[0001] Die Erfindung betrifft einen Ultraschallprüfkopf mit einem Sender, einem Empfänger
und einer Ankoppelebene.
[0002] Zur Prüfung von Bauteilen aus Metall werden z.B Ultraschallprüfköpfe eingesetzt,
die mit Auswerteeinheiten verbunden sind. Ein solcher Ultraschallprüfkopf weist einen
Sender auf, der Ultraschallsignale in ein Bauteil einstrahlt. Diese Signale werden
dort, z.B. an Rissen, reflektiert und gelangen zu einem Empfänger, der ebenfalls Bestandteil
des Ultraschallprüfkopfes ist. Aus dem Einschallwinkel und der Laufzeit der Signale
können der Ort eines Risses oder eines anderen Fehlers im Bauteil ermittelt werden.
[0003] Um eine umfassende Überprüfung eines Bauteiles, das beispielsweise Bestandteil eines
Kernkraftwerkes sein kann, zu erzielen, mussten bisher für unterschiedliche Fehlerarten
verschiedenartige Ultraschallprüfköpfe nacheinander eingesetzt werden. Trotzdem konnte
aber ein Fehler in der Nähe der Oberfläche des Bauteiles bisher nicht zufriedenstellend
erkannt werden. Eine gute Überprüfung des Bauteiles über die gesamte Dicke war ebenfalls
nur eingeschränkt möglich. Sowohl das Auswechseln der Prüfköpfe als auch das mehrmalige
Überstreichen der gleichen Stelle an einem Bauteil benötigte sehr viel Zeit für die
Prüfung.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ultraschallprüfkopf anzugeben, der
mit nur einmaligem Überstreichen der Oberfläche eines Bauteiles Fehler, insbesondere
Risse, im Bauteil über die gesamte übliche Wanddicke des Bauteiles zu erkennen gestattet.
[0005] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass der Sender, der ein Gruppenstrahler
ist, und der Empfänger durch eine Dämpfungsschicht beabstandet in einer Ebene parallel
zur Ankoppelebene miteinander einen Winkel von maximal ca. 5° bilden.
[0006] Besonders geeignet ist ein Winkel zwischen 1° und 5°.
[0007] Mit dem Gruppenstrahler kann der Einschallwinkel variiert werden. Bedingt durch den
Winkel, den Sender und Empfänger miteinander bilden, kann dann in Verbindung mit dem
Gruppenstrahler eine relativ große Prüftiefe im Bauteil erzielt werden. Es können
Fehler, insbesondere Risse, im untersuchten Bauteil bis zu einer Tiefe von ca. 50
mm erkannt werden.
[0008] Da die Bauteile, die untersucht werden, z.B Rohrleitungen in einem Kernkraftwerk,
in der Regel Wände haben, die nicht dicker als 50 mm sind, kann mit dem Ultraschallprüfkopf
nach der Erfindung vorteilhafterweise die gesamte Wand mit nur einem Prüfvorgang untersucht
werden.
[0009] Der Gruppenstrahler ist beispielsweise ein Compositeschwinger, der als solcher bekannt
ist. Damit wird der zusätzliche Vorteil erzielt, dass man zur Prüfung mit einem relativ
kurzen Ultraschallimpuls auskommt und trotzdem ein breites Ultraschallspektrum abdeckt.
Der Signal-Rausch-Abstand ist bei Verwendung eines solchen Schwingers vorteilhafterweise
größer als bei einem üblichen Ultraschallsender. Man erhält also besonders zuverlässige
Ergebnisse.
[0010] Beispielsweise ist der Sender ein Sender für Longitudinalwellen. Damit wird der Vorteil
erzielt, dass gerade in den oberen Schichten des Bauteiles, die dem Ultraschallprüfkopf
zugewandt sind, besonders gute Prüfergebnisse erzielt werden.
[0011] Es kann jedoch auch ein Sender eingesetzt werden, der Transversalwellen oder sowohl
Longitudinalwellen als auch Transversalwellen absendet.
[0012] Der Empfänger ist beispielsweise ein Piezoschwinger. Er kann aber auch ein Schwinger
aus Compositematerial sein. Gegebenenfalls kann ein Gruppenstrahlerempfänger vorhanden
sein. Die Kombination eines solchen Empfängers mit einem der für den Ultraschallprüfkopf
nach der Erfindung besonders geeigneten Sender ermöglicht eine besonders zuverlässige
Prüfung eines Bauteiles, wobei dieselbe Stelle des Bauteiles nur einmal untersucht
zu werden braucht. Trotzdem wird das Bauteil bis zu einer Tiefe von ca. 50 mm geprüft.
[0013] Die Dämpfungsschicht zwischen Sender und Empfänger besteht beispielsweise aus schallundurchlässigem
Material. Man erzielt dadurch besonders gute Prüfergebnisse, da sich Sender und Empfänger
nicht gegenseitig stören können.
[0014] Ein besonders geeignetes Material für die Dämpfungsschicht ist Kork.
[0015] Beispielsweise sind Sender und Empfänger auf getrennten Ankoppelkörpern angeordnet.
Die Ankoppelkörper bestehen z.B. aus Plexiglas. Durch das Fehlen akustischer Trennschichten
zwischen den Ankoppelkörpern wird der Vorteil erzielt, dass Störeinflüsse auf den
Prüfvorgang weitgehend vermieden werden. Der Ultraschall, der vom Sender ausgeht,
kann den reflektierten Ultraschall, den der Empfänger aufnimmt, nicht stören.
[0016] Mit dem Ultraschallprüfkopf nach der Erfindung wird insbesondere der Vorteil erzielt,
dass ein Bauteil mit nur einem einmaligen Überstreichen jedes Oberflächenabschnittes
bis in eine Tiefe von ca. 50 mm schnell und zuverlässig auf Fehler, insbesondere auf
Risse, geprüft werden kann.
[0017] Der Ultraschallprüfkopf nach der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert:
FIG 1 zeigt den Ultraschallprüfkopf nach der Erfindung in Draufsicht.
FIG 2 zeigt den gleichen Ultraschallprüfkopf von der Seite her.
[0018] Der Ultraschallprüfkopf nach der Erfindung besteht gemäß Figur 1 aus einem Gruppenstrahler,
der als Sender 1 arbeitet, einem Piezoschwinger, der als Empfänger 2 arbeitet, und
aus einer Dämpfungsschicht 3, die z.B. aus Kork besteht, und keilförmig ausgebildet
ist. Die Form der Dämpfungsschicht 3 ist so gewählt, dass der Sender 1 und der Empfänger
2 miteinander einen Winkel α von maximal 5° bilden. Der Winkel α zwischen dem Sender
1 und dem Empfänger 2 ist nicht Null. Vorteilhafterweise ist ein Winkel zwischen 1°
und 5° gewählt.
[0019] Der Gruppenstrahler besteht in üblicher Weise aus einer Vielzahl von Strahlern 1a.
Durch die Kombination des Gruppenstrahlers 1 mit dem Empfänger 2 und dadurch, dass
Sender 1 und Empfänger 2 durch die keilförmige Dämpfungsschicht 3 aus Kork beabstandet
sind, wird eine zuverlässige Überprüfung eines Bauteils bis in eine Tiefe von ca.
50 mm ermöglicht.
[0020] Figur 2 zeigt den gleichen Ultraschallprüfkopf wie Figur 1, jedoch von der Seite
und angekoppelt an eine zu prüfende Komponente 4, die beispielsweise ein Bauteil in
einem Kernkraftwerk sein kann. Der Sender 1 ist durch eine Dämpfungsschicht 3 vom
Empfänger 2 beabstandet. Zur Ankopplung des Senders 1 und des Empfängers 2 an die
zu prüfende Komponente 4 sind zwei getrennte Ankoppelkörper 5, 6 vorhanden, die zusammen
eine Ankoppelebene 7 definieren. Im angekoppelten Zustand entspricht diese Ankoppelebene
7 der ebenen Oberfläche der zu prüfenden Komponente 4. Der Ankoppelkörper 5 ist nur
für den Sender 1 bestimmt und steht außer über den Sender 1 und über die zu prüfende
Komponente 4 nicht mit dem Ankoppelkörper 6 in Verbindung, der nur für den Empfänger
2 bestimmt ist. Es können folglich der Sender 1 und der Empfänger 2 nicht gegenseitig
über die Ankoppelkörper 5, 6 gestört werden. Die Ankoppelkörper 5, 6 bestehen beispielsweise
aus Plexiglas.
1. Ultraschallprüfkopf mit einem Sender (1), einem Empfänger (2) und einer Ankoppelebene,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sender (1), der ein Gruppenstrahler ist, und der Empfänger (2) durch eine
Dämpfungsschicht (3) beabstandet in einer Ebene parallel zur Ankoppelebene miteinander
einen Winkel von maximal ca. 5° bilden.
2. Ultraschallprüfkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gruppenstrahler ein Compositeschwinger ist.
3. Ultraschallprüfkopf nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender (1) ein Sender für Longitudinalwellen ist.
4. Ultraschallprüfkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Empfänger (2) ein Piezoschwinger, ein Compositematerialschwinger oder ein
Gruppenstrahlerempfänger ist.
5. Ultraschallprüfkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsschicht (3) aus schallundurchlässigem Material besteht.
6. Ultraschallprüfkopf nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das schallundurchlässige Material Kork ist.
7. Ultraschallprüfkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender (1) und der Empfänger (2) auf getrennten Ankoppelkörpern (5, 6) angeordnet
sind.