[0001] Die Erfindung betrifft eine gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ausgebildete Plasmaspritzvorrichtung.
[0002] Unter dem Begriff Plasmaspritzvorrichtung ist im vorliegenden wie im allgemeinen
Fall eine mit einem Plasmatron versehene Beschichtungsvorrichtung zu verstehen, bei
der das Beschichtungsmaterial dem Plasmastrahl in Pulverform zugeführt wird. Dieses
Beschichtungsmaterial wird im Plasmastrahl aufgeschmolzen und als homogene Schicht
auf das Substrat aufgetragen.
[0003] Bei den heutzutage überwiegend zum Einsatz kommenden Plasmaspritzvorrichtungen wird
das Beschichtungspulver dem Plasmastrahl von der Seite her, also radial, zugeführt.
[0004] Untersuchungen der mit solchen Plasmaspritzvorrichtungen beschichteten Substraten
haben ergeben, dass es in den aufgetragenen Schichten immer wieder zu Inhomogenitäten
in Form von klumpenartigen, nicht vollständig aufgeschmolzenen Pulvereinschlüssen
kommt. Eine Ursache für diese Pulvereinschlüsse dürfte darin liegen, dass es am Brennerkopf
im Bereich der als Anode geschalteten Auslassdüse zu Ansammlungen von Pulverpartikeln
(Pulverstaub) kommt, welche Pulveransammlungen von Zeit zu Zeit vom Plasmastrahl mitgerissen
werden. Sofern die vom Plasmastrahl mitgerissenen Pulveransammlungen eine bestimmte
Mindestgrösse überschreiten, so ist es möglich, dass deren Verweilzeit im Plasmastrahl
zu kurz ist, damit die ganze Pulvermasse vollständig aufgeschmolzen wird.
[0005] Insbesondere zwei Gründe dürften ursächlich für solche Pulveransammlungen verantwortlich
sein: Zum einen durch besondere aerodynamische Gegebenheiten -Wirbelbildung- am Brennerkopf
im Bereich zwischen der Mündung des Pulverzufuhrkanals und der Auslassdüse und zum
anderen durch statische Ladungen des Beschichtungspulvers.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs
1 ausgestaltete Plasmaspritzvorrichtung derart weiterzubilden, dass die auf das Substrat
aufgetragene Spritzschicht eine höhere Qualität aufweist, indem insbesondere vermieden
wird, dass es zu klumpenartigen Pulvereinschlüssen kommt.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale
gelöst.
[0008] Durch die angeführten Merkmale kann dem geschilderten Problem abgeholfen werden,
indem verhindert wird, dass es insbesondere im Bereich zwischen dem Pulverzufuhrkanal
und der Auslassdüse zu Pulveransammlungen kommt.
[0009] Bevorzugte Ausführungsformen der Plasmaspritzvorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen
2 bis 9 umschrieben.
[0010] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen
näher erläutert. In diesen Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines herkömmlichen Brennerkopfs;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht des erfindungsgemässen Brennerkopfs;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf den Brennerkopf;
- Fig. 4
- eine Frontansicht des Brennerkopfs;
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf den Anodenbasiskörper, und
- Fig. 6
- einen Längsschnitt durch den Anodenbasiskörper.
[0011] Die Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines herkömmlichen Brennerkopfs
1. Aus dieser Darstellung sind ein Anodenbasiskörper 2, ein Kathodenbasiskörper 4
und ein dazwischen eingefügter Isolierkörper 3, welcher den Anodenbasiskörper 2 elektrisch
gegenüber dem Kathodenbasiskörper 4 isoliert, ersichtlich.
[0012] Der Anodenbasiskörper 2 ist mit einer Anodendüse 6 und der Kathodenbasiskörper 4
mit einer Kathode 7 versehen, wobei sowohl die Anodendüse 6 wie auch die Kathode 7
quer zur Längsmittelachse L2 des Brennerkopfs 1 in diesen eingesetzt sind, so dass
ein erzeugter Plasmastrahl 10 radial aus dem Brennerkopf 1 austritt. Sowohl der Anodenbasiskörper
2 wie auch der Kathodenbasiskörper 4 sind aus einem elektrisch gut leitenden Material
wie beispielsweise Messing gefertigt. Dabei ist die Anodendüse 6 elektrisch mit dem
Anodenbasiskörper 2 und die Kathode 7 elektrisch mit dem Kathodenbasiskörper 4 verbunden.
Die Zufuhr des Beschichtungspulvers erfolgt über ein Rohr 9, welches auf der Aussenseite
des Brennerkopfs 1 angeordnet ist. Da dieses Rohr 9 quer zur Längsmittelachse L1 der
Auslassdüse 6 verläuft, wird das Beschichtungsmaterial dem andeutungsweise eingezeichneten
Plasmastrahl 10 im wesentlichen radial zugeführt. Der Brennerkopf 1 ist sehr kompakt
ausgebildet, wodurch sich die gezeigte Plasmaspritzvorrichtung insbesondere auch zum
Beschichten von Bohrungs- und Rohrwandungen eignet. Auf die übrigen, für die Zufuhr
der Betriebs- sowie Kühlmedien notwendigen Kanäle wird im einzelnen nicht näher eingegangen.
[0013] Fig. 2 zeigt eine schematische Seitenansicht des erfindungsgemässen Brennerkopfs
1, währenddem Fig. 3 eine Draufsicht auf den Brennerkopf 1 und Fig. 4 eine Frontansicht
des Brennerkopfs 1 zeigt. Anhand dieser drei Figuren wird die Ausgestaltung des Brennerkopfs
1 näher erläutert, wobei gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen wie in der Fig.
1 versehen sind. Beim gezeigten Brennerkopf 1 ist in den Anodenbasiskörper 2 ein Gaszufuhrkanal
12 (Fig. 2) eingelassen, der in eine im wesentlichen kegelförmig gestaltete Ausnehmung
13 mündet. Das für die Zufuhr des Beschichtungspulvers vorgesehene Rohr 9 ist an einem
Abstützelement 14 fixiert, welches mit einem sich zwischen der Ausnehmung 13 und dem
Pulverzufuhrrohr 9 erstreckenden Hohlraum 15 versehen ist. Dieser Hohlraum 15 kann
über den Kanal 12 mit einem Gas geflutet werden, wie dies in Fig. 2 andeutungsweise
dargestellt ist. Dieses Gas 16 tritt auf der zum Plasmastrahl 10 gerichteten Seite
aus dem Hohlraum 15 aus und verhindert somit, dass es im aerodynamisch kritischen
Bereich zwischen der Austrittskante der Anodendüse 6 und der Mündung des Pulverzufuhrrohrs
9 zu Pulveransammlungen kommt.
[0014] Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf den Anodenbasiskörper und Fig. 6 einen Längsschnitt
durch den Anodenbasiskörper. Aus diesen beiden Figuren geht insbesondere die Ausgestaltung
der Anodendüse 6 sowie die Form der Ausnehmung 13 hervor.
[0015] Je nach gewünschtem Effekt und Art des Spritzpulvers kann sowohl ein reaktives wie
auch ein inertes Gas über den Kanal 12 zugeführt werden. In den allermeisten Fällen
genügt es, wenn ca. 10 bis 20 Liter Gas pro Minute zugeführt werden.
1. Plasmaspritzvorrichtung, mit einem mit einer als Anode geschalteten Auslassdüse (6)
versehenen Brennerkopf (1), welch letzterer mit einem Pulverzufuhrkanal (9) versehen
ist, der im wesentlichen radial zur Längsmittelachse (L1 ) der Auslassdüse (6) verläuft,
dadurch gekennzeichnet, dass der Brennerkopf (1) mit zumindest einer Gasaustrittsöffnung (12a) versehen ist,
über welche ein Gas (16) derart zuführbar ist, dass Ansammlungen von Beschichtungspulverpartikeln
im Bereich der Auslassdüse (6) weitestgehend vermieden werden.
2. Plasmaspritzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein einen zwischen
der zumindest einen Gasaustrittsöffnung (12a) und dem Pulverzufuhrkanal (9) verlaufenden
Hohlraum (15) bildendes Abstützelement (14) vorgesehen ist.
3. Plasmaspritzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennerkopf
(1) einen mit der Auslassdüse (6) versehenen Anodenbasiskörper (2), einen mit einer
Kathode (7) versehenen Kathodenbasiskörper (4) und einen dazwischen eingefügten Isolierkörper
(3) aufweist.
4. Plasmaspritzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Anodenbasiskörper
(24) mit einer im wesentlichen kegelförmig ausgebildeten Ausnehmung (13) versehen
ist, in welche die zumindest einen Gasaustrittsöffnung (12a) mündet.
5. Plasmaspritzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein in die Kegelspitze
der Ausnehmung (13) mündender Gaszufuhrkanal 12 vorgesehen ist.