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EP 1 077 288 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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21.02.2001 Patentblatt 2001/08 |
(22) |
Anmeldetag: 13.07.2000 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)7: E01B 27/02 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
18.08.1999 AT 142099
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Anmelder: Franz Plasser
Bahnbaumaschinen-
Industriegesellschaft m.b.H. |
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1010 Wien (AT) |
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Erfinder: |
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- Theurer, Josef
1010 Wien (AT)
- Buchberger, Günther
4540 Bad Hall (AT)
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Gleisbaufahrzeug zur Einschotterung eines Gleises |
(57) Ein Gleisbaufahrzeug (1) zur Einschotterung eines Gleises (2) besteht aus einem auf
Schienenfahrwerken (3) abgestützten Maschinenrahmen (4). Diesem ist ein Schottersilo
(13) mit Auslaßöffnungen (15) zugeordnet. Ein Ablenkorgan (20) ist durch einen Antrieb
(22) von einer Außerbetriebstellung in eine zur Schotteraufnahme unterhalb der Auslaßöffnung
(15) befindliche Arbeitsposition verstellbar ausgebildet.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Gleisbaufahrzeug zur Einschotterung eines Gleises, mit
einem auf Schienenfahrwerken abgestützten Maschinenrahmen, dem ein Schottersilo mit
Auslaßöffnungen zugeordnet ist.
[0002] Es ist bereits - gemäß AT 404 039 B - eine Maschine zum Verteilen und Planieren des
Bettungsschotters bekannt. Diese weist einen auf Schienenfahrwerken abgestützten Maschinenrahmen
auf, an dem eine Kehreinrichtung, ein Mittel- und ein Flankenpflug, sowie ein Schottersilo
mit einem durchgehenden Bodenförderband angeordnet sind. Der Schottersilo weist Auslaßöffnungen
zum Einschottern des Gleises auf. Jeder Auslaßöffnung ist ein unmittelbar unter dieser
angeordnetes Förderband zugeordnet. Bei Stillstand dieser Förderbänder ist ein wirksamer
Verschluß der Auslaßöffnungen gewährleistet. Um einen genau dosierten Schotterfluß
zu erzielen, werden die Förderbänder einfach beaufschlagt. Das Einschottern ist auch
in Weichenbereichen möglich, da die Förderbänder um eine vertikale Achse verdrehbar
ausgebildet sind.
[0003] Aus der AT 389 333 B ist ein gleisverfahrbarer Schüttgutverladewagen bekannt. Dieser
weist an seinem Übergabeförderband ein V-förmiges Umlenkorgan auf, das den Schottertransport
wahlweise über das Übergabeförderband in den nächsten Verladewagen oder über Abwurfschurren
in das Gleis lenkt. Ein Abwurf des Schotters neben das Gleis ist mit einer derartigen
Konstruktion nicht möglich.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Gleisbaufahrzeug der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, mit welchem das Problem eines gelegentlich auftretenden
Schotterstaus mit konstruktiv einfachen Mitteln lösbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem erfindungsgemäßen Gleisbaufahrzeug dadurch gelöst, daß
ein Ablenkorgan durch einen Antrieb von einer Außerbetriebstellung in eine zur Schotteraufnahme
unterhalb der Auslaßöffnung befindliche Arbeitsposition verstellbar ausgebildet ist.
Mit einer derartigen Anordnung ist es nun möglich, ein im Zuge einer Einschotterung
plötzlich auftretendes Überangebot von Schotter durch ein einfaches Verstellen des
Ablenkorganes neben dem Gleis abzuwerfen bzw. den Schottersilo einfach zu entleeren.
Ist wieder Material zum Einschottern des Gleises erforderlich, wird das Ablenkorgan
zurück in die Außerbetriebstellung gebracht. Danach kann der Schotter ungehindert
über die Auslaßöffnungen in die Gleisbettung eingebracht werden.
[0006] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Zeichnung.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele
näher beschrieben.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Gleisbaufahrzeuges mit einem verstellbaren Ablenkorgan,
Fig. 2, 3 Teil-Seitenansichten anderer Ausführungsbeispiele von Ablenkorganen, und
Fig. 4, 5 schematisierte Ansichten in Maschinenlängsrichtung von zwei weiteren Ausführungsbeispielen
von Ablenkorganen.
[0009] Ein in Fig. 1 dargestelltes Gleisbaufahrzeug 1 zum Einschottern eines Gleises 2 besteht
im wesentlichen aus einem auf Schienenfahrwerken 3 abgestützten Maschinenrahmen 4.
Gemäß einer Arbeitsrichtung - Pfeil 5 - sind am Maschinenrahmen 4 folgende Arbeitsaggregate
hintereinander angeordnet: Eine eine Förderbandanordnung 6 aufweisende Kehrvorrichtung
7, ein Mittelpflug 8 sowie ein Flankenpflug 9. Sämtliche Arbeitsaggregate 7,8,9 sind
durch am Maschinenrahmen 4 angelenkte Antriebe 10 höhenverstellbar ausgebildet. Zur
Versorgung sämtlicher Antriebe sowie eines Fahrantriebes 11 dient ein Motor 12. Im
Bereich oberhalb des Mittelpfluges 8 befindet sich ein am Maschinenrahmen 4 angeordneter
Schottersilo 13. Dieser erstreckt sich in Maschinenlängsrichtung von einem Übergabeende
14 der Förderbandanordnung 6 bis zu einer Auslaßöffnung 15. Letztere befindet sich
zwischen Mittelpflug 8 und Flankenpflug 9. Ein Bodenbereich des Schottersilos 13 wird
durch ein Bodenförderband 16 gebildet. An beiden Enden des Gleisbaufahrzeuges 1 sind
Fahr- bzw. Arbeitskabinen 17 angeordnet. In der gemäß Arbeitsrichtung vorderen Kabine
17 ist eine Steuereinrichtung 18 zum Bedienen der verschiedenen Arbeitsaggregate vorgesehen.
Unmittelbar unterhalb der als Schurre 19 ausgebildeten Auslaßöffnung 15 ist ein Ablenkorgan
20 angebracht. Dieses ist als Förderband 21 ausgebildet und durch einen Antrieb 22
von einer Außerbetriebstellung (strichpunktiert eingezeichnet) um eine horizontale
und in Maschinenquerrichtung verlaufende Achse 23 in eine Arbeitsposition verstellbar.
Das Förderband 21 wird durch einen Antrieb 24 beaufschlagt und verläuft in Maschinenquerrichtung.
[0010] Im folgenden wird die Arbeitsweise eines erfindungsgemäßen Gleisbaufahrzeuges 1 näher
beschrieben. Schon vor dem Arbeitseinsatz wird der Schottersilo 13 des Gleisbaufahrzeuges
1 aufgefüllt. Ein Teil der Speicherkapazität wird für durch die Kehrvorrichtung 7
auf die Förderbandanordnung 6 gekehrten Schotter reserviert. Nach Erreichen der Arbeitsstelle
werden die Kehrvorrichtung 7 sowie der Mittelpflug 8 und der Flankenpflug 9 durch
Beaufschlagen der Antriebe 10 auf das Gleis 2 abgesenkt. Das Ablenkorgan 20 befindet
sich in der Außerbetriebstellung. Während kontinuierlicher Arbeitsvorfahrt (Pfeil
5) des Gleisbaufahrzeuges 1 wird das Gleis 2 eingeschottert und die Bettung profiliert.
Etwaiger überschüssiger Schotter wird mittels der Kehrvorrichtung 7 und der Förderbandanordnung
6 in den Schottersilo 13 gefördert. Bei Schottermangel kann Schotter aus dem Schottersilo
13 über die Auslaßöffnung 15 auf das Gleis 2 abgeworfen werden. Sollte der Schottersilo
13 voll sein und noch mehr Schotter von der Kehrvorrichtung 7 aufgenommen werden,
wird durch Beaufschlagen des Antriebes 22 das Ablenkorgan 20 in die Arbeitsposition
verstellt. Nun kann der Schotter neben die Bettung abgeworfen werden. Natürlich kann
das Ablenkorgan 20 auch dazu benutzt werden, den Schottersilo 13 nach Beendigung des
Arbeitseinsatzes an einer anderen Stelle zu entleeren. Wird wieder Schotter für die
Bettung gebraucht, wird das Ablenkorgan 20 zurück in die Außerbetriebstellung verstellt.
[0011] Bei den in den Fig. 2 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispielen werden für funktionsgleiche
Teile der Einfachheit halber die selben Bezugszeichen wie in der Beschreibung zu Fig.
1 verwendet.
[0012] In Fig. 2 wird das Ablenkorgan 20 mittels des Antriebes 22 in Maschinenlängsrichtung
verschoben. Dazu weist das Ablenkorgan 20 Führungsrollen 25 auf, die sich in einer
am Maschinenrahmen 4 angeordneten Längsführung 26 befinden. Das Ablenkorgan 20 gemäß
Fig. 3 wird durch den Antrieb 22 um eine vertikale Achse 27 verschwenkt.
[0013] Zwei weitere Ausführungsbeispiele, bei denen das Ablenkorgan 20 als Rinne 28 ausgeführt
ist, sind aus Fig. 4 und 5 ersichtlich. Die Rinne 28 ist jeweils in Längsführungen
26 gelagert und kann durch einen Antrieb 22 in Maschinenlängsrichtung verstellt werden.
Während die Rinne 28 in Fig. 4 zweiteilig zum gleichzeitigen Abwurf des Schotters
auf beide Seiten des Gleises 2 ausgebildet ist, kann die Rinne 28 gemäß Fig. 5 zusätzlich
verstellt werden. Diese Verstellung erfolgt durch Antriebe 29 um eine in Maschinenlängsrichtung
verlaufende Achse 30. Dadurch ist ein wahlweiser Abwurf des Schotters auf eine der
beiden Seiten des Gleises 2 möglich. Es wäre auch eine Kombination dieser beiden Ausführungsbeispiele
denkbar: Mit Hilfe einer zweiteilig und verstellbar ausgebildeten Rinne ist ein Abwurf
auf beide, oder eine beliebige Seite des Gleises durchführbar.
1. Gleisbaufahrzeug (1) zur Einschotterung eines Gleises (2), mit einem auf Schienenfahrwerken
(3) abgestützten Maschinenrahmen (4), dem ein Schottersilo (13) mit Auslaßöffnungen
(15) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ablenkorgan (20) durch einen Antrieb (22) von einer Außerbetriebstellung
in eine zur Schotteraufnahme unterhalb der Auslaßöffnung (15) befindliche Arbeitsposition
verstellbar ausgebildet ist.
2. Gleisbaufahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ablenkorgan (20)
um eine horizontale, in Maschinenquerrichtung verlaufende Achse (23) verschwenkbar
ausgebildet ist.
3. Gleisbaufahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ablenkorgan (20)
um eine vertikale Achse (27) verschwenkbar ausgebildet ist.
4. Gleisbaufahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ablenkorgan (20)
in Maschinenlängsrichtung verschiebbar ausgebildet ist.
5. Gleisbaufahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ablenkorgan (20) als Förderband (21) ausgebildet ist.
6. Gleisbaufahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ablenkorgan (20) als Rinne (28) ausgebildet ist.
7. Gleisbaufahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ablenkorgan (20) zwischen einem Flankenpflug (9) und einem Mittelpflug (8) angeordnet
ist.

