[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung zur Abgabe von fluiden Medien, die in
Behältnissen, insbesondere in Druckdosen, unter Druck gelagert sind, gemäss dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] In Gewerbe und Industrie, im Haushalt, und in vielen weiteren Anwendungsfällen kommen
Druckdosen zum Einsatz, in denen fluide Medien unter Druck aufbewahrt sind. Bei den
fluiden Medien kann es sich um Lacke, Schmiermittel, Reinigungsmittel, schäumende
Medien und dergleichen mehr handeln. Die Druckdosen weisen üblicherweise eine längliche
Form auf und besitzen eine offene Seite, die mittels einer Ventilanordnung verschlossen
ist. Die Ventilanordnung umfasst einen Ventilteller, der mit dem Öffnungsrand der
länglichen Druckdose verbunden ist und mit einem Austragventil für die fluiden Medien
ausgestattet ist. Das Austragventil beinhaltet einen Ventilkörper, einen Ventilsitz
mit Dichtungselement, ein Verschlussteil und ein Rückstellelement. Vielfach ist der
Ventilteller topfartig ausgebildet und mit Anschlusseinrichtungen für einen Dosenadapter
ausgestattet, der es erlaubt, die Druckdose fluiddicht mit einem händisch oder motorisch
betätigbaren Austraggerät zu verbinden. Eine gattungsgemässe Ventilanordnung ist beispielsweise
aus der EP-B-0 350 779 hinlänglich bekannt. Die bekannte Ventilanordnung ist insbesondere
für Aerosoldosen aus Aluminium oder Blech ausgelegt. Diese Dosen besitzen eine genormte
Öffnung, deren Durchmesser beispielsweise etwa 1 Zoll beträgt. Die Öffnung ist mit
einem Rollrand ausgestattet, der zur Aufnahme des Ventiltellers dient. Nach dem Aufsetzen
des Ventiltellers wird dieser durch Verformung formschlüssig mit der Dose verbunden.
Dieser Vorgang wird üblicherweise als "clinchen" oder "crimpen" bezeichnet.
[0003] Der Ventilteller bildet das zentrale Teil dieser bekannten Ventilanordnungen und
besteht aus Metall. Der metallene Ventilteller muss passgenau hergestellt werden und
erfordert in der Serienfertigung teure Werkzeuge. Aus Dichtigkeitsgründen weisen die
Ventile der bekannten Lösung gemäss der EP-B-0 350 779 einen Ventilsitz aus Kunststoff
auf. Um dies zu ermöglichen, muss der metallische Ventilteller in eine Kunststoffspritzform
eingelegt werden, in der er mit Kunststoff umspritzt wird. Abgesehen vom zusätzlichen
Aufwand, den dieses Herstellverfahren bedeutet, kann zwischen dem metallischen Ventilteller
und dem umspritzten Kunststoff ein Spalt verbleiben, durch den beispielsweise ein
in der Druckdose befindliches Aerosol entweichen kann. Die Anschlusseinrichtungen
für die Verbindung der Druckdose mit einem Austraggerät sind örtlich auf den zylindrischen
Innenbereich des topfartigen Ventiltellers beschränkt und sind als Innengewinde ausgebildet.
Die Werkzeuge zur Herstellung eines Innengewindes am Ventilteller sind relativ aufwendig
und verteuern den Herstellungsprozess. Ausserdem weisen viele bekannte Austraggeräte
standardisierte Anschlussteile auf, die auf die Durchmesser von Druckdosen mit Aussengewindeanschlüssen
abgestimmt sind. Dadurch sind für die Anbindung der gattungsgemässen Druckdose an
derartige Austragvorrichtungen vielfach separate Adapter nötig. Dies schlägt sich
in zusätzlichen Kosten für die Herstellung und Beschaffung und in einem erhöhten Montageaufwand
nieder.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine gattungsgemässe Ventilanordnung
für eine Druckdose dahingehend zu verändern, dass den zuvor geschilderten Nachteilen
abgeholfen ist. Es soll eine Ventilanordnung geschaffen werden, bei der die Gefahr
von Leckagen verhindert ist. Der Herstell- und Montageaufwand für die Ventilanordnung
soll reduziert sein. Auf separate Adapterteile soll verzichtet werden können.
[0005] Die Lösung dieser Aufgaben besteht in einer Ventilanordnung zur Abgabe von fluiden
Medien, die in Behältnissen, insbesondere in Druckdosen, unter Druck gelagert sind,
mit den im kennzeichnenden Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmalen.
Bevorzugte Ausführungsvarianten und/oder Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der abhängigen Patentansprüche. Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung zur Abgabe
von fluiden Medien, die in zylindrischen Behältnissen, insbesondere in Druckdosen,
unter Druck gelagert sind, umfasst einen topfförmig ausgebildeten Ventilteller, der
mit der offenen Seite der Druckdose verbindbar ist und eine Kupplungseinrichtung für
einen Dosenadapter eines Austraggerätes aufweist. Der Ventilteller ist mit einem Austragventil
ausgestattet, das einen Ventilkolben und ein Rückstellelement umfasst. Erfindungsgemäss
besteht der topfförmige Ventilteller aus Kunststoff und weist eine plastisch verformbare,
insbesondere clinchbare, zylindrische Topfwandung auf. Die Kupplungseinrichtung ist
ein integrales Anschlussteil, vorzugsweise ein zylindrischer Aussengewindering, aus
Kunststoff, das über dünne Verbindungsstege mit dem äusseren Umfangsrand der Topfwandung
des Ventiltellers verbunden ist.
[0006] Indem der topfförmige Ventilteller gesamthaft als Kunststoffteil ausgebildet ist,
entfällt das bei den aus dem Stand der Technik bekannten Ventiltellern aus Dichtigkeitsgründen
und für den Korrosionsschutz erforderliche, nachträgliche Umspritzen des Ventiltellers
mit Kunststoff. Dadurch werden Spalte, die zwischen dem metallischen Ventilteller
und dem umspritzten Kunststoff auftreten und Undichtigkeiten der Druckdose verursachen
können, vermieden. Das in die Druckdose eingefüllte Medium kommt nur mit dem Kunststoffventilteller
in Kontakt. Der Kunststoffventilteller erfüllt gleichzeitig die Abdichtfunktion. Der
Ventilteller aus Kunststoff ist einfach und kostengünstig in der Herstellung und in
der Montage. Die für die Montage an einem manuellen bzw. motorisch betätigbaren Austraggerät
erforderliche Kupplungseinrichtung ist integral mit dem Ventilteller ausgebildet.
Dies erleichtert die Herstellung des Ventiltellers und des Anschlussteils in einem
Arbeitsschritt. Die dünnen Verbindungsstege, über die das Anschlussteil mit dem Ventilteller
aus Kunststoff verbunden ist, verhindern die Übertragung eines unzulässig grossen
Dreh- oder Kippmoments auf den Ventilteller. Das Anschlussteil kann beispielsweise
Teil eines Bajonettverschlusses sein. Aus fertigungstechnischen Gründen ist es bevorzugt
als ein zylindrischer Aussengewindering ausgebildet. Die dünnen Verbindungsstege brechen,
bevor der mit dem Öffnungsrand der Druckdose verclinchte Ventilteller gegenüber der
Druckdose verdreht oder durch Verkippen abgehoben werden kann. Das von den dünnen
Verbindungsstegen gerade noch übertragbare Solldrehmoment beträgt etwa 5 Nm. Bei grösseren
Drehmomenten kommt es zu einem Bruch der Verbindungsstege. Für die Festigkeit gegenüber
Verkippen gelten für die Verbindungsstege etwa die gleichen Festigkeiten. Dadurch
ist zuverlässig verhindert, dass die Druckdose durch Fehlmanipulationen geöffnet und
der Anwender mit dem unter Druck in der Druckdose gelagerten Inhalt in Kontakt kommen
kann.
[0007] Die Verbindungsstege des Anschlussteils mit dem Ventilteller sind mit Vorteil mit
Sollbruchstellen ausgestattet. Dadurch ist sichergestellt, dass auch bei fertigungstechnisch
bedingten Toleranzen in den Wandstärken der Stege die zulässigen Dreh- und Kippmomente
nicht überschritten werden.
[0008] Um eine zuverlässige Dichtigkeit der Verbindung des Ventiltellers und des Öffnungsrands
der Druckdose zu gewährleisten, wird der Ventilteller beim Verclinchen stark verformt.
[0009] Dabei erweisen sich Wandstärken des Ventiltellers im Bereich der plastisch verformbaren
Topfwandung von etwa 0,2 mm bis etwa 1,0 mm, vorzugsweise 0,3 mm bis 0,8 mm, als zweckmässig.
Bei diesen Wandstärken ist, je nach Art des verwendeten Kunststoffes, eine ausreichende
Eigensteifigkeit des Ventiltellers gewährleistet, und die für den Verformungsvorgang
bei der Verbindung mit dem Öffnungsrand erforderlichen Kräfte können ohne weitere
Modifikationen von den bekannten Geräten aufgebracht werden.
[0010] Die erfindungsgemässe Ausbildung des Ventiltellers mit integralem Anschlussteil,
insbesondere einem Aussengewindering, ermöglicht auch den Einsatz kostengünstiger
Fertigungsverfahren. Vorzugsweise wird dabei auf die bekannten Spritzgiessverfahren
zurückgegriffen, die eine einfache und schnelle Herstellung grosser Mengen der benötigten
Teile ermöglichen.
[0011] Zur weiteren Erhöhung der Dichtigkeit der Verbindung des Kunststoffventiltellers
mit dem Öffnungsrand der Druckdose ist in einer vorteilhaften Variante der Erfindung
eine zusätzliche Nebenabdichtung vorgesehen. Die Nebenabdichtung ist als ringförmige,
vorzugsweise elastische, Dichtlippe ausgebildet, die an der dem Austragventil abgewandten
Seite des Umfangsrandes von der Topfwandung des Ventiltellers abragt. Die Dichtlippe
kann als druckunterstütztes Dichtelement ausgebildet sein, das bei Druckbelastung
die Dichtwirkung erhöht.
[0012] Es erweist sich von Vorteil, wenn das Rückstellelement, bezogen auf die Ausströmrichtung
des fluiden Mediums, nach dem Ventilsitz angeordnet ist. Indem das Rückstellelement
nicht mehr ständig in Kontakt mit dem in der Druckdose aufbewahrten Medium ist, besteht
eine grössere Auswahl hinsichtlich der einsetzbaren Materialien.
[0013] In einer Variante der Erfindung ist das Rückstellelement als ringförmiger Federkörper
ausgebildet. Der ringförmige Federkörper ist zwischen einer ringförmig am Ventilkolben
umlaufenden Schulter und einer vom Ventilteller axial abragenden, zylindrischen Kolbenführung
elastisch federbar gehalten. Der ringförmige Federkörper kann beispielsweise in unmittelbarer
Fortsetzung der zylindrischen Kolbenführung mit angespritzt werden. Als Material kommt
dabei ein spritztechnisch verarbeitbares, thermoplastisches Elastomer in Frage. Der
ringförmige Federkörper kann beispielsweise auch als separater Teil aus einem gummiartigen
Werkstoff vorliegen, der auf den Ventilkolben aufgesteckt wird. Der aus Gummi oder
einem Elastomer bestehende ringförmige Federkörper bildet beim Anschluss der Druckdose
an ein Austraggerät eine zusätzliche Abdichtung. Der Federkörper kann auch von einer
metallischen Schraubenfeder oder dergleichen Elementen gebildet sein. Die gummielastischen
Federkörper bzw. die angespritzten, federnden Kunststoffringe sind bei der Betätigung
des Austragventiles vorzugsweise radial ausfederbar.
[0014] In einer sehr vorteilhaften Variante einer mit einem erfindungsgemässen Ventilteller
ausgestatteten Druckdose ist der am Öffnungsrand montierte topfförmige Ventilteller
durch eine zylindrische, vorzugsweise metallische, Versteifungshülse mit einem Bodenabschnitt
verstärkt. Die topfartige Versteifungshülse ist an der der Ventilanordnung zugewandten
Topfwandung des Ventiltellers angeordnet und zusammen mit dem Ventilteller mit dem
Öffnungsrand der Druckdose formschlüssig verbunden, insbesondere geclincht. Durch
die Versteifungshülse ist auch bei Ventiltellern, die aufgrund der Materialwahl und
der Wandstärke eine geringere Eigenstabilität aufweisen, die formschlüssige Verbindung
mit dem Öffnungsrand der Druckdose dauerhaft gesichert. Die bei einer gefüllten Druckdose
auf den Ventilteller einwirkenden Axialkräfte werden zuverlässig aufgenommen. Die
Dichtigkeit bleibt gewährleistet. Die topfartige Versteifungshülse ist vorzugsweise
ein einfaches Tiefziehteil mit einer Wandstärke von etwa 0,2 mm bis etwa 0,5 mm und
ohne grössere Anforderungen an die Oberflächengüte und die Masshaltigkeit. Die zylindrische
Wandung der Versteifungshülse stützt den dünnwandigen Bereich des Kunststoffventiltellers.
Der Bodenabschnitt der Versteifungshülse stützt den druckbelasteten Boden des Ventiltellers.
Die Werkzeug- und Herstellkosten für eine derartig ausgebildete Versteifungshülse
sind vergleichsweise gering.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf ein in den Figuren schematisch
dargestelltes Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen in nicht massstabsgetreuer
Darstellung:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemässe Ventilanordnung;
- Fig. 2
- die Ventilanordnung aus Fig. 1 mit geöffnetem Austragventil; und
- Fig. 3
- die Ventilanordnung aus Fig. 1 in montiertem Zustand.
[0016] In den Fig. 1 - 3 sind gleiche Elemente jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Die Ventilanordnung trägt gesamthaft das Bezugszeichen 1. Sie umfasst einen Ventilteller
2, der gesamthaft aus einem Kunststoff besteht, wie es in den Fig. auch durch die
entsprechende Schraffur angedeutet ist. Der Ventilteller 2 besitzt im wesentlichen
eine topfförmige Gestalt mit einem Topfboden 7 und einer davon abragenden Topfwandung
3. Die Wandstärke t der Topfwandung 3 des Ventiltellers 2 beträgt etwa 0,2 mm bis
etwa 1 mm, vorzugsweise 0,3 mm bis 0,8 mm. Im Topfboden 7 des Ventiltellers 2 ist
eine zentrale Öffnung 9 ausgespart, die sich durch eine vom Topfboden 7 abragende,
zylindrische Kolbenführung 8 fortsetzt. Der die zentrale Öffnung 9 berandende Abschnitt
der von der Kolbenführung 8 abgewandten Seite des Ventiltellers 2 bildet einen Ventilsitz
10. Der Ventilteller 2 aus Kunststoff ist mit einem Austragventil 11 ausgestattet,
das einen Ventilkolben 12 mit einem Dichtungskörper 13 und ein Rückstellelement 15
umfasst. Der Dichtungskörper 13 ist mit elastischen Lamellen versehen, die im geschlossenen
Zustand des Austragventils 11 dichtend am Ventilsitz 10 anliegen (Fig. 1). Das Rückstellelement
15 ist als ein ringförmiges Federelement ausgebildet, das zwischen der Kolbenführung
8 und einer am Ventilschaft 12 vorgesehenen, umlaufenden Schulter 16 gehalten ist.
Der Ventilschaft 12 weist wenigstens einen Durchströmkanal 14 auf, der im geöffneten
Zustand des Austragventils 11 (Fig. 2) zusammen mit der zentralen Öffnung 9 des Ventiltellers
eine Austrittsöffnung für das in der Druckdose unter Druck aufbewahrte Medium bildet.
Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, besitzt das Rückstellelement 15 eine
radiale Federbarkeit, die sich darin äussert, dass der ringförmige Federkörper 15
bei Betätigung des Austragventils 11 radial elastisch ausknickbar ist.
[0017] Von der dem Austragventil 11 abgewandten Unterseite des Ventiltellers 2 ragt eine
umlaufende Dichtlippe 17 ab, die im montierten Zustand des Ventiltellers 2 eine Nebenabdichtung
zur Druckdose bildet. Die Wandstärke der Dichtlippe 17 ist derart bemessen, dass eine
elastische Verformbarkeit gewährleistet ist. Ein Aussengewindering 4 bildet eine Kupplungseinrichtung
für den Dosenadapter eines Austraggeräts und ist über dünne Verbindungsstege 5 mit
dem Umfangsrand des topfförmigen Ventiltellers 2 verbunden. Die Verbindungsstege 5
sind mit strichliert angedeuteten Sollbruchstellen 6 ausgestattet, die brechen, wenn
ein maximal zulässiges Dreh- oder Kippmoment überschritten wird.
[0018] Fig. 3 zeigt die Ventilanordnung aus Fig. 1 bzw. 2 im montierten Zustand. Dabei ist
der Ventilteller 2 mit dem Öffnungsrand 21 der Druckdose 22 formschlüssig verbunden,
insbesondere geclincht. Die durch die Clinchung entstehende, umlaufende Sicke ist
mit dem Bezugszeichen 23 versehen. Die Dichtlippe 17 ist als ein druckunterstütztes
Dichtelement ausgebildet, und verstärkt durch den Druck des innerhalb der Druckdose
22 gelagerten Mediums seine Dichtwirkung. Zur Aussteifung des Ventiltellers 2 ist
eine zylindrische Versteifungshülse 18 vorgesehen, die in den Ventilteller 2 eingelegt
und gemeinsam mit dem Ventilteller 2 formschlüssig mit der Druckdose 22 verbunden
ist. Die Versteifungshülse 18 besitzt einen Bodenabschnitt 20 mit einer zentralen
Aussparung, durch die das Austragventil 11 geführt ist, und eine zylindrische Wandung
19, die an der Topfwandung 3 des Ventiltellers 2 anliegt. Durch diese Anordnung ist
der Ventilteller 2 sowohl im Bodenbereich 7 als auch im Bereich der Topfwandung 3
unterstützt. Die Versteifungshülse 18 ist ein einfaches Tiefziehteil aus Blech und
weist beispielsweise eine Wandstärke von etwa 0,2 bis etwa 0,5 mm auf.
1. Ventilanordnung zur Abgabe von fluiden Medien, die in zylindrischen Behältnissen,
insbesondere in Druckdosen (22), unter Druck gelagert sind, mit einem mit einem Öffnungsrand
(21) der Druckdose (22) verbindbaren, topfförmig ausgebildeten Ventilteller (2), der
eine Kupplungseinrichtung (4) für einen Dosenadapter eines Austraggerätes aufweist
und mit einem Austragventil (11) ausgestattet ist, das einen Ventilkolben (12) und
ein Rückstellelement (13) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der topfförmige Ventilteller (2) aus Kunststoff besteht und eine plastisch verformbare,
insbesondere clinchbare, zylindrische Topfwandung (3) aufweist, und die Kupplungseinrichtung
(4) als integrales Anschlussteil, vorzugsweise als ein zylindrischer Aussengewindering,
aus Kunststoff ausgebildet ist, das über dünne Verbindungsstege (5) mit dem äusseren
Umfangsrand der Topfwandung (3) des Ventiltellers (2) verbunden ist.
2. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilteller (2)
im Bereich der plastisch verformbaren Topfwandung (3) eine Wandstärke (t) aufweist,
die etwa 0,2 mm bis etwa 1,0 mm, vorzugsweise 0,3 mm bis 0,8 mm beträgt.
3. Ventilanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die dünnen Verbindungsstege
(5) Sollbruchstellen (6) aufweisen.
4. Ventilanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Ventilteller (2) einschliesslich angeformtem Anschlussteil (4) ein Spritzgiessteil
ist.
5. Ventilanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
an der dem Austragventil (11) abgewandten Seite des Umfangsrandes der Topfwandung
(3) des Ventiltellers (2) eine ringförmige, vorzugsweise elastische, Dichtlippe (17)
abragt.
6. Ventilanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Rückstellelement (15), bezogen auf die Ausströmrichtung des fluiden Mediums, nach
dem Ventilsitz (10) angeordnet ist.
7. Ventilanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückstellelement
(15) als ringförmiger Federkörper ausgebildet ist, der zwischen einer ringförmig am
Ventilkolben (12) umlaufenden Schulter (16) und einer vom Boden (7) des Ventiltellers
(2) axial abragenden, zylindrischen Kolbenführung (8) elastisch federbar gehalten
ist.
8. Ventilanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Federkörper (15)
bei Betätigung des Ventilkolbens (12) radial ausknickbar ist.
9. Druckdose für unter Druck gelagerte fluide Medien mit einer Ventilanordnung gemäss
einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der am Öffnungsrand
(21) montierte topfförmige Ventilteller (2) durch eine zylindrische, vorzugsweise
metallische, Versteifungshülse (18) mit Bodenabschnitt (20) verstärkt ist, die an
der der Ventilanordnung (11) zugewandten Topfwandung (3) des Ventiltellers (2) angeordnet
ist und zusammen mit dem Ventilteller (2) mit dem Öffnungsrand (21) der Druckdose
(22) formschlüssig verbunden, insbesondere geclincht, ist.
10. Druckdose nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungshülse (18)
ein Tiefziehteil ist und eine Wandstärke von etwa 0,2 mm bis etwa 0,5 mm aufweist.