[0001] Die Erfindung betrifft eine Frankier- und Freimachungsmaschine gemäß des Oberbegriffs
der Ansprüche 1 und 15. Eine Mehrzweck-Frankiermaschine hat verschiedene Abrechnungsmodi,
ist hinsichtlich der Druckaufgabe umsteuerbar auch als Freimachungsmaschine einsetzbar
und gestattet eine höhere Flexibilität bei der Bezahlung.
[0002] Frankiermaschinen sind seit den zwanziger Jahren bekannt und werden noch heute ständig
vervollkommnet. Ihr Prinzip beruht darauf, daß ein geldwerter Betrag, sog. Vorgabebetrag,
in der Frankiermaschine verwaltet wird. Bei jeder Frankierung wird dieser Vorgabebetrag
durch den auf das Versandstück gedruckten Frankierbetrag reduziert, Ist der Vorgabebetrag
aufgebraucht, wird die Frankiermaschine mit einem erneuten Vorgabebetrag nachgeladen.
Die Vorgabebeträge werden in der Regel von einem Kundenkonto abgebucht, so daß sie
für die Verweilzeit in der Frankiermaschine als totes Kapital zu betrachten sind,
da mit ihnen kein Zinsgewinn erzielbar ist oder für diese Beträge sogar ein Kredit
aufgenommen wurde. Dieses Bezahlungsprinzip wird in Analogie zu den Zahlungskarten

pay before" genannt. Als weiterer Nachteil des

pay before"-Prinzips kommt hinzu, daß der Vorgang des Nachladens selbst Aufwand und/oder
Kosten verursacht. Beispielsweise wird für die Nachladung per Modem, welche im Patent
US 5.699.415 unter dem Titel: METHOD FOR MATCHING THE DATABASE BETWEEN AN ELECTRONIC
POSTAGE METER MACHINE AND DATA CENTER, näher beschrieben ist, vom Serviceprovider
oder Hersteller der Frankiermaschine eine Gebühr erhoben. Daher ist ein häufiges Nachladen
unwirtschaftlich. Das führt aber dazu, daß die jeweils geladenen Beträge relativ hoch
sind und dann eine längere Zeit in der FM als totes Kapital gebunden sind.
[0003] Als Alternative wurde bereits ein

pay later" genanntes Bezahlungsprinzip in Verbindung mit Frankiermaschinen vorgeschlagen.
Im US 5.729.460, das den Titel: METHOD FOR PAYMENT OF THE RECREDITING OF AN ELECTRONIC
POSTAGE METER AND ARRANGEMENT FOR THE OPERATION OF A DATA CENTRAL trägt, wurde bereits
eine Frankiermaschine für die Möglichkeit vorgeschlagen, beide Bezahlungsprinzipien

pay before" und

pay later" wahlweise zu nutzen, wobei ein Kreditkarteninstitut sofort einen Kredit
bis zur Bezahlung gewährt, was auch den Vorgang aus Kundensicht verbessert. Die Abrechnung
erfolgt zwar separat, aber dennoch in grundsätzlich der gleichen Weise wie bisher
in der Frankiermaschine. Die Bezahlung übernimmt ein Kreditkarteninstitut, damit die
Kunde erst später bezahlen braucht.
[0004] Auch aus dem US 5.025.386 ist eine Lösung bekannt, den Bezahlungsmode (Münzen oder
Karte) individuell in Abhängigkeit vom Kundenwunsch zu wechseln. Bei den bisher beschriebenen
Lösungen handelt es sich also um unterschiedliche Bezahlungsverfahren für den selben
Postbeförderer, wobei es beim üblichen Abrechnungsverfahren bleibt.
[0005] Bereits aus dem EP 493 948 B1 ist eine Frankiermaschine bekannt, die mit einer Mehrzahl
an Registern in einem gesicherten Modul zum Speichern von Buchhaltungsdaten ausgestattet
ist, die sich auf den Gebrauch der Frankiermaschine zum Frankieren von Gegenständen
beziehen. Ein erster Satz an Registern bezieht sich auf einen speziellen ersten Dienst
und ein zweiter Satz an Registern bezieht sich auf einen speziellen zweiten Dienst,
wobei über die Eingabemittel die speziellen Dienste auswählbar sind und die Buchhaltungsdaten
des jeweils ausgewählten Dienstes aktualisiert werden. War bisher beim Bezahlungsprinzip

pay before" für jede der Dienstleistungen (Postklassen) eines einzelnen Postbeförderers
nur ein Descending Register zur gemeinsamen Abrechnung erforderlich, wird nun vorgeschlagen,
beim Bezahlungsprinzip

pay before" zur getrennten Abrechnung jeweils ein Descending Register für jeden der
Dienstleistungen oder Postbeförderer einzusetzen. Natürlich kann zur Gesamtabrechnung
ein dritter Satz an Registern vorgesehen werden, der sich auf beide Registersätze,
nämlich den ersten und zweiten Registersatz bezieht. Die oben beschriebene Lösung
betrifft jedoch nur die Anwendung des gleichen Abrechnungs- und Bezahlungsverfahrens
für unterschiedliche Postbeförderer bzw. Dienste. Ein Dienst betrifft beispielsweise
eine bestimmte Postklasse bzw. Versendungsart, welche als Information einerseits aus
dem Stempelabdruck in üblicher Weise ersichtlich ist und die nun in einem separaten
Registersatz abgebucht wird. Entsprechend dem ersten und zweiten Registersatz jeweils
zugeordnet, wird ein erster bzw. zweiter Frankierungsaufdruck erzeugt. Die Postklasse/Versendungsart
kann somit integriert mit dem Frankierstempel oder zu letzterem als separater Wahldruckstempel
abgedruckt werden.
[0006] In der EP 805 419 A2 wurde ein Verfahren zur Datenverarbeitung in einem Postverarbeitungssystem
mit einer Frankiermaschine und eine Anordnung vorgeschlagen, die bei gleichartiger
Buchung in der Frankiermaschine eine Bezahlung nach ganz unterschiedlichen Verfahren
ermöglicht. Selbst bei Verwendung einer Wertkarte, die eine Abbuchung in einem internen
Register separat von der Frankiermaschine erlaubt, wird zur Erhöhung der Sicherheit
die Abrechnung zugleich in einer Abrechnungseinheit der Frankiermaschine vorgenommen.
Die oben beschriebene Lösung betrifft damit die Anwendung des gleichen Abrechnungsverfahrens
und bei unterschiedlichen Bezahlungsverfahren für unterschiedliche Postbeförderer
bzw. Dienste.
[0007] Einige private Postversandunternehmen bieten ihren Kunden eine Rechnungslegung an,
die erst nach Einlieferung bzw. Abholung der Versandstücke erfolgt. Auch die staatlichen
Postunternehmen müssen sich Dank der schrittweisen Liberalisierung des Marktes dem
Wettbewerb um die Gunst der Kunden stellen. So bietet z.B. die Deutsche Post AG für
ihre

Infopost" die wahlweise Freimachung mit einem Freistempelabdruck durch herkömmliche
FM oder die sog. DV-Freistempelung an (s.

Infopost", Merkblatt der Deutschen Post AG Stand 1.1.96). Beim DV-Freistempelverfahren
wird auf das Versandstück ein Freimachungsvermerk gedruckt. Bezahlt werden diese so
freigemachten Sendungen bei der Einlieferung in der Postfiliale bzw. bei Abholung
durch das Postversandunternehmen im Falle größerer Postmengen. Nach Vereinbarung kann
das Entgelt sogar vom Girokonto des Kunden abgebucht werden. Eine finanzielle Vorleistung
durch den Kunden ist dann nicht mehr erforderlich. Für ein derartiges Bezahlungsverfahren
hat sich der Begriff

pay now" eingeführt.
[0008] In der Praxis des betrieblichen oder behördlichen Postausganges stellt sich immer
häufiger das Problem, daß sowohl normale Tagespost anfällt, die am rationellsten mit
dem herkömmlichen Frankierverfahren zu bearbeiten ist, als auch Spezialpost z.B.

Infopost", die am kostengünstigsten mit der DV-Freistempellung zu bearbeiten ist.
Die Ausnutzung der Vorteile beider Verfahren bedingt die Anschaffung und Unterhaltung
mehrerer jeweils auf jeweils ein Verfahren spezialisierter Versandeinrichtungen. Auch
wäre eine Separierung der zur Bearbeitung anstehenden Ausgangspost erforderlich, was
zusätzliche ggf. manuelle Arbeitsschritte nach sich ziehen würde.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Frankier- und Freimachungsmaschine zu schaffen,
mit welcher wahlweise ein Frankierung oder die Freimachung von Versandstücken erfolgt.
Eine Mehrzweck-Frankiermaschine soll die Anwendung von unterschiedlichen Abrechnungsverfahren
für denselben Postbeförderer oder für unterschiedliche Postbeförderer bzw. Dienste
wahlweise gestatten. Die Sicherheit gegen betrügerische Manipulation soll bei allen
Abrechnungsverfahren gewährleistet werden. Sie soll eine höhere Flexibilität bei der
Bezahlung bieten und hinsichtlich der Zahlungsweise unsortierte Versandstücke verarbeiten
können. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Maschine entsprechend auszubilden,
um Modifikationen des Abrechnungsverfahrens und/oder der Tarifstruktur zu erleichtern.
[0010] Die Aufgabe wird mit den Merkmalen der Anordnung nach dem Ansprüchen 1 und 15 gelöst.
Neuere Frankiermaschinen der Anmelderin setzen digital arbeitende
[0011] Druckmodule ein, wie beispielsweise weltweit erstmals Tintenstrahldrucker in den
Frankiermaschinen vom Typ JetMail® oder Thermotransferdrucker in den Frankiermaschinen
vom Typ T1000. Damit ist es prinzipiell möglich, auf einen gefüllten Brief im Bereich
des Frankierstempels andere Informationen bzw. beliebig anders zu drucken, welche
in einem entsprechenden Zusammenhang mit einer Dienstleistung eines Postbeförderers
stehen. Es ist also leicht möglich zwischen den privaten Postbeförderern und Ihren
Dienstleistungen zu wechseln. Der Frankierstempelsabdruck enthält deshalb vorteilhaft
einen Hinweis auf den Carrier und/oder die in Anspruch genommene oder noch geplante
Dienstleistung.
[0012] Die Frankier- oder Freimachungsmaschine hat Eingabemittel (Cipkarte, Userinterface)
zur Eingabe der Abrechenart und wird von einem Mikrocomputersystem gesteuert, das
so programmiert ist, daß es wahlweise auf verschiedene alternative Abrechnungsmodi
umschaltbar ist. Eine Abrechnung erfolgt immer vor dem Frankieren. Zusätzlich zum
Frankieren erfolgt eine Aufzeichnung der Benutzung der Maschine. Ein alternativer
Modus ist ein Nicht-Abrechnungsmodus, wobei die Aufzeichnung über die Benutzung der
Maschine nicht zur Abbuchung herangezogen wird, sondern ausschließlich zur Datensammlung
dient. Dem jeweiligen Modus kann ein Bezahlungsverfahren zugeordnet werden, welches
mit dem jeweiligen Beförderer vereinbart wird. Während die Abrechnung immer vor dem
Frankieren oder gar nicht in der Frankiermaschine erfolgt, ist die Freiheit bezüglich
der Bezahlungsart gewahrt. Die Bezahlungsprinzipien

pay before",

pay now" und

pay later" sind mit dem jeweiligem Postbeförderer vereinbart bzw. lassen sich wahlweise
nutzen.
[0013] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1,
- Perspektivische Ansicht einer Frankiermaschine vom Typ JetMail® von hinten,
- Figur 2,
- Perspektivische Ansicht eines Postverarbeitungssystems mit der Frankiermaschine vom
Typ JetMail® von vorn,
- Figur 3,
- Perspektivische Ansicht einer Frankiermaschine vom Typ T1000 von vorn,
- Figur 4a, 4b, 4c, 4d,
- diverse Freimachungsvermerke,
- Figur 5,
- Blockschaltbild einer Frankiermaschine nach Variante 1,
- Figur 6,
- Blockschaltbild einer Frankiermaschine nach Variante 2.
[0014] In der Figur 1 ist eine perspektivische Ansicht einer Frankiermaschine vom Typ JetMail®
von hinten dargestellt. Die Frankiermaschine besteht aus einem Meter 1 und einer Base
2. Die Betätigungselemente 88 einer Tastatur und Anzeigeelemente 89 im Schirmbild
einer Anzeigeeinheit des Meters 1 bilden ein Userinterface, welches zur Eingabe der
Abrechenart ausgebildet ist. Ein weiteres Eingabemittel für die Abrechenart kann mit
einer Chipkarte realisiert werden. Die Base 2 ist mit einer Chipkarten-Schreib/Leseeinheit
70 ausgestattet, die hinter der Führungsplatte 20 angeordnet und von der Gehäuseoberkante
22 zugänglich ist. Nach dem Einschalten der Frankiermaschine mittels dem Schalter
71 wird eine Chipkarte 10 von oben nach unten in den Einsteckschlitz 72 eingesteckt.
Ein zugeführter auf der Kante stehender Brief 3, der mit seiner zu bedruckenden Oberfläche
an der Führungsplatte anliegt, wird dann entsprechend der Eingabedaten mit einem Frankierstempel
31 bedruckt. Die Briefzuführöffnung wird durch eine Klarsichtplatte 21 und die Führungsplatte
20 seitlich begrenzt. An den Schnittstellen 98a und 99a sind weitere Stationen bzw.
Geräte anschließbar, um mit der Frankiermaschine in Kommunikationsverbindung zu treten.
Der Portowert wird nach erfolgter Abrechnung in den o.g. Registern schließlich auf
das betreffende Versandstück - hier den Brief 3 - gedruckt.
[0015] Die Figur 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Postverarbeitungssystems mit
der Frankiermaschine vom Typ JetMail® von vorn. Dieses System gestattet eine echte
Mischpostverarbeitung und ist in den europäischen Patentanmeldungen EP 875 864 A2
und EP 901 108 A2 beschrieben worden. Voran der aus einem Meter 1 und einer Base 2
bestehenden Frankiermaschine ist poststromaufwärts eine dynamische Waage 4 und eine
automatische Zuführstation 5 angeordnet. Ein Teil 5.1 dieser Zuführstation kann eine
Anordnung zur Dimensionsbestimmung beherbergen. Eine geeignete Zuführeinrichtung 5,
5.1 wird im deutschen Patent DE 196 05 017 C2 und in der nichtvorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung 19912807.3 detailliert beschrieben, unter dem Titel:

Anordnung zur Dimensionsbestimmung von Druckträgern". Weitere Einzelheiten zum konstruktiven
Aufbau einer geeigneten dynamischen Waage sind in der nicht vorveröffentlichten deutschen
Patentanmeldung P 198 33 767.1-53 zu entnehmen. Die Steuerung kann beispielsweise
erfolgen, wie das bereits unter dem Titel:

Verfahren und Anordnung zur Steuerung einer dynamischen Waage" in den nicht vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldungen P 198 60 296.0 bzw. 198 60 295.2 vorgeschlagen wurde.
Die Gewichtsmessung in einer dynamischen Waage erfolgt vorzugsweise nach der nicht
vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung P 198 60 294.4, welchen den Titel trägt:

Verfahren und Anordnung zum Bestimmen eines Gewichtes mit einer dynamischen Waage".
Poststromabwärts der Frankiermaschine ist eine Ablagevorrichtung 6 angeordnet. Da
die Portowerte je nach Gewicht, Format, oder Versandart differieren, ändert sich der
Portowert automatisch, insbesondere bei sogenannter Mischpostverarbeitung. Die digital
ansteuerbare Druckstation enthält für einen digitalen Druck einen Tintenstrahldruckkopf.
Ein Thermotransferdrucker ist eine geeignete Alternative für einen digitalen Druck.
Ein Scanners 5.2 in der automatischen Zuführstation erlaubt eine Abtastung einer Markierung
auf dem Briefkuvert zwecks Dateneingabe. Möglich ist auch der Einbau eines Scanners
5.2. in die Waage 4 oder die Frankiermaschinenbase 2 auf dem Briefbeförderungsweg
zur Druckstation. Eine weitere Dateneingabe ist per Chipkarte über die Chipkarten-Schreib/Leseeinheit
70 möglich.
[0016] In der Figur 3 ist eine Perspektivische Ansicht einer Frankiermaschine vom Typ T1000
von vorn gezeigt. Das Meter 1 ist mit einer Chipkarten-Schreib/Leseeinheit - nicht
sichtbar - und mit dem gesicherten Gehäuse ausgestattet, das sämtliche Bauteile der
Frankiermaschine umschließt. Darunter sind eine Steuereinrichtung und die Druckstation,
die vorzugsweise einen Thermotransferdruckkopf enthält. Die Steuereinrichtung hat
für variable und feste Informationen eine Speichervorrichtung, welche entsprechend
ausgebildet ist, die gesamten Informationen zu speichern, welche auf einen Briefumschlag
gedruckt werden. Eine digitale Druckstation ist erstmals in der Patentschrift DD 233
101 B5 der Anmelderin beschrieben worden. Die Generierung der entsprechenden Drucksteuersignale
für unterschiedliche Druckbilder geht beispielsweise aus dem deutschen Patent DE 42
24 955 C2 mit dem Titel:

Anordnung und Verfahren für einen internen Kostenstellendruck" und aus der europäischen
Patentanmeldung EP 576 113 A2 mit dem Titel:

Verfahren und Anordnung zur schnellen Erzeugung eines Sicherheitsabdruckes" hervor.
Eine Chipkarte 10 kann von hinten oben in einen - nicht gezeigten - Einsteckschlitz
eingesteckt werden. Die Chipkarte kann als befördererbezogene Wertkarte mit einem
Speicher ausgebildet sein, der mindestens ein Descendingregister enthält, von welchem
der jeweils zu frankierende Portowert abgebucht wird. Digitale Druckverfahren sind
vorteilhaft, um eine schnelle Umstellung der auszudruckenden Portowerte und des Werbeklischees
sowie ggf. der Versandart zu gewährleisten.
[0017] Die Figur 4a zeigt ein Beispiel für einen digitalen Druck, was die Möglichkeiten
für die Verschiedenartigkeit der Abdrucke verdeutlichen soll. Ein Wertstempelbild
31 besteht aus fixen Pixeldaten und variablen Daten für den Portowert 32 und kann
fließend übergehen in das Städtestempelbild 33 bestehend aus fixen Pixeldaten und
variablen Daten für den Städtenamen 35 bzw. Absendeort und für die Datumsdaten 34.
Letztere können weitere - nichtgezeigte - Daten, beispielsweise Zeitdaten, einschließen.
Links neben Wert-und Städtestempelbild 31 bis 35 können weitere fixe und variable
Pixeldaten abgedruckt werden. Im Beispiel sind ein fixer Bildteil 37 und ein variabler
Textteil 36 dargestellt, welche ineinander verschachtelt sind. Das soll aber nicht
ausschließen, daß letztere nicht auch untereinander oder nebeneinander stehend abgedruckt
werden können. Hinzutreten kann noch ein weiterer - nichtgezeigter - Bildteil, beispielsweise
eine Markierung zur kryptographischen Absicherung der aufgedruckten Daten, und/oder
ein Stempelbild, beispielsweise für Wahldruckarten (Endorsment) entsprechend einer
gewählten Versandart bzw. Form.
[0018] Jedem Druck geht in diesem Fall eine Abrechnung nach einem ersten Abrechnungsmodus
voraus. Der erste Abrechnungsmodus wird in üblichen Frankiermaschinen mit dem

pay before"- Bezahlungsprinzip fest gekoppelt. Gegenüber den üblichen Frankiermaschinen
kann jedoch eine Wahlfreiheit sowohl für einen anderen Abrechnungsmodus als auch für
ein anderes Bezahlungsprinzip im Programmspeicher der Frankier- und Freimachungsmaschine
programmierrt werden, wie das prinzipiell weiter unten noch näher erläutert wird.
[0019] Für den ersten Abrechnungsmodus wird ein Registersatz in einem nichtflüchtigen Speicher
reserviert. Er umfaßt ein Descending Register R1 für den Guthabenrestbetrag, ein Ascending
Register R2, ein Total Resetting Register R3, ein erstes Piece Count Register R4 für
alle gültigen Frankierdrucke und ein zweites Piece Count Register R8 für alle Drucke,
d.h. auch für Drucke mit dem Wert

Null". Im ersten Abrechnungsmodus wird der für das Versandstück errechnete oder eingestellte
Portobetrag von dem Descending Register R1 abgebucht und zu einem Ascending Register
R2 addiert. Die Summe der beiden Register R1 + R2 entspricht der Summe aller Vorgabebeträge,
welche bisher bei einer Guthabennachladung in die Frankiermaschine geladen wurden
und ist in einem Register R3 gespeichert. Ist der Guthabenrestbetrag im Descending
Register R1 aufgebraucht, erfolgt eine Auffüllung durch einen Nachladevorgang, der
vorzugsweise durch eine Fernwertvorgabe zur Guthabennachladung per Modem erfolgt.
Dieser Nachladevorgang kann automatisch ausgelöst werden, wenn ein bestimmter Mindestbetrag
unterschritten ist, oder zur Anzeige einer Meldung für den Bediener führen. Der Nachladevorgang
kann in einer besonderen Ausführungsvariante mittels Datenfernübertragung zwischen
einem mit der Maschine verbundenen Modem und einer entfernten Datenzentrale vollautomatisch
ablaufen. Vom Datenzentrum wird im Zuge dieser Fernladung eine Belastung des Kundenkontos
in gleicher Höhe des Nachladebetrages ausgelöst. Ein solcher Nachladevorgang ist im
Patent US 5.699.415 der Anmelderin unter dem Titel: METHOD FOR MATCHING THE DATABASE
BETWEEN AN ELECTRONIC POSTAGE METER MACHINE AND DATA CENTER, näher beschrieben worden.
[0020] Die Figur 4b zeigt ein Beispiel für einen digitalen Druck, wobei der Frankierabdruck
nur im Aussehen stark abweicht von dem in der Figur 4a gezeigten. Mit ein und derselben
Maschine können sehr unterschiedliche Druckbilder erzeugt werden, wobei jedoch das
Logo und/oder der Name des Postbeförderers, hier für

POSTE ITALIANE" und der Portowert dem Wertstempelbild entnehmbar ist.
Dem Druck geht eine Buchnung in einem zweiten Modus voraus, der die Stückzahl zählt
und den Portowert summiert. Damit ist eine laufende Abrechnung oder beliebig periodisch
möglich. In diesem bekannten zweiten Abrechnungsverfahren wird der für das Versandstück
errechnete oder eingestellte Portowert einem Ascending Register R2 hinzuaddiert. Die
Abrechnung erfolgt vorzugsweise in einer vorbestimmten Währungseinheit zum Beispiel
in

EURO". Ein Descending Register R1 oder ein Total Resetting Register R3 sind dann nicht
erforderlich. Neben dem Ascending Register R2 existiert mindestens ein Stückzahlregister
(Piece Count Register), vorzugsweise ein Piece Count Register R4 für alle gültigen
Frankierdrucke und Piece Count Register R8 für alle Drucke. Der Abdruck mit einem
Portowert

Null" entspricht dem von Figur 4b. Dann erfolgt nur im zweiten Stückzahl-Register
R8 eine Weiterzählung durch Incrementierung des Zählerstandes um den Zählwert

eins".
[0021] Nach Ablauf einer vereinbarten Frist oder nach Überschreitung eines vorgegebenen
Limits in Form eines Wertes, der in einem sechsten Register R6 gespeichert wird, beispielsweise
in Höhe von 5000 EURO, wird der Inhalt von Ascending Register R2 ausgelesen und der
dort aufgelaufene Schuldbetrag wird dem Kunden in Rechnung gestellt. Dieses Auslesen
des Schuldbetrages kann von einer durch den Beförderer autorisierten Person durchgeführt
werden, oder mit den o.g. technischen Mitteln per Datenfernübertragung. Dieses Bezahlungsverfahren
wird folgerichtig als

pay later" bezeichnet, da die Rechnungsstellung stets später erfolgt, als die Versandleistung
durch den Beförderer. Figur 4b zeigt einen für das Land Italien geschaffenen Frankierstempelabdruck
für einen Portowert in der Währungseinheit EURO. Das zweite Abrechnungsverfahren ist
auch unter dem Namen Kontokorrentverfahren (current account) bekannt und wird beispielsweise
in den Niederlanden und in Frankreich verwendet.
[0022] Die Figuren 4c und 4d liefern ein Beispiel für digitale Drucke, wobei dem Druck eine
Abrechnung nach einem dritten Abrechnungsmodus zuordenbar ist. In einem dritten alternativen
Abrechnungsverfahren wird die Abrechnung der zu versendenden Versandstücke zu dem
Zeitpunkt eingeleitet, zu dem die Übergabe der Versandstücke an den Beförderer erfolgt.
Dieses Pay Now-Prinzip ist dort vorteilhaft, wo zu einem Zeitpunkt mehrere Versandstücke
zu besonderen Konditionen zu versenden sind (Werbesendungen). Beispielsweise bietet
die Deutsche Post AG die Sendungsart

Infopost" an. Es handelt sich dabei um einen besonders preiswerten Briefdienst, wobei
die Sendungen grundsätzlich inhaltsgleich sein müssen. Die Sendungen müssen hinsichtlich
Anzahl und Beschaffenheit der Schriftstücke und Beilagen gleich sein. Sie können sich
unterscheiden hinsichtlich Anrede, Anschrift, Codier- u. Steuerzeichen. Als weitere
Bedingung müssen die Versandstücke nach Postleitzahlen geordnet werden. Die für derartige
Versandstücke gewährten Rabatte gehen bis zu 60%. Bezahlt werden derartige Sendungen
bei der Einlieferung oder Abholung. Als Zahlungsmittel kommen Bargeld oder Check in
Betracht. Auf den Versandstücken muß ein Freimachungsvermerk gemäß Figur 4c oder 4d
gedruckt sein. Zusätzlich kann es erforderlich sein für die gesamte Sendung eine Einlieferungsliste
oder einen Einlieferungsschein zu drucken, In diesem Abrechnungsmodus erfolgt nicht
zwangsläufig eine Speicherung geldwerter Daten für Abrechnungszwecke, sondern nur
eine geeignete Kennzeichnung der Versandstücke aus denen das Abrechnungsverfahren
ersichtlich wird. Für statistische Zwecke kann eine optionale Buchung einer laufenden
Nummer zur genaueren Kennzeichnung erfolgen.
[0023] Anhand der Figur 5 wird ein Blockschaltbild einer Frankiermaschine erläutert.
Die Frankiermaschine hat einen Mikroprozessor µP 46 der mit einem nichtflüchtigen
Speicher 41, 42, 51, 52 für mindestens die Buchungsdaten, mit der Tastatur 45, mit
einem Pixelspeicher 47, einem Uhren/Datumsbaustein 48, einem Klischeespeicher 49.
Einem Programmspeicher 50, Interfacebaugruppen 44, 54, 55, 58, 70 verbunden ist. Eine
der Interfacebaugruppen ist die Chipkarten-Schreib/Leseeinheit 70 für die in den Figuren
1 und 2 gezeigte Wertkarte 10. Eine externe Waage 4 und ein Modem 53 sind an die Interfacebaugruppe
anschließbar. Bei einer Frankiermaschine ohne Base, beispielsweise vom Typ T1000 können
die Interface-Baugruppen 55 und 58 entfallen, da das Sicherheitsgehäuse alle Baugruppen
umschließt und die Baugruppe 59 mit Motoren, Mikroschalter, u.a. Sensoren sowie die
Druckersteuerung 56 für den Druckkopf 57 direkt an die Steuerungsplatine angeschlossen
werden können.
Bei einer Frankiermaschine mit Base und Meter, beispielsweise vom Typ JetMail® dienen
die Interface-Baugruppen 55 und 58 zur galvanischen Trennung von der Base. Das Sicherheitsgehäuse
umschließt nur alle Baugruppen des Meters. Die Figur 6 zeigt ein Blockschaltbild einer
Frankiermaschine nach einer solchen weiteren Variante. Die Baugruppe 59 mit Motoren,
Mikroschalter, Sensoren u.a. sowie die Druckersteuerung 56 für den Druckkopf 57 sind
Bestandteil der Base und werden vom Mikroprozessor des Meters gesteuert.
[0024] Erfindungsgemäß enthält die Frankier- und Freimachungsmaschine mehrere Speicherbereiche
41, 42, 51, 52, in denen redundant Abrechnungsdaten gespeichert werden, wobei die
Speicherbereiche für die Daten von alternativen Abrechnungsverfahren separat adressierbar
sind.
[0025] Weiterhin sind Eingabemittel 10, 88 der Tastatur 45 vorgesehen, auf deren Betätigung
die dem gewählten Abrechnungsverfahren entsprechende Subroutine aufgerufen wird. Jede
einem Abrechnungsverfahren zugeordnete Subroutine adressiert einen besagten zugeordneten
Speicherbereich zum Schreiben und Lesen von Abrechnungsdaten. Der nichtflüchtige Speicher
enthält im Speicherbereich Flags bzw. Pointer, welche bewirken, daß jede der einem
Abrechnungsverfahren zugeordneten Subroutinen weiterhin auf einen speziellen Speicherbereich
mit Druckdaten zugreift. Eine im Programmspeicher 50 gespeicherte Druckroutine bewirkt
das Auslesen dieser speziellen Speicherbereiche und den Abdruck eines dem Abrechnungsverfahren
zugeordneten Druckbildes.
[0026] Die so den Abrechnungsverfahren zugeordneten Speicherbereiche sind in der einen -
in der Figur 5 gezeigten - speziellen Ausführungsform physisch separierte erste Speicherbauelemente
41, 42 oder zweite Speicherbauelemente 51, 52. Diese Speicherbauelemente umfassen
vorzugsweise ein RAM 41 und ein E
2PROM 42, wobei letzteres die Dateninhalte bei Systemspannungsausfall automatisch übernimmt.
Damit ist eine ausreichende Datensicherheit gegeben. Bei Bedarf und entsprechend der
Vorschriften durch die Postbehörde, kann zusätzlich ein redundanter Speicherbereich
bzw. dritter Speicher mit einer zweiten Technologie eingesetzt werden (nicht gezeigt).
Wenn die zweiten Speicherbauelemente 51, 52 einem zweiten Abrechnungsverfahren für
den selben Postbeförderer zugeordnet werden, dann steht bei Ausfall eines Bauelementes
für den Postversand immer noch ein alternatives Abrechnungsverfahren zur Verfügung.
Prinzipiell ist es möglich, daß die ersten Speicherbauelemente 41, 42 einem ersten
Postbeförderer und daß die zweiten Speicherbauelemente 51, 52 einem zweiten Postbeförderer
zugeordnet werden, wobei jeder sein eigenes Abrechnungsverfahren hat, wo eine jeweilige
Buchung entsprechend unterschiedlich erfolgt. Es ist vorgesehen, daß ein Abrechenmodul
die Speicherbauelemente 41, 42 oder 51, 52 einschließt. Mindestens diejenigen Speicherbauelemente
sind nicht entfernbar fest auf der Steuerplatine verlötet und betriebsmäßig mit dem
Mikroprozessor 46 verbunden, welche im ersten Abrechnungsmodus gespeicherte Abrechnungsdaten
und Guthaben aufweisen, die gemäß dem

Pay Before"-Prinzip bereits vorausbezahlt sind.
[0027] In an sich bekannter - nicht gezeigter Weise - können die ersten Speicherbauelemente
41, 42 oder zweiten Speicherbauelemente 51, 52 auch gesockelt sein. Aus dem Sockel
kann ein gestecktes Speicherbauelement entfernt werden. Damit ist es möglich, den
Inhalt eines Speichers, der zum Beispiel nach dem Kontokorrentverfahren mit dem Pay
Later-Prinzip arbeitet, von einer autorisierten Person mit Hilfe eines Speicherlesegerätes
auszulesen.
[0028] Es ist vorgesehen, daß in einer Maschine unterschiedliche Abrechenmodule realisiert
werden.
[0029] Alternativ kann mit einer Chipkarte, insbesondere Wertkarte gearbeitet werden. Die
Wertkarte (prepaid card) ist an einem Bankterminal wiederaufladbar und fungiert als
elektronische Geldbörse. Die zweiten Speicherbauelemente 51, 52 können dann entfallen,
da bereits die Chipkarte einen Speicher mit entsprechendem Ascending-Register für
die noch verfügbaren Gelddaten (Restguthaben) enthält. Das Auslesen des in der Chipkarte
gespeicherten Restguthabens kann mit einem handelsüblichen Chipkarten-Lesegerät erfolgen.
[0030] Durch den Einsatz von speziellen Chipkarten, auf denen jeweils die komplette Abrechnung
durchgeführt wird, ist eine besonders vorteilhafte Ausführung möglich. Prinzipiell
kann die Chipkarte mit vergleichbaren Funktionsbaugruppen ausgestattet sein, wie auf
dem Board eines Meters angeordnet sind. Bei einer kompletten Abrechnung werden vom
Mikroprozessor der Chipkarte das Datum und alle übrigen Abrechnungsdaten in einer
historischen Reihenfolge im Speicher der Chipkarte 10 gespeichert. Ein Eingriff in
den Datentransfer zur betrügerischen Manipulation des Abrechnungsvorganges ist damit
wirkungsvoll verhindert. Eine künftige Modifikation eines der Abrechnungssysteme ist
durch den Austausch der entsprechenden Chipkarte wesentlich erleichtert. Vorteilhaft
kann durch ein Stecken der Chipkarte 10 in eine Chipkarten-Schreib/Leseeinheit 70
das Abrechnungsverfahren vorausgewählt werden. Bei Betätigung von einem der anderen
Eingabemittel (88, 5.2) kann das Abrechnungsverfahren wieder gewechselt werden.
[0031] Die Figur 6 zeigt ein Blockschaltbild einer Frankiermaschine nach einer weiteren
Variante. In dieser weiteren Variante wird die Autonomie der einzelnen Abrechnungsmodule
noch dadurch verstärkt, daß neben den speziellen Speicherbausteinen jedem Abrechnungsverfahren
ein eigenes Prozessorsystem mit eigenen Programmroutinen zugeordnet ist. Ein von der
Anmelderin entwickelter Sicherheitsmodul 60 dient als erster Abrechnungsmodul und
hat eine Hardware-Abrecheneinheit 63 und einen batteriegestützten nichtflüchtigen
Speicher 61, in welchen per Modem 53 ein Guthaben geladen werden kann. Ein OTP-(One
Time Programmable)-Prozessor 66 führt dabei Sicherheitsroutinen sowohl bei der Guthabennachladung,
als auch zur Absicherung der Registerdaten mit einem MAC (Message Authentication Code)
aus. Der Vorteil des Sicherheitsmoduls besteht darin, daß die Prüfung der Zuverlässigkeit
und die Zulassung der erfindungsgemäßen Frankier- und Freimachungsmaschine, die durch
den Postbeförderer erfolgt, dann nur noch für das betreffenden Prozessorsystem 60
und das angeschlossenen Druckermodul 55-57 erforderlich ist. Einen zweiten Abrechenmodul
bildet die Chipkarte 10 in Verbindung mit der Chipkarten-Schreib/Leseeinheit 70. Der
Mikroprozessor 46 und die ersten Speicherbauelemente 41, 42 bilden dann einen dritten
Abrechenmodul usw. Somit kann sich der Benutzer der Frankiermaschine vor deren Benutzung
wahlweise für das eine oder andere Verfahren entscheiden. Über die Betätigungselemente
88 der Tastatur 45 wird eine Eingabe zur entsprechenden Umsteuerung der Frankiermaschine
getätigt.
[0032] Die ersten Speicherbauelemente 41, 42 können bei Bedarf Buchungen für denselben Postbeförder
ausführen, wie das Sicherheitsmodul oder die Chipkarte, wobei aber eine Abrechnung
nach dem Kontokorrentverfahren und eine Bezahlung, beispielsweise per Lastschrift,
nach dem

Pay later"-Prinzip erfolgt. Hierbei entfallt mit der Guthabennachladung auch das Erfordernis
nach zusätzlicher Sicherheit. Die Umsteuerung auf eine andere Abrechnungs- und Bezahlungsart
erfordert einen Sicherheitsmodul 60 oder eine Chipkartenschreib/Leseeinheit 70 mit
Wertkarte 10, wobei die Buchung innerhalb letzterer vorgenommen wird.
[0033] Natürlich kann durch mehrfache Anordnung einer der oben genannten Abrechenmodule
eine Anzahl an weiteren Varianten erzeugt werden.
[0034] Die Integration aller spezifischen Speicherbereiche in einen Speicherbaustein führt
zu einer weiteren besonders kostengünstigen Variante. In diesem Speicherbereich erfolgt
die Zuordnung der Speicherbereiche zu den Abrechnungsverfahren ausschließlich über
die internen Adreßbereiche. Aus Gründen der Datensicherheit ist dieser Baustein redundant
auszuführen.
[0035] Die besagten Eingabemittel zum Aufruf entsprechender Subroutinen können höchst unterschiedlich
realisiert sein. Es können in der Tastatur der Maschine entsprechende Sondertasten
angeordnet sein, deren Betätigung die entsprechenden Subroutinen aufruft. Auch ist
die Eingabe bestimmter Tastenkombinationen zum Aufruf der Subroutinen eine weitere
mögliche Variante. Eine Eingabe zur entsprechenden Umsteuerung der Frankiermaschine
kann bereits durch ein Stecken einer entsprechenden Wertkarte 10 in die Chipkarten-Schreib/Leseeinheit
70 ausgelöstwerden.
[0036] Eine weitere besonders vorteilhafte Eingabe ist das automatische Einlesen und Erkennen
einer entsprechenden Information. Die Mehrzahl der Briefe werden heute am PC erstellt.
Bereits dort kann entschieden werden, ob ein Brief Bestandteil einer Werbeaktion wird
und deshalb als Infopost gekennzeichnet und mit dem Pay Now- Prinzip abgerechnet wird,
oder ob er als Standardbrief aus dem Vorgabebetrag nach dem Pay Before-Prinzip abgerechnet
wird. Diese Festlegung kann als Zusatzinformation auf das noch nicht abgerechnete
Versandstück gedruckt werden. Besonders zweckmäßig ist der Druck in maschinenlesbarer
Form z.B. durch einen Barcode. Auf dem Weg zum Druckkopf der Maschine wird dieser
Abdruck gescannt und die Information über das ausgewählte Abrechnungsverfahren führt
zum Aufruf der entsprechenden Subroutinen in der Frankier/Freimachungsmaschine. Im
Prinzip kann auf das System nach Figur 2 zurückgegriffen werden, wobei ein - nicht
dargestellter - Scanner 5.2 in die automatische Zuführstation 5 oder in die dynamische
Waage 4 eingebaut wird. Der Scanner ist elektrisch über das Interface 54 mit der Frankiermaschine
verbunden.
[0037] Ein anderes geeignetes System ist in der europäischen Patentanmeldung EP 805 419
A2 unter dem Titel:

Verfahren zur Datenverarbeitung in einem Postverarbeitungssystem mit einer Frankiermaschine
und Anordnung" bereits für die Einstellung der Frankiermaschine auf unterschiedliche
Postbeförderer vorgeschlagen worden. Erfindungsgemäß kann nun bei einem derartigen
System eine entsprechende Wahlfreiheit für unterschiedliche Abrechnungsverfahren verwirklicht
werden.
Alternativ kann die Information über das gewählte Abrechnungsverfahren auch auf elektronischem
Wege vom PC, auf dem der Brief erstellt wurde zur Frankier/Freimachungsmaschine übertragen
werden, das setzt allerdings voraus, daß die der Maschine zugeführten Versandstücke
sich in ihrer Reihung nicht mehr verändern.
[0038] Eine weitere Variante der Informationseingabe besteht darin, daß der Postkunde, der
z.B. eine größere Werbeversendung plant, sich mit dem Beförderer in Verbindung setzt
und einen speziellen nicht öffentlichen Tarif zugesprochen bekommt. Die Frankier/Freimachungsmaschine
des Postkunden ist an eine Datenzentrale zur Fernübertragung von Abrechnungsdaten
angeschossen und zum Empfang eines Beförderer-Sondertarifes ausgebildet. Der Beförderer
stellt den Sondertarif über das von ihm oder einem Dienstleister betriebene Datenzentrum
an die Frankier- und Freimachungsmaschine des betreffenden Postkunden durch. Die Maschine
kennzeichnet die nach diesen Konditionen zu versendende Post durch eine Information,
z.B. einen vom Datenzentrum übertragenen Code. Der Mikroprozessor 46 ist programmiert,
Informationen auf die Versandstücke aufzudrucken, um die nach den Beförderer-Konditionen
zu versendende Post zu kennzeichnen. Die vereinbarte Abrechnung kann auch nach dem
sonst von diesem Beförderer nicht gewährten Pay Later-Prinzip erfolgen.
[0039] Um mittels der Frankier/Freimachungsmaschine die speziellen Vermerke zum jeweiligen
Abrechnungsverfahren drucken zu können, ist diese Maschine mit einem digitalen Druckverfahren
ausgerüstet. Derartige Druckverfahren in Form der Thermotransfer- und Tintenstrahldrucker
werden bereits heute bei modernen Frankiermaschinen eingesetzt. Dabei können Druckdaten,
die allen Druckbildern gemeinsame Bildteile repräsentieren, in einem stets ausgelesenen
Speicherbereich abgelegt sein, während spezifische Bilddaten, wie z.B. der senkrecht
zu druckende Text

Entgelt bezahlt", dem speziellen Abrechnungsverfahren, in diesem Fall dem Pay Before-Prinzip
zugeordnet werden. Der gleiche Text wird im Falle des Pay Now-Verfahrens als normaler
zu lesender Text waagerecht gedruckt. Die gemeinsamen Bildteile können grafische Elemente,
wie gerade Linien für Rahmen oder Druckmuster für Ziffern und andere Zeichen enthalten.
[0040] Die erfindungsgemäße Frankier/Freimachungsmaschine ist in einer besonders vorteilhaften
Variante so ausgebildet, daß eine Abrechnung von Versandstücken bei verschiedenen
Beförderern möglich ist. Es arbeiten die meisten staatlichen Postunternehmen nach
dem Pay Before-Prinzip, so z.B. das größte Postunternehmen der Welt die USPS. Das
kundenfreundliche Pay Later-Prinzip wird zum Beispiel von der staatlichen Französischen
Postagentur angewandt. Obwohl heute gesehen international eher die Ausnahme, ist abzusehen,
daß die zunehmend auf den Markt drängenden privaten Postunternehmen künftig auch derartige
Offerten an Ihre Kundschaft machen werden. Die Mehrzahl der gegenwärtig im Packettversand
agierenden privaten Beförderungsunternehmen bieten ihren Kunden das

Pay Now"-Prinzip an. Aber auch die wahlweise Abrechnung nach dem einen oder anderen
Verfahren durch
ein Unternehmen wird angeboten, z.B. die Abrechnung von

Infopost" durch die Deutsche Post AG, bei der die Abrechnung vorzugsweise nach dem

Pay Now"-Prinzip erfolgt und die Abrechnung der gewöhnlichen Briefpost mittels Frankierung
auf der Basis eines vorbezahlten Geldbetrages (

Pay Before").
Der Postkunde der Zukunft hat also die Wahl zwischen verschiedenen Beförderern und
verschiedenen Abrechnungsverfahren. Die Realisierung der erfindungsgemäßen Lösung
sieht in diesem Fall so aus, daß separate Speicherbereiche für jedes Abrechnungsverfahren
und jeden Beförderer vorgesehen sind. Beispielsweise ergeben sich bei fünf verschiedenen
Beförderern, die jeweils zwei verschiedene Abrechnungsverfahren anbieten, zehn unterschiedlich
adressierbare Speicherbereiche. Es sind Eingabemittel vorgesehen, die sowohl die Wahl
des Beförderers als auch die Auswahl des Abrechnungsverfahrens gestatten. Es ist vorgesehen,
daß der Mikroprozessor 46 programmiert ist, die Vorauswahl eines Abrechnungsmodus
in Kombination mit dem Aufruf einer Abfrageroutine für die Auswahl der Beförderers
und umgekehrt durchzuführen. Dabei führt die Vorauswahl eines Beförderers zum Aufruf
einer entsprechenden Abfrageroutine nach den von diesem Beförderer angebotenen Abrechnungsverfahren.
Im Umkehrfall führt die Vorauswahl eines Abrechnungsverfahrens zum Aufruf einer Abfrageroutine
für die Auswahl der Beförderer, die dieses vorausgewählte Abrechnungsverfahren anbieten.
Die getroffenen Auswahlen steuern mit den speziellen Druckdaten den Abdruck eines
kennzeichnenden Vermerkes auf dem Versandstück.
1. Frankier- und Freimachungsmaschine, mit einem Mikroprozessor (46), welcher mit einer
Anzeigeeinheit (43) und einer Tastatur (45), Speicher- und Interfacebauelementen (41,
42, 44, 48, 49, 50, 51, 52, 54. 55) verbunden ist, und einen Druckermodul (56, 57)
digital ansteuert, dadurch gekennzeichnet, daß Eingabe-Mittel (5.2, 10, 45, 88) der Frankiermaschine (1, 2) zur Eingabe des
Abrechnungsmodus ausgebildet sind und daß der Mikroprozessor (46) programmiert ist,
beim Einsatz der vorgenannten Eingabe-Mittel, bei deren Betätigung, Freigabe oder
Auslösung den Abrechnungsmodus zu wechseln.
2. Anordnung, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzeigeeinheit (43) Anzeigeelemente (98) zur Anzeige oder Auswahl des Abrechnungsmodus
und die Tastatur (45) Betätigungselemente (88) aufweist, um den Abrechnungsmodus bei
Bedarf zu wechseln.
3. Frankier- und Freimachungsmaschine, nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroprozessor (46) programmiert ist, bei Betätigung bzw. Auslösung der
vorgenannten Eingabe-Mittel den Abrechnungsmodus und den Postbeförderer zu wechseln,
so daß in einem der anderen Abrechnungsmodi die Buchungen mindestens für einen anderen
Postbeförderer erfolgen.
4. Frankier- und Freimachungsmaschine, nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroprozessor (46) programmiert ist, bei Betätigung bzw. Auslösung der
vorgenannten Eingabe-Mittel den Abrechnungsmodus zu wechseln, so daß in einem der
anderen Abrechnungsmodi die Buchungen für denselben Postbeförderer erfolgen.
5. Frankier- und Freimachungsmaschine, nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein erster mit dem Mikroprozessor (46) verbundener Abrechnenmodul
gebildet wird, der zur Buchung ausgebildet ist.
6. Frankier- und Freimachungsmaschine, nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß erste Speicherbauelemente (41, 42) mit dem Mikroprozessor (46) verbunden sind
und einen Abrechenmodul bilden, daß bei Buchungen in den ersten Speicherbauelementen
(41, 42) eine Abrechnung nach dem Kontokorrent-Verfahren und eine Bezahlung per Lastschrift,
nach dem

Pay later"-Prinzip erfolgt.
7. Frankier- und Freimachungsmaschine, nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zweite Speicherbauelemente (51, 52) mit dem Mikroprozessor (46) verbunden sind
und einen Abrechenmodul bilden, der für eine Abrechnung mit einem ersten Postbeförderer
nach einem Verfahren mit Vorausbezahlung ausgebildet ist, wobei zur Vorausbezahlung
eine Guthabennachladung vorgesehen ist.
8. Frankier- und Freimachungsmaschine, nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zweite Speicherbauelemente (51, 52) für eine Abrechnung mit einem zweiten Postbeförderer
nach einem zweiten Verfahren mit zugehörigem Bezahlungsverfahren vorhanden sind.
9. Frankier- und Freimachungsmaschine, nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet, durch die Anordnung von unterschiedlichen Abrechenmodulen.
10. Frankier- und Freimachungsmaschine, nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abrechenmodul eine Chipkarte (10) ist, welche in Abgängigkeit von ihrem
Einstecken in eine Chipkarten-Schreib/Leseeinheit (70) den Mikroprozessor (46) veranlaßt,
den Abrechnungsmodus zu wechseln.
11. Frankier- und Freimachungsmaschine, nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abrechenmodul ein Sicherheitsmodul (60) ist.
12. Frankier- und Freimachungsmaschine, nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abrechenmodul Speicherbauelemente (41, 42) oder (51, 52) einschließt.
13. Frankier- und Freimachungsmaschine, nach einem der Ansprüche 11 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein Eingabemittel ein Scanner (5.2) ist, der im Poststrom stromaufwärts vor
der Frankiermaschine angeordnet ist und daß der Mikroprozessor (46) programmiert ist,
bei Auslösung eines Briefsensors das Scannersignal (5.2) auszuwerten und in Abgängigkeit
davon den Abrechnungsmodus zu wechseln.
14. Frankier- und Freimachungsmaschine, nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroprozessor (46) programmiert ist, die Vorauswahl eines Abrechnungsmodus
in Kombination mit dem Aufruf einer Abfrageroutine für die Auswahl der Beförderers
und umgekehrt durchzuführen.
15. Frankier- und Freimachungsmaschine, welche an eine Datenzentrale zur Fernübertragung
von Abrechnungsdaten angeschossen und zum Empfang eines Beförderer-Sondertarif ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mikroprozessor (46) programmiert ist, Informationen auf die Versandstücke
aufzudrucken, um die nach den Beförderer-Konditionen zu versendende Post zu kennzeichnen.
16. Frankier- und Freimachungsmaschine, nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß einen vom Datenzentrum übertragener Code auf die Versandstücke gedruckt wird.