[0001] Die Erfindung betrifft ein Lamellentor mit einem aus gelenkig miteinander verbundenen
Lamellen zusammengefügten Panzer, der in seitlichen Führungsschienen auf- und abbewegbar
geführt mittels eines reversierbaren Antriebs aus einer Schließstellung in eine Offenstellung
und umgekehrt überführbar ist, und der mit einer gegen die Schwerkraft wirkenden Zugfederanordnung
zusammenwirkt.
[0002] Lamellentore werden als Rolltore ausgebildet, deren aus einzelnen Lamellen zusammengesetzter
Panzer eine Bauöffnung verschließend aus einer Offenstellung in eine Schließstellung
überführt werden kann, und umgekehrt. Dieser Panzer ist - wegen der Lamellen - rollbar
und kann auf eine von einem reversierbaren Antrieb angetriebenen Welle aufgewickelt
werden, wobei er beidseits in seitlichen Führungen geführt und mittels Federn gegen
Absturz gesichert ist. Bei anderen Lamellentoren wird der Panzer über eine im Bereich
des Sturzes der Bauwerksöffnung angeordneten Umlenkung aus der vertikalen Stellung
in eine horizontale Stellung umgelenkt, so dass der Panzer in Offenstellung horizontal
unter der Decke liegt. Dabei kann diese Umlenkung antriebslos sein, wobei der Panzer
mit einem Antrieb verbunden ist; alternativ kann die Umlenkung als Antriebswelle ausgebildet
sein, die neben der Umlenkung auch den Antrieb für den Panzer übernimmt. Auch hier
sind Federanordnungen zum Verhindern eines Absturzes vorgesehen, die je nach nach
Konstruktion mit Druck- oder mit Zugfedern versehen sind. Dabei ist das eine Ende
der Federn bauwerksfest abgestützt; das andere Ende steht mit dem Panzer über Zugmittel
in Verbindung, durch die das Gewicht des Panzers beim Absenken in Geschlossenstellung
abgefangen wird, wobei die Feder gespannt wird; beim Auffahren in Offenstellung unterstützt
die gespeicherte Energie das Öffnen, so dass der Kraftaufwand verringert ist (US-PS
5 353 589, DE 93 01 586, DE 296 01 055). Bei der DE 196 51 067 sind in Federführungen
eingesetzte Druckfedern vorgesehen, wobei die Federführungen als in ihren Querschnitten
der Außenkonfiguration der Druckfedern angepasste, je einen Lauf bildende Hülsen ausgebildet
sind, die die Druckfedern aufnehmen, und die das Ausbrechen der Druckfedern bei Belastung
unterbinden. Als Zugglieder werden Seile, Bänder oder Ketten eingesetzt, die u.U.
über Untersetzungen in Form von Differentialzügen oder von Flaschenzügen geführt sind,
um die notwendige Zuglänge zu erreichen und dabei eine Kraftübersetzung zu gewinnen.
Diese Anordnungen erfordern erhebliche Fertigungs- und Wartungsarbeiten, so dass sich
die Aufgabe stellt, ein Lamellentor mit hoher Funktions- und Unfallsicherheit so weiterzubilden,
dass eine kostengünstige Herstellung sowie ein wirtschaftlicher Betrieb ermöglicht
werden.
[0003] Diese Aufgabenstellung wird nun nach der Erfindung durch die Merkmale des Hauptanspruchs
gelöst; vorteilhafte oder bevorzugte Weiterbildungen beschreiben die Unteransprüche.
[0004] Als Federanordnung ist eine Zugfederanordnung vorgesehen, die in den auf beiden Seiten
des Lamellentores angeordneten vertikalen Laufschienen vorgesehen ist, und die aus
jeweils mindestens einem Zugfederpaar gebildet ist. Die beiden Federn eines solchen
Zugfederpaares sind dabei auf der Innenseite des Panzers und auf seiner Außenseite
angeordnet, so dass die seitlichen Kantenbereiche des Panzers zwischen beiden Federn
eines Zugfederpaares liegen. Jeder der Federn der Zugfederpaare ist mit einem Ende,
dem oberen Ende gebäudefest abgestützt, die freien Enden eines jeden Federpaares sind
paarweise über Brückenstege verbunden, die die Bahn des Panzers queren.
[0005] Nach Absenken um eine vorgebbare Weglänge trifft die untere Kante des Panzers auf
einen solchen Brückenstag, setzt sich auf und nimmt die Zugfedern bei weiterem Absenken
mit, wobei die Zugfedern gespannt werden. Durch das Spannen der Zugfedern wird die
Abwärtsbewegung des Panzers gehemmt und dessen Bewegungsenergie in den Federn gespeichert.
Diese Hemmung wird vorteilhaft so ausgebildet, dass das Tor in seiner Bewegung vor
Aufsetzung auf den Boden zur Ruhe kommt. Dadurch ist eine Quetschgefahr aus der Tor-Konstruktion
heraus ausgeschlossen.
[0006] Obwohl für Zugfedern, die bei Belastung nicht zu einem Ausbrechen neigen, funktionell
nicht notwendig, sind die Zugfedern vorteilhaft in Federkanäle eingesetzt. Um den
Lauf zu erleichtern und zu beruhigen, sind Kunststoff-Federkanäle vorgesehen. Dadurch
verringert sich die Reibung der Federn in den Laufschienen erheblich, was sich vorteilhaft
auch durch verringerten Abrieb und leiserem Lauf bemerkbar macht, wobei die Kunststoffeinsätze
auch so ausgebildet sein können, dass sie als in den Führungsschienen liegende Querführung
dienen.
[0007] Die Kunststoff-Federkanäle weisen vorteilhaft jeweils eine Kammer für eine Zugfeder
auf. Zwischenstege in den Federkanälen trennen diese Kammern, so dasss mehrere, in
den Federkanälen angeordnete Zugfedern voneinander getrennt geführt sind. Solche Kunststoff-Federkanäle
lassen sich einfach durch Extrusion herstellen, die abgelängt in die Führungsschienen
eingesetzt und in diesen festgesetzt werden, was in einfacher Weise durch Formschluss
der Außenkontur des Federkanals mit dem Teil der Führungsschiene, der diesen aufnimmt,
erfolgt.
[0008] Bei dieser Anordnung ist vorteilhaft, wenn zumindest ein zwischen zwei Kammern angeordneter
Zwischensteg das Profil des Federkanals überragt, wobei diese Zwischenstege dabei
normal zur Ebene des Panzers ausgerichtet sind. Diese aus den Führungsprofil herausragenden
Zwischenstege liegen einander gegenüber; vorteilhaft sind deren Köpfe als "Hammerköpfe"
ausgebildet. Da solche Federkanäle zur Aufnahme der paarweise angeordneten Zugfedern
sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite des Panzers vorliegen, legen sich
die Köpfe der Zwischenstege von beiden Seiten an den Panzer und bilden so eine den
Laufweg des Panzers stabilisierende Querführung für den Panzer.
[0009] Solche Federanordnungen wirken erst nach einer gewissen Fallstrecke, die zum Spannen
der Federn notwendig ist; um jedoch eine unmittelbar einsetzende Absturzsicherung
zu erreichen, wird vorteilhaft eine Fliehkraft-Bremse vorgesehen, die mit dem ablaufenden
Panzer zusammenwirkt. Der Antrieb der Fliehkraft-Bremse erfolgt direkt vom Panzer
aus, oder alternativ indirekt über eine vom Panzer angetriebene Welle, die ihrerseits
die Fliehkraft-Bremse antreibt, wobei die Fliehkraft-Bremse gesteilfest abgestützt
ist, etwa gegen die Führungsschiene. Überschreitet die Panzer-Ablaufgeschwindigkeit
einen vorgebbaren Grenzwert, erhöht sich die Drehzahl des Antriebs so, dass diese
die Fliehkraft-Bremse auslöst. Dabei werden durch die mit dieser erhöhten Geschwindigkeit
auftretenden Fliehkraft Klemmkörper in eine Klemmposition gebracht und stoppen so
die weitere Ablaufbewegung.
[0010] Zum Antrieb ist bei der einen, mit einer Welle zusammenwirkenden Ausbildung der bewegliche
Teil der Fliehkraft-Bremse mit dieser Welle verbunden, während der feste Teil gestellfest,
etwa gegen die Führungsschiene, abgestützt ist. Bei der anderen, direkt angetriebenen
Ausbildung weist der bewegliche Teil der Fliehkraft-Bremse ein Zahnrad auf, dessen
Zähne in eine Kette o.dgl. eingreifen und so für einen Zwangsantrieb über Formschluss
Sorge tragen.
[0011] Bei einer möglichen Ausführungsform ist die Fliehkraft-Bremse führungsschienenfest
angeordnet. In diesem Fall ist die Kette als Antriebskette als mit dem Panzer des
Rolltores verbundene Schleppkette ausgebildet. Bei ablaufenden Panzer wird diese Kette
mitgenommen und treibt über den Formschluss das Zahnrad an, dessen Bewegung auf die
Fliehkraft-Bremse einwirkt und bei Überschreitung einer Grenz-Geschwindigkeit die
weitere Bewegung stoppt.
[0012] Bei einer alternativen Ausführungsform ist die Fliehkraft-Bremse mit dem Panzer verbunden.
Hier wird die Fliehkraft-Bremse mit ablaufendem Panzer mitbewegt. Das Zahnrad der
Fliehkraft-Bremse greift hier in eine angeordnete Kette o.dgl. formschlüssig ein,
wobei die Kette oder das andere, mit dem Zahnrad zusammenwirkende Mittel führungsschienenfest
angeordnet ist. Diese Mittel sind somit fest, so dass die Kette auch durch eine starre
Einrichtung wie z.B. eine Zahnstange oder eine gezahnte Prägung ersetzt werden kann.
[0013] Vorteilhaft ist als Fliehkraft-Bremse ein Freilauf mit axialer Kraftübertragung vorgesehen.
Dieser weist einen inneren, mit dem Antriebszahnrad verbundenen Freilaufkörper und
einen äußeren, mit dem Gehäuse in Verbindung stehenden Freilaufkörper auf. Der innere
Freilaufkörper wird angetrieben und führt eine dem Ablaufen des Panzers entsprechende
Rotations-Bewegung aus. Der innere Freilaufkörper weist weiter eine Anzahl über den
Umfang verteilte Aufnahmen für Klemmkörper auf, die vorteilhaft als Klemmrollen oder
Klemmkugeln ausgebildet, infolge der bei der Rotation auftretenden Fliehkraft nach
außen gedrängt werden. Der äußere Freilaufkörper besitzt eine im wesentlichen zylindrische
Laufbahn - diese weist zumindest in einem Winkelbereich eine Ausweitung auf. In diese
Ausweitung gelangt zumindest ein Klemmkörper, wenn die Fliehkraft infolge einer zu
hohen Ablaufgeschwindigkeit dazu ausreicht. Ein im Bereich dieser Ausweitung befindlicher
und infolge überhöhter Ablaufgeschwindigkeit nach außen geführter Klemmkörper stoppt
die weitere Ablaufbewegung am Ende der Ausweitung. Bei einem der Weite der Ausweitung
entsprechenden Abstand der Klemmkörper-Aufnahmen entspricht die Länge der Ausweitung
dem möglichen Weg einer Restbewegung bei einem Absturz.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführung des Lamellentores werden eine Federanordnung und
eine Fliehkraft-Bremse kombiniert eingesetzt. Hiermit können Lamellentor-Abstürze
sicher verhindert werden und auch Durchfahrten von beladenen Lastkraftwagen ermöglicht
werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass deren Aufbau oder deren Ladung bei einem
Torabsturz beschädigt wird. Andererseits wird auf jeden Fall bei einem Versagen der
Fliehkraft-Bremse ein Personenschutz erreicht, da die Federanordnung ein möglicherweise
abstürzendes Lamellentor vor dem Aufschlag auf den Boden abfängt und stoppt.
[0015] Das Wesen der Erfindung wird an Hand des in den Figuren 1 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiels
eines Rolltores näher erläutert; dabei zeigen
- Fig. 01:
- Führungsschiene mit Zugfeder (Vertikalschnitt);
- Fig. 02:
- Führungsschiene mit Zugfeder (Horizontalschnitt).
- Fig. 03:
- Ein Schema der Anordnung der Abrollsicherung an der Führungsschiene eines Rolltores
(Seitansicht);
- Fig. 04:
- Abrollsicherung (perspektivisches Schema nach Fig. 3);
- Fig. 05:
- Abrollsicherung, Ansicht in Bewegungsrichtung;
- Fig. 06:
- Einzelheit Abrollsicherung mit beiden Freilaufkörpern und den Klemmrollen (Gehäuse
geöffnet).
[0016] Das Lamellentor 5 wird von einem aus einer Schließstellung in eine Offenstellung
und zurück überführbaren Panzer gebildet: dieser Panzer ist aus einer Vielzahl von
einzelnen Lamellen 6 zusammengesetzt, wobei diese Lamellen 6 gegenseitig so verhakt
sind, dass sich ein flexibler Panzer bildet; er weist eine obere Anschluss-Lamelle
7 auf, sowie einen unteren Schluss-Stab 8, der mit einer Quetschsicherung in Form
einer Schlauchsicherung 8.1 versehen ist. Der oberste Stab des Panzers ist entweder
an eine Welle angehängt (Rolltor) oder läuft in Horizonzalschienen (Deckengelenktor)
ein, wobei der Antrieb an der Welle oder an dem Panzer angreift.
[0017] Die seitlichen Enden der Lamellen 6 sind in vertikalen Führungsschienen 1 und (Fig.
3) horizontalen Führungsschienen 2 geführt, wobei ein Umlenkbogen 1.1 den Übergang
der Lamellen 6 aus einer vertikalen Schließ-Position in eine horizontale Offen-Position
ermöglicht. Zur Führungs-Verbesserung sind Rollen 6.1 (Fig. 3) an den seitlichen Enden
der Lamellen 6 vorgesehen, die in den vertikalen und horizontalen Führungsschienen
1 und 2 sowie durch den Umlenkbogen 1.1 laufen.
[0018] Die horizontal geschnittene vertikale Führungsschiene 1, die beidseits der Tor- (oder
auch Fenster-)öffnung angeordnet ist, nimmt die seitlichen Kanten des Panzers 5 führend
auf, so dass der Panzer 5 mit einem (nicht näher dargestellten) Antrieb von der vertikalen
Geschlossenstellung in eine aufgerollte oder eine horizontale Offenstellung gebracht
werden kann. Die Stirnseite der Führungschiene 1 wird von zwei einander gegenüberstehenden
Flanschen 2 gebildet, zwischen denen Raum ist zur Aufnahme der Seitenkanten der gelenkig
miteinander verbundenen, den Panzers 5 bildenden Lamellen 6. Die Flansche 2 sind zur
Abdichtung mit Bürstenleisten 3 versehen, die an dem Panzer anliegen, diesen jedoch
aufgrund ihrer Bürstenstruktur nicht stützen können. Im Inneren ist die Führungsschiene
1 mit einer Innennut 4 versehen, gebildet aus zwei einander gegenüberliegend angeordneten
leistenartigen Vorsprüngen 4.1.
[0019] Der in den Führungsschienen 1 geführte Panzer 5 ist aus einzelnen Lamellen 6 gelenkig
zusammengesetzt, wobei im Bereich der gelenkigen Verbindungen Laufrollen 6.1 oder
Gleitstücke den Panzer 1 gegenüber der Führungsschiene 1 abstützen. Bei Rolltoren
ist die oberste der Lamellen 6 mit der Welle verbunden. Der unterste der Stäbe, der
Schluss-Stab 8, an dem bei Deckengelenktoren über entsprechende Zugglieder der Antrieb
angreift, ist im allgemeinen mit einem Schlauchschutz 8.1 versehen, um Quetschgefahren
zu mindern, und um ggf. auch Fühler aufzunehmen, die ein Abschalten des Antriebs bewirken,
wenn der Panzer 5 beim Absenken auf ein Hindernis auffährt.
[0020] In die Führungsschiene 1 ist ein Federkanal 10 eingesetzt, dessen Einsatzbasis 11
seitlich Überstände 12 aufweist, die hinter die leistenartigen Vorsprünge 4.1 der
Innen-Nut gesetzt, eine formschlüssige Verbindung von Federkanal 10 und Führungsleiste
1 bewirken. Der Federkanal 10 ist für jede der Zugfedern 15 mit einer Kammer versehen,
die voneinander durch Zwischenstege 13 getrennt sind. Diese Zwischenstege 13 überragen
die Seitenflansche 2 und stehen so in dem Raum, in dem sich der Panzer 5 bewegt, wobei
es sich von selbst versteht, dass die Höhe dieser Seitenstege 13 auf die Dicke des
Panzers 5 so abgestimmt ist, dass der Panzer 5 abgestützt an den Köpfen dieser Zwischenstege
anliegt, die vorteilhaft als Hammerköpfe 14 ausgebildet sind.
[0021] In den Federkanälen 10 sind die Zugfedern 15 eingelegt. Das obere Ende einer jeden
Zugfeder 15 ist über eine Federöse am oberen Federende 16 und einen Bolzen 17 gebäudefest
befestigt. Die unteren Enden 18 der Federn weisen ebenfalls untere Federösen auf,
die jedoch paarweise über jeweils einen Brückensteg 19 verbunden sind. Diese Brückenstege
19 durchqueren die Bahn des Panzers 5. Daher muss sich der Panzer 5 mit seinem Schluss-Stab
beim Absenken in einer von Anordnung und Länge der Zugfedern 15 bestimmten Weg auf
diese Brückensteg 19 auflegen und diese bei weiterem Absenken unter Spannen der Zugfedern
15 mitnehmen. Dabei nehmen die Zugfedern Arbeit auf, die der Absenkbewegung entnommen
wird und diese sicher abbremst: beim Anheben des Tores geben die gespannten Zugfedern
15 die in ihnen gespeicherte Energie wieder ab und entlasten so den Antrieb.
[0022] Die Fliehkraft-Bremse 20 ist im Bereich der horizontalen Führungsschiene 2 vorgesehen,
mit einem Bremsengehäuse 21, das mit einem Haltewinkel 21.1 versehen ist, der mit
einem Verbindungsstück 22 mit der oberen Anschluss-Lamelle 7 verbunden ist. Dieses
Verbindungsstück 22 dient dabei einer gezielten Krafteinleitung und wird vorteilhaft
mittels einer sich über eine gewisse Länge an der Anschluss-Lamelle 7 erstreckenden
Klammer so durch Klemmung o.dgl. angeschlagen, dass die mit dem Haltewinkel 21.1 verbundene
Lasche mittig angeordnet ist.
[0023] Diese Fliehkraft-Bremse 20 wird von einem Horizontalflansch 2.1 der horizontalen
Führungsschiene 2 geführt; dazu sind an dem Bremsengehäuse 21 Führungsrollen 23 vorgesehen,
die etwa mit dem Zahnrad 28 fluchtend an dem Gehäuse 21 so angeordnet sind, dass der
Horizontalflansch 2.1 der horizontalen Führungsschiene 2 untergriffen ist. Diese Führungsrollen
23 wirken mit leichtem Spiel mit der Unterseite des Horizontalflansches 2.1 der horizontalen
Führungsschiene 2 zusammen, wodurch ein Auskippen der Fliehkraft-Bremse 20 unterbunden
ist. So geführt, wird die Fliehkraft-Bremse 20 beim Absenken des Panzers in Richtung
Umlenkbogen 1.1 bewegt, und beim Heben des Panzers umgekehrt in Richtung auf das Führungsschienen-Ende
2.3 gezogen. Dabei versteht es sich von selbst, dass die Länge der Antriebskette 29
der Hubhöhe des Panzers entspricht.
[0024] Die Fliehkraft-Bremse 20 wird über formschlüssig zusammenwirkende Glieder angetrieben,
von denen das eine mitbewegt und das andere gestellfest angeordnet ist. Antriebsbedingte
Reaktionskräfte werden von den Führungsrollen 23 abgefangen, die von unten am Horizontalflansch
2.1 der horizontalen Führungsschiene 2 angreifen. Diese Reaktionskräfte werden so
durch Anlegen der Führungsrollen 23 an den Horizontalflansch 2.1 in das Gestell eingeleitet
und können den antreibenden Formschluss zwischen den zusammenwirkenden Gliedern nicht
aufheben. Als Antriebsglieder sind eine Antriebskette 29, die mit den Kettenbefestigungen
29.1 an der Führungssschiene gesteilfest festgelegt ist. sowie ein in diese eingreifendes
Zahnrad 28 vorgesehen, dessen Achse durch das Lagerschild 28.1 in die Fliehkraft-Bremse
20 geführt und so mit dem inneren Freilaufkörper 25 verbunden ist.
[0025] Für die Bremswirkung ist in dem Bremsengehäuse 21 ein äußerer Freilaufkörper 24 mit
im wesentlichen zylindrischen Innenraum angeordnet. der zumindest in einem Umfangsbereich
eine Ausweitung 24.1 aufweist. Im Innenraum des äußeren Freilaufkörpers 24 ist ein
innerer Freilaufkörper 25 angeordnet, der gegenüber dem äußeren Freilaufkörper 24
drehbar ist, und der mit einigen über den Umfang verteilten Klemmkörperaufnahmen 26
versehen ist. In diesen Klemmkörperaufnahmen 26 sind frei bewegbare Klemmkörper 27
eingelegt, die vorteilhaft als Klemmrollen oder Klemmkugeln ausgebildet sind. Der
Innenraum des äußeren Freilaufkörpers 24 und der innere Freilaufkörper 25 sind dabei
so aufeinander abgestimmt, dass die Klemmkörper 27 bei Drehung des inneren Freilaufkörpers
25 im gesamten Bereich frei laufen können.
[0026] Bei einer vom Absenken des Panzers ausgelösten Bewegung der Fliehkraft-Bremse 20
greift das mit dem inneren Freilaufkörper 25 verbundene Zahnrad 28 in eine neben einem
Aufbug 2.2 am Außenrand des Horizontalflansches 2.1 der horizontalen Führungsschiene
2 angeordnete Antriebskette 29 ein, so dass die Längsbewegung der Fliehkraft-Bremse
20 in eine Drehbewegung des inneren, ohne Behinderung im äußeren Freilaufkörper 24
drehbaren Freilaufkörpers 25 umgesetzt wird. Übersteigt jedoch die Geschwindigkeit
der Längsbewegung des Panzers ein zulässiges Maß, erhöht sich auch die Umdrehungsgeschwindigkeit
des inneren Freilaufkörpers 25 und damit die Fliehkraft, die auf die Klemmkörper 27
wirkt und diese aus den Klemmkörperaufnahmen 26 hebt. Gelangt nun unter solchen Bedingungen
einer der Klemmkörper 27 in den Bereich der Ausweitung 24.1, zwingt die Fliehkraft
diesen Klemmkörper 27' - wie in Fig. 4 dargestellt - so nach außen, dass er am Ende
der Ausweitung 24.1 klemmt, die Fliehkraft-Bremse 20 stoppt und ihre weitere Bewegung
unterbindet.
1. Lamellentor mit einem aus gelenkig miteinander verbundenen Lamellen zusammengefügten
Panzer, der in seitlichen Führungsschienen auf- und abbewegbar geführt mittels eines
Antriebs aus einer Schließstellung in eine Offenstellung und umgekehrt überführbar
ist, und der Mittel zum Abbremsen des Abrollens aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel zum Abbremsen des Abrollens eine Federanordnung in den auf beiden
Seiten des Lamellentores angeordneten, vertikalen Laufschienen (1) je mindestens ein
Paar Zugfedern (15) vorgesehen ist, von deren Zugfedern (15) die eine auf der Innen-
und die andere auf der Außenseite des Panzers (5) liegt, deren obere Enden (16) gebäudefest
abgestützt sind, und deren untere, freie Enden (18) über die Bahn des Panzers querende
Brückenstege (19) paarweise miteinander verbunden sind.
2. Lamellentor mit einem aus gelenkig miteinander verbundenen Lamellen zusammengefügten
Panzer, der in seitlichen Führungsschienen auf- und abbewegbar geführt mittels eines
Antriebs aus einer Schließstellung in eine Offenstellung und umgekehrt überführbar
ist, und der Mittel zum Abbremsen des Abrollens aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel zum Abbremsen des Abrollens eine mit dem ablaufenden Panzer zusammenwirkende,
von diesem angetriebene und gestellfest abgestützte Fliehkraft-Bremse (20), die bei
Überschreitung einer vorgebbaren Panzer-Ablaufgeschwindigkeit auslösbar ist.
3. Lamellentor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl auf der Innenseite als auch auf der Außenseite des Panzers (5) des Lamellentores
je zwei Paare von Zugfedern (15) angeordnet sind.
4. Lamellentor nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass in den Führungsschienen (1) des Lamellentores Federkanäle (10) eingesetzt sind,
die vorzugsweise als Kunststoff-Federkanäle ausgebildet, die Zugfedern (15) aufnehmen,
wobei die Kunststoff-Federkanäle (10) jeweils mindestens eine Kammer für eine Zugfeder
(15) aufweisen, wobei bei mehreren Zugfedern (15) Zwischenstege (13) die Kammern trennen.
5. Lamellentor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein zwischen zwei Kammern angeordneter Zwischensteg (13) das Profil
des Federkanals (10) überragend eine Querführung für den Panzer (5) bildet, wobei
dessen freies Ende vorzugsweise einen hammerartig ausgebildeten Kopf (14) aufweist.
6. Lamellentor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fliehkraft-Bremse (20) mit einer mit dem Panzer des Lamellentores zusammenwirkenden
Welle, vorzugsweise der den Panzer umlenkenden Welle als Antrieb zusammenwirkt.
7. Lamellentor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fliehkraft-Bremse (20) zum Antrieb ein Zahnrad (28) aufweist, das formschlüssig
mit einer Kette (4) o.dgl. zusammenwirkend von dieser angetrieben ist, wobei die Fliehkraft-Bremse
(20) führungsschienenfest angeordnet ist, und wobei die Antriebskette (4) als Schleppkette
ausgebildet ist, die mit dem Panzer des Rolltores verbunden, von diesem mitbewegt
ist.
8. Lamellentor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fliehkraft-Bremse (20) zum Antrieb ein Zahnrad (28) aufweist, das formschlüssig
mit einer Kette (4) o.dgl. zusammenwirkend von dieser angetrieben ist, wobei die Fliehkraft-Bremse
(20) mit dem Panzer verbunden, von diesem mitbewegt ist, und wobei die Antriebskette
(4) führungsschienenfest angeordnet ist.
9. Lamellentor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fliehkraft-Bremse (20) mittels eines mit ihrem Gehäuse (21) verbundenen
Anschlussstück (22) direkt an den Verbindungshaken der Anschluss-Lamelle (7) angehängt
ist.
10. Lamellentor nach einem der Ansprüche 2 sowie 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Fliehkraft-Bremse (20) ein Freilauf mit axialer Kraftübertragung vorgesehen
ist.
11. Lamellentor nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Freilauf einen mit dem Antriebszahnrad (28) verbundenen, inneren Freilaufkörper
(25) und einen mit dem Gehäuse in Verbindung stehenden, äußeren Freilaufkörper (24)
aufweist, von denen einer mit über den Umfang verteilt angeordneten Aufnahmen für
Klemmkörper (27) versehen ist und der andere eine im wesentlichen zylindrische Laufbahn
aufweist, mit einer Ausweitung (24.1) zumindest in einem Winkelbereich.
12. Lamellentor nach Anspruch nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmkörper (27) als Klemmrollen oder als Klemmkugeln ausgebildet sind.
13. Lamellentor nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Lamellentor sowohl eine fliehkraft-Bremse als auch eine Federanordnung zum
Abbremsen aufweist.