(19)
(11) EP 1 071 056 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.01.2001  Patentblatt  2001/04

(21) Anmeldenummer: 00112123.5

(22) Anmeldetag:  06.06.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7G08G 1/00, G10L 13/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 16.07.1999 DE 19933318

(71) Anmelder: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
80809 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Weinmann, Ulrich, Dr.
    85386 Eching (DE)
  • Peters, Mike
    85356 Freising (DE)

   


(54) Verfahren zur drahtlosen Übertragung von Nachrichten zwischen einem fahrzeuginternen Kommunikationssytem und einem fahrzeuexternen Zentralrechner


(57) Bei einem Verfahren zur drahtlosen Übertragung von Nachrichten zwischen einem fahrzeuginternen Kommunikationssystem und einem fahrzeugexternen Zentralrechner, bei dem das fahrzeuginterne Kommunikationssystem eine akustische Ausgabeeinheit zur Wiedergabe einer empfangenen Nachricht aufweist, wird im fahrzeugexternen Zentralrechner die zunächst in Textform vorliegende, an das fahrzeuginterne Kommunikationssystem zu sendende Nachricht in eine Lautschrift umgeformt und in Form der Lautschrift zum fahrzeuginternen Kommunikationssystem übermittelt. Weiterhin wird im fahrzeuginternen Kommunikationssystem die Lautschrift in Sprache umgeformt und über die akustische Ausgabeeinheit ausgegeben.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur drahtlosen Übertragung von Nachrichten zwischen einem fahrzeuginternen Kommunikationssystem und einem fahrzeugexternen Zentralrechner.

[0002] Verfahren zur drahtlosen Übertragung von Nachrichten zwischen einem fahrzeuginternen Kommunikationssystem und einem fahrzeugexternen Zentralrechner sind beispielsweise im Zusammenhang mit RDS (Radio-Data-System) seit langem bekannt. Über RDS werden insbesondere aktuelle Verkehrsnachrichten in Form von Sprache an den Fahrer übermittelt.

[0003] Weiterhin sind allgemein Verfahren zur elektronischen Erzeugung eines gesprochenen Textes bzw. Verfahren zur Umformung von Text in Sprache (TTS=Text-To-Speech) bekannt, bei den in einem ersten Schritt der Text in Lautschrift (phonetisch-prosodische Parameter) und in einem zweiten Schritt die Lautschrift in Sprache transformiert wird. Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise in der US 5,592,585 beschrieben. Hierbei werden beide Schritte von einem einzigen speziellen Rechner durchgeführt.

[0004] In Zukunft soll in Kraftfahrzeugen das Senden und Empfangen auch von längeren Textnachrichten, wie beispielsweise von Diktaten und/oder von E-mail-Nachrichten, ermöglicht werden. Die Eingabe von Text zum Senden einer Nachricht über eine Tastatur oder das Lesen von Text einer empfangenen Nachricht lenkt insbesondere während der Fahrt vom Verkehrsgeschehen ab. Daher ist es wünschenswert, fahrzeugseitig das Senden von Nachrichten, die beim Empfänger in Form von Text ankommen sollen, und das Empfangen von Nachrichten, die vom Sender in Form von Text verfaßt werden, auf akustischem Wege zu ermöglichen. Mit herkömmlichen Systemen wäre hierzu im Fahrzeug ein Spracherkennungssystem und ein Text-To-Speech-System erforderlich. Hierzu wäre ein fahrzeuginternes Kommunikationssystem in seinem Systemaufwand stark zu erweitern. Dies ist jedoch nicht wünschenswert, da ein derartiges Kommunikationssystem noch eine Vielzahl anderer Funktionen übernehmen soll, wie beispielsweise den Betrieb eines Navigationssystems und/oder einer Telefonanlage.

[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, in Kraftfahrzeugen mittels eines fahrzeuginternen Kommunikationssystems das Senden und Empfangen auch von längeren Textnachrichten fahrzeugseitig auf akustischem Wege zu ermöglichen und dabei die erforderliche Rechenleistung des fahrzeuginternen Kommunikationssystems zu minimieren.

[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

[0007] Erfindungsgemäß weist zur drahtlosen Übertragung von Nachrichten zwischen einem fahrzeuginternen Kommunikationssystem und einem fahrzeugexternen Zentralrechner das fahrzeuginterne Kommunikationssystem eine akustische Ausgabeeinheit zur Wiedergabe einer empfangenen Nachricht auf. Im fahrzeugexternen Zentralrechner wird die zunächst in Textform vorliegende, an das fahrzeuginterne Kommunikationssystem zu sendende Nachricht in eine Lautschrift umgeformt und in Form der Lautschrift zum fahrzeuginternen Kommunikationssystem übermittelt. Im fahrzeuginternen Kommunikationssystem wird die Lautschrift in Sprache umgeformt und über die akustische Ausgabeeinheit ausgegeben. Somit kann beispielsweise eine am Zentralrechner angekommene E-mail an das Fahrzeug übertragen und vorgelesen werden.

[0008] Vorzugsweise weist das fahrzeuginterne Kommunikationssystem auch eine akustische Eingabeeinheit auf, über die eine gesprochene Nachricht aufgenommen wird, wonach diese gesprochene Nachricht im fahrzeuginternen Kommunikationssystem in Lautschrift umgeformt und an den fahrzeugexternen Zentralrechner übermittelt wird, der anschließend die in Lautschrift übermittelte Nachricht in Text umformt und in dieser Form abspeichert und/oder weiterverarbeitet. Liegt beispielsweise eine E-Mail-Nachricht vor wird diese vom Zentralrechner an den Empfänger weitergeleitet.

[0009] Die Nachrichten können im Fahrzeug in Form von Lautschrift gespeichert und verwaltet werden.

[0010] Die weniger aufwendige Umformung von Lautschrift in Sprache und umgekehrt wird erfindungsgemäß im Fahrzeug vorgenommen. Die hohe Rechenleistung, die zur Übersetzung der Lautschrift in Text und umgekehrt benötigt wird, wird auf ein fahrzeugexternes System, das ausreichende Rechenleistung aufweist, verlagert.

[0011] Darüber hinaus gibt eine Lautschrift Sprache in Form von komprimierten Audiodaten wieder. Daher kann beim Senden und Empfangen der Lautschrift der effektive Bandbreitebedarf zur Signalübertragung stark eingeschränkt werden, wodurch die Ladezeiten im fahrzeuginternen Kommunikationssystem minimiert werden.


Ansprüche

1. Verfahren zur drahtlosen Übertragung von Nachrichten zwischen einem fahrzeuginternen Kommunikationssystem und einem fahrzeugexternen Zentralrechner, bei dem das fahrzeuginterne Kommunikationssystem eine akustische Ausgabeeinheit zur Wiedergabe einer empfangenen Nachricht aufweist, bei dem im fahrzeugexternen Zentralrechner die zunächst in Textform vorliegende, an das fahrzeuginterne Kommunikationssystem zu sendende Nachricht in eine Lautschrift umgeformt wird und in Form der Lautschrift zum fahrzeuginternen Kommunikationssystem übermittelt wird und bei dem im fahrzeuginternen Kommunikationssystem die Lautschrift in Sprache umgeformt wird und über die akustische Ausgabeeinheit ausgegeben wird.
 
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das fahrzeuginterne Kommunikationssystem auch eine akustische Eingabeeinheit aufweist, über die eine gesprochene Nachricht aufgenommen wird, wonach diese gesprochene Nachricht im fahrzeuginternen Kommunikationssystem in Lautschrift umgeformt und an den fahrzeugexternen Zentralrechner übermittelt wird, der anschließend die in Lautschrift übermittelte Nachricht in Text umformt und in dieser Form abspeichert und/oder weiterverarbeitet.