[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verkaufstheke mit einer kundenseitig um eine
horizontale Achse schwenkbar gelagerten Frontscheibe und mit einem horizontalen und
ortsfest angeordneten transparenten Ausgabeboard, wobei die einander zugekehrten Ränder
der in Schließstellung befindlichen Frontscheibe und des Ausgabeboards voneinander
distanziert sind und die Frontscheibe von Ansätzen gekrümmter Beschläge gehalten ist,
die um eine unterhalb des käuferseitigen Randes des Ausgabeboardes befindliche horizontale
Achse gelagert sowie durch eine Gasdruckfeder abgestützt sind.
[0002] Eine solche Anordnung ist durch die DE-A-36 34 684 vorbekannt. Dort umgreifen paarweise
angeordnete Ansätze des gekrümmten Beschlages den oberen Scheibenrand der Frontscheibe.
Der auf der Oberseite der Frontscheibe aufliegende Ansatzteil erstreckt sich über
die gesamte Länge der Scheibe und schließt einen großen Teil der Distanz zwischen
den einander zugekehrten Scheibenrändern von Ausgabeboard und Frontscheibe. Die restliche
Distanz wird von einem zusätzlichen Profil abgedeckt, wodurch insgesamt vermieden
werden soll, daß Fremdkörper von außen her in den Warenraum der Verkaufstheke gelangen
können.
[0003] Dadurch entsteht aber der Nachteil, daß durch die Breite des Ansatzteiles und des
zusätzlichen Abdeckprofils die Einsicht des Kunden in den Warenraum erheblich beeinträchtigt
wird.
[0004] Durch die DE-A-32 24 530 wird zwar eine Abdeckung des Spaltes zwischen den einander
zugekehrten Rändern von Ausgabeboard und Frontscheibe vermieden, indem in der Schließstellung
der obere Rand der Frontscheibe unterhalb des zugekehrten Randes des Ausgabeboardes
zu liegen kommt. Der dennoch zwischen beiden Scheiben verbleibende Zwischenraum ist
aber sowohl in der Schließstellung in horizontaler als auch in der Öffnungsstelle
in vertikaler Lage offen, so daß das Eindringen von Fremdpartikeln in den Warenraum
nicht verhindert werden kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Eindringen von Fremdpartikeln von außen
her in den Warenraum weitgehend zu verhindern und dennoch eine Transparenz der Scheiben
zu erreichen, die den Einblick des Kunden auf die Ware in der Theke optimal zuläßt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der dem Ausgabeboard zugekehrte
Rand der Frontscheibe über den Ansatz des gekrümmten Beschlages frei hinwegragt und
in der Schließstellung einen nur minimalen unabgedeckten Spalt gegenüber dem zugekehrten
Rand des Ausgabeboardes bildet.
[0007] Im Gegensatz zum Stand der Technik wird der obere freie Rand der Frontscheibe nicht
vom Ansatz des Beschlages umgriffen. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, diesen freien
Rand der Frontscheibe möglichst nahe an den freien zugekehrten Rand des Ausgabeboardes
heranzuführen. Wenn dennoch ein schmaler Spalt in Kauf genommen wird, dann liegt das
daran, unvermeidliche Toleranzen in der Lagerung und Befestigung der Scheiben zu berücksichtigen.
Der verbleibende Spalt ist aus hygienischen und veterinärrechtlichen Gesichtspunkten
unbedenklich.
[0008] Durch die US-5,639,149 ist es zwar bekannt, zwischen den einander zugekehrten Rändern
des Ausgabeboards und der Frontscheibe einen nur kleinen Abstand zu belassen, der
von einer Dichtung in allen Stellungen der Frontscheibe überdeckt wird. Dies setzt
jedoch voraus, daß die Drehachse der Frontscheibe nicht unter dein Ausgabeboard, sondern
unter dem frei überstehenden Rand der Frontscheibe zu liegen kommt, was zu einer anderen
Kinematik der Frontscheiben-Drehbewegung führt. Beim Stand der Technik taucht der
freie Rand der Frontscheibe beim Öffnen nach unten ab, um eine ständige Anlage der
Dichtung sicherzustellen. Bei der Erfindung Übergreift der freie Rand der Frontscheibe
beim Öffnen den Rand des Ausgabeboardes nach oben, weil die Drehachse unterhalb des
Ausgabeboardes liegt. Dadurch ist in jeder Stellung sichergestellt, daß auch ohne
Dichtung keine Verunreinigung in den Warenraum gelangen kann.
[0009] Es kommt hinzu, daß beim Gegenstand der US-5,639,149 Doppelglas-Scheiben mit dazwischen
befindlichen Distanzelementen verwendet werden, die einschließlich der Beschläge die
Einsicht in den Warenraum erheblich beeinträchtigen.
[0010] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen und der Beschreibung
zu entnehmen. So ist beispielsweise vorgesehen, daß die Breite des Spaltes 2 mm bis
5 mm beträgt. Ebenso erweist es sich als vorteilhaft, wenn die oberen Flächen der
Frontscheibe und des Ausgabeboardes im Randbereich des Spaltes bündig zueinander sich
erstrecken. Im Übrigen kann die Frontscheibe in an sich bekannter Weise eben oder
gekrümmt ausgebildet sein.
[0011] Im Rahmen eines Ausführungsbeispieles der Erfindung ist vorgesehen, daß zwischen
der Frontscheibe und dein zu ihrer Befestigung dienenden Ansatz der Beschläge transparente
Distanzhülsen zur Aufnahme von Verschraubungen angeordnet sind. Auch diese Transparenz
hilft dazu, den Einblick des Kunden in den Warenraum zu erleichtern.
[0012] Eine vergleichbare Anordnung der Erfindung kann beibehalten werden, wenn die Frontscheibe
in an sich bekannter Weise an ihrem unteren Ende dreh- oder kippfähig gelagert ist.
In diesem Fall liegt der obere Randbereich der Frontscheibe lediglich auf den ortsfest
gehaltenen Ansätzen der Beschläge auf, wodurch sich ebenfalls ein nur schmaler Spalt
zwischen den einander zugekehrten Scheibenrändern ergibt.
[0013] Diese und weitere Merkmale der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch und beispielsweise
dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Seitenansicht einer Verkaufstheke und
- Figur 2:
- eine Teilseitenansicht der Frontscheibenlagerung gemäß Figur 1 in vergrößerter Darstellung.
[0014] Die Erfindung geht von einer üblichen Verkaufstheke (1) aus, an der bedienungsseitig
oder auch käuferseitig Tragarme (2) vorgesehen sind, die ein Ausgabeboard (3), das
möglichst transparent sein soll, ortsfest halten. Das Ausgabeboard (3) kann sich hierbei
an U-Schienen (4) abstützen, die mit den Tragarmen (2) verbunden und nach unten offen
sind.
[0015] An dieser U-Schiene (4) ist eine Schwenklager-Achse (6) angeordnet, um welche die
Frontscheibe (5) schwenkbar ist. Hierzu wird ein gekrümmter Beschlag (7) verwendet,
dessen Krümmung so ausgebildet ist, daß der Beschlag in der aufrechten Öffnungsstellung
der Frontscheibe (5) den zugekehrten Rand des Ausgabeboardes (3) umgreifen kann, wie
dies in Figur 1 strichpunktiert dargestellt ist.
[0016] Eine Gasdruckfeder (9) greift bei (10) gelenkig an den Beschlag (7) an und hält die
geöffnete Frontscheibe (5) in ihrer Öffnungsstellung. Diese Gasdruckfeder (9) wird
von der U-förmigen Schiene (4) von oben her umgriffen und ist daher für den Betrachter
nicht sichtbar.
[0017] Das Ausgabeboard (3) stützt sich lediglich an den in großer Distanz zueinander befindlichen
U-Schienen (4) ab und ist im übrigen transparent, so daß der Blick in den Warenraum
ungeschmälert ist. Auch die Halterung (7,8) der Frontscheibe (5) erstreckt sich lediglich
in Richtung der U-Schienen (4) und behindert ebenfalls nicht den freien Einblick von
der Kundenseite her in den Warenraum der Verkaufstheke (1).
[0018] In der vergrößerten Darstellung der Figur 2 wird gezeigt, daß die einander zugekehrten
Ränder (12,13) des Ausgabeboardes (3) und der Frontscheibe (5) einen nur schmalen
Spalt (14) zwischen sich begrenzen, dessen Breite vorzugsweise 2 mm bis 5 mm beträgt.
Die oberen Flächen (15,16) des Ausgabeboardes (3) und der Frontscheibe (5) gehen bei
diesen Ausführungsbeispiel im Spaltbereich (14) bündig ineinander über. Der Spalt
(14) wird nicht abgedeckt und ermöglicht eine gewisse Kaminwirkung vom Innenraum der
Verkaufstheke (1) nach außen. Die geringe Breite des Spaltes (14) ist aus hygienischen
und veterinärrechtlichen Gesichtspunkten unbedenklich.
[0019] Weil der Beschlag (7) und sein Ansatz (8) den Randbereich (13) der Frontscheibe (5)
nicht umgreifen, sondern einen frei überragenden Bereich der Frontscheibe (5) in Richtung
zum Rand (12) des Ausgabeboardes (3) bewirken, ist die Voraussetzung zur Minimierung
der Breite des Spaltes (14) gegeben. Zugleich wird die Transparenz der Scheibenanordnung
optimiert. Die Frontscheibe (5) wird über transparente Distanzhülsen (17) mit Hilfe
von Verschraubungen (18) mit dem Ansatz (8) des einzelnen Beschlages (7) verbunden.
[0020] Die strichpunktiert angedeutete Öffnungsstellung der Frontscheibe (5) läßt erkennen,
daß dadurch die auf dem Ausgabeboard (3) noch befindliche Ware nicht beeinträchtigt
wird und daher beim Öffnen der Frontscheibe (5) nicht entfernt werden muß.
[0021] Mit (11) ist eine Schwenkachse angedeutet, an der die Gasdruckfeder (9) drehbar gelagert
ist.
[0022] Wenn man die Frontscheibe (5) an ihrem unteren Ende drehbar oder kippbar lagern will,
dann wird der Beschlag (7) ortsfest gehalten. In diesem Fall ist eine Gasdruckfeder
(9) entbehrlich. In der Schließstellung stützt sich dann die Frontscheibe (5) am Ansatz
(8) des Beschlages (7) ab, ohne daß dort eine feste Verbindung vorgesehen wird. In
diesem Fall, der zeichnerisch nicht dargestellt ist, ergibt sich die gleiche geringe
Spaltbildung (14) zwischen den einander zugekehrten Rändern (12,13) des Ausgabeboardes
(3) und der Frontscheibe (5).
STÜCKLISTE
[0023]
- 1
- Verkaufstheke
- 2
- Tragearm
- 3
- Ausgabeboard
- 4
- U-Schiene
- 5
- Frontscheibe
- 6
- Schwenklager-Achse
- 7
- gekrümmter Beschlag
- 8
- Ansatz
- 9
- Gasdruckfeder
- 10
- Anlenkachse
- 11
- Schwenkachse
- 12
- Rand des Ausgabeboardes
- 13
- Rand der Frontscheibe
- 14
- Spalt
- 15
- obere Fläche Ausgabeboard
- 16
- obere Fläche Frontscheibe
- 17
- Distanzhülse
- 18
- Verschraubung
1. Verkaufstheke mit einer kundenseitig um eine horizontale Achse (6) schwenkbar gelagerten
Frontscheibe (5) und mit einem horizontalen und ortsfest angeordneten transparenten
Ausgabeboard (3), wobei die einander zugekehrten Ränder (12,13) der in Schließstellung
befindlichen Frontscheibe (5) und des Ausgabeboardes (3) voneinander distanziert sind
und die Frontscheibe (5) von Ansätzen (8) gekrümmter Beschläge (7) gehalten ist, die
um eine unterhalb des käuferseitigen Randes (12) des Ausgabeboardes (3) befindliche
horizontale Achse (10) gelagert sowie durch eine Gasdruckfeder (9) abgestützt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß der dem Ausgabeboard (3) zugekehrte Rand (13) der Frontscheibe (5) über den
Ansatz (8) des gekrümmten Beschlages (7) frei hinwegragt und in der Schließstellung
einen nur minimalen unabgedeckten Spalt (14) gegenüber dem zugekehrten Rand (12) des
Ausgabeboardes (3) bildet.
2. Verkaufstheke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Spaltes (14) 2 mm bis 5 mm beträgt.
3. Verkaufstheke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die oberen Flächen (15,16) der Frontscheibe (5) und des Ausgabeboardes
(3) im Randbereich des Spaltes (14) bündig zueinander erstrecken.
4. Verkaufstheke nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Frontscheibe (5) und dem zu ihrer Befestigung dienenden Ansatz
(8) der Beschläge (7) transparente Distanzhülsen (17) zur Aufnahme von Verschraubungen
(18) angeordnet sind.
5. Verkaufstheke nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Frontscheibe (5) in an sich bekannter Art an ihrem unteren Ende dreh- oder
kippfähig gelagert und mit ihrem oberen Randbereich (13) lediglich auf den ortsfest
gehaltenen Ansätzen (8) der Beschläge (7) aufliegt.