(19)
(11) EP 1 079 057 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.02.2001  Patentblatt  2001/09

(21) Anmeldenummer: 00810710.4

(22) Anmeldetag:  09.08.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 1/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 20.08.1999 CH 153499

(71) Anmelder: Norma Reiden AG
6260 Reiden (CH)

(72) Erfinder:
  • Marques, Daniele
    6004 Luzern (CH)

(74) Vertreter: Groner, Manfred et al
Isler & Pedrazzini AG, Patentanwälte, Postfach 6940
8023 Zürich
8023 Zürich (CH)

   


(54) Türzarge aus Metallblech


(57) Die Türzarge weist zwei lotrechte Futterstücke (1a) und ein mit diesen verbundenes waagrechtes Futterstück (1b) auf. Im Abstand zu den lotrechten bzw. waagrechten Rändern (10, 11) der Futterstücke (1a, 1b) sind mauerseitig vorstehende Verankerungsbleche (12, 15) befestigt, die unsichtbar ins Mauerwerk (3) eingreifen und die Türzarge (1) in diesem verankern. Vorzugsweise ist die Breite der Futterstücke (1a, 1b) im wesentlichen gleich der Wandstärke. Die Türzarge ermöglicht die Herstellung einer nicht hervortretenden Tür.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Türzarge aus Metallblech, mit zwei lotrechten Futterstücken und einem mit diesen verbundenem oberen, waagrechten Futterstück.

[0002] Türzargen aus Metallblech sind seit langem bekannt und haben den Vorteil, dass sie praktisch unterhaltsfrei und weitgehend unempfindlich gegen Schläge und ähnliche mechanische Beanspruchungen sind. Die bekannten Türzargen eignen sich jedoch dann nicht, wenn aus architektonischen Gründen die Tür nicht hervortreten soll, sondern mit der Wand eine einheitliche Fläche bilden und als Teil der Wand empfunden werden soll.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Türzarge zu schaffen, welche die Herstellung einer nicht hervortretenden Tür ermöglicht und die dennoch kostengünstig herstellbar und funktionssicher ist. Die Türzarge soll zudem wie bisher einfach und rationell montierbar sein.

[0004] Die Erfindung ist bei einer gattungsgemässen Türzarge dadurch gelöst, dass im Abstand zu den lotrechten bzw. wagrechten Rändern der Futterstücke mauerseitig vorstehende Verankerungsbleche befestigt sind, die unsichtbar ins Mauerwerk eingreifen und die Türzarge in diesem verankern. Bei der erfindungsgemässen Türzarge werden die Futterstücke nicht wie bisher durch umgreifende Ränder an der Gebäudewand gehalten, sondern durch Bleche, die unsichtbar ins Mauerwerk eingreifen. Die bisher üblichen breiten Ränder sind bei der erfindungsgemässen Türzarge nun mehr schmale, linienförmige Ränder. Diese Ränder sind vorzugsweise nicht vorstehend, sondern mit den Wandflächen bündig. Die Türzarge ist insbesondere als eine eingemörtelte Türzarge vorgesenen. Sie eignet sich jedoch auch für nicht gemauerte Gebäudewände, beispielsweise für Leichtbauwände. Die erfindungsgemässe Türzarge eröffnet neue Möglichkeiten für die Innenausstattung und Architektur.

[0005] Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die vorstehenden Verankerungsbleche im Querschnitt winkelförmige Rückbiegungen. Dies ermöglicht eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung der Türzarge aus einem einzigen Blechstück.

[0006] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.

[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1
ein Schnitt durch eine Tür entlang der Linie I-I der Figur 2,
Figur 2
eine Ansicht einer Tür mit einer erfindungsgemässen Türzarge, und
Figur 3
ein horizontaler Teilschnitt durch eine Tür mit einer Türzarge nach einer Variante.


[0008] Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Tür 25 mit einer fest in eine Öffnung einer Gebäudewand 3 eingebauter Türzarge 1 sowie einen Türflügel 2. Der Türflügel 2 weist in üblicher Weise Türfallen 7, ein Türschloss mit einem Riegel 8 sowie Türbänder 9 auf.

[0009] Die Türzarge 1 besitzt zwei lotrechte Futterstücke la sowie ein waagrechtes Futterstück 1b und diese Stücke umfassen jeweils einen Falz 13, der eine gummielastische Lippendichtung 14 aufnimmt. An dieser Dichtung 14 liegt der Türflügel 2 bei geschlossener Tür an. Die Futterstücke 1a und 1b weisen jeweils im Abstand zueinander zwei Verankerungsbleche 12 und 15 auf, die durch rückbiegen hergestellt sind. Die Verankerungsbleche 12 und 15 sind im Querschnitt jeweils winkelförmig und im Abstand zu den linienförmigen Rändern 10 und 11 angeordnet. Jeweils ein Bereich 12b ist etwa vertikal abstehend und ein abgewinkelter Bereich 12c verläuft parallel zur Durchgangsrichtung der Tür 25. Ein paralleler anliegender Bereich 12a verbindet den winkelförmigen Bereich mit dem übrigen Bereich der Türzarge 1. Das Verankerungsblech 15 ist ähnlich ausgestattet wie das Verankerungsblech 12, der Abstand zum Rand 11 ist jedoch grösser und der äussere parallele Bereich 15a ist entgegengerichtet zum parallelen Bereich 12c. Wesentlich ist, dass die Verankerungsbleche 12 und 15 nicht sichtbar sind und die Türzarge 1 in der Gebäudewand 3 verankern.

[0010] Bei der Ausführung gemäss Figur 1 ist die Türzarge 1 eingemörtelt. Der Mörtel 4 ist in die Türzarge 1 eingeschossen, derart, dass sich das Verankerungsblech 15 vollständig und das Verankerungsblech 12 teilweise im Mörtel 4 befinden und in diesem verankert sind. Auf beiden Wandseiten ist Verputz 5 aufgetragen und dieser ist wie ersichtlich mit den Rändern 10 bzw. 11 bündig. Der Anschluss des Verputzes 5 mit den Rändern 10 und 11 erfolgt in bekannter Weise mit einem sogenannten Schwedenschnitt 6.

[0011] Zur Befestigung der Türbänder 9 sind an der Türzarge 2 am Verankerungsblech 15 zwei im Querschnitt U-förmige Befestigungsteile 16 angeschweist. Diese Teile 16 nehmen jeweils zwei Klemmstücke 18 sowie eine Klemmschraube 17 auf, mit denen die Türbänder 9 fest mit der Türzarge 1 verbunden sind. Für den Anschlag des Schlossriegels 8 ist ebenfalls am Verankerungsblech 15 an entsprechender Position ein Blechteil 23 befestigt. Für den Durchtritt des Riegels 8 weist die Türzarge eine in Figur 1 lediglich angedeutete Öffnung 26 auf.

[0012] Die Figur 3 zeigt eine Türzarge 1', die besonders für Leichtbauwände 22 vorgesehen ist. Diese weist zwei Verankerungsbleche 12' und 15' auf, die im Querschnitt ebenfalls winkelförmig sind und die dazu dienen, die Türzarge 1' zu verankern. Die Verankerungsbleche 12' und 15' weisen jeweils eine Abbiegung 12a' und 15a' auf, die in einer Ebene liegen und an denen Befestigungslaschen 19 angeschweisst sind. An diesen Laschen 19 sind Befestigungsbügel 20 mit Schrauben 21 befestigt, die beispielsweise mit hier nicht gezeigten weiteren Schrauben mit den Wandteilen 22a und 22b befestigt sind. Auch hier sind die Verankerungsbleche 12' und 15' nicht sichtbar und die Ränder 10' und 11' sind strichförmig und mit den Aussenflächen 27 bzw. 28 der Gebäudewand 22 bündig. Die Verankerungsbleche 12' und 15' erstrecken sich vorzugsweise über die gesamte Höhe bzw. Breite der Türzarge 1'. Denkbar ist jedoch auch eine Ausführung, bei welcher die Verankerungsbleche 12' und 15' unterbrochen sind. Dies gilt auch für die Türzarge 1.


Ansprüche

1. Türzarge aus Metallblech, mit zwei lotrechten Futterstücken (1a) und einem mit diesen verbundenem oberen, waagrechten Futterstück (1b), dadurch gekennzeichnet, dass im Abstand zu den lotrechten bzw. waagrechten Rändern (10, 11) der Futterstükke (1a, 1b) mauerseitig vorstehende Verankerungsbleche (12, 15) befestigt sind, die unsichtbar ins Mauerwerk (3) eingreifen und die Türzarge (1) in diesem verankern.
 
2. Türzarge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Futterstücke (1a, 1b) im wesentlichen gleich der Wandstärke ist.
 
3. Türzarge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Futterstücke (1a, 1b) an ihren genannten Rändern (10, 11) jeweils um 180° umgebogen sind, derart, dass diese Ränder (10, 11) raumseitig lediglich als schmale Streifen oder Linien sichtbar sind.
 
4. Türzarge nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Futterstücke (1a, 1b) jeweils zwei im Abstand zueinander angeordnete Verankerungsbleche (12, 15) aufweisen.
 
5. Türzarge nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verankerungsstücke (12, 15) jeweils durch Umbiegen gebildet sind.
 
6. Türzarge nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Verankerungsblech (12, 15) im Querschnitt abgewinkelt ist, wobei ein erster Bereich (12b) im wesentlichen senkrecht zum Futterstück (1a, 1b) und ein Randbereich (12c) im wesentlichen parallel zum Futterstück (1a, 1b) verläuft.
 
7. Türzarge nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie zum Einmörteln vorgesehen ist.
 
8. Türzarge nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie für eine Leichtbauwand (22) vorgesehen ist.
 
9. Türzarge nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an den Verankerungsblechen (12', 15') Befestigungsteile (19) angebracht, insbesondere angeschweisst sind, mit denen die Türzarge (1') mit der Leichtbauwand (22) zu verbinden ist.
 
10. Türzarge nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Verankerungsblech (15) wenigstens ein Befestigungsteil (16) zur Befestigung eines Türbandes (9) befestigt, insbesondere angeschweisst ist.
 




Zeichnung