[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von vorzugsweise einteiligen
Legierungskörpern aus Flüssigmetall, insbesondere von einteiligen Qualitätslegierungskörpern
aus (Aluminium-)Gußlegierungen, z. B. nach DIN 172552. - Unter Qualitätslegierungskörpern
sind im Rahmen der Erfindung solche Legierungskörper zu verstehen, deren Legierungskomponenten
gewichtsmäßig (nach DIN) definiert (und reproduzierbar) eingestellt sind. Dies wird
üblicherweise in einem vorgeschalteten Schmelzofen vorgenommen.
[0002] Es sind zahlreiche Herstellungsverfahren für Legierungen bzw. Legierungskörper aus
Flüssigmetall aus der Praxis bekannt. Derartige Legierungskörper werden regelmäßig
produziert, um bei der anschließenden Verarbeitung wieder aufgeschmolzen und in die
gewünschte (Gieß-)Form gebracht zu werden. Zum Transport werden die zumeist quaderförmigen
Legierungskörper, z. B. Masseln mit einem Gewicht von 4 bis zu 25 kg, in stapelbare
Blöcke fester Losgrößen konfektioniert und üblicherweise umreift. Hierfür sind Stapelmaschinen
erforderlich, die relativ aufwendig gestaltet sind und nicht immer störungsfrei arbeiten.
Dies läßt sich größtenteils auf die im Zuge der Erstarrung des Flüssigmetalles anstehenden
hohen Temperaturen zurückführen. Im übrigen sind derartige Stapelmaschinen aufwendig
gebaut und demzufolge kostenintensiv.
[0003] Unabhängig davon ist es bekannt, Flüssigmetall mittels wärmeisolierender Behälter
direkt an beispielsweise Gießereien zu liefern. Derartige Vorgehensweisen sind jedoch
nur bei großen Flüssigmetallmengen rentabel durchführbar. Im übrigen ist eine Bevorratung
schwierig. - Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
[0004] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung von vorzugsweise einteiligen Legierungskörpern aus Flüssigmetall anzugeben,
mit deren Hilfe derartige Körper einfach und preisgünstig hergestellt und transportiert
werden können.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von vorzugsweise einteiligen Legierungskörpern aus Flüssigmetall, insbesondere von
einteiligen Qualitätslegierungskörpern aus (Aluminium-)Gußlegierungen, mit folgenden
Verfahrensschritten:
a) zunächst wird das Flüssigmetall in eine Gießmulde mit wenigstens einer bodenseitigen
Ausflußöffnung eingefüllt;
b) das aus der Ausflußöffnung austretende Flüssigmetall wird darauffolgend in unterhalb
der Gießmulde fortbewegte Kokillenformen abgegeben;
c) die im Zuge der Fortbewegung der Kokillenformen erstarrenden Legierungskörper werden
abschließend in Transportbehälter eingefüllt und solchermaßen konfektioniert.
[0006] Nach bevorzugter Ausführungsform läßt sich die Ausflußgeschwindigkeit und/oder Ausflußrate
des Flüssigmetalls aus der oder den Ausflußöffnungen steuern oder regeln. Dies geschieht
im allgemeinen in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der Kokillenformen und/oder
der Größe bzw. des Gewichts der herzustellenden Legierungskörper. Mit anderen Worten
läßt sich die Größe und/oder das Gewicht der Legierungskörper mit Hilfe der Ausflußgeschwindigkeit,
der Ausflußrate sowie der Geschwindigkeit der Kokillenformen steuern oder regeln.
[0007] So führt eine große Geschwindigkeit der Kokillenformen bei vorgegebener Ausflußgeschwindigkeit
und Ausflußrate, d. h. Flüssigmetallmenge pro Zeiteinheit, i. d. R. zu kleinen und
leichten Legierungskörpern. Deren Größe und/oder Gewicht kann meßtechnisch erfaßt
oder berechnet werden und läßt sich steigern, indem entweder die Geschwindigkeit der
Kokillenformen reduziert oder - was besser ist - die Ausflußrate und/oder Ausflußgeschwindigkeit
erhöht wird. Die Ausflußrate kann im einfachsten Fall durch das Öffnen weiterer Ausflußöffnungen
vergrößert werden, während die Ausflußgeschwindigkeit am besten durch Variation des
Flüssigkeitsstandes in der Gießmulde und damit des hydrostatischen Druckes im Bereich
der jeweiligen bodenseitigen Ausflußöffnung verändert wird. Selbstverständlich kann
zusätzlich oder alternativ die Größe der jeweiligen Ausflußöffnung angepaßt werden.
[0008] Im einfachsten Fall kann dies so geschehen, daß die Ausflußöffnungen als austauschbare
Düsen ausgeführt sind. Fraglos sind an dieser Stelle auch Düsen mit einstellbarem
Querschnitt denkbar. Die Ausflußrate des Flüssigmetalls, also die Masse bzw. das Gewicht
pro Zeiteinheit, kann dann variiert werden, indem die Ausflußöffnung entsprechend
geöffnet oder geschlossen wird und ggf. die Ausflußgeschwindigkeit erhöht wird. Dies
läßt sich in der beschriebenen Art und Weise dadurch erreichen, daß der Stand des
Flüssigmetalls in der Gießmulde variiert wird und sich demzufolge der hydrostatische
Druck im Bereich der Ausflußöffnungen und damit die Ausflußgeschwindigkeit entsprechend
verändert.
[0009] Zu diesem Zweck läßt sich der Füllstand des Flüssigmetalls in der Gießmulde ermitteln,
und zwar zumeist berührungslos mittels Laserstrahlen. In gleicher Weise kann der Füllstand
des Flüssigmetalls in der jeweiligen Kokillenform erfaßt werden, nämlich ebenfalls
berührungslos mittels Laserstrahlen abgetastet werden. Auch der Füllgrad des Transportbehälters
wird üblicherweise berührungslos gemessen, und zwar nach bevorzugter Ausgestaltung
ebenfalls mittels Laserstrahlen. In Abhängigkeit von diesem Füllgrad wird ein Nachfolgebehälter
bereitgestellt.
[0010] Die Kokillenformen sind in der Regel Bestandteile eines Gießbandes und werden in
Verbindung mit diesem Gießband fortbewegt. Zu diesem Zweck weist das Gießband zumindest
zwei längsrandseitige Gliederketten auf, an welche die Kokillenformen angeschlossen
sind. Diese Kokillenformen befinden sich in der Regel in Kokillentragkörpern, die
im wesentlichen schuppenartig mit Überlapp aneinandergelegt sind. In diesen Kokillentragkörpern
finden sich eingeformte Mulden als besagte Kokillenformen.
[0011] Zusätzlich können Kühlvorrichtungen vorgesehen sein, mit deren Hilfe sich die Erstarrungsgeschwindigkeit
des Flüssigmetalls in den Kokillenformen gezielt einstellen läßt. Auch wird hierdurch
die Temperatur der gesamten Vorrichtung auf einem bestimmten Wert gehalten, so daß
Effekte aufgrund Temperaturdrift oder unzulässiger Erwärmung nicht auftreten (können).
[0012] Gegenstand der Erfindung ist auch eine im Patentanspruch 7 beschriebene Vorrichtung
zur Herstellung von vorzugsweise einteiligen Legierungskörpern gemäß dem vorbehandelten
Verfahren. Vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Vorrichtung sind Gegenstand der Patentansprüche
8 bis 10.
[0013] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Seitenansicht,
- Fig. 2
- eine Aufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 1 und
- Fig. 3
- verschiedene Ausgestaltungen der mit der Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2 hergestellten
Legierungskörper.
[0014] In den Figuren ist eine Vorrichtung zur Herstellung von einteiligen Legierungskörpern
8 dargestellt. Dabei werden die Legierungskörper 8 aus Flüssigmetall geformt, bei
welchem es sich nach dem Ausführungsbeispiel um eine Qualitätslegierung aus Aluminium
handelt. Dieses Flüssigmetall wird über eine angeschlossene Zufuhrleitung 1 in eine
Gießmulde 2 eingefüllt bzw. zugeführt. Diese Gießmulde 2 besitzt bodenseitige Ausflußöffnungen
3. Bei diesen Ausflußöffnungen handelt es sich um keramische Gießdüsen 3, die nach
dem Ausführungsbeispiel auswechselbar gestaltet sind. Folglich können Ausflußgeschwindigkeit
sowie Ausflußrate des Flüssigmetalls aus der Gießmulde 2 variiert werden. Selbstverständlich
ist es auch denkbar, die Anzahl der keramischen Gießdüsen 3 entsprechend zu variieren.
[0015] Jedenfalls wird das aus den Ausflußöffnungen bzw. Gießdüsen 3 austretende Flüssigmetall
darauffolgend in unterhalb der Gießmulde 2 fortbewegte Kokillenformen bzw. Mulden
4 in Kokillentragkörpern 5 abgegeben.
[0016] Dementsprechend erfolgt das Gießen unter Wirkung der Schwerkraft in die metallischen
Dauerformen, die Kokillenformen bzw. Mulden 4. Durch die hohe Wärmeleitfähigkeit der
Kokillenformen 4 erfolgt eine beschleunigte Abkühlung der erstarrenden Flüssigmetallschmelze.
Im Zuge dieser Abkühlung erfährt das eingefüllte Flüssigaluminium eine Volumenschrumpfung
von ca. 5 bis 8 %. Gleichzeitig bildet sich ein feinkörniges, dichtes Legierungsgefüge
mit ausgezeichneter Oberflächengüte. Darüber hinaus ist ein insbes. sauberer und oxidfreier
Abguß gegeben, weil das Flüssigmetall unterhalb seiner Oberfläche am Boden der Gießmulde
2 durch die keramischen Gießdüsen 3 in die Kokillenformen 4 abgegeben wird, so daß
die mit der Umgebungsatmosphäre in Verbindung tretende, für den Abguß relevante, Flüssigkeitsoberfläche
auf ein Minimum reduziert ist. Denn unerwünschte Oxide schwimmen auf der Oberfläche
des Flüssigmetalls in der Gießmulde 2 auf und werden ggf. abgezogen, stören folglich
den bodenseitigen Abguß in die Mulden 4 nicht.
[0017] Die Kokillenformen bzw. Mulden 4 sind - wie gesagt - Bestandteil von Kokillentragkörpern
5, in welche die Mulden 4 eingeformt sind. Die vorgenannten Kokillentragkörper 5 sind
schuppenartig mit Überlapp aneinandergelegt und jeweils längsrandseitig über dortige
Gliederketten 6 miteinander verbunden. Infolge dieses schuppenartigen Aneinanderliegens
wird erreicht, daß das aus den Gießdüsen bzw. Ausflußöffnungen 3 abgegebene Flüssigmetall
kontinuierlich in die betreffenden Kokillenformen 4 eingefüllt wird, wie dies der
vergrößerte Ausschnitt in Fig. 1 deutlich macht. Zu diesem Zweck ist zwischen den
Kokillenformen 4 ein dachartiger Verbindungssteg 7 vorgesehen, welcher dafür sorgt,
daß ein Strahl S aus Flüssigmetall selbst beim Auftreffen auf einen Zwischenraum zwischen
den Kokillenformen 4 einwandfrei in die zugehörigen Mulden 4 geleitet wird.
[0018] Im Zuge der Fortbewegung der Kokillenformen 4 erstarren die sich bildenden Legierungskörper
8, was mit der bereits angedeuteten Volumenabnahme verbunden ist. Die erstarrten Legierungskörper
8 werden endseitig eines aus den Gliederketten 6 und den Kokillentragkörpern 5 gebildeten
Gießbandes 5, 6 in Transportbehälter 9 eingefüllt. Dies geschieht dergestalt, daß
die Kokillentragkörper 5 am Ende des Gießbandes 5, 6 eine gleichsam schlagartige Richtungsumkehr
erfahren und hierbei auf Anschläge auftreffen, so daß sich die Legierungskörper 8
aus den Mulden bzw. Kokillenformen 4 selbsttätig lösen und infolge der Schwerkraft
in den Transportbehälter 9 fallen. Dies ist in Fig. 1 gestrichelt angedeutet.
[0019] Der jeweilige Transportbehälter 9 ist Bestandteil einer Beschickeinrichtung 10, mit
deren Hilfe dafür gesorgt wird, daß kontinuierlich Transportbehälter 9 befüllt und
Nachfolgebehälter 9 bereitgestellt werden. Diese Beschickeinrichtung 10 ist nach dem
Ausführungsbeispiel als Drehscheibe 10 mit Antrieb 11 ausgeführt und endseitig des
Gießbandes 5, 6 angeordnet. Selbstverständlich können zu dieser Beschickeinrichtung
10 auch Transportbänder, Greifer oder dergleichen für die Transportbehälter 9 gehören.
[0020] Um das Erstarren der Legierungskörper 8 zu beschleunigen und/oder die gesamte Anlage,
insbesondere das Gießband 5, 6 zu kühlen, ist zusätzlich eine Kühlvorrichtung 12 oberhalb
des Gießbandes 5, 6 realisiert. Mit Hilfe dieser Kühlvorrichtung 12, die vorliegend
als Kühlventilator 12 ausgeführt ist, läßt sich folglich die Erstarrungsgeschwindigkeit
der Legierungskörper 8 beeinflussen. Auch wird hierdurch die Kühlung der gesamten
Anlage gewährleistet.
[0021] Um einen vollautomatischen Betrieb zur Herstellung der Legierungskörper 8 zu gewährleisten,
ist zusätzlich zunächst einmal eine Meßeinrichtung 13 oberhalb der Gießmulde 2 vorgesehen,
um den dortigen Füllstand an Flüssigmetall zu erfassen. Diese Meßeinrichtung 13 arbeitet
berührungslos und ist nach dem Ausführungsbeispiel als Lasermeßeinrichtung 13 ausgeführt.
Der Füllstand in den Kokillenformen bzw. Mulden 4 wird mit Hilfe einer weiteren Meßeinrichtung
14, vorliegend einer Füllstandsmeßeinrichtung 14 erfaßt. Diese Füllstandsmeßeinrichtung
14 ist oberhalb des Gießbandes 5, 6 angeordnet und dient zur Ermittlung des Füllstandes
der Kokillenformen 4 mit Flüssigmetall. Schließlich ist noch eine Wägevorrichtung
und/oder Abtasteinrichtung 15 im Bereich der Beschickeinrichtung 10 verwirklicht,
um den Füllgrad des oder der Transportbehälter 9 zu ermitteln.
[0022] Nach dem Ausführungsbeispiel ist im Bereich der Beschickeinrichtung 10 eine Abtasteinrichtung
15, vorliegend eine berührungslose Lasermeßeinrichtung 15, verwirklicht. Sämtliche
vorerwähnten Meßeinrichtungen 13, 14, 15 sind ebenso wie die Beschickeinrichtung 10
bzw. deren Antrieb 11, das Gießband 5, 6 bzw. dessen Antrieb 16 und die Kühlvorrichtung
12 an eine Steuer-/Regelvorrichtung 17 angeschlossen. Diese Steuer-/Regelvorrichtung
17 steuert die gesamte Verfahrensabfolge.
[0023] Im einzelnen wird zunächst einmal die Zufuhrgeschwindigkeit an Flüssigmetall über
die Zufuhrleitung 1 variiert, was durch entsprechende Schieber oder dergleichen Absperrorgange
in der Zufuhrleitung 1 erfolgen kann. Je nach Zufuhrgeschwindigkeit an Flüssigmetall
stellt sich der mittels der Meßeinrichtung 13 abgetastete Flüssigkeitsstand in der
Gießmulde 2 ein. Von diesem Flüssigkeitsstand in der Gießmulde 2 und der Größe sowie
Anzahl der Ausflußöffnungen bzw. Gießdüsen 3 hängen Ausflußgeschwindigkeit und Ausflußrate
des Flüssigmetalls aus der Gießmulde 2 ab.
[0024] In Abhängigkeit von diesen Parametern wird die Bandgeschwindigkeit des Gießbandes
5, 6 mit Hilfe des dortigen Antriebes 16 eingestellt, um Legierungskörper 8 gewünschter
Größe bzw. vorgegebenen Gewichtes in den Mulden bzw. Kokillenformen 4 darstellen zu
können. Eine entsprechende Kontrolle erfolgt über die Füllstandsmeßeinrichtung 14,
deren Meßwerte (zusammen mit den Füllstandswerten in der Gießmulde 2) gleichsam als
Führungsgröße für die Regelung der Ausflußgeschwindigkeit bzw. Ausflußrate dienen.
Dies gilt auch für die Geschwindigkeit des Gießbandes 5, 6 (die jedoch regelmäßig
konstant voreingestellt wird).
[0025] Mit Hilfe der Kühlvorrichtung 12 kann anschließend die Erstarrungsgeschwindigkeit
der Legierungskörper 8 und die Kühlung der gesamten Anlage vorgenommen werden. Um
die Erstarrungsgeschwindigkeit der Legierungskörper 8 gezielt einstellen zu können,
läßt sich deren Temperatur im Verlaufe des Gießbandes 5, 6 (ebenfalls berührungslos)
ermitteln, was jedoch im einzelnen nicht dargestellt ist. Jedenfalls sind die entsprechenden
und nur angedeuteten Temperatursensoren 18 ebenfalls an die Steuer-/Regelvorrichtung
17 angeschlossen.
[0026] Schließlich wird je nach Füllgrad des Transportbehälters 9 die Beschickeinrichtung
10 mit Hilfe der Steuer-/Regelvorrichtung 17 angesteuert, so daß ein voller Transportbehälter
9 punktgenau durch einen entsprechenden Nachfolgebehälter 9 ersetzt wird. Anstelle
der dortigen Abtasteinrichtung 15 kann natürlich auch eine Wägevorrichtung vorgesehen
werden, die einen zu befüllenden Transportbehälter 9 zunächst leer wiegt (Tara) und
dann anhand des Bruttogewichtes das Nettogewicht der Legierungsköper 8 aus der Differenz
Bruttogewicht minus Tara ermittelt. Jedenfalls läßt sich mit Hilfe der Steuer-/Regelvorrichtung
17 auch die Arbeitsgeschwindigkeit der Beschickeinrichtung 10 bzw. des dortigen Antriebs
11 steuern oder in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Gießbandes 5, 6 und der
Anzahl der einzufüllenden Legierungskörper 8 regeln.
[0027] Im Ergebnis werden vollautomatisch Legierungskörper 8 aus Flüssigmetall, nach dem
Ausführungsbeispiel aus einer (Aluminium-)Gußlegierung, hergestellt. Diese Legierungskörper
können ein Stückgewicht im Bereich zwischen 100 g und bis zu 1,5 kg aufweisen. Durch
die große Oberfläche (bei gleichem Gewicht) im Vergleich zu einem (schweren) Quaderlegierungskörper
schmelzen die erfindungsgemäßen Legierungskörper schnell. Die Dauergießleistung liegt
bei mindestens 5000 kg pro Stunde. Dabei wird ein ofenschonendes Einschmelzen bei
vereinfachter Dosierung und unkomplizierter Handhabung erreicht. Die Investitionskosten
sind gering, weil das dargestellte Gießband 5, 6 einfach und preisgünstig aufgebaut
ist. Eine Stapelmaschine - wie sie der Stand der Technik für unabdingbar ansieht -
kann entfallen. Der Gießvorgang läuft vollautomatisch ab. Die Transportkosten sind
insofern verringert, weil die Legierungskörper 8 in einfach handhabbaren und zu transportierenden
Transportbehältern 9 fortbewegt werden.
[0028] Die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten Legierungskörper 8 bieten sich
nicht nur in (Aluminium-)Kokillengießereien als Alternative für die üblichen Quaderlegierungskörper
bzw. Aluminium-Masselkörper an, sondern können auch als Zusätze für eine Stahlschmelze
Berücksichtigung finden. Denn die Form der Legierungskörper 8 läßt sich praktisch
frei wählen und reicht von Kugel- oder Tropfenformen bis hin zu Pyramiden oder Pyramidenstümpfen
(vgl. Fig. 3).
1. Verfahren zur Herstellung von vorzugsweise einteiligen Legierungskörpern (8) aus Flüssigmetall,
insbesondere von einteiligen Qualitätslegierungskörpern (8) aus (Aluminium-)Gußlegierungen,
mit folgenden Verfahrensschritten:
a) zunächst wird das Flüssigmetall in eine Gießmulde (2) mit zumindest einer bodenseitigen
Ausflußöffnung (3) eingefüllt;
b) das aus der Ausflußöffnung (3) austretende Flüssigmetall wird darauffolgend in
unterhalb der Gießmulde (2) fortbewegte Kokillenformen (4) abgegeben;
c) die im Zuge der Fortbewegung der Kokillenformen (4) erstarrenden Legierungskörper
(8) werden abschließend in Transportbehälter (9) eingefüllt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausflußgeschwindigkeit
und/oder die Ausflußrate des Flüssigmetalls aus der oder den Ausflußöffnungen (3)
gesteuert oder geregelt wird, und zwar in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der
Kokillenformen (4) und/oder der Größe bzw. des Gewichts der herzustellenden Legierungskörper
(8).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstand des Flüssigmetalls
in der jeweiligen Kokillenform (4) ermittelt wird, z. B. berührungslos mittels Laserstrahlen
abgetastet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kokillenformen
(4) mittels eines Gießbandes (5, 6) als Bestandteile desselben fortbewegt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Erstarrungsgeschwindigkeit
des Flüssigmetalls in den Kokillenformen (4) gezielt mittels z. B. zusätzlicher Kühlvorrichtungen
(12) eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllgrad
des Transportbehälters (9) erfaßt und in Abhängigkeit hiervon ein Nachfolgebehälter
(9) bereitgestellt wird.
7. Vorrichtung zur Herstellung von vorzugsweise einteiligen Legierungskörpern (8) gemäß
dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, mit
a) zumindest einer Gießmulde (2) mit angeschlossener Zufuhrleitung (1) oberhalb eines
Gießbandes (5, 6) mit Kokillenformen (4);
b) wenigstens einer bodenseitigen Ausflußöffnung (3) in der Gießmulde (2);
c) einer Beschickeinrichtung (10) für ein oder mehrere Transportbehälter (9) endseitig
des Gießbandes (5, 6);
d) ggf. einer Kühlvorrichtung (12) zur Einstellung der Erstarrungsgeschwindigkeit
der Legierungskörper (8) und/oder Kühlung der gesamten Vorrichtung, insbesondere des
Gießbandes (5, 6), und mit
e) einer Steuer-/Regelvorrichtung (17) zumindest zur Einstellung der Zufuhrgeschwindigkeit
bzw. Zufuhrrate an Flüssigmetall, der Bandgeschwindigkeit des Gießbandes (5, 6) und
der Arbeitsgeschwindigkeit der Beschickeinrichtung (10).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Füllstandsmeßeinrichtung
(14) oberhalb des Gießbandes (5, 6) zur Ermittlung des Füllstandes der Kokillenformen
(4) mit Flüssigmetall angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wägevorrichtung
und/oder Abtasteinrichtung (15) im Bereich der Beschickeinrichtung (10) verwirklicht
ist, um den Füllgrad des oder der Transportbehälter (9) zu ermitteln.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Gießband
(5, 6) im wesentlichen aus schuppenartig mit Überlapp aneinandergelegten Kokillentragkörpern
(5) mit eingeformten Mulden (4) als Kokillenformen (4) sowie die Kokillentragkörper
(5) jeweils längsrandseitig miteinander verbindenden Gliederketten (6) aufgebaut ist.