden Kräften sicher
stand, kann aber bei einem Ausglasen verformt und überwunden werden. Deswegen braucht
die Klebemasse bei einem Ausglasen nicht durchtrennt zu werden.
[0031] In der Variante des Profils, von dem ein Randabschnitt 24 in Figur 4 dargestellt
ist, weist eine Nut 25 eine zylinderförmige Erweiterung beziehungsweise Hinterschneidung
auf. In die Nut 25 ist wiederum eine Klebemasse 26 eingegeben, die mit einer nicht
bezeichnsten inneren Scheibe der Isolierglasscheibe chemisch reaktiv verbunden, das
heißt verklebt ist. Zwischen dem Randabschnitt 24 des Fensterflügels aus PVC und der
Klebmasse ist hingegen nur eine mechanische Verbindung hergestellt. Trotzdem lässt
infolge dieser Form der Hinterschneidung die Isolierglasscheibe 12 sich nur äußerst
schwer aus der Nut 25 entfernen, die allerdings den Vorteil hat, die Isolierglasscheibe
sehr sicher zu halten.
[0032] In der Variante des Randabschnitts 27 gemäß Figur 5 ist eine Nut 28 mit einer wie
im einzelnen dargestellten Verzahnung versehen, die als mehrfache Hinterschneidung
wirkt und ebenfalls eine mechanisch formschlüssige Verbindung zwischen der Nut 28
und der Klebmasse 26 herstellt. Infolge der Geometrie der Verzahnung kann jedoch die
Klebmasse im Reparaturfall verhältnismäßig einfach aus der Nut 28 herausgezogen werden.
[0033] Die zweite Ausführungsform der Erfindung gemäß Figur 6 unterscheidet sich von der
ersten Ausführungsform in Figur 3 durch das Profil 29 des Fensterflügels. In dem Profil
29 muss ebenso keine Stahlarmierung eingeschlossen sein, so dass ein Basisschenkel
30 des Profils 29 flach ausgebildet sein kann. Außerdem verläuft der Basisschenkel
30 nur bis zur Außenseite der Isolierglasscheibe 12, steht also nicht über die Außenseite
beziehungsweise die nicht bezeichnete äußere Scheibe der Isolierglasscheibe 12 hervor.
Die Isolierglasscheibe 12 ist wiederum an einem Randabschnitt 31 des Profils 29 in
einer Nut 32 mit der Klebmasse 16 eingeklebt, wobei die Nut glatt in die Oberseite
des Basisschenkels 30 übergeht. Die Klebmasse 16 übernimmt zugleich die Abdichtung
zur Innenseite des Fensterflügels. An der Außenseite der Isolierglasscheibe 12 beziehungsweise
deren äußeren Scheibe erfolgt die Abdichtung durch ein Dichtungselement 33, welches
aus einem feststehenden Blendrahmen 34 zur Innenseite des Fensterflügels hin vorsteht.
Der Schenkel 36 dient als optische Verdeckung und Schutz der Scheibenkante gegen Beschädigung
und verhindert eine Verletzungsgefahr. - Insgesamt zeichnet sich also die zweite Ausführungsform
der Erfindung gemäß Figur 6 gegenüber der ersten Ausführungsform nach 2 durch größere
Kompaktheit aus.
[0034] Die in Figur 7 gezeigte Variante der zweiten Ausführungsform der Erfindung unterscheidet
sich von dieser im wesentlichen durch eine etwas andere Ausbildung des Profils 35
des Fensterflügels, bei dem ein Basisschenkel 36 flach und kompakt ohne Hohlraum ausgebildet
ist. Auch dieser Basisschenkel 36 ragt nur bis zur Außenseite der Isolierglasscheibe
12 zur Außenseite hin aus dem Randabschnitt 37 hervor. Die nahe Anordnung des Basisschenkels
36 unter der nicht bezeichneten Unterseite der Isolierglasscheibe 12 kann Figur 7
entnommen werden. In einer nicht bezeichneten Nut an dem Randabschnitt auf der Innenseite
des Fensterflügels ist wiederum Klebemasse 38 aufgetragen, welche eine Klebeverbindung
zwischen der Isolierglasscheibe 12 und dem Randabschnitt 37 verhältnismäßig großflächig
herstellt. - Der detailliert dargestellte ortsfeste Blendrahmen, der eine Stahlarmierung
und ein äußeres Dichtungselement 33 aufweist, welches an der Außenseite der Isolierglasscheibe
12 im geschlossenen Zustand zur Anlage gelangt, ist mit 34 bezeichnet.
[0035] Die dritte Ausführungsform der Erfindung gemäß Figur 8 wirkt mit einem gleichen Blendrahmen
34 mit äußerem Dichtungselement 33 zusammen wie die zweite Ausführungsform gemäß Figur
6. Die dritte Ausführungsform ist darauf abgestellt, eine Stufenisolierglasscheibe
40 in einem Profil 41 des Fensterrahmens zu halten. Dieses Profil 41 weist einen weniger
tiefen Basisschenkel 42 als den Basisschenkel 30 der zweiten Ausführungsform auf,
und zwar reicht der Basisschenkel 42 in Figur 8 mit seiner Stirnseite nur bis zu der
äußeren nicht bezeichneten Scheibe der Stufenisolierglasscheibe an deren Innenseite
heran, einen Abstand freilassend, in dem die Klebmasse 16 die äußere Scheibe in dem
Bereich 40a mit der Stirnseite 43 verklebt. Diese Verklebung wirkt auch abdichtend.
Ein weiteres Dichtungselement 44 ist in einem Randbereich 45 des Profils 41 eingelassen,
und zwar so, dass es an der nicht bezeichneten inneren Scheibe der Stufenisolierglasscheibe
40 dichtend anliegt.
[0036] Diese Ausführungsform zeichnet sich besonders dadurch aus, dass die Gesamtbauhöhe
des Blendrahmens und Fensterflügels reduziert werden kann, weil die Lichteinfallfläche
groß ist.
[0037] Statt des Fensterflügels können in den obigen Ausführungsformen auch andere Bauelemente
für Bauwerke, wie Türen mit Scheiben, ausgebildet werden.
1. Fensterflügel oder dergleichen, insbesondere aus Kunststoff, mit mindestens einer
in ihm angebrachten Scheibe, insbesondere Isolierglasscheibe (12), die an einem Randabschnitt
(13, 31, 37, 45) eines Profils (11, 29, 35, 41) des Fensterflügels angebracht ist,
insbesondere angeklebt ist, wobei ein Spalt zwischen der Scheibe (12) und dem Profil
(11, 29, 35, 41) auf einer zweiten Seite der Scheibe abgedeckt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Profil (11, 29, 35, 41) einstückig ist, dass die Scheibe (12) mittels einer
an der Scheibe (12) dauerhaft klebenden Klebmasse (16, 26, 38) kraftschlüssig und
dicht mit dem Randabschnitt (13, 31, 37, 45) des Profils (11, 29, 35, 41) verbunden
ist und dass der Spalt zwischen der Scheibe (12) und dem Profil (11, 29, 35, 41) auf
der Außenseite der Scheibe durch ein Dichtungselement abgedichtet ist, das aber die
Scheibe nicht befestigt.
2. Fensterflügel nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch,
eine das Profil (11, 29, 35, 41) mit der in es eingesetzten Scheibe (12) dauerhaft
verklebende Klebmasse (16, 26, 38).
3. Fensterflügel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Innenfläche (15) des Profils (11) des Fensterflügels über die zweite Seite
der Scheibe (12) hinausragt und dass auf der zweiten Seite der Scheibe (12) an deren
äußeren Rand (17) eine Dichtlippe (18) dergestalt aufgetragen ist, dass sie an der
Innenfläche dichtend anliegt.
4. Fensterflügel nach den Ansprüchen 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Randabschnitt (13, 31, 37, 45) des Profils (11, 29, 35, 41) auf der Innenseite
des Fensterflügels angeordnet ist und dass an der zweiten Seite der Scheibe (12) eine
Dichtung angeordnet ist.
5. Fensterflügel nach den Ansprüchen 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Basisschenkel (30) des Profils (29) des Fensterflügels im wesentlichen nicht
über die Außenseite der Scheibe (12) hinausragt und dass auf der Außenseite der Scheibe
(12) an deren äußerem Rand mindestens ein von einem Blendrahmen (34) zur Innenseite
des Fensterflügels hin vorstehendes Dichtungselement (33) zur Anlage gelangt.
6. Fensterflügel oder dergleichen, insbesondere aus Kunststoff mit einer in einem Profil
(41) des Fensterflügels angeklebten Scheibe sowie mit wenigstens einem Dichtungselement
(33) an der Außenseite der Scheibe,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Profil (41) einstückig ist, dass die Scheibe eine Stufenisolierglasscheibe
(40) ist, deren innere Scheibe einen gegenüber einer äußeren Scheibe nach unten vorstehenden
Rand (40a) aufweist, der zur Innenseite des Fensterflügels hin mit einem Basisschenkel
(42) des Profils (41) dauerhaft kraftschlüssig und dicht verklebt ist, dass die innere
Scheibe zum Profil (41) des Fensterflügels an der Innenseite des Fensterflügels mit
einem ersten Dichtungselement (44) abgedichtet ist und dass das Dichtungselement (33)
an der Außenseite der Scheibe von einem Blendrahmen (34) zur Innenseite des Fensterflügels
hin vorsteht und an der äußeren Scheibe zur Anlage gelangt.
7. Fensterflügel oder dergleichen, insbesondere aus Kunststoff mit einer in einem Profil
(35) des Fensterflügels angeklebten Scheibe sowie mit wenigstens einem Dichtungselement
(33) an der Außenseite der Scheibe,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Profil (35) einstückig oder mehrstückig ist, dass die Scheibe eine Einfach-
oder Mehrfachisolierglasscheibe (12) ist, die zur Innenseite des Fensterflügels hin
mit dem Profil (35) dauerhaft kraftschlüssig und dicht verklebt ist, dass die innere
Scheibe zum Profil (35) des Fensterflügels an der Innenseite des Fensterflügels abgedichtet
ist und dass das Dichtungselement (33) an der Außenseite der Scheibe von einem Blendrahmen
(39) zur Innenseite des Fensterflügels hin vorsteht und an der äußeren Scheibe zur
Anlage gelangt und dass ein Schenkel (36) des Profils (35) nahe unterhalb einer Unterseite
der Scheibe (12) angeordnet ist, so dass es als Sichtschutz und Schutz der Glaskanten
dient.
8. Fensterflügel nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Basisschenkel (42) des Profils (41) des Fensterflügels mit einem Abstand
an dem nach unten vorstehenden Rand (40a) der äußeren Scheibe heranreicht und an einer
Stirnseite (43) mit dem gegenüberliegenden Bereich des nach unten vorstehenden Rands
(40a) der äußeren Scheibe dauerhaft verklebt ist.
9. Fensterflügel nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Profil (29,41) des Fensterflügels keine Stahlarmierung enthält.
10. Fensterflügel nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Randabschnitt (13, 31, 37) des Profils (11, 29, 35) mindestens eine zur Außenseite
des Fensterflügels hin offene Nut (14, 25, 28, 32) aufweist, welche die zumindest
an der Scheibe (12) dauerhaft klebende Klebmasse (16,26,38) aufnimmt.
11. Fensterflügel nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Randabschnitt (13,31,37) nur eine Nut (14,32) ausgeformt ist, die stufenlos
in eine Innenfläche (15) des Profils übergeht.
12. Fensterflügel nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nut (21,25,28) mit mindestens einer Hinterschneidung ausgeformt ist und dass
an die Scheibe (12,23) eine Klebmasse (22,26) dauerhaft angeklebt ist, die in die
Nut (21,25,28) formschlüssig eingreift, aber mit dem Profilmaterial nicht chemisch
abgebunden ist.
13. Fensterflügel nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hinterschneidung der Nut (28) als mehrstufige Verzahnung ausgebildet ist.
14. Fensterflügel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dichtlippe (18) der Scheibe (12) aus EPDM oder TPE besteht.
15. Fensterflügel nach den Ansprüchen 1,2, 4-13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Spalt zwischen der Scheibe und dem Profil mit einer Blende oder einem Abdeckprofil
abgedeckt ist.