[0001] Die Erfindung betrifft einen Verstellpropeller für Motor- und Sportboote mit einer
Nabe, daran in umfangseitigen Ausnehmungen abgedichtet angeordneten Verstelltellern,
die mittels einer Verstelleinrichtung um radiale Achsen verstellbar sind, und mit
Flügeln, die mit einem in die zugeordnete Ausnehmung eingreifenden Flügelfuß am zugeordneten
Verstellteller lösbar befestigt sind, wobei jeder Verstellteller mit einem in die
Ausnehmung eindrehbaren, den Verstellteller randseitig überfassenden Haltering spielfrei,
jedoch drehbar am Boden seiner Ausnehmung gehalten ist.
[0002] Ein derartiger Verstellpropeller ist bekannt (EP 0 589 338). Die beim Betrieb auftretenden
Flügelkräfte werden vom Verstellteller und dem Haltering auf die Nabenkonstruktion
übertragen. Zur Verstelleinrichtung gehören in der Nabe axial verschiebbare Verstellstößel,
die jeweils mit einem Zapfen außermittig an einem Verstellteller angreifen und bei
axialer Verschiebung den Verstellteller verdrehen. Die Verstellstößel sind beidseitig
des Verstelltellers abgedichtet, so daß kein Wasser vom Inneren der Nabe her zum Verstellteller
gelangen kann. Die Flügel sind über ihre Flügelfüße mit Schraubbefestigungen an ihren
Verstelltellern befestigt. Die Flügelfüße sind mit geringer Toleranz in die zugeordneten
Ausnehmungen eingesetzt und weisen Dichtungen auf, die einerseits gegen die Wandung
der Ausnehmung und andererseits gegen den Haltering abdichten, so daß auch von außen
kein Wasser zum Verstellteller gelangen kann.
[0003] Wenn bei einem mit einem derartigen Verstellpropeller ausgerüsteten Motor-oder Sportboot
die Flügel des Verstellpropellers ausgewechselt werden sollen oder müssen, z.B. nach
einer Deformation der Flügel nach einer Grundberührung, können zwar die Flügel mit
ihren Flügelfüßen von den Verstelltellern gelöst werden, bei der Montage eines neuen
Flügels muß aber sorgfältig darauf geachtet werden, daß die Dichtung zwischen Flügelfuß
und Ausnehmung bzw. Haltering ordnungsgemäß eingesetzt wird. Diese Arbeiten können
nicht im Wasser durchgeführt werden, weil dann Wasser bis zum Verstellteller und den
daran angreifenden Verstellstößeln vordringen kann.
[0004] Werden die Arbeiten von Laien ausgeführt, dann können Verschmutzungen durch Sand
oder dergleichen ebensowenig ausgeschlossen werden wie der Einbau eines neuen Flügels
ohne Dichtung.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, das Auswechseln der Propellerflügel zu vereinfachen.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Durchmesser des Flügelfußes kleiner ist
als der Durchmesser der Ausnehmung und daß der Haltering einerseits gegen die Wandung
der Ausnehmung und andererseits gegen den Verstellteller abgedichtet ist. Dann ist
die Abdichtung des Verstelltellers und der daran angreifenden Teile der Verstelleinrichtung
unabhängig vom Flügel bzw. Flügelfuß. Zum Auswechseln eines Flügels braucht lediglich
die Schraubbefestigung zwischen Flügelfuß und Verstellteller gelöst zu werden. Beim
Abnehmen eines Flügels und Einsetzen eines neuen Flügels braucht auf Toleranzen zwischen
dem Flügelfuß und der Ausnehmung nicht mehr geachtet zu werden. Wegen der bleibenden
Abdichtung des Verstelltellers und der daran angreifenden Teile der Verstelleinrichtung
können die Flügel auch unter Wasser und selbst von Laien ausgewechselt werden.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die Ausnehmung als Stufenbohrung
ausgebildet und weist der Haltering einen sich bis über die Stufe erstreckenden Radialflansch
auf, zwischen dem und der Stufe eine Dichtung angeordnet ist. Zur Abdichtung gegen
den Verstellteller kann der Radialflansch sich über eine Umfangsausnehmung des Verstelltellers
erstrecken sowie zwischen Radialflansch und Umfangsausnehmung eine Dichtung angeordnet
sein.
[0008] Es genügt, wenn lediglich der Abschnitt der Ausnehmung mit kleinerem Durchmesser
ein Innengewinde für den mit einem Außengewinde versehenen Haltering aufweist.
[0009] Im übrigen kann der Haltering einen den Verstellteller umfassenden Axialflansch aufweisen,
der sich in montiertem Zustand bis zum Boden der Ausnehmung erstreckt.
[0010] Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert; die einzige Figur zeigt teilweise einen Axialschnitt durch einen Verstellpropeller.
[0011] Zu dem in der Zeichnung dargestellten Verstellpropeller gehören eine Nabe 1 und drei
daran angeordnete Flügel 2, von denen in der Zeichnung nur einer wiedergegeben ist.
Die Nabe 1 besitzt einen zentralen Nabenkörper 3 mit einer Aufnahme 4 für eine nicht
dargestellte Antriebswelle. Der Nabenkörper 3 ist mit Abstand umgeben vom einem Tragring
5 für einen darauf aufgesetzten Nabenmantel 6. Am Tragring 5 sind in gleichen Winkelabständen
Gehäuse 7 angeordnet, die auf dem Nabenkörper 3 abgestützt sind. Die Gehäuse 7 weisen
achsparallele, durchgehende Bohrungen 8 auf, in denen Verstellstößel 9 geführt sind.
Die Verstellstößel 9 sind gegenüber dem Gehäuse 7 abgedichtet, und zwar auf der linken
Seite der Figur mit einem Dichtungsring 10 und auf der rechten Seite der Figur mit
einem Faltenbalg 11, der sich mit seinem geschlossenen Ende in die Bohrung 8 erstreckt
und dessen offenes Ende mit einem Radialflansch 12 zwischen dem Gehäuse 7 und einem
die Bohrung 8 verschließenden Deckel 13 eingespannt ist.
[0012] Jedes Gehäuse 7 weist eine als Stufenbohrung ausgebildete Ausnehmung 14 auf. Der
innere Abschnitt mit kleinerem Durchmesser der Ausnehmung 14 trägt ein Innengewinde
15 für einen mit zugeordnetem Außengewinde versehenen Haltering 16, 17. Ein Radialflansch
16 des Halterings erstreckt sich bis über die Stufe der Stufenbohrung. Zwischen der
Stufe und dem Radialflansch 16 ist eine Dichtung 18 angeordnet, die den Radialflansch
16 gegen die Ausnehmung 14 abdichtet.
[0013] Ein nach innen gerichteter Abschnitt des Radialflansches 16 erstreckt sich über eine
Umfangsausnehmung 19 eines Verstelltellers 20, der vom Haftering 16, 17 am Boden 21
der Ausnehmung 14 mit Toleranzen gehalten ist. Durch den Boden 21 erstreckt sich ein
in eine zugeordnete außermittige Ausnehmung am Verstellteller 20 eingreifender Zapfen
22 des Verstellstößels 9, so daß durch axiale Bewegung des Verstellstößels 9 der Verstellteller
20 um eine radiale Achse 23 verdreht werden kann. Die Umfangsausnehmung 19 des Verstelltellers
20 weist eine Umfangsnut 25 für eine darin einzusetzende Dichtung auf, so daß der
Haltering 16, 17 auch gegenüber dem Verstellteller 20 abgedichtet ist.
[0014] Der Axialflansch 17 des Hafteringes umfaßt den Verstellteller 20 und erstreckt sich
bis zum Boden 21 der Ausnehmung 14. Die Passungen zwischen dem Haltering 16, 17 und
dem Verstellteller 20 sind so gewählt, daß während des Betriebes auftretende Kräfte
und Momente vom Verstellteller 20 über den Haltering 16, 17 auf das Gehäuse 7 und
damit die Nabe 1 übertragen werden.
[0015] Auf der Oberseite des Verstelltellers 20 ist ein Flügelfuß 26 mit einem sich daran
einstückig anschließenden Flügel 2 mit zumindest einer Schraube 28 lösbar befestigt.
Zumindest ein Paßstift 29 ermöglicht zusammen mit der Schraube 28 eine exakte Positionierung
des Flügels 2 am Verstellteller 20. Der Flügelfuß 26 weist einen geringeren Durchmesser
auf als die Ausnehmung 14.
[0016] Zum Auswechseln eines Flügels 2 braucht lediglich die Schraube 28 gelöst zu werden.
Dann kann der Flügel 2 abgenommen werden. Das kann auch unter Wasser geschehen, weil
die Abdichtung des Verstelltellers 20 und der daran anschließenden Teile der Verstelleinrichtung
davon nicht berührt werden. Ein neuer Flügel 2 kann leicht in die Ausnehmung 14 eingeführt
und ausgerichtet sowie dann befestigt werden.
1. Verstellpropeller für Motor- und Sportboote mit einer Nabe, daran in umfangsseitigen
Ausnehmungen abgedichtet angeordneten Verstelltellem, die mittels einer Verstelleinrichtung
um radiale Achsen verstellbar sind, und mit Flügeln, die mit einem in die zugeordnete
Ausnehmung eingreifenden Flügelfuß am zugeordneten Verstellteller lösbar befestigt
sind, wobei jeder Verstellteller mit einem in die Ausnehmung eindrehbaren, den Verstellteller
randseitig überfassenden Haltering spielfrei, jedoch drehbar am Boden seiner Ausnehmung
gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Flügelfüße (26) kleiner ist als der Durchmesser der Ausnehmung
(14) und daß der Haltering (16, 17) einerseits gegen die Wandung der Ausnehmung (14)
und andererseits gegen den Verstellteller (20) abgedichtet ist.
2. Verstellpropeller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (14) als Stufenbohrung ausgebildet ist und daß der Haltering (16,
17) einen sich bis über die Stufe erstreckenden Radialflansch (16) aufweist, zwischen
dem und der Stufe eine Dichtung (18) angeordnet ist.
3. Verstellpropeller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Radialflansch (16) sich über eine Umfangsausnehmung (19) des Verstelltellers
(20) erstreckt und daß zwischen dem Radialflansch (16) und der Umfangsausnehmung (19)
eine Dichtung (25) angeordnet ist.
4. Verstellpropeller nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß lediglich der Abschnitt der Ausnehmung (14) mit kleinerem Durchmesser ein Innengewinde
(15) für den mit einem Außengewinde versehenen Haltering (16, 17) aufweist.
5. Verstellpropeller nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltering (16, 17) einen den Verstellteller (20) umfassenden Axialflansch
(17) aufweist, der sich in montiertem Zustand bis zum Boden (21) der Ausnehmung (14)
erstreckt.