[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Kühlung der Kolben einer Brennkraftmaschine mittels einer Pumpe,
die Öl aus dem Schmierölkreis mittels einer Pumpe über eine Austrittsöffnung aufweisende
Zuführleitung dem Kolben zuführt, wobei die Ölzufuhr über ein in Abhängigkeit von
Motorparametern gesteuertes Ventil geregelt und das Öl zumindest gegen die Unterseite
des Kolbens gespritzt wird.
[0002] Es ist bereits eine Vorrichtung der eingangs aufgeführten Art bekannt (DE 42 43 571 C2), bei der die
Kolbenkühlung unmittelbar in das Kurbelgehäuse im Bereich der Lagerstühle eingesetzt
ist und mit einer Schmiermittelversorgung in Verbindung steht, so daß auf der Kolbenunterseite
Öl über Ölspritzdüsen ausgetragen werden kann. Die Ölspritzdüsen sind in Verbindung
mit den vorgeschalteten Druckventilen so ausgelegt, daß im Leerlaufbetrieb der Maschine
die Ölspritzdüsen von der Schmierversorgung abgeschaltet sind. Ferner sind die Ölspritzdüsen
in die im Lagerstuhl vorgesehenen Ausnehmungen eingesetzt. Hierdurch sollen zusätzliche
Schmierölkanäle für die übrigen Ölspritzventile eingespart werden.
[0003] Demgemäß besteht die Erfindungsaufgabe darin, eine Vorrichtung zur Kühlung der Kolben einer Brennkraftmaschine mit einem Schmierölkreis
so auszubilden und anzuordnen, daß nur bei bestimmten Parametern eine Kühlung der
Brennkraftmaschine erfolgt.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß zum Schmierölkreis zumindest eine Hauptversorgungsleitung gehört, an die mehrere
Zuführleitungen mit je einer Austrittsöffnung angeschlossen sind, wobei nur ein Ventil
in der Hauptversorgungsleitung vorgesehen ist. Hierdurch wird auf einfache, bauliche
Weise erreicht, daß die Kolbenkühlung der Brennkraftmaschine nur dann erfolgt, wenn
bestimmte Temperaturwerte in der Verbrennungskraftmaschine erreicht werden, so daß
insbesondere bei Kaltstartbetrieb eine Kolbenkühlung unterbleibt, da diese in diesem
Betriebszustand nicht erforderlich ist. Eine Kolbenkühlung wirkt sich insbesondere
beim Kaltstart sowie im Teillastbereich negativ auf Emissionen, Geräuschverhalten
und Brenastoffverhalten aus. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung und für das gezielte
Zuschalten der Kolbenkühlung wird eine deutliche Verbesserung geschaffen.
[0005] Ferner ist es vorteilhaft, daß das Ventil als druckunabhängiges, schaltbares Ventil
ausgebildet und im Bereich eines Endes der Hauptversorgungsleitung vorgesehen ist.
[0006] Eine zusätzliche Möglichkeit ist gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, daß das Ventil als elektromagnetisches Ventil ausgebildet und von Motorparametern,
wie Öltemperatur, Wassertemperatur oder Öldruck, steuerbar ist. Da das Ventil als
elektromagnetisches Ventil ausgebildet ist, laßt es sich ohne weiteres über die Motorparameter,
wie beispielsweise Öltemperatur, Wassertemperatur oder auch Öldruck, schalten, so
daß es ganz gezielt bei dem gewünschten Betriebszustand öffnet und die Kühlmittelversorgung
des Kolbens sicherstellt.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, daß das Ventil mit Sensoren
des Motors und/oder mit dem Motorsteuergerät wirkungsmäßig verbunden ist, in dem die
einzelnen Motorparameter abgelegt sind.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist schließlich
vorgesehen, daß die Zuführleitung mit ihrer als Ölspritzen ausgebildeten Austrittsöffnung
mit Abstand zu mindestens einer im Kolben vorgesehenen Einlaßöffnung angeordnet ist
und in Durchflußverbindung steht.
[0009] Ferner ist es vorteilhaft, daß die Zuführleitung mit ihrer Austrittsöffnung konzentrisch
zu der im Kolben vorgesehenen Einlaßöffnung angeordnet ist. Durch die vorteilhafte
Plazierung der Austrittsöffnung der Ölspritze im Bereich des Kolbens wird in jeder
beliebigen Stellung des Kolbens eine optimale Kühlmittelversorgung des Kolbens gewährleistet,
da auch über eine lange Wegstrecke zwischen der Austrittsöffnung der Zuführleitungen
und der Einlaßöffnung im Kolben ein Transport zum Kolben sichergestellt wird, so daß
das Kühlmittel gezielt in die Einlaßöffnung im Kolben eintreten und an einer anderen
Stelle im Kolben wieder austreten kann.
[0010] Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausbildung und Anordnung ist es von Vorteil,
daß die Zuführleitung mit ihrer Austrittsöffnung in einer bestimmten Stellung des
Kolbens in die Einlaßöffnung des Kolbens hineinragt. Hierdurch wird erreicht, daß
in jeder beliebigen Stellung des Kolbens keine Beschädigung der Zuführleitung eintreten
kann, da selbst in der untersten Stellung des Kolbens (UT) die Austrittsöffnung bzw.
das Auslaßende der Zuführleitung der Ölmittelversorgung in die Öffnung des Kolbens
eintreten kann.
[0011] Vorteilhaft ist es ferner, daß im Kolben ein oder mehrere Ölkanäle vorgesehen sind,
wobei zumindest einer davon mit der Austrittsöffnung der Zuführleitung des Ölkreislaufs
in Durchflußverbindung steht, die zumindest teilweise in einem Motorblock bzw. Zylindergehäuse
verläuft.
[0012] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den Patentansprüchen und in der Beschreibung erläutert und in den Figuren dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine Brennkraftmaschine mit einer Kühlmittelversorgung für einen Kolben,
Fig. 2 einen Ölkühlkreislauf zur Kühlmittelversorgung des Kolbens,
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Kühlmittelversorgung für einen Kolben.
[0013] In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Kühlung oder auch zur Schmierung einer
Hubkolbenbrennkraftmaschine mit einem im Querschnitt dargestellten Zylinder 2 und
einem Kurbelgehäuse 12 veranschaulicht, dem ein Brennraum 1 zugeordnet ist.
[0014] Ein Kolben 18 ist über einem Kolbenbolzen 16 mittels einer Pleuelstange 15 im Kurbelgehäuse
12 gelagert. Der Kolben 18 weist einen Kolbenboden 20 und einen Kolbenschaft 21 sowie
im oberen Bereich zahlreiche Ringnuten 22 zur Aufnahme von Kolbenringen 23 auf.
[0015] Der Kolben 18 wird von dem Kolbenboden 20 und einer oberen Kolbenoberfläche bzw.
Kolbenmulde 24 sowie einer Kolbenmantelfläche 25 begrenzt.
[0016] Im Bereich der Kolbenmantelfläche 25 befindet sich ein umlaufender Ölkanal 19, der
einmal mit einer Einlaßöffnung 6, 6' und andererseits mit einer Austrittsöffnung 7,
7' verbunden sein kann. In der Zeichnung ist der Ölkanal 19 in gestrichelten Linien
angedeutet.
[0017] Der Ölkanal 19 gehört zu einen Ölkreislauf, zu dem auch eine in einem Motorblock
10 vorgesehene Zuführleitung 4 gehört. Die Zuführleitung 4 ist an eine Hauptversorgungsleitung
27 angeschlossen. Die Hauptversorgungsleitung 27 dient auch zur Druckmittelversorgung
weiterer in der Zeichnung nicht dargestellter Zuführleitungen für weitere Zylinder
der Brennkraftmaschine und wird über eine Pumpe 11 versorgt.
[0018] Wie aus der Zeichnung hervorgeht, steht die Zuführleitung bzw. der Zuführkanal 4
jeweils mit dem entsprechenden Kurbelgehäuse 12 in Verbindung. Hierzu weist die Zuführleitung
4 im Bereich ihrer Austrittsöffnung 5 eine Ölspritzdüse 26 auf, die mit einem ausreichenden
Abstand zum Kolbenboden 20 angeordnet ist, so daß bei der Stellung des Kolbens 18
in der Position UT keine Beschädigung der Zuführleitung 4 eintreten kann. Hierzu ist
in vorteilhafter Weise die Zuführleitung 4 bzw. die Ölspritzdüse 26 konzentrisch zu
der im Kolben 18 vorgesehenen Einlaßöffnung 6 des Ölkanals 19 angeordnet, so daß in
der Stellung UT des Kolbens 18 ein Teil der Ölspritzdüse 26 bzw. die zugehörige Zuführleitung
4 in die sich an die Einlaßöffnung 6, 6' anschließende Bohrung kurzfristig eintreten
kann.
[0019] In der Stellung UT des Kolbens 18 weist jedoch die Ölspritzdüse 26 eine freie Wegstrecke
L auf, so daß das aus der Ölspritzdüse 26 austretende Öl über diese Wegstrecke L in
die Einlaßöffnung 6 gelangt. Je nach Ausgestaltung der Ölspritzdüse 26 kann auch ein
Teil des Kühlmittels an die Kolbenwände bzw. den Kolbenboden 20 aufgespritzt werden
und somit auch eine Kühlung des Kolbens 18 von außen gewährleisten. Durch diese Anordnung
wird auf jeden Fall sichergestellt, daß in jeder beliebigen Stellung des Kolbens 18
eine Ölversorgung des Ölkanals 19 sichergestellt ist. Ferner kann der Kolben auch
ohne Ölkanal ausgestattet sein.
[0020] In vorteilhafter Weise befindet sich hinter der Pumpe 11 ein schaltbares Ventil 17,
das als elektromagnetisches Ventil ausgebildet ist und von Motorparametern, wie beispielsweise
Öltemperatur, Wassertemperatur oder auch Öldruck, gesteuert werden kann. Auf diese
Weise ist es möglich, gezielt die Kühlkanäle bzw. Ölkanäle 19 mit dem gewünschten
Kühlmittel bzw. dem Motoröl zu beaufschlagen, wenn ein bestimmter Betriebszustand
erreicht ist. Eine Kühlmittelversorgung beim Kaltstart bzw. beim Schubbetrieb kann
sich negativ auf Laufverhalten, Geräusche, Emissionen und Kraftstoffverbrauch des
Verbrennungsmotors auswirken. Durch die gezielte Kühlung und/oder auch getaktete Kühlung
wird eine wesentliche Verbesserung der Kennzahlen des Motors bzw. des Gesamtwirkungsgrads
erreicht.
[0021] Das schaltbare Ventil 17 ist mit in der Zeichnung nicht dargestellten Sensoren des
Motors und/oder eines in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellten Motorsteuergeräts
wirkungsmäßig verbunden, in dem die einzelnen Motorparameter abgelegt sind. Mit dieser
Anordnung ist es ferner möglich, Ventile innerhalb des Bereichs der Ölspritze einzusparen.
Außerdem ist es nach einer anderen Ausführungsform möglich, anstelle eines separaten
Ölkanals bzw. einer separaten Zuführleitung 4 den Durchfluß jeder einzelnen Ölspritzdüse
26 in Abhängigkeit der Betriebsparameter durch jeweils ein gesondertes Ventil zu steuern.
[0022] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Kühlung und/oder Schmierung des Kolbens
18 bzw. der Hubkolbenbrennkraftmaschine kann die Schmierung bzw. Kühlung erst nach
dem Kaltstart des Motors eingesetzt werden, so daß auch eine schnelle Brennraumerwärmung
erfolgen kann, die durch eine zu frühe Kühlung verzögert würde. Um einer Abkühlung
des Brennraums entgegenzuwirken, ist es vorteilhaft, insbesondere im Teillastbereich
oder Schubbetrieb eine Kühlkanalbeaufschlagung zu vermeiden bzw. zu reduzieren.
[0023] In Fig. 2 sind an die Hauptversorgungsleitung 27 mehrere Zuführleitungen bzw. Zuführkanäle
4 mit Ölspritzdüsen 26 angeschlossen, die Austrittsöffnungen 5 aufweisen, über die
das Kühlöl dem Kolben 18 zugeführt wird. Ein Motorsteuergerät 28 kann gemäß Fig. 2,
3 mit dem Ventil 17 wirkungsmäßig verbunden sein, wobei das Ventil 17 zwischen der
Pumpe 11 und dem ersten Zuführkanal 4 oder der Ölspritzdüse 26 (Fig. 3) oder zwischen
einer Ölwanne 30 des Kurbelgehäuses 12 und einer Ölspritzdüse 26 bzw. einem Zuführkanal
4 vorgesehen ist (Fig. 3).
1. Vorrichtung zur Kühlung der Kolben (18) einer Brennkraftmaschine mittels einer Pumpe
(11), die Öl aus dem Schmierölkreis mittels einer Pumpe über eine Austrittsöffnung
(5) aufweisende Zuführleitung (4) dem Kolben zuführt, wobei die Ölzufuhr über ein
in Abhängigkeit von Motorparametern gesteuertes Ventil (17) geregelt und das Öl zumindest
gegen die Unterseite des Kolbens (18) gespritzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Schmierölkreis zumindest eine Hauptversorgungsleitung (27) gehört, an die mehrere
Zuführleitungen (4) mit je einer Austrittsöffnung (5) angeschlossen sind, wobei nur
ein Ventil (17) in der Hauptversorgungsleitung vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil (17) als druckunabhängiges, schaltbares Ventil ausgebildet und im Bereich
eines Endes der Hauptversorgungsleitung (27) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil (17) als elektromagnetisches Ventil ausgebildet und von Motorparametern,
wie Öltemperatur, Wassertemperatur oder Öldruck, steuerbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil (17) mit Sensoren des Motors und/oder mit dem Motorsteuergerät wirkungsmäßig
verbunden ist, in dem die einzelnen Motorparameter abgelegt sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführleitung (4) mit ihrer als Ölspritzen ausgebildeten Austrittsöffnung (5)
mit Abstand zu mindestens einer im Kolben (18) vorgesehenen Einlaßöffnung (6) angeordnet
ist und in Durchflußverbindung steht.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführleitung (4) mit ihrer Austrittsöffnung (5) konzentrisch zu der im Kolben
(18) vorgesehenen Einlaßöffnung (6) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführleitung (4) mit ihrer Austrittsöffnung (5) in einer bestimmten Stellung
des Kolbens (18) in die Einlaßöffnung (6) des Kolbens hineinragt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Kolben (18) ein oder mehrere Ölkanäle (19) vorgesehen sind, wobei zumindest einer
davon mit der Austrittsöffnung (5) der Zuführleitung (4) des Ölkreislaufs in Durchflußverbindung
steht, die zumindest teilweise in einem Motorblock bzw. Zylindergehäuse (10) verläuft.