[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Stau- und Transporteinrichtung für in Torpedorohre
zu verbringende Körper wie Torpedos, Minen, Flugkörper u.s.w. auf U-Booten. Dabei
ist die Bewaffnung hinter den Torpedorohren in Gerüsten mit Aufnahmen in Form von
Containern bzw. Mulden angeordnet.
[0002] Einrichtungen dieser Art sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Nach der DE-2757185
ist eine Vorrichtung für den Transport von Torpedos zur Bevorratung in vorbestimmten
Lagerstationen und zum Be- und Entladen von Torpedorohren bekannt. Bei diesem System
wird die Bewaffnung in Gerüsten gelagert und ein Transportwagen transportiert zwischen
zwei ortsfest voneinander angeordneten Führungsschienen die Bewaffnung von der Lagerung
zum Torpedorohr. Anordnungen dieser Art weisen starr verbundene Führungen auf, die
bei Schockbelastung (Explosionseinwirkung) den Mangel haben, daß die vollen und unzulässig
hohen Beschleunigungen auf die zu verbringenden Körper, wie Torpedos, Minen, Flugkörper
oder dergleichen übertragen werden.
[0003] Nach der DE 3345334 ist eine weitere Stau- und Transportvorrichtung bekannt. Hier
bilden die Container ein elastisch gelagertes Umlaufmagazin. Dabei wird die Bewaffnung
für jedes Torpedorohr in einem Container angeordnet. Einrichtungen dieser Art haben
den Mangel, daß bei unterschiedlicher Bewaffnung in den Containern die Feder-Schockdämpfungselemente
bzw. Gummi-Schockdämpfungselemente unterschiedlich einfedern, so daß sich die Lage
des Umlaufmagazins ändert. Bei unterschiedlicher Bewaffnung ändert sich das Gewicht
und damit die Beaufschlagung der Schockdämpfungselemente. Um die Bewaffnung in die
Torpedorohre zu laden, muß die elastische Lagerung aufgehoben werden. Hierzu wird
das Umlaufmagazin mit Containern auf die Kaliberachse des Torpedorohres mechanisch
fixiert. Einrichtungen dieser Art erfordern einen großen mechanischen Aufwand. Nachteilig
ist weiterhin, daß die hohen Schockbeanspruchungen während der Fixierung ungedämpft
auf die zu verbringenden Körper übertragen werden.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es, die genannten Nachteile zu beseitigen und die Übertragung
der hohen Schockbeanspruchungen auf die Körper, die in die Torpedorohre verbracht
werden wie Torpedos, Minen, Flugkörper und dergleichen, herabzusetzen.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch den Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind den Ansprüchen 2 bis 6 entnehmbar.
[0006] Die Stau- und Transporteinrichtung besteht aus Containern, die in einem Gerüst angeordnet
sind. Am Gerüst werden vertikal Schockdämpfungselemente angeordnet und an einem Fundament
befestigt. Die Vorspannung der Schockdämpfungselemente ist größer als die maximale
Last des Gerüstes mit Containern und darin befindlicher Bewaffnung, unabhängig davon,
welche Bewaffnung gewählt wurde, also auch für die mit dem größten Gewicht. Hierdurch
wird die Lage der Kaliberachse zu den Torpedorohren auch durch unterschiedliche Belastungen
des Gerüstes in vertikaler Lage nicht verändert.
[0007] Für den Schockabbau in beiden horizontalen Richtungen sind Schockdämpfungselemente
in horizontaler Richtung am Gerüst angeordnet und ebenfalls am Fundament befestigt.
Die Vorspannung der Elemente ist so groß, daß auch bei maximaler Schräglage des U-bootes
bzw. bei Beladung der Torpedorohre die Kaliberachse zu den Torpedorohren nicht verändert
wird.
[0008] Durch die gewählte Vorspannung der Schockdämpfungselemente verbleibt die Kaliberachse
der Container mit der darin befindlichen Bewaffnung im Betriebsfall in der vorgesehenen
Kaliberachse zu den Torpedorohren.
[0009] Weiterhin wird mit der beschriebenen Stau- und Transporteinrichtung die Schockbelastung
auf das Gerüst und damit auf die im Container befindliche Bewaffnung erheblich reduziert.
Die Stau- und Transporteinrichtung realisiert damit ohne umfangreiche oder komplizierte
Mittel, daß die auftretenden hohen radialen und axialen Schockbeanspruchungen auch
während der Beladung auf ein zulässiges Maß reduziert werden.
[0010] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch ein U-Boot im Bereich der Torpedorohre und der Stau- und
Transporteinrichtung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Ecke des Gerüstes,
- Fig. 3
- einen Querschnitt der Stau- und Transporteinrichtung gemäß Linie III - III der Fig.
1,
- Fig. 4
- Schockdämpfungselemente für vertikale Richtung mit Vorspannung,
- Fig. 5
- Schockdämpfungselemente für vertikale Richtung mit Vorspannung und Druckbeanspruchungen,
- Fig. 6
- Schockdämpfungselemente für vertikale Richtung mit Vorspannung und Zugbeanspruchung
und
- Fig. 7
- Schockdämpfungselemente für horizontale und axiale Richtung.
[0011] In der dargestellten Anordnung gemäß Fig. 1 und 2 ist ein Druckkörper 1 eines U-bootes
mit Torpedorohren 2 und 3 ausgerüstet. Auf dem Zwischendeck 4 sind hinter den Torpedorohren
2 und 3 Fundamente 5 angeordnet. Zwischen den Fundamenten 5 befindet sich ein Gerüst
6 mit Containern 7, in denen die Bewaffung wie Torpedos, Minen oder Flugkörper aufgenommen
werden.
[0012] Das Gerüst 6 stützt sich über vertikale bzw. horizontale Schockdämpfungselemente
8 und 9 elastisch auf dem Fundament 5 und über ein Schockdämpfungselement 10 auf dem
Zwischendeck 4 ab. Die Schockdämpfungselemente 8,9,10 sind soweit vorgespannt, daß
die im Betriebsfall auftretenden Kräfte geringer als die Vorspannung sind.
[0013] Um die Lage der Kaliberachse zwischen dem Gerüst 6 mit den dann angeordneten Containern
7 und den Torpedorohren 2,3 durch unterschiedliche Belastungen nicht zu verändern,
ist vorgesehen, daß die Schockdämpfungselemente 8,9,10 mit einer Vorspannung versehen
werden, die größer ist als die im Betriebsfalle auftretenden Kräfte.
[0014] Erst im Schockfalle, der ein Mehrfaches der Betriebskräfte auslöst, erfolgt ein elastisches
Nachgeben der Schockdämpfungselemente 8,9,10. Der so noch wirksame Schockeinfluß auf
den gelagerten Körper, das Gerüst 6 mit Containern 7 und darin befindlicher Bewaffnung
wird auf ein erträgliches Maß reduziert.
[0015] Nach der Schockeinwirkung erfolgt eine selbsttätige Rückstellung der Schockdämpfungselemente
8,9,10 in die Ausgangslage, so daß sich die Container 7 mit der dann befindlichen
Bewaffnung wieder in ihrer Ausgangslage befinden.
[0016] Aus Figur 3 ist der Querschnitt nach Figur 1 ersichtlich. Die Torpedorohre 2,3 befinden
sich in Höhe der Container 7, die wiederum im Gerüst 6 angeordnet sind. Das Gerüst
6 ist über das Schockdämpfungselemente 8 mit dem Fundament 5 und über das Schockdämpfungselement
10 mit dem Zwischendeck 4 verbunden. Das Fundament 5 befindet sich auf dem Zwischendeck
4.
[0017] Die Funktionsweise des Schockdämpfungselementes ist aus Figur 4 ersichtlich. Das
Schockdämpfungselement ist im vorgespannten Zustand dargestellt. Je nach Position
der Schocklast kann das Element sowohl nach unten, siehe Fig. 5 als auch nach oben,
siehe Fig. 6 ausweichen. Beim Ausweichen nach unten werden das obere und das untere
Federpaket belastet und beim Ausweichen nach oben wird das untere Federpaket belastet.
Nach der Schockeinwirkung nimmt das Schockdämpfungselement wieder die Ausgangsposition,
siehe Figur 4 ein.
[0018] Die in den Figuren 4, 5, 6 dargestellte Federart ist nur beispielhaft anzusehen,
es könnten ebenso Tellerfedern, Gasdruckfedern, Schraubenfedern bzw. jegliche andere
Art einer elastischen Lagerung zur Ausführung kommen.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0019]
- 1
- Druckkörper
- 2,3
- Torpedorohr
- 4
- Zwischendeck
- 5
- Fundament
- 6
- Gerüst
- 7
- Container
- 8,9,10
- Sckockdämpfungselement
1. Stau- und Transporteinrichtung für in Torpedorohre zu verbringende Körper wie Torpedos,
Minen, Flugkörper und dergleichen, bei der die Stau- und Transporteinrichtung aus
Containern besteht, die in einem Gerüst angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gerüst (6) an einem Fundament (5) und einem Zwischendeck (4) befestigt ist und
zwischen dem Gerüst (6) und dem Fundament (5) und dem Zwischendeck (4) vorgespannte
elastische Schockdämpfungselemente (8,9,10) angeordnet sind.
2. Stau- und Transporteinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorspannung der elastischen Schockdämpfungselemente (8,9,10) größer als die im
Betriebsfall ohne Schockeinwirkung auftretenden Kräfte ist.
3. Stau- und Transporteinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gerüst (6) mit den dann befindlichen Containern (7) über horizontale und vertikale,
vorgespannte elastische Schockdämpfüngselemente (8,9,10) mit dem Fundament (5) und
dem Zwischendeck (4) verbunden ist, die radiale und axiale Schockbeanspruchungen reduzieren.
4. Stau- und Transporteinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schockdämpfungselemente (8,9,10) als Feder-Schockdämpfungselemente unterschiedlicher
Art ausgeführt sind.
5. Stau- und Transporteinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schockdämpfungselemente (8,9,10) nach Schockeinwirkung selbsttätig ihre Ausgangslage
einnehmen und sich somit die Lage der Kaliberachse zwischen der Stau- und Transporteinrichtung
und den Torpedorohren nicht verändert.
6. Stau- und Transporteinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Justage der Kaliberachse zwischen dem Gerüst (6) mit den darin angeordneten Containern
(7) und den Torpedorohren (2,3) bei Betriebslasten unverändert bleibt.