[0001] Die Erfindung betrifft eine Abwickelvorrichtung für eine Umreifungsmaschine zum Abwickeln
von Band von einer Bandvorratsspule.
[0002] Mit einer solchen Abwickelvorrichtung wird die betreffende Umreifungsmaschine mit
dem Bandmaterial versorgt, das in dieser zum Umspannen eines jeweiligen Umreifungsgutes
benötigt wird.
[0003] Bei einer bekannten Abwickelvorrichtung der eingangs genannten Art ist eine relativ
kleine Bandvorratsspule zwischen zwei Rollflanschen eingeklemmt, die über einen Gewindeschaft
mit zugeordneter Mutter miteinander verbunden sind. Die Rollflansche stehen auf zwei
Walzen, von denen eine angetrieben ist. Demzufolge nimmt die pro Zeiteinheit abgewickelte
Bandlänge bei konstanter Antriebsgeschwindigkeit mit kleiner werdender Vorratsbandspule
entsprechend ab. Das abgewickelte Band wird in einen kastenförmigen Vorratsbehälter
gespeist, von dem die Umreifungsmaschine das Band abzieht. Der Bandvorrat liegt ungeordnet
im Vorratsbehälter, und von der Umreifungsmaschine rückwärts gefördertes Band liegt
frei im Raum. Es sind Seitenwände vorgesehen, die deutlich niedriger als die Rollflansche
sind. Abgesehen von einer reduzierten Führungswirkung besteht somit auch eine gewisse
Unfallgefahr, nachdem ein ungewolltes Berühren der drehenden Teile nicht ausgeschlossen
werden kann.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, eine verbesserte Abwickelvorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der die zuvor genannten Nachteile beseitigt sind.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung gelöst durch wenigstens zwei in Umfangsrichtung
der Bandvorratsspule hintereinander liegende Lagerwalzen, auf denen die Bandvorratsspule
mit ihrem jeweiligen Bandaußenumfang aufliegt, wobei zum Antreiben der Bandvorratsspule
zumindest die stromabwärts gelegene Lagerwalze antreibbar ist.
[0006] Aufgrund dieser Ausbildung können insbesondere auch größere Bandvorratsspulen verwendet
werden. Da die Bandvorratsspule mit ihrem jeweiligen Bandaußenumfang unmittelbar auf
den Lagerwalzen aufliegt, ist bei konstanter Drehzahl des Antriebs die Abwickelgeschwindigkeit
ab der Bandvorratsspule unabhängig von deren Durchmesser stets gleich. Selbst schwerere
größere Bandvorratsspulen sind einfach handhabbar. Mit den betreffenden Spulen kann
ein außerordentlich großer Bandvorrat bereitgestellt werden. Der erforderliche Steuerungsaufwand
ist minimal.
[0007] Die stromabwärts gelegene Lagerwalze ist zweckmäßigerweise mit einem Gummimantel
versehen. Durch einen solchen Gummimantel auf der stromabwärts gelegenen Lagerwalze
kann insbesondere bei einem Antrieb beider Lagerwalzen verhindert werden, daß Bandabschnitte
zwischen diesen beiden Walzen einen Bauch bilden. Durch die erhöhte Friktion zwischen
dem Gummimantel und der Bandvorratsspule ist die stromabwärts gelegene Lagerwalze
antriebsbestimmend. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die stromaufwärts gelegene
Lagerwalze eine Oberfläche aus beispielsweise Stahl besitzt, so daß diese stromaufwärts
gelegene Lagerwalze in erster Linie der Lagerung dient. Es ist somit insbesondere
auch denkbar, daß nur die stromabwärts gelegene Lagerwalze angetrieben ist.
[0008] Die Abwickelvorrichtung umfaßt zweckmäßigerweise zwei feststehende Seitenwände, die
vorzugsweise etwa die gleiche Höhe wie die Bandvorratsspule besitzen und zwischen
die die auf die Lagerwalzen abzusenkende Bandvorratsspule einführbar ist. Die Seitenwände
geben der Bandvorratsspule die gewünschte Stabilität. Es ist auch denkbar, daß die
Bandvorratsspule zwischen die Seitenwände auf die Lagerwalzen gerollt wird.
[0009] Die Seitenwände können mit nach oben hin offenen Ausnehmungen versehen sein, die
bis in den Bereich eines insbesondere durch einen hohlzylindrischen Kern definierten
zentralen Hohlraums der Bandvorratsspule reichen. Damit ist bei abgesetzter Bandvorratsspule
deren zentraler Hohlraum zugänglich, um beispielsweise ein Tragband, mit dem die Bandvorratsspule
zuvor an einem Kran befestigt war, wieder entfernen zu können.
[0010] Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform umfaßt die Abwickelvorrichtung
einen Bandzwischenspeicher, über den das von der Bandvorratsspule abgewickelte Band
der Umreifungsmaschine zugeführt und gespannt gehalten wird. Nachdem das Band durch
den Bandzwischenspeicher stets gespannt gehalten ist, ist ausgeschlossen, daß von
der Umreifungsmaschine rückwärts gefördertes Band frei im Raum liegt.
[0011] Der Antrieb der Bandvorratsspule ist zweckmäßigerweise in Abhängigkeit vom jeweiligen
Zustand des Bandzwischenspeichers bzw. der im Bandzwischenspeicher gespeicherten Menge
an Bandmaterial ansteuerbar. Damit kann beispielsweise verhindert werden, daß weiter
Band abgewickelt wird, nachdem der Bandeinzug im Bereich der Umreifungsmaschine gestoppt
wurde.
[0012] Vorteilhafterweise ist wenigstens ein Gewichtshebel vorgesehen, um die auf den Lagerwalzen
aufliegende Bandvorratsspule nach unten zu den Lagerwalzen hin zu belasten. Damit
ist sichergestellt, daß die gegen das Vorratsende hin immer leichter werdende Bandvorratsspule
bzw. der noch verbleibende Kern nicht von den Lagerwalzen abspringt. Der Gewichtshebel
kann beispielsweise schwenkbar an den feststehenden Seitenwänden gelagert sein.
[0013] Das von der Bandvorratsspule abgewickelte Band ist zweckmäßigerweise allgemein nach
oben zu dem Bandzwischenspeicher geführt.
[0014] Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abwickelvorrichtung
umfaßt der Bandzwischenspeicher nach Art eines Flaschenzuges wenigstens zwei Umlenkrollen,
über die das abgewickelte Band unter Bildung einer Bandreserve geführt ist, wobei
wenigstens eine ortsfest gelagerte obere Umlenkrolle und wenigstens eine in vertikaler
Richtung verschiebbare untere Umlenkrolle vorgesehen sind.
[0015] Dabei kann die untere Umlenkrolle insbesondere an einem Schlitten montiert sein,
der entlang einer Schlittenführung in vertikaler Richtung verschiebbar ist.
[0016] Der Antrieb der Bandvorratsspule ist vorteilhafterweise in Abhängigkeit von der vertikalen
Position der unteren Umlenkrolle bzw. des Schlittens ansteuerbar. Dabei ist dieser
Antrieb der Bandvorratsspule zweckmäßigerweise so angesteuert, daß er eingeschaltet
ist, wenn die untere Umlenkrolle bzw. der Schlitten eine vorgebbare Position einnimmt
oder sich oberhalb dieser befindet, und ausgeschaltet ist, wenn die untere Umlenkrolle
bzw. der Schlitten sich unterhalb dieser vorgebbaren Position befindet.
[0017] Zur Überwachung der vertikalen Position der unteren Umlenkrolle bzw. des Schlittens
ist zweckmäßigerweise wenigstens ein Sensor vorgesehen. Dabei kann insbesondere wenigstens
ein vorzugsweise der Schlittenführung zugeordneter vertikal verstellbarer Sensor vorgesehen
sein.
[0018] Vorzugsweise ist die Umfangsgeschwindigkeit der wenigstens einen angetriebenen Lagerwalze
zumindest im wesentlichen gleich der Geschwindigkeit, mit der das Band in die Umreifungsmaschine
eingezogen wird. Bei eingeschaltetem Antrieb der Bandvorratsspule wird somit verhindert,
daß mehr Bandmaterial geliefert wird, als von der Umreifungsmaschine benötigt wird.
[0019] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht einer Abwickelvorrichtung,
- Figur 2
- eine schematische Stirnansicht der Abwickelvorrichtung in Richtung des Pfeiles F der
Figur 1,
- Figur 3
- eine schematische Draufsicht der Abwickelvorrichtung ohne Bandvorratsspule und
- Figur 4
- eine schematische Seitenansicht einer Umreifungsmaschine mit zugeordneter Abwickelvorrichtung.
[0020] Die Figuren 1 bis 4 zeigen in rein schematischer Darstellung eine Abwikkelvorrichtung
10 für eine Umreifungsmaschine 12 (vgl. Figur 4) zum Abwickeln eines beispielsweise
aus Kunststoff bestehenden Bandes 14 von einer Bandvorratsspule 16.
[0021] Die Bandvorratsspule 16 weist im vorliegenden Fall einen hohlzylindrischen Kern 18
auf, der beispielsweise aus Hartkarton bestehen kann und auf den der Bandvorrat aufgewickelt
ist.
[0022] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel werden große Bandvorratsspulen wie beispielsweise
sogenannte Jumbo-coils mit bis zu etwa 4000 m aufgewickeltem Kunststoffband verwendet.
[0023] Die Abwickelvorrichtung 10 umfaßt wenigstens zwei in Umfangsrichtung der Bandvorratsspule
16 hintereinander liegende Lagerwalzen 20, 22, auf denen die Bandvorratsspule 16 unmittelbar
mit ihrem jeweiligen Bandaußenumfang aufliegt.
[0024] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind beide Lagerwalzen 20, 22 mit gleicher
Umfangsgeschwindigkeit angetrieben. Die stromabwärts gelegene Lagerwalze 22 ist jedoch
mit einem Gummimantel 24 versehen, während die Oberfläche der stromaufwärts gelegenen
Lagerwalze 20 aus Stahl besteht. Durch die im Vergleich zur Friktion zwischen dem
Stahlmantel und der Bandvorratsspule 16 erhöhte Friktion zwischen dem Gummimantel
24 und der Vorratsspule 16 ist die stromabwärts gelegene Lagerwalze 22 für die Bandvorratsspule
16 antriebsbestimmend, während die stromaufwärts gelegene Lagerwalze 20 in erster
Linie der Lagerung dient. Es ist somit insbesondere auch denkbar, daß nur die stromabwärts
gelegene Lagerwalze 22 angetrieben ist.
[0025] Wie insbesondere anhand der Figuren 1 und 3 zu erkennen ist, wird beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel über einen elektrischen Antriebsmotor 26 zunächst die stromaufwärts
gelegene Lagerwalze 20 und über diese die stromabwärts gelegene Lagerwalze 22 angetrieben.
[0026] Die Abwickelvorrichtung 10 umfaßt überdies zwei feststehende, beispielsweise aus
Blech gefertigte Seitenwände 28, die vorzugsweise etwa die gleiche Höhe wie die Bandvorratsspule
16 besitzen können. Im vorliegenden Fall ragen diese Seitenwände 28 nach oben etwas
über die Bandvorratsspule 16 hinaus.
[0027] Die Bandvorratsspule 16 wird beispielsweise mittels eines Krans zwischen die Seitenwände
28 eingeführt und auf die beiden Lagerwalzen 20, 22 abgesenkt.
[0028] Wie am besten anhand der Figuren 1 und 4 zu erkennen ist, sind die Seitenwände 28
mit nach oben hin offenen Ausnehmungen 30 versehen, die bis in den Bereich des durch
den hohlzylindrischen Kern 18 definierten zentralen Hohlraums 32 der Bandvorratsspule
16 reichen. Bei abgesetzter Bandvorratsspule 16 ist der zentrale Hohlraum 32 somit
zugänglich, um beispielsweise ein Tragband, mit dem die Bandvorratsspule 16 am Kran
befestigt war, wieder entfernen zu können. Im Anschluß daran wird die Bandvorratsspule
16 durch einen Gewichtshebel 34 belastet, der sicherstellt, daß die gegen das Vorratsende
hin immer leichter werdende Bandvorratsspule 16 bzw. der noch verbleibende Kern 18
nicht von den Lagerwalzen 20, 22 abspringt.
[0029] Der Gewichtshebel 34 ist am einen Ende 34' schwenkbar an den feststehenden Seitenwänden
28 gelagert. An seinem anderen, freien Ende 34'' ist er mit Rollen 36 versehen, über
die er auf der Bandvorratsspule 16 aufliegt.
[0030] Das von der Bandvorratsspule 16 abgewickelte Band 14 ist über die Bandvorratsspule
16 hinweg schräg nach oben zu einem Bandzwischenspeicher 38 geführt, über den das
von der Bandvorratsspule 16 abgewickelte Band 14 der Umreifungsmaschine 12 zugeführt
und gespannt gehalten wird (vgl. insbesondere Figur 4).
[0031] Wie weiter unten noch näher beschrieben wird, ist der den Elektromotor 26 umfassende
Antrieb der Bandvorratsspule 16 über eine entsprechende Steuerung in Abhängigkeit
vom jeweiligen Zustand des Bandzwischenspeichers 38 bzw. der im Bandzwischenspeicher
38 gespeicherten Menge an Bandmaterial ansteuerbar.
[0032] Im vorliegenden Fall umfaßt der Bandzwischenspeicher 38 nach Art eines Flaschenzuges
wenigstens zwei Umlenkrollen 40, 42, über die das abgewickelte Band 14 unter Bildung
einer Bandreserve 44 (vgl. insbesondere Figur 4) geführt ist, wobei wenigstens eine
ortsfest gelagerte obere Umlenkrolle 40 und wenigstens eine in vertikaler Richtung
verschiebbare untere Umlenkrolle 42 vorgesehen sind. Im vorliegenden Fall sind vier
ortsfest und gleichachsig gelagerte obere Umlenkrollen 40 und drei vertikal verschiebbare,
gleichachsig gelagerte untere Umlenkrollen 42 vorgesehen. Die unteren Umlenkrollen
42 sind an einem Schlitten 46 montiert, der entlang einer Schlittenführung 48 in vertikaler
Richtung verschiebbar ist. Das Band 14 ist zur Bildung der Bandreserve 44 entsprechend
um die oberen und unteren Umlenkrollen 40 bzw. 42 geführt.
[0033] Ausgehend von der Bandvorratsspule 16 läuft das Band zunächst auf eine der oberen
Umlenkrollen 40 auf. Schließlich läuft das Band 14 wieder von einer der oberen Umlenkrollen
40 zu einer stationären unteren Rolle 50, um über diese der Umreifungsmaschine 12
zugeführt zu werden.
[0034] Der den Elektromotor 26 umfassende Antrieb der Bahnvorratsspule 16 ist im vorliegenden
Fall in Abhängigkeit von der vertikalen Position der unteren Umlenkrollen 42 bzw.
des Schlittens 46 ansteuerbar. Dabei ist dieser Antrieb der Bandvorratsspule 16 so
ansteuerbar, daß er eingeschaltet ist, wenn die unteren Umlenkrollen 42 bzw. der Schlitten
46 eine vorgebbare Position einnehmen oder sich oberhalb dieser befinden, und ausgeschaltet
ist, wenn die unteren Umlenkrollen 42 bzw. der Schlitten 46 sich unterhalb dieser
vorgebbaren Position befinden.
[0035] Dazu kann wenigstens ein vorzugsweise der Schlittenführung 48 zugeordneter vertikal
verstellbarer Sensor 52 vorgesehen sein (vgl. insbesondere die Figuren 1 und 4). Über
den in der Höhe verstellbaren Sensor 52 kann somit der Antrieb der Lagerwalzen 20,
22 und damit der Bandvorratsspule 16 entsprechend gesteuert werden, wozu der Sensor
52 mit der bereits erwähnten Steuerung verbunden sein kann.
[0036] Befinden sich die unteren Umlenkrollen 42 bzw. der Schlitten 46 beim Sensor 52 oder
oberhalb dieses Sensors 52, so treibt der Elektromotor 26 die Bandvorratsspule 16
an. Befinden diese sich unterhalb des Erfassungsbereichs des Sensors 52, so ist der
Antriebsmotor 26 abgeschaltet. Die Umfangsgeschwindigkeit der angetriebenen Lagerwalzen
20, 22 und damit die Abwickelgeschwindigkeit des Bandes 14 entspricht vorzugsweise
zumindest annähernd der Geschwindigkeit, mit der das Band 14 in die Umreifungsmaschine
12 eingezogen wird.
[0037] Wie insbesondere anhand der Figur 4 zu erkennen ist, kann die stationäre untere Rolle
50 an der Schlittenführung 48 gelagert sein.
[0038] Gemäß Figur 4 wird das Band 14 im Anschluß an die stationäre untere Rolle 50 über
ein Umlenkaggregat 54 einem Umreifungsaggregat 56 der Umreifungsmaschine 12 zugeführt.
[0039] Überdies ist anhand der Figur 4 zu erkennen, daß die Umreifungsmaschine 12 bzw. deren
Umreifungsaggregat 56 ein Bandeinführ- und Spannaggregat 60 umfaßt, das mit einer
Spannvorrichtung 62 zum Endspannen des beispielsweise aus Kunststoff bestehenden Bandes
14 versehen ist. Im Bereich eines Führungskanals 64 ist ein mit einem reversierbaren
Antrieb verbundenes Förderrollenpaar 66 angeordnet. Es ist dazu bestimmt, das von
der Abwickelvorrichtung 10 herkommende und durch die Spannvorrichtung 62 hindurchgeführte
Band 14 in einer der Spannrichtung S entgegengesetzten Vorschubrichtung durch ein
Klemm- und Verschlußaggregat 68 hindurch und mit dem freien Bandende 14' voraus in
einen Führungsrahmen 70 einzuschießen, bis das Bandende 14' an einem Anschlag im Klemm-
und Verschlußaggregat 68 ansteht. Der Führungsrahmen 70 verläuft um das Umreifungsgut
72 herum. Überdies ist das Förderrollenpaar 66 dazu bestimmt, das um das Umreifungsgut
72 herumgeführte und mittels einer ersten Bandklemmeinheit 74 des Klemm- und Verschlußaggregates
68 in einem Abstand zum am Anschlag anstehenden Bandende 14' festgeklemmte Band 14
in Spannrichtung S zurückzuziehen, bis es sich an das Umreifungsgut 72 angelegt hat.
[0040] Das Klemm- und Verschlußaggregat 68 weist eine zweite Bandklemmeinheit 74' und zwischen
den Bandklemmeinheiten 74 und 74' eine Verschweißeinheit 76 auf.
[0041] Nachdem das Förderrollenpaar 66 das Band 14 in Spannrichtung S zurückgezogen und
dieses sich am Umreifungsgut 72 angelegt hat, tritt die Spannvorrichtung 62 in Funktion,
wodurch das Band 14 erfaßt und auf die vorbestimmte Spannkraft gespannt wird. Sobald
diese erreicht ist, tritt das Klemm- und Verschlußaggregat 68 in Funktion, indem die
zweite Bandklemmeinheit 74' das Band 14 festklemmt und die Verschweißeinheit 76 die
beiden einander überlappenden Abschnitte des Bandes 14 durch Erhitzen und Klemmen
miteinander verschweißt. Danach wird mittels des Klemm- und Verschlußaggregats 68
das Band 14 in Spannrichtung gesehen stromabwärts der Schweißstelle durchtrennt.
[0042] Die Funktionsweise der Abwickelvorrichtung 10 ist wie folgt:
[0043] Es sei davon ausgegangen, daß sich die unteren Umlenkrollen 42 in einer Position
unterhalb des Sensors 52 befinden. Wird nun Band 14 in Richtung des Pfeiles E in die
Umreifungsmaschine 12 eingezogen, so werden die vertikal verschiebbaren unteren Umlenkrollen
42 angehoben, bis sie in den Bereich des Sensors 52 gelangen. Nun treibt der Antriebsmotor
26 die Bandvorratsspule 16 an. Infolge der zuvor genannten Geschwindigkeitsverhältnisse
bleiben die vertikal verschiebbaren unteren Umlenkrollen 42 im Wirkbereich des Sensors
52 stehen. Sobald nun die Umreifungsmaschine 12 den Bandeinzug stoppt, bewegen sich
die unteren Umlenkrollen 42 nach unten aus dem Erfassungsbereich des Sensors 52 heraus,
was zur Folge hat, daß der Antriebsmotor 26 über die zugeordnete Steuerung abgestellt
wird. Die Umreifungsmaschine 12 gibt beim Anlegen des Bandes 14 an das Umreifungsgut
72 Band an den Bandzwischenspeicher oder Akkumulator 38 zurück, wodurch sich die vertikal
verschiebbaren Umlenkrollen 46 in Richtung nach unten bewegen. Beim nächsten Umreifungszyklus
wiederholt sich dieser Ablauf.
[0044] Bei dieser Abwickelvorrichtung 10 ist die Abwickelgeschwindigkeit ab der Bandvorratsspule
16 unabhängig von deren Durchmesser stets gleich, was dadurch erreicht wird, daß die
Bandvorratsspule 16 unmittelbar auf den Lagerwalzen 20, 22 aufliegt. Die schweren
großen Bandvorratsspulen von beispielsweise etwa 70 kg sind einfach handhabbar, und
es kann ein außerordentlich großer Bandvorrat bereitgestellt werden. Der Steuerungsaufwand
ist minimal. Durch den Gummimantel 24 auf der stromabwärts gelegenen Lagerwalze 22
wird verhindert, daß Bandabschnitte zwischen den beiden Lagerwalzen 20, 22 einen Bauch
bilden. Die Seitenwände 28 geben der Bandvorratsspule 16 die gewünschte Stabilität.
Die Bandvorratsspule 16 kann beispielsweise zwischen die Seitenwände 28 auf die Lagerwalzen
20, 22 gerollt werden.
[0045] Zweckmäßigerweise wird die Abwickelgeschwindigkeit stets konstant gehalten, d.h.
der Elektromotor stets bei einer gleichen Drehzahl betrieben. Die Einzugsgeschwindigkeit
im Bereich der Umreifungsmaschine kann grundsätzlich auch größer oder kleiner als
die Abwickelgeschwindigkeit sein.
1. Abwickelvorrichtung (10) für eine Umreifungsmaschine (12) zum Abwickeln von Band (14)
von einer Bandvorratsspule (16),
gekennzeichnet durch
wenigstens zwei in Umfangsrichtung der Bandvorratsspule (16) hintereinander liegende
Lagerwalzen (20, 22), auf denen die Bandvorratsspule (16) mit ihrem jeweiligen Bandaußenumfang
aufliegt, wobei zum Antreiben der Bandvorratsspule (16) zumindest die stromabwärts
gelegene Lagerwalze (22) antreibbar ist.
2. Abwickelvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die stromabwärts gelegene Lagerwalze (22) mit einem Gummimantel (24) versehen
ist und die stromaufwärts gelegene Lagerwalze (20) vorzugsweise eine Oberfläche aus
Stahl besitzt.
3. Abwickelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie zwei feststehende Seitenwände (28) umfaßt, die vorzugsweise etwa die gleiche
Höhe wie die Bandvorratsspule (16) besitzen und zwischen die die auf die Lagerwalzen
(20, 22) abzusenkende Bandvorratsspule (16) einführbar ist.
4. Abwickelvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwände (28) mit nach oben hin offenen Ausnehmungen (30) versehen sind,
die bis in den Bereich eines insbesondere durch einen hohlzylindrischen Kern (18)
definierten zentralen Hohlraums (32) der Bandvorratsspule (16) reichen.
5. Abwickelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
einen Bandzwischenspeicher (38), über den das von der Bandvorratsspule (16) abgewickelte
Band (14) der Umreifungsmaschine (12) zugeführt und gespannt gehalten wird.
6. Abwickelvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb der Bandvorratsspule (16) in Abhängigkeit vom jeweiligen Zustand des
Bandzwischenspeichers (38) bzw. der im Bandzwischenspeicher (38) gespeicherten Menge
an Bandmaterial ansteuerbar ist.
7. Abwickelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Gewichtshebel (34) vorgesehen ist, um die auf den Lagerwalzen (20,
22) aufliegende Bandvorratsspule (16) nach unten zu den Lagerwalzen (20, 22) hin zu
belasten, wobei der Gewichtshebel (34) vorzugsweise schwenkbar an den feststehenden
Seitenwänden (28) gelagert ist.
8. Abwickelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das von der Bandvorratsspule (16) abgewickelte Band (14) allgemein nach oben zu
dem Bandzwischenspeicher (38) geführt ist.
9. Abwickelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bandzwischenspeicher (38) nach Art eines Flaschenzuges wenigstens zwei Umlenkrollen
(40, 42) umfaßt, über die das abgewickelte Band (14) unter Bildung einer Bandreserve
(44) geführt ist, wobei wenigstens eine ortsfest gelagerte obere Umlenkrolle (40)
und wenigstens eine in vertikaler Richtung verschiebbare untere Umlenkrolle (42) vorgesehen
sind.
10. Abwickelvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die untere Umlenkrolle (42) an einem Schlitten (46) montiert ist, der entlang
einer Schlittenführung (48) in vertikaler Richtung verschiebbar ist.
11. Abwickelvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb der Bandvorratsspule (16) in Abhängigkeit von der vertikalen Position
der unteren Umlenkrolle (42) bzw. des Schlittens (46) ansteuerbar ist.
12. Abwickelvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb der Bandvorratsspule (16) so angesteuert ist, daß er eingeschaltet
ist, wenn die untere Umlenkrolle (42) bzw. der Schlitten (46) eine vorgebbare Position
einnimmt oder sich oberhalb dieser befindet, und ausgeschaltet ist, wenn die untere
Umlenkrolle (42) bzw. der Schlitten (46) sich unterhalb dieser vorgebbaren Position
befindet.
13. Abwickelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Überwachung der vertikalen Position der unteren Umlenkrolle (42) bzw. des
Schlittens (46) wenigstens ein insbesondere der Schlittenführung (48) zugeordneter,
vorzugsweise vertikal verstellbarer Sensor (52) vorgesehen ist.
14. Abwickelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umfangsgeschwindigkeit der wenigstens einen angetriebenen Lagerwalze (22,
20) zumindest im wesentlichen gleich der Geschwindigkeit ist, mit der das Band (14)
in die Umreifungsmaschine (12) eingezogen wird.