[0001] Die Erfindung betrifft einen Deckel für einen transportablen Behälter, insbesondere
zum Sammeln, zum Aufbewahren, zum Transport, und zum Behandeln von stark verschmutzten
bzw. infektiösen Abfällen, mit einem Verschlusssystem, welches am Deckel vorgesehene
Haltehaken, die mit einer am Behälter vorgesehener Nut oder dergleichen in Eingriff
bringbar sind, aufweist.
[0002] Herkömmliche Behälter, die für den Abtransport von stark verschmutzten und insbesondere
infektiösen Abfällen, beispielsweise Krankenhausabfällen, vorgesehen sind, werden
üblicherweise mit einem Deckel verschlossen, dessen Verschlusssystem nicht zum Wiederöffnen
vorgesehen und geeignet ist. Das Verschlusssystem bekannter Deckel umfasst am Deckel
vorgesehene Haken, die in eine Nut, die am oberen äußeren Randbereich des Behälters
ausgebildet ist, eingreifen. Dazu wird der Deckel lediglich unter Aufbringen einer
gewissen Kraft auf den Behälter gedrückt. Am oberen Randbereich des Behälters ist
ferner eine Gummidichtung angeordnet, durch die gewährleistet ist, dass der verschlossene
Behälter flüssigskeitsdicht ist. Der mit dem jeweiligen Abfall gefüllte und verschlossene
Behälter wird komplett als Sondermüll entsorgt. Diese Art der Handhabung der Entsorgung
von Abfällen ist umweltbelastend, vergeudet Rohstoffe und ist teuer.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zu Grunde, bei zumindest gleichbleibender Sicherheit
in der Handhabung eine Wiederverwendung des Behälters und damit auch des diesen verschließbaren
Deckels sicherzustellen. Dabei sollen am Behälter an sich gegenüber der eingangs erwähnten,
bekannten Ausführung keine Änderungen erforderlich sein, der Deckel soll jedoch so
gestaltet sein, dass er gegen ein unbeabsichtigtes und selbsttätiges Öffnen gesichert
ist.
[0004] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass das Verschlusssystem
im Randbereich des Deckels integrierte, von einer offenen in eine geschlossene Position
und umgekehrt bewegbare Verschlusselemente umfasst, wobei jedes Verschlusselement
einen lösbaren Sicherungshaken aufweist, welcher den am Deckel vorgesehenen Haltehaken
in dessen verrasteten Lage derart hält, dass das Verschlusselement nur unter Aufbringen
einer gewissen Kraft in seine offene Position bewegbar ist.
[0005] Ein erfindungsgemäß ausgeführter Deckel besitzt daher ein Verschlusssystem mit gesonderten,
in den Deckelrandbereich integrierten Verschlusselementen, die durch ihre Sicherungshaken
den Deckel gegen ein unbeabsichtigtes und selbsttätiges Öffnen sichern. Das ist gerade
beim Aufbewahren und dem Transport von stark verschmutzten, insbesondere von infektiösen
Abfällen, wie sie vor allem in Krankenhäusern anfallen, von großer Bedeutung. Zur
gefahrlosen Wiederverwendung des Behälters mitsamt Deckel und einer gefahrlosen Entsorgung
des Abfalls kann der Behälter mit dem darin befindlichen Abfall einem gesonderten
Behandlungsvorgang (Sterilisation, Desinfektion) unterzogen werden.
[0006] Eine unter allen etwaigen Belastungen sichere Verrastung des Haltehakens und das
Einstellen einer definierten Kraft zum Bewegen des Verschlusselementes in die offene
Position sind dann gegeben, wenn der Sicherungshaken den Haltehaken von außen untergreift
oder in diesen eingreift, wobei in diesem Bereich beide Teile mit korrespondierenden
Abschrägungen versehen sind.
[0007] Um auf eine funktionssichere und einfache Weise zu gewährleisten, dass der Haltehaken
aus seiner verrasteten Lage am Deckel freikommt, ist vorgesehen, dass der Haltehaken
mit zumindest einer Betätigungsnoppe versehen ist, die mit einer am Verschlusselement
vorgesehenen Steuerkurve zusammenwirkt.
[0008] Die Steuerkurve wird insbesondere so gestaltet, dass sie einen schrägen Abschnitt
aufweist, über welchen der Haltehaken mittels der Betätigungsnoppe aus seiner verrasteten
Lage freigebbar ist, und dass sie mit einer Rastmulde versehen ist, wo die Betätigungsnoppe
in der offenen Lage des Verschlusselementes einrastet. Damit ist nicht nur eine gesicherte
und gesteuerte Freigabe des Haltehakens gewährleistet sondern auch eine definierte
Lage des Verschlusselementes in offener Position.
[0009] Eine kompakte und funktionelle Bauweise der Verschlusselemente wird dadurch unterstützt,
dass die Steuerkurven an seitlich des Sicherungshakens verlaufenden Laschen ausgebildet
sind.
[0010] Zusätzlich kann zur Sicherung gegen ein selbstätiges Öffnen der Verschlusselemente
vorgesehen werden, dass in der verrasteten Lage jedes Verschlusselementes zumindest
eine am Verschlusselement vorgesehene Schrägfläche eine korrespondierende Schrägfläche
am Haltehaken von oben her beaufschlagt.
[0011] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Verschlusselement am Deckel verschiebbar
angeordnet. Zu diesem Zweck sind am Verschlusselement insbesondere zwei seitliche
Führungsteile, die in am Deckel vorgesehenen Führungen verschiebbar sind, vorgesehen.
Diese Maßnahmen unterstützen eine zweckmäßige und gleichzeitig kompakte Konstruktion.
[0012] Zu komfortablen händischen Betätigung der Verschlusselemente weist jedes Verschlusselement
ein eine Griffmulde bildendes Griffgehäuse auf, welches in der verrasteten Lage in
einer Ausnehmung am Deckel passgenau sitzt. Die Griffmulden gestatten aber auch eine
automatische Betätigung der Verschlusselemente über geeignete Vorrichtungen.
[0013] Damit die beim Öffnen und Schließen des Verschlusselementes auftretenden Kräfte keine
unerwünschten Deformationen am Deckel verursachen können, sind diese Ausnehmungen
vom äußeren oberen Randbereich, von umlaufenden Randteilen des Deckels und von zwischen
diesen Randteilen vorgesehenen Verbindungsteilen gebildet.
[0014] Eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung des Deckels sieht vor, dass dieser über
eine insbesondere mittig angeordnete Öffnung verfügt, die mittels eines Stoppels flüssigkeitsdicht
verschliessbar ist. Dabei wird insbesondere vorgesehen, dass der Stoppel in die Öffnung
nur derart einsetzbar ist, dass er nach außen nicht entfernt werden kann. Dies macht
es vorteilhafterweise unmöglich, den Stoppel zu entfernen, wenn der Behälter mit Abfall
gefüllt und mit dem Deckel verschlossen ist. Das gestattet außerdem die Behandlung
(Sterilisation, Desinfektion) des Inhalts des Behälters mittels spezieller Verfahren,
beispielsweise einem Verfahren, bei dem Mikrowellen eingesetzt werden. Dabei kann
über eine im Behandlungsgerät vorhandene Sondeneinrichtung der Stoppel automatisch
durchstoßen werden und im Behandlungsgut zu liegen kommen.
[0015] Über diese Sonde werden Wasser und sonstige Zusätze in das Abfallgut verbracht und
es wird die während der Behandlung auftretende Temperatur gemessen und zur Steuerung
des Behandlungszyklus herangezogen.
[0016] Dabei wird insbesondere vorgesehen, dass der Stoppel in die Öffnung nur derart einsetzbar
ist, dass er nach außen nicht entfernt werden kann. Dies macht es vorteilhafterweise
unmöglich, den Stoppel zu entfernen, wenn der Behälter mit Abfall gefüllt und mit
dem Deckel verschlossen ist.
[0017] Um feststellen zu können, ob der Inhalt des Behälters bereits sterilisiert wurde,
wird der Stoppel mit einem abreißbaren Indikator verbunden.
[0018] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass der Indikator an einem
den äußeren Randbereich umlaufenden und mit diesem über Durchreißstellen verbundenen
Ring angeordnet ist, welcher mittels Noppen oder dergleichen in eine am Randbereich
der Öffnung gebildete Nut eingreift. So bleibt der Ring mitsamt dem Indikator am Deckel,
wenn der Stoppel in den Behälter hineingedrückt worden ist.
[0019] Mit dem Indikator soll auf einfache Weise feststellbar sein, ob der Inhalt des Behälters
bereits sterilisiert wurde. Zu diesem Zweck kann der Indikator beispielsweise aus
einem sich unter Hitzeeinwirkung sichtbar veränderndem Material bestehen oder ein
solches aufweisen.
[0020] Der mit einem gemäß obigen Merkmalen ausgeführten Deckel versehener erfindungsgemäßer
Behälter ist gegen ein unbeabsichtigtes und selbsttätiges Öffnen sehr gut gesichert.
[0021] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung,
die ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher beschrieben. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Schrägansicht auf einen mit einem erfindungsgemäß ausgeführten Deckel
verschlossenen, hier nur zum Teil dargestellten Behälter,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Deckel aus Fig. 1 in der in Fig. 1 mit II bezeichneten
Schnittebene,
Fig. 3 von außen eine Schrägansicht auf den Deckel ohne eingesetzte Verschlusselemente,
Fig. 3a das Detail V aus Fig. 3 in vergrößerter Ansicht,
Fig. 4 von innen eine Schrägansicht auf den Deckel ohne eingesetzte Verschlusselemente,
Fig. 4a das Detail W aus Fig. 4 in vergrößerter Ansicht,
Fig. 5 und Fig. 6 Schrägansichten eines Verschlusselementes, Fig. 5 die nach außen
gerichtete und Fig. 6 die zum Deckel weisende Seite des Verschlusselementes,
Fig. 7 einen Schnitt entlang der in Fig. 1 mit VII bezeichneten Schnittebene, demnach
durch den Randbereich des Behälters mit aufgesetztem und eingerastetem Deckel im Bereich
eines Verschlusselementes, und
Fig. 8 eine Ausführungsvariante eines Stoppels für einen erfindungsgemäßen Deckel,
ebenfalls in Schrägansicht.
[0022] Die gegenständliche Erfindung befasst sich mit einem gegen unbeabsichtigtes und selbsttätiges
Öffnen gesicherten, flüssigkeitsdichten Deckel 1 für einen Behälter 2, welcher insbesondere
zum Sammeln, zum Aufbewahren, zum Transport und zur Behandlung stark verschmutzter
Abfälle, beispielsweise infektiöser Krankenhausabfälle, wie Tupfer, Spritzen und Kanülen,
verwendbar ist. Sowohl der Deckel 1 als auch der Behälter 2 sind wiederverwendbar
und wie sich nachfolgend ergibt, auch dazu geeignet, den im Behälter 2 transportierten
Abfall zu behandeln, insbesondere zu sterilisieren oder zu desinfizieren. Der Behälter
2 und der Deckel 1 sind aus Kunststoff gefertigt, der Deckel 1 und seine integrierten
Verschlusselemente 3 sind insbesondere als Spritzgussteile hergestellt.
[0023] In der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung der Erfindung anhand der Zeichnungsfiguren
bedeutet

innen" zur Deckelmitte zu liegend oder weisend,

außen" am Außenbereich des Deckels 1 liegend oder zu diesem weisend,

oben" bezieht sich auf die Oberseite des Deckels 1,

unten" gibt die entgegengesetzte Richtung, zum Inneren des Behälters 2, an.
[0024] Fig. 1 zeigt den Behälter 2 mit aufgesetztem und eingerastetem Deckel 1. Der Behälter
2 ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung und kann in herkömmlicher Art und
Weise als ein mit einem Boden versehener zylindrischer Körper ausgeführt sein. Der
die Öffnung des Behälters 2 umgebende Randbereich 2a ist, wie insbesondere Fig. 7
zeigt, außenseitig mit einer umlaufenden Nut 2c zum Einrasten des Deckels 1 versehen.
Am Randbereich des Deckels 1 sind insbesondere in regelmäßigen Abständen mehrere Verschlusselemente
3 untergebracht bzw. integriert. In Fig. 1 ist von einigen dieser Verschlusselemente
3 die zum Betätigen vorgesehene Griffmulde 4 erkennbar. Der Behälter 2 ist ferner
mit Griffen 2b zum Tragen versehen, von welchen einer in Fig. 1 eingezeichnet ist.
[0025] Wie aus Fig. 1 in Verbindung mit Fig. 2 und Fig. 3 hervorgeht, besitzt der Deckel
1 ein in Draufsicht kreisförmig ausgeführtes Basisteil 10, welches mit einer ebenfalls
kreisförmigen Mulde 11 mit einer zentralen, runden Öffnung 12 versehen ist, und einen
oberen umlaufende Randbereich 13, der etwas nach oben versetzt ist und durch Ausnehmungen
14 unterbrochen ist, die zur Aufnahme der Verschlusselemente 3 vorgesehen sind. Wie
Fig. 3a und Fig. 7 zeigen, ist der obere Rand jeder Ausnehmung 14 leicht nach unten
versetzt und dadurch von einem Absatz 15 begrenzt. Bei geschlossenem Deckel 1 sitzen
die Verschlusselemente 3 auf den Absätzen 15 auf.
[0026] Außerhalb der besonderen Ausgestaltungen im Bereich der Ausnehmungen 14 und der dort
angeordneten Verschlusselemente 3 sind am Randbereich des Deckels 1 von innen nach
außen konzentrisch zueinander verlaufende und zumindest im Wesentlichen senkrecht
vom oberen Randbereich 13 nach unten verlaufende Randteile 16, 17, 18 unterschiedlicher
Höhe vorgesehen sind. Zwischen dem inneren Randteil 16 und dem benachbarten Zwischenrandteil
17 wird der Randbereich 2a des Behälters 2 zentriert und positioniert. Eine in den
Zeichnungsfiguren nicht eingezeichnete und im Bereich der Randteile 16, 17 bzw. des
Randbereiches 2a angeordnete Dichtung sorgt für eine flüssigkeitsdichte Abdichtung.
Das äußere Randteil 18 ist jenes mit der größten Erstreckung und überdeckt daher von
außen die beiden weiter innen gelegenen Randteile 16,17.
[0027] Im Bereich der Ausnehmungen 14 ist eine besondere Ausgestaltung am Deckel 1 getroffen,
auf die nun insbesondere unter Bezug auf die Fig. 3, 3a, 4 und 4a näher eingegangen
wird. Die Ausnehmung 14 erfasst dabei insbesondere das äußere Randteil 18 und den
oberen Randbereich 13. Sämtliche äußeren Ränder der Ausnehmung 14 schließen mit Rändern
eines Griffgehäuses 5 des Verschlusselementes 3 ab. Dazu ist das Griffgehäuse 5, was
insbesondere Fig. 5 und Fig. 6 zeigen, so ausgeführt, dass es die Griffmulde 4 bis
auf die nach außen weisende Öffnung komplett umgibt. Das Griffgehäuse 5 weist somit
eine Abdeckwand 5a, einen Boden 5b, eine Rückwand 5c und zur vorderen Öffnung hin
verlaufende Seitenwände 5d auf. Der Verlauf des Absatzes 15 ist dem dort aufsitzenden
Rändern des Griffgehäuses 5 angepasst, ebenso der Ausschnitt im Bereich des äußeren
Randteils 18. Seitlich ist die Ausnehmung 14 von Verbindungsteilen 19 begrenzt, die
zwischen dem äußeren Randteil 18 und dem Zwischenrandteil 17 verlaufen und an welchen
von oben nach unten verlaufende Führungensnuten 19a für das Verschlusselement 3 ausgebildet
sind. Das Zwischenrandteil 17 ist ferner von zwei Öffnungen 20 unterbrochen, zwischen
welchen ein Haltehaken 21 nach unten verläuft. Da der Haltehaken 21 nur mit seinem
oberen Ende mit dem Zwischenrandteil 17 in Verbindung steht, ist er, was für seine
Funktion erforderlich ist, etwas beweglich. Der Haltehaken 21 weist, wie es insbesondere
Fig. 4a und Fig. 7 zeigen, eine Rastnase 21a auf, die bei verrastetem Deckel 1 (Fig.
7) in die umlaufende Nut 2c eingreift. An seiner Vorderseite besitzt der Haltehaken
21 eine mit dem Verschlusselement 3 in noch zu beschreibender Weise zusammenwirkende
Schrägfläche 21b und an seinem unteren freien Endbereich eine Abschrägung 21c. An
der Vorderseite des Haltehakens 21 ist seitlich der Schrägfläche 21b je eine Betätigungsnoppe
21d angeordnet.
[0028] Das Verschlusselement 3 wird nun anhand der Fig. 5 und 6 näher beschrieben. An den
Außenseiten der seitlichen Wandteile 5d des Griffgehäuses 5 beginnen sich nach unten
erstreckende Führungsteile 6, mit welchen das Verschlusselement 3 in die Führungensnuten
19a eingreift, wodurch es von oben nach unten und umgekehrt bewegbar ist. Am Boden
5b des Griffgehäuses 5 ist in der Mitte des Verschlusselementes 3 über einen nach
innen gerichteten Verbindungsteil 28 ein ansonsten freier Sicherungshaken 7 angesetzt,
welcher an seinem unteren, freien Endbereich mit einer eine Abschrägung 7b aufweisenden,
nach innen weisenden Nase 7a versehen ist, die in der verrasteten, geschlossenen Lage
des Deckels 1 (Fig. 7) das untere Ende des Haltehakens 21 untergreift. Die beiden
korrespondierend ausgeführten Abschrägungen 21c und 7b liegen dabei aufeinander. Seitlich
des Verbindungsteils 28 sind an Wandteilen 8 Schrägflächen 8a vorgesehen, die mit
der Schrägfläche 21b des Haltehakens 21 korrespondieren und zusammenwirken und in
der geschlossenen und verrasteten Lage des Deckels 1 den Haltehaken 21 in die Nut
2c am Behälter 1 drücken.
[0029] Seitlich dieser Wandteile 8 sind in einem geringen Abstand von diesen und vom Boden
5b des Griffgehäuses 5 ausgehend und nach unten ragend Laschen 9 vorgesehen, die außenseitig
jeweils mit einer besonders gestalteten Steuerkurve 29 versehen sind. Der Kurvenverlauf
an jeder dieser beiden Steuerkurven 29 ist sowohl aus Fig. 5 als auch aus Fig. 7 ersichtlich.
Ausgehend von ihrem oberen Endbereich besitzt jede Steuerkurve 29 vorerst einen geraden,
vertikal verlaufenden Abschnitt 29a, an welchen ein nach außen geneigter Schrägabschnitt
29b anschließt, welcher über einen kurzen, nicht näher bezeichneten Verbindungsabschnitt
in eine Rastmulde 29c übergeht.
[0030] Die einzelnen Teile des Verschlusselementes 3 und die mit diesem zusammenwirkenden
Teile des Deckels 1 sind bezüglich ihrer Dimensionen selbstverständlich aufeinander
abgestimmt. In der geschlossenen Lage des Deckels 1, bei verrasteten Verschlusselementen
3, greift bei jedem Verschlusselement 3 die Rastnase 21a des Haltehakens 21 in der
Nut des 2c des Behälters 1 ein, die Schrägflächen 8a der Wandteile 8 des Verschlusselementes
3 beaufschlagen die Schrägfläche 21b des Haltehakens 21 und die Nase 7a am Sicherungshaken
7 untergreift den unteren Endbereich des Haltehakens 21. In dieser Lage ist ein selbsttätiges
oder unbeabsichtigtes Öffnen der Verschlusselemente 3 nicht möglich.
[0031] Zum Öffnen des Deckels 1 werden die Verschlusselemente 3 nach oben gezogen, wodurch
zuerst der Untergriff der Nase 7a des Sicherungshakens 7 am Haltehaken 21 gelöst wird,
indem eine entsprechende Kraft aufgebracht werden muss, um die Abschrägung 7b des
Sicherungshakens 7 von der Abschrägung 21c des Haltehakens 21 frei zu bekommen. Dann
treten die beiden Steuerkurven 29 mit den beiden Noppen 21d in Wirkung. Die auf die
schrägen Abschnitte 29c der Steuerkurven 29 auflaufenden Noppen 21d ziehen den Haltehaken
21 nach außen, wodurch seine Rastnase 21a von der Nut 2c des Behälters frei kommt.
Schließlich rasten die Noppen 21d in den Rastmulden 29d der Steuerkurven 29 ein, wodurch
für ein selbstständiges und definiertes Offenhalten der Verschlusselemente 3 gesorgt
ist. In der offenen Position ragen die Verschlusselemente 3 über die Deckeloberfläche
bzw. die Oberfläche der Randbereiche 13 des Basisteils 10 hinaus, sodass der offene
Zustand jederzeit erkennbar ist.
[0032] Fig. 8 zeigt eine weitere, erfinderische Ausgestaltung des Deckels 1. Die zentrale
Öffnung 12 im Basisteil 10 ist mittels eines besonders ausgeführten Stoppels 30, welcher
nur nach innen entfernt werden kann, flüssigkeitsdicht verschließbar. Der Stoppel
30 besteht aus einem bombierten, zylindrischen Stoppelkörper 31, dessen unterer Rand
mit nach außen leicht abstehenden Halteteilen 32 versehen ist. An seiner Oberseite
ist der Stoppel 30 von einem mit einem Indikatorstreifen 35 versehenen Ring 33 umlaufen,
welcher über durchreißbare Verbindungsstege 34 mit dem Stoppel 30 verbunden ist. Der
Ring 33 ist ferner an seiner Unterseite mit (nicht ersichtlichen) Noppen versehen,
mittels welcher er in einer am Randbereich der Öffnung 12 ausgebildeten (nicht dargestellten)
Nut sitzt. Durch die Halteteile 32 ist der einmal eingesetzte Stoppel 30 nur durch
ein Eindrücken nach innen entfernbar.
[0033] Der mit Abfall gefüllte, verschlossene Behälter 2 wird in das zur Sterilisation des
Inhalts vorgesehene Behandlungsgerät gestellt. Eine vorhandene Sondeneinrichtung stößt
den Stoppel 30 in das Innere des Behälters, wobei die Verbindungsstege 34 durchreißen.
Der Ring 33 verbleibt mitsamt dem Indikator 35 am Deckel 1. Der Indikatorstreifen
35 kann aus einem speziellen Material bestehen oder mit einer speziellen Oberflächenbeschichtung
ausgerüstet sein, das bzw. die sich durch die Hitzeeinwirkung beim Sterilisationsvorgang
verfärbt. So ist jederzeit feststellbar, ob der Inhalt des Behälters 2 bereits sterilisiert
wurde. Der Sterilisationsvorgang an sich kann mittels eines Mikrowellen verwendenden
Verfahrens erfolgen, wobei über die Sonde Wasser und sonstige Zusätze in den Behälter
einbringbar sind.
[0034] Durch die zur mittigen Öffnung 12 verlaufende Mulde 11 kann angesammelte Flüssigkeit,
z. B. Kondenswasser, welches sich beim Behandlungsvorgang bildet, zur Deckelmitte
und von dort über die Öffnung 12 abfließen.
[0035] Nach der Behandlung des Abfalls wird der Deckel 1 geöffnet, der Abfall kann aus dem
Behälters 2 entfernt und als Hausmüll entsorgt werden. Deckel 1 und Behälter 2 stehen
für eine weitere neuerliche Verwendung zur Verfügung. Der Stoppel 30 kann gemeinsam
mit dem Inhalt des Behälters 2 entsorgt und durch einen neuen Stoppel 30 ersetzt werden.
[0036] Die Erfindung gestattet vorteilhafterweise ein Hantieren des mit verschmutztem Inhalt,
beispielsweise mit infektiösen Abfall, gefüllten, geschlossenen Behälters zum Behandeln
(Sterilisieren, Desinfizieren) auf vollautomatische Art und Weise.
[0037] Die Erfindung ist auf die dargestellte und beschriebene Ausführungsform nicht eingeschränkt.
So könnte beispielsweise der Sicherungshaken auch in eine Ausnehmung am Haltehaken
eingreifen. Auch die Anordnung der Betätigungsnoppe(n) am Haltehaken kann abweichend
erfolgen.
1. Deckel für einen transportablen Behälter, insbesondere zum Sammeln, zum Aufbewahren,
zum Transport und zum Behandeln von stark verschmutzten bzw. infektiösen Abfällen,
mit einem Verschlusssystem, welches am Deckel vorgesehene Haltehaken, die mit einer
am Behälter vorgesehenen Nut oder dergleichen in Eingriff bringbar sind, aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusssystem im Randbereich des Deckels (1) integrierte,
von einer offenen in eine geschlossene Position und umgekehrt bewegbare Verschlusselemente
(3) umfasst, wobei jedes Verschlusselement (3) einen lösbaren Sicherungshaken (7)
aufweist, welcher den am Deckel (1) vorgesehenen Haltehaken (21) in dessen verrasteter
Lage derart hält, dass das Verschlusselement (3) nur unter Aufbringen einer gewissen
Kraft in die offene Position bewegbar ist.
2. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungshaken (7) den Haltehaken
(21) von außen untergreift oder in diesen eingreift, wobei in diesem Bereich beide
Teile mit korrespondierenden Abschrägungen (7b, 21c) versehen sind.
3. Deckel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltehaken (21) mit
zumindest einer Betätigungsnoppe (21d) versehen ist, wobei jede Betätigungsnoppe (21d)
mit einer am Verschlusselement (3) vorgesehenen Steuerkurve (29) zusammenwirkt, welche
vorzugsweise einen schrägen Abschnitt (29b) aufweist, über welchen der Haltehaken
(21) mittels der Betätigungsnoppe (21d) aus seiner verrasteten Lage freigebbar ist.
4. Deckel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jede Steuerkurve (29) mit einer
Rastmulde (29c) versehen ist, wo die Betätigungsnoppe (21d) in der offenen Lage des
Verschlusselementes (3) einrastet.
5. Deckel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkurven (29)
an seitlich des Sicherungshakens (7) verlaufenden Laschen (9) ausgebildet sind.
6. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der verrasteten
Lage des Verschlusselementes (3) zumindest eine am Verschlusselement (3) vorgesehene
Schrägfläche (8a) eine korrespondierende Schrägfläche (21b) am Haltehaken (21) von
oben her beaufschlagt.
7. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dass das Verschlusselement (3) am Deckel
(1) senkrecht verschiebbar ist und vorzugsweise zwei seitliche Führungsteile (6) aufweist,
die in am Deckel (1) vorgesehene Führungen (19a) verschiebbar angeordnet sind.
8. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement
(3) ein eine Griffmulde (4) bildendes Griffgehäuse (5) aufweist, mittels welchem das
Verschlusselement (3) in seiner verrasteten Lage in einer Ausnehmung (14) am Deckel
(1) passgenau sitzt, welche vorzugsweise vom äußeren oberen Randbereich (13), von
umlaufenden Randteilen (17,18) des Deckels (1) und von zwischen diesen Randteilen
(17, 18) vorgesehenen Verbindungsteilen (19) gebildet ist.
9. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass er über eine
insbesondere mittig angeordnete Öffnung (12) verfügt, die mittels eines Stoppels (30)
flüssigkeitsdicht verschließbar ist, welcher mittels Halteteile (32) oder dergleichen
in der Öffnung (12) derart einsetzbar ist, dass er nach außen nicht mehr entfern bar
ist.
10. Deckel nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Stoppel (30) mit einem
abreißbaren Indikator (35) verbunden ist.
11. Deckel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Indikator (35) an einem
den äußeren Randbereich des Stoppels (30) umlaufenden und mit diesem über Durchreißstellen
(34) verbundenen Ring (33) angeordnet ist, welcher vorzugsweise mittels Noppen oder
dergleichen in eine oberhalb des Randbereiches der Öffnung (12) ausgebildete Nut eingreift.
12. Deckel nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Indikator (35) aus
einem sich unter Hitzeeinwirkung sichtbar veränderndem Material besteht oder ein solches
aufweist.
13. Transportabler Behälter, welcher mit einem Deckel gemäß zumindest einem der Ansprüche
1 bis 12 versehen ist.