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EP 1 072 566 B9 |
(12) |
KORRIGIERTE EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis: Bibliographie entspricht dem neuesten Stand |
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Korrekturinformation: |
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Korrigierte Fassung Nr. 1 (W1 B1) |
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Korrekturen, siehe
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(48) |
Corrigendum ausgegeben am: |
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11.08.2004 Patentblatt 2004/33 |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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26.11.2003 Patentblatt 2003/48 |
(22) |
Anmeldetag: 28.06.2000 |
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(54) |
Schnellerhärtende, hydraulische Bindemittelmischung und Verfahren zu ihrer Herstellung
Rapid hardening hydraulic binder mixture and process for its preparation
Mélange de liant hydraulique à durcissement rapide et procédé pour sa préparation
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
(30) |
Priorität: |
30.07.1999 DE 19936093
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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31.01.2001 Patentblatt 2001/05 |
(73) |
Patentinhaber: DYCKERHOFF AKTIENGESELLSCHAFT |
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D-65203 Wiesbaden (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Mitkova, Darina, Dr.
55276 Oppenheim (DE)
- Möller, Wolfgang
65510 Idstein (DE)
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(74) |
Vertreter: Patentanwälte
Dr. Solf & Zapf |
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Candidplatz 15 81543 München 81543 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 1 004 555 DE-A- 3 833 932 US-A- 4 066 469
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EP-A- 1 004 556 FR-A- 2 390 395
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- CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 92, no. 14, 7. April 1980 (1980-04-07) Columbus, Ohio, US;
abstract no. 115394y, WESTVACO CORP.: Seite 286; XP000183989 & IL 49 544 A (ID.) 25.
Juli 1979 (1979-07-25)
- CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 115, no. 16, 21. Oktober 1991 (1991-10-21) Columbus, Ohio,
US; abstract no. 165247s, F. SKVARA, ET AL.: Seite 388; XP000318270 & CS 269 193 A
(ID.)
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Bemerkungen: |
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Die Akte enthält technische Angaben, die nach dem Eingang der Anmeldung eingereicht
wurden und die nicht in dieser Patentschrift enthalten sind. |
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine schnellerhärtende, hydraulische Bindemittelmischung nach
dem Oberbegriff des Anspruch 1 und ein verfahren zur Herstellung nach dem Oberbegriff
des Anspruch 14.
[0002] Hydraulische Bindemittelsysteme aus sulfatträgerfreiem Portlandzementklinkermehlen
mit Verflüssigern zur Erstarrungsregelung sind bekannt. Bei derartigen Bindemittelsystemen
stehen die extrem hohe Festigkeit zu sehr frühen Zeitpunkten, insbesondere schon ab
2 Stunden im Vordergrund. Diese Frühfestigkeiten sind für die Formulierung von Spezialmörteln
und -betonen für Reparaturzwecke sehr vorteilhaft.
[0003] Aus "Baustoffindustrie 1990", Seiten 104 bis 107 ist es bekannt, bei derartigen Bindemittelsystemen
mit einer Kombination von Ligninsulfonaten und Alkalicarbonaten ein gipsfreies Klinkermehl
auf Portlandzementklinkerbasis effektiv in der Erstarrung zu verzögern. Es ist ferner
bekannt, die Ligninsulfonate teilweise oder vollkommen durch andere Plastifizierer,
wie z.B. Kondensationsprodukte der sulfonierten Phenole und Formaldehyde, Salze der
Naphtalinsulfonsäuren und Alkalicarbonate durch Alkalihydroxide zu ersetzen.
[0004] Die Wirkungsmechanismen der Alkalicarbonate in Bindemittelmischungen aus sulfatträgerfreiem
Portlandzementklinkermehl und aus Ligninsulfonaten und Alkalicarbonaten sind in "Cement
and concrete Research" Vol. 3, Seiten 279 bis 293, Pergamon Press, Inc. 1973 beschrieben.
Nach dem Kontakt des Zementes mit Wasser ist die Lösung mit Calciumhydroxid [CA(OH)
2] gesättigt. Die größte Menge des Calciumhydroxids entsteht durch die schnelle Reaktion
des Tricalciumsilikats (C
3S). Weil der Zement stetsgewisse Anteile an Alkalien (Na
2O, K
2O) beinhaltet, ist der pH-Wert der Zementlösung immer höher als der einer gesättigten
Calciumhydroxidlösung. Die Alkalien lösen sich und bilden OH
--Ionen. In den schnellerhärtenden Bindemitteln auf der Basis von sulfatfreien Klinkermehlen
und Alkalicarbonaten kommen zzgl . OH
--Ionen aus der Umsetzung mit dem Ca(OH)
2 zu Carbonat. Das Carbonat in dem Leim aus dem sulfatfreien Klinkermehl hat einen
ähnlichen bzw. gleichen Einfluß wie Gips in üblichen Pasten aus herkömmlichen Portlandzement
also einem Zement, der durch das gemeinsame Vermahlen von Portlandzementklinker und
einem Sulfatträger erzielt wurde. Statt eines Sulfoaluminates bilden sich auf der
Oberfläche des Tricalciumaluminats (C
3A) andere schnellhydratisierende Zementkomponenten, die Calciumcarboaluminate. Die
Calciumcarboaluminate bilden eine Schutzschicht um das C
3A und verhindern seine schnelle weitere Hydratation. Neben der Bildung von Calciumcarboaluminaten
haben die Alkalicarbonate noch zwei weitere Einflüsse. Zum einen erhöhen Alkalien
die Geschwindigkeit der Hydratation. Die Alkalianteile in den Alkalicarbonaten bilden
Alkalihydroxide, welche die Löslichkeit von Calciumhydroxid herabsetzen, d.h., daß
das Carbonat-Ion als Verzögerer und das Alkali-Ion als Beschleuniger wirkt. Der dritte
Effekt von Alkalicarbonaten ist mit dem Ligninsulfonat verbunden. Ohne Alkalicarbonat
fällt das Ligninsulfonat sehr schnell aus der Lösung aus, da in der flüssigen Phase
des hydratisierten Zements genügend Ca
2+-Ionen vorliegen, welche mit den Ligninsulfonaten reagieren können. Die, wie bereits
beschrieben, von den Alkalicarbonaten produzierten OH
--Ionen, welche die Konzentration von Ca
2+-Ionen in der Lösung reduzieren bewirken somit, daß Ligninsulfonat nicht ausfällt.
Das nichtgefällte Ligninsulfonat kann somit an der Oberfläche der Zementkörner adsobiert
werden.
[0005] In der EP 0 517 869 B1 werden zur Erhöhung der Festigkeit ein Carbonatdonator und
mindestens eine eisenkomplexierende Verbindung eingesetzt. Als Carbonatdonator eignen
sich wasserlösliche Salze der Kohlensäure. Ganz allgemein können als Carbonatdonatoren
bzw. Carbonatgeneratoren Verbindungen eingesetzt werden, die in alkalischem wässrigen
Milieu Carbonat-Ionen freisetzen oder mit reaktiven Calciumverbindungen zu Calciumcarbonat
und/oder Calciumcarbonat enthaltenen Verbindungen reagieren (Carboaluminat, Carboaluminoferrit,
Thaumasit, Carboaluminosilikat etc.).
[0006] AUS DE 2820067 ist ein Beschleunigungsmittel für Zement bekannt, das Triäthanolamin,
K
2CO
3 und Na
2CO
3 enthält.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es eine Bindemittelmischung zu schaffen, deren Frühfestigkeit
insbesondere innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters bis 24 h und eines anwendungsgerechten
Festigkeitsintervalls variabel einstellbar sind.
[0008] Die Aufgabe wird mit einer Bindemittelmischung mit den Merkmalen des Anspruch 1 und
einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Die erfindungsgemäße Bindemittelmischung weist als Bindemittelbestandteil ein sulfatträgerfreies
Portlandzementklinkermehl auf. Zur Erstarrungs- und Erhärtungsregelung werden Ligninsulfonate
und Alkalicarbonate eingesetzt. Als Alkalicarbonate werden Natrium- und Kaliumcarbonat
in einem Mischungsverhältnis im Bereich des Anspruchs 1 eingsetzt.
[0010] Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß durch die Variation des Verhältnisses
von Kaliumcarbonat zu Natriumcarbonat die Frühfestigkeit der Bindemittelpaste in einem
weitem Bereich insbesondere an den jeweiligen Verwendungszweck angepaßt variiert werden
kann. Die Festigkeitsentwicklung der angemachten Bindemittelmischung kann somit zielgerichtet
durch eine entsprechende Mischung aus Natrium- und Kaliumcarbonat schon werkseitig
eingestellt werden, wobei die Festigkeitsentwicklung insbesondere im Bereich von 2
bis 24 h durch das Verhältnis der Alkalicarbonate steuerbar ist. Hierbei wird, bei
einer vorgegebenen Mischung bzw. bei einer vorgegebenen Bindemittelkomponente und
bei einem vorgegebenen Bereich der Frühfestigkeit zur Steuerung des Frühfestigkeitsverlaufs
und der Frühfestigkeit das Na
2O-Äquivalent - abgestimmt auf diese Parameter - konstant gehalten und lediglich das
Verhältnis von K
2CO
3/(K
2CO
3 + Na
2CO
3) innerhalb des konstanten Na
2O-Äquivalents wie er im Anspruch 1 definiert ist, verändert, Zusätzlich ist die Verarbeitungszeit
durch weitere Zusatzmittel wie Ligninsulfonat innerhalb begrenzter Zeitfenster ohne
nachhaltige Festigkeitsverluste zu frühen Zeitpunkten einstellbar. Insofern wird eine
weite Variabilität bezüglich des Beginns der Festigkeit und der Höhe der Festigkeit
der Paste geschaffen. Eine weitere Einflußmöglichkeit bezüglich der Festigkeitsentwicklung
und des Beginns der Festigkeitsentwicklung liegt in der Feinheit der verwendeten Bindemittelkomponente.
Darüberhinaus können diese Parameter auch dadurch gesteuert werden, daß der Bindemittelbestandteil,
in diesem Fall das Klinkermehl, aus unterschiedlichen Kornfraktionen jeweils individualisiert
für den Anwendungsfall zusammengemischt wird.
[0011] In der Fig. 1 ist beispielhaft der Bereich zu sehen, der von den beiden Alkalicarbonaten
eingegrenzt wird und innerhalb dessen eine Festigkeitsvariation stattfinden kann.
Die entsprechenden Kurven wurden dabei dadurch gefunden, daß ein Spezialzement aus
97,7 % Klinkermehl der Feinheit D96 < 12,5 µm und 0,3 % Ligninsulfonat im einen Fall
mit 2 % Natriumcarbonat und im anderen Fall mit 3,04 % Kaliumcarbonat versetzt wurde,
wobei 450 kg/m
3 des Spezialzements mit 1.973 kg/m
3 Zuschlag, bestehend aus 35 % der Korngröße 0-2, 25 % der Korngröße 5-8 und 40 % der
Körnung 8/11 bei einem Wasserzementwert von 0,35 zusammengemischt wurden.
[0012] Die Fig. 2 zeigt die mögliche Variabilität infolge der Änderung des Verhältnisses
K
2CO
3/(K
2CO
3 + Na
2CO
3). Die unterschiedlichen Kurven gehen dabei von einem Verhältnis von 1 bis 0 aus.
Ausgebildet wurden die Mischungen aus je 450 g Schnellzement mit der entsprechend
variierten Beschleunigerzusammensetzung 1.350 g Normsand und 157,5 g Wasser, wobei
die schnellerhärtende hydraulische Mischung eine spezielle Korngrößen und Phasenzusammensetzung
aufwies. Die Druckfestigkeitsentwicklung der Beispielmörtel ist bis 24 h in der Fig.
2 und bis 90 Tage in der Fig. 3 dargestellt. In diesem speziellen Fall war die Phasen
- und Kornzusammensetzung des Zements auf eine Verarbeitbarkeit im Bereich von 60
Minuten eingestellt.
[0013] In einem weiteren Versuch wurde die schnellerhärtende hydraulische Mischung mit einer
Krongrößenverteilung- bzw. fraktionenzusammensetzung und Phasenzusammensetzung gewählt,
welche eine Verarbeitbarkeit von etwa 10 Minuten gewährleistet. Anschließend entwickelt
diese Mischung insbesondere im Bereich von 4 bis 24 h unterschiedlich schnell hohe
Festigkeiten, die vom Verhältnis der Alkalicarbonate abhängen. Für den Versuch wurde
eine Mischung aus 450 g Schnellzement mit den obigen variierenden Zusammensetzungen
der Alkalicarbonate sowie 1350 g Normsand mit 157,5 g Wasser gemischt. Die Druckfestigkeitsentwicklung
der Beispielmörtel bei 20° bis 24 h ist in Fig. 4 dargestellt, wobei das Verhältnis
K
2CO
3/(K
2CO
3 + Na
2CO
3) zwischen 0 und 1 variiert, wurde. Die Druckfestigkeitsentwicklung bis zu 90 Tagen
nach der Herstellung ist in Fig. 5 dargestellt.
[0014] Bei der erfindungsgemäßen hydraulischen Bindemittelmischung ist von Vorteil, daß
die Frühfestigkeit, insbesondere der Frühfestigkeitsverlauf sowie der Beginn der Frühfestigkeitsentwicklung
in einem weiten Zeitrahmen bis 24 Stunden und in einem weiten Festigkeitsrahmen, abgestimmt
auf den Anwendungsbereich und die Anforderungen des Kunden individualisiert einstellbar
ist. Zudem kann die Festigkeitsentwicklung über die Korngrößenverteilung bzw. die
Feinheit der eingesetzten Bindemittelkomponente und der Phasenzusammensetzung geregelt
werden.
1. Schnell erhärtende Bindemittelmischung aufweisend eine sulfatträgerfreie, insbesondere
ohne Sulfatträger vermahlene hydraulische Bindemittelkomponente und Zusatzmittel,
gekennzeichnet durch
eine Erhärtungsbeschleunigermischung als Zusatzmittel aus Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat
zur Steuerung der Frühfestigkeit und der Frühfestigkeitsentwicklung insbesondere in
einem Zeitfenster bis 24 Stunden, wobei bei vorgegebenem Na2O-Äquivalent das Verhältnis von K2CO3/(K2CO3 + Na2CO3) auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmt ist und zwischen > 0 und < 1 liegt.
2. Bindemittelmischung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Steuerung des Beginns der Frühfestigkeitsentwicklung eine den Erstarrungsbeginn
verzögernde Komponente zugesetzt enthalten ist.
3. Bindemittelmischung nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
0,1 bis 10 Masse-% Alkalicarbonat enthalten sind.
4. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
0,05 bis 5 Masse-% der verzögernden Komponente enthalten sind.
5. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bindemittelkomponente ein Portfandzementklinkermehl aufweist, insbesondere in
Mengen von 25 bis 99,7 Masse-% bezogen auf die Bindemittelmischung.
6. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bindemittelkomponente einen Tonerdezement und/oder puzzolanische und/oder latenthydraulische
Stoffe wie Hochofenschlackemehl oder Flugasche aufweist, insbesondere in Mengen von
0 bis 30 Masse-% bezogen auf die Bindemittelmischung.
7. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mischung Füllstoffe wie Gesteinsmehle und/oder hochdisperse Kieselsäure aufweist,
insbesondere in Mengen von 0 bis 30 Masse-% bezogen auf die Bindemittelmischung.
8. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Verflüssiger enthalten ist.
9. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die die Erstarrung verzögernde Komponente eine verflüssigende Wirkung aufweist.
10. Bindemittetmischung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die die Erstarrung verzögernde Komponente eine Sulfonsäuregruppen aufweisende Komponente
ist.
11. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sulfonsäuregruppen aufweisende Komponente ein Ligninsulfonat ist.
12. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mischung an sich bekannte Zusatzstoffe und/oder Zusatzmittel enthält.
13. Verfahren zur Steuerung der Frühfestigkeit und der Festigkeitsentwicklung insbesondere
innerhalb eines Zeitfensters bis 24 Stunden einer mit Wasser angemachten oder anzumachenden
Bindemittelmischung, wobei die Bindemittelmischung eine sulfatträgerfreie, insbesondere
ohne Sulfatträger vermahlene hydraulische Bindemittelkomponente aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Erhärtungsbeschleunigermischung aus Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat zugesetzt
wird, die ein vorgegebenes Na2O-Äquivalent aufweist, wobei das Verhältnis von K2CO3/(K2CO3 + Na2CO3) auf den jeweiligen Anwendungsfall bezüglich der Frühfestigkeit und der Frühfestigkeitsentwicklung
abgestimmt wird im Bereich zwischen > 0 und < 1.
14. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Steuerung des Beginns der Frühfestigkeitsentwicklung ein Erstarrungsverzögerer,
insbesondere Ligninsulfonat zugegeben wird.
15. Verfahren nach Anspruch 12 und/oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Festigkeitsentwicklung und die Frühfestigkeit zusätzlich über die Kornfreiheit
und die Kornverteilung der hydraulischen Bindemittelkomponente gesteuert wird, wobei
zur Erzielung einer hohen Frühfestigkeit die Feinheit der hydraulischen Bindemittelkomponente
erhöht wird bzw. der Anteil der feinen Kornfraktion auf Kosten der gröberen Kornfraktion
in der Mischung erhöht wird.
1. Rapidly hardening binder mixture containing a sulphate carrier-free, hydraulic binder
component, in particular ground without sulphate carriers, and additives,
characterized by a hardening accelerator mixture as additive made from sodium carbonate and potassium
carbonate for control of the early strength and the early strength development, in
particular in a time window up to 24 hours, wherein with a predefined Na2O equivalent the ratio of K2CO3 to (K2CO3 + Na2CO3) is adapted to the given application and lies between > 0 and < 1.
2. Binder mixture according to Claim 1, characterized in that to control the' start of the strength development, it contains an added component
retarding the start of setting.
3. Binder mixture according to Claim 1 and/or Claim 2, characterized in that it contains 0.1 to 10 weight % of alkali metal carbonate.
4. Binder mixture according to one or several of Claims 2 to 3, characterized in that it contains 0.05 to 5 weight % of the retarding component.
5. Binder mixture according to one or several of Claims 1 to 4, characterized in that the binder component contains a Portland cement clinker meal, in particular in proportions
of 25 to 99.7 weight % based on the binder mixture.
6. Binder mixture according to one or several of Claims 1 to 5, characterized in that the binder component contains an alumina cement and/or pozzolanic and/or latent hydraulic
substance such as blast furnace slag flour or fly ash, in particular in proportions
of 0 to 30 weight % based on the binder mixture.
7. Binder mixture according to one or several of the foregoing Claims, characterized in that the mixture contains fillers such as rock dust and/or high disperse silicic acid,
in particular in proportions of 0 to 30 weight % based on the binder mixture.
8. Binder mixture according to one or several of the foregoing Claims, characterized in that it contains a fluidising agent.
9. Binder mixture according to one or several of the foregoing Claims, characterized in that the component retarding setting has a fluidising action.
10. Binder mixture according to one or several of the foregoing Claims, characterized in that the component retarding setting is a component having sulphonic acid groups.
11. Binder mixture according to one or several of the foregoing Claims, characterized in that the component having sulphonic acid groups is a ligninsulphonate.
12. Binder mixture according to one or several of the foregoing Claims, characterized in that the mixture contains additives and/or admixtures that are known per se.
13. Process for control of the early strength and the strength development, in particular
within a time window up to 24 hours, of a binder mixture mixed or to be mixed with
water, wherein the binder mixture contains a sulphate carrier-free, hydraulic binder
component, in particular ground without sulphate carriers, characterized in that a hardening accelerator mixture of sodium carbonate and potassium carbonate is added,
which has a predefined Na2O equivalent, wherein the ratio of K2CO3 to (K2CO3 + Na2CO3) is adapted to the given application and lies in the range between > 0 and < 1.
14. Process according to Claim 12, characterized in that a setting retardant, in particular ligninsulphonate, is added to control the start
of the early strength development.
15. Process according to Claim 12 and/or 13, characterized in that the strength development and the early strength are additionally controlled via the
particle fineness and distribution of the hydraulic binder components, wherein in
order to achieve high early strength the fineness of the hydraulic binder component
is increased or the proportion of the fine granule fraction is increased at the expense
of the coarser granule fraction in the mixture.
1. Composition de liant durcissant rapidement, comportant un composant de type liant
hydraulique sans support sulfate, en particulier broyé sans support sulfate, et des
additifs, caractérisée par un mélange accélérateur de durcissement en tant qu'additif, à base de carbonate de
sodium et de carbonate de potassium pour le réglage de la résistance initiale et du
développement de la résistance initiale en particulier dans un intervalle de temps
allant jusqu'à 24 heures, à un équivalent préétabli de Na2O le rapport K2CO3/-(K2CO3 + Na2CO3) étant adapté au cas d'utilisation respectif et compris entre >0 et <1.
2. Composition de liant selon la revendication 1, caractérisée en ce qu'elle contient, pour le réglage du début du développement de la résistance initiale,
un composant ajouté, retardant le début de la prise.
3. Composition de liant selon la revendication 1 et/ou 2, caractérisée en ce qu'elle contient de 0,1 à 10 % en masse de carbonate alcalin.
4. Composition de liant selon la revendication 2 et/ou 3, caractérisée en ce qu'elle contient de 0,05 à 5 % en masse du composant retardateur.
5. Composition de liant selon une ou plusieurs des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que le composant de type liant comporte une poudre de clinker de ciment Portland, en
particulier en quantités de 25 à 99,7 % en masse, par rapport à la composition de
liant.
6. Composition de liant selon une ou plusieurs des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que le composant de type liant comporte un ciment alumineux et/ou des matières pouzzolaniques
et/ou hydrauliques latentes, telles que de la poudre de laitier de haut-fourneau ou
des cendres volantes, en particulier en quantités de 0 à 30 % en masse, par rapport
à la composition de liant.
7. Composition de liant selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisée en ce que la composition comporte des charges telles que de la roche broyée et/ou de la silice
hautement dispersée, en particulier en quantités de 0 à 30 % en masse, par rapport
à la composition de liant.
8. Composition de liant selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'un fluidifiant est contenu.
9. Composition de liant selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisée en ce que le composant retardant le durcissement a un effet fluidifiant.
10. Composition de liant selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisée en ce que le composant retardant le durcissement est un composant comportant des groupes sulfo.
11. Composition de liant selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisée en ce que le composant comportant des groupes sulfo est un ligninesulfonate.
12. Composition de liant selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisée en ce que la composition contient des additifs et/ou adjuvants connus en soi.
13. Procédé pour le réglage de la résistance initiale et du développement de la résistance
initiale, en particulier dans un intervalle de temps allant jusqu'à 24 heures, d'une
composition de liant gâchée ou à gâcher avec de l'eau, la composition de liant comportant
un composant de type liant hydraulique sans support sulfate, en particulier broyé
sans support sulfate, caractérisé en ce qu'on ajoute un mélange accélérateur de durcissement, à base de carbonate de sodium et
de carbonate de potassium, qui comporte un équivalent préétabli de Na2O, le rapport K2CO3/(K2CO3 + Na2CO3) étant adapté au cas d'utilisation respectif eu égard à la résistance initiale et
au développement de la résistance initiale, dans la plage comprise entre >0 et <1.
14. Procédé selon la revendication 12, caractérisé en ce que, pour le réglage du début du développement de la résistance initiale, on ajoute un
retardateur de durcissement, en particulier un ligninesulfonate.
15. Procédé selon la revendication 12 et/ou 13, caractérisé en ce que le développement de la résistance et la résistance initiale sont réglés en outre
par la finesse de grain et la distribution granulométrique du composant de type liant
hydraulique, pour l'obtention d'une haute résistance initiale la finesse du composant
de type liant hydraulique étant augmentée ou la proportion de la fraction granulométrique
fine étant augmentée aux dépens de la fraction granulométrique plus grosse dans la
composition.