[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckvorrichtung mit einem Bildzylinder, einer Bilderzeugungseinrichtung
zur Bebilderung der Mantelfläche des Bildzylinders und einem Übertragungszylinder,
der das Bild vom Bildzylinder auf einen Bedruckstoff überträgt, wobei der Übertragungszylinder
einen elastischen Mantel besitzt, der am Bildübertragungsbereich vom Bildzylinder
eine Verformung aufweist und wobei einer der Zylinder den anderen über Friktion antreibt.
[0002] Derartige Druckvorrichtungen finden vorwiegend in Farbkopierern mit elektrostatischer
Bilderzeugung Anwendung. Eine solche Druckvorrichtung wird beispielsweise in der EP
0 791 860 A2 beschrieben. Für die Erzielung einer hohen Druckqualität müssen die Drucke
eine hohe Registergenauigkeit aufweisen. Dieser Anforderung versucht man mit Messungen
und Steuerungen der Bilderzeugung der Bildzylinder gerecht zu werden, indem die Bilder
zueinander derart ausgerichtet werden, daß die verschiedenen Farben exakt aufeinandergedruckt
werden. Es wurde jedoch festgestellt, daß eine Fehlerquelle vorhanden ist, die sich
nicht auf die gegenseitige Zuordnung bezieht, sondern auf die Qualität des Druckvorganges
für jede einzelne Farbe: Durch eine Unrundheit des Bildzylinders kommt es zu Schwankungen
der Winkelgeschwindigkeit des angetriebenen Zylinders, also des Bildzylinders oder
des Übertragungszylinders. Weiterhin tritt auch bei der Bebilderung eines unrunden
Bildzylinders bereits eine Verzerrung bei der Bilderzeugung auf. Diese Fehler innerhalb
des Drucks einer jeden Farbe wirken sich auf die Bildqualität dadurch aus, daß selbst
wenn die Vorderkanten der einzelnen Farbdrucke aufeinanderpassend eingerichtet werden,
die nachfolgenden Bereiche nicht mehr registerhaltig sind, da diese durch die beschriebenen
Fehlerquellen auseinandergezogen oder gestaucht werden. Die Folge ist eine Nichtübereinstimmung
in Bildbereichen, die als Farbabweichungen und unscharfe Begrenzungen wahrgenommen
werden.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Druckvorrichtung der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, daß Registerfehler innerhalb des einzelnen, durch
eine Druckvorrichtung erzeugten Drucks vermieden werden.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Radius des Bildzylinders,
der Radius des Übertragungszylinders, das Material und die Ausgestaltung des elastischen
Mantels und die Lagerung der Zylinder derart ausgewählt und ausgestaltet sind, daß
sich für den über die Friktion angetriebenen Zylinder ein von Änderungen des Engagements
- infolge einer Unrundheit des Bildzylinders - abhängiger Overdrive ergibt, durch
den die durch die Unrundheit des Bildzylinders bedingten möglichen Bildfehler vermieden
werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Beobachtung zugrunde, daß die Unrundheit des Bildzylinders
zu einer weiteren

Fehlerquelle" führt. Eine davon besteht darin, daß ein Bereich des Bildzylinders,
der aufgrund seiner Unrundheit einen größeren Radius hat, nicht nur bezüglich der
Winkelgeschwindigkeit langsamer angetrieben wird, wie dies bei starren Oberflächen
der Fall ist, sondern gleichzeitig eine Beschleunigung durch das Verhalten des elastischen
Mantels entsteht. Diese wird noch anhand einer Figur erläutert. Es treten also zwei
bildverfälschende Effekte auf, die sich überlagern und in ihrer Tendenz entgegengerichtet
sind. Letzteres führt jedoch nicht von selbst dazu, daß sich die Effekte gegenseitig
aufheben.
[0006] Der Erfindung liegt bezüglich des oben beschriebenen Effekts die Erkenntnis zugrunde,
daß es möglich ist, durch eine Einstellung verschiedener Randbedingungen ein Verhalten
des elastischen Mantels zu erreichen, das zu einer Aufhebung der genannten Effekte
führt. Dieses Verhalten des elastischen Mantels besteht darin, daß er bei größeren
Radien des Bildzylinders weiter zusammengepreßt wird als bei kleineren und deshalb
schneller durch den kleineren Spalt

fließen" muß. Dadurch läßt sich bei einer entsprechenden Einstellung aller maßgeblichen
Bedingungen die Entstehung von Schwankungen der Winkelgeschwindigkeit, wie sie bei
einem Antrieb mit einem starren Zylinder auftreten würde, verhindern. Ein Winkelgeschwindigkeitsfehler
kann auf diese Weise also schon an seiner Entstehungsquelle im Bereich der Friktion
eliminiert werden, indem die genannte Auswahl und Ausgestaltungen derart erfolgen,
daß die Winkelgeschwindigkeit des über die Friktion angetriebenen Zylinders trotz
einer Unrundheit des Bildzylinders konstant ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob der
Bildzylinder mit einem Antrieb ausgestattet ist und den Übertragungszylinder antreibt
oder umgekehrt. Vorzugsweise ist jedoch der Übertragungszylinder mit dem Antrieb ausgestattet
und treibt den Bildzylinder an. Dies ist ein zweckmäßiger Kraftfluß, weil der Übertragungszylinder
dann beidseitig eine Lastbeaufschlagung hat.
[0007] Weiterhin hat sich gezeigt, daß auch ein durch die Unrundheit bedingter Bebilderungsfehler,
der sich auf dem Bildzylinder bereits mit der Bebilderung manifestiert, auftritt:
Die Unrundheit des Bildzylinders wirkt sich bezüglich der Bilderzeugung zunächst dahingehend
aus, daß Linien, die quer zur Bewegungsrichtung des Bildzylinders liegen im Bereich
größerer Radien weiter auseinanderliegen als in Bereichen kleinerer Radien. Ursache
ist, daß die bebilderte Fläche bei gleicher Winkelgeschwindigkeit und größeren Radien
größer ist als bei kleineren Radien. Ohne eine Gegenmaßnahme wird auch auf diese Weise
ein Fehler der eingangs genannten Art verursacht. Jedoch auch in diesem Fall wird
durch das Verhalten des elastischen Mantels eine in ihrer Tendenz entgegengerichtete
Wirkung erzielt. Dieses Verhalten des elastischen Mantels besteht darin, daß beim
Zusammenwirken mit einem größeren Radius das elastische Material mehr zusammengepreßt
wird und daher seine Oberfläche im Bildübertragungsbereich mehr auseinandergezogen
wird. Auf diese auseinandergezogene Oberfläche werden die gestreckten Bereiche eines
Bildes vom Bildzylinder auf den Übertragungszylinder aufgebracht. Die Oberfläche zieht
sich dann nach der Verformung im Berührungsbereich zwischen Bild- und Übertragungszylinder
wieder zusammen, wodurch die weiter auseinanderliegenden Linien bei großen Radien
mehr zusammengeführt werden als die Linien bei kleineren Radien, da dort die Verformung
geringer war. Dieser Effekt entspricht der Änderung des Overdrives infolge der durch
die Unrundheit bedingten Radiusänderungen. Also auch hier gibt es zwei entgegengerichtete
Tendenzen, die sich jedoch ebenfalls nicht automatisch aufheben. Durch eine entsprechende
Auswahl und Ausgestaltung der oben genannten Umstände läßt sich jedoch erreichen,
daß Bildfehler, welche durch die Unnindheit des Bildzylinders bereits bei der Bebilderung
desselben entstehen, durch die Änderung des Overdrives infolge der durch die Unrundheit
des Bildzylinders bedingten Änderungen des Engagements korrigiert sind, sobald sich
die Oberfläche des elastischen Mantels nach dem Durchschreiten der Verformung an der
Bildübertragungsstelle entspannt und so eine Fehlerkompensation eintritt.
[0008] Beide Fehlerkompensationen lassen sich durch eine Reihe von Ausgestaltungen der Druckvorrichtung
beeinflussen. Unmittelbare Auswirkungen darauf haben der Radius des Bildzylinders
und das Material und die Ausgestaltung des elastischen Mantels sowie die Lagerung
der Zylinder. Der Radius des Übertragungszylinders hat dagegen nur geringen Einfluß,
wenn Extremwerte gewählt werden. Die Auswahl von Ausgestaltungen und Materialeigenschaften
lassen sich teilweise rechnerisch ermitteln, wobei sie jedoch wegen der Vielzahl der
Einflußgrößen letztlich durch Versuche nachgeprüft und korrigiert werden müssen. Teilweise
müssen die Werte, Eigenschaften und Dimensionierungen auch durch Versuchsreihen ermittelt
werden. In der Praxis sind ein Teil dieser Ausgestaltungen und Auswahlmöglichkeiten
innerhalb gewisser Bereiche vorgegeben, so daß die freier wählbaren Faktoren derart
verändert werden müssen, daß die genannten Ziele erreicht werden. So sind zum Beispiel
gewisse Größen der Radien von Bildzylinder und Übertragungszylinder durch den Platzbedarf
der Bilderzeugungseinrichtung und weiterer notwendiger oder wünschenswerter Vorrichtungen
vorgegeben. Auch die Materialauswahl des elastischen Mantels ist begrenzt, zumal an
die möglichen Materialien noch weitere Anforderungen gestellt werden, wie das Verhalten
der Oberfläche für die Bildübertragung, Haltbarkeit und Verschleißarmut sowie gute
Kraftübertragung. Bezüglich der Lagerung der Zylinder ist eine feste Lagerung möglich
oder es ist möglich, daß mindestens einer der Zylinder eine gefederte Lagerung aufweist,
derart, daß in Abhängigkeit von der Unrundheit des Bildzylinders eine Achsabstandsänderung
bewirkt wird. Dann ist die gewählte Federkonstante eine der zur Erreichung des angestrebten
Erfolgs auszuwählenden Einflußgrößen.
[0009] Bei der Bestimmung dieser Einflußgrößen hat sich gezeigt, daß die Erzielung einer
konstanten Winkelgeschwindigkeit des angetriebenen Zylinders gleichzeitig mit der
Kompensation der durch die Unrundheit des Bildzylinders verursachten Bildfehler erreichbar
ist. Die Bedingungen für eine solche konstante Winkelgeschwindigkeit lassen sich rechnerisch
ermitteln, wobei die ausschlaggebenden Größen der Radius des Bildzylinders (r
PC) sowie die Sensitivity (Sens) sind. Die Sensitivity gibt die Stärke der Änderung
des Verhältnisses der Oberflächengeschwindigkeit (V
PC) des Bildzylinders zur Oberflächengeschwindigkeit (V
IT) des Übertragungszylinders in Abhängigkeit vom Engagement (Eng) an, letzteres ist
das Maß der Zustellung und damit der Verformung.
[0010] Für fest gelagerte Zylinder lautet die Bedingung für eine konstante Winkelgeschwindigkeit
des über Friktion angetriebenen Zylinders:

[0011] Dabei ist Sens
M die Sensitivity Magic, das ist die Sensitivity, bei der sich die Winkelgeschwindigkeit
(ω
PC oder ω
IT) des angetriebenen Zylinders nicht mehr durch Radiusabweichungen (Δr
PC) des Bildzylinders verändert.

gibt das durchschnittliches Engagement zwischen den Zylindern an. Sens
T ist die Stärke der Änderung des Verhältnisses der Oberflächengeschwindigkeiten des
Bildzylinders zum Übertragungszylinder, also

infolge der Änderung des Drehmoments, und

ist das mittlere Drehmoment.
[0012] Dies bedeutet, daß man einen Radius des Bildzylinders vorgeben kann und durch Auswahl
des Materials und Ausgestaltung des elastischen Mantels eine Sensitivity einstellbar
ist, durch die die oben angegebene Bedingung erfüllt ist. Oder es wäre auch möglich,
eine Sensitivity festzulegen und den dazu passenden Radius des Bildzylinders zu ermitteln.
Da der letztere durch den Platzbedarf der anzubringenden Aggregate weitgehend vorgegeben
ist, ist es zweckmäßig, den ersten Lösungsweg zu wählen. Bei einer gefederten Lagerung
wirkt sich die Federkonstante zusätzlich auf die Größe der Sensitivity aus. Auf die
Auswirkungen von Materialauswahl und Ausgestaltungen wird weiter unten detailliert
eingegangen.
[0013] In der Praxis hat sich gezeigt, daß die genannte Bedingung für viele Fälle vereinfacht
werden kann. So ist es möglich, daß für Fälle, bei denen die Änderung des Sensitivity
infolge von Drehmomentänderungen gering ist, dieser drehmomentabhängige Anteil für
die Erfüllung der Bedingung vernachlässigt werden kann. Es reicht somit meistens aus,
daß folgende Bedingung erfüllt ist:

[0014] Weiterhin hat sich gezeigt, daß für den Fall, daß der Radius (r
PC) des Bildzylinders sehr groß ist im Verhältnis zum Engagement (Eng), letzteres vernachlässigbar
ist. Die zu erfüllende Bedingung, die für die meisten Anwendungsfalle ausreichend
ist, lautet dann:

[0015] Diese vorgenannten Beziehungen zwischen den Größen vereinfachen das Auffinden der
Umstände, mit denen das Ziel der Erfindung erreichbar ist. Dieses besteht darin, daß
die Sensitivity Magic (Sens
M) durch eine Auswahl des Materials sowie die Ausgestaltung des elastischen Mantels
und die Ausgestaltung der Lagerung der Zylinder erzielt wird. Diese Umstände lassen
sich durch eine Vielzahl von Maßnahmen beeinflussen, wobei zwar oft Berechnungen möglich
sind, es jedoch unumgänglich ist, für jede einzelne Maschinenkonstellation eine Reihe
von Versuchen durchzuführen und einzelne Werte so lange zu verändern, bis die Sensitivity
Magic (Sens
M) aufgefunden ist.
[0016] Beispielsweise kann die Auswahl des Materials für den elastischen Mantel nach der
Poissonzahl (ν) des Materials erfolgen. Die Poissonzahl ergibt sich aus dem Verhalten
eines Materials, das mit Zugkräften beaufschlagt wird. Dabei ist die Poissonzahl (ν)
das Verhältnis der Querdehnung (ε
c) zur Längsdehnung (ε
n), also

[0017] Das negative Vorzeichen ergibt sich daraus, daß die Querdehnung eine Schrumpfung
ist. Der Zusammenhang zwischen Poissonzahl und Sensitivity ist der, daß letztere ansteigt,
wenn die Poissonzahl zunimmt.
[0018] Weiterhin kann die Auswahl des Materials für den elastischen Mantel nach der Kompressibilität
des Materials erfolgen. Die Kompressibilität bezeichnet die Volumenänderung unter
Druckbeaufschlagung, wobei

ist, sich also die Volumenänderung (ΔV)zum Ausgangsvolumen (V) proportional zum Verhältnis
des aufgebrachten Drucks zum Kompressionsmodul (K) mit umgekehrten Vorzeichen verhält.
Dabei ist der Kompressionsmodul eine Materialkonstante. Hierbei gilt, daß mit Verringerung
des Kompressionsmoduls sich auch die Sensitivity verringert. Der Kompressionsmodul
ist besonders bei porigem Material die für die Größe der Sensitivity ausschlaggebenden
Materialkonstante. Je mehr Luft oder Gaseinschlüsse in einem Material sind, je niedriger
wird der Kompressionsmodul und damit auch die Sensitivity. Durch eine derartige porige
Ausgestaltung läßt sich Material wie Gummi, das als Vollmaterial einen hohen Kompressionsmodul
hat, derart verändern, daß die gewünschte Sensitivity, also die Sensitivity Magic
erreicht wird.
[0019] Die Sensitivity Magic kann auch dadurch erreicht werden, daß eine entsprechende Dicke
des elastischen Mantels gewählt wird. Es gilt dabei die Beziehung: Je dicker der elastische
Mantel, je niedriger ist die Sensitivity.
[0020] Eine weitere Möglichkeit, die Sensitivity Magic zu erreichen und dabei gleichzeitig
andere Eigenschaften zu garantieren besteht darin, daß der elastische Mantel aus verschiedenen
Schichten besteht. Eine Ausführungsform sieht zum Beispiel vor, daß der elastische
Mantel im wesentlichen aus einem stark elastischen Material besteht und eine im Verhältnis
dazu relativ harte, aber noch elastische Deckschicht aufweist. Auf diese Weise läßt
sich eine niedrige Sensitivity und gleichzeitig eine harte Oberfläche für die Bildübertragung
erzielen. Als Deckschicht wird dabei zweckmäßigerweise ein elastisches Material wie
Gummi, vorzugsweise Polyurethan gewählt. Eine weitere Ausführungsform sieht vor, daß
der elastische Mantel im wesentlichen aus einem stark elastischen Material besteht,
in das mindestens eine relativ harte Zwischenschicht eingebettet ist. Dadurch wird
eine große Bandbreite für die Einstellbarkeit der Sensitivity erzielt. Diese Einstellung
erfolgt durch die Lage und den Elastizitätsmodul der eingefügten Zwischenschichten.
[0021] Wird eine gefederte Lagerung für mindestens einen der Zylinder gewählt, so steht
zur Erzielung einer Sensitivity Magic (es handelt sich dann um eine Sensitivity Magic
bezüglich des Gesamtsystems, also unter Einbeziehung des elastischen Mantels und der
gefederten Lagerung) auch die Auswahl einer entsprechenden Federkonstante zur Verfügung.
Die Federwirkung bestimmt bei einer solchen Ausführungsform, wie viel der Radienveränderung
(Δr
PC) als Engagementänderung wirkt. Es entsteht dadurch eine virtuelle Sensitivity, wobei
sich mit zunehmender Federung die Sensitivity erniedrigt. Eine derartige Federung
ermöglicht es auch bei einem elastischen Mantel aus relativ festem Material trotzdem
die Bedingungen für die Sensitivity Magic zu erreichen. Zweckmäßigerweise werden die
gefederten Lagerungen derart ausgebildet, daß die Federwirkung nur in Richtung der
Achsabstandsänderung wirkt. Damit können Verschiebungen im Bildübertragungsbereich
verhindert werden. Beispielsweise kann vorgesehen sein, daß Blattfedern angeordnet
sind, die sich mit ihrer Breitseite quer zur Richtung der Achsabstandsänderung erstrecken.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, daß mindestens einer der Zylinder auf am
Gehäuse gefedert gelagerten Auszapfen mit Drehlagern im Zylinderinneren gelagert ist.
Dadurch werden Störungen durch Schwingungen oder Biegungen weitgehendst vermieden.
Zur Verhinderung von Schwingungen kann auch vorgesehen sein, daß die gefederten Lagerungen
mit einer Dämpfung versehen sind.
[0022] Das Vorstehende ist eine Aufzählung der wesentlichen Möglichkeiten, um die Sensitivity
Magic zu erreichen. Diese Aufzählung ist nicht abschließend, es ist durchaus möglich,
durch Ermittlung und Austestung aller Randbedingungen weitere Einflußgrößen zu ermitteln.
Dabei ist jedoch die Anzahl der Einflußgrößen nicht ausschlaggebend. Ausschlaggebend
ist, daß jeweils ein oder mehrere Einflußgrößen zur Verfügung stehen, die verändert
werden können, ohne aus konstruktiven Gründen vorgegebene Geometrien oder wegen anderer
Funktionen notwendige Eigenschaften ändern zu müssen.
[0023] Die erfindungsgemäße Druckvorrichtung eignet sich insbesondere für Farbkopierer mit
elektrostatischer Bilderzeugung, bei denen das Bild auf dem Bildzylinder für jeden
Druck neu aufgebaut und dann mittels Übertragungszylinder auf den Bedruckstoff übertragen
wird. Die erfindungsgemäße Druckvorrichtung ist jedoch auch für andere Druckmaschinen
mit einem Bildzylinder und einem Übertragungszylinder einsetzbar, wenn eine Unrundheit
des Bildzylinders korrigiert werden soll.
[0024] Anhand der Zeichnung wird das Prinzip der Erfindung mittels Skizzen und Grafiken
erläutert. Außerdem sind in den Figuren Ausführungsmöglichkeiten dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- den prinzipiellen Aufbau der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung,
- Fig. 2a
- eine Skizze zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Prinzips,
- Fig. 2b
- eine Skizze, die zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Prinzips einen analogen Effekt
zeigt,
- Fig. 3a
- ein Diagramm zur Darstellung des Overdrives in Abhängigkeit vom Engagement,
- Fig. 3b
- ein Diagramm zur Darstellung des Overdrives in Abhängigkeit vom Drehmoment,
- Fig. 4
- ein Diagramm zur Erläuterung der Auffindung der erfindungsgemäß zu erreichenden Sensitivity
Magic,
- Fig. 5
- eine Prinzipskizze zur Erläuterung der Effekte, die durch einen unrunden Bildzylinder
bedingt sind,
- Fig. 6a u. 6b
- Ausführungsbeispiele für die Ausgestaltung des elastischen Mantels des Übertragungszylinders
und
- Fig. 7
- ein Ausführungsbeispiel für eine gefederte Zylinderlagerung.
[0025] Die
Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung 1. Diese besteht
aus einem Bildzylinder 2, auf desen Mantelfläche 4 mittels einer Bilderzeugungseinrichtung
3 ein Bild aufgebracht wird. Dieses Bild wird in einem Bildübertragungsbereich 8 von
dem Bildzylinder 2 auf einen Übertragungszylinder 5 übertragen. Der Übertragungszylinder
5 übermittelt das Bild einem Bedruckstoff 6, der auf einem Band 22 am Übertragungszylinder
5 in Richtung des Pfeils 23 vorbeigeführt wird. Ein Gegendruckzylinder 21 sorgt bei
der Übertragung des Bildes auf den Bedruckstoff 6 für den erforderlichen Gegendruck.
Es ist auch möglich, statt des Bandes 22 einen Zylinder vorzusehen, der den Bedruckstoff
6 führt.
[0026] Der Übertragungszylinder 5 verfügt über einen elastischen Mantel 7, der eine Dicke
12 aufweist. Dieser elastische Mantel 7 befindet sich auf dem Kern 20 des Übertragungszylinders
5. Der Übertragungszylinder 5 wird durch das Band 22 in Richtung des Pfeils 25 angetrieben
und treibt seinerseits über Friktion den Bildzylinder 2 in Richtung des Pfeils 24.
Es ist jedoch auch eine Ausgestaltung möglich, bei der der Bildzylinder 2 den Übertragungszylinder
5 in entsprechender Weise antreibt oder bei der am Übertragungszylinder 5 ein Antrieb
angeordnet ist. Im Berührungsbereich 8 des Bildzylinders 2 und des Übertragungszylinders
5 kommt es zu einer Verformung 9 des elastischen Mantels 7. In diesem Verformungsbereich
findet die Bildübertragung vom Bildzylinder 2 zum Übertragungszylinder 5 statt.
[0027] Das durch die Erfindung zu lösende Problem besteht darin, daß der Radius r
PC des Bildzylinders 2 Abweichungen aufweist und diese Radiusänderungen Δr
PC zur Ursache von Bildfehlern werden können. Eine Bildfehlerquelle besteht - wenn man
starre Zylinder betrachtet - darin, daß ein über Friktion angetriebener Zylinder mit
verschieden großen Radien bei größeren Radien langsamer angetrieben wird als bei kleineren
Radien und sich die dadurch entstehenden Differenzen der Winkelgeschwindigkeit ω
PC dahingehend auswirken würden, daß die Bildanfänge (und damit der Rest der Bilder)
verschoben würden. Eine weitere Fehlerquelle hängt ebenfalls mit Radiusänderungen
Δr
PC zusammen. Dieser Fehler tritt direkt an der Bebilderungseinrichtung 3 auf, da sich
die Mantelfläche 4 bei gleicher Winkelgeschwindigkeit in einem Bereich größerer Radien
schneller an der Bilderzeugungseinrichtung 3 vorbeibewegt als im Bereich kleinerer
Radien. Beide Fehler lassen sich jedoch durch das Verhalten des elastischen Mantel
7 im Verformungsbereich 9 eliminieren. Das Maß dieser Verformung 9 ist das Engagement
Eng, das dadurch bestimmt wird, in wieweit der Achsabstand zwischen Bildzylinder 2
und Übertragungszylinder 5 kleiner ist als die Summe der Radien des Bildzylinders
r
PC und des Übertragungszylinders r
IT.
[0028] Fig. 2a zeigt eine Skizze zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Prinzips. Dieses wird durch
die
Figur 2b verdeutlicht, die das erfindungsgemäße Prinzip mit einem analogen Effekt erklärt.
Durch die Verformung 9 des elastischen Mantels 7 muß dessen stark elastisches Material
13 eine durch das Engagement Eng hervorgerufene Schmalstelle überwinden. Diese Überwindung
ist nur dadurch möglich, daß das stark elastisches Material 13 im Bereich der Verformung
9 eine Beschleunigung erfährt. Dabei verhält sich dieses stark elastische Material
13 ähnlich wie eine Flüssigkeit 27, welche - wie dies in Fig. 2b dargestellt ist -
durch eine Röhre 26 hindurch muß, die einen breiten Röhrenbereich 28, eine Verengung
29 und dann wieder den breiten Röhrenbereich 28 aufweist. In dem breiten Röhrenbereich
28 fließt die Flüssigkeit mit einer Geschwindigkeit V
X, muß dann in der Verengung 29 auf eine höhere Geschwindigkeit V
Nip beschleunigt werden, um mit dem Austritt aus der Verengung 29 in den breiten Röhrenbereich
28 wieder die ursprüngliche Geschwindigkeit V
X anzunehmen. In analoger Weise verhält sich der elastische Mantel 7 bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, wie dies in Fig. 2a dargestellt ist. Im Verformungsbereich 9 wird die

Fließgeschwindigkeit" des elastischen Materials 13 im Bereich des größten Engagements
Eng auf eine maximale Geschwindigkeit V
IT im Nip beschleunigt, welche größer ist als die Geschwindigkeit V
X, die im Bereich eines Radius r
X aufgrund der Winkelgeschwindigkeit ω
IT des Übertragungszylinders 5 unter normalen Umständen auftreten würde. Dieses V
IT im Nip ist die Oberflächengeschwindigkeit im Bereich der Verformung 9. Da jedoch die Oberflächengeschwindigkeit
V
IT im Nip treibend auf den Bildzylinder 2 wirkt, ist die Oberflächengeschwindigkeit V
IT im Nip identisch mit der Oberflächengeschwindigkeit V
PC des angetriebenen Bildzylinders 2. Der genannte Effekt würde jedoch auch auftreten,
wenn der Bildzylinder 2 den Übertragungszylinder 5 treiben würde. Auf die beschriebene
Weise wird der angetriebene Zylinder, z. B. der Bildzylinder 2, schneller angetrieben,
als dies bei starren Zylindern 2 und 5 der Fall wäre. Dabei ist die Oberflächengeschwindigkeit
V
PC größer als eine gedachte Oberflächengeschwindigkeit V
X des Übertragungszylinders 5 bei einem Radius r
X und auch größer als die Oberflächengeschwindigkeit V
IT des Übertragungszylinders 5 außerhalb des Nips, da sie der Oberflächengeschwindigkeit
des Übertragungszylinders im Nip V
IT im Nip entspricht. Das Verhältnis der Oberflächengeschwindigkeit im Nip V
IT im Nip zur Oberflächengeschwindigkeit des Übertragungszylinders 5 außerhalb des Nips V
IT ist der Overdrive. Er ist ein Maß dafür, wieviel der Bildzylinder 2 aufgrund des
beschriebenen Effekts schneller angetrieben wird.
[0029] Ist der Bildzylinder 2 unrund, treten also Radiusänderungen Δr
PC des Radius r
PC auf, so wirkt sich dies unmittelbar auf den eben beschriebenen Effekt dahingehend
aus, daß bei größeren Radien eine Beschleunigung der Winkelgeschwindigkeit ω
PC des Bildzylinders 2 auftritt und bei kleineren Radien eine Verlangsamung der Winkelgeschwindigkeit
ω
PC des Bildzylinders 2. Dieser Effekt ist entgegengesetzt zu einer Schwankung einer
Winkelgeschwindigkeit ω
PC, die bei starren Zylindern 2 und 5 infolge von Radiusänderungen Δ
PC auftreten würde. Um eine schwankende Winkelgeschwindigkeit ω
PC des Bildzylinders 2 zu verhindern ist also lediglich erforderlich, daß der Overdrive
derart eingestellt wird, daß er die Änderung der Winkelgeschwindigkeit ω
PC durch Radiusänderungen Δr
PC kompensiert. Dies ist die der Erfindung zugrundeliegende Idee.
[0030] Eine weitere der Erfindung zugrundeliegende Idee besteht darin, daß auch eine andere
Fehlerquelle auf diese Weise eliminierbar ist. Diese Fehlerquelle besteht darin, daß
die Mantelfläche 4 des Bildzylinders 2 auch bei konstanter Winkelgeschwindigkeit ω
PC bei größeren Radien schneller an der Bilderzeugungseinrichtung 3 vorbeiläuft als
bei kleineren Radien. Die Kompensation dieses Fehlers wird noch weiter unten zu Fig.
5 beschrieben.
[0031] Fig. 3a zeigt ein Diagramm zur Darstellung des Overdrives durch Darstellung des Verhältnisses
von V
PC zu V
IT in Abhängigkeit vom Engagement Eng. Ist das Engagement 0, so tritt der zu Fig. 2a
und 2b beschriebene Effekt nicht auf und die Oberflächengeschwindigkeit V
PC des Bildzylinders 2 entspricht der Oberflächengeschwindigkeit V
IT des Übertragungszylinders 5. Dies heißt

[0032] Mit zunehmenden Engagement Eng verändert sich dieses Verhältnis, da die Oberflächengeschwindigkeit
V
PC des Bildzylinders 2 zunehmend schneller wird als die Oberflächengeschwindigkeit V
IT des Übertragungszylinders 5. Dies resultiert daraus, daß das mit der Oberflächengeschwindigkeit
V
PC identische V
Nip mit zunehmendem Engagement Eng zunimmt. Diese Zunahme ist in der Fig. 3a dargestellt.
Die Steigung dieser Kurve, also die Änderung des Verhältnisses V
PC zu V
IT ist die Sensitivity, die eine Eigenschaft des Materials und Aufbaus des elastischen
Mantels 7 darstellt. Ein weiterer Umstand, der die Sensitivity beeinflußt, ist die
bereits erwähnte elastische Lagerung eines der Zylinder 2 oder 5 oder beider Zylinder
2 und 5.
[0033] Es besteht jedoch auch noch ein weiterer in
Fig. 3b dargestellter Effekt, der beachtet werden muß, sobald er im größeren Maße auftritt,
was wiederum von Beschaffenheit und Aufbau des elastischen Mantels 7 abhängt. Es handelt
sich um eine Abhängigkeit des Overdrives vom Drehmoment derart, daß mit zunehmendem
Drehmoment ein Absinken des Overdrives

festzustellen ist. Die negative Steigung der im Diagramm der Fig. 3b dargestellten
Kurve ist die Sensitivity, welche vom Drehmoment abhängig ist, dies ist Sens
T. Dieser entgegenwirkende Effekt wurde bei der oben bereits beschriebenen Formel durch
Sens
T · T berücksichtigt.
[0034] Die
Fig. 4 zeigt ein Diagramm zur Erläuterung der Auffindung der erfindungs gemäß zu erreichenden
Sensitivity Magic, Sens
M. In dem Diagramm ist der Radius r
PC des Bildzylinders 2 auf der Abszisse aufgetragen und die Winkelgeschwindigkeit ω
PC des Bildzylinders 2 auf der Ordinate. Dabei zeigt sich, welchen Einfluß die jeweils
gewählte Sensitivity auf die Auswirkungen von Unrundheiten - also von Radiusänderungen
Δr
PC - auf die Winkelgeschwindigkeit ω
PC hat. Diese Radiusänderungen Δr
PC wurden als Abweichungen von einem Durchschnittsradius

aufgetragen. Je nach dem, welche Sensitivity sich aus der Ausgestaltung des elastischen
Mantels 7 oder der Ausgestaltung der gefederten Lagerung 11 ergibt, überwiegt der
eine oder der andere der oben beschriebenen Effekte. Ist die Sensitivity 0 oder gering,
so wird das Verhältnis der Radiusänderung Δr
PC zu einer Änderung der Winkelgeschwindigkeit ω
PC des Bildzylinders 2 durch die Linie 31 bestimmt. Dies bedeutet, je größer der Radius
r
PC ist, je geringer ist die Winkelgeschwindigkeit ω
PC. Dies ist beispielsweise der normale Effekt bei starren Oberflächen eines treibenden
und eines getriebenen Zylinders, wenn sich der Radius verändert. Ist die Sensitivity
sehr groß, also ein sehr hoher Overdrive vorhanden, so ist das Verhältnis der Radiusänderung
Δr
PC zur Änderung der Winkelgeschwindigkeit ω
PC durch den Verlauf der Linie 32 gekennzeichnet. Dies bedeutet, daß mit größerem Radius
r
PC die Winkelgeschwindigkeit ω
PC größer wird. Durch eine entsprechende Beschaffenheit des elastischen Mantels 7, gegebenenfalls
mit einer gefederten Lagerung 11, läßt sich die Sensitivity derart einstellen, daß
sie parallel zur Abszisse verläuft. Dann ist die Winkelgeschwindigkeit ω
PC des durch Friktion getriebenen Bildzylinders 2 von Änderungen des Radiusses r
PC des Bildzylinders 2 unabhängig. Auf diese Weise wird gewährleistet, daß trotz der
Unrundheit des Bildzylinders 2 nicht nur die Winkelgeschwindigkeit ω
IT des treibenden Übertragungszylinders 5 sondern auch die Winkelgeschwindigkeit ω
PC des getriebenen Bildzylinders 2 konstant ist. Ist diese Bedingung erfüllt, so wird
ein Winkelgeschwindigkeitsfehler aufgrund einer Unrundheit bereits an seiner Entstehungsstelle,
der Friktion zwischen beiden Zylindern 2 und 5, eliminiert. Dies funktioniert unabhängig
davon, ob der Bildzylinder 2 den Übertragungszylinder 5 antreibt oder umgekehrt.
[0035] Fig. 5 zeigt noch eine Prinzipskizze zur Erläuterung der Effekte, die durch einen unrunden
Bildzylinder 2 bedingt sind. Ein konstanter Antrieb des Übertragungszylinders 5, der
diesem eine konstante Winkelgeschwindigkeit ω
PC vermittelt, wird durch die eben beschriebenen Effekte derart übertragen, daß auch
die Winkelgeschwindigkeit ω
PC des Bildzylinders 2 konstant ist, unabhängig davon, ob der Radius r
PC Differenzen Δr
PC aufweist oder nicht. Dies verhindert jedoch nicht die Entstehtung einer weiteren
Fehlerquelle, die darin besteht, daß bei konstanter Winkelgeschwindigkeit ω
PC die Mantelfläche 4 bei einem größeren Radius r
PC + Δr
PC schneller an der Bilderzeugungseinrichtung 3 vorübergeht als bei einem geringeren
Radius r
PC. Dadurch wird ein Bildbereich auf dem Teil der Mantelfläche 4 mit größerem Radius
r
PC + Δr
PC im Verhältnis zu der Mantelfläche 4 mit geringerem Radius r
PC in gestreckter Weise abgebildet, und zwar bereits bei der Bebilderung durch die Bilderzeugungseinrichtung
3. Auch dieser Effekt kann jedoch durch die Einstellung der Sensitivity als Sensitivity
Magic kompensiert werden. Dadurch wird erreicht, daß im Bereich der Verformung 9,
also auch im Bereich der Bildübertragung 8 die Oberfläche des elastischen Mantels
7 bei größeren Radien stärker gedehnt wird als im Bereich geringerer Radien und diese
Dehnung der Oberfläche des elastischen Mantels 7 sich nach Durchschreiten der Verformung
9 wieder derart zusammenzieht, daß der durch den großen Radius r
PC + Δr
PC auf der Mantelfläche 4 gestreckte Bildbereich auf seine gewünschte Länge zurückgeführt
ist. Durch die Einstellung der Sensitivity als Sensitivity Magic ist es somit möglich,
zwei Fehlerentstehungen mit einer Maßnahme zu unterbinden, indem der Overdrive Winkelgeschwindigkeitsfehler
an ihrer Entstehung hindert und die eben beschriebenen Bildfehler bei der Übertragung
auf den Übertragungszylinder 5 eliminiert.
[0036] Fig. 6a und 6b zeigen Ausführungsbeispiele für die Ausgestaltung des elastischen Mantels 7 des Übertragungszylinders
5.
[0037] Fig. 6a zeigt, wie auf den Kern 20 des Übertragungszylinders 5 ein stark elastisches Material
13 aufgebracht ist, das mit einer relativ harten Deckschicht 14 abgedeckt ist. Auf
diese Weise läßt sich eine für die Bildübertragung optimale Oberfläche mit einer stark
elastischen oder komprimierbaren Schicht 13 zur Erzielung der gewünschten Sensitivity
kombinieren.
[0038] Die
Fig. 6b zeigt eine Ausgestaltung des elastischen Mantels 7 mit einer Zwischenschicht 15.
Diese Zwischenschicht 15 kann beispielsweise aus härterem Material bestehen. Durch
eine derartige Zwischenschicht 15 ist eine gezielte Einstellbarkeit der Sensitivity
möglich. Dabei kann selbstverständlich ein elastischer Mantel 7 mit einer Zwischenschicht
15 ebenfalls mit einer Deckschicht 14 ausgestattet werden.
1. Druckvorrichtung (1) mit einem Bildzylinder (2), einer Bilderzeugungseinrichtung (3)
zur Bebilderung der Mantelfläche (4) des Bildzylinders (2) und einem Übertragungszylinder
(5), der das Bild vom Bildzylinder (2) auf einen Bedruckstoff (6) überträgt, wobei
der Übertragungszylinder (5) einen elastischen Mantel (7) besitzt, der am Bildübertragungsbereich
(8) vom Bildzylinder (2) eine Verformung (9) aufweist und wobei einer der Zylinder
(2 oder 5) den anderen über Friktion antreibt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Radius (r
PC) des Bildzylinders (2), der Radius (r
IT) des Übertragungszylinders (5), das Material und die Ausgestaltung des elastischen
Mantels (7) und die Lagerung (10, 11) der Zylinder (2, 5) derart ausgewählt und ausgestaltet
sind, daß sich für den über die Friktion angetriebenen Zylinder (2 oder 5) ein von
Änderungen des Engagements (Eng) - infolge einer Unrundheit des Bildzylinders (2)
- abhängiger Overdrive

ergibt, durch den die durch die Unrundheit des Bildzylinders (2) bedingten möglichen
Bildfehler vermieden werden.
2. Druckvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswahl und Ausgestaltungen derart erfolgen, daß die Winkelgeschwindigkeit
(ωPC oder ωIT) des über die Friktion angetriebenen Zylinders (2 oder 5) trotz einer Unrundheit des
Bildzylinders (2) konstant ist.
3. Druckvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswahl und Ausgestaltungen derart erfolgen, daß Bildfehler, welche durch
die Unrundheit des Bildzylinders (2) bereits bei der Bebilderung desselben entstehen,
durch die Änderung des Overdrives

infolge der durch die Unrundheit des Bildzylinders (2) bedingten Änderungen des Engagements
(Eng) korrigiert sind, sobald sich die Oberfläche des elastischen Mantels (7) nach
dem Durchschreiten der Verformung (9) an der Bildübertragungsstelle (8) entspannt.
4. Druckvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinder (2, 5) fest gelagert sind.
5. Druckvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens einer der Zylinder (2, 5) eine gefederte Lagerung (11) aufweist, derart,
daß in Abhängigkeit von der Unrundheit des Bildzylinders (2) eine Achsabstandsänderung
bewirkt wird.
6. Druckvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bildzylinder (2) durch den Übertragungszylinder (5) angetrieben wird.
7. Druckvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswahl derart erfolgt, daß für die Sensitivity (Sens) - das ist die Änderung
des Verhältnisses der Oberflächengeschwindigkeit (V
PC) des Bildzylinders (2) zur Oberflächengeschwindigkeit (V
IT) des Übertragungszylinders (5) in Abhängigkeit vom Engagement (Eng), letzteres ist
das Maß der Verformung (9) - folgende Bedingung erfüllt ist:

wobei sich die Größen folgendermaßen definieren:
- SensM = Sensitivity Magic, das ist die Sensitivity, bei der sich die Winkelgeschwindigkeit
(ωPC oder ωIT) des angetriebenen Zylinders (2 oder 5) nicht mehr durch Radiusabweichungen (ΔrPC) des Bildzylinders (2) verändert
- rPC = Radius des Bildzylinders (2),
-

= durchschnittliches Engagement zwischen den Zylindern (2 und 5),
- SensM = die Änderung des Verhältnisses der Oberflächengeschwindigkeiten des Bildzylinders
(2) zum Übertragungszylinder (5), also

infolge der Änderung des Drehmoments,
-

= das mittlere Drehmoment
8. Druckvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß für Fälle, in denen die Änderung der Sensitivity infolge von Drehmomentänderungen
gering ist und daher für die Erfüllung der Bedingung vernachlässigt werden kann, folgende
Bedingung erfüllt ist:
9. Druckvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Fall, daß der Radius (r
PC) des Bildzylinders (2) sehr groß ist im Verhältnis zum Engagement (Eng), letzteres
vernachlässigt wird und die zu erfüllende Bedingung somit folgendermaßen lautet:
10. Druckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensitivity Magic (SensM) durch eine Auswahl des Materials sowie die Ausgestaltung des elastischen Mantels
(7) und die Ausgestaltung der Lagerung der Zylinder (2, 5) erzielt wird.
11. Druckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswahl des Materials für den elastischen Mantel (7) nach der Poisson-Zahl
des Materials erfolgt.
12. Druckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswahl des Materials für den elastischen Mantel (7) nach der Kompressibilität
des Materials erfolgt.
13. Druckvorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein poriges Material ausgewählt wird.
14. Druckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine entsprechende Dicke (12) des elastischen Mantels (7) gewählt wird.
15. Druckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der elastische Mantel (7) aus verschiedenen Schichten (13, 14, 15) besteht.
16. Druckvorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der elastische Mantel (7) im wesentlichen aus einem stark elastischen Material
(13) besteht und eine im Verhältnis dazu relativ harte, aber noch elastische Deckschicht
(14) aufweist.
17. Druckvorrichtung nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der elastische Mantel (7) im wesentlichen aus einem stark elastischen Material
(13) besteht, in das mindestens eine relativ harte Zwischenschicht (15) eingebettet
ist.
18. Druckvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzielung der Sensitivity Magic (SensM) eine entsprechende Federkonstante für die gefederte Lagerung (11) gewählt wird.
19. Druckvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gefederten Lagerungen (11) derart ausgebildet sind, daß die Federwirkung nur
in Richtung der Achsabstandsänderung wirkt.
20. Druckvorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß Blattfedern (16) angeordnet sind, die sich mit ihrer Breitseite quer zur Richtung
der Achsabstandsänderung erstrecken.
21. Druckvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gefederten Lagerungen (11) mit einer Dämpfung versehen sind.
22. Druckvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens einer der Zylinder (2 oder 5) auf am Gehäuse (19) gefedert gelagerten
Auszapfen (17) mit Drehlagern (18) im Zylinderinneren gelagert ist.