[0001] Die Erfindung betrifft eine Trockenpartie einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn,
insbesondere Papier- oder Kartonbahn.
[0002] Bei den bisher üblichen Mehrzylinder-Trockenpartien wird die Papierbahn zum Trocknen
über mehrere dampfbeheizte Zylinder oder über eine Anordnung von mehreren dampfbeheizten
Zylindern und Siebsaugwalzen geführt. Insbesondere zu Beginn der Trocknung, wo die
Papierbahn noch keine ausreichende Festigkeit besitzt, treten nun aber bezüglich der
Bahnführung häufig Probleme auf, die insbesondere darauf zurückzuführen sind, daß
die noch feuchte Bahn an den glatten Kontaktflächen kleben bleibt, die für eine hinreichende
Wärmeübertragung zwingend notwendig sind. Eine Beschichtung der Zylinder vermag diese
Probleme allenfalls zu mindern. Entsprechend sind relativ hohe Züge erforderlich,
die nun aber häufig zu Bahnabrissen und einer Überdehnung der Bahnränder führen. Demzufolge
muß in der Regel dafür gesorgt werden, daß die Trocknung langsamer erfolgt, d. h.
beispielsweise am Anfang ein niedrigerer Dampfdruck vorherrscht, was bedeutet, daß
die erforderliche Trockenpartie insgesamt länger wird. Die zuvor genannten Probleme
treten verstärkt bei höheren Bahngeschwindigkeiten auf.
[0003] Ziel der Erfindung ist es, eine Trockenpartie der eingangs genannten Art zu schaffen,
mit der bei hoher Maschinengeschwindigkeit gleichzeitig sowohl eine möglichst optimale
Trocknungsrate am Anfang der Trocknung als auch eine sichere Bahnführung gewährleistet
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Materialbahn ausgehend
vom letzten Preßnip einer Pressenpartie über wenigstens eine gerade oder leicht gekrümmte
Strecke in geschlossenem Zug zu einer insbesondere größeren Stützwalze mit zugeordnetem
Prallströmungstrockner geführt ist, durch den die über die Stützwalze geführte Materialbahn
mit einer Heißluft- und/oder Heißdampfprallströmung beaufschlagbar ist, und daß die
gerade oder leicht gekrümmte Strecke als Prallströmungstrocknungsstrecke und/oder
als Transferfoil-Strecke vorgesehen ist.
[0005] Aufgrund dieser Ausbildung ist es nicht mehr erforderlich, die noch relativ feuchte
Materialbahn zur Erzielung einer hinreichenden Wärmeübertragung über glatte Kontaktflächen
zu führen. Infolge der Vermeidung glatter Kontaktflächen zu Beginn der Trocknung ist
die Gefahr von Bahnabrissen sowie einer Überdehnung der Bahnränder praktisch beseitigt.
Es sind nunmehr insbesondere auch höhere Trocknungsraten möglich, wodurch sich die
Gesamtlänge der Trockenpartie entsprechend verkürzt. Auch in einer jeweiligen Transferfoil-Strecke
kann grundsätzlich wieder eine Prallströmungstrocknung erfolgen. Eine solche Transferfoil-Strecke
kann aber auch als reine Überführstrecke vorgesehen sein.
[0006] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trockenpartie ist die
Materialbahn zumindest in dem Bereich zwischen dem letzten Preßnip der Pressenpartie
bzw. der Abnahme vom Preßfilz oder -band des letzten Preßnips und der Stützwalze durch
eine offene, d. h. nicht glatte Stützfläche abgestützt, die beispielsweise von einem
Endlosband oder -sieb gebildet sein kann. Dabei ist die Materialbahn vorzugsweise
auch im Bereich des der Stützwalze zugeordneten Prallströmungstrockners durch eine
offene, d. h. nicht glatte Stützfläche abgestützt, wobei diese offene Stützfläche
entweder durch die Oberfläche bzw. einen Bezug oder Belag der Stützwalze oder durch
die Oberfläche eines über die Stützwalze geführten Endlosbandes bzw. -siebes gebildet
ist.
[0007] Von Vorteil ist, wenn die Stützwalze einen Außendurchmesser im Bereich von etwas
2,5 bis etwa 8 m und vorzugsweise im Bereich von etwa 3 bis etwa 5 m besitzt.
[0008] Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform ist die dem Prallströmungstrockner
zugeordnete Stützwalze besaugt und über diese Stützwalze ein endloses Sieb geführt,
um die Materialbahn zu halten. Dies kann beispielsweise direkt über einen innenliegenden
Saugkasten oder durch einen außenliegenden Saugkasten über in der Mantelfläche vorgesehene
Öffnungen geschehen. Mit steigendem Durchmesser steigt nicht nur der Umfang der Stützwalze,
sondern auch der mögliche vom Prallströmungstrockner überdeckte Umschlingungswinkel
und damit die Trocknungsfläche. Der Prallströmungstrockner kann oberhalb oder unterhalb
der Zylinderebene liegen und, zum Überführen und/oder Reinigung, insbesondere geteilt
abfahrbar sein. Im Fall einer besaugten Stützwalze können diese Walze und der dazugehörige
Saugkasten schmale Überführzonen zum Streifenüberführen enthalten.
[0009] Erfolgt außer im Bereich der wenigstens einen größeren Stützwalze auch auf der geraden
oder leicht gekrümmten Strecke eine Prallströmungstrocknung, so übernimmt die Hauptleistung
der Prallströmungs- oder Impingement-Trocknung vorzugsweise der der größeren Stützwalze
zugeordnete Prallströmungstrockner.
[0010] Grundsätzlich können auch mehrere einer jeweiligen Stützwalze zugeordnete Prallströmungstrockner
vorgesehen sein.
[0011] Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform ist die Materialbahn im Anschluß
an wenigstens einen einer jeweiligen Stützwalze zugeordneten Prallströmungstrockner
einer Trockengruppe mit wenigstens einem Trockenzylinder zugeführt. Dabei kann die
Materialbahn in einer ein- oder zweireihigen Trockengruppe fertig getrocknet werden.
[0012] Vorzugsweise besitzt die Materialbahn bei Erreichen oder beim Verlassen des ersten
Trockenzylinders oder beim Abziehen von einer glatten beheizten Oberfläche bereits
einen Trockengehalt, der höher ist als etwa 55 bis etwas 65 %. Es kann somit vermieden
werden, daß die Bahn von einer beheizten glatten Fläche abgezogen wird, so lange sie
einen Trockengehalt von weniger als etwa 55 bis etwa 65 % besitzt.
[0013] Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trockenpartie
ist die Materialbahn in Bahnlaufrichtung vor der auf die gerade oder leicht gekrümmte
Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil- Strecke folgenden Stützwalze mit zugeordnetem
Prallströmungstrockner in den Keller, d.h. aus der Maschine (z.B. in den Pulper) fahrbar.
Es ist somit für eine Ausschußabfuhr nach der Pressenpartie gesorgt.
[0014] Dabei kann die Materialbahn beispielsweise im Anschluß an eine in Bahnlaufrichtung
betrachtet erste gerade oder leicht gekrümmte Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecke
in den Keller fahrbar sein.
[0015] Alternativ oder zusätzlich kann die Materialbahn auch im Bereich einer Pickup-Walze
in den Keller fahrbar sein, mittels der die Materialbahn von einem durch den letzten
Preßnip der Pressenpartie geführten Preßfilz oder Preßband abnehmbar ist, wenn sie
nicht von der vorhergehenden Pickup-Walze in die Trockenpartie überführt wird.
[0016] In bestimmten Fällen ist es auch von Vorteil, wenn die Materialbahn im Bereich einer
zusätzlichen Preßwalze in den Keller fahrbar ist, die einer hinter dem letzten Preßnip
der Pressenpartie vorgesehenen Umlenkwalze für einen durch diesen letzten Preßnip
geführten Preßfilz gegenüber liegt.
[0017] Alternativ kann die Bahn auch im Bereich einer glatten Abnahmewalze, die vom letzten
Preßfilz bzw. -band so umschlungen ist, daß die Bahn mit der Walze mitläuft, in den
Keller fahrbar sein. Auf dieser Walze ist vorzugsweise ein Abnahmeschaber installiert.
[0018] Zweckmäßigerweise ist wenigstens eine gerade oder leicht gekrümmte Prallströmungstrocknungs-
bzw. Transferfoil-Strecke vorgesehen, in der die Materialbahn zwischen zwei Sieben
geführt ist. In einer entsprechenden geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs-
bzw. Transferfoil-Strecke kann die Materialbahn durch das Obersieb und/oder durch
das Untersieb hindurch mit einer jeweiligen Prallströmung beaufschlagt werden. Das
auf der Blasseite vorgesehene Sieb sollte zweckmäßigerweise hochtemperaturbeständig
und möglichst durchlässig für die Prallströmung sein. Die Materialbahn und die beiden
Siebe können beispielsweise von Stützwalzen getragen sein, die nur soweit umschlungen
sind, daß keine Papierschädigung durch Scherung auftritt, wobei beispielsweise ein
Umschlingungswinkel von etwa 2 bis etwa 10° und insbesondere von etwa 3 bis etwa 7°
vorgesehen sein kann. Bei mehreren Prallströmungstrocknern, die beispielsweise in
Form von Impingement-Kästen vorgesehen sein können, kann die Blasseite gewechselt
werden.
[0019] Grundsätzlich kann auch wenigstens eine gerade oder leicht gekrümmte Prallströmungstrocknungs-
bzw. Transferfoil-Strecke vorgesehen sein, in der die Materialbahn durch Transferfoils
an einem Sieb gehalten ist. Das zweite oder Decksieb kann hier entfallen. Erfolgt
auf einer solchen Strecke eine Prallströmungstrocknung, so kann von einem jeweiligen
Prallströmungstrockner oder Impingement-Kasten aus direkt auf die Materialbahn geblasen
werden. Die betreffende Transferfoil-Strecke kann aber auch als reine Übertragungsstrecke
ohne Prallströmungstrocknung vorgesehen sein.
[0020] Die Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil- Strecken können waagerecht oder
geneigt verlaufen.
[0021] Ein Bahnabschlagen zwischen der Pressenpartie und der ersten insbesondere größeren
Stützwalze mit zugeordnetem Prallströmungstrockner kann beispielsweise nach einer
ersten Doppelsieb-Strecke von einem Sieb in den Pulper durch eine verfahrbare Walze
und unterstützt mit Wasser- oder Luftdüsen hinter dem Sieb oder an einer zusätzlichen
Abnahmestelle an einem zweiten Unterfilz durch eine weitere Pickup-Walze oder durch
einen weiteren Preßnip erfolgen, und zwar bei geöffneter Pickupstelle in die Trockenpartie.
[0022] In bestimmten Fällen ist es zweckmäßig, wenn wenigstens zwei auf der gleichen Seite
der Materialbahn angeordnete Prallströmungstrockner vorgesehen sind. Dabei kann auch
wenigstens ein solcher Prallströmungstrockner einer geraden oder leicht gekrümmten
Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecke zugeordnet sein.
[0023] In bestimmten Fällen ist es auch zweckmäßig, wenn wenigstens zwei auf verschiedenen
Seiten der Materialbahn angeordnete Prallströmungstrockner vorgesehen sind. Auch in
diesem Fall kann wenigstens ein Prallströmungstrockner einer geraden oder leicht gekrümmten
Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecke zugeordnet sein.
[0024] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist zwischen zwei Prallströmugnstrocknern
mit jeweils zugeordneter Stützwalze wenigstens eine gerade oder leicht gekrümmte Prallströmungstrocknungs-
bzw. Transferfoil-Strecke vorgesehen.
[0025] In bestimmten Fällen kann es zweckmäßig sein, wenn wenigstens ein Prallströmungstrockner
in einem anderen als dem direkten Anfangsbereich der Trockenpartie, d.h. erst nach
einem oder mehreren Trockenzylindern der Trockenpartie vorgesehen ist.
[0026] Bei insbesondere mehreren größeren Stützwalzen mit jeweils zugeordnetem Prallströmungstrockner
kann abwechselnd von beiden Seiten getrocknet werden, oder es kann stets von der gleichen
Seite getrocknet werden und zwischen den größeren Stützwalzen eine Überführung durch
eine gerade oder leicht gekrümmte Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecke
erfolgen.
[0027] Vorteilhafterweise ist wenigstens ein mit zumindest einer Trocknerhaube versehener
Prallströmungstrockner vorgesehen.
[0028] Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trockenpartie
wird die Materialbahn von einem Sieb einer geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs-
bzw. Transferfoil-Strecke auf ein über die Stützwalze geführtes Sieb übergeben, wobei
der Übergabebereich mittels eines vor oder auf der Stützwalze vorgesehenen Saugkastens
besaugbar ist.
[0029] Dabei wird vom Sieb mitgeschleppte Luft zweckmäßigerweise vor dem Einlauf in den
Nip abgestreift, was z.B. mit einer flexiblen Klinge möglich ist, oder vom Kasten
in einer Vorzone abgesaugt. Zusätzlich kann die Abnahme durch Blasdüsen unterstützt
werden, die entweder die Bahn durch das Sieb abblasen, z.B. bei in der kleinen Saugwalze
oder im Zwischenraum danach integrierten Blasdüsen, oder die vom Haubenrand die Bahn
auf die große besaugte Stützwalze blasen. Ein Teil der kleinen Saugwalze kann als
Überdruckzone ausgebildet sein, oder es wird im Zwischenraum ein Überdruckkasten installiert,
um die Bahn vom vorherigen Sieb abzudrücken.
[0030] Gemäß einer alternativen zweckmäßigen Ausführungsform ist ein einer geraden oder
leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecke zugeordnetes
Sieb gleichzeitig über die Stützwalze geführt, wobei die Materialbahn im Bereich einer
Leit- oder Blaswalze auf die Stützwalze aufgeführt wird.
[0031] Die Materialbahn kann somit beispielsweise direkt über eine Bahnleitwalze oder eine
Blaswalze, die für ein gutes Bahnablösen sorgt, auf die große, vorzugsweise besaugte
Stützwalze geführt werden. Die Leitwalze kann vor dem Bahnauflaufpunkt mit Düsen ausgerüstet
sein, die ein Luftpolster erzeugen und so eine optimale Bahnabnahme gewährleisten.
Die Düsen können in einem Schaber integriert sein. Im Fall einer Blaswalze kann diese
mit einem Siebstrumpf bezogen sein.
[0032] Bei unten liegender Haube kann die Materialbahn nach der größeren Stützwalze mit
dem Sieb direkt auf eine unbeheizte Bahnleitwalze oder einen Trockenzylinder geführt
sein. Der Schaber sollte dabei zweckmäßigerweise so mit einem Abweisblech bzw. mit
der Haube kombiniert sein, daß auch bei abgefahrener Haube kein Papier vom Schaber
in die Haube fallen oder zu Verblockungen führen kann. Die Bahnleitwalze kann beispielsweise
auch als Blaswalze, möglicherweise mit Siebstrumpf, ausgeführt sein, wodurch eine
leichte Bahnabnahme erzeugt wird.
[0033] Bei oben liegender Haube kann die Abnahme der Materialbahn vom Sieb der größeren
Stützwalze beispielsweise durch eine Saugwalze erfolgen, und zwar so, daß Papier im
Fall eines Abrisses zwischen den Sieben hindurch in den Keller fallen kann.
[0034] Die Übergabe zwischen zwei hintereinander angeordneten besaugten Stützwalzen kann
analog erfolgen.
[0035] Bei einer jeweiligen Prallströmungstrocknung können beispielsweise die folgenden
Prallströmungs- oder Impingement-Bedingungen vorliegen: Blastemperatur etwa 200 bis
400°C, Luftgeschwindigkeit etwa 70 bis etwa 140 m/s, bevorzugt 90 bis 120 m/s, Abstand
des Prallströmungstrockners bzw. der Haube etwa 10 bis etwa 70 mm, vorzugsweise etwa
30 bis etwa 50 mm. Die Luftgeschwindigkeit kann zur Querprofilierung zonenweise variiert
werden, was auch für die Lufttemperatur und -feuchte gilt. Außerdem können die Bedingungen
in den verschiedenen Kästen und Hauben bzw. in Längsbereichen unterschiedlich einstellbar
sein, um z.B. die Temperatur in einem Doppelsieb-Bereich der Belastbarkeit der Siebe
anpassen oder die Feuchte niedriger wählen zu können, um eine Kondensation zu vermeiden,
solange die Materialbahn noch nicht ausreichend warm ist. Die Blasluft kann zur effektiven
Energienutzung kaskadenartig geführt sein. Die Prallströmungs- oder Impingement-Hauben
auf einer oder mehreren großen Stützwalzen übernehmen die Hauptleistung der Prallströmungstrocknung.
Anstatt Heißluft kann auch überhitzter Dampf als Trocknungsmedium verwendet werden.
Grundsätzlich ist auch die Verwendung beider Medien möglich.
[0036] Je nach Durchmesser der größeren Stützwalzen kann es von Vorteil sein, wenn die nachfolgenden
Trockenzylinder teilweise tiefer angeordnet sind. Zur zusätzlichen Leistungssteigerung
in der Hauptverdampfung können im Bereich der Zylindertrocknung weitere Prallströmungstrockner
bzw. Impingement-Hauben auf größeren Saugwalzen über oder unter der Zylinderebene
eingefügt sein. Die einzelnen größeren Stützwalzen können einen unterschiedlichen
Durchmesser besitzen. Erfolgt die Ausschußabfuhr nach der Presse nicht mit einer zweiten
Pickup-Walze auf dem letzten Preßfilz, sondern auf einer geraden oder leicht gekrümmten
Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecke, so können sämtliche Ausführungsvarianten
auch mit einer Abnahme der Materialbahn von einem oberen Preßfilz kombiniert werden.
Im geraden Bereich zu Beginn oder am Beginn der Prallströmhaube können zusätzlich
IR-Strahler zur schnellen Aufwärmung installiert sein.
[0037] In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausführungsformen angegeben.
[0038] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer Trockenpartie mit
einer geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs-Strecke und einer unteren
größeren Stützwalze mit zugeordnetem Prallströmungstrockner,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer Trockenpartie mit
einer geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs-Strecke, einer geraden
oder leicht gekrümmten Transferfoil-Strecke und einer oberen größeren Stützwalze mit
zugeordnetem Prallströmungstrockner,
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer Trockenpartie mit
zwei geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs- und/oder Transferfoil-Strecken
und einer oberen größeren Stützwalze mit zugeordnetem Prallströmungstrockner,
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer Trockenpartie mit
einer geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs- und/oder Transferfoil-Strecke
und zwei auf unterschiedlicher Höhe angeordneten, vor einer Trockengruppe mit Trockenzylindern
vorgesehenen größeren Stützwalzen mit jeweils zugeordnetem Prallströmungstrockner,
- Figur 5
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer Trockenpartie mit
einer geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungsund/oder Transferfoil-Strecke
und zwei unteren Stützwalzen mit jeweils zugeordnetem Prallströmungstrockner, wobei
eine der beiden Stützwalzen vor einer Trockengruppe mit Trockenzylindern und die andere
in einem Endbereich der Trockenpartie angeordnet ist,
- Figur 6
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer Trockenpartie mit
wenigstens zwei geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs- und / oder
Transferfoil-Strecken und zwei oberen Stützwalzen mit jeweils zugeordnetem Prallströmungstrockner,
wobei eine der beiden Stützwalzen vor einer Trockengruppe mit Trockenzylindern und
die andere zwischen dieser Trockengruppe und einer darauffolgenden Trockengruppe mit
Trockenzylindern angeordnet ist,
- Figur 7
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer Trockenpartie mit
einer geraden oder leicht gekrümmten Transferfoil-Strecke und einer oberen größeren
Stützwalze mit zugeordnetem Prallströmungstrockner,
- Figur 8
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer Trockenpartie mit
einer geraden oder leicht gekrümmten Transferfoil-Strecke und zwei auf unterschiedlicher
Höhe angeordneten, vor einer Trockengruppe mit Trockenzylindern vorgesehenen größeren
Stützwalzen mit jeweils zugeordnetem Prallströmungstrockner und
- Figur 9
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer Trockenpartie mit
einer geraden oder leicht gekrümmten Transferfoil-Strecke und zwei auf unterschiedlicher
Höhe angeordneten, vor einer Trockengruppe mit Trockenzylindern vorgesehenen größeren
Stützwalzen mit jeweils zugeordnetem Prallströmungstrockner, wobei zwischen den beiden
größeren Stützwalzen eine weitere gerade oder leicht gekrümmte Transferfoil-Strecke
vorgesehen ist.
[0039] Die Figuren 1 bis 9 zeigen in rein schematischer Darstellung jeweils eine Trockenpartie
10 einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn, bei der es sich insbesondere
um eine Papier- oder Kartonbahn handeln kann.
[0040] Bei sämtlichen Ausführungsvarianten ist die Materialbahn 12 (lediglich in Figur 1
angedeutet) ausgehend vorn letzten Preßnip 14 einer Pressenpartie 16 über wenigstens
eine gerade oder leicht gekrümmte Strecke 18 in geschlossenem Zug zu einer insbesondere
größeren Stützwalze 20 mit zugeordnetem Prallströmungstrockner 22 geführt, durch den
die über die Stützwalze 20 geführte Materialbahn 12 mit einer Heißluft- und/oder Heißdampfprallströmung
beaufschlagbar ist, wobei die gerade oder leicht gekrümmte Strecke 18 als Prallströmungstrocknungs-
und/oder als Transferfoil-Strecke vorgesehen ist.
[0041] Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine erste Ausführungsform einer solchen
Trockenpartie 10 mit einer geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungs-Strecke 18
und einer unteren größeren Stützwalze 20 mit zugeordnetem Prallströmungstrockner 22.
Dabei ist die Stützwalze 20 vor einer Trockengruppe 24 mit Trockenzylindern 26 angeordnet.
[0042] Figur 2 zeigt in rein schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform einer
Trockenpartie 10 mit einer geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs-Strecke
18', einer geraden oder leicht gekrümmten Transferfoil-Strecke 18'' und einer oberen
größeren Stützwalze 20 mit zugeordnetem Prallströmungstrockner 22. Auch in diesem
Fall ist die größere Stützwalze 20 wieder vor einer Trockengruppe 24 mit Trockenzylindern
26 angeordnet.
[0043] Figur 3 zeigt in rein schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform einer
Trockenpartie 10 mit zwei geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs-
und/oder Transferfoil-Strecken 18', 18'' und einer oberen größeren Stützwalze 20 mit
zugeordnetem Prallströmungstrockner 22. Auch hier ist die größere Stützwalze 20 wieder
vor einer Trockengruppe 24 mit Trockenzylindern 26 angeordnet.
[0044] Figur 4 zeigt in rein schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform einer
Trockenpartie 10 mit einer geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs-
und / oder Transferfoil-Strecke 18 und zwei auf unterschiedlicher Höhe angeordneten,
vor einer Trockengruppe 24 mit Trockenzylindern 26 vorgesehenen größeren Stützwalzen
20', 20'' mit jeweils zugeordnetem Prallströmungstrockner 22', 22''.
[0045] Figur 5 zeigt in rein schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform einer
Trockenpartie 10 mit einer geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs-
und/oder Transferfoil-Strecke 18 und zwei unteren Stützwalzen 20', 20'' mit jeweils
zugeordnetem Prallströmungstrockner 22' bzw. 22'', wobei die größere Stützwalze 22'
vor einer Trockengruppe 24 mit Trockenzylindern 26 und die andere größere Stützwalze
22'' in einem Endbereich der Trockenpartie 10 angeordnet ist.
[0046] Figur 6 zeigt in rein schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform einer
Trockenpartie 10 mit wenigstens zwei geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs-
und/oder Transferfoil-Strecken 18', 18'' und zwei oberen Stützwalzen 20', 20'' mit
jeweils zugeordnetem Prallströmungstrockner 22' bzw. 22'', wobei die größere Stützwalze
20' vor einer Trockengruppe 24' mit Trockenzylindern 26' und die andere größere Stützwalze
20'' zwischen dieser Trockengruppe 24' und einer darauffolgenden Trockengruppe 24''
mit Trockenzylindern 26'' angeordnet ist.
[0047] Figur 7 zeigt in rein schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform einer
Trockenpartie 10 mit einer geraden der leicht gekrümmten Transferfoil-Strecke 18 und
einer oberen größeren Stützwalze 20 mit zugeordnetem Prallströmungstrockner 22. Auch
hier ist die größere Stützwalze 20 wieder vor einer Trockengruppe 24 mit Trockenzylindern
26 angeordnet.
[0048] Figur 8 zeigt in rein schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform einer
Trockenpartie 10 mit einer geraden oder leicht gekrümmten Transferfoil-Strecke 18
und zwei auf unterschiedlicher Höhe angeordneten, vor einer Trockengruppe 24 mit Trockenzylindern
26 vorgesehenen größeren Stützwalzen 20', 20'' mit jeweils zugeordnetem Prallströmungstrockner
22' bzw. 22''.
[0049] Figur 9 zeigt in rein schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform einer
Trockenpartie 10 mit einer geraden oder leicht gekrümmten Transferfoil-Strecke 18
und zwei auf unterschiedlicher Höhe angeordneten, vor einer Trockengruppe 24 mit Trockenzylindern
26 vorgesehenen größeren Stützwalzen 20', 20'' mit jeweils zugeordnetem Prallströmungstrockner
22' bzw. 22''. Im vorliegenden Fall ist zwischen den beiden größeren Stützwalzen 20',
20'' eine weitere gerade oder leicht gekrümmte Transferfoil-Strecke 28 vorgesehen.
[0050] Grundsätzlich ist auch auf einer Transferfoil-Strecke eine Prallströmungstrocknung
möglich. Eine solche Transferfoil-Strecke kann jedoch auch lediglich als Übertragungsstrecke
vorgesehen sein.
[0051] Zur Überführung der Materialbahn von der Pressenpartie zu der darauffolgenden Prallströmungstrocknungs-
bzw. Transferfoil-Strecke kann beispielsweise auch ein Transferband vorgesehen sein.
[0052] Bei sämtlichen zuvor beschriebenen Ausführungsformen ergibt sich somit eine Kombination
aus einem geschlossenen Zug nach der Pressenpartie 16, wobei auch ein Transferband
vorgesehen sein kann, einer geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs-
und/oder Transferfoil-Strecke 18 zur sicheren Bahnführung und einem anschließenden
beispielsweise mit einer Haube oder dergleichen versehenen Prallströmungstrockner
22 auf einer insbesondere größeren Stützwalze 20, welche die Hauptleistung der Prallströmungstrocknung
übernehmen kann. Es erfolgt kein Abziehen der Materialbahn 12 von glatten Heizflächen
zu Beginn der Trocknung.
[0053] Die zu trocknende, noch instabile Materialbahn kann geschlossen aus der Presse überführt
und dann zunächst in wenigstens einer geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs-
und / oder Transferfoil-Strecke 18 und anschließend von wenigstens einem beispielsweise
haubenartigen Prallströmungstrockner 22 getrocknet werden, ohne daß die Bahn von einer
beheizten, glatten Fläche abgezogen wird, solange sie einen Trockengehalt besitzt,
der geringer als beispielsweise etwa 55 bis 65 % beträgt. Der Durchmesser einer größeren
Stützwalze 20 kann beispielsweise in einem Bereich von etwa 2,5 bis 8 m und vorzugsweise
in einem Bereich von etwa 3 bis etwa 5 m liegen. Danach kann die Materialbahn 12 in
einer ein- oder zweireihigen Trockengruppe 24 mit mehreren Trockenzylindern 26 fertig
getrocknet werden. Anstelle einer geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungsstrecke
kann auch eine lediglich der Bahnüberführung auf die große Stützwalze dienende Transferfoil-Strecke
vorgesehen sein.
[0054] Vorzugsweise ist die Materialbahn 12 in Bahnlaufrichtung L vor der auf die gerade
oder leicht gekrümmte Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecke 18 folgende
Stützwalze mit zugeordnetem Prallströmungstrockner in den Keller 30 fahrbar.
[0055] So ist bei den in den Figuren 2, 3 und 6 dargestellten Ausführungsformen die Materialbahn
12 im Anschluß an eine in Bahnlaufrichtung L betrachtet erste gerade oder leicht gekrümmte
Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecke 18 in den Keller 30 fahrbar. Dagegen
ist die Materialbahn 12 bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 im Bereich einer zusätzlichen
Pickup-Walze 32 in den Keller 30 fahrbar, mittels der die Materialbahn 12 von einem
durch den letzten Preßnip 14 der Pressenpartie 16 geführten Preßfilz oder Preßband
34 abnehmbar ist.
[0056] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 7 ist die Materialbahn 12 im Bereich einer zusätzlichen
Preßwalze 36 in den Keller 30 fahrbar, die einer hinter dem letzten Preßnip 14 der
Pressenpartie 16 vorgesehenen Umlenkwalze 38 für einen durch diesen letzten Preßnip
14 geführten Preßfilz 34 gegenüberliegt.
[0057] Bei den Ausführungsformen gemäß den Figuren 1 bis 3 ist jeweils wenigstens eine gerade
oder leicht gekrümmte Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecke 18 bzw.
18' vorgesehen, in der die Materialbahn 12 zwischen zwei Sieben 40, 42 sicher geführt
ist. Dabei kann die Materialbahn 12 von der Ober- oder Unterseite her durch das betreffende
Sieb 42 bzw. 40 hindurch mit einer jeweiligen Prallströmung beaufschlagt werden.
[0058] Das auf der Blasseite vorgesehene Sieb ist zweckmäßigerweise hochtemperaturbeständig
und möglichst durchlässig für die Prallströmung. Die Materialbahn 12 und das Doppelsieb
werden von Stützwalzen 44 getragen, die nur soweit umschlungen sind, daß keine Papierschädigung
durch Scherung auftritt. Dabei kann beispielsweise ein Umschlingungswinkel von etwa
2 bis etwa 10° und vorzugsweise von etwa 3 bis etwa 7° vorgesehen sein. Bei mehreren
beispielsweise durch Impingement-Kästen gebildeten Prallströmungstrocknern kann die
Blasseite gewechselt werden. Alternativ kann die Materialbahn 12 auch durch Transferfoils
am Sieb gehalten werden. Das zweite oder Decksieb kann dann entfallen. Dabei kann
vom Prallströmungstrockner direkt auf die Materialbahn geblasen werden. Der Impingement-Kasten
kann aber auch ganz oder teilweise entfallen, und dieser Teil der geraden oder leicht
gekrümmten Strecke wird dann durch eine reine Überführungsstrecke ersetzt, wie dies
beispielsweise anhand der in den Figuren 2 und 7 dargestellten Ausführungsformen zu
erkennen ist. Die Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecken können waagerecht
oder geneigt verlaufen.
[0059] Das Bahnabschlagen zwischen der Pressenpartie 16 und der ersten größeren Stützwalze
20 bzw. 20', kann, wie bereits erwähnt, beispielsweise nach einer ersten Doppelsieb-Strecke
vom Trocknungssieb in den Pulper oder Keller 30 erfolgen, wozu gemäß den Figuren 2,
3 und 6 insbesondere eine verfahrbare Walze 46 vorgesehen sein kann, die durch Wasser-
oder Luftdüsen hinter dem Sieb unterstützt sein kann.
[0060] Das Bahnabschlagen kann aber auch im Bereich einer zusätzlichen Abnahmestelle vom
zweiten Unterfilz durch eine weitere Pickup-Walze erfolgen. So ist bei den Ausführungsformen
gemäß den Figuren 1, 4 und 5 die Materialbahn 12 im Bereich einer Pickup-Walze 32
in den Keller 30 fahrbar, mittels der die Materialbahn 12 von einem durch den letzten
Preßnip 14 der Pressenpartie 16 geführten Preßfilz 34 abnehmbar ist.
[0061] Das Bahnabschlagen kann beispielsweise aber auch durch einen weiteren Preßnip erfolgen.
So ist bei der Ausführungsform gemäß Figur 7 die Materialbahn 12 im Bereich einer
zusätzlichen Preßwalze 36 in den Keller 30 fahrbar, die einer hinter dem letzten Preßspalt
14 der Pressenpartie 16 vorgesehenen Umlenkwalze 38 für einen durch diesen letzten
Preßnip 14 geführten Preßfilz 34 gegenüberliegt. Ein jeweiliges Bahnabschlagen erfolgt
bei geöffneter Pickupstelle in die Trockenpartie.
[0062] Wie den Figuren 1 bis 9 entnommen werden kann, kann die dem Prallströmungstrockner
22, 22', 22'' zugeordnete Stützwalze 20, 20', 20'' besaugt und über diese Stützwalze
ein endloses Sieb 48 geführt sein. Während beispielsweise bei den Ausführungsformen
gemäß den Figuren 1 und 5 dieses Sieb gleichzeitig auch der Trockengruppe 24 zugeordnet
ist, ist beispielsweise bei den Ausführungsformen gemäß den Figuren 2 bis 4 und 6
bis 8 der Stützwalze 20 bzw. 20' ein gesondertes Sieb zugeordnet. Beispielsweise bei
der Ausführungsform gemäß Figur 9 ist das betreffende Sieb gleichzeitig auch der Transferfoil-Strecke
18 zugeordnet.
[0063] Die Besaugung der betreffenden Stützwalze kann beispielsweise direkt über einen innenliegenden
Saugkasten oder durch einen außenliegenden Saugkasten über in der Mantelfläche vorgesehene
Öffnungen erfolgen. Mit steigendem Durchmesser steigt nicht nur der Walzenumfang,
sondern auch der mögliche Haubenumschlingungswinkel und somit die Trocknungsfläche.
Die jeweilige Impingement-Haube kann oberhalb oder unterhalb der Zylinderebene liegen
und ist zum Überführen und zur Wartung/Reinigung vorzugsweise geteilt abfahrbar. Die
jeweilige große Stützwalze und der dazugehörige Saugkasten können schmale Überführungszonen
enthalten. Bei mehreren großen Stützwalzen mit jeweils zugeordneter Impingement-Haube
kann abwechselnd von beiden Seiten getrocknet werden (vgl. z.B. Figur 4). Es ist beispielsweise
aber auch möglich, daß stets von der gleichen Seite her getrocknet und die Bahn zwischen
den großen Stützwalzen auf einer geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs-
bzw. Transferfoil- Strecke überführt wird. Auch bei der Ausführungsform gemäß der
Figur 9 ist zwischen zwei Prallströmungstrocknern 22', 22'' mit jeweils zugeordneter
Stützwalze 20', 20'' wieder wenigstens eine gerade oder leicht gekrümmte Prallströmungstrocknungs-
bzw. Transferfoil-Strecke 28 vorgesehen.
[0064] Die Übergabe der Materialbahn 12 vom vorherigen Sieb auf die darauffolgende größere
besaugte Stützwalze 20 kann beispielsweise durch einen Saugkasten vor oder auf der
großen Stützwalze 20 im Bereich der Übergabezone erfolgen (vgl. beispielsweise die
Figuren 1 und 7). Dabei wird zweckmäßigerweise die vom Sieb mitgeschleppte Luft vor
dem Einlauf in den Nip abgestreift, z.B. mit einer flexiblen Klinge, oder vom Kasten
in eine Vorzone abgesaugt. Zusätzlich kann die Abnahme durch Blasdüsen unterstützt
werden, die beispielsweise in der kleineren Saugwalze oder im Zwischenraum danach
integriert sein können. Durch diese Blasdüsen wird die Materialbahn entweder durch
das Sieb abgeblasen oder vom Haubenrand auf die große besaugte Walze geblasen. Wie
beispielsweise anhand der Figur 1 zu erkennen ist, kann ein Sieb 40 der Prallströmungstrocknungs-
bzw. Transferföil-Strecke 18 vor der größeren Stützwalze 20 über eine kleinere Saugwalze
50 geführt sein. Ein Teil einer solchen kleineren Saugwalze kann als Überdruckzone
ausgebildet sein, oder es wird im Zwischenraum ein Überdruckkasten installiert, um
die Materialbahn 12 vom vorherigen Sieb, hier dem Sieb 40, abzudrücken.
[0065] Beispielsweise bei dieser Ausführungsform gemäß Figur 1 wird die Materialbahn 12
somit von einem Sieb 40 einer geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs-
bzw. Transferfoil-Strecke 18 auf ein über die folgende größere Stützwalze 20 geführtes
Sieb 48 übergeben, wobei der Übergabebereich mittels eines vor oder auf der Stützwalze
20 vorgesehenen Saugkastens besaugbar ist.
[0066] Dagegen zeigt beispielsweise die Figur 9 eine Ausführungsform, bei der ein einer
geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecke
18 zugeordnetes Sieb 48 gleichzeitig über die darauffolgende größere Stützwalze 20'
geführt ist und die Materialbahn im Bereich einer Leit- oder Blaswalze 52 auf die
Stützwalze 20' aufgeführt wird, die für ein gutes Bahnablösen sorgt.
[0067] Die Leitwalze kann vor dem Bahnauflaufpunkt mit Luftdüsen ausgerüstet sein, um ein
Luftpolster zu erzeugen und damit eine gute Bahnabnahme zu gewährleisten. Die Düsen
können beispielsweise in einem Schaber integriert sein. Im Fall einer Blaswalze kann
diese mit einem Siebstrumpf bezogen sein.
[0068] Bei unten liegendem Prallströmungstrockner 20 (vgl. beispielsweise Figur 1) kann
die Materialbahn 12 nach der größeren Stützwalze 20 mit dem Sieb 48 direkt auf eine
unbeheizte Papierleitwalze oder einen Trockenzylinder 26''' geführt werden. Der Schaber
sollte dabei so mit einem Abweisblech bzw. mit der Haube, d.h. dem Prallströmungstrockner
kombiniert sein, daß auch bei abgefahrener Haube kein Papier vom Schaber in die Haube
fallen oder zu Verblockungen führen kann. Diese Papierleitwalze 26''' kann auch als
Blaswalze (möglicherweise mit Siebstrumpf) ausgeführt sein, wodurch eine leichte Bahnabnahme
erzielt wird.
[0069] Bei oben liegendem Prallströmungstrockner 20 (vgl. beispielsweise die Figur 2) kann
die Abnahme der Materialbahn vom Sieb 48 der größeren Stützwalze 20 durch eine Saugwalze
54 so erfolgen, daß das Papier im Fall eines Abrisses zwischen den Sieben 48 und 56
in den Keller fallen kann.
[0070] Die Übergabe zwischen zwei hintereinander angeordneten größeren Saugwalzen kann analog
erfolgen.
[0071] Die eingangs genannten zweckmäßigen Impingement- oder Prallströmungstrocknungs-Bedingungen
gelten vorzugsweise auch für die in den Figuren 1 bis 9 dargestellten Ausführungsformen.
[0072] Wie insbesondere anhand der Figur 2 zu erkennen ist, kann es je nach Durchmesser
der größeren Stützwalze 20 oder Stützwalzen von Vorteil sein, die nachfolgenden Trockenzylinder
26 teilweise tiefer anzuordnen.
[0073] Beispielsweise den Figuren 5 und 6 kann entnommen werden, daß zur zusätzlichen Leistungssteigerung
in der Hauptverdampfung im Bereich der Zylindertrocknung wenigstens ein weiterer Prallströmungstrockner
22' bzw. wenigstens eine weitere Impingement-Haube mit jeweils zugeordneter größerer
Stützwalze 20'' über oder unter der Zylinderebene eingefügt werden kann. Die einzelnen
größeren Stützwalzen können einen gleichen oder auch unterschiedliche Durchmesser
besitzen.
[0074] Erfolgt die Ausschußabfuhr nach der Pressenpartie 16 nicht mit einer zweiten Pickup-Walze
auf dem letzten Preßfilz, sondern auf einer geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs-
bzw. Transferfoil-Strecke, so können insbesondere auch die in den Figuren 1 bis 9
dargestellten Ausführungsformen jeweils mit Mitteln zur Abnahme der Bahn vom oberen
Preßfilz kombiniert sein. Insbesondere im Bereich der ersten geraden oder leicht gekrümmten
Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecke oder zu Beginn der Prallströmhaube
können u.a. zusätzliche IR-Strahler zur schnellen Aufwärmung vorgesehen sein.
Bezugszeichenliste
[0075]
- 10
- Trockenpartie
- 12
- Materialbahn
- 14
- Preßnip
- 16
- Pressenpartie
- 18
- Prallströmungstrocknungs- und / oder Transferfoil- Strecke
- 20, 20', 20''
- größere Stützwalze
- 22, 22', 22''
- Prallströmungstrockner
- 24, 24', 24''
- Trocknungsgruppe
- 26, 26', 26''
- Trockenzylinder
- 26'''
- Papierleitwalze oder Trockenzylinder
- 28
- Transferfoil-Strecke
- 30
- Keller
- 32
- Pickup-Walze
- 34
- Preßfilz
- 36
- zusätzliche Preßwalze
- 38
- Umlenkwalze
- 40
- Sieb
- 42
- Sieb
- 44
- Stützwalzen
- 46
- verfahrbare Walze
- 48
- Sieb
- 50
- kleine Saugwalze
- 52
- Leit- oder Blaswalze
- 54
- Saugwalze
- 56
- Sieb
- L
- Bahnlaufrichtung
1. Trockenpartie (10) einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn, insbesondere
Papier- oder Kartonbahn,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (12) ausgehend vom letzten Preßnip (14) einer Pressenpartie (16)
über wenigstens eine gerade oder leicht gekrümmte Strecke (18) in geschlossenem Zug
zu einer insbesondere größeren Stützwalze (20) mit zugeordnetem Prallströmungstrockner
(22) geführt ist, durch den die über die Stützwalze (20) geführte Materialbahn (12)
mit einer Heißluft- und/oder Heißdampfprallströmung beaufschlagbar ist, und daß die
gerade oder leicht gekrümmte Strecke (18) als Prallströmungstrocknungsstrecke und/oder
als Transferfoil-Strecke vorgesehen ist.
2. Trockenpartie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (12) zumindest in dem Bereich zwischen dem letzten Preßnip (14)
der Pressenpartie (16) und der Stützwalze (20) durch eine offene, d.h. nicht glatte
Stützfläche abgestützt ist, die vorzugsweise von einem Endlosband oder -sieb gebildet
ist.
3. Trockenpartie nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (12) auch im Bereich des der Stützwalze (20) zugeordneten Prallströmungstrockners
(22) durch eine offene, d.h. nicht glatte Stützfläche abgestützt ist, wobei diese
offene Stützfläche entweder durch die Oberfläche bzw. einen Bezug oder Belag der Stützwalze
(20) oder durch die Oberfläche eines über die Stützwalze (20) geführten Endlosbandes
oder -siebes (48) gebildet ist.
4. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützwalze (20) einen Außendurchmesser im Bereich von etwa 2,5 bis etwa 8
m und vorzugsweise im Bereich von 3 bis 5 m besitzt.
5. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere einer jeweiligen Stützwalze (20) zugeordnete Prallströmungstrockner (22)
vorgesehen sind.
6. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (12) im Anschluß an wenigstens einen einer jeweiligen Stützwalze
(20) zugeordneten Prallströmungstrockner (22) einer Trockengruppe (24) mit zumindest
einem Trockenzylinder (26) zugeführt ist.
7. Trockenpartie nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (12) beim Verlassen des ersten Trockenzylinders (26) oder beim
Abziehen von einer glatten beheizten Oberfläche bereits einen Trockengehalt besitzt,
der höher ist als etwa 55 bis etwa 65 %.
8. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (12) in Bahnlaufrichtung (L) vor der auf die gerade oder leicht
gekrümmte Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecke (18) folgenden Stützwalze
(20) mit zugeordnetem Prallströmungstrockner (22) in den Keller (30), d.h. aus der
Maschine fahrbar ist.
9. Trockenpartie nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (12) im Anschluß an eine in Bahnlaufrichtung (L) betrachtet erste
gerade oder leicht gekrümmte Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecke (18)
in den Keller (30), d.h. aus der Maschine fahrbar ist.
10. Trockenpartie nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (12) im Bereich einer zusätzlichen Pickup-Walze (32) in den Keller
(30) fahrbar ist, mittels der die Materialbahn (12) von einem durch den letzten Preßnip
(14) der Pressenpartie (16) geführten Preßfilz (34) oder geschlossenen bzw. offenen
Preßband abnehmbar ist.
11. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (12) im Bereich einer zusätzlichen Preßwalze (36) in den Keller
(30) fahrbar ist, die einer hinter dem letzten Preßnip (14) der Pressenpartie (16)
vorgesehenen Umlenkwalze (38) für einen durch diesen letzten Preßnip (14) geführten
Preßfilz oder Preßband (34) gegenüberliegt.
12. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bahn im Bereich einer glatten Abnahmewalze, die vom durch den letzten Preßnip
geführten Preßfilz bzw. Preßband so umschlungen ist, daß die Bahn mit der Walze mitläuft,
in den Keller fahrbar ist.
13. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine gerade oder leicht gekrümmte Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecke
(18) vorgesehen ist, in der die Materialbahn (12) zwischen zwei Sieben (40, 42) geführt
ist.
14. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine gerade oder leicht gekrümmte Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecke
(18) vorgesehen ist, in der die Materialbahn (12) durch Transferfoils an einem Sieb
(42) gehalten ist.
15. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Prallströmungstrockner (22) zugeordnete Stützwalze (20) besaugt ist und
vorzugsweise eine schmale Streifenüberführzone enthält, wobei die Besaugung vorzugsweise
über einen innen liegenden Saugkasten oder einen außen liegender Saugkasten erfolgt.
16. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei auf der gleichen Seite der Materialbahn (12) angeordnete Prallströmungstrockner
(22', 22'') vorgesehen sind.
17. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei auf verschiedenen Seiten der Materialbahn (12) angeordnete Prallströmungstrockner
(22', 22'') vorgesehen sind.
18. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen zwei Prallströmungstrocknern (22', 22'') mit jeweils zugeordneter Stützwalze
(20', 20'') wenigstens eine gerade oder leicht gekrümmte Prallströmungstrocknungs-
bzw. Transferfoil- Strecke (28) vorgesehen ist.
19. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Prallströmungstrockner (22) in einem anderen als dem direkten Anfangsbereich
der Trockenpartie (10) vorgesehen ist, d.h. erst nach einem oder mehreren Trockenzylindern
angeordnet ist.
20. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein mit zumindest einer Trocknerhaube versehener Prallströmungstrockner
(22) vorgesehen ist.
21. Trockenpartie nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Haube abschwenkbar ist.
22. Trockenpartie nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die betreffende Schwenkvorrichtung mit einer Abrißsteuerung gekoppelt ist.
23. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (12) von einem Sieb (40) einer geraden oder leicht gekrümmten
Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecke (18) auf ein über die Stützwalze
(20) geführtes Sieb (48) übergeben wird und der Übergabebereich mittels eines vor
oder auf der Stützwalze (20) vorgesehenen Saugkastens besaugbar ist.
24. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein einer geraden oder leicht gekrümmten Prallströmungstrocknungs- bzw. Transferfoil-Strecke
(18) zugeordnetes Sieb (48) gleichzeitig über die Stützwalze (20') geführt ist und
die Materialbahn im Bereich einer Leit- oder Blaswalze (52) auf die Stützwalze (20')
aufgeführt wird.