[0001] Die Erfindung betrifft ein berührungsloses elektronisches Zugangskontrollsystem mit
einer Transponderleseeinheit zum Erkennen und Identifizieren von Transpondern und
zur Erzeugung eines Signals.
[0002] Mit derartigen berührungslosen elektronischen Zugangskontrollsystemen können Transponder,
insbesondere in Kunststoff eingelassene Transponderkarten an Transponderleseeinheiten
vorbeigeführt werden, wobei die Transponder induktiv oder auf andere Weise ausgelesen
werden und die Transponderleseeinheit daraufhin ein Signal erzeugt, das an eine Türöffnereinheit
bzw. Türschließeinheit weitergegeben wird.
[0003] Es hat sich nun gezeigt, daß derartige Zugangskontrollsysteme nicht in explosionsgefährdeten
Bereichen betrieben werden können.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Zugangskontrollsystem der eingangs
genannten Art zu schaffen, das auch in explosionsgefährdeten Bereichen betrieben werden
kann.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einem Zugangskontrollsystem mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0006] Nach dem Grundgedanken der Erfindung wird ein berührungsloses elektronisches Zugangskontrollsystem
mit einer Transponderleseeinheit so weiterentwickelt, daß das Zugangskontrollsystem
zur Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen ausgelegt ist, wobei die Elemente
des Zugangskontollsystems, die zur Verwendung innerhalb des explosionsgefährdeten
Bereichs vorgesehen sind, mit einer druckfesten Umhüllung gekapselt sind. Auf diese
Weise ist es erfindungsgemäß möglich, elektronische Zugangskontrollsysteme grundsätzlich
bekannter Bauart in explosionsgefährdeten Bereichen einzusetzen. Mit der Erfindung
können grundsätzlich nahezu alle bekannten Zugangskontrollsysteme, insbesondere solche,
die induktiv oder kapazitiv Signale empfangen, oder auf der Übertragung optischer
Signale oder der Übertragung von Ultraschallsignalen beruhen, verwendet werden.
[0007] Die Umhüllung kann dabei in einer bevorzugten Ausgestaltung beispielsweise als Gehäuse
oder als Vergußmasse ausgebildet sein, mit denen die risikoträchtigen Elemente vergossen
sind. Dies sind insbesondere die Elemente, die elektronische, elektrische oder mechanische
Komponenten aufweisen, die sich übermäßig erwärmen können oder bei denen eine Funkenbildung
entstehen kann. Hierzu gehören insbesondere die Transponderleseeinheit und eine Türöffnereinheit
bzw. eine Türschließeinheit. Auch andere Komponenten des Zugangskontrollsystems, wie
beispielsweise eine Türstatusmeldeeinheit oder eine Türsteuereinheit müssen entweder
außerhalb des explosionsgefährdeten Bereiches angeordnet werden oder mit einer erfindungsgemäßen
Umhüllung versehen werden. Günstigerweise ist die Umhüllung dabei gasdicht und druckfest.
Dadurch wird erreicht, daß Bauteile des Zugangskontrollsystems, bei denen möglicherweise
Funken entstehen können, in einem Gehäuse angeordnet sind und nicht mit einem möglicherweise
explosiven Umgebungsgas in Berührung kommen können.
[0008] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Transponderleseeinheit in einem druckfest
gekapselten Gehäuse angeordnet. Bevorzugterweise besteht das druckfest gekapselte
Gehäuse wenigstens in einem Bereich aus einem Nichtmetall, um ein Aussenden elektromagnetischer
Wellen zu ermöglichen.
[0009] Weiterhin ist in der Transponderleseeinheit bevorzugterweise eine Induktionsspule
vorgesehen, die unmittelbar an dem Bereich aus Nichtmetall angeordnet ist. Durch diese
Anordnung wird erreicht, daß die Signale noch ausreichend stark ausgesandt werden
und das Antwortsignal des Transponders in dem Gehäuse empfangen werden kann. Entsprechendes
gilt für Leseeinheiten in anderen Zugangskontrollsystemen, beispielsweise für einen
Ultraschallempfänger oder eine kapazitive Leseeinheit. In einer Weiterbildung der
Erfindung ist die Leseeinheit, insbesondere die Induktionsspule, in ihrer Form dem
Bereich aus Nichtmetall angepaßt, so daß die von der Leseeinheit umschlossene Fläche
möglichst groß gestaltet wird. Besonders vorteilhaft ist es, den Bereich aus Nichtmetall
aus einer runden Glasscheibe auszubilden, wobei die Leseeinheit, insbesondere die
Induktionsspule, kreisförmig ausgebildet und an der Glasscheibe verklebt ist. Auf
diese Weise ist die Leseeinheit so nah wie möglich an der nichtmetallischen Fläche
befestigt, so daß die von der Leseeinheit erzeugten Felder nur eine vergleichsweise
geringe Abschwächung erfahren. Das übrige Gehäuse besteht aus einem für die druckfeste
Kapselung geeigneten Material, insbesondere Metall, günstigerweise aus Aluminium,
so daß die kreisförmige Spule, die in ihrem Durchmesser dem Durchmesser der runden
Glasscheibe entspricht, besonders gut geeignet ist, Signale abzugeben und zu empfangen.
[0010] Die Transponderleseeinheit weist eine Platine auf, wobei in dem Gehäuse günstigerweise
eine Platinenhalterung vorgesehen ist, auf der die Platine so angeordnet ist, daß
ein elektrischer Kontakt der Platine nahe an der Leseeinheit, insbesondere der Induktionsspule,
vorgesehen ist. Dadurch wird die Montage erleichtert und die notwendige Leitungsstrecke
verkürzt. Die Platinenhalterung ist dabei günstigerweise aus drei Platten zusammengesetzt,
die so zusammengefügt sind, daß sie im Querschnitt ein rechtwinkliges Dreieck bilden,
wobei die Platine auf der Hypothenuse angeordnet ist. Durch diese Ausbildung wird
die Diagonale des Gehäuses genutzt, so daß eine vergleichsweise große Platine eingebaut
werden kann.
[0011] Das erfindungsgemäße Zugangskontrollsystem weist außerdem eine Türöffnereinheit bzw.
eine Türschließeinheit auf, welche im Rahmen bzw. im Türblatt integriert wird. Im
folgenden werden diese Komponenten gemeinsam als Türöffnereinheit bezeichnet. Bevorzugterweise
sind alle elektrischen und elektronischen Komponenten der Türöffnereinheit vergossen.
Dadurch wird erfindungsgemäß der Einsatz von derartigen Komponenten in explosionsgefährdeten
Bereichen erst möglich. Dadurch wird die Entstehung von Lichtbögen ausgeschlossen.
Weiterhin ist in der Türöffnereinheit günstigerweise eine Temperatursicherung vorgesehen,
die das Entstehen heißer Oberflächen dedektieren und geeignete Gegenmaßnahmen, beispielsweise
das Abschalten der Anlage, einleiten kann. In einer anderen Weiterbildung der Erfindung
weist die Türöffnereinheit eine mechanische Zugfeder auf, wodurch übliche mechanische
Druckfedern ersetzt werden können. Dies trägt zur Erhöhung der Sicherheit bei, da
bei Zugfedern eine geringere Reibung innerhalb der Feder als bei Druckfedern entsteht.
Weiterhin ist es günstig, daß vorhandene bzw. bestehende Bauteile, insbesondere die
mechanischen Bauteile des Sicherheitstechnik, ersetzt werden durch elektronische Bauteile,
welche in das vorhandene Türblatt bzw. in die Türzage integriert werden. Im Ergebnis
sind dann viele, günstigerweise sämtliche Bauteile in der Türöffnung als elektronische
Bauteile ausgebildet. Diese können besonders einfach vergossen werden. Alternativ
ist auch eine Kapselung in einem Gehäuse möglich.
[0012] Weiterhin ist eine Türstatusmeldeeinheit vorgesehen, die als explosionsgeschützter
Magnetschalter ausgebildet ist.
[0013] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispiels weiter erläutert. Im einzelnen zeigen die schematischen Darstellungen
in:
- Fig. 1
- eine geschnittene Seitenansicht durch eine Transponderleseeinheit eines erfindungsgemäßen
Zugangskontrollsystems und
- Fig. 2
- eine Rückansicht eines Gehäusedeckels gemäß Fig. 1.
[0014] In Fig. 1 ist eine Transponderleseeinheit 1 in einer Seitenansicht dargestellt, wobei
ein Gehäuse 2 vorgesehen ist, das im wesentlichen aus Aluminium besteht und in einem
Bereich 3 als Glasscheibe ausgebildet ist. Der Bereich 3 ist in einem weiteren Teilschnitt
dargestellt, da die Glasscheibe innerhalb eines Deckels 5 aufgenommen ist, der in
seinem Außenrand auch aus Aluminium besteht. Die Glasscheibe in dem Bereich 3 ist
mit einer Vergußmasse 4 in dem Deckel 5 des Gehäuses 2 befestigt. Der Deckel 5 ist
mit einer Ringdichtung 6 und Schrauben auf dem Gehäuse 2 montiert. Unmittelbar an
der Glasscheibe ist die Induktionsspule 7 mit etwa 50 bis 100 Windungen befestigt,
insbesondere verklebt, wobei die Windungen zum Teil nebeneinander und zum Teil übereinander
verlaufen. Die Spule hat einen Durchmesser von etwa 60 mm und entspricht damit dem
Durchmesser der Glasscheibe. In dem Gehäuse 2 ist außerdem eine Platinenhalterung
8 angeordnet, die aus drei miteinander verklebten Kunststoffplatten besteht, wobei
eine Bodenplatte 9 und eine Seitenplatte 10 im rechten Winkel zueinander verklebt
sind und als Hypothenuse eine Platinenträgerplatte 11 aufliegt, die mit der Bodenplatte
9 einen Winkel von 30° einschließt. Auf der Platinenträgerplatte 11 ist eine Platine
12 aufgeklebt, die dadurch etwa in der Diagonale des Gehäuses 2 liegt. Im oberen Endbereich
der Platine 12 ist ein elektrischer Anschluß 13 an die Induktionsspule 7 vorgesehen.
Die Versorgung der Platine erfolgt durch Zuleitungen, welche von außen durch hier
nicht dargestellte geeignete explosionsgeschützte Leitungsdurchführungen gelegt sind.
[0015] In Fig. 2 ist eine rückwärtige Ansicht des Deckels 5 des Gehäuses dargestellt. Um
die zentral angeordnete Glasscheibe verlaufen konzentrisch die Windungen der Induktionsspule
7, so daß von der Induktionsspule 7 eine möglichst große Fläche des nichtmetallischen
Bereichs des Gehäuses eingeschlossen wird. Durch die Öffnungen 14 des Deckels 5 wird
der Deckel mit Hilfe von Schrauben an dem Gehäuse 2 montiert, wobei eine Ringdichtung
6 für die notwendige Abdichtung sorgt.
1. Berührungsloses elektronisches Zugangskontrollsystem mit einer Transponderleseeinheit
(1) zum Erkennen und Identifizieren von Transpondern und zur Erzeugung eines Signals,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugangskontrollsystem zur Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen ausgelegt
ist, wobei die Elemente des Zugangskontrollsystems, die zur Verwendung innerhalb des
explosionsgefährdeten Bereichs vorgesehen und risikoträchtig sind, mit einer Umhüllung
versehen sind.
2. Zugangskontrollsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transponderleseeinheit
in einem druckfest gekapselten Gehäuse angeordnet ist.
3. Zugangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das druckfest gekapselte Gehäuse (2) wenigstens in einem Bereich (3) aus einem Nichtmetall
besteht.
4. Zugangskontrollsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Transponderleseeinheit (1) eine Leseeinheit aufweist und daß die Leseeinheit
unmittelbar an dem Bereich aus Nichtmetall angeordnet ist.
5. Zugangskontrollsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leseeinheit in ihrer Form dem Bereich aus Nichtmetall angepaßt ist.
6. Zugangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leseeinheit als Induktionsspule (7) ausgebildet ist.
7. Zugangskontrollsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bereich aus Nichtmetall von einer runden Glasscheibe (3) gebildet wird.
8. Zugangskontrollsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktionsspule
(7) kreisförmig ausgebildet ist und an der Glasscheibe (3) verklebt ist.
9. Zugangskontrollsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Transponderleseeinheit (1) eine Platine (12) aufweist, daß eine Platinenhalterung
(8) in dem Gehäuse (2) vorgesehen ist, auf der die Platine (12) so angeordnet ist,
daß ein elektrischer Kontakt (13) der Platine (12) nahe an der Leseeinheit angeordnet
ist.
10. Zugangskontrollsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Platinenhalterung (8) drei Platten (9,10,11) aufweist, die so zusammengefügt
sind, daß sie im Querschnitt ein rechtwinkliges Dreieck bilden, wobei die Platine
(12) auf der Hypothenuse des Dreiecks angeordnet ist.
11. Zugangskontrollsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugangskontrollsystem eine Türöffnereinheit aufweist, bei der alle elektrischen
und elektronischen Komponenten vergossen sind.
12. Zugangskontrollsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Türöffnereinheit
eine Temperatursicherung aufweist.
13. Zugangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Türöffnereinheit eine mechanische Zugfeder aufweist.
14. Zugangskontrollsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die in einem Türblatt bzw. in einer Türzage angeordneten Bauteile mindestens teilweise
von elektronischen Bauteilen gebildet sind.