[0001] Die Erfindung betrifft eine Spulstelle einer automatischen Spulmaschine, die eine
Spleißeinrichtung zur Verbindung der Fadenenden nach einer Fadenunterbrechung besitzt,
und bei der Flüssigkeit, insbesondere Wasser, in die Spleißverbindung eingebracht
wird.
[0002] Mit Druckluft-Fadenspleißeinrichtungen werden zwei oder gegebenenfalls mehrere Fadenenden
miteinander verbunden, wobei die Fadenenden aufgelockert und die aufgelockerten Spinnfasern
beider Fadenenden mittels eines oder mehrerer Druckluftstöße miteinander verspleißt
werden können. Durch wechselseitiges Verwirren, Verhaken, Verwirbeln sowie Umwinden
der Fasern der Fadenenden entsteht eine zugfeste Verbindung. Bei besonders dünnen
Fäden oder bei Fäden mit besonderer Faserstruktur reicht die Haftung der Fasern untereinander
unter Umständen nicht aus. Zur Verbesserung des Verbindungsvorganges, der Haltbarkeit
oder des Aussehens der Spleißstelle wird bei aus bestimmten Spinnfasern, zum Beispiel
Leinfasern, bestehenden Fäden der Spleißluft eine dosierte Flüssigkeitsmenge zugegeben
und ein sogenannter Naßspleiß erzeugt. Naßspleiße werden außer bei Garnen aus Leinfasern
auch bei Garnen aus anderen pflanzlichen Naturfasern wie Baumwollzwirnen oder Denim-Garnen
eingesetzt.
[0003] In einer aus der DE 33 37 895 C2 bekannten Fadenspleißvorrichtung reichert zum Beispiel
eine Injektionseinrichtung beim Spleißen die Spleißluft mit Wasser an. Dabei muß eine
kleine Flüssigkeitsmenge ganz genau dosiert, zerstäubt und zusammen mit der ebenfalls
dosierten Spleißluft der Spleißkammer zugeführt werden.
[0004] Ein bevorzugter Einsatzfall für Spleißeinrichtungen sind beispielsweise Spulstellen
von Spulmaschinen, wie sie in der DE 196 50 879 A1 offenbart sind.
[0005] In einer weiteren Ausführungsform einer Naßspleißeinrichtung, wie sie die DE 33 23
982 C2 zeigt, mündet eine Befeuchtungsleitung in die zur Spleißkammer führende Druckluftleitung.
Dabei wird die Feuchtigkeitsmenge dosiert in Abhängigkeit von der Zeitdauer des Druckluftstoßes
eingebracht.
[0006] Die Einführung neuer Garntechnologien, inbesondere im Bereich des Kompaktspinnens,
erhöht die Anforderungen an Naßspleißeinrichtungen wesentlich im Vergleich zu den
Anforderungen, wie sie an die Verbindungstechnik bei Garnen für die Leinenherstellung
gestellt werden.
[0007] Auch spielt der Grad der allgemeinen Verschmutzung der Spulstelle durch vom Naßspleiß
abgegebene Feuchtigkeit während des Spulprozesses eine zunehmend größere Rolle. Es
ist daher erwünscht, die Spleißwassermenge klein halten zu können. Die Wassermenge
kann mittels Einrichtungen und Verfahren, wie sie zum Beispiel in der bereits erwähnten
DE 33 37 895 C2 beschrieben sind, dosiert aufgebracht werden.
[0008] Mit jeder Reduzierung der eingestellten Dosis der Wassermenge sinkt jedoch auch die
Sicherheit, daß die Spleißverbindung ausreichend Wasser für die erforderliche Festigkeit
des Naßspleißes und damit des Garns erhält. Wird für die Dosierung eine Wassermenge
gewählt, die, wie üblich, deutlich über der für eine ausreichende Festigkeit des Garns
erforderlichen Wassermenge liegt, wird eine Behinderung beim Einbringen des Wassers,
zum Beispiel durch Verschmutzung der Zuführleitung, zwar eine Unterschreitung der
Soll-Spleißwassermenge verursachen. Trotzdem wird immer noch genügend Feuchtigkeit
in die Spleißverbindung eingebracht, um die erforderliche Festigkeit des Garns zu
erreichen. Würde die Dosis der in die Spleißverbindung eingebrachten Soll-Spleißwassermenge
so stark reduziert, daß die Feuchtigkeit der Spleißverbindung gerade noch ausreicht,
um die erforderliche Festigkeit zu erzeugen, wird schon durch eine geringe Behinderung
in der Zuführung des Wassers, die eine merkliche Senkung des Feuchtigkeitsgehaltes
der Spleißverbindung nach sich zieht, die tatsächlich aufgebrachte Wassermenge nicht
mehr ausreichend sein. Die Festigkeit der Spleißverbindung und damit die Haltbarkeit
des Garns würde in diesem Fall ungenügend werden. Dies führt zu Fadenbrüchen, Störungen
in weiteren Prozeßabläufen oder auch zu Qualitätsminderungen des fertigen Garns. Um
diese Nachteile zu vermeiden, wird die Dosis der aufzubringenden Feuchtigkeitsmenge
nach den bekannten Verfahren und Vorrichtungen zwar relativ klein gehalten, sie wird
jedoch aus Sicherheitsgründen so reichlich bemessen, daß sie die für eine ausreichende
Festigkeit des Naßspleißes erforderliche Feuchtigkeitsmenge ganz erheblich übertrifft.
Ein Ausschöpfen noch vorhandener Spielräume für Senkungen der aufzubringenden Feuchtigkeitsmenge
erfolgt aus den vorerwähnten Sicherheitsbedenken nicht.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile zu mindern oder zu beseitigen
und eine ausreichende feuchtigkeitsabhängige Festigkeit von Spleißverbindungen auch
beim Reduzieren der jeweils aufzubringenden Feuchtigkeitsmenge zu sichern.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Spulstelle mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Beim Betreiben einer Naßspleißeinrichtung mit nachgeordnetem Garnreiniger steht der
Verwendung eines kapazitiven Sensors, wie er zum Beispiel aus der US 3106762 bekannt
ist, entgegen, daß bereits kleinste Mengen Feuchtigkeit aus Naßspleißverbindungen,
die sich im Bereich des kapazitiven Sensors ablegen, zu signifikanten Verfälschungen
des Garnreinigungsergebnisses führen. Entsprechendes gilt für den Einsatz von kombinierten
kapazitiven/optischen Sensoren, wie sie zum Beispiel aus der EP 0 401 600 A2 bekannt
sind. Bleibt ein Wassertropfen an einem Sensor hängen, kommt es zu Fehlmessungen oder
der Sensor beziehungsweise der Meßkopf kann falsch abgeglichen werden. Anschließend
kann ein Garnnummernalarm beim Eintrocknen des Tropfens auftreten. Dies stört die
Produktion und die Garnqualitätsüberwachung. Obwohl die Feuchtigkeitsmenge in einem
Naßspleiß relativ klein gehalten ist, verändern sich die kapazitiven Meßwerte des
Fadens durch diese eingebrachte Feuchtigkeitsmenge erheblich und würden eine fortlaufende
Qualitätsüberwachung nachteilig beeinflussen beziehungsweise verfälschen. Das führt
dazu, daß an Spulstellen mit Naßspleißeinrichtungen üblicherweise nur optische Sensoren
eingesetzt werden. Der Einsatz von lediglich optischen Sensoren in Reinigern schränkt
jedoch die Messmöglichkeiten und damit die Zahl meßbarer Garnparameter sowie die Sicherheit
der Messergebnisse, wie sie durch gleichzeitige Auswertung kapazitiver und optischer
Meßwerte erzielbar ist, beträchtlich ein.
[0013] Die Erfindung überwindet sowohl das Vorurteil, daß kapazitive Sensoren an Fäden mit
angefeuchteten Spleißverbindungen vermieden werden sollten, wie auch das Vorurteil,
daß das Anstreben einer geringstmöglichen Wassermenge zwangsläufig zu Einbußen in
der Sicherung der Garnqualität führt.
[0014] Gemäß der Erfindung ist in der Spulstelle stromab zur Spleißeinrichtung ein kapazitiver
Sensor angeordnet, mit dem eine Veränderung des Dielektrikums beim Passieren der angefeuchteten
Spleißverbindung detektierbar ist. Der Sensor ist mit einer Auswerteeinheit gekoppelt,
die bei Unterschreiten eines vorgebbaren Schwellwertes der Veränderung ein Signal
erzeugt. Das erzeugte Signal dient vorzugsweise als Fehlersignal. Über ein Anzeigemittel
kann vorteilhaft eine Fehlermeldung angezeigt werden. In einer bevorzugten Ausführung
ist im Fadenlauf ein Reiniger angeordnet, und das erzeugte Signal löst einen Reinigerschnitt
aus. Mit einer derartigen Ausbildung der Spulstelle kann eine unzureichende Spleißverbindung
beseitigt und durch eine einwandfreie Spleißverbindung ersetzt werden.
[0015] Auf diese Weise werden Spleißverbindungen, die nicht oder nicht ausreichend angefeuchtet
sind, sicher erkannt. Die Verschmutzungsgefahr von Bauteilen der Spulstelle und der
Verbrauch an Spleißflüssigkeit wird durch die Reduzierung der aufzubringenden Dosis
der Flüssigkeitsmenge gesenkt. Die Beeinflussung oder die Verfälschung von Meßwerten
beziehungsweise der laufenden Qualitätsüberwachung aufgrund verschmutzter Sensoren
kann vermieden werden.
[0016] Ist ein Datenspeicher zur Speicherung der erzeugten Signale vorhanden und werden
die erzeugten Signale zur Überwachung der Funktionsfähigkeit der Spleißeinrichtung
herangezogen, kann zusätzlich zur Behebung von Qualitätsmängeln, die durch nicht ausreichend
angefeuchtete Spleißverbindungen hervorgerufen werden, auch ein Mangel in der Funktion
der Spleißvorrichtung erkannt und behoben werden. Vorzugsweise werden Kriterien für
mangelnde Funktionsfähigkeit der Spleißeinrichtung bestimmt und gespeichert. Es werden
die erzeugten Signale mit den Kriterien verglichen und bei Erfüllung der Kriterien
ein Störungssignal erzeugt.
[0017] Vorteilhaft sind Mittel zur Reinigung von Bauteilen der Spleißeinrichtung vorhanden,
und bei Vorliegen eines Störungssignals wird eine Bauteilreinigung sowie eine anschließende
Wiederholung der Spleißverbindung aktiviert. Mit dem Abschalten der Spulstelle bei
Vorliegen eines Störungssignals wird die Erzeugung weiterer fehlerhafter Spleißverbindungen
vermieden.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Dielektrikum beim Passieren der Spleißverbindung
gezielt nur im Bereich der Spleißverbindung detektiert und geht nicht in eine durchlaufende
Massebestimmung des Fadens ein. Auf diese Weise werden fehlerhafte Auswertungen insbesondere
bezüglich der Masse des Fadens vermieden. Vorzugsweise ist zusätzlich zum kapazitiven
Sensor ein optischer Sensor vorhanden. Der kapazitive Sensor nimmt vorteilhaft auch
außerhalb des Bereiches der Spleißverbindungen Messungen am Faden vor.
[0019] Mit dem Einsatz eines optischen Sensors zusätzlich zum kapazitiven Sensor ist die
Bestimmung der Dichte des Fadens und somit weiterer Garnparameter durchführbar. In
einer Kombination von optischem Sensor und kapazitivem Sensor kann ein Sensor die
alleinige fortlaufende Fadenprüfung ausführen, wenn der andere Sensor vorübergehend
zu anderen Zwecken eingesetzt wird.
[0020] Damit werden die Einsatzmöglichkeiten der Meßeinrichtung, die Zahl der meßbaren Garnparameter
sowie die Sicherheit der Messungen erheblich erhöht. Einer weiteren Sicherung der
Garnqualität dienen vorteilhaft Mittel zur Erfassung statistischer Daten über die
Gesamt-Spulenqualität sowie ein Monitoring-System zur Anzeige der Ergebnisse.
[0021] Verschmutzungen der Sensoren oder der Spulstelle allgemein durch von der Spleißverbindung
abgegebene Feuchtigkeit können vermieden werden, wenn die in die Spleißverbindung
eingebrachte Flüssigkeitsmenge unter 0,15 ml, insbesondere unter 0,1 ml, liegt. Der
Schwellwert ist kleiner als die Sollmenge. Die Differenz von Sollmenge und Schwellwert
muß mindestens der für eine ausreichenden Festigkeit der Spleißverbindung erforderlichen
Wassermenge entsprechen.
[0022] Die Erfindung erlaubt auf einfache Weise, die sich durch eine Reduzierung der in
die Spleißverbindung einzubringenden Feuchtigkeitsmenge ergebenden Vorteile einer
geringen Feuchtigkeitsmenge beziehungsweise die Minderung von Nachteilen durch eine
zu reichliche Feuchtigkeitsmenge in der Spleißverbindung zu nutzen, ohne die Sicherheit
zu gefährden, eine ausreichende Haltbarkeit des Fadens und eine gewünschte Garnqualität
zu erzielen.
[0023] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den Darstellungen der Figuren entnehmbar.
[0024] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spulstelle,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Meßergebnisses, durch das die Wassermenge im Naßspleiß
angezeigt wird,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Meßergebnisses, durch das eine nicht ausreichende
Wassermenge im Naßspleiß angezeigt wird,
- Fig. 4
- eine weitere schematische Darstellung eines Meßergebnisses, durch das eine zu große
Wassermenge im Naßspleiß angezeigt wird.
[0025] In der in Figur 1 dargestellten Spulstelle wird ein Faden 1 von einem Spinnkops 2
abgezogen und auf eine Kreuzspule 3 gewickelt. Der laufende Faden 1 passiert dabei
zunächst einen Ballonbegrenzer 4 und eine Fadenspanneinrichtung 5. Anschließend durchläuft
der Faden 1 eine Fadenschneideinrichtung 6, eine Spleißeinrichtung 7, einen Reiniger
8 und eine Führungsöse 9. Die Antriebstrommel 10 treibt die Kreuzspule 3 während des
Spulvorganges über Reibschluß an. Ein Motor 11 erteilt der Antriebstrommel 10 die
Drehbewegung. Der Reiniger 8 weist einen kapazitiven Sensor 13 auf und ist über eine
Leitung 14 mit der Auswerteeinrichtung 12 verbunden. In dem in der Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel ist ein Datenspeicher in die Auswerteeinrichtung 12 integriert.
Die Steuereinrichtung 15 ist über die Leitung 16 mit dem Motor 11, über die Leitung
17 mit der Auswerteeinrichtung 12 und damit über die Auswerteeinrichtung 12 mit dem
Reiniger 8, über die Leitung 18 mit der Spleißeinrichtung 7, über die Leitung 19 mit
einer Stellvorrichtung 20 und über die Leitung 21 mit der Fadenschneideinrichtung
6 verbunden. Über die Leitung 22 ist die Steuereinrichtung mit einer Datenverarbeitungsanlage
23 verbunden, die Mittel zur Erfassung statistischer Daten über die Gesamt-Spulenqualität
sowie ein Monitoring-System zur Anzeige der Ergebnisse aufweist. Die Leitung 28 dient
dem Datentransfer mit weiteren Einrichtungen zur Steuerung, Datenspeicherung oder
Auswertung und der Ansteuerung von weiteren Elementen der Spulstelle beziehungsweise
der Spulmaschine.
[0026] Weitere Einzelheiten, beispielsweise des Antriebs oder der Steuerung, die aus Vereinfachungsgründen
und der besseren Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellt sind, gehen aus dem in
der DE 196 50 879 A1 oder anderen oben angeführten Druckschriften offenbarten Stand
der Technik hervor.
[0027] Eine von der Spleißeinrichtung 7 erzeugte Spleißverbindung 24 ist mit einer genau
dosierten kleinen Flüssigkeitsmenge beaufschlagt und durchläuft anschließend den kapazitiven
Sensor 13 des Reinigers 8. Der durch Feuchtigkeit in der Spleißverbindung 24 erzeugte
Meßwert ist trotz der kleinen Menge an Flüssigkeit immer noch wesentlich größer als
der durch die Masse des Fadens 1 erzeugte Meßwert. Mittels einer an sich bekannten
Längenmessung des auf die Kreuzspule 3 aufgewickelten Fadens 1 wird der Zeitpunkt
des Durchgangs der Spleißverbindung 24 durch den Sensor 13 vorbestimmt und eine zielgerichtete
Messung des Dielektrikums in einem die Spleißverbindung 24 umfassenden vorbestimmten
Abschnitt 29 des Fadens 1 durchgeführt. Dabei wird zunächst die Fadenmasse außerhalb
der Spleißverbindung 24, dann die Gesamtmasse der Spleißverbindung 24 selbst und die
an die Spleißverbindung 24 anschließende Fadenmasse kapazitiv gemessen. Die Feuchtigkeit
in der Speißverbindung 24 führt dabei zu einem deutlichen Ansteigen und Wiederabfallen
des Meßwertes.
[0028] Die Figur 2 zeigt die Meßwerte als Kurvenverlauf über einer Zeitachser dargestellt.
Zu Beginn des Abschnitts 29 des Fadens 1 am mit dem Bezugszeichen 30 gekennzeichneten
Punkt verläuft die Kurve 35 auf einem niedrigen, durch die Fadenmasse außerhalb der
Spleißverbindung 24 erzeugten Niveau mit dem Meßwert D
M 31. Die Kurve 35 überschreitet den Schwellwert D
SW 32 und erreicht ihr Maximum mit dem Meßwert D
max 34, wobei die durch den Meßwert D
max 34 repräsentierte Feuchtigkeitsmenge etwas über dem Sollwert D
Soll 33 für die einzubringende Feuchtigkeitsmenge liegt. Der Meßwert D
max 34 kann zum Beispiel das 40-fache des Wertes D
M 31 betragen. Am Ende des Abschnittes 29 am mit dem Bezugszeichen 36 gekennzeichneten
Punkt ist die Kurve 35 wieder auf den Meßwert D
M 31 abgefallen. Dabei ist die für eine ausreichende Feuchtigkeitsmenge geltende Bedingung

erfüllt. Es wird kein Fehlersignal erzeugt.
[0029] Die Auswertung kann alternativ auch derart durchgeführt werden, daß die von der Kurve
35 und dem Wert D
M 31 eingeschlossene in der Figur 2 schraffiert dargestellte Fläche 40 als Maß für
die durch den Feuchtigkeitsgehalt der Spleißverbindung 24 aufgetretene Veränderung
zugrunde gelegt und mit einem entsprechenden Schwellwert verglichen wird. Auch in
diesem Fall wird bei Unterschreiten des entsprechenden Schwellwertes ein Signal ausgelöst.
[0030] Figur 3 zeigt eine durch die Feuchtigkeitsmenge in der Spleißverbindung 24 hervorgerufene
Veränderung, deren Wert D
T 37 den Sollwert D
Soll 33 nicht erreicht und auch den vorgegebenen Schwellwert D
SW 32 unterschreitet. Damit ist

und die für eine ausreichende Feuchtigkeitsmenge geltende Bedingung

nicht erfüllt. Durch die Unterschreitung des Schwellwertes D
SW 32 wird ein Signal erzeugt. Das erzeugte Signal dient als Fehlersignal und kann über
ein Anzeigemittel, zum Beispiel über den Monitor der Datenverarbeitungsanlage 23,
als Fehlermeldung angezeigt werden.
[0031] Gleichzeitig oder alternativ wird aufgrund des erzeugten Signals über die Steuereinrichtung
15 die Fadenschneideinrichtung 6 angesteuert und ein Reinigerschnitt ausgelöst. Anschließend
wird zwischen den Fadenenden erneut eine Spleißverbindung 24 hergestellt, die ebenfalls
den Sensor 13 durchläuft und überprüft wird. Treten zwei oder mehrere aufeinander
folgende Wiederholungen des Spleißvorganges auf, wird aus dem Erreichen einer vorbestimmten
Zahl von Wiederholungen auf mangelnde Funktionsfähigkeit der Spleißeinrichtung 7 geschlossen.
[0032] Das Unterschreiten des Schwellwertes der Veränderung kann eines der Kriterien für
mangelnde Funktionsfähigkeit sein. Ein anderes Kriterium kann durch Überschreiten
eines weiteren Schwellwertes bestimmt sein. In diesem Fall ist die Wassermenge zu
groß, und es besteht erhöhte Verschmutzungsgefahr durch Benetzen von Bauteilen der
Spulstelle, insbesondere von Meßköpfen, und anschließender Staubbindung durch die
an den Oberflächen anhaftende Feuchtigkeit.
[0033] Eine Überschreitung eines weiteren vorgegebenen Schwellwertes D
SWO 38 durch den Meßwert D
Ü 39 der Veränderung ist in der Figur 4 dargestellt. Der Meßwert D
Ü 39 der Veränderung überschreitet sowohl den Schwellwert D
SW 32 wie auch den Sollwert D
Soll 33, ohne daß dadurch ein Signal ausgelöst wird. Das Überschreiten des Schwellwertes
D
SWO 38 durch den Meßwert D
Ü 39 der Veränderung erzeugt ein Signal, das als Fehlersignal dient. Damit ist

und die neben der weiter oben angeführten Bedingung D
SW < D
T zusätzlich für die Begrenzung einer zulässigen Feuchtigkeitsmenge in der Spleißverbindung
24 geltende Bedingung

nicht erfüllt.
[0034] Gleichzeitig wird aufgrund des erzeugten Signals auch in diesem Fall über die Steuereinrichtung
15 die Fadenschneideinrichtung 6 angesteuert und ein Reinigerschnitt ausgelöst.
[0035] Unzureichende Spleißverbindungen 24 können durch verschiedene Fehler oder Störungen
hervorgerufen werden. Wird eine Spleißverbindung 24 als fehlerhaft erkannt, kann der
Fehler Beispiel dadurch verursacht sein, daß eine Druckluftleitung in der Spleißeinrichtung
7 verstopft ist. Über die Steuereinrichtung 15 und die Leitung 19 wird die Stellvorrichtung
20 angesteuert und das Dosierventil 26 so eingestellt, daß die über die Druckluftleitung
26 aus einer nicht dargestellten Druckluftquelle Luft mit gegenüber dem Betriebsdruck
erhöhtem Druck der Spleißeinrichtung 7 zugeführt und ein Ausblasen mit dem Ziel vorgenommen
wird, etwaige vorhandene Verschmutzungen zu lösen und zu entfernen. Alternativ oder
zusätzlich kann ein Reinigen der Wasserzuführungsleitung mittels erhöhtem Druck durchgeführt
werden. Erzeugt die anschließende Wiederholung des Spleißvorganges erneut eine mangelhafte
Spleißverbindung 24, wird auf einen nicht automatisch behebbaren Fehler geschlossen,
die Spulstelle stillgesetzt und ein Störsignal erzeugt und angezeigt.
[0036] Die Störung kann des weiteren zum Beispiel auch dadurch verursacht worden sein, daß
der Wasservorrat der Spleißeinrichtung 7 erschöpft ist, weil das Auffüllen des Wasservorrates
behindert oder unterbrochen ist.
[0037] Der Reiniger 8 weist neben dem kapazitiven Sensor 13 einen optischen Sensor 27 auf.
Damit werden die Möglichkeiten der Messung erheblich vergrößert und über einen Abgleich
der Meßwerte die Sicherheit der Meßergebnisse und der Auswertungen erhöht. Nimmt der
Reiniger 8 auch außerhalb des Bereiches der Spleißverbindungen 24 Messungen am Faden
1 vor, können damit Daten über die gesamte Spulenreise erfaßt, statistisch ausgewertet
und die Ergebnisse über ein Monitoring-System angezeigt werden. Der dem Meßwert D
M 31 entsprechende Wert für die detektierte Masse des Fadens 1 außerhalb des Bereiches
der Spleißverbindungen 24 ist in den Figuren 2 bis 4 gestrichelt als Durchschnittswert
angedeutet.
[0038] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
begrenzt. Weitere zusätzliche oder alternative Ausführungen im Rahmen der Erfindung
sind möglich.
1. Spulstelle einer automatischen Spulmaschine, die eine Spleißeinrichtung (7) zur Verbindung
der Fadenenden nach einer Fadenunterbrechung besitzt und bei der Flüssigkeit, insbesondere
Wasser, in die Spleißverbindung (24) einbringbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß stromab zur Spleißeinrichtung (7) ein kapazitiver Sensor (13) angeordnet ist,
mit dem eine Veränderung des Dielektrikums beim Passieren der angefeuchteten Spleißverbindung
(24) detektierbar ist und der mit einer Auswerteeinrichtung (12) gekoppelt ist, die
bei Unterschreiten eines vorgebbaren Schwellwertes DSW (32) der Veränderung ein Signal erzeugt.
2. Spulstelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erzeugte Signal als Fehlersignal
dient und ein Anzeigemittel zur Anzeige einer Fehlermeldung vorhanden ist.
3. Spulstelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Fadenlauf ein Reiniger
(8) angeordnet ist und das erzeugte Signal einen Reinigerschnitt auslöst.
4. Spulstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Datenspeicher zur Speicherung der erzeugten Signale vorhanden ist und die erzeugten
Signale zur Überwachung der Funktionsfähigkeit der Spleißeinrichtung (7) herangezogen
werden.
5. Spulstelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Kriterien für mangelnde Funktionsfähigkeit
der Spleißeinrichtung (7) bestimmt und gespeichert sind, daß die erzeugten Signale
mit den Kriterien verglichen werden und daß bei Erfüllung der Kriterien ein Störungssignal
erzeugt wird.
6. Spulstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel
zur Reinigung von Bauteilen der Spleißeinrichtung (7) vorhanden sind und das Vorliegen
eines Störungssignals eine Bauteilreinigung sowie eine anschließende Wiederholung
des Spleißverbindungsvorgangs aktiviert.
7. Spulstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorliegen
eines Störungssignals die Spulstelle zur Wartung abgeschaltet wird.
8. Spulstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dielektrikum beim Passieren der Spleißverbindung (24) gezielt nur im Bereich der Spleißverbindung
(24) detektiert wird.
9. Spulstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der kapazitive
Sensor (13) auch außerhalb des Bereiches der Spleißverbindung (24) Messungen am Faden
(1) zur Bestimmung der Masse vornimmt.
10. Spulstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
zum kapazitiven Sensor (13) ein optischer Sensor (27) vorhanden ist.
11. Spulstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel
zur Erfassung statistischer Daten über die Gesamt-Spulenqualität sowie ein Monitoring-System
zur Anzeige der Ergebnisse vorhanden sind.
12. Spulstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sollwert DSoll (33) der in die Spleißverbindung (24) einzubringenden Flüssigkeitsmenge unter 0,15
ml, insbesondere unter 0,1 ml, liegt.
13. Spulstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwellwert DSW (32) die Veränderung durch eine Flüssigkeitsmenge repräsentiert, die wenigstens 0,02
ml unter dem Sollwert DSoll (33) der in die Spleißverbindung (24) einzubringenden Flüssigkeitsmenge liegt.