[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schuh mit einer Laufsohle und einer Einlage
aus zwei randseitig miteinander flüssigkeitsdicht verbundenen Deckfolien, die zwischen
sich eine sich über den Sohlenbereich erstreckende, vorzugsweise gelartige Flüssigkeitsfüllung
einschließen.
[0002] Um einerseits eine gleichmäßige Druckverteilung über die Fußsohle sicherzustellen
und anderseits auf die Fußsohle eine Massagewirkung zu erzielen, sind Schuheinlagen
bekannt (DE 2 152 710 A), die aus zwei miteinander randseitig verschweißten Deckfolien
bestehen, die zwischen sich eine gelartige Flüssigkeitsfüllung einschließen, so daß
sich diese Einlage aufgrund der Flüssigkeitsfüllung an die jeweilige Fußform des Schuhbenützers
anpaßt und für eine gleichmäßige Druckverteilung über die Sohlenfläche sorgt. Da mit
der Änderung der örtlichen Druckbelastung bei der Gehbewegung die Flüssigkeitsfüllung
zwischen den Deckfolien verlagert wird, ergibt sich außerdem eine Massagewirkung auf
die Fußsohlen durch diese mit einer Dickenänderung der Einlage einhergehenden Flüssigkeitsverlagerung.
Diese bekannten Einlagen können jedoch keine vorteilhafte Fußstütze bilden, weil sie
aufgrund der druckbedingten Flüssigkeitsverlagerungen Fehlhaltungen des Fußes nicht
ausgleichen können; und zwar auch dann nicht, wenn der Sohlenbereich in einzelne Kammern
unterteilt wird, die außerdem die Massagewirkung wegen der dann örtlich beschränkten
Flüssigkeitsverdrängung beeinträchtigen.
[0003] Werden bei anderen bekannten Schuheinlagen (WO 98/31249 A1, US 4 471 538 A) auf der
dem Fuß zugekehrten Seite der Einlage örtlich begrenzte Flüssigkeitspolster vorgesehen,
so beschränkt sich die gleichmäßige Druckverteilung auf diese örtlich begrenzten Bereiche
der Schuheinlage, wobei zwangsläufig auf eine Massagewirkung der Fußsohle verzichtet
werden muß. Abgesehen davon können nur die Einlagenbereiche außerhalb der Flüssigkeitspolster
eine einer Fehlhaltung des Fußes entgegenwirkende Stützfunktion ausüben, was zu einer
zusätzlichen Beschränkung der Möglichkeiten für die Anordnung von Flüssigkeitspolstern
führt.
[0004] Zur Dämpfung von Stoßbelastungen auf den Fuß ist es bekannt (DE 42 00 041 A1, US
4 458 430 A), in der Laufsohle eines Schuhs sowohl im Vorfußals auch im Fersenbereich
je ein Flüssigkeitspolster vorzusehen und diese Flüssigkeitspolster miteinander über
Strömungskanäle zu verbinden, so daß bei einer Fußbelastung in einem Polsterbereich
Flüssigkeit in den jeweils anderen Polsterbereich strömen kann. Diese Flüssigkeitsverdrängung,
die beim Abrollen des Fußes während der Gehbewegung ein Hin- und Herpumpen der Flüssigkeit
zwischen den Flüssigkeitspolstern im Vorfuß- und Fersenbereich mit sich bringt, bewirkt
zwar eine Dämpfung von stoßartigen Fußbelastungen, doch leidet wegen der damit verbundenen
örtlichen Nachgiebigkeit der Laufsohle die Stützwirkung, zumal mit den Ausnehmungen
der Laufsohle deren Verwindungssteifigkeit bezüglich einer Längsachse erheblich herabgesetzt
wird.
[0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Schuh der eingangs geschilderten
Art so auszugestalten, daß die vorteilhaften Eigenschaften einer flüssigkeitsgefüllten
Einlage hinsichtlich der Druckverteilung und der Massagewirkung ausgenützt werden
können, ohne auf eine günstige Stützwirkung auf den Fuß verzichten zu müssen.
[0006] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Einlage mit der Flüssigkeitsfüllung
zwischen der Laufsohle und einer ein Fußbett bildenden Sohle vorgesehen ist.
[0007] Da sich der Fuß zufolge dieser Maßnahmen nicht unmittelbar, sondern über eine mit
einem entsprechenden Fußbett ausgebildete Sohle auf der flüssigkeitsgefüllten Einlage
abstützt, bildet diese Sohle einen Druckübertragungskörper, der für eine angemessene
Druckverteilung sorgt, was einerseits eine großflächigere Verdrängung der Flüssigkeitsfüllung
mit sich bringt und anderseits eine ausreichende Stützwirkung durch das Fußbett sicherstellt.
Da eine ein Fußbett bildende Sohle eine entsprechende Verwindungssteifigkeit und zumindest
eine in Längsrichtung größere Biegeweichheit als in Querrichtung aufweist, wird bei
einem gehbedingten Lastwechsel die Flüssigkeitsfüllung vor allem in Längsrichtung
des Schuhs hin- und herverlagert. Diese Flüssigkeitsverlagerung in Längsrichtung bringt
die angestrebte vorteilhafte Massagewirkung mit sich, weil sich diese Flüssigkeitsbewegung
der Sohlenbewegung mit dem Fußbett überlagert und für eine wellenartige Sohlenbewegung
sorgt.
[0008] Bei der Anordnung der flüssigkeitsgefüllten Einlage zwischen der Laufsohle und der
Sohle mit dem Fußbett ist darauf zu achten, daß durch die Sohlenbefestigung die durch
die Verdrängung der Flüssigkeitsfüllung bedingte Bewegung der Sohle mit dem Fußbett
nicht behindert wird, kann die Einlage mit der Flüssigkeitsfüllung zumindest mit einer
der beiden anschließenden Sohlen verklebt werden. Bei einer Verklebung der flüssigkeitsgefüllten
Einlage mit nur einer der beiden anschließenden Sohlen kann die Sohle mit dem Fußbett
aus dem Schuh entnommen werden, wobei die flüssigkeitsgefüllte Einlage entweder dem
Schuh oder der Sohle mit dem Fußbett zugeordnet ist.
[0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
die
- Fig. 1 bis 3
- die Sohle eines erfindungsgemäßen Schuhs jeweils in einem schematischen Längsschnitt
in drei unterschiedlichen Belastungsstellungen.
[0010] Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Sohle eines erfindungsgemäßen
Schuhs aus einer üblichen Laufsohle 1, einer ein Fußbett bildenden Sohle 2 und einer
sohlenartigen Einlage 3 zwischen diesen Sohlen 1 und 2. Die Einlage 3, die nicht zwingend
Sohlenform haben muß, weist zwei miteinander randseitig verschweißte oder verklebte
Deckfolien 4 auf, die zwischen sich eine Flüssigkeitsfüllung 5 einschließen, die vorzugsweise
aus einem Gel besteht. Diese Flüssigkeitsfüllung 5 kann innerhalb der Deckfolien 4
verlagert werden, wenn sich die Druckbelastung der Einlage 3 über die Sohle 2 mit
dem Fußbett ändert. Ausgehend von einer über die Sohlenfläche gleichmäßigen Belastung
nach der Fig. 1 wird bei einer Sohlenbelastung im Vorfußbereich entsprechend der Kraft
P
1 gemäß der Fig. 2 die Flüssigkeitsfüllung 5 aus dem Vorfußbereich gegen den Fersenbereich
hin verdrängt, was mit einer entsprechenden Aufwölbung der Sohle 2 mit dem Fußbett
im hinteren Sohlenbereich verbunden ist, wie dies ein Vergleich mit der in der Fig.
2 strichpunktiert eingezeichneten Ausgangsstellung der Sohle 2 erkennen läßt. Wird
nunmehr die Sohle 2 im Fersenbereich entsprechend der Kraft P
2 belastet, so wird die Flüssigkeitsfüllung 5 aus dem Fersenbereich in den Vorfußbereich
verdrängt, was gemäß der Fig. 3 eine Aufwölbung der Sohle 2 im Vorfußbereich zur Folge
hat. Bei einer während einer Gehbewegung abwechselnden Belastung der Schuhsohle im
Vorfuß- und im Fersenbereich stellt sich somit eine Wellenbewegung der Sohle 2 mit
dem Fußbett in Sohlenlängsrichtung ein, so daß durch diese sich der Abrollbewegung
überlagernde Wellenbewegung der Sohle 2 mit dem Fußbett eine sehr wirksame Fußsohlenmassage
erreicht wird. Da über die Sohle 2 die über den Fuß aufgebrachte Sohlenbelastung im
wesentlichen über die Sohlenbreite verteilt auf die Einlage 3 mit der Flüssigkeitsfüllung
5 übertragen wird, kann die Stützfunktion des Fußbettes der Sohle 2 trotz ihrer Abstützung
auf der Einlage 3 vorteilhaft ausgenützt werden, weil eben wegen der Druckübertragung
über die Sohle 2 die Stützfunktion beeinträchtigende, örtlich begrenzte Belastungsunterschiede
insbesondere quer zur Sohlenlängsrichtung ausgeglichen werden.
[0011] Zur Befestigung der Sohlen 1 und 2 mit der Einlage 3 können die Deckfolien 4 der
Einlage 3 mit den anschließenden Sohlen 1 und 2 verklebt werden, was eine gute Verbindung
dieser Schichten erlaubt, ohne die notwendige Beweglichkeit insbesondere der Sohle
2 mit dem Fußbett zu beeinträchtigen.
1. Schuh mit einer Laufsohle und einer Einlage aus zwei randseitig miteinander flüssigkeitsdicht
verbundenen Deckfolien, die zwischen sich eine sich über den Sohlenbereich erstreckende,
vorzugsweise gelartige Flüssigkeitsfüllung einschließen, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einlage (3) mit der Flüssigkeitsfüllung (5) zwischen der Laufsohle (1) und einer
ein Fußbett bildenden Sohle (2) vorgesehen ist.
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (3) mit der Flüssigkeitsfüllung
(5) zumindest mit einer der beiden anschließenden Sohlen (1, 2) verklebt ist.