[0001] Die Erfindung betrifft einen Spulenkörper für eine Drossel oder einen Transformator
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie ein Verfahren zum Aufbringen eines Wicklungsdrahts
auf einen derartigen Spulenkörper.
[0002] Drosseln oder Transformatoren, die beispielsweise in elektronischen Vorschaltgeräten
für Gasentladungslampen Verwendung finden, bestehen in der Regel aus einem rohrartigen
Spulenkörper sowie aus mindestens einer auf diesen Spulenkörper aufgebrachten Wicklung.
Üblicherweise werden die Wicklungen maschinell auf die Spulenkörper aufgebracht. Dies
erfolgt beispielsweise dadurch, daß der Spulenkörper axial gedreht wird, während der
für die Wicklung bestimmte Draht mit Hilfe eines Drahtzuführungskopfes zugeführt wird.
Ferner sind fest an dem Spulenkörper mehrere Anschlußstifte angeordnet, die nach dem
Aufbringen der Wicklung mit deren Enden verbunden werden.
[0003] Es sind rohrartige Spulenkörper bekannt, bei denen sämtliche Anschlußstifte für die
Wicklungen an einer der beiden Stirnseiten des Spulenkörpers angeordnet sind und sich
im wesentlichen parallel zur Rohrachse bzw. zur Wicklungsachse erstrecken. Zum Aufbringen
des Drahts für die Wicklung wird der Spulenkörper um die Rohrachse gedreht, während
der seitlich herangeführte Drahtzuführungskopf achsparallel bewegt wird, um die Wicklung
gleichmäßig über den gesamten dafür vorgesehenen Bereich des Spulenkörpers aufzubringen.
Anschließend wird der Drahtzuführungskopf um 90° geschwenkt, um die Enden der Wicklungsdrähte
mit den Anschlußstiften verbinden zu können. Dieses Verbinden erfolgt in der Regel
mittels der bekannten Wire-Wrap-Technik. Dabei wird der nun axial orientierte Drahtzuführungskopf
geringfügig quer zur Rohr- bzw. Wicklungsachse hin- und herbewegt, während der Spulenkörper
selbst um diese Achse mit einem geringen Winkel hin- und hergeschwenkt wird, so daß
dabei die Enden der Wicklungsdrähte mehrmals um die Anschlußstifte gewunden werden.
Das Schwenken des Drahtzuführungskopfes um 90° hat einen relativ komplizierten Aufbau
der automatischen Wicklungsvorrichtung zur Folge.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Spulenkörper für eine Drossel
oder einen Transformator anzugeben, der mit Hilfe einer vereinfachten maschinellen
Wicklungsvorrichtung bewickelt werden kann. Ferner soll ein einfach und schnell druchzuführendes
Verfahren zum Bewickeln angegeben werden.
[0005] Die Aufgabe wird durch einen Spulenkörper, der die Merkmale des Anspruches 1 aufweist,
gelöst. Der erfindungsgemäße Spulenkörper zeichnet sich dadurch aus, daß sich die
fest an dem Spulenkörper angeordneten Anschlußstifte im wesentlichen senkrecht zur
Rohrachse bzw. zur Wicklungsachse erstrecken.
[0006] Das dem Anspruch 3 zugrundeliegende erfindungsgemäße Verfahren zum Aufbringen der
Wicklung auf diesen Spulenkörper kann dann zunächst wie bisher dadurch erfolgen, daß
dieser um seine Achse gedreht wird, während der Drahtzuführungskopf parallel zu dieser
Achse bewegt wird. Nach dem Aufbringen der Wicklung braucht nun allerdings der Drahtzuführungskopf
aufgrund der neuen Orientierung der Anschlußstifte nicht mehr um 90° geschwenkt zu
werden. Er wird durch eine einfache Lateralbewegung in eine geeignete Position gebracht
und dann parallel zur Rohr- bzw. Wicklungsachse geringfügig hin- und herbewegt, während
der Spulenkörper um seine Achse mit geringem Winkel hin- und hergeschwenkt wird. Auch
hier erfolgt somit das Verbinden der Wicklungsenden mit den Anschlußstiften mittels
der Wire-Wrap-Technik. Da nun allerdings der Zwischenschritt des Schwenkens des Drahtzuführungskopfes
um 90° entfällt, kann eine vereinfachte und platzsparendere Wicklungsvorrichtung verwendet
werden. Das Aufbringen der Wicklung auf den erfindungsgemäßen Spulenkörper kann daher
wesentlich schneller und somit auch kostengünstiger als bisher erfolgen.
[0007] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Die Erfindung soll im folgenden anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert
werden. Fig. 1 zeigt dabei ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Spulenkörpers.
[0009] Der rohrartige Spulenkörper 1 besitzt einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt.
Der Bereich, in dem der für die Wicklungen bestimmte Draht auf den Spulenkörper 1
aufgebracht werden soll, wird durch die beiden Wicklungskammer-Begrenzungswände 5
begrenzt, die zugleich auch die beiden Stirnseiten des Spulenkörpers 1 bilden. Zusätzlich
wird dieser Wicklungsbereich durch an der Außenseite des Spulenkörpers 1 befindliche
rippenartige Konturen 6 unterteilt, wodurch beispielsweise die beiden Wicklungen eines
Transformators voneinander getrennt werden können. Ein derartiger Spulenkörper 1 kann
beispielsweise durch Spritzgießen hergestellt werden.
[0010] An den Oberseiten der beiden Wicklungskammer-Begrenzungswände 5 sind jeweils zwei
Anschlußstifte 2 angeordnet, die sich alle in gleicher Richtung senkrecht zur Rohrachse
3 des Spulenkörpers 1 erstrecken. Im Gegensatz dazu sind bei den aus dem Stand der
Technik bekannten Spulenkörpern sämtliche Anschlußstifte an einer der beiden Wicklungskammer-Begrenzungswände
angeordnet und erstrecken sich parallel zur Rohrachse bzw. Wicklungsachse. Zum Aufbringen
des Wicklungsdrahts auf den in Fig. 1 dargestellten Spulenkörper 1 wird dieser zunächst
um seine Rohrachse 3 gedreht, während zeitgleich ein (nicht dargestellter) Drahtzuführungskopf
an den Spulenkörper 1 herangeführt und innerhalb des von den beiden Wicklungskammer-Begrenzungswänden
5 vorgegebenen Bereichs parallel zur Rohrachse 3 bewegt wird. Die Wicklungsachse entspricht
somit der Rohrachse 3. Nach dem Aufbringen der Wicklung bzw. der Wicklungen wird der
Drahtzuführungskopf in eine durch die Achse 7 eines Anschlußstiftes 2 vorgegebene
Position bewegt und das Wire-Wrap-Verfahren eingeleitet, wobei der Drahtzuführungskopf
parallel zur Rohrachse 3 geringfügig hin- und herbewegt wird, während der gesamte
Spulenkörper 1 mit einem geringen Winkel um diese Rohrachse 3 hin- und hergeschwenkt
wird. Anschließend können die Enden des Wicklungsdrahts zusätzlich mit den Anschlußstiften
2 verlötet oder verklebt werden.
[0011] Um den Drahtzuführungskopf in die für das Wire-Wrap-Verfahren benötigte Position
zu bewegen ist nun allerdings im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten
Spulenkörpern kein Verschwenken um 90° mehr notwendig sondern eine einfache Verschiebung
gegenüber der Rohr- bzw. Wicklungsachse 3 ausreichend. Maschinelle Wicklungsvorrichtungen
können daher platzsparender und einfacher ausgeführt sein. Da nun der Zwischenschritt
des Verschwenkens des Drahtzuführungskopfes entfällt, kann das Bewickeln des Spulenkörpers
schneller als bisher erfolgen, was bei den hohen Stückzahlen, in denen derartige Spulen
oder Transformatoren hergestellt werden, einen nicht zu vernachlässigenden Vorteil
bedeutet.
[0012] Der erfindungsgemäße Spulenkörper 1 ist sehr einfach und in großen Stückzahlen herzustellen.
Bevorzugter Weise ist dieser einstückig ausgebildet, so daß ein Zusammensetzen von
mehreren Teilen und damit ein zusätzlicher Arbeitsschritt vermieden werden kann. Ferner
können auch die Anschlußstifte 2 schon während der Herstellung des Spulenkörpers 1
in diesen eingebracht, z.B. eingegossen werden. Drosseln oder Transformatoren weisen
oftmals zur Erhöhung der Induktivität zusätzlich Kerne aus einem magnetisierbarem
Material - beispielsweise aus Ferrit - auf, welche in die Rohröffnung 4 des Spulenkörpers
1 eingeschoben werden. Bei dem erfindungsgemäßen Spulenkörper 1 ist es sinnvoll, zunächst
den Draht für die Wicklungen in der eben beschrieben einfachen Weise aufzubringen
und anschließend den oder die Kerne einzusetzen. Dabei handelt es sich vorzugsweise
um zwei

E"-förmige Kerne (insbesondere bei einem einstückigen Spulenkörper), deren Mittelschenkel
beim Aufsetzen auf den Spulenkörper 1 in dessen Rohröffnung 4 eintauchen, während
zugleich die beiden Außenschenkel den Spulenkörper 1 umgreifen. Durch Verwendung von
E-Kernen deren Mittelschenkel verschieden hoch oder breit sind, kann die Induktivität
beeinflußt werden. Dies kann selbstverständlich auch dadurch erfolgen, daß die Windungszahl
der aufgebrachten Wicklung in gewünschter Weise gewählt wird.
1. Rohrartiger Spulenkörper (1) für eine Drossel oder einen Transformator zur Aufnahme
mindestens einer Wicklung mit fest an dem Spulenkörper (1) angeordneten Anschlußstiften
(2), die zum Verbinden mit den Wicklungsenden bestimmt sind, derart daß die Wicklungsenden
um diese Anschlußstifte (2) mittels Wire-Wrap-Technik herumzuwickeln sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Anschlußstifte (2) im wesentlichen senkrecht zur Rohrachse (3) erstrecken.
2. Spulenkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spulenkörper (1) einstückig ist.
3. Drossel oder Transformator mit einem Spulenkörper (1), mit mindestens einer auf dem
Spulenkörper (1) befindlichen Wicklung und mit fest an dem Spulenkörper (1) angeordneten
Anschlußstiften (2), die zum Verbinden mit den Wicklungsenden bestimmt sind, derart
daß die Wicklungsenden um diese Anschlußstifte (2) mittels Wire-Wrap-Technik herumzuwickeln
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Anschlußstifte (2) im wesentlichen senkrecht zur Wicklungsachse (3) erstrecken.
4. Drossel oder Transformator nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spulenkörper (1) einstückig ist.
5. Drossel oder Transformator nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spulenkörper (1) rohrartig ausgebildet ist und die Drossel oder der Transformator
ferner zwei auf den Spulenkörper (1) von dessen beiden Enden her aufsetzbare E-Kerne
aufweist, deren Mittelschenkel in die Rohröffnung (4) eintauchen.
6. Verfahren zum Aufbringen einer Drahtwicklung auf einen rohrartigen Spulenkörper (1)
für eine Drossel oder einen Transformator nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei
das Verfahren folgende Schritte aufweist:
a) Drehen des Spulenkörpers (1) um seine Rohrachse (3) sowie gleichzeitiges Bewegen
eines seitlich neben dem Spulenkörper (1) angeordneten Drahtzuführungskopfes parallel
zur Rohrachse (3);
b) laterales Verschieben des Drahtzuführungskopfes in eine im wesentlichen einem der
Anschlußstifte (2) entsprechende Position; und
c) Umwickeln dieses Anschlußstifts (2) mittels Wire-Wrap-Technik.