(19)
(11) EP 1 078 849 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.02.2001  Patentblatt  2001/09

(21) Anmeldenummer: 00117071.1

(22) Anmeldetag:  09.08.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B63G 8/32, F41A 9/01
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 24.08.1999 DE 19940105

(71) Anmelder: HOWALDTSWERKE-DEUTSCHE WERFT AG
24143 Kiel (DE)

(72) Erfinder:
  • Toobe, Werner
    24159 Kiel (DE)
  • Stäuble, Ulrich
    24232 Schönkirchen (DE)
  • Frahm, Adolf
    24229 Dänischenhagen (DE)

(74) Vertreter: Köckeritz, Günter et al
Karl-Wiechert-Allee 4
30625 Hannover
30625 Hannover (DE)

   


(54) Stau- und Transporteinrichtung für in Torpedorohre zu verbringende Körper


(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Stau- und Transporteinrichtung für in Torpedorohre zu verbringende Körper wie Torpedos, Minen, Flugkörper u.s.w. auf U-Booten.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Schockbeanspruchungen auf die Körper, die in die Torpedorohre verbracht werden, herabzusetzen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Gerüst (6) an einem Fundament (5) und einem Zwischendeck (4) befestigt ist und zwischen Gerüst (6) und dem Fundament (5) und dem Zwischendeck (4) vorgespannte elastische Schockdämpfungselemente (8,9,10) angeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Stau- und Transporteinrichtung für in Torpedorohre zu verbringende Körper wie Torpedos, Minen, Flugkörper u.s.w. auf U-Booten. Dabei ist die Bewaffnung hinter den Torpedorohren in Gerüsten mit Aufnahmen in Form von Containern bzw. Mulden angeordnet.

[0002] Einrichtungen dieser Art sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Nach der DE-2757185 ist eine Vorrichtung für den Transport von Torpedos zur Bevorratung in vorbestimmten Lagerstationen und zum Be- und Entladen von Torpedorohren bekannt. Bei diesem System wird die Bewaffnung in Gerüsten gelagert und ein Transportwagen transportiert zwischen zwei ortsfest voneinander angeordneten Führungsschienen die Bewaffnung von der Lagerung zum Torpedorohr. Anordnungen dieser Art weisen starr verbundene Führungen auf, die bei Schockbelastung (Explosionseinwirkung) den Mangel haben, daß die vollen und unzulässig hohen Beschleunigungen auf die zu verbringenden Körper, wie Torpedos, Minen, Flugkörper oder dergleichen übertragen werden.

[0003] Nach der DE 3345334 ist eine weitere Stau- und Transportvorrichtung bekannt. Hier bilden die Container ein elastisch gelagertes Umlaufmagazin. Dabei wird die Bewaffnung für jedes Torpedorohr in einem Container angeordnet. Einrichtungen dieser Art haben den Mangel, daß bei unterschiedlicher Bewaffnung in den Containern die Feder-Schockdämpfungselemente bzw. Gummi-Schockdämpfungselemente unterschiedlich einfedern, so daß sich die Lage des Umlaufmagazins ändert. Bei unterschiedlicher Bewaffnung ändert sich das Gewicht und damit die Beaufschlagung der Schockdämpfungselemente. Um die Bewaffnung in die Torpedorohre zu laden, muß die elastische Lagerung aufgehoben werden. Hierzu wird das Umlaufmagazin mit Containern auf die Kaliberachse des Torpedorohres mechanisch fixiert. Einrichtungen dieser Art erfordern einen großen mechanischen Aufwand. Nachteilig ist weiterhin, daß die hohen Schockbeanspruchungen während der Fixierung ungedämpft auf die zu verbringenden Körper übertragen werden.

[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es, die genannten Nachteile zu beseitigen und die Übertragung der hohen Schockbeanspruchungen auf die Körper, die in die Torpedorohre verbracht werden wie Torpedos, Minen, Flugkörper und dergleichen, herabzusetzen.

[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch den Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Ansprüchen 2 bis 6 entnehmbar.

[0006] Die Stau- und Transporteinrichtung besteht aus Containern, die in einem Gerüst angeordnet sind. Am Gerüst werden vertikal Schockdämpfungselemente angeordnet und an einem Fundament befestigt. Die Vorspannung der Schockdämpfungselemente ist größer als die maximale Last des Gerüstes mit Containern und darin befindlicher Bewaffnung, unabhängig davon, welche Bewaffnung gewählt wurde, also auch für die mit dem größten Gewicht. Hierdurch wird die Lage der Kaliberachse zu den Torpedorohren auch durch unterschiedliche Belastungen des Gerüstes in vertikaler Lage nicht verändert.

[0007] Für den Schockabbau in beiden horizontalen Richtungen sind Schockdämpfungselemente in horizontaler Richtung am Gerüst angeordnet und ebenfalls am Fundament befestigt. Die Vorspannung der Elemente ist so groß, daß auch bei maximaler Schräglage des U-bootes bzw. bei Beladung der Torpedorohre die Kaliberachse zu den Torpedorohren nicht verändert wird.

[0008] Durch die gewählte Vorspannung der Schockdämpfungselemente verbleibt die Kaliberachse der Container mit der darin befindlichen Bewaffnung im Betriebsfall in der vorgesehenen Kaliberachse zu den Torpedorohren.

[0009] Weiterhin wird mit der beschriebenen Stau- und Transporteinrichtung die Schockbelastung auf das Gerüst und damit auf die im Container befindliche Bewaffnung erheblich reduziert. Die Stau- und Transporteinrichtung realisiert damit ohne umfangreiche oder komplizierte Mittel, daß die auftretenden hohen radialen und axialen Schockbeanspruchungen auch während der Beladung auf ein zulässiges Maß reduziert werden.

[0010] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1
einen Längsschnitt durch ein U-Boot im Bereich der Torpedorohre und der Stau- und Transporteinrichtung,
Fig. 2
eine Draufsicht auf die Ecke des Gerüstes,
Fig. 3
einen Querschnitt der Stau- und Transporteinrichtung gemäß Linie III - III der Fig. 1,
Fig. 4
Schockdämpfungselemente für vertikale Richtung mit Vorspannung,
Fig. 5
Schockdämpfungselemente für vertikale Richtung mit Vorspannung und Druckbeanspruchungen,
Fig. 6
Schockdämpfungselemente für vertikale Richtung mit Vorspannung und Zugbeanspruchung und
Fig. 7
Schockdämpfungselemente für horizontale und axiale Richtung.


[0011] In der dargestellten Anordnung gemäß Fig. 1 und 2 ist ein Druckkörper 1 eines U-bootes mit Torpedorohren 2 und 3 ausgerüstet. Auf dem Zwischendeck 4 sind hinter den Torpedorohren 2 und 3 Fundamente 5 angeordnet. Zwischen den Fundamenten 5 befindet sich ein Gerüst 6 mit Containern 7, in denen die Bewaffung wie Torpedos, Minen oder Flugkörper aufgenommen werden.

[0012] Das Gerüst 6 stützt sich über vertikale bzw. horizontale Schockdämpfungselemente 8 und 9 elastisch auf dem Fundament 5 und über ein Schockdämpfungselement 10 auf dem Zwischendeck 4 ab. Die Schockdämpfungselemente 8,9,10 sind soweit vorgespannt, daß die im Betriebsfall auftretenden Kräfte geringer als die Vorspannung sind.

[0013] Um die Lage der Kaliberachse zwischen dem Gerüst 6 mit den dann angeordneten Containern 7 und den Torpedorohren 2,3 durch unterschiedliche Belastungen nicht zu verändern, ist vorgesehen, daß die Schockdämpfungselemente 8,9,10 mit einer Vorspannung versehen werden, die größer ist als die im Betriebsfalle auftretenden Kräfte.

[0014] Erst im Schockfalle, der ein Mehrfaches der Betriebskräfte auslöst, erfolgt ein elastisches Nachgeben der Schockdämpfungselemente 8,9,10. Der so noch wirksame Schockeinfluß auf den gelagerten Körper, das Gerüst 6 mit Containern 7 und darin befindlicher Bewaffnung wird auf ein erträgliches Maß reduziert.

[0015] Nach der Schockeinwirkung erfolgt eine selbsttätige Rückstellung der Schockdämpfungselemente 8,9,10 in die Ausgangslage, so daß sich die Container 7 mit der dann befindlichen Bewaffnung wieder in ihrer Ausgangslage befinden.

[0016] Aus Figur 3 ist der Querschnitt nach Figur 1 ersichtlich. Die Torpedorohre 2,3 befinden sich in Höhe der Container 7, die wiederum im Gerüst 6 angeordnet sind. Das Gerüst 6 ist über das Schockdämpfungselemente 8 mit dem Fundament 5 und über das Schockdämpfungselement 10 mit dem Zwischendeck 4 verbunden. Das Fundament 5 befindet sich auf dem Zwischendeck 4.

[0017] Die Funktionsweise des Schockdämpfungselementes ist aus Figur 4 ersichtlich. Das Schockdämpfungselement ist im vorgespannten Zustand dargestellt. Je nach Position der Schocklast kann das Element sowohl nach unten, siehe Fig. 5 als auch nach oben, siehe Fig. 6 ausweichen. Beim Ausweichen nach unten werden das obere und das untere Federpaket belastet und beim Ausweichen nach oben wird das untere Federpaket belastet. Nach der Schockeinwirkung nimmt das Schockdämpfungselement wieder die Ausgangsposition, siehe Figur 4 ein.

[0018] Die in den Figuren 4, 5, 6 dargestellte Federart ist nur beispielhaft anzusehen, es könnten ebenso Tellerfedern, Gasdruckfedern, Schraubenfedern bzw. jegliche andere Art einer elastischen Lagerung zur Ausführung kommen.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen



[0019] 
1
Druckkörper
2,3
Torpedorohr
4
Zwischendeck
5
Fundament
6
Gerüst
7
Container
8,9,10
Sckockdämpfungselement



Ansprüche

1. Stau- und Transporteinrichtung für in Torpedorohre zu verbringende Körper wie Torpedos, Minen, Flugkörper und dergleichen, bei der die Stau- und Transporteinrichtung aus Containern besteht, die in einem Gerüst angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß

das Gerüst (6) an einem Fundament (5) und einem Zwischendeck (4) befestigt ist und

zwischen dem Gerüst (6) und dem Fundament (5) und dem Zwischendeck (4) vorgespannte elastische Schockdämpfungselemente (8,9,10) angeordnet sind.


 
2. Stau- und Transporteinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß

die Vorspannung der elastischen Schockdämpfungselemente (8,9,10) größer als die im Betriebsfall ohne Schockeinwirkung auftretenden Kräfte ist.


 
3. Stau- und Transporteinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß

das Gerüst (6) mit den dann befindlichen Containern (7) über horizontale und vertikale, vorgespannte elastische Schockdämpfüngselemente (8,9,10) mit dem Fundament (5) und dem Zwischendeck (4) verbunden ist, die radiale und axiale Schockbeanspruchungen reduzieren.


 
4. Stau- und Transporteinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß

die Schockdämpfungselemente (8,9,10) als Feder-Schockdämpfungselemente unterschiedlicher Art ausgeführt sind.


 
5. Stau- und Transporteinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß

die Schockdämpfungselemente (8,9,10) nach Schockeinwirkung selbsttätig ihre Ausgangslage einnehmen und sich somit die Lage der Kaliberachse zwischen der Stau- und Transporteinrichtung und den Torpedorohren nicht verändert.


 
6. Stau- und Transporteinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß

die Justage der Kaliberachse zwischen dem Gerüst (6) mit den darin angeordneten Containern (7) und den Torpedorohren (2,3) bei Betriebslasten unverändert bleibt.


 




Zeichnung