[0001] Die Erfindung betrifft ein Farbfernsehgerät oder einen Farbmonitor und insbesondere
eine Farbbildröhre mit einer Spannmaske, die eine Vorspannung in vertikaler und horizontaler
Richtung aufweist.
[0002] Farbfernsehgeräte und (Computer-) Monitore dienen der Umwandlung elektrischer Signale
in Farbbilder. Farbfernsehgeräte und Monitore besitzen heutzutage eine Schnittstelle
für verschiedene Videosignalformate (wie z.B. FBAS-Signale, analoge oder digitale
Komponentensignale). Diese Signale werden in einem Fernsehgerät oder einem Monitor
zur Ansteuerung einer Farbbildröhre in analoge RGB-Signale umgewandelt. Dabei werden
die einem Fernsehgerät oder einem Monitor zugeleiteten Videosignale jeweils so umgewandelt,
daß jedem einzelnen Bildpunkt eines Wiedergabebildschirms bestimmte Helligkeits- bzw.
Farbwerte zugeordnet werden können. Für die Wiedergabe eines in einem Videosignal
enthaltenen Bildes werden in einer Farbbildröhre, die in einem Farbfernsehgerät oder
Monitor enthalten ist, drei Elektronenstrahlen erzeugt. Jeder dieser Elektronenstrahlen
entspricht einer der drei Grundfarben der additiven Farbmischung: rot, grün, blau.
In Abhängigkeit von der Wiedergabeposition wird die Bildpunktinformation, d.h. die
Helligkeits- und Farbinformation, des Videosignals einem entsprechenden Bildpunkt
auf einem Leuchtschirm der Farbbildröhre zugeordnet.
[0003] Durch bildpunktweise Überlagerung von drei Farbauszugsbildern kommt bei einer Farbbildröhre
eine additive Farbmischung zustande. Der Leuchtschirm einer Farbbildröhre enthält
ca. 400.000 Farbtripel, d.h. in Dreiergruppen angeordnete Leuchtstoffpunkte mit je
einem rotleuchtenden, einem grünleuchtenden und einem blauleuchtenden Leuchtstoffpunkt.
Der Durchmesser eines solchen Leuchtpunktes beträgt in etwa 0,3 mm.
[0004] Bei der Wiedergabe eines Videosignal wird jeder dieser Punkte von einem der drei
Elektronenstrahlen angesteuert und zum Leuchten gebracht. Die Elektronenstrahlen werden
von einem Elektronenstrahlerzeugungssystem im Hals einer Farbbildröhre erzeugt. In
Fig. 4 ist eine solche Farbbildröhre im Querschnitt dargestellt. Im wesentlichen besteht
eine Farbbildröhre aus einem Glaskörper 15. Auf der Innenseite des Frontschirms 16
der Farbbildröhre ist eine Leuchtstoffschicht 17 mit den Leuchtstoffpunkten angeordnet.
Die Elektronenstrahlen zur Ansteuerung der Leuchtstoffpunkte werden von einer Elektronenkanone
18 im Hals der Farbbildröhre erzeugt. Dabei werden die elektrischen Signale zur Steuerung
der Elektronenkanone über Kontaktstifte 20 der Elektronenkanone von außen zugeführt.
Durch eine nicht dargestellte Ablenkeinheit, die außen an der Farbbildröhre angebracht
ist, werden die Elektronenstrahlen so abgelenkt, daß nacheinander alle Bildpunkte
des Leuchtschirms angesteuert werden. In einem Abstand von ungefähr 15 mm vom Leuchtschirm
17 entfernt befindet sich im Inneren der Farbbildröhre eine Schattenmaske mit einem
Maskenrahmen 19. In der Schattenmaske ist jedem Farbtripel auf dem Leuchtschirm eine
eigene Öffnung zugeordnet. Diese Öffnungen oder Löcher besitzen einen Durchmesser
von etwa 0,25 mm und sind in regelmäßigen Abständen in die Schattenmaske/Lochmaske
eingeätzt. In dem jeweils durch die gemeinsame Strahlablenkung angesteuerten Loch
der Schattenmaske treffen sich die drei Elektronenstrahlen und fallen auf die dahinter
liegenden Leuchtstoffpunkte des Leuchtschirms 17. Dabei landet ein Großteil der vom
Elektronenstrahlerzeugungssystem erzeugten Elektronen auf der Schattenmaske. Dies
führt zu einer Erwärmung und entsprechenden thermischen Ausdehnung der Schattenmaske.
Dabei verschiebt sich die Lage der in der Schattenmaske befindlichen Öffnungen gegenüber
denen ihnen zugeordneten Leuchtstoffpunkten. Aufgrund einer solchen Verschiebung verschlechtert
sich die Farbreinheit der wiedergegebenen Bildpunkte. Eine solche Verschlechterung
macht sich insbesondere bei den am Rand der Maske befindlichen Löchern bemerkbar.
[0005] Schattenmasken sind nicht nur in Form von Lochmasken ausgebildet, sondern sie werden
auch in Form von Streifenmasken verwendet. Bei diesen Streifenmasken ist der Leuchtschirm
17 einer Farbbildröhre nicht mit einzelnen Leuchtstoffpunkten, sondern mit in Richtung
der Streifen der Schattenmaske verlaufenden Leuchtstoffstreifen versehen. Dementsprechend
weist die Schattenmaske streifenförmige Öffnungen für die einzelnen Elektronenstrahlen
auf, die jeweils den Streifen auf dem Leuchtschirm zugeordnet sind. Eine solche Streifenmaske
besteht häufig aus parallel verlaufenden "Drähten".
[0006] Wie in Fig. 4 gezeigt, wird die Schattenmaske von einem Maskenrahmen 19 gehalten,
um der Maske eine mechanische Stabilität und Handhabbarkeit zu geben. Der Maskenrahmen
besteht bei modernen Farbbildröhren ebenfalls aus dünnem Blech.
[0007] Wegen der geringeren Wärmeausdehnung werden Schattenmasken heutzutage auch aus Eisen-Nickel-Legierungen
mit sehr geringem Temperaturausdehnungskoeffizienten hergestellt. Da solche Eisen-Nickel-Legierungen
um ein Vielfaches teurer als Eisen sind, werden Maskenrahmen jedoch aus Eisen gefertigt.
Problematisch ist die Verbindung von Schattenmasken und Maskenrahmen, die aus Materialien
mit unterschiedlichen Temperaturausdehnungskoeffizienten bestehen. Bei der Erwärmung
solcher Masken-Rahmen-Kombinationen sind Verformungen der Schattenmaske möglich. Dadurch
wird die Lage der Öffnungen in der Schattenmaske relativ zur Lage der zugeordneten
Leuchtstoffpunkte bzw. Leuchtstoffstreifen verändert.
[0008] Die größte Verbreitung haben geformte, selbsttragende Schattenmasken gefunden. Eine
solche Schattenmaske ist in Fig. 1 dargestellt. Die hinter dem Leuchtschirm 1 angeordnete
Schattenmaske enthält loch- oder streifenartige Öffnungen 3, die der Anordnung der
Leuchtstoffarben auf dem Leuchtschirm entsprechen. Die Maske ist an einem Rahmen 2
befestigt. Die Kontur einer solchen Maske kann sowohl in vertikaler als auch in horizontaler
Richtung variiert werden. Dabei muß der Halterahmen für die Maske keine großen Kräfte
aufnehmen. Das Material des Rahmens kann deshalb im wesentlichen nach ökonomischen
Gesichtspunkten ausgewählt werden.
[0009] Ein anderer Typ von Farbbildröhren weist eine Vorspannung in vertikaler Richtung
auf. Solche Schattenmasken, sogenannte Spannmasken, sind im wesentlichen durch die
Trinitron-Röhre verbreitet. Diese Schattenmasken sind an ihrem oberen und unteren
Rand fest mit dem Maskenrahmen verbunden. Die Vorspannung der Schattenmaske ist erforderlich,
um sicherzustellen, daß der Abstand zwischen dem Leuchtschirm und der Schattenmaske
in Richtung der Längsachse 21 der Farbbildröhre konstant bleibt. Durch die Vorspannung
werden die vertikal ausgerichteten "Drähte" unter Zug gesetzt. Dadurch bekommt die
Streifenmaske ihre mechanische Stabilität. Für die Vorspannung sind hohe Zugkräfte
erforderlich, die Werte von mehreren kN annehmen können. Der Maskenrahmen ist deshalb
sehr massiv auszuführen. Bei der Materialwahl sind insbesondere die hohen Prozeßtemperaturen
beim Herstellungsprozeß einer Farbbildröhre zu berücksichtigen. Solche Masken haben
jedoch den Vorteil, daß sie eine hohe Transparenz besitzen und die Maskenkontur eine
hohe thermische Stabilität aufweist. Nachteilig an solchen Masken ist jedoch, daß
sie prinzipiell nur eine zylindrische Wölbung der Maske besitzen. Zudem neigen die
gespannten Maskendrähte dazu, auf mechanische Vibrationen mit starken Schwingungen
zu reagieren.
[0010] Eine solche Spannmaske mit Zug in vertikaler Richtung ist in Fig. 2 dargestellt.
Auch diese Maske besitzt einen Leuchtschirm 1 und einen Maskenrahmen 2. Die Drähte
5 der Maske sind in vertikaler Richtung vorgespannt. Diese Vorspannung wird durch
die Pfeile 7, 8 in Fig. 2 angedeutet. Um Schwingungen der Drähte zu vermeiden und
um die Abstände zwischen den Drähten konstant zu halten, werden quer über die gespannten
Maskendrähte 5 sogenannte Dämpfungsdrähte 6 gelegt. Diese haben die Aufgabe, mechanische
Schwingungen der Maskendrähte 5 zu unterdrücken und die Abstände zwischen den Drähten
konstant zu halten. Diese Dämpfungsdrähte 6 haben den Nachteil, daß sie auf dem Schirm
der Farbbildröhre abgebildet werden und dort als permanent vorhandene horizontale
dunkle Linien im Bild zu erkennen sind.
[0011] Bei solchen in vertikaler Richtung vorgespannten Masken kann die mechanische Stabilität
auch dadurch verbessert werden, daß kleine Stege zwischen den Drähten angeordnet werden.
Diese Stege verhindern, daß jeder einzelne Maskendraht für sich schwingen kann. Durch
eine gleichmäßige Anordnung solcher Stege werden die Abstände zwischen den Drähte
konstant gehalten und auf dem Bildschirm entsteht eine homogene, nicht störende Struktur,
wie sie auch von geformten Schattenmasken bekannt ist.
[0012] Die Verwendung solcher Stege hat gegenüber den Maskendrähten jedoch den Nachteil,
daß eine Verkopplung der Drähte in horizontaler Richtung entsteht und sich die Schattenmaske
dadurch bei thermischer Erwärmung auch in horizontaler Richtung ausdehnt. Durch eine
solche Ausdehnung kommt es wiederum zu einer Verschiebung der Landungspunkte der Elektronenstrahlen
auf dem Leuchtschirm. Diese Verschiebung hat eine Verschlechterung der Bildwiedergabequalität
zur Folge. Um diesen Effekt klein zu halten, wird als Material für die Schattenmaske
und den Maskenrahmen vorzugsweise Invar oder eine andere Eisen-Nickel-Legierungen
verwendet, die einen niedrigen thermischen Ausdehungskoeffizienten besitzen. Dadurch
werden jedoch die Herstellungskosten einer solchen Farbbildröhre deutlich erhöht.
[0013] Um eine Verschlechterung der Bildqualität durch eine thermische Ausdehnung in horizontaler
Richtung zu vermeiden, ist - wie beschrieben - ein möglicher Ausweg, spezielle Legierungen
als Maskenmaterial zu verwenden. Alternativ ist es jedoch auch möglich, zusätzlich
eine Vorspannung auf die Maske in horizontaler Richtung auszuüben. Dadurch werden
Wölbungen der Maske bei Erwärmung in Längsrichtung der Farbbildröhre vermieden. In
Fig. 3 ist eine solche Maske mit Maskenrahmen 2 dargestellt. Die Pfeile 7-10 deuten
an, daß die Maske sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung vorgespannt
ist. Auf diese Weise können auch die Folgen einer thermischen Ausdehnung der zwischen
den Löchern 3 befindlichen Stege in horizontaler Richtung kompensiert werden.
[0014] Um eine solche horizontale Vorspannung zu erzeugen, wird die Schattenmaske im einfachsten
Fall zusätzlich auch seitlich am Maskenrahmen befestigt. Eine horizontale Vorspannung
läßt sich jedoch alternativ auch ohne Verbindung der Schattenmaske mit den seitlichen
Elementen des Maskenrahmens erzeugen. Dazu wird die Schattenmaske in horizontaler
Richtung durch eine schmale, nicht gelochte Fläche verlängert. Durch Streckung der
Schattenmaske in vertikaler Richtung werden diese nicht mit Löchern versehenen Abschnitte
in Streckrichtung verlängert. Gleichzeitig entsteht in der Mitte dieser Abschnitte
eine Einschnürung, d.h. diese Abschnitte werden durch die Streckung schmaler, am stärksten
in der Mitte. Dadurch wird die gelochte Innenfläche der Schattenmaske, die zwischen
den beiden nicht gelochten Randabschnitten liegt, nach außen gezogen. So wird gleichzeitig
mit der vertikalen Vorspannung eine zusätzliche horizontale Vorspannung erzeugt. Dieses
Verfahren wird allgemein als Semi-Stretch-Tension-Technik, kurz SST-Technik bezeichnet.
[0015] Anhand von Fig. 5 wird das Prinzip dieser Technik erläutert. Dazu wird nur ein Teil
der gesamten Schattenmaske wiedergegeben, und zwar ist in Fig. 5 nur eine Hälfte der
Schattenmaske mit einer der nicht gelochten, zusätzlichen seitlichen Flächen dargestellt.
Die Schattenmaske 25 besitzt einen gelochten Abschnitt 26 und zusätzliche Abschnitte
27, in denen keine Löcher vorgesehen sind. Um die Vorspannung in vertikaler Richtung
zu erzeugen, wird die Maske vor der Befestigung im Maskenrahmen in vertikaler Richtung
gestreckt. Dadurch wird nach Befestigung der Schattenmaske im Maskenrahmen auf die
Schattenmaske 25 eine permanente Vorspannung in vertikaler Richtung ausgeübt. Diese
Vorspannung verhindert eine Wölbung der Maske in Richtung der Längsachse der Farbbildröhre
während des Betriebs aufgrund thermischer Ausdehnungen in vertikaler Richtung. In
Fig. 5 ist dargestellt, wie sich die Form des Randabschnittes 27 der Schattenmaske,
der keine Öffnungen aufweist, bei dieser Streckung verändert. Die Form der Schattenmaske
vor der Streckung ist durch die durchgezogenen Linien dargestellt, die Form nach der
Strekkung ist durch die unterbrochene Linie 30 wiedergegeben. Bei der Streckung wird
die Breite des Randabschnittes 27 vermindert, wobei die größte Breitenabnahme in der
Mitte zwischen dem oberen und unteren Rand bewirkt wird. Die dabei auftretende maximale
Breitenabnahme des Randabschnittes 27 wird als Einschnürung C bezeichnet. Mit der
Verschiebung der Grenzlinie 28 zwischen dem gelochten und dem nicht gelochten Abschnitt
27 durch die Einschnürung in Richtung des äußeren Randes 29 der Schattenmaske 25 wird
auch die Maskeninnenfläche 26 nach außen gezogen. Dadurch wird der gelochte Abschnitt
26 in horizontaler Richtung gestreckt und damit gleichzeitig eine Vorspannung in horizontaler
Richtung erzeugt.
[0016] Das Strecken der Maske in vertikaler Richtung bewirkt mit anderen Worten zusätzlich
eine Zugkraft in horizontaler Richtung, die nach außen gerichtet ist. Die Höhe dieser
Zugkraft ist von der Stärke der Einschnürung C abhängig. Je breiter der Abschnitt
27 vor der vertikalen Streckung ist, desto größer kann die erzeugte Einschnürung C
und damit die horizontale Zugkraft sein. Die Breite der zusätzlichen, nicht gelochten
Abschnitte 27 kann jedoch nur sehr begrenzt erhöht werden, ohne daß die Bildschirmfläche
in horizontaler Richtung durch störende, nicht als Wiedergabefläche verwendbare Bereiche
verbreitert werden muß. Dementsprechend sind die erzeugbaren horizontalen Zugkräfte
nur sehr gering.
[0017] Mit den auf diese Weise heutzutage erzeugbaren horizontalen Zugkräften können nur
die thermischen Ausdehnungen von Maskenmaterialien mit einem besonders niedrigen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten aufgefangen werden. Da diese Maskenmaterialien, wie z.B.
Invar, besonders teuer sind, ist es wünschenswert, solche teuren Maskenmaterialien
durch preisgünstigere zu ersetzen.
[0018] Aufgabe der Erfindung ist es, bekannte Farbfernsehgeräte und Farbmonitore und insbesondere
Farbbildröhren derart weiterzubilden, daß die Schattenmasken der Farbbildröhren auch
aus einem preisgünstigeren Maskenmaterial hergestellt werden können.
[0019] Diese Aufgabe wird für eine Farbbildröhre mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst,
für ein Farbfernsehgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 8 und für einen Farbmonitor
mit den Merkmalen des Anspruchs 9.
[0020] Erfindungsgemäß läßt sich ein teures Maskenmaterial, das einen geringen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten besitzt, dann durch ein preisgünstigeres Maskenmaterial wie
z.B. Eisen ersetzen, wenn in horizontaler Richtung deutlich höhere Zugkräfte als bisher
erzeugt werden können. Denn dann können auch die viel größeren thermischen Ausdehnungen
der preisgünstigeren Materialien im Betrieb ausgeglichen werden. Dazu werden die Seiten
der Schattenmaske, die nicht mit dem Maskenrahmen verbunden sind, bogenförmig ausgebildet,
wobei der bogenförmige äußere Rand eine höhere Festigkeit als die Schattenmaskeninnenfläche
aufweist. Zur Erzeugung einer nach außen gerichteten Zugkraft auf die Innenfläche
der Schattenmaske muß die Bogenform der seitlichen Ränder nach innen weisen. Durch
vertikale Streckung der Maske wird auch die Bogenform gestreckt, d.h. ihre Krümmung
vermindert sich. Dadurch bewegen sich alle Punkte auf dem äußeren, verstärkten Rand
nach außen und damit ebenfalls in entsprechender Weise die Maskeninnenfläche. Auch
in gestrecktem Zustand der Schattenmaske behalten die seitlichen äußeren Ränder eine
bogenartige Form bei, jedoch mit deutlich geringerer Krümmung. Die Größe der Einschnürung
in der Mitte der Schattenmaske zwischen oberem und unterem Rand ergibt sich aus der
Bogenform (Krümmung) des verstärkten Randes vor und nach der Streckung der Schattenmaske.
Nach der Streckung kann der äußere, verstärkte Rand der Schattenmaske eine fast annähernd
gerade Form annehmen. Auf diese Weise läßt sich eine Einschnürung erzielen, die um
so größer ist, je größer die Unterschiede der Bogenform vor und nach der vertikalen
Streckung der Schattenmaske sind. Da sich auf diese Weise stärkere Einschnürungen
als herkömmlich erzielen lassen, sind auch die auf diese Weise erzeugbaren horizontalen
Zugkräfte deutlich größer.
[0021] Diese höheren Zugkräfte ermöglichen, daß eine stärkere als bisher übliche horizontale
Ausdehnung der Schattenmaske kompensiert werden kann. Das hat den besonderen Vorteil,
daß auch Materialien für die Schattenmaske eingesetzt werden können, die keinen besonders
niedrigen thermischen Ausdehnungskoeffizienten besitzen. Denn durch die erfindungsgemäß
besonders hohe horizontale Vorspannung kann dennoch verhindert werden, daß eine Wölbung
der Schattenmaske in Längsrichtung der Bildröhre auftritt. Somit lassen sich als Maskenmaterial
auch preisgünstigere Stoffe wie z.B. Eisen verwenden, ohne daß die Bildqualität gegenüber
herkömmlichen Masken verschlechtert wird. Die Herstellung von Farbbildröhren, und
damit auch von Monitoren und Fernsehgeräten, läßt sich dadurch bei gleicher Qualität
verbilligen.
[0022] Vorteilhafterweise weist die Schattenmaske zur Verstärkung ihrer bogenförmig ausgebildeten
Seiten an diesen einen größeren Materialquerschnitt auf als in der Maskeninnenfläche.
Auf diese Weise läßt sich die Festigkeit der Maske auf besonders einfache Weise erhöhen.
[0023] Bei der Herstellung einer Schattenmaske wird die Maske zur Erzeugung der Öffnungen
üblicherweise einem Ätzvorgang unterzogen. Während dieses Ätzvorganges wird der Materialquerschnitt
der gesamten Maske reduziert. Ein erhöhter Materialquerschnitt an den bogenförmigen,
zu verstärkenden Randbereichen läßt sich besonders einfach dadurch erzeugen, daß diese
Randbereiche vom Ätzvorgang weitgehend ausgespart bleiben. Dadurch weisen diese Abschnitte
nach dem Ätzvorgang einen größeren Materialquerschnitt als der gelochte Maskenbereich
auf.
[0024] Eine Erhöhung der Festigkeit in den bogenförmigen Randbereichen läßt sich auch dadurch
erzielen, daß die Schattenmaske in diesen Bereichen eine veränderte Materialzusammensetzung
aufweist. Durch Veränderung der Materialzusammensetzung in den Randbereichen läßt
sich in diesen eine höhere Festigkeit erzielen. Auf diese Weise kann die Querschnittserhöhung
der Maske in Randbereichen geringer ausfallen oder gänzlich wegfallen.
[0025] Die höhere Festigkeit bzw. der größere Materialquerschnitt kann auch dadurch erzeugt
werden, daß ein zusätzliches Element in den zu verstärkenden Randbereichen vorgesehen
ist. Vorteilhaft an dieser Vorgehensweise ist, daß die Masken zunächst auf die übliche
Weise hergestellt werden können und sie abschließend mit zusätzlichen, separat gefertigten
Elementen kombiniert werden. Die Erfindung kann auf diese Weise problemlos in den
gewöhnlichen Herstellungsablauf einer Farbbildröhre integriert werden. Wenn dieses
zusätzliche Element aus einem Material mit erhöhter Festigkeit hergestellt werden,
kann der Materialquerschnitt dieses zusätzlichen Elementes besonders gering ausfallen.
Besonders vorteilhaft ist, wenn die Schattenmaske aus Eisen hergestellt werden kann.
[0026] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnungen erläutert. Im einzelnen
zeigt
Fig. 1 eine geformte, selbsttragende Schattenmaske,
Fig. 2 eine Spannmaske mit Zug in vertikaler Richtung,
Fig. 3 eine Spannmaske mit Zug in horizontaler und vertikaler Richtung,
Fig. 4 den prinzipiellen Aufbau einer Farbbildröhre,
Fig. 5 einen horizontalen Verlängerungsabschnitt einer Schattenmaske im gestreckten
und nicht gestreckten Zustand,
Fig. 6 einen erfindungsgemäß ausgestalteten seitlichen Randabschnitt einer Schattenmaske
im gestreckten und nicht gestreckten Zustand, und
Fig. 7 das Verhältnis zwischen der Durchbiegung der erfindungsgemäß ausgestalteten
seitlichen Ränder in Abhängigkeit von deren Dickenverhältnis.
[0027] In Fig. 6 ist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgestalteten Schattenmaske
25 wiedergegeben. Die Schattenmaske besteht aus einem gelochten Abschnitt 26 und einem
nicht gelochten Abschnitt 27. Der Abschnitt 27 besteht aus zwei unterschiedlich ausgestalteten
Teilen A und B. Der Teil A entspricht in seiner Festigkeit, insbesondere in seinem
Materialquerschnitt, dem des gelochten/geschlitzten Abschnittes 26 der Schattenmaske.
Der Teil B dagegen wird in seiner Festigkeit erhöht, beispielsweise durch einen erhöhten
Materialquerschnitt. Der mit A gekennzeichnete Teil kann dabei durch sogenannte Anätzungen
im Querschnitt so weit reduziert werden, daß er festigkeitsmäßig dem gelochten/geschlitzten
Maskenteil 26 entspricht. Der mit B gekennzeichnete Teil hingegen ist so ausgeführt,
daß er eine deutlich höhere mechanische Festigkeit aufweist. Bei dem Abschnitt B kann
es sich somit entweder um sogenanntes "Vollmaterial" ohne Anätzungen handeln oder
um zusätzliches Material, beispielsweise durch Befestigung eines weiteren Elementes.
[0028] Die durchgezogenen Linien in Fig. 6 stellen wie in Fig. 5 den Zustand der Schattenmaske
25 vor der Streckung in vertikaler Richtung dar. Die Breite des Teils A des bogenförmigen
Randes wird in der Mitte zwischen dem oberen und unteren Rand der Schattenmaske mit
x
1 bezeichnet, die Breite des Teils B mit x
2. Die nach innen weisenden Radien der Teile A und B des Abschnitts 27 werden mit R
1 für den äußeren Rand des Teils B bezeichnet, mit R
M für den Mittenradius zwischen den Teilen A und B und mit R
2 für die Grenzlinie zwischen dem Teil A und dem gelochten Abschnitt 26 der Schattenmaske
25.
[0029] Der Zustand des Randbereichs 27 der erfindungsgemäß ausgestalteten Schattenmaske
25 nach der Streckung in vertikaler Richtung ist in Fig. 6 mit der unterbrochenen
Linie wiedergegeben. Durch die Streckung wird die Bogenform des verstärkten Teils
B begradigt. Das bedeutet, die Randlinien des Teils B weisen verglichen mit den Radien
R
1 und R
M nur noch eine geringe Krümmung auf, die sich sogar fast einer Gerade annähern kann.
Eine exakte Geradenform kann durch die Streckung jedoch nicht erreicht werden, so
daß die verstärkten Ränder B immer eine "Restkrümmung" in Richtung der Bogenform vor
der Streckung aufweisen.
[0030] Durch die Streckung der Bogenform der verstärkten Ränder B wird wiederum eine Einschnürung
C erzeugt. Anders als in Fig. 5 erfolgt die Einschnürung des Abschnittes 27 diesmal
jedoch nicht auf beiden Seiten des Abschnittes 27, sondern nur auf der Seite des Abschnittes
27, die an die gelochte Fläche 26 der Schattenmaske grenzt. Bei der erfindungsgemäß
ausgestalteten Schattenmaske findet somit nur eine einseitige Einschnürung statt,
so daß die gesamte Breitenreduktion des Abschnittes 27 der Erzeugung der horizontalen
Zugkraft zugute kommt. Die stärkere Einschnürung kann damit eine größere horizontale
Vorspannung der Schattenmaske bewirken.
[0031] Die maximal erzeugbare Vorspannung hängt insbesondere von den Radien der verstärkten
Randbereiche B ab. Je größer die Differenz zwischen den Radien vor und nach der vertikalen
Streckung der Schattenmaske ist, desto größer ist die erzeugbare horizontale Vorspannung.
[0032] Ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäß ausgestaltete Farbbildröhre, die
in erfindungsgemäßen Farbfernsehgeräten und Farbmonitoren eingebaut werden kann, besitzt
in etwa die folgenden Maße:
Höhe der Schattenmaske |
ungefähr 414 mm, |
Material der Schattenmaske |
Eisen, |
Bildseitenverhältnis |
in etwa 4:3, |
Dicke der Schattenmaske |
ungefähr 0,1 mm (mit Ausnahme der verstärkten Randbereiche), |
x1 + x2 |
etwa 5 mm, |
R1 |
ungefähr 3,35 m, |
RM |
ungefähr 12,0 m. |
[0033] Mit einer solchen Farbbildröhre können horizontale Zugkräfte in der Größenordnung
von etwa 1000 N/mm
2 erreicht werden. Für die erfindungsgemäßen Wirkungen ist es nicht erforderlich, daß
die Schattenmaske einer Farbbildröhre exakt diese Maße aufweist. Ähnlich hohe horizontale
Zugkräfte können auch mit einer Schattenmaske erzielt werden, wenn der Radius R
1 kleiner als etwa 4,5 m, insbesondere kleiner als 4 m, und der Radius R
M kleiner als 20 m, insbesondere kleiner als 15 m ist, wobei die Schattenmaske im übrigen
die oben angegebenen Abmessungen aufweist. Bei anders dimensionierten Farbbildröhren
müssen auch die Parameter entsprechend variiert werden, um jeweils ausreichend hohe
horizontale Zugspannungen zu erhalten.
[0034] Wie in Fig. 6 dargestellt, läßt sich erfindungsgemäß eine deutlich höhere Einschnürung
C als mit bisher bekannten Verfahren erreichen, so daß eine stärkere horizontale thermische
Ausdehnung als herkömmlich kompensiert werden kann. Dadurch ist es erst möglich, bei
Schattenmasken, die nur an zwei gegenüberliegenden Seiten am Maskenrahmen befestigt
sind, andere Maskenmaterialien einzusetzen, insbesondere solche, die einen höheren
thermischen Ausdehnungskoeffizienten besitzen. So läßt sich auf diese Weise das relative
teure Invar als Herstellungsmaterial durch Eisen ersetzen. Eisen besitzt zwar einen
höheren thermischen Ausdehnungskoeffizienten, aber die erfindungsgemäß höhere horizontale
Vorspannung kann die stärkere thermische Ausdehnung von Eisen so kompensieren, daß
keine Wölbung der Schattenmaske in Längsrichtung der Farbbildröhre auftritt.
[0035] Die erzielbare Einschnürung C (und damit die horizontale Zugkraft) ist nicht nur
vom Radius der verstärkten äußeren seitlichen Ränder der Schattenmaske abhängig, sondern
auch vom Grad ihrer Verstärkung. Die Verstärkung kann über eine Erhöhung des Materialquerschnitts
bewirkt werden. Der Grad der Verstärkung ergibt sich dann aus dem Dickenverhältnis
des verstärkten Randes zum nicht verstärkten Teil der Schattenmaske. Die horizontale
Zugkraft, die auf der durch die Streckung erzielbaren Formveränderung der Bogenform
des verstärkten äußeren Randes B beruht, hängt nämlich davon ab, wie stark sich die
Streckung der Bogenform der äußeren Ränder gegen die dagegen gerichteten Kräfte der
Maskeninnenfläche behaupten kann. Auch die Maskeninnenfläche versucht die Streckung
in vertikaler Richtung durch eine Zusammenziehung in horizontaler Richtung auszugleichen.
Dadurch, daß die Festigkeit des äußeren Randes bzw. beider gegenüberliegender äußeren
Ränder so erhöht wird, daß diese der Maskeninnenfläche im wesentlichen ihre Formveränderung
bei der vertikalen Streckung aufzwingen, wird die Erhöhung der horizontal wirkenden
Zugkraft erzielt.
[0036] In Fig. 7 ist angegeben, wie sich bei den gegebenen Parametern für die Schattenmaske
durch eine Variation des Dickenverhältnisses der Teile A und B die Durchbiegung d.h.
die Einschnürung C (in mm) variieren läßt. Mit zunehmenden Dickenunterschieden des
Teils A zu Teil B, d.h. bei zunehmendem Materialquerschnitt von Teil B bei gleichbleibender
Dicke von Teil A, nimmt die erzielbare Durchbiegung und damit die erzielbare horizontale
Zugkraft deutlich zu. So läßt sich bei einer Schattenmaske mit den oben angegebenen
Parametern mit einem Dickenverhältnis von A zu B von ungefähr 0,7 eine Durchbiegung
von 0,2 mm erzielen. Bei einem Dickenverhältnis von A zu B von 0,2 läßt sich die erzielbare
Durchbiegung auf ca. 0,4 mm verdoppeln.
[0037] Die Erfindung ist grundsätzlich darauf gerichtet, eine zweite Vorspannung, die indirekt
über eine erste Vorspannung erzeugt wird, zu erhöhen. Dabei wird die zweite Vorspannung
in einer Richtung erzeugt, die im wesentlichen senkrecht zur Richtung der ersten Vorspannung
verläuft. Durch eine nach innen gerichtete Bogenform der seitlichen Maskenränder und
deren Verstärkung, läßt sich die erzielbare zweite Vorspannung deutlich erhöhen.
1. Farbbildröhre mit einer im wesentlichen eine rechteckige Form aufweisenden Schattenmaske
(25) und einem die Schattenmaske (25) tragenden Maskenrahmen (19),
daß die Schattenmaske (25) in zwei im wesentlichen senkrecht zueinander verlaufenden
Richtungen unter Vorspannung steht,
daß die Schattenmaske (25) an zwei gegenüberliegenden Seiten in den Maskenrahmen (19)
eingespannt ist und die beiden anderen Seiten der Schattenmaske (25) nicht mit dem
Maskenrahmen (19 ) verbunden sind,
und daß die äußeren Ränder (29) der nicht mit dem Maskenrahmen verbundenen Seiten
der Schattenmaske (25) in ihrer Festigkeit gegenüber der Schattenmaskeninnenfläche
verstärkt sind und eine zum Inneren der Schattenmaske (25) weisende Bogenform aufweisen.
2. Farbbildröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Verstärkung der Festigkeit
der äußeren Ränder (B) der bogenförmigen Seiten der Schattenmaske (25) durch einen
erhöhten Materialquerschnitt erreicht wird.
3. Farbbildröhre nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß die Ränder (B) der Schattenmaske
(25) dadurch verstärkt werden, daß der Materialquerschnitt der Schattenmaske (25)
während der Maskenherstellung durch Ätzung nicht vermindert wird.
4. Farbbildröhre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß die Ränder (B) der
Schattenmaske (25) dadurch verstärkt werden, daß die Festigkeit durch eine veränderte
Zusammensetzung des Maskenmaterials an den äußeren Rändern (B) erhöht wird.
5. Farbbildröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß die Ränder
(B) der Schattenmaske (25) dadurch verstärkt werden, daß zusätzliche Elemente in den
Randbereichen angeordnet werden.
6. Farbbildröhre nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet daß die zusätzlichen Elemente
aus einem Material mit erhöhter Festigkeit bestehen.
7. Farbbildröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Schattenmaske (25) aus Eisen
hergestellt ist.
8. Farbfernsehgerät mit einer Farbbildröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
9. Farbmonitor mit einer Farbbildröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 7.