Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Netzadapter sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Netzadapter werden dazu verwendet, die Netzspannung so herunterzutransformieren, dass
daran Niederspannung benötigende Elektrogeräte wie z. B. Ladegeräte betrieben werden
können.
Stand der Technik
[0002] Aus der EP-A-0 485 341 ist ein gattungsgemässer Netzadapter bekannt, bei welchem
der durch eine angespritzte Halterung zusammengehaltene Transformator mit einer Hülle
umspritzt ist, welche jedoch grosse Teile der Oberfläche des Transformators frei lässt.
Damit eine vollständige Umhüllung des Transformators gewährleistet ist, umfasst daher
der gattungsgemässe Netzadapter zusätzlich ein Gehäuse, das den teilweise umhüllten
Transformator zum Teil mit Abstand umgibt. Der Netzadapter weist daher ein verhältnismässig
grosses Volumen auf. Seine Herstellung erfordert ein Einsetzen des Transformators
in das Gehäuse nach voraufgehenden Spritzgussschritten, in welchen einerseits der
Transformator fertiggestellt, andererseits die Teile des Gehäuses hergestellt wurden
und ist daher verhältnismässig aufwendig.
Darstellung der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen gattungsgemässen Netzadapter anzugeben,
welcher sehr klein ausgebildet werden kann und einfach und billig herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst. Ausserdem
soll ein besonders geeignetes, insbesondere sehr einfaches und billiges Verfahren
zur Herstellung eines erfindungsgemässen Netzadapters angegeben werden. Diese Aufgabe
wird durch die Merkmale des Anspruchs 12 gelöst.
[0004] Die durch die Erfindung erzielten Vorteile liegen im wesentlichen darin, dass kein
zusätzliches Gehäuse erforderlich ist und der erfindungsgemässe Netzadapter dadurch
sehr klein und leicht und damit leicht unterzubringen und bequem zu transportieren
ist. Trotzdem ist er mechanisch äusserst stabil und erfüllt, was seine elektrischen
Eigenschaften betrifft, die üblichen Sicherheitsanforderungen. Auch die Wärmeableitung
ist sehr gut. Die Herstellung ist äusserst einfach und der Materialverbrauch sehr
gering.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren, welche lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellen, näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1a
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Netzadapters,
- Fig. 1b
- eine Draufsicht auf den Netzadapter gemäss Fig. 1a, bei abgenommenem Deckel,
- Fig. 2a
- einen horizontalen Schnitt längs der Ebene A durch den Netzadapter gemäss Fig. 1a,
- Fig. 2b
- einen vertikalen Schnitt längs der Ebene B durch den erfindungsgemässen Netzadapter
gemäss Fig. 1a,
- Fig. 2c
- einen horizontalen Schnitt längs der Ebene C durch den erfindungsgemässen Netzadapter
gemäss Fig. 1a,
- Fig. 2d
- einen vertikalen Schnitt längs der Ebene D durch den erfindungsgemässen Netzadapter
gemäss Fig. 1a,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch Transformator und Spulenkörper einer leicht abgewandelten Ausführungsform
des erfindungsgemässen Netzadapters gemäss Fig. 1a,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch den Transformator mit Spulenkörper entsprechend Fig. 3 in einer
Spritzgussform und
- Fig. 5
- einen Schnitt entsprechend Fig. 3 durch einen erfindungsgemässen Netzadapter.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0006] Der Netzadapter weist einen Transformator 1 auf mit einem aus E-förmigen und I-förmigen
Blechen bestehenden Eisenkern 2 sowie mit einer Primärwicklung 3 und einer Sekundärwicklung
4, die axial aufeinanderfolgend ein mittleres Joch 5 des Eisenkerns 2 umgeben, das
von äusseren Jochen 6a,b flankiert wird.
[0007] Der Transformator 1 ist von einer Hülle 7 aus Kunststoff, die an seiner gesamten
Aussenfläche anliegt, vollständig umschlossen. Lediglich verschiedene als Anschlussstifte
ausgebildete beschaltete Anschlüsse, nämlich ein Primäranschluss 8a und Sekundäranschlüsse
9 sind durch dieselbe durchgeführt. Ueber den Primäranschluss 8a und eine an denselben
anschliessende Sicherung 10 ist ein Ende der Primärwicklung 3 mit einem ersten Kontaktstift
11a verbunden, während ein zweiter Kontaktstift 11b direkt mit einem Primäranschluss
8b, einem vom anderen Ende der Primärwicklung 3 weitergezogenen Stück Wicklungsdraht
verbunden ist. Die Sekundärwicklung 4 ist über die Sekundäranschlüsse 9 und eine Schaltung
12 mit einem Kabel 13 verbunden. Die Schaltung 12 kann z. B. einen Gleichrichter und
einen Glättungskondensator umfassen.
[0008] Die Anschlüsse 8a, 9 sind auf der gleichen Seite aus dem Gehäuse 7 herausgeführt,
wo sie in eine Vertiefung 14 münden, in welcher auch die Sicherung 10 und die Schaltung
12 angeordnet ist. Die Vertiefung 14 ist von einer umlaufenden Seitenwand 15 umgeben.
Ausserdem ist der Primäranschluss 8a von den Sekundäranschlüssen 9 durch eine etwa
U-förmige Trennwand 16, deren Enden an die Seitenwand 15 anschliessen, getrennt. Die
Vertiefung 14 ist durch einen Deckel 17 verschlossen, durch welchen das Kabel 13 durchgeführt
ist. Der Deckel 17 weist eine Gegenwand 18 auf, die bei aufgesetztem Deckel 16 mit
geringem seitlichem Abstand zu derselben innerhalb der Trennwand 16 verläuft und mit
ihr überlappt. Durch diese Trennung der Primärseite von der Sekundärseite sind Ueberschläge
oder Kriechströme zwischen denselben praktisch ausgeschlossen. An der Rückseite weist
die Hülle 7 durchgehende Kühlrippen 19 auf sowie quer zu diesen verlaufende weitere
Kühlrippen 20 an gegenüberliegenden Kanten.
[0009] Die Hülle 7 ist aus zwei Teilen aufgebaut. Der erste Teil ist ein Spulenkörper 21,
ein vorgefertigtes einstückiges Spritzgussteil, welcher mit der Primärwicklung 3 und
der Sekundärwicklung 4 bewickelt wird und in welchen dann zur Bildung des Eisenkerns
2 abwechselnd von beiden Seiten jeweils ein E-förmiges Blech und von der anderen Seite
ein I-förmiges Blech eingesteckt wird. Er trägt auch die Kontaktstifte 11a,b, die
in ihm verankert sind und unterhalb der Seitenwand 15 der Vertiefung 14 parallel zur
durch deren Rand definierten Ebene aus der Hülle 7 ragen. Der zweite Teil ist eine
Schale 22, welche den grösseren Teil der Aussenflächen des Eisenkerns 2 und der Wicklungen
3, 4 bedeckt und auch den überwiegenden Teil der Aussenfläche der Hülle 7 bildet,
aber auch Trennschichten zwischen der Primärwicklung 3 und der Sekundärwicklung 4
einerseits und den äusseren Jochen 6a,b des Eisenkerns 2 andererseits. Der Spulenkörper
21 und die Schale 22 sind an den Fugen miteinander verschmolzen, so dass die fertige
Hülle 7 einstückig ist. Sie umschliesst den Transformator 1 hermetisch, und zwar allseitig
an dessen Aussenfläche unmittelbar anliegend und bildet, vom Deckel 17 und den Kontaktstiften
11a,b abgesehen, die gesamte Aussenfläche des Netzadapters. Daher ist dieser sehr
kompakt und sein Raumbedarf gering. Seine mechanische Stabilität ist dank dem kompakten
Aufbau und der engen Verbindung seiner Teile ausgezeichnet. Aus den gleichen Gründen
ist er auch nicht schwingungsanfällig, so dass eine getaktete Abgabe der Ausgangsleistung
problemlos möglich ist. Wegen der knappen, keine Luftschichten einschliessenden Umhüllung
ist auch die Wärmeableitung ausgezeichnet und erlaubt eine hohe Leistungsdichte.
[0010] Der Spulenkörper 21 bildet nur einen kleinen Teil der Aussenfläche der Hülle 7 und
zwar am Ansatz der drei mittleren der weiteren Kühlrippen 20 und an den Zwischenräumen
zwischen denselben sowie an Stellen der gegenüberliegenden Seite der Hülle 7, d. h.
in der Vertiefung 14 (Fig. 1b). Die Fuge zwischen dem Spulenkörper 21 und der Schale
22 tritt also nur an tieferliegenden, wenig sichtbaren und an durch den Deckel 17
verdeckten Stellen zu Tage. Der Spulenkörper 21 und die Schale 22 bestehen aus dem
gleichen Material, z. B. Polyamid, Polycarbonat oder ABS.
[0011] Zur Herstellung des erfindungsgemässen Netzadapters (Fig. 3 bis 5) wird zuerst der
Transformator 1, wie er in Fig. 3 in einem bezüglich der Lage der Schnittebene etwa
Fig. 2a entsprechenden Schnitt dargestellt ist, zusammengebaut, indem der Spulenkörper
21 bewickelt, die Anschlusstifte zur Bildung der Primäranschlüsse 8a,b und Sekundäranschlüsse
9 in denselben eingesteckt und mit den Enden der Wicklungen 3, 4 verlötet und dann
die Kontaktstifte 11a,b und der Eisenkern 2 angebracht werden. Eisenkern und Wicklungen
sind mit dem Spulenkörper 21 so verbunden, dass bei den folgenden Herstellungsschritten
keine gegenseitige Verschiebung dieser Teile auftritt.
[0012] Dann wird der Transformator 1 in eine Spritzgussform mit einer Basis 23, einem oberen
Schieber 24 und seitlichen Schiebern 25 eingelegt und die Spritzgussform geschlossen.
Dabei liegt er jeweils nur mit kleinen Teilen des Spulenkörpers 21 an den Wänden der
Spritzgussform an, während der Eisenkern 2 und die Wicklungen 3, 4 von denselben beabstandet
sind. Insbesondere liegen die Ansätze der mittleren unter den weiteren Kühlrippen
20 auf der Basis 23 auf, während kleine Abschnitte der gegenüberliegenden Oberfläche
des Spulenkörpers 21 mit dem oberen Schieber 24 in Kontakt sind und von ihm niedergehalten
werden (s. Fig. 1b), so dass der Transformator 1 in der Spritzgussform unverschiebbar
fixiert ist. Die Fixierung ist noch dadurch verstärkt, dass die Anschlüsse 8a, 9 in
entsprechende Ausnehmungen in der Wand des oberen Schiebers 24 und die Kontaktstifte
11a,b in Ausnehmungen des entsprechenden seitlichen Schiebers 25 aufgenommen sind.
[0013] Schliesslich wird die Schale 22 angespritzt und damit die Hülle 7 fertiggestellt.
Der Spulenkörper 21 wird dabei an der Fuge zur Schale 22 leicht angeschmolzen und
verbindet sich dicht mit derselben. Lediglich die die Wand der Spritzgussform berührenden
weiter oben schon beschriebenen Abschnitte der Oberfläche des Spulenkörpers 21 liegen
an der Aussenfläche der Hülle 7, während der überwiegende Teil derselben von der Schale
22 gebildet wird. Die geschützt in Ausnehmungen angeordneten Anschlussstifte und Kontaktstifte
bleiben blank. Schliesslich wird die Spritzgussform wieder geöffnet (Fig. 4) und der
nahezu fertige Netzadapter entnommen (Fig. 5).
[0014] Es ist auch möglich, den Spulenkörper durch zurückziehbare Halteteile, insbesondere
Haltestifte in der Spritzgussform zu fixieren und nach dem Anspritzen der Schale dieselben
zurückzuziehen und nachzuspritzen. In diesem Fall wird der Spulenkörper - von Anschluss-
und Kontaktstiften abgesehen - vollständig umhüllt und seine Aussenfläche ganz von
der Schale gebildet.
[0015] Der Deckel 17 wird separat ebenfalls im Spritzgussverfahren hergestellt. Schliesslich
wird der Netzadapter zusammengebaut, indem die Sicherung 10, die Schaltung 12 und
das Kabel 13 angeschlossen und der Deckel 17 auf die Hülle 7 aufgesetzt und mit derselben
verschweisst oder verschraubt wird. Dadurch, dass die herausgeführten Anschlüsse alle
auf einer Seite angeordnet sind, wird nicht nur der Spritzguzssvorgang erleichtert,
auch die erwähnten Schritte erfolgen alle von dieser einzigen Seite, so dass sie ohne
Aenderung der Lage erfolgen können und manuell wie automatisch leicht und rasch ausführbar
sind. Mit der gleichen Hülle können Deckel verschiedener Höhen verbunden werden, so
dass der verfügbare Platz an den Platzbedarf der Beschaltung angepasst werden kann.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 1
- Transformator
- 2
- Eisenkern
- 3
- Primärwicklung
- 4
- Sekundärwicklung
- 5
- mittleres Joch
- 6a,b
- äussere Joche
- 7
- Hülle
- 8a,b
- Primäranschlüsse
- 9
- Sekundäranschlüsse
- 10
- Sicherung
- 11a,b
- Kontaktstift
- 12
- Schaltung
- 13
- Kabel
- 14
- Vertiefung
- 15
- Seitenwand
- 16
- Trennwand
- 17
- Deckel
- 18
- Gegenwand
- 19, 20
- Kühlrippen
- 21
- Spulenkörper
- 22
- Schale
- 23
- Basis
- 24
- oberer Schieber
- 25
- seitlicher Schieber
1. Netzadapter mit einem Transformator (1), welcher einen Eisenkern (2) sowie eine Primärwicklung
(3) und eine Sekundärwicklung (4) umfasst sowie mit einer Hülle (7) aus Kunststoff,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (7) einstückig ausgebildet ist und den Transformator (1) mit Ausnahme von
Kontaktelementen und von allfälligen durch die Hülle (7) herausgeführten Anschlüssen
(8a, 9) vollständig und anliegend umschliesst.
2. Netzadapter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (7) einen Spulenkörper (21) umfasst, welcher die Teile des Transformators
(1) trägt sowie eine einstückige Schale (22), welche mindestens einen Teil der Aussenfläche
des Transformators (1) bedeckt.
3. Netzadapter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenfläche der Hülle (7) mindestens zum Teil vom Spulenkörper (21) gebildet
wird.
4. Netzadapter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (7) Kühlrippen (19, 20) aufweist und der vom Spulenkörper (21) gebildete
Teil der Aussenfläche derselben mindestens zum Teil zwischen Kühlrippen (20) liegt.
5. Netzadapter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Anschlüsse (8a, 9) an der gleichen Seite der Hülle (7) herausgeführt sind.
6. Netzadapter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die herausgeführten Anschlüsse (8a, 9) mindestens einen Primäranschluss (8a) sowie
Sekundäranschlüsse (9) umfassen, welche durch eine Trennwand (16) voneinander getrennt
sind.
7. Netzadapter nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die herausgeführten Anschlüsse (8a, 9) durch einen Deckel (17) verdeckt sind.
8. Netzadapter nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (17) eine zur Trennwand (16) in geringem Abstand parallel verlaufende
Gegenwand (18) aufweist, welche mit der Trennwand (16) überlappt.
9. Netzadapter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der herausgeführten Anschlüsse (8a, 9) mindestens eine gleichfalls durch
den Deckel (17) verdeckte elektrische Schaltung (12) angeordnet ist.
10. Netzadapter nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktelemente als Kontaktstifte (11a, 11b) ausgebildet sind, welche parallel
zu der Seite, an welcher die Anschlüsse (8a, 9) herausgeführt sind, von der Hülle
(7) abstehen.
11. Netzadapter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktstifte (11a, 11b) im Spulenkörper (21) verankert sind.
12. Verfahren zur Herstellung eines Netzadapters nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Transformator (1) einschliesslich des Spulenkörpers (21) in einer Spritzgussform
angeordnet und die Schale (22) angespritzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass lediglich der Spulenkörper (21) in der Spritzgussform abgestützt ist, während die
Teile des Transformators (1) mit Ausnahme der Kontaktelemente und allfälliger Anschlussstifte
durchwegs von den Wänden derselben beabstandet sind.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Transformator (1) einschliesslich des Spulenkörpers (21) beim Anspritzen der
Schale (22) durch zurückziehbare Halteteile in der Spritzgussform fixiert wird und
dieselben anschliessend zurückgezogen werden und nachgespritzt wird.