[0001] Die Erfindung betrifft eine sogenannte Raumzelle, und zwar insbesondere begeh- und
befahrbare Raumzelle, bestehend aus auf den Randbereichen eines Zellenbodens aufgesetzten
und fixierten Wandbauelementen, die untereinander an ihren Längsrändern miteinander
verbindbar ausgebildet sind.
[0002] Derartige Raumzellen sind hinlänglich bekannt und für die unterschiedlichsten Verwendungszwecke
in Benutzung, so daß es diesbezüglich an sich keines besonderen druckschriftlichen
Nachweises bedarf. Nur bspw. sei hierzu auf das DE-U-9213472 verwiesen, bei dessen
Gegenstand es sich um eine sogenannte Kühl- und Frischhaltezelle handelt.
Bei den Wandbauelementen einschließlich der Deckenelemente zur Erstellung solcher
Raumzellen handelt es sich um vorgefertigte Bauelemente, die mit geeignetem, wärmeisolierenden
Material ausgeschäumt sind. Diese Ausschäumung verlangt nicht nur entsprechende Ausschäumformen
sondern auch einen entsprechenden Zeitaufwand. Sofern auch die Böden derartiger Zellen
aus solchen vorgefertigten und wärmeisolierten Elementen bestehen, gilt dafür das
Gleiche bei noch größerem Aufwand, da für diese noch der Begeh- und Befahrbarkeit
Rechnung getragen werden muß.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für die Herstellung insbesondere der Wandbauelemente
und auch die Erstellung der Zellen selbst eine wesentliche Vereinfachung zu schaffen,
die beachtliche Kosteneinsparungen und auch herstellerseitig Zeiteinsparungen zur
Folge hat.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einer Raumzelle der eingangs genannten Art nach der Erfindung
dadurch gelöst, daß die Wandbauelemente im wesentlichen jeweils aus zwei auf Paralleldistanz
gehaltenen Innnen- und Außenwandflächen gebildet sind und die gesamte, aus den einzelnen
Wandbauelementen zusammengestellte Umfangswand der Zelle von Wandelement zu Wandelement
in sich mindestens nach oben offen gehalten und der Gesamthohlraum der Umfangswand
mit einer Schüttung aus wärmedämmenden Material gefüllt ist.
[0005] Bei dieser erfindungsgemäßen Ausbildung beschränkt sich die Vorfertigung der Wandbauelemente
auf eine reine Flächenverarbeitung von Blech- oder Kunststoffplatten zu gewissermaßen
Wandelementenrohlingen, die erst vor Ort mit dem wärmedämmenden Material in Form einer
Schüttung ausgefüllt werden, nachdem die Zellenwände aus den noch hohlen Wandelementrohlingen
vor Ort zu einer Zellenumfangswand zusammengestellt worden sind.
[0006] Der gesamte, bisher notwendige Zeitaufwand für die Ausschäumung mit wärmedämmenden
Material (bspw. PU-Schaum) entfällt also, der in keinem Vergleich zu einer Einbringung
von schüttfähigem, wärmedämmenden Material vor Ort steht. Außerdem sind auch keine
Ausschäumformen mehr erforderlich.
[0007] Ganz abgesehen davon, ist das Ganze auch mit einer Auswahlmöglichkeit bzgl. des einzubringenden,
wärmedämmenden Materials verbunden, für das nur Voraussetzung ist, daß es sich um
schüttfähiges Material handeln muß. Bevorzugt ist dafür allerdings insbesondere Perlitgranulat
vorgesehen, das zudem den Vorteil hat, im Gegensatz zum bisher verwendeten PU-Schaum
nicht brennbar zu sein, eine Forderung, die an solche Zellen immer häufiger gestellt
wird.
[0008] Vorteilhaft kann ferner vorgesehen werden, die eingebrachte Schüttung zu verdichten,
d.h., diese verdichtet im Wandelementenhohlraum anzuordnen, was mit bekannten Verdichtungsgeräten
ohne weiteres machbar ist.
[0009] Mit Rücksicht darauf und um die Wandflächen der Bauelemente wegen einer solchen Verdichtung
nicht bzw. nicht wesentlich stärker als bisher dimensionieren zu müssen, sind außer
der Anordnung von Spannschloßteilen an den Längsrändern der Wandbauelemente zwischen
den Innen- und Außenwandflächen Distanzhalteelemente angeordnet, was noch näher erläutert
wird.
[0010] Das Ganze läßt sich auch für die Deckenelemente solcher Raumzellen verwirklichen,
wofür vorgesehen ist, daß die Innenwandfläche der Deckenelemente der Raumzelle schalenförmig
durch aufgekröpfte Längs- und Seitenränder ausgebildet, der Innenraum der Deckenelementschalen
ebenfalls mit einer Schüttung aus wärmedämmenden Material gefüllt und dieses mit einer
entsprechend angepaßten Außenwandfläche abgedeckt ist.
[0011] Abgesehen davon, daß auch Platten aus geeignetem Kunststoff für die Wand- und Deckenelemente
in Betracht gezogen werden können, ist für diese jedoch nach wie vor dünnes Blech
vorgesehen, und insbesondere mit Rücksicht darauf besteht eine vorteilhafte Ausführungsform
darin, daß mindestens die Längsränder der Innen- und Außenflächen der Wandelemente
als Umfaltränder ausgebildet und die Ränder benachbarter Wandelemente ineinandersteckbar
ausgebildet sind.
[0012] Die erfindungsgemäße Raumzelle und weitere vorteilhafte Ausführungsformen werden
nachfolgend an Hand der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen näher
erläutert.
[0013] Es zeigt schematisch
- Fig.1
- perspektivisch ein noch hohles Wandbauelement;
- Fig.2
- einen Schnitt durch das Wandbauelement nach Fig.1;
- Fig.3
- perspektivisch ein Wandbauelement für die Eckausbildungen einer Zelle;
- Fig.4,5
- Vertikalschnitte durch Wandbauelemente mit aufgesetzten Deckenelementen;
- Fig.6
- perspektivisch die gesamte, nach oben offene umfangswand einer Zelle vor der Befüllung
mit wärmedämmenden Schüttmaterial;
- Fig.7
- perspektivisch die schalenförmige Innenwandfläche eines Deckenelementes;
- Fig.8
- im Schnitt den Verbindungsbereich zweier benachbart anzuschließender Wandbauelemente;
- Fig.9
- im Schnitt und vereinfacht eine besondere Längsrandgestaltung der Wandbauelemente
und
- Fig.10
- perspektivisch die Gesamtdarstellung einer Raumzelle.
[0014] Unter Bezug auf Fig.10 besteht die Raumzelle nach wie vor aus auf den Randbereichen
eines Zellenbodens 1 aufgesetzten und fixierten Wandbauelementen 2, die untereinander
an ihren Längsrändern 3 miteinander verbindbar ausgebildet sind, und wobei die Zelle
Z nach oben mit Deckenelementen 4 abgeschlossen ist.
[0015] Was die Verbindbarkeit der Wandbauelemente 2 betrifft, so sind dafür an sich bekannte,
zweiteilige Spannschlösser vorgesehen, von denen jeweils ein Riegelteil R an einem
Längsrand 3 des Wandelementes und ein Verrastungsteil V fluchtend gegenüber am anderen
Längsrand 3' angeordnet ist.
Welche Art der Verbindung für die Wandbauelemente im vorliegenden Fall tatsächlich
gewählt wird, kann letztlich dahingestellt bleiben, da dies hier nur von sekundärem
Interesse ist.
[0016] Für die erfindungsgemäße Raumzelle Z ist nun wesentlich, daß die Wandelemente 2 im
wesentlichen jeweils aus zwei auf Paralleldistanz gehaltenen Innen- und Außenwandflächen
5,5' gebildet sind und die gesamte, aus den einzelnen Wandbauelementen 2 zusammengestellte
Umfangswand 6 der Zelle Z von Wandelement 2 zu Wandelement 2 in sich mindestens nach
oben offen gehalten und der Gesamthohlraum der Umfangswand 6 mit einer Schüttung aus
wärmedämmenden Material 7 gefüllt ist.
[0017] Unter "mindestens nach oben offen" ist dabei zu verstehen, daß ein solches Wandbauelement
2, wie in Fig.1 dargestellt, nach allen Seiten offen sein kann, was im übrigen bevorzugt
wird, es ist aber auch möglich, das Wandbauelement 2 an seinen Längsränder 3 und gegf.
auch bodenseitig geschlossen auszubilden, d.h., wesentlich ist nur, daß nach Gesamterstellung
der Umfangswand 6 bspw. in der in Fig.6 dargestellten Form die Schüttung aus wärmedämmenden
Material, und zwar insbesondere Perligranulat von oben her eingefüllt und gegf. auch
mittels geeigneter, sogenannter Innrüttler verdichtet werden kann.
[0018] Auf gleiche Weise können auch in Eckbereichen der Zelle anzuordnende Wandbauelemente
2' ausgebildet werden, von denen eines in Fig.3 dargestellt ist und im Gesamtverbund
auch in Fig.6. Andere Eckanschlußausbildungen sind jedoch auch möglich und vorstellbar.
[0019] Insbesonder mit Rücksicht auf die Flächenstabilität der Innen- und Außenwandflächen
5,5' und insbesondere auch auf die in Betracht zu ziehende Verdichtung der Schüttung
sind außer der Anordnung von Spannschloßteilen 8,8' (siehe Fig.1 u. 8) an den Längsrändern
3 der Wandelemente 2 zwischen den Innen- und Außenwandflächen 5,5' Distanzhalteelemente
9 angeordnet, wie dies bspw. in Fig.2 schematisch angedeutet ist.
[0020] Sofern derart ausgebildete Wandbauelemente auch als Deckenelemente 4 verwendet werden
sollen, die ja im installierten bzw. auf die Umfangswand 6 aufgelegten Zustand nicht
ohne weiteres mit einer Schüttung gefüllt werden können, das Prinzip der "vor Ort
Verfüllung" aber auch bezüglich der Deckenelemente 4 praktiziert werden soll, so ist
unter Verweis auf Fig.7 vorgesehen, daß die Innenwandfläche 5 der Deckenelemente 4
der Zelle Z schalenförmig durch aufgekröpfte Längs- und Seitenränder 10,10' ausgebildet,
der Innenraum der Deckenelementschalen 4' ebenfalls mit einer Schüttung aus wärmedämmenden
Material gefüllt und dieses mit einer entsprechend angepaßten Außenwandfläche 5' (siehe
Fig.5) abgedeckt ist.
[0021] Sofern, wie vorerwähnt, die Wandelemente 2 als "Rohelemente" nur nach einer Seite
offen ausgebildet sind, könnten diese natürlich auch vor Ort mit der Schüttung gefüllt,
in geeigneter Weise verschlossen und dann als Deckenelemente 4 auf die Umfangswand
6 aufgelegt werden. Diesbezügliche Auflegebeispiele sind in den Fig.4,5 verdeutlicht.
[0022] Da einerseits und nach wie vor für die Innen- und Außenwandflächen 5,5' der Wandbauelemente
2 insbesondere dünnes Blech bevorzugt zur Verwendung kommen soll, andererseits aber
für die Installation der Umfanfgswand 6 bzw. der Wandbauelemente 2 vor Ort bspw. auf
einem Grundrahmen GR (siehe Fig. 10) diesen der bisher übliche, stützende bzw. stabilisierende
Kern aus verschäumten Wärmedämmmaterial fehlt, ist unter Verweis auf Fig. 8 und 9
vorgesehen, daß mindestens die Längsränder 3 der Innen- und Außenflächen 5,5' der
Wandelemente 2 als Umfaltränder ausgebildet und die Ränder benachbarter Wandelemente
2 ineinandersteckbar ausgebildet sind. Einer diesbezüglichen näheren Erläuterung bedarf
es nicht, da derartige Ausgestaltungen für Wandbauelemente ganz allgemein bekannt
sind.
[0023] Die aus Fig. 8 ebenfalls ersichtliche Maßgabe, daß die Spannschloßteile 8,8' in ihrer
Einbaubreite B im wesentlichen der Distanz D zwischen den Rändern der Innen- und Außenflächen
5,5' entsprechen, trägt im übrigen zur Seitenwandstabilität der Wandbauelemente 2
mit bei.
1. Raumzelle, insbesondere begeh- und befahrbare Raumzelle, bestehend aus auf den Randbereichen
eines Zellenbodens (1) aufgesetzten und fixierten Wandbauelementen (2), die untereinander
an ihren Längsrändern (3) miteinander verbindbar ausgebildet sind, und wobei die Zelle
(Z) nach oben mit Deckenelementen (4) abgeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß Wandelemente (2) im wesentlichen jeweils aus zwei auf Paralleldistanz gehaltenen
Innen- und Außenwandflächen (5,5') gebildet sind und die gesamte, aus den einzelnen
Wandbauelementen (2) zusammengestellte Umfangswand (6) der Zelle (Z) von Wandelement
(2) zu Wandelement (2) in sich mindestens nach oben offen gehalten und der Gesamthohlraum
der Umfangswand (6) mit einer Schüttung aus wärmedämmenden Material (7) gefüllt ist.
2. Raumzelle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wärmedämmende Material (7) Perlitgranulat ist.
3. Raumzelle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schüttung aus wärmedämmenden Material in sich zwischen den Innen- und Außenflächen
(5,5') der Wandbauelemente (2) verdichtet angeordnet ist.
4. Raumzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß außer der Anordnung von Spannschloßteilen (8,8') an den Längsrändern (3) der Wandbauelemente
(2) zwischen den Innen- und Außenwandflächen (5,5') Distanzhalteelemente (9) angeordnet
sind.
5. Raumzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenwandfläche (5) der Deckenelemente (4) der Zelle (Z) schalenförmig durch
aufgekröpfte Längs- und Seitenränder (10,10') ausgebildet, der Innenraum der Deckenelementschalen
ebenfalls mit einer Schüttung aus wärmedämmenden Material gefüllt und dieses mit einer
entsprechend angepaßten Außenwandfläche abgedeckt ist.
6. Raumzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens die Längsränder (3) der Innen- und Außenflächen (5,5') der Wandelemente
(2) als Umfaltränder ausgebildet und die Ränder benachbarter Wandelemente (2) ineinandersteckbar
ausgebildet sind.
7. Raumzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannschloßteile (8,8') in ihrer Einbaubreite (B) im wesentlichen der Distanz
(D) zwischen den Rändern der Innen- und Außenflächen entsprechen.