Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spannen von Werkstücken für spanende
oder spanlose Bearbeitung.
[0002] Zu einem Bearbeitungsplatz für Werkstücke aus Holz, Kunststoffen, Leichtmetallen
oder Holzaustauschstoffen, gehört eine Werkzeugmaschine mit einem zumindest in drei
senkrecht zueinander stehenden Achsen der X-, Y- und Z-Achse, verfahrbaren Bearbeitungskopf.
Die Werkstücke, in der Regel plattenförmig oder leistenförmig, werden auf entsprechenden
Bearbeitungsplätzen so justiert, daß eine Kollision der Justier- und Festhaltevorrichtung
mit den Bearbeitungswerkzeugen möglichst ausgeschlossen ist.
[0003] Um die meist plattenförmigen Werkstücke in einer beliebigen Position in der X-, Y-Bearbeitungsebene
der Werkzeugmaschine zu justieren und festzuhalten, werden sogenannte Vakuumspannvorrichtungen
eingesetzt. Diese Vakuumspannvorrichtungen, allgemein als Blocksauger oder Saugspanner
bezeichnet, umfassen ein oder mehrere Grundelemente, die auf ihrer Unterseite ein
unteres, randlich abgedichtetes Saugfeld zur Fixierung auf der Oberseite eines Werkstückplatzes
einer Werkzeugmaschine besitzen. An ihrer Oberseite ist ebenfalls ein randlich abgedichtetes
Saugfeld vorgesehen, das zum Saugspannen der Werkstücke dient. An diesen Saugspannern
sind in der Regel zwei Vakuumleitungen anschließbar, von denen die eine jeweils mit
dem oberen Saugfeld und die andere mit dem unteren Saugfeld verbunden wird. Die flexible
Anordnung der Saugspanner ermöglicht es, daß Werkstücke beliebiger Geometrien entlang
ihrer Kanten bearbeitet werden können und dabei die gesamte Werkstückspannvorrichtung
nicht beschädigt wird. Ferner ist das Werkstück rundum gut zugänglich.
Stand der Technik
[0004] In der Technik sind derartige Vakuumspannvorrichtungen für den Werkstückplatz einer
Werkzeugmaschine, insbesondere zum Bearbeiten von plattenförmigen Werkstücken aus
Holz oder holzartigen Werkstoffen, gut bekannt. Die Saugspanner werden dabei auf zueinander
parallelen, quer in Richtung einer der Bearbeitungsachsen, z.B. der X-Achse, verstellbaren
Balken in Richtung der Y-Achse positionierbar aufgesetzt. Mit Hilfe des unteren Saugfeldes
werden die Grundelemente auf dem Balken der Werkzeugmaschine befestigt. Die plattenförmigen
Werkstücke werden mit Hilfe des oberen Saugfelds an der oberen, zugänglichen Seite
des Saugspanners befestigt. Durch die zwei unabhängigen Saugfelder ist die Fixierung
der Grundelemente auf dem Balken und das Spannen der Werkstücke getrennt steuerbar.
[0005] In der deutschen Patentschrift DE 44 04 513 C1 ist eine solche Vakuumspannvorrichtung
beschrieben, bei der die Vakuumleitungen im Bereich der Werkstückauflage sicher und
störungsfrei angeordnet sind. Dazu sind in den Balken in Längsrichtung zwei Vakuumkanäle
angeordnet und jeder dieser Vakuumkanäle mit einer Längsreihe von Saugöffnungen an
der Oberseite des jeweiligen Balkens über Strömungsventile verbunden. Gegenüber anderen
Systemen, die zur Vakuumzufuhr flexible Schläuche verwenden, ist durch die in der
DE 44 04 413 C1 beschriebenen Konfiguration eine Spannvorrichtung für plattenförmige
Werkstücke geschaffen, die einen weitgehend störungsfreien Zugang zum Werkstück ermöglicht.
[0006] Zum Spannen von Leisten oder leistenähnlichen Bauteilen sind die bekannten Saugspanner
jedoch nicht geeignet, da sich das Werkstück aufgrund seiner Geometrie nicht sicher
mittels des oberen Saugfeldes auf den Saugspannern fixieren läßt. Leistenförmige Werkstücke
werden daher meist über Vorrichtungen an der Werkzeugmaschine befestigt, die die Zugänglichkeit
beeinträchtigende Teile, wie Hebel, Spindeln, Gestänge oder dergleichen, aufweisen.
Darstellung der Erfindung
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Spannen von Werkstücken
zu schaffen, die das sichere Spannen von leistenförmigen Werkstücken ermöglicht und
gleichzeitig eine sichere und störungsfreie Zugänglichkeit gewährleistet.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Spannen von Werkstücken mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Vorteile von positionierbaren Saugspannern
bei der Bearbeitung von leistenähnlichen Werkstücken nutzen zu können. Dazu wird in
das Grundelement, das auf seiner Unterseite ein unteres, randlich abgedichtetes Saugfeld
zur Fixierung auf der Oberseite eines Balkens oder auf dem Werkstückplatz einer Werkzeugmaschine
besitzt, eine Kolbenanordnung integriert. Diese Kolbenanordnung ist mit einer zum
Spannen von leistenähnlichen Werkstücken aus Holz, Kunststoffen, holzähnlichen Materialien
oder Leichtmetallen geeigneten Einrichtung ausgestattet. Die Kolbenanordnung ist so
gestaltet, daß ein Werkstück zwischen dem in Einbaulage oberen Ende der Kolbenanordnung
und der Oberseite des Grundelements gespannt werden kann.
[0010] Diese Kombination aus Vakuumspannvorrichtung und Vorrichtung zum Spannen von Leisten
bietet die Vorteile, die bei Vakuumspannvorrichtungen für plattenförmige Bauteile
bekannt sind, auch für leistenförmige Bauteile. So können die Saugspanner flexibel
an beliebigen Stellen der Werkstückauflage angeordnet werden, was eine gute Zugänglichkeit
an das Werkstück für spanende Bearbeitung, z.B. Fräsen, Sägen, Bohren, oder spanlose
Bearbeitung, z.B. Biegen, Anleimen oder dergleichen, ermöglicht. Die Spannvorrichtung
ist ferner schnell positionierbar und sicher gegen Verrutschen auf dem Werkstückplatz
einer Werkzeugmaschine anzubringen. Durch das Vorsehen einer Einrichtung zum Spannen
von Werkstücken mittels einer Kolbenanordnung, die ihrerseits in das Grundelement
integriert ist, können auch Werkstücke, die keine plattenähnhichen Geometrien aufweisen,
sicher gehalten werden.
[0011] Vorteilhafte Ausführungsformen sind durch die übrigen Ansprüche gekennzeichnet.
[0012] So hat die Vorrichtung zum Spannen von Werkstücken nach einer vorteilhaften Ausführungsform
eine Kolbenanordnung dergestalt, daß die in Einbaulage Unterseite der Kolbenanordnung
mit den Seitenwänden des Grundelementes und der Bodenwand des Grundelements einen
evakuierbaren Hohlraum bildet. Diese Ausführungsform besitzt den Vorteil, daß die
Kolbenanordnung durch Evakuieren des Hohlraums bewegbar ist. Zum Spannen des Werkstücks
zwischen der Oberseite des Grundelements und der Einrichtung zum Spannen des Werkstücks
wird somit kein weiterer Energieträger, wie Druckluft, Hydraulik oder ähnliches, benötigt.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Vakuumzuführung zur Evakuierung des
Hohlraums im Bodenbereich des Grundelements angebracht. Die Positionierung der Vakuumzuführung,
die z.B. aus Schläuchen besteht, nahe des Werkstückplatzes und in möglichst großem
Abstand zur Werkstückspannebene bewirkt eine weitgehend ungestörte Zugänglichkeit
an das Werkstück. Zudem ist eine Anbringung der Vakuumzuführung im Bodenbereich des
Grundelements in Konformität mit herkömmlichen Systemen zum Spannen von plattenförmigen
Werkstücken, was teure Umrüstungen des Werkstückplatzes vermeidet.
[0014] Vorzugsweise verläuft die Vakuumzuführung zur Evakuierung des Hohlraums durch die
Bodenwand des Grundelements. Eine Vakuumzufuhr durch die Bodenwand des Grundelements
und weiter durch entsprechend vorgesehene Vakuumkanäle in den Balken des Werkstückplatzes
vermeiden eine Beeinträchtigung der Zugänglichkeit zum Werkstück durch Vakuumschläuche
oder ähnliches vollständig. Die Späneabfuhr bei spanender Bearbeitung ist dadurch
ebenfalls nicht behindert. In der Technik bekannte Werkstückplätze mit Balken, die
Saugöffnungen und den Lufteinlaß hemmende oder absperrende Strömungsventile besitzen,
können ohne Umrüstung weiterverwendet werden.
[0015] Vorteilhafterweise besitzt die Vorrichtung zum Spannen von Werkstücken mindestens
zwei getrennt zuschaltbare Vakuumkreise. Sind zwei getrennt zuschaltbare Vakuumkreise
vorhanden, kann das Ansaugen und Befestigen des Saugspanners in einem ersten Schritt
geschehen und die Positionierung des Werkstücks auf der Vorrichtung ist unabhängig
von der Befestigung des Saugspanners und kann in einem getrennten Arbeitsschritt geschehen.
[0016] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist die Einrichtung zum Spannen von Werkstücken
auf dem Saugspanner eine Spannpratze. Spannpratzen sind in der Technik wohlbekannte
Einrichtungen, um Bauteile verschiedenster Geometrien sicher festzuhalten. Leistenförmige
Bauteile können durch Spannpratzen ebenfalls gut befestigt werden.
[0017] Bevorzugterweise ist die Spannpratze auf der Kolbenanordnung drehbar angebracht.
Dies dient wiederum einer größeren Flexibilität bei der Positionierung des Werkstücks.
[0018] Vorteilhafterweise ist die Spannpratze asymmetrisch ausgebildet. Somit kann abhängig
von der Geometrie des zu bearbeitenden Werkstücks der geeignetere Teil der Spannpratze
zum Spannen ausgewählt werden und der andere Teil unbenutzt bleiben bzw. es können
gleichzeitig zwei Werkstücke, auch unterschiedlicher Geometrie, gespannt werden.
[0019] Nach einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die Spannpratze zwei unterschiedlich
lange Spannschenkel. Durch die Verwendung zweier Spannschenkel sind zwei Werkstücke
gleichzeitig spannbar und bearbeitbar, wobei durch eine unterschiedliche Länge der
Spannschenkel erreicht wird, daß abhängig von der Geometrie des Werkstücks oder der
Werkstücke der jeweils geeignete Spannschenkel dem Werkstück zugeordnet werden kann
und somit das Werkstück sehr sicher gehalten wird.
[0020] Vorteilhafterweise ist die Spannpratze auf ihrer Unterseite mit einer elastischen
Beschichtung versehen. Diese Beschichtung verhindert ein Verrutschen des Werkstückes
und vermindert die Gefahr von Beschädigungen des Werkstücks durch harte Teile der
Spanneinrichtung.
[0021] Vorzugsweise umfaßt die Vorrichtung zum Spannen für Werkstücke eine Rückstellfeder
für die Kolbenanordnung. Durch eine Rückstellfeder für die Kolbenanordnung wird die
Spannvorrichtung, wenn der Vakuumkreis zur Bewegung der Kolbenanordnung nicht aktiv
ist, in einem geöffneten Zustand gehalten. Das bedeutet, daß Werkstücke problemlos
in die Spannvorrichtung eingelegt werden können bzw. aus ihr entnommen werden können.
[0022] Bevorzugterweise umfaßt die Vorrichtung zum Spannen von Werkstücken mindestens einen
Justieranschlag für das Werkstück. Ein solcher Justieranschlag bietet den Vorteil,
daß Werkstücke, die auf ihrer nicht zu bearbeitenden Seite beispielsweise gestuft
sind, leichter und fester angelegt werden können. Bevorzugterweise ist der Justieranschlag
für das Werkstück lösbar an der Vorrichtung zum Spannen von Werkstücken befestigt.
Dies ermöglicht es, daß abhängig von der Geometrie des zu bearbeitenden Werkstücks
ein geeigneter Justieranschlag ausgewählt und verwendet werden kann.
[0023] Nach einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Grundelement im wesentlichen aus
Kunststoff. Die Verwendung von Kunststoff für das Grundelement ermöglicht eine kostengünstige
Fertigung des Grundelements und bietet zudem den Vorteil, daß die Gefahr einer Beschädigung
der Werkzeugmaschine oder des Werkzeugs bei einer unbeabsichtigten Kollision mit dem
Grundelement weitaus geringer ist als bei härteren Materialien, wie beispielsweise
Stahl.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die Standfläche des Grundelements einen
oder mehrere Justieranschläge. Diese Justieranschläge dienen einer exakten Ausrichtung
des Grundelements. Bei Verwendung von solchen Justieranschlägen müssen nur die Justieranschläge
äußerst maßgenau gefertigt werden, um eine genaue Ausrichtung des Grundelements auf
der Werkzeugmaschine sicherzustellen. Dies bietet einen Preisvorteil gegenüber der
Justierung mittels größerer Bereiche der eigentlichen Bodenfläche des Grundelements,
die dann insgesamt paßgenau gefertigt sein muß.
[0025] Vorzugsweise besitzt das Grundelement in der dem Werkstück zugewandten Fläche eine
Belüftungsöffnung. Diese Belüftungsöffnung dient dem Druckausgleich bei der Evakuierung
des durch die Bodenwand, die Seitenwände des Grundelements und den Kolben begrenzten
Hohlraums. Durch Anbringung der Belüftungsöffnung auf der oberen Wand des Grundelements,
auf der in der Regel das Werkstück aufliegt, wird sichergestellt, daß Schmutz nur
in begrenztem Maß in das Innere des Grundelements eindringen und unter Umständen die
Funktionstüchtigkeit des Grundelements behindern kann.
[0026] Vorteilhafterweise ist am Grundelement eine Positionierhilfe für das Grundelement
angebracht. Diese Positionierhilfe erleichtert die Positionierung des Grundelements
auf dem Werkstückplatz einer Werkzeugmaschine.
[0027] Nach einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Kolbenanordnung aus einer Kolbenstange
und einer Kolbenplatte. Der Aufbau der Kolbenanordnung aus Kolbenstange und Kolbenplatte
läßt es zu, daß verschiedene Geometrien des Grundelements durch ein Anpassen der Form
der Kolbenplatte verwendet werden können. Die Kolbenstange kann als Anschlag für das
Werkstück verwendet werden und nimmt die eigentliche Spannvorrichtung auf. Schließlich
dient die Kolbenplatte der Abdichtung des durch Bodenplatte des Grundelements, Seitenwände
des Grundelements und Kolbenanordnung definierten Hohlraums, der zur Evakuierung geeignet
ist.
[0028] Vorteilhafterweise ist an der Außenseite der Kolbenplatte eine Dichtanordnung zur
Abdichtung gegenüber den Seitenwänden des Grundelements angebracht. Die Dichtanordnung
ist so ausgebildet, daß sie einerseits ein Gleiten der Kolbenanordnung entlang des
Grundelements erlaubt, andererseits für eine zuverlässige Abdichtung des evakuierbaren
Hohlraums sorgt. Das Verwenden einer herkömmlichen Dichtanordnung, wie z.B. eines
O-Rings, ermöglicht eine gegenüber einer Abdichtung durch beispielsweise gute Toleranzhaltigkeit
vergleichsweise kostengünstige Abdichtung des Hohlraums.
[0029] Bevorzugterweise umfaßt die Vorrichtung zum Spannen von Werkstücken ein Führungselement
für die Kolbenstange. Durch ein Führungselement wird die Gefahr eines Verkantens oder
Verdrehens der Kolbenstange gemindert und ein einseitiges Einspannen eines Werkstücks
in die Anordnung ermöglicht. Ferner kann die Führung der Kolbenstange der Aufnahme
der Rückstellfeder für die Kolbenanordnung dienen.
[0030] Vorteilhafterweise ist das Führungselement für die Kolbenstange im evakuierbaren
Hohlraum des Grundelements befestigt. Dies bietet den Vorteil einer kompakten Bauweise
der Anordnung und zudem eine möglichst geringen Beeinträchtigung der Zugänglichkeit
an das zu bearbeitende Werkstück.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0031] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben,
in denen:
- Fig. 1.
- ein Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Spannen von Werkstücken ist;
- Fig. 2
- ein Schnitt durch die Vorrichtung zum Spannen von Werkstücken in einer zweiten Ausführungsform
ist; und
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung zum Spannen von Werkstücken ist.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0032] In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform der Vorrichtung zum Spannen von Werkstücken
50 dargestellt, wobei zwei verschiedene Werkstücke 33, 34 gespannt sind.
[0033] Die Vorrichtung umfaßt ein Grundelement 10, das über eine Bodenwand 17 auf der Aufstellfläche
32 auf dem Werkstückplatz angebracht werden kann. Die Befestigung des Grundelements
10 auf dem Werkstückplatz einer Werkzeugmaschine zur spanenden oder spanlosen Bearbeitung
von Werkstücken, z.B. Bohren, Fräsen, Sägen oder Kleben und Biegen, geschieht bei
der dargestellten Ausführungsform des Grundelements über eine Reihe von Saugöffnungen
an der Oberseite eines Balkens auf dem Werkstückplatz einer Werkzeugmaschine, die
mit den Vakuumvorrichtungen 31 im Bodenbereich des Grundelements wechselwirken. Die
Vakuumzufuhr 19 zu den Saugöffnungen im Werkstückplatz, die einem ersten Vakuumkreis
entspricht, ist schematisch dargestellt. Dieses Grundelement kann in einer anderen
(nicht dargestellten) Ausführungsform statt direkt über Saugöffnungen mit Ventilen
auf den Balken der Werkzeugmaschine evakuierbar zu sein, auch über seitlich angebrachte
Schläuche evakuiert werden. Allerdings entsteht dann durch die Schläuche eine gewisse
Beeinträchtigung der Zugänglichkeit zum Werkstück.
[0034] An das Grundelement 10 ist in der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform eine Positionierhilfe
28 angebracht. Diese Positionierhilfe dient dazu, das Grundelement auf dafür vorgesehenem
Balken des Werkstückplatzes einer Werkzeugmaschine in X-, Y-Ebene ausrichten zu können.
Dieser Vorgang kann entweder von Hand vorgenommen werden oder unter Zuhilfenahme von
Robotern. Das Grundelement 10 wird mittels der Justieranschläge 27 auf dem Werkstückplatz
der Werkzeugmaschine gegenüber der Waagerechten ausgerichtet.
[0035] In dieses Grundelement 10, das in der Fachsprache mit Saugspanner oder Blocksauger
bezeichnet wird, ist eine Kolbenanordnung 13 integriert. Die Kolbenanordnung 13 besteht
aus einer Kolbenstange 14 und einer Kolbenplatte 15. Die Kolbenstange 14 ist durch
eine Öffnung in der in Einbaulage Oberseite des Grundelements geführt. Die Kolbenplatte
15 ist so gestaltet, daß sie im wesentlichen der Geometrie der Bodenfläche des Grundelements
10 entspricht und somit eine Art Zwischenwand zwischen Bodenwand des Grundelements
10 und oberer Wand des Grundelements 10 schafft. Um einen evakuierbaren Hohlraum 11
zu bilden, ist an der Seitenfläche der Kolbenplatte 15 umlaufend eine Dichteinrichtung
30 angebracht. Die Dichteinrichtung 30 kann beispielsweise eine Gummidichtung, wie
ein O-Ring, sein. Es kann selbstverständlich auch jede andere in der Technik übliche
Dichtung verwendet werden, die gleichzeitig ein Gleiten der Kolbenplatte 15 entlang
der Seitenwand des Grundelements 10 ermöglicht.
[0036] Zur genaueren Führung der Kolbenstange 14 ist im Inneren des Grundelements 10 eine
Führung 12 für die Kolbenanordnung 13 vorgesehen. Das Anbringen einer Führung für
die Kolbeneinrichtung 13 im Inneren des Grundelements 10 bewirkt, daß der Raum zwischen
Grundelement 10 und Oberseite der Kolbenstange 14 nicht durch zusätzliche Führungselemente
beeinträchtigt wird. Dadurch vereinfacht sich das Einspannen des Werkstücks in die
Vorrichtung und eine Zugänglichkeit zum Werkstück wird nicht durch die Führungsvorrichtung
beschränkt.
[0037] In der Führungsvorrichtung 12 für die Kolbeneinrichtung 13 ist eine Rückstellfeder
25 angebracht. Diese Rückstellfeder 25 wirkt so, daß die Kolbenanordnung 13 von der
Rückstellfeder in einer Lage gehalten wird, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der
Abstand zwischen Oberseite der Kolbeneinrichtung 13 und Oberseite des Grundelements
10 größer als ein zu bearbeitendes Werkstück 33, 34 ist.
[0038] An der Oberseite der Kolbenanordnung 13 ist mit einem Befestigungselement 16, das
beispielsweise eine herkömmliche Schraube sein kann, eine Spannpratze 20 befestigt.
Das Befestigungselement 16 ist vorteilhafterweise so gestaltet, daß die Spannpratze
20 in jeder beliebigen Winkelstellung fixiert werden kann und somit äußerst flexibel
hinsichtlich des Spannens des Werkstücks ist. Um Werkstücke sicher spannen zu können,
besitzt die Spannpratze vorzugsweise an ihrer Unterseite eine elastische Beschichtung
21. Diese elastische Beschichtung dient dazu, ein Rutschen des Werkstücks 33, 34 weitgehend
auszuschließen und zudem das Werkstück gegen Beschädigungen durch die Spannpratze
zu schützen.
[0039] Die in Fig. 1 dargestellte Spannpratze ist asymmetrisch ausgebildet und besitzt einen
kürzeren Spannschenkel 22 und einen längeren Spannschenkel 23. Diese Bauweise erhöht
die Flexibilität hinsichtlich der Konfiguration und Geometrie der Werkstücke 33, 34.
[0040] Um die Anlage der Werkstücke 33, 34 zu erleichtern, umfaßt die Vorrichtung ferner
einen oder mehrere Justieranschläge für das Werkstück oder die Werkstücke. Dieser
Justieranschlag 29 ist nicht fest mit dem Grundelement 10 oder der Kolbeneinrichtung
13 verbunden. Das ermöglicht einen einfachen Austausch des Justieranschlags 29 abhängig
von der Geometrie des Werkstücks 33.
[0041] Weiterhin ist in der Bodenwand des Grundelements 10 eine Einrichtung zur Vakuumzufuhr
24 vorgesehen. In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist diese
Vakuumzufuhr 24 mit einer aus einem Schlauch bestehenden Vakuumleitung 18 verbunden,
die wiederum die Verbindung zu einem zweiten Vakuumkreis der Werkzeugmaschine herstellt.
Über diese kann der Hohlraum 11 evakuiert werden.
[0042] Weiterhin umfaßt das Grundelement 10 eine Belüftungsöffnung 26. Bei einer Kolbenbewegung
in Einbaulage nach unten kann durch die Belüftungsöffnung 26 Luft in den durch die
Oberseite der Kolbenplatte 15, die Seitenwände des Grundelements 10 und die obere
Wand des Grundelements 10 gebildeten Hohlraum einströmen und somit für einen Druckausgleich
bei der Kolbenbewegung sorgen.
[0043] In Fig. 2 ist eine ähnliche Vorrichtung zum Spannen von Werkstücken wie in Fig. 1
dargestellt. Die Vakuumzufuhr zu dem durch Bodenwand und Seitenwände des Grundelements
10 sowie Kolbenplatte 15 definierten Hohlraum ist jedoch so gestaltet, daß sie durch
die Bodenwand des Grundelements 10 hindurch verläuft und an der Aufstellfläche 32
des Grundelements 10 mit Saugöffnungen an der Oberseite eines Balkens auf dem Werkstückplatz
einer Werkzeugmaschine wechselwirkt, und so die Verbindung zwischen Vakuumzuführung
18 und evakuierbarem Hohlraum 11 hergestellt wird. Dadurch entfallen Schläuche auf
dem Werkstücktisch komplett.
[0044] In Fig. 3 ist eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Spannen von Werkstücken, wie
sie in den Fig. 1 oder 2 gezeigt ist, dargestellt. Die Spannpratze 20 ist in jeder
beliebigen Winkelstellung durch das Befestigungselement 16, etwa eine Schraube, justierbar.
Das ermöglicht eine große Flexibilität bei der Einspannung eines Werkstücks.
[0045] Anhand von Fig. 1 sei im folgenden kurz die Wirkungsweise der Vorrichtung zum Spannen
von Werkstücken beschrieben. Der Saugspanner, der im wesentlichen dem Grundelement
10 entspricht, wird auf einen dafür vorgesehenen Platz auf einem Balken eines Werkstückplatzes
einer Werkzeugmaschine gestellt wird mit Hilfe der Justiereinrichtungen 27, 28 ausgerichtet.
Anschließend wird ein erster Vakuumkreis aktiviert, so daß das Grundelement 10 durch
die Vakuumräume 31 und die Vakuumzuführung 19 auf dem Werkstückplatz der Werkzeugmaschine
fixiert wird. Die genaue Positionierung des Grundelements 10 in der X-, Y-Ebene geschieht
zuvor über die Positionierhilfe 28.
[0046] In der Regel werden mehrere solche Grundelemente auf dem Werkstückplatz einer Werkzeugmaschine
aufgestellt. Anschließend daran wird das oder werden die Werkstücke in den durch die
Rückstellfeder 25 offen gehaltenen Bereich zwischen Spannpratze 20 und Oberseite des
Grundelements 10 eingelegt, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme eines Justieranschlags
29. Die Spannpratze 20 kann dabei durch Drehen in eine Lage gebracht werden, die eine
entsprechend der gewünschten Bearbeitung zufriedenstelltende Zugänglichkeit zum Werkstück
ermöglicht.
[0047] Durch Zuschalten des zweiten Vakuumkreises wird über eine Vakuumzufuhr 18, 24 ein
zweiter Vakuumkreis aktiviert, so daß der durch die untere Wand des Grundelements,
die Seitenwände des Grundelements 10 und die Kolbenplatte 15 gebildete Hohlraum evakuiert
wird. Dies führt dazu, daß die Kolbenanordnung 13 in Einbaulage nach unten bewegt
wird, gegen Verkanten oder Verdrehen geführt vom Führungselement 12. Dadurch wird
das Werkstück oder werden die Werkstücke 33, 34 zwischen Spannpratze 20 und Oberseite
des Grundelements 10 gespannt und können bearbeitet werden. Solange das Vakuum im
evakuierten Raum 11 sichergestellt ist, ist ein unbeabsichtigtes Lösen des Werkstücks,
das auch ein leistenförmiges Werkstück sein kann, ausgeschlossen.
[0048] Zum Lösen des Werkstücks wird das Vakuum im evakuierten Hohlraum 11 über die Zufuhreinrichtungen
18, 24 deaktiviert, die Federkraft der Rückstellfeder 25 kann somit die Kolbeneinrichtung
13 sowie die Spannpratze 20 nach oben drücken und das Werkstück kann aus der Vorrichtung
entnommen werden.
[0049] Der wesentliche Aspekt der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Spannen von Werkstücken
liegt darin, daß auch leistenförmige Bauteile gespannt werden können, und trotzdem
die Vorteile des Spannens von Werkstücken mittels Saugspannern erhalten bleiben, insbesondere
die gute Zugänglichkeit zum Werkstück. Darüber hinaus sind keine ortsabhängigen Energiezuführleitungen,
etwa für Druckluft oder Hydraulik, nötig, sondern die zum Spannen von plattenförmigen
Werkstücken bereits vielfach eingesetzten Vakuumvorrichtungen können auch bei der
Bearbeitung von leistenähnlichen Bauteilen verwendet werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist das System komplett schlauchlos und dadurch sehr flexibel. Die
bei spanender Bearbeitung anfallenden Späne können sich zudem nicht in den Schläuchen
zur Zufuhr an die Evakuiereinheiten verfangen. Schließlich bietet das System eine
hohe Sicherheit hinsichtlich der Befestigung der Werkstücke, da eine Vakuumabfrage
etwaige Störungen einfach und zuverlässig feststellen kann. Dies wiederum reduziert
die Unfallgefahr.
1. Vorrichtung zum Spannen von Werkstücken (50) für spanende oder spanlose Bearbeitung,
umfassend: ein Grundelement (10), das durch eine Vakuumspannvorrichtung (19) auf einer
Arbeitsfläche befestigbar ist;
dadurch gekennzeichnet, dass
- im Grundelement (10) eine Kolbenanordnung angebracht ist, derart dass ein Element
der Kolbenanordnung (13) in Einbaulage über die Oberseite des Grundelements (10) in
ausgefahrenem Zustand der Kolbenanordnung (13) vorsteht; und
- an dem im ausgefahrenen Zustand der Kolbenanordnung (13) über die Oberseite des
Grundelements (10) vorstehenden Element der Kolbenanordnung (13) eine Einrichtung
zum Spannen von Werkstücken angebracht ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die in Einbaulage Unterseite der Kolbenanordnung (13) mit den Seitenwänden des Grundelements
(10) und der Bodenwand (17) des Grundelements (10) einen evakuierbaren Hohlraum (11)
bildet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Vakuumzuführung (18) zur Evakuierung des Hohlraums (11) im Bodenbereich des Grundelements
(10) angebracht ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vakuumzuführung (18) durch die Bodenwand (17) des Grundelements (10) verläuft.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend
mindestens zwei getrennt zuschaltbare Vakuumkreise.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einrichtung zum Spannen von Werkstücken eine Spannpratze (20) ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Spannpratze (20) drehbar auf der Kolbenanordnung (13) angebracht ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Spannpratze (20) asymmetrisch ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Spannpratze (20) zwei unterschiedlich lange Spannschenkel (22,23) besitzt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannpratze (20) auf der Unterseite mit einer elastischen Beschichtung (21)
versehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend
eine Rückstellfeder (25) für die Kolbenanordnung (13).
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend
mindestens einen Justieranschlag (29) für das Werkstück.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Justieranschlag lösbar auf der Vorrichtung angebracht ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Grundelement (10) im Wesentlichen aus Kunststoff ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Grundelement (10) eine Standfläche (17) mit mindestens einem Justieranschlag (27)
besitzt.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der dem Werkstück zugewandten Fläche des Grundelements (10) eine Belüftungsöffnung
(26) vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
am Grundelement (10) eine Positionierhilfe (28) für das Grundelement angebracht ist.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kolbenanordnung (13) aus einer Kolbenstange (14) und einer Kolbenplatte (15) besteht.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Aussenseite der Kolbenplatte eine Dichtanordnung (30) angebracht ist.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend
ein Führungselement (12) für die Kolbenstange (14).
21. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Führungselement im evakuierbaren Hohlraum (11) befestigt ist.