[0001] Die Erfindung betrifft eine Förderanlage zum Zusammentragen und Bearbeiten von Druckbogen,
die auf einer sattelförmigen Auflage einer Transporteinrichtung rittlings durch umlaufende
Mitnehmer transportiert und mittels eines Schwertes der Transporteinrichtung entnommen
und einer Abhebevorrichtungen übergeben werden.
[0002] Eine Förderanlage dieser ist durch die CH-A-358 100 der Anmelderin bekannt geworden.
Um die Druckprodukte von der Transportvorrichtung abzuheben, ist ein Abhebeschwert
vorgesehen, das unter einem in einer Reitschiene angebrachten Längsschlitz angeordnet
ist. Mittels eines Betätigungssystems wird dieses Schwert periodisch mit einer vertikalen
Bewegungskomponente und einer in Vorschubrichtung orientierten Bewegungskomponente
schräg zur Vorschubrichtung durch den genannten Längsschlitz hochgehoben. Mit dieser
Bewegung des Abhebeschwertes werden die Druckbogen von der Transportvorrichtung abgehoben.
Die Druckbogen sind gefalzte, einzelne oder zu Broschüren vereinigte Papierbogen.
[0003] Eine verbesserte Förderanlage dieser Art zeigt die CH-A-525-142 des Anmelders. Diese
Anlage soll eine höhere Geschwindigkeit ermöglichen. Die Papierbogen werden hier ebenfalls
mit einem Schwert angehoben, das periodisch mit einer vertikalen und einer in Vorschubrichtung
orientierten Komponente bewegt wird. Die mit dem Schwert hochgehobenen Papierbogen
werden zwischen hintereinander angeordneten, angetriebenen Rollenpaare hineingeschoben.
Um die Papierbogen vor der Übernahme durch die Rollenpaare aus dem Wirkbereich der
Sammelkette zu bringen, sind Hilfsschwerter vorgesehen.
[0004] Obwohl sich die genannten Anlagen in der Praxis an sich vielfach bewährt haben, hat
sich der Erfinder die Aufgabe gestellt, eine Anlage dieser Art zu schaffen, die einfacher
und dennoch leistungsfähig.und funktionssicher ist.
[0005] Die Aufgabe ist bei einer gattungsgemässen Förderanlage dadurch gelöst, dass die
Transporteinrichtung sich im Bereich des Schwertes absenkt und die Mitnehmer die Druckprodukte
auf das in Förderrichtung unbewegliche Schwert aufschieben. Bei der erfindungsgemässen
Anlage muss das Schwert nicht bewegt werden. Einerseits wird damit das bisher erforderliche
und vergleichsweise aufwendige Bewegungssystem hinfällig und andererseits werden die
Bogen schonender behandelt, da das Schwert auf die Bogen keine Schläge ausübt. Die
Bogen werden durch die Mitnehmer auf das stillstehende Schwert aufgeschoben und anschliessend
werden die Mitnehmer durch das Absenken der Transporteinrichtung jeweils in eine Position
gebracht, in welcher sie nicht mehr auf die Bogen wirken. Die erfindungsgemässe Anlage
ermöglicht eine kontinuierliche und sehr schonend aber auch schnelle Übergabe der
Bogen von der Transporteinrichtung zum Schwert, wo die Bogen jeweils von einer Abhebevorrichtung
gefasst werden. Die Abhebevorrichtung ist vorzugsweise eine rotierende Vorrichtung,
wie sie in der EP 0 771 675 A der Anmelderin offenbart ist.
[0006] Die Übergabe der Bogen an das Schwert ist dann besonders funktionssicher und schonend,
wenn gemäss einer Weiterbildung der Erfindung das Schwert eine obere Auflaufkante
aufweist, die mit einer Firstlinie der Transporteinrichtung fluchtend verläuft. Die
Mitnehmer schieben die Bogen jeweils auf diese Auflaufkante, wobei sie nicht oder
nur unwesentlich angehoben und somit im wesentlichen horizontal und in gerader Linie
gefördert werden.
Das Abheben der Bogen vom Schwert ist dann besonders sicher, wenn das Schwert wenigstens
eine Vertiefung aufweist, in deren Bereich die Bogen beispielsweise durch eine rotierende
Abhebevorrichtung am Falz gefasst, beispielsweise durch Klemmen erfasst werden können.
Sind nach einer Weiterbildung der Erfindung im Abstand zueinander zwei Ausnehmungen
angeordnet, so können die Bogen jeweils an zwei im Abstand zueinander angeordneten
Stellen gefasst werden. Dies ermöglicht eine besonders sichere Führung der Bogen beim
Abheben vom Schwert.
[0007] Die Transporteinrichtung weist gemäss einer Weiterbildung der Erfindung eine Doppelkette
auf und das Schwert greift zwischen die beiden Stränge dieser Doppelkette. Dies ist
möglich, da das Schwert vergleichsweise schmal ausgebildet sein kann.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist seitlich neben der Transportvorrichtung
ein sich horizontal erstreckendes Führungsblech für die Druckprodukte angeordnet.
Dieses Führungsblech erstreckt sich vorzugsweise in den Bereich des Schwertes und
führt die Bogen in diesem Bereich, so dass sie V-förmig geöffnet sind und die Mitnehmer
im sich senkenden Bereich der Transporteinrichtung sehr schnell in eine Position gebracht
werden, in welcher sie ausserhalb ihres Wirkungsbereiches sind. Vorzugsweise ist an
jeder Seite der Transportvorrichtung ein Führungsblech angeordnet.
[0009] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Ansicht einer erfindungsgemässen Förderanlage,
- Fig. 2
- schematisch eine Ansicht der Förderanlage in Richtung des Pfeils II der Figur 1, und
- Fig. 3a bis 3c
- schematisch das Aufschieben von Druckproben auf das Schwert.
[0011] Die dargestellte Förderanlage weist eine in Figur 1 abschnittweise dargestellte Transportvorrichtung
2 auf, die gemäss Figur 2 ein Gestell 24 besitzt, das an einem Maschinenständer 25
angebracht ist. Die Transportvorrichtung 2 weist eine endlose Doppelkette 5 auf, die
um ein Kettentriebrad 3, Umlenkkettenräder 4 und 9 sowie um weitere hier nicht gezeigte
Kettenräder umgelegt ist. Die Doppelkette 5 besitzt gemäss Figur 2 zwei Kettenstränge
5a, die parallel zueinander verlaufen und einen Zwischenraum 26 bilden. Die beiden
Kettenstränge 5a weisen jeweils eine in Figur 1 angedeutete Gliederkette 7 auf, auf
welche Auflageteile 6 aufgerastet sind.
[0012] Diese Teile 6 laufen somit mit den Kettensträngen 5a mit und bilden gemäss Figur
2 eine sattel- oder dachförmige Auflage. Die beiden Kettenstränge 5a laufen mit gleicher
Geschwindigkeit. Auf die Gliederketten sind zudem in gleichen Abständen Mitnehmer
8 aufgesetzt, die gemäss Figur 2 jeweils seitig vorstehen. Zwischen jeweils zwei Mitnehmern
8 wird gemäss Figur 1 ein rittlings auf der Doppelkette 5 aufliegendes Druckprodukt
1 von rechts nach links transportiert. Die Mitnehmer 8 liegen jeweils rückseitig und
im Bereich eines Falzes la an einem Druckprodukt 1 an. Die Druckprodukte 1 werden
beispielsweise mit einem hier nicht gezeigten Anleger auf die Transportvorrichtung
2 oder eine vorgelagerte Sammelkette aufgelegt.
[0013] Die beiden Bogenteile 1b sind mittels feststehender, an einem Gestell befestigten
Führungsblechen 11 geführt, derart, dass die Bogen 1 jeweils gemäss Figur 2 im Vertikalschnitt
V-förmig geöffnet sind. Die Bleche 11 bilden jeweils eine Ebene und gemäss Figur 2
zur Vertikalen geneigte Gleitfläche lla. Die Bleche 11 erstrecken sich gemäss Figur
1 vorzugsweise im wesentlichen über die gesamte Länge der Förderstrecke und insbesondere
im wesentlichen bis in den Bereich des Kettentriebrades 3. Die Bleche 11 sind wie
erwähnt feststehend und mit geeigneten Mitteln über das Gestell 24 und an einem Maschinengestell
25 befestigt.
[0014] Die Doppelkette 5 ist gemäss Figur 1 im Abstand zum Kettentriebrad 3 durch das Kettenrad
9 umgelenkt, derart, dass in einem Übergabebereich A eine Knickstelle B gebildet wird,
an der eine in den Figuren 3a bis 3c strichpunktiert gezeigte Firstlinie 14 von einem
horizontalen Bereich 14a in einen geneigten und absteigenden Bereich 14b übergeht.
[0015] Im Übergabebereich A greift ein feststehend angeordnetes Schwert 13 in die Lücke
26 und damit zwischen die beiden Kettenstränge 5a ein. Das Schwert 13 ist eine vergleichsweise
schmale Schiene und besitzt eine obere Kante 13b, die im wesentlichen horizontal verläuft.
An einem vorderen Ende 13a taucht diese Kante 13b gemäss Figur 3a etwas unter den
horizontalen Bereich 14a der Firstlinie 14. Der horizontale Verlauf der Kante 13b
ist durch zwei Vertiefungen 13d unterbrochen, die im Abstand zueinander angeordnet
sind. Zwischen den beiden Ausnehmungen 13d befindet sich ein nach oben vorstehender
Führungsansatz 13c, der wie gezeigt in Transportrichtung flach ansteigend und anschliessend
steil abfallend ausgebildet ist.
[0016] Über dem Schwert 13 ist eine Abhebevorrichtung 30, auch Auslage genannt, angeordnet,
die einen propellerförmigen Träger 21 aufweist, der im Uhrzeigersinn um eine feststehende
Achse 20 rotierend angetrieben ist. Der Antrieb erfolgt beispielsweise über ein Getriebe
17, das ein Antriebsrad 15 sowie eine Spannrolle 18 aufweist, um die ein Zahnriemen
16 gelegt ist, der mit einem Rad 19 in Eingriff ist. Am Träger 21 sind in symmetrischer
Anordnung im Abstand zur Achse 20 jeweils ein Greiforgan 22 angeordnet, mit dem ein
Bogen 1 im Bereich seines Falzes la gefasst werden kann. Die Greiforgane 22 weisen
beispielsweise jeweils zwei im Abstand zueinander angeordnete Klemmen 22a auf. Der
Träger 21 rotiert taktgenau zur Transporteinrichtung 2.
[0017] Nachfolgend wird die Arbeitsweise der Förderanlage erläutert. Die endlose Doppelkette
5 ist gemäss Figur 1 in Richtung des Pfeiles 12 angetrieben und transportiert die
Druckprodukte 1 entsprechend von rechts nach links. Hierbei sind die Druckproducke
1 durch die Auflageteile 6 sowie die Führungsbleche 11 geführt. Erreicht nun ein Druckprodukt
1 gemäss Figur 3a den Übergabebereich A, so wird dieses mit der vorlaufenden Kante
lc auf das vordere Ende 13a des Schwertes 13 durch den anliegenden Mitnehmer 8 aufgeschoben
und etwa im Knickpunkt B läuft das Druckprodukt 1 an seinem vorderen Ende am Falz
14a auf die Kante 13b auf. Das Schwert 13 greift hierbei mit seinem vorderen Ende
13a zwischen die beiden Teile 1b des Bogens 1. Der Mitnehmer 8 schiebt nun den Bogen
1 kontinuierlich auf das Schwert 13 auf, bis die vorlaufende Kante lc etwa die in
Figur 3b gezeigte Stellung erreicht hat.
[0018] Beim weiteren Transport führt nun der schiebende Mitnehmer 8 infolge der Umlenkung
der Doppelkette 5 eine vertikale Bewegungskomponente nach unten aus und erreicht schliesslich
gemäss Figur 3c eine Stellung, in welcher er nicht mehr im Eingriff mit dem Druckprodukt
1 ist und in welcher er zwischen die Leitbleche 11 untergetaucht ist. In diesem Moment
wird der Druckbogen 1 von einem Greiforgan 22 am Falz 14a gefasst und im Uhrzeigersinn
rotierend vom Schwert 13 abgehoben. Gleichzeitig wird ein nachfolgendes weiteres Druckprodukt
1 auf das Schwert 13 aufgeschoben und der oben geschilderte Vorgang wiederholt sich
in gleicher Weise. Die Abhebevorrichtung 30 führt das gefasste Druckprodukt 1 einer
weiteren Transportvorrichtung und in der Regel weiteren Bearbeitungsmaschinen, beispielsweise
einer Schneidmaschine zu.
1. Förderanlage zum Zusammentragen und Bearbeiten von Druckbogen (1), die auf einer sattelförmigen
Auflage (6) einer Transporteinrichtung (2) rittlings durch umlaufende Mitnehmer (8)
transportiert und mittels eines Schwertes (13) der Transporteinrichtung (2) entnommen
und einer Abhebevorrichtung (30) übergeben werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung (2) sich im Bereich des Schwertes
(13) absenkt und die Mitnehmer (8) die Druckprodukte (1) auf das in senkrecht zur
Förderrichtung unbewegliche Schwert (13) aufschieben.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwert (13) eine obere Auflaufkante
(13b) aufweist die mit einer Firstlinie (14) der Transporteinrichtung (2) etwa fluchtend
verläuft.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwert (13) eine
sich in Horizontalrichtung erstreckende Schiene ist.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwert
(13) wenigstens eine Vertiefung (13d) aufweist und die Druckprodukte (1) bei dieser
Vertiefung (3d) mittels der Abhebevorrichtung (30) gefasst werden.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwert (13) zwei hintereinander
angeordnete Vertiefungen (13d) und die Abhebevorrichtung (30) korrespondierend zu
diesen Vertiefungen (13d) zwei Klemmorgane (22a) aufweist, welche die Druckprodukte
(1) jeweils im Bereich einer dieser Vertiefungen (13d) fassen und rotativ vom Schwert
(13) abheben.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung
(2) eine Doppelkette (5) aufweist und das Schwert (13) mit einem vorderen Ende (13a)
zwischen die beiden Stränge (5a) der Doppelkette (5) eingreift.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung
(2) seitlich angeordnete Führungsbleche (11) für die Druckprodukte (1) aufweist.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbleche (11) jeweils
eine obere und im wesentlichen horizontal verlaufende Kante (11b) aufweisen und dass
die sattelförmige Auflage (6) vor dem Schwert (13) oberhalb dieser Kante (11b) verläuft
und im Bereich des Schwertes (13) unter diese Kanten (11b) abgesenkt wird.
9. Anlage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbleche (11)
geneigt zur vertikalen angeordnet sind.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung
(2) im Bereich des Schwertes (13) zuerst im wesentlichen horizontal und nach einer
Umlenkung (B) geradelinig geneigt nach unten verläuft, wobei der horizontale Bereich
(14a) wesentlich kürzer ist als der geneigte Bereich (14b).