(19)
(11) EP 1 074 965 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.02.2001  Patentblatt  2001/06

(21) Anmeldenummer: 00116487.0

(22) Anmeldetag:  29.07.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7G09F 27/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 05.08.1999 DE 19937013

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Bertram, Gerold
    30459 Hannover (DE)
  • Schachtebeck, Harald
    30880 Laatzen (DE)

   


(54) Informationssäule zur Darstellung von Fahrgastinformationen


(57) Es wird eine Informationssäule zur Darstellung von Fahrgastinformationen vorgeschlagen, die zur zeitabhängigen Darstellung von Fahrgastinformationen dient. Die Informationssäule umfaßt einen Funkempfänger (6, 7, 8) für digitale Funksignale, einen Prozessor (1) zur Signalverarbeitung, einen Sender (17), um Notrufe zu versenden, einen Näherungsschalter, um das Annähern von Personen zu detektieren, um dann die Informationsverarbeitung der Informationssäule erst bei Bedarf einzuschalten, Mittel zur optischen und/oder akustischen Darstellung (3, 5), ein Sicherungselement (42), um die Funktion der Informationssäule auf ihre Richtigkeit hin permanent zu überprüfen, eine Kamera (20), um Gefahrenquellen zu detektieren und eine Energieversorgung, um vom Energieversorgungsnetz unabhängig zu sein. Die Informationssäule empfängt die darzustellenden Informationen über eine drahtlose Übertragung mittels DAB, wobei die darzustellenden Informationen in MOT-Objekten enthalten sind. Die Informationssäule ist damit neben einem stationären Betrieb auch für einen mobilen Betrieb geeignet, wobei eine Ortungsvorrichtung (4) den Standort der Informationssäule feststellt.




Beschreibung

Stand der Technik



[0001] Die Erfindung geht aus von einer Informationssäule zur Darstellung von Fahrgastinformationen nach der Gattung des unabhängigen Patentanspruchs.

[0002] Es ist bereits bekannt, daß auf Flughäfen und Bahnhöfen Stationen für Fahrgäste aufgestellt sind, mit denen die Fahrgäste Abflug- bzw. Abfahrts- und Ankunftszeiten abfragen können. Diese Stationen sind entweder bedienbar, oder sie geben nur eine vorgegebene Information aus. Die Informationen und die für die Informationssäule notwendige elektrische Energie werden zu diesen Stationen über Kabel übertragen.

Vorteile der Erfindung



[0003] Die erfindungsgemäße Informationssäule zur Darstellung von Fahrgastinformationen mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß die Informationen zu der Informationssäule, mit der Fahrgäste über Abfahrts- bzw. Ankunftszeiten informiert werden, drahtlos übertragen werden. Dadurch ist die Installation dieser Informationssäulen flexibel, denn es ist nun möglich, daß an jedem Ort im Versorgungsgebiet der drahtlosen Informationen die Informationssäulen plaziert werden. So werden auch entfernte und abgelegene Haltestationen für Straßenbahnen oder Busse mit solchen Informationssäulen versorgt.

[0004] Weiterhin ist von Vorteil, daß durch die drahtlose Übertragung der Informationen zu der Informationssäule die Verkabelung für die Informationsübertragung eingespart wird. Dadurch ist die Installation der Informationssäulen äußerst preisgünstig und einfach.

[0005] Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im unabhängigen Anspruch angegebenen Informationssäule zur Darstellung von Fahrgastinformationen möglich.

[0006] Besonders vorteilhaft ist, daß die Informationssäule einen Sender aufweist, mit dem ein Notruf gesendet werden kann. Dadurch wird die Sicherheit von Haltestellen entscheidend erhöht, denn die wartenden Fahrgäste können mit diesem Sender einen Notruf auslösen, oder die Informationssäule erkennt selbst eine Situation, die einen Notruf erforderlich macht.

[0007] Weiterhin ist von Vorteil, daß die Informationssäule ein Sicherungselement aufweist, um bei einem Fehler automatisch einen Neustart der Informationsverarbeitung der Informationssäule auszulösen. Diese Maßnahme macht die Informationssäule autark, da die Wartungsbedürfnisse der Informationssäule damit entscheidend reduziert werden und die Funktionsfähigkeit erhöht wird.

[0008] Darüber hinaus ist es von Vorteil, daß die Informationssäule einen Näherungsschalter aufweist, um bei einer Annäherung durch Personen die informationsverarbeitenden Einheiten der Informationssäule, wie einen Prozessor, Mittel zur akustischen und/oder optischen Darstellung, das Sicherungselement und einen Funkempfänger einzuschalten. In dieser Weise wird Energie eingespart, denn die wesentlichen energieverbrauchenden Komponenten der Informationssäule werden nur dann aktiviert, wenn sich auch Personen für die Informationssäule interessieren. Diese Eigenschaft ist besonders wichtig, wenn die Informationssäule nicht am Stromversorgungsnetz angeschlossen ist.

[0009] Weiterhin ist von Vorteil, daß die Informationen mit dem HTML (Hyper Text Mark up Language) dargestellt werden. Damit wird vorteilhafterweise ein flexibles und bekanntes Format für die Darstellung der Information verwendet, so daß die Ersteller der Information auf bekannte Softwarewerkzeuge zur Darstellung der Information zurückgreifen können.

[0010] Darüber hinaus ist es von Vorteil, daß die Informationen mittels DAB (Digital Audio Broadcasting) in Form von MOT (Multimedia Object Transfer) Objekten zur Informationssäule versendet werden. MOT-Objekte haben den Vorteil, daß sie von der Dateigröße (maximal 268 MByte) als auch vom Dateiinhalt frei gestaltbar sind. Damit kann jedwede Information zur Informationssäule gesandt werden, zum Beispiel HTML-Seiten.

[0011] Weiterhin ist es von Vorteil, daß die Informationen abhängig von der Uhrzeit dargestellt werden. Damit werden den Fahrgästen, die die Informationssäule benutzen, nur für die aktuelle Zeit relevante Informationen übermittelt. Dadurch gewinnen die Fahrgäste Zeit, denn sie erkennen sofort die für sie wichtige Information. Darüber hinaus wird die Akzeptanz solch einer Informationssäule erhöht, wenn nur für die Fahrgäste wichtige Informationen dargestellt sind.

[0012] Darüber hinaus ist es von Vorteil, daß die Software, die in der Informationssäule läuft, mittels drahtloser Datenübertragung erneuert wird, womit eine äußerst einfache und leichte Wartung dieser Software ermöglicht wird.

[0013] Darüber hinaus ist es von Vorteil, daß die Informationssäule eine Kamera aufweist, wodurch mittels einer Signalverarbeitung eine Gefahrenüberwachung möglich wird. Dadurch wird der Schutz und die Sicherheit der die Informationssäule benutzenden Fahrgäste stark erhöht.

[0014] Es ist von Vorteil, daß die Informationssäule eine Ortungsvorrichtung aufweist, mit der der Standort der Informationssäule festgestellt wird. Dadurch ist es möglich, daß die Informationssäule mobil oder zumindest portabel ausgelegt wird oder daß die Informationssäule sich in Fahrzeugen, wie zum Beispiel Bahnen, befindet.

[0015] Es ist weiterhin von Vorteil, daß die Informationssäule eine eigene Energieversorgungseinrichtung aufweist, so daß die Informationssäule unabhängig vom Stromnetz wird, um damit an Orten, wie an entfernten und abgelegenen Haltestellen, wo keine Stromversorgung vorliegt, diese Informationssäulen aufzustellen.

Zeichnung



[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 ein Blockdiagramm einer Informationssäule, Figur 2 einen DAB-Rahmen, Figur 3 ein Blockschaltbild eines Näherungsschalters und Figur 4 eine Energieversorgung der Informationssäule.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels



[0017] Eine Informationssäule für Fahrgäste hat die Aufgabe, die Fahrgäste über z.B. Abfahrts- und Ankunftszeiten der Transportmittel zu informieren. Um solche Informationssäulen flexibel, billig und möglichst an allen Standorten eines Transportsystems aufzustellen, ist eine drahtlose Übertragung der Informationen zu diesen Informationssäulen vorteilhaft. Um auf eine vorhandene Infrastruktur für die drahtlose Verbreitung dieser Informationen zurückzugreifen, bietet DAB als ein verfügbares, bereits verwendetes Rundfunkübertragungsverfahren komfortable Möglichkeiten, Dateninformationen ohne großen zusätzlichen Aufwand zu übertragen. Darüber hinaus sind alle anderen Funkübertragungsverfahren, mit denen Daten übertragen werden können, geeignet, so sind zum Beispiel neben den Rundfunkübertragungsverfahren auch die Mobilfunkverfahren wie GSM und UMTS dazu geeignet, einzelne Informationssäulen mit Daten zu versorgen.

[0018] GSM (Global System for Mobile Communication) und UMTS (Universal Mobile Telecommunication System) sind weit verbreitete zellulare digitale, drahtlose Funksystemstandards, mit denen neben Spachsignalen auch andere Datensignale wie Text und Bilddaten übertragen werden. Es handelt sich bei diesen Systemen um Duplex-Übertragungssysteme, wobei miteinander kommunizierende gleichzeitig senden und empfangen können.

[0019] DAB ist ein digitales Rundfunkverfahren, wobei neben dem eigentlichen Audioprogramm weitere Dateninformationen mit übertragen werden. DAB ist insbesondere auch für den mobilen Empfänger geeignet, da die Eigenschaften von DAB auf mobilen Empfang ausgelegt sind. Insbesondere durch das Verteilen der Informationen auf viele Trägerfrequenzen, wobei sich die Informationen auf den unterschiedlichen Trägerfrequenzen gegenseitig nicht stören, wird erreicht, daß eine frequenzselektive Dämpfung das ganze Signal nicht so weit abschwächt, daß ein Empfang nicht mehr möglich ist, sondern es wird bei einer frequenzselektiven Dämpfung nur die Information, die auf der Frequenz übertragen wird, die diese starke Dämpfung aufweist, verloren gehen. Durch fehlerkorrigierende Codes kann dieser Teil der Information aber im Empfänger wieder rekonstruiert werden. Man nennt das Verteilen der Signale auf verschiedene Trägerfrequenzen orthogonalen Frequenzmultiplex (engl. OFDM=Orthogonal Frequency Division Multiplex).

[0020] Diese fehlerkorrigierenden Codes erfordern, daß im Sender den zu übertragenden Daten zusätzliche Daten hinzugefügt werden, es wird demnach Redundanz hinzugefügt. Diese Redundanz wird entweder an einem Ende eines Datenblocks hinzugefügt, oder die Redundanz wird mittels einer vorgegebenen Regel an verschiedenen Positionen zwischen den Daten hinzugefügt. Im Empfänger werden dann mittels dieser Redundanz auftretende Fehler korrigiert.

[0021] Neben DAB sind auch andere digitale Rundfunkübertragungsverfahren wie DVB (Digital Video Broadcasting) und DRM (Digital Radio Mondial) für solch eine Datenübertragung geeignet. Diese Verfahren unterscheiden sich im wesentlichen durch eine unterschiedliche Rahmenstruktur, eine unterschiedliche Bandbreite und einen unterschiedlichen Sendefrequenzbereich von DAB, aber auch hier wird zum Beispiel mit fehlerkorrigierenden Codes und OFDM gearbeitet. Analoge Rundfunkverfahren weisen zuweilen digitale Träger auf, wie zum Beispiel das bekannte Radio Data Signal, die auch zu solch einer Informationsübertragung genutzt werden können.

[0022] Figur 1 zeigt ein Blockdiagramm einer Informationssäule, wobei diese Informationssäule mittels DAB die Informationen empfängt, welche die Informationssäule den Fahrgästen darstellen wird. Einige der Funktionseinheiten der Informationssäule, die nachfolgend beschrieben werden, sind an einen Bus 41 angeschlossen. Die Funktionseinheiten, die in Figur 1 gezeigt sind, werden im folgenden auch mit dem Begriff Informationsverarbeitung der Informationssäule zusammengefaßt.

[0023] Eine Antenne 8, mit der die DAB-Signale empfangen werden, ist mit einem Hochfrequenzempfangsteil 7 verbunden, das die empfangenen DAB-Signale filtert, in eine im Vergleich zur Empfangsfrequenz niedrigere Zwischenfrequenz umsetzt, demoduliert und digitalisiert. Das Hochfrequenzempfangsteil 7 ist über seinen Ausgang mit einem DAB-Decoder 6 verbunden. Vom Hochfrequenzempfangsteil 7 gelangt zum DAB-Decoder 6 ein Datenstrom, der aus den digitalisierten Daten, die das Hochfrequenzempfangsteil 7 ermittelt hat, besteht. Die Antenne 8, das Hochfrequenzempfangsteil 7 und der DAB-Decoder 6 sind zusammen der Rundfunkempfänger der Informationssäule.

[0024] Der DAB-Decoder 6 decodiert den Datenstrom und ermittelt die Informationen, die in DAB-Rahmen vorliegen und die in MOT-Objekten aufgeteilt sind.

[0025] Figur 2 zeigt einen solchen DAB-Rahmen 10, der einen Rahmenkopf 11 aufweist, der zur Synchronisation dient. Dann folgt der sogenannte Fast Information Channel 16, der hier angibt, ob sich für die Informationssäule betreffende Informationen in den MOT-Objekten befinden. Dabei sind auch einzelne Informationssäulen oder ganze Gruppen von Informationssäulen individuell adressierbar.

[0026] Es wird jeder Informationssäule eine Adresse vergeben, die ein Zahlencode ist, die in der jeweiligen Informationssäule abgespeichert ist, so daß die jeweilige Informationssäule durch Vergleich der mit den DAB-Signalen empfangenen Adresse und mit der abgespeicherten eigenen Adresse die für die jeweilige Informationssäule relevanten Daten den DAB-Signalen entnimmt. Der DAB-Decoder 6 wird dafür mit einer Software ausgestattet, die die Adresse der Informationssäule und/oder einer Gruppe von Informationssäulen aufweist. Dann führt der DAB-Decoder 6 ein Vergleich der Werte, die der DAB-Decoder 6 im Fast Information Channel 16 und in Datenfeldern 21 findet und die der DAB-Decoder 6 abgespeichert hat, durch, und bei Übereinstimmung decodiert der DAB-Decoder 6 die Daten in den MOT-Objekten.

[0027] Die MOT-Objekte liegen in den Datenfeldern 21 und folgende vor, wobei die MOT-Objekte selbst eine Kopfinformation aufweisen, die darüber Auskunft gibt, in welcher Dateigröße die Nutzdaten vorliegen. Darüber hinaus liegen die Daten als HTML-Dateien vor, so daß die vom Internet bekannte multimediale Darstellung von Informationen benutzt wird und die weit verbreiteten Erstellungsprogramme für HTML-Dateien benutzt werden können.

[0028] Die Aufgabe des DAB-Decoders 6 ist es nun, aus den MOT-Objekten 21 die Nutzdaten zu ermitteln und an einen Prozessor 1 über den Bus 41 zu übergeben. Der Prozessor 1 stellt die Nutzdaten zu einer vorgegebenen Uhrzeit, die auch in den Nutzdaten enthalten ist, mittels der Mittel 3 und 5 zur optischen und/oder akustischen Darstellung dar. Dafür weist der Prozessor 1 eine interne Uhr auf.

[0029] Der Prozessor 1 überträgt periodisch über den Bus 41 ein Signal zu einem Sicherungselement 42. Das Sicherungselement 42 hat einen Zähler, um die Zeit zu zählen, die zwischen zwei vom Prozessor 1 gesendeten Signalen vergeht. Übersteigt die Zeit einen im Sicherungselement vorgegebenen Wert, dann löst das Sicherungselement 42 einen Neustart der Informationsverarbeitung der Informationssäule aus.

[0030] In einer weiteren Ausgestaltung kann der Prozessor 1 dem Sicherungselement 42 ein bestimmtes Signal übertragen, das das Sicherungselement 42 mit einem im Sicherungselement 42 fest abgespeicherten Signal vergleicht. Ergibt der Vergleich Unterschiede, dann löst das Sicherungselement 42 einen Neustart der Informationssäule auf. Diese Methode ist noch strenger, denn der Prozessor 1 muß hier auch das richtige Signal in der richtigen Form zum Sicherungselement 42 übertragen. Das heißt bei einem digitalen Signal, daß keine Bitfehler auftreten dürfen.

[0031] Alternativ kann das Sicherungselement direkt über einen Datenausgang des Prozessors 1 angeschlossen sein, und die periodische Signalisierung geschieht dann über den Wechsel zwischen logisch eins und logisch null.

[0032] Weiterhin ist es möglich, das Sicherungselement als ein Softwareprogramm auszuführen. Da dieses Softwareprogramm unabhängig von den anderen Softwareprogrammen sein muß, denn andernfalls würde ein Ausfall dieser Softwareprogramme auch das Sicherungselement als Softwareprogramm in Mitleidenschaft ziehen, wird ein sogenanntes Multi-Tasking-Betriebssystem auf dem Prozessor 1 implementiert, das es erlaubt, daß mehrere Softwareprogramme scheinbar gleichzeitig parallel laufen. Erreicht wird dies, indem das Betriebsystem den unabhängigen Softwareprogrammen einzelne Zeitschlitze zyklisch zuordnet. Ein Beispiel für ein solches Multi-Tasking-Betriebssystem ist das bekannte UNIX-Betriebssystem.

[0033] Ein Softwareprogramm, das den Ablauf der Informationsverarbeitung in der Informationssäule steuert, wird dann dem Softwareprogramm, das das Sicherungselement ist, periodisch Daten versenden. Stimmen die Daten mit im Sicherungselement abgespeicherten Daten überein, dann geschieht nichts, ergibt sich eine Differenz, dann löst das Sicherungselement einen Neustart der Informationssäule aus.

[0034] Der Prozessor 1 ist weiterhin über den Bus 41 mit einem GPS-Empfänger 4 verbunden. Der GPS (Global Positioning System)-Empfänger 4 liefert durch Auswertung der empfangenen GPS-Daten eine Standortinformation für die Informationssäule zum Prozessor 1. Damit ist es möglich, daß die Informationssäule ihren Standort ändert und diesen dann an eine Zentrale über einen Sender 17 und einer Antenne 18 überträgt, wobei der Sender 17 an den Bus 41 angeschlossen ist. Der Prozessor 1 fordert, wenn ein mobiler Betrieb der Informationssäule vorliegt, die Standortinformation des GPS-Empfänger 4 periodisch an. Die Standortinformation ist wichtig für die Zentrale, denn die Zentrale sendet die darzustellenden Informationen zu den Informationssäulen mittels DAB und die Zentrale muß entscheiden, welche Informationen für welche Informationssäule wichtig sind. Zum Beispiel bestimmt der Ort, an dem sich eine Informationssäule befindet, welche Fahrgastinformationen angezeigt werden, also welche Züge von der nächsten Haltestelle abfahren.

[0035] Der Sender 17 erhält vom Prozessor 1, die Daten, die zu versenden sind. Der Prozessor 1 sendet mittels des Senders 17 und der an den Sender 17 angeschlossene Antenne 18 die Standortinformationen zu einer Zentrale ab. Weiterhin benutzt der Prozessor 1 den Sender 17 und die Antenne 18 zur Versendung von Notrufen. Solche Notrufe sind in der Informationssäule fest abgespeichert, so daß der Prozessor 1 sie im Falle eines Notfalls automatisch mittels des Senders 17 und der Antenne 18 versenden kann. Der Sender 17 ist beispielsweise eine Sendestation nach dem bekannten GSM-Standard. Die Daten, die vom Prozessor 1 zum Sender 17 kommen, werden moduliert, verstärkt und in eine Sendefrequenz umgesetzt.

[0036] Über eine Eingabeeinrichtung 19, die z.B. eine Tastatur ist, gibt der Benutzer Eingaben an die Informationssäule ab. Solche Eingaben betreffen z.B. einen Notruf. Die Eingabeeinrichtung 19 ist an den Bus 41 angeschlossen, so daß die Signale von der Eingabeeinrichtung 19 über den Bus 41 zum Prozessor 1 gelangen, der gemäß der Eingabe durch einen Benutzer eine Aktion auslöst. Diese Aktionen umfassen z.B. die Darstellung von bestimmten Informationen oder eben die Versendung eines Notrufs. Mit der Eingabeeinrichtung ist es weiterhin möglich, die Informationssäule einzuschalten, so daß einem Benutzer Informationen dargestellt werden.

[0037] Der Prozessor 1 ist weiterhin über den Bus 41 mit einer Signalverarbeitung 9 für eine Kamera 20 verbunden, um die aufgenommenen Bilder auszuwerten. Die Signalverarbeitung 9 weist eine Software auf, mit der eine Bilderkennung möglich ist, wobei Merkmale und/oder abgespeicherte Bilder von möglichen Gefahrenquellen in der Signalverarbeitung 9 enthalten sind, um durch einen Vergleich von einem mit der Kamera 20 aufgenommenen Bild und einem abgespeicherten Bild eine Identifikation von den möglichen Gefahrenquellen vorzunehmen. Die Kamera 20 mit ihrer Signalverarbeitung 9 versendet z.B. an den Prozessor 1 ein Signal, wenn die Kamera 20 eine Gefahrenquelle, z.B. Feuer, detektiert.

[0038] An den Bus 41 ist weiterhin eine Signalverarbeitung 5 angeschlossen, die die vom Prozessor 1 kommenden Daten für die Darstellung 3, zum Beispiel ein Lautsprecher und einen Monitor, aufbereitet.

[0039] Im übrigen wird der Rundfunkempfänger 6, 7 und 8 zur Erneuerung der Software der Informationssäule benutzt. Dazu wird die neue Software in den MOT-Objekten zu den Informationssäulen übertragen. Der DAB-Decoder 6 weist eine Decodierungssoftware auf, mit der der DAB-Decoder 6 erkennt, daß die empfangenen Daten eine neue Software aufweisen, und mit der der DAB-Decoder 6 die Daten, die die neue Software umfassen, decodieren kann. In der Software, die auf dem DAB-Decoder 6 läuft, sind somit Entschlüsselungsdaten vorhanden, so daß nur solche Daten korrekt entschlüsselt werden, die auch entsprechend verschlüsselt wurden. Damit wird die Software der Informationssäule vor fremden Zugriff und Manipulation geschützt.

[0040] In Figur 3 ist ein Blockschaltbild gezeigt, das einen Aufbau von einem Näherungsschalter für die Informationssäule zeigt. Ein Sensor 30 detektiert, ob sich eine oder mehrere Personen nähern. Dazu wird ein Infrarotsensor verwendet.

[0041] Ein Mensch strahlt Wärmeenergie aus, die im Infrarotbereich meßbar ist und die somit mittels eines Infrarotsensors gemessen werden kann. Detektiert der Sensor 30 eine ankommende Infrarotquelle, dann wird das Ausgangssignal des Sensors 30 mit einem vorgebenen Wert verglichen, der in einem Speicher 32 abgelegt ist. Der vorgegebene Wert ist so bemessen, daß ein eindeutiger Meßwert des Sensors 30 größer als der vorgegebene Wert ist. Damit werden Meßwertfluktuationen des Sensors 30 eliminiert. Es wird damit also die Empfindlichkeit des Sensors 30 reduziert, um geringe Meßwerte zu eliminieren.

[0042] Dieser Vergleich findet mittels eines Kornparator 31 statt. Ein Komparator ist ein Schaltkreis, der einen Vergleich von zwei elektrischen Signalen durchführt und ein entsprechendes Ausgangssignal liefert. Ein solches Ausgangssignal ist z. B. die Differenz der beiden Signale oder ein festes Signal, dessen Größe von dem Vergleich der beiden Eingangssignale abhängt.

[0043] Das Ausgangssignal des Komparators 31 führt zu einem Schalter 2, der, wenn das Ausgangssignal eine bestimmte Größe hat, die Stromversorgung für die Informationsverarbeitung 33 der Informationssäule, die in Figur 1 gezeigt wurde, einschaltet. Der Schalter ist ein Relais, also ein elektromechanischer Schalter, aber auch Leistungsschalter aus der Halbleitertechnik, wie zum Beispiel ein Thyristor, werden eingesetzt.

[0044] Die Größe des Ausgangssignals des Komparators 31 ist nur dann groß genug, wenn der Sensor 30 einen Meßwert liefert, der über dem im Speicher 32 abgelegtem Wert liegt. Ist der Meßwert des Sensors 30 unter dem vorgegebenen Wert, der im Speicher 32 abgelegt ist, dann weist das Ausgangssignal des Komparators 31 eine solche Größe auf, so daß der Schalter 2 offen bleibt und die Informationsverarbeitung 33 stromlos bleibt. Der Sensor 30, der Speicher 32, der Komparator 31 und der Schalter 2 werden immer von der Stromversorgung 28 versorgt, so daß diese Elemente immer in Betrieb sind, damit sich der Informationssäule nähernde Personen laufend detektiert werden.

[0045] Verlassen die Personen die Informationssäule, dann liefert der Sensor 30 keinen Meßwert mehr, der über dem im Speicher 32 abgelegten Wert ist, und der Komparator 31 liefert ein Ausgangssignal, so daß der Schalter 2 sich wieder öffnet und die Informationsverarbeitung 33 wieder stromlos wird. Um hier das sofortige Abschalten nach dem Verlassen der Personen zu vemeiden, kann eine Zeitverzögerungsschaltung hinzugenommen werden, die bewirkt, daß die Informationsverarbeitung 33 nach einer vorgegebenen Zeit nach Verlassen der Personen abgeschaltet wird.

[0046] Alternativ zu einem Infrarotsensor kann ein kapazitiver Sensor verwendet werden. Bei einem solchen kapazitiven Sensor wird zwischen dem Boden und einem isoliertem Teil der Informationssäule eine Spannung angelegt, so daß ein elektrisches Feld an der Informationssäule anliegt. Da hiermit getrennte Ladungen vorliegen, liegt eine Kapazität vor, die von der Dielektrizitätskonstante zwischen Informationssäule und Boden beeinflußt wird. Ohne Personen liegt die Dielektrizitätskonstante der Luft vor, treten Personen hinzu, wird die Dielektrizitätskonstante geändert und damit die Kapazität. Wird diese Kapazität in einen elektrischen Oszillator, also einen schwingungserzeugenden Schaltkreis, integriert, wird aus der Frequenzänderung der Schwingungen, die der Oszillator erzeugt, auf das Nähern oder Entfernen von Personen geschlossen. Das Blockschaltbild in Figur 3 bleibt für diese Alternative, es ändert sich nur das physikalische Prinzip, das der Sensor 30 benutzt.

[0047] In Figur 4 ist eine Energieversorgungseinrichtung, die mit der Informationssäule verbunden ist, dargestellt. Ein Sonnenkollektor 12 wandelt empfangene Sonnenenergie in elektrische Energie um. Der Strom geht über einen Schalter 15 zur Informationssäule 14 und permanent zu einem Akkumulator 13, so daß der Akkumulator 13 aufgeladen wird. Ist der Akkumulator 13 aufgeladen, schaltet der Akkumulator 13 die Leitung vom Sonnenkollektor 12 ab, so daß keine Überladung auftritt. Dazu wird im Akkumulator 13 eine übliche Ladeschaltung verwendet.

[0048] Gibt der Sonnenkollektor 12 aufgrund von fehlender Sonnenenergie keinen Strom mehr ab, schaltet der Schalter 15 auf den Akkumulator 13, so daß der Akkumulator 13 in dieser Zeit die Informationssäule 14 mit Strom versorgt. Der Schalter 2 befindet sich hinter dem Schalter 15, so daß ein Näherungsschalter 40 immer mit Strom versorgt wird, während eine Informationsverarbeitung 50 der Informationssäule nur dann mit Strom versorgt werden, wenn der Näherungsschalter 40 die Stromversorgung zu der Informationsverarbeitung 50 der Informationssäule zuschaltet. Der Näherungschalter weist den Sensor 30, den Speicher 32, den Komparator 31 und den Schalter 2 auf.

[0049] Solch eine Energieversorgungseinrichtung wird mit der Informationssäule vor allem bei Haltestationen eingesetzt, wo kein Anschluß an das Stromversorgungsnetz vorhanden ist, zum Beispiel bei Bushaltestellen auf dem Land. In Gebäuden oder an Haltestellen, wo ein Anschluß zum Stromversorungsnetz vorhanden ist, wird die Informationssäule an das Stromversorungsnetz angeschlossen.


Ansprüche

1. Informationssäule zur Darstellung von Fahrgastinformationen, wobei die Informationssäule einen Prozessor (1) aufweist, wobei die Informationssäule Mittel (3, 5) zur optischen und/oder akustischen Ausgabe aufweist, wobei ein Benutzer mittels Bedienelementen (19) der Informationssäule Informationen von der Informationssäule abruft, dadurch gekennzeichnet, daß die Informationssäule einen Funkempfänger (6, 7, 8) zum Empfang digitaler Funksignale aufweist, daß die Informationssäule mittels des Funkempfängers (6, 7, 8) Informationen empfängt, daß die Informationssäule die Informationen mittels des Prozessors (1) für die akustische und/oder optische Darstellung (3, 5) anpaßt und daß die Informationssäule die Informationen mittels der Mittel zur akustischen und/oder optischen Darstellung (3, 5) darstellt.
 
2. Informationssäule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Informationssäule einen Sender (17) mit einer Antenne (18) aufweist, um einen Notruf zu versenden.
 
3. Informationssäule nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Informationssäule ein Sicherungselement (42) aufweist, das bei einem Fehler in der Informationsverarbeitung (33) in der Informationssäule einen Neustart der Informationsverarbeitung (33) verursacht.
 
4. Informationssäule nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Informationssäule eine Näherungsschalter (40) aufweist, der die Informationsverarbeitung (33) der Informationssäule einschaltet, wenn sich wenigstens eine Person nähert.
 
5. Informationssäule nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Näherungsschalter (40) einen Sensor (30), einen Speicher (32), einen Komparator (31) und einen Schalter (2) aufweist.
 
6. Informationssäule nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Informationssäule die Information im HTML-Format anzeigt.
 
7. Informationssäule nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Informationssäule die Informationen mittels des Rundfunkempfängers als MOT-Objekte (21) empfängt.
 
8. Informationssäule nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Informationssäule die Informationen in Abhängigkeit von der Uhrzeit anzeigt.
 
9. Informationssäule nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Informationssäule ihre Software durch Daten in den Funksignalen erneuert.
 
10. Informationssäule nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Informationssäule eine Kamera (20) aufweist, die mittels einer Signalverarbeitung (9) zur Gefahrenüberwachung dient.
 
11. Informationssäule nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Informationssäule eine Ortungsvorrichtung (4) aufweist, um den Standort der Informationssäule zu ermitteln.
 
12. Informationssäule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Informationssäule eine Energieversorgungseinrichtung aufweist.
 




Zeichnung