[0001] Die Erfindung betrifft ein Spülwannensystem zum Reinigen der Pipettenspitzen von
Multipipettoren oder der Transfernadeln von Replikationssystemen mit matrixförmig
angeordneten Pipettenspitzen bzw. Transfernadeln.
[0002] Muitipipettoren finden insbesondere in der chemischen und biochemischen Wirkstofforschung
zur Testung einer großen Vielzahl von Substanzen (Substanzbibliotheken) auf ihre Wirksamkeit
für einen vorgesehenen Verwendungszweck (HTS: high throughput screening) Anwendung.
Höchste Durchsätze werden dabei insbesondere mit Multipipettoren mit matrixförmig
angeordneten Pipettenspitzen erreicht. Derzeit sind derartige Multipipettoren mit
8x12 = 96 und 16x24 = 384 Pipettenspitzen im Einsatz.
Als Beispiel seien die im Handel erhältlichen Muitipipettoren der Firmen Robbins Scientific
Sunnyvale, CA und der OpalJena GmbH (DD-PS 260571) genannt.
[0003] Dabei geht die Tendenz sowohl zu einer größer werdenden Anzahl von Testsubstanzvolumen,
die auf eine Mikrotitrationsplatte (MTP) abgegeben werden, als auch zur Minimierung
der einzelnen Testsubstanzvolumen.
[0004] Wurden diese Untersuchungen früher in MTPs durchgeführt, deren Vertiefungen (Wells)
in einem 8x12 = 96 Well-Raster angeordnet waren und Testsubstanzvolumen bis zu 300
µl pro Well aufnehmen konnten, gewinnen zunehmend Formate im Vielfachen dieses Rasters
(16x 24 = 384, 32x48 = 1536 und 64 x 96 = 6144) an Bedeutung. Die Außenmaße der eingesetzten
MTPs sind gleich, unabhängig vom Weil-Raster, so daß sich ausgehend vom Mittenabstand
der Wells beim 8x12-Raster von 9 mm für die höheren Formate Mittenabstände von 4,5
mm, 2,25 mm und 1,125 mm ergeben.
Dabei verringert sich überproportional das pro Weil einbringbare Volumen.
[0005] Zur Testsubstanzübertragung werden seit einiger Zeit vermehrt auch Replikationssysteme
eingesetzt, wie sie zum Beispiel von der Firma V&P Scientific Inc., CA angeboten werden.
[0006] Replikationssysteme bestehen aus zweidimensional angeordneten Transfernadeln gleichen
Durchmessers und dienen ebenfalls der Testsubstanzübertragung in HTS-Anwendungen.
Dabei sind die Transfernadeln vorteilhafterweise derart gestaltet, daß sich beim Eintauchen
in eine Testsubstanz ausschließlich an ihrer Stirnseite meniskusförmig Testsubstanz
absetzt. Dabei wird das Volumen der übertragbaren Substanz im Wesentlichen durch den
Durchmesser der verwendeten Transfernadeln bestimmt und kann wesentlich geringer sein,
als es mit oben genannten Multipipettoren möglich ist.
[0007] Eine gemeinsame Anforderung sowohl an Multipipettoren als auch an Replikationssysteme
ist die Reinigung der Pipettenspitzen bzw. Transfernadel nach einem Zyklus der Übertragung
von Substanzen, um eine Kontamination der Testsubstanz bei der Neuaufnahme bzw. ein
Übersprechen in den Nachfolgezyklus und damit die Verfälschung der Ergebnisse in nachfolgenden
Zyklen zu verhindern.
[0008] Die Reinigung der Pipettenspitzen geschieht in einfachsten Fall dadurch, daß aus
einem ersten Gefäß saubere Spülflüssigkeit aufgenommen und in ein benachbart angeordnetes
zweites Gefäß ausgestoßen wird. Nachteilig bei einer derartigen Lösung ist zum einen,
daß die beiden Gefäße im Wechsel unter den Pipettenspitzen angeordnet werden müssen
bzw. die Pipettenspitzen über die Gefäße geführt werden müssen und zum anderen die
äußere Oberfläche der Pipettenspitzen durch das Eintauchen in die im wesentlichen
strömungsfreie Spülflüssigkeit nur unzureichend gereinigt wird, was zugleich zur Kontamination
der sauberen Spülflüssigkeit mit Testsubstanz führt.
[0009] Der erstgenannte Nachteil wird mit einem Spülwannensystem für einen Multipipettor,
gemäß DE 196 35 004 C1 gelöst.
Ein derartiges Spülwannensystem besteht aus einer ersten Wanne zum Aufnehmen der unverbrauchten
(sauberen) Spülflüssigkeit und einer zweiten Wanne zum Aufnehmen der kontaminierten
Spülflüssigkeit, wobei die erste Wanne auf der zweiten Wanne aufsitzend angeordnet
ist und über ihren Boden verteilt Stege mit durchgehenden Öffnungen (Durchgangslöcher)
im Rastermaß eines matrixförmigen Multipipettors vorhanden sind.
Zur Durchführung des Spülprozesses wird die erste Wanne über einen Zulauf mit der
sauberen Spülflüssigkeit befüllt. Damit der Füllstand der ersten Wanne die Steghöhe
nicht überschreitet und dadurch über die Durchgangslöcher in die zweite Wanne ablaufen
kann, ist ein Überlauf oder ein Füllstandssensor vorgesehen. Die Pipettenspitzen werden
nun in die saubere Spülflüssigkeit getaucht, mit dieser durch Ansaugen befüllt und
über den Durchgangslöchern wieder entleert, so daß die mit Resten der zuvor pipettierten
Testsubstanz kontaminierte Spülflüssigkeit in die zweite Wanne gelangt. Ob die erforderliche
Relativbewegung durch ein Verschieben des Spülsystems oder der Pipettenspitzen erfolgt,
ist dabei unerheblich. Ein derartiges Spülwannensystem weist einige erheblich Nachteile
auf:
[0010] Zwar werden die Pipettenspitzen innerlich durch wiederholtes Ansaugen und Abgeben
der Spülflüssigkeit effektiv gereinigt, die äußere Oberfläche wird jedoch nur von
der sauberen Spülflüssigkeit benetzt. Dadurch wird sowohl bei einer Neuaufnahme einer
Testsubstanz diese mit Resten der zuvor pipettierten Testsubstanz kontaminiert, als
auch die Spülflüssigkeit bei Wiederholung des Spülprozeßes.
Je geringer trendgemäß die einzelnen Testsubstanzvolumen sind, desto dramatischer
wirken sich auch geringfügigste Kontaminationen aus. Zwar gestattet ein derartiges
Spülsystem problemlos einen vollständigen Austausch der Spülflüssigkeit in der ersten
Wanne nach jeder Aufnahme, dies ist jedoch neben dem hohen Bedarf an Spülflüssigkeit
insbesondere zeitaufwendig. Eine effektive Reinigung der äußeren Oberfläche findet
deshalb trotzdem nicht statt, so daß ein derartiges Spülwannensystem für die Reinigung
von Transfernadel völlig ungeeignet scheint, da diese die Testsubstanz ausschließlich
über ihre äußeren Oberfläche aufnehmen.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Spülwannensystem der im Oberbegriff des Anspruches
1 genannten Art zu schaffen, mit dem es möglich ist, matrixförmig angeordnete Pipettenspitzen
oder Transfernadeln völlig rückstandsfrei effektiv zu reinigen und den Spülprozeß
zeiteffektiver durchzuführen.
[0012] Diese Aufgabe wird für ein Spülwannensystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 dadurch gelöst, daß die untere Wanne zum kontinuierlichen Befüllen mit Spülflüssigkeit
wenigstens einen Zufluß aufweist und an der oberen Wanne wenigstens ein Ablauf vorhanden
ist.
Es handelt sich bei dem erfindungsgemäßen Spülwannensystem um keine triviale kinematische
Umkehr, da hier durch eine andere Anordnung der an sich bekannten Mittel eine völlig
andere Wirkung erzielt wird und damit ein derartiges Spülwannensystem andere Merkmale
als die aus dem Stand der Technik bekannten aufweist.
Erfindungswesentlich ist die kontinuierliche Befüllung der unteren Wanne mit sauberer
Spülflüssigkeit, welche dabei über die Durchgangslöcher in die obere Wanne befördert
und von dort aus abgeführt wird. Zur Reinigung werden die Pipettenspitzen bzw. Transfernadeln
in die Durchgangslöcher eingeführt. Dabei wird die äußere Oberfläche der Pipettenspitzen
bzw. Transfernadeln durch die in den Durchgangslöchern erzeugte Strömung von der sauberen
Spülflüssigkeit umströmt und somit gesäubert. Die sich dabei lösenden Reste von Testsubstanz
werden durch die Strömung, erzeugt durch die kontinuierliche Zuführung von sauberer
Spülflüssigkeit, in den Durchgangslöchern nach oben befördert und jeweils über deren
Rand gespült.
Als entscheidender Vorteil gegenüber dem Stand der Technik wird dadurch die Kontamination
des Behältnisses für die saubere Spülflüssigkeit, zu dem im erweiterten Sinn neben
der unteren Wanne die Umwandungen der Durchgangslöcher gehören, die in die obere Wanne
als Erhebungen hineinragen, als auch die Kontamination der darin befindlichen sauberen
Spülflüssigkeit, sicher vermieden. Die sichere Vermeidung der Kontamination der Umwandungen
der Durchgangslöcher ist nicht nur wichtig um die Kontamination der darin aufsteigenden
sauberen Flüssigkeit zu verhindern, sondern auch deshalb, um bei der Wiedereinführung
der Pipettenspitzen bzw. Transfernadeln, bei Wiederholung des Spülprozeßes, diese
nicht erneut bzw. zusätzlich durch Berührung mit den Umwandungen zu kontaminieren.
Da die Pipettenspitzen bzw. Transfernadeln zur Reinigung in die Durchgangslöcher eingetaucht
werden, brauchen deren Umwandungen im Gegensatz zum Stand der Technik nur geringfügig
in den Innenraum der oberen Wanne 1 zu ragen, wodurch sie Erhebungen von geringer
Höhe bilden. Das führt zu dem interessanten Nebeneffekt, daß neben der erforderlichen
horizontalen Bewegung jeweils um ein halbes Rastermaß zur Aufnahme der Spülflüssigkeit
in den Durchgangslöchern und zur Abgabe in die obere Wanne nur eine Vertikalbewegung
erforderlich ist, nämlich das Absenken der Pipettenspitzen bzw. das Anheben des Spülwannensystems
zum Eintauchen in die Durchgangslöcher. Ein Absenken bei der Abgabe der Spülflüssigkeit
ist nicht unbedingt erforderlich.
Ein weiter Nebeneffekt besteht in der Möglichkeit einer engeren Anordnung der Durchgangslöcher
und damit einer Erhöhung des Rastermaßes gegenüber dem Stand der Technik, da keine
Entlüftungsöffnungen erforderlich sind. Mittenabstände der Durchgangslöcher von kleiner
9mm ,z.B. 4,5 mm, 2,25 mm oder 1,125 mm sind realisierbar.
Ebenfalls sind kein Überlauf oder Überlaufsensor erforderlich, was zu einer konstruktiven
Vereinfachung führt.
Um eine gleichmäßige Strömung der Spülflüssigkeit in allen Durchgangslöchern zu erzeugen,
kann deren Querschnitt seitens der unteren Wanne verjüngt sein um den Durchfluß zu
drosseln.
[0013] Damit sich beim Austreten der Spülflüssigkeit aus den Durchgangslöchern keine Tropfen
ausbilden und die kontinuierlich geförderte Spülflüssigkeit abfließen kann, sollte
die Randfläche um die Durchgangslöcher entweder sehr schmal sein, oder eine gegenüber
dem Wannenboden der oberen Wanne geneigte Planfläche darstellen.
[0014] Um eine Kontamination des Spülwannensystems zu vermeiden, ist es vorteilhaft, die
mit der kontaminierten Spülflüssigkeit und den Pipettenspitzen bzw. Transfernadeln
in Kontakt kommenden Teile aus einem entsprechend hydrophoben Material herzustellen
oder diese mit einem hydrophoben Material zu beschichten.
[0015] Die Erfindung soll nachstehend an Hand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert
werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- die Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel, bei welchem die Durchgangslöcher
durch Röhrchen gebildet werden
- Fig. 2
- die Schnittdarstellung einer Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiels
- Fig. 3
- die Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel, bei welchem die Durchgangslöcher
durch Stegen befindliche Durchgangsbohrungen gebildet werden.
- Fig. 4
- die Schnittdarstellung einer Seitenansicht des in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiels
[0016] Das in den Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte erste Ausführungsbeispiel besteht im wesentlichen
aus einer oberen Wanne 1.1, einer unteren Wanne 2.1, einer Zwischenwanne 3 und einer
Vielzahl von Röhrchen 4, gleicher Dimensionierung, die matrixförmig angeordnet, mit
einem Ende in der Zwischenwanne 3 befestigt sind. Die freien Enden der Röhrchen 4
ragen durch Öffnungen 5, die einen größeren Durchmesser aufweisen, als der Außendurchmesser
der Röhrchen 4 ist, senkrecht zum Wannenboden in den Innenraum der oberen Wanne 1.1
hinein. Das befestigte Ende der Röhrchen 4 steht jeweils über einen Kanal 6 mit der
unteren Wanne 2.1 in Verbindung. Auf eine Darstellung und Beschreibung von Details
wie Verbindungselementen oder eventuellen Dichtelementen, die für das Verständnis
der Funktionsweise des Spülsystems nicht erforderlich sind, soll verzichtet werden.
Derartige Maßnahmen sind für den Fachmann selbstverständlich und in ihrer Art der
Ausführung ohne Einfluß auf die prinzipielle Ausführung des Spülwannensystems.
Ebenfalls nicht dargestellt ist ein mit der unteren Wanne 2.1 verbundener Zulauf 10,
über den die saubere Spülflüssigkeit mittels einer Pumpe in den Innenraum der unteren
Wanne 2.1 befördert wird und ein mit der Zwischenwanne 3 verbundener Ablauf 9, der
mit einer weiteren Pumpe verbunden sein kann.
[0017] Während der Durchführung des Reinigungsprozeßes erfolgt ein kontinuierliches Befüllen
der unteren Wanne 2.1 mit sauberer Spülflüssigkeit. Die Spülflüssigkeit steigt dabei
über die Kanäle 6 in den Röhrchen 4 nach oben und fließt über deren Rand, um anschließend
durch den freien Bereich der Öffnungen 5 in die Zwischenwanne 3 abzufließen. Von hier
kann die Spülflüssigkeit über den Ablauf 9 durch ihre Schwerkraft ablaufen oder aber
durch Abpumpen entfernt werden.
Um in allen Röhrchen 4 gleiche Strömungsverhältnisse unabhängig von ihrem Abstand
zum Zulauf 10 zu schaffen, sind die Innendurchmesser der Kanäle 6 deutlich kleiner
gewählt, als die Innendurchmesser der Röhrchen 4.
Damit die aufsteigende Spülflüssigkeit die Röhrchen 4 ungehindert verlassen kann,
werden Röhrchen 4 mit einer geringen Wandstärke verwendet. Die Wandstärke ist bestimmend
für die Randfläche, welche die Spülflüssigkeit in horizontaler Richtung überfließen
muß. Zur Verringerung dieser Randfläche können die Röhrchen 4 vorteilhafterweise angefast
sein.
Der Reinigungsprozeß für die Pipettenspitzen bzw. Transfernadeln besteht in der Regel
aus der mehrmaligen Durchführung des Spülprozeßes.
Der Spülprozeß beginnt, indem das Spülsystem und die matrixförmige Anordnung von Pipettenspitzen
bzw. Transfernadeln so zueinander positioniert werden, daß die einzelnen Pipettenspitzen
bzw. Transfernadel jeweils in Flucht mit einem Röhrchen 4 über diesem angeordnet sind.
Durch Anheben des Spülsystems oder Absenken der Pipettenspitzen bzw. Transfernadeln
werden diese in die Röhrchen 4 eingetaucht.
Dabei wird die äußere Oberfläche der Pipettenspitzen bzw. Transfernadel durch die
in den Röhrchen 4 erzeugte Strömung von der sauberen Spülflüssigkeit umströmt und
somit gesäubert.
[0018] In Falle der Pipettenspitzen wird während des Umspülens der äußeren Oberfläche zugleich
das Pipetteninnere durch Ansaugen mit sauberer Spülflüssigkeit befüllt.
Im befüllten Zustand werden die Pipettenspitzen wieder angehoben oder das Spülsystem
abgesenkt. Es folgt eine horizontale Relativbewegung, vorzugsweise um den halben Abstand
zweier benachbarter Röhrchen 4 und die Abgabe der Pipetteninhalte in die obere Wanne
1.1.
Der Spülprozeß kann beliebig oft wiederholt werden, ohne daß ein vollständiger Austausch
der sauberen Spülflüssigkeit erforderlich wäre.
Dabei hängt die Effektivität der Reinigung für die äußere Oberfläche der Pipettenspitzen
bzw. Transfernadel allein von der Dauer des Umströmens durch die saubere Spülflüssigkeit
und deren Strömungsgeschwindigkeit ab. Für die Effektivität der Reinigung der inneren
Oberfläche der Pipettenspitzen ist die Zahl der Zyklen von Ansaugen und Ausstoßen,
d.h. die mehrfache Wiederholung der Spülprozeßes maßgebend.
[0019] Eine technologisch einfacher herstellbare Ausführung eines erfindungsgemäßen Spülwannensystems
wird in einem zweiten Ausführungsbeispiel anhand von Fig. 3 und Fig. 4 beschrieben.
Das zweite Ausführungsbeispiel besteht aus einer oberen Wanne 1.2 und einer unteren
Wanne 2.2, wobei der Boden der oberen Wanne 1.2 in Form von nebeneinander angeordneten
Stegen 7 mit Durchgangsbohrungen 8 ausgebildet sind.
Analog dem ersten Ausführungsbeispiel erfolgt ein kontinuierliches Befüllen der unteren
Wanne 2.2 über einen Zulauf 10 mit sauberer Spülflüssigkeit. Die Spülflüssigkeit steigt
dabei über die Durchgangsbohrungen 8 in den Stegen 7 nach oben und fließt über deren
Rand in das Innere der oberen Wanne 1.2. Von hier aus kann die Spülflüssigkeit über
einen Ablauf 9 abgepumpt werden.
Wesentlich ist auch hier, daß die Durchgangsbohrungen 8 im gleichen Rastermaß angeordnet
sind wie es die Pipettenspitzen bzw. Transfernadeln sind.
[0020] Damit sich beim Austreten der Spülflüssigkeit aus den Durchgangsbohrungen 8 keine
Tropfen ausbilden und die kontinuierlich geförderte Spülflüssigkeit abfließen kann,
sollte der Randbereich der Stege 7 um die Durchgangsbohrungen als eine zum Wannenboden
der oberen Wanne 1.2 hin geneigte Planfläche ausgebildet sein, wie in Fig. 4 dargestellt.
Die obere Wanne 1.2 ist vorteilhafterweise aus einem hydrophoben Material hergestellt
oder mit einem solchen Material beschichtet, so daß sich in ihr ein zusammenhängender
Flüssigkeitsstand ausbildet und damit eine gleichmäßige Absaugung der kontaminierten
Spülflüssigkeit ermöglicht wird.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- obere Wanne
- 2
- untere Wanne
- 3
- Zwischenwanne
- 4
- Röhrchen
- 5
- Öffnung
- 6
- Kanal
- 7
- Steg
- 8
- Durchgangsbohrung
- 9
- Ablauf
- 10
- Zulauf
1. Spülwannensystem für matrixförmig angeordnete Pipettenspitzen bzw. Transfernadeln
mit einer unteren Wanne (2) und einer oberen Wanne (1), wobei in den Innenraum der
oberen Wanne (1) Erhebungen ragen, welche Durchgangslöcher aufweisen, die senkrecht
zum Wannenboden der oberen Wanne (1) und im gleichen Rastermaß zueinander wie die
Pipettenspitzen bzw. Transfernadeln angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die untere Wanne (2) zum kontinuierlichen Befüllen mit Spülflüssigkeit wenigstens
einen Zulauf (10) aufweist und an der oberen Wanne (1) wenigstens ein Ablauf (9) vorhanden
ist.
2. Spülwannensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhebungen im Randbereich um die Durchgangslöcher sehr schmal sind.
3. Spülwannensystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhebungen durch die Endstücken dünnwandiger Röhrchen (4) gebildet werden,
die in einer Zwischenwanne (3) mit dem anderen Ende befestigt sind und durch runde
Öffnungen (5) im Wannenboden der oberen Wanne (2.1) in diese hinein ragen.
4. Spülwannensystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen (5) einen größeren Durchmesser aufweisen, als der Außendurchmesser
der Röhrchen (4) ist, wodurch sie die Abläufe (9) darstellen und die Zwischenwanne
(3) einen Endablauf zum Abpumpen der Spülflüssigkeit aufweist.
5. Spülwannensystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Röhrchen (4) an ihrem Randbereich eine umlaufende Phase aufweisen.
6. Spülwannensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhebungen auf dem Wannenboden der oberen Wanne (1) ausgebildete Stege (7)
darstellen und die Durchgangslöcher Durchgangsbohrungen (8) sind, wobei der Randbereich
um die Durchgangsbohrungen (8) eine zum Wannenboden der oberen Wanne (1) geneigte
Planfläche darstellt.
7. Spülwannensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens die obere Wanne (1) aus einem hydrophoben Material besteht oder mit
einem hydrophoben Material beschichtet ist.
8. Spülwannensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rastermaß, d.h. der Mittenabstand der Durchgangslöcher kleiner 9 mm ist, insbesondere
4,5 mm, 2,25 mm oder 1,125 mm.