(19)
(11) EP 1 079 070 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.02.2001  Patentblatt  2001/09

(21) Anmeldenummer: 00810682.5

(22) Anmeldetag:  31.07.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F01D 5/08, F01D 11/00, F01D 5/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 26.08.1999 DE 19940525

(71) Anmelder: ASEA BROWN BOVERI AG
5400 Baden (CH)

(72) Erfinder:
  • Brandl, Herbert
    79761 Waldshut-Tiengen (DE)
  • Marx, Peter
    5400 Baden (CH)

   


(54) Wärmestaueinheit für eine Rotoranordnung


(57) Beschrieben wird eine Vorrichtung zur Abtrennung eines mit einem heißen Arbeitsmedium durchströmten Raumbereiches von einem Raumbereich innerhalb einer Rotoranordnung einer Strömungsmaschine, vorzugsweise einer Gasturbine, mit wenigstens zwei axial hintereinander angeordneten Rotorscheiben, die über wenigstens einen Verbindungsbereich fest miteinander verbindbar sind und wenigstens im Bereich ihrer radialen Umfangsränder voneinander beabstandet sind, und mit einer flächig ausgebildeten Wärmestaueinheit, die zwischen zwei benachbarten Rotorscheiben angeordnet ist und zwei Verbindungskanten aufweist, entlang derer die Wärmestaueinheit jeweils im Bereich der Umfangsränder der benachbarten Rotorscheiben in Wirkverbindung bringbar ist, und die einen rotorseitig sich zwischen beiden Rotorscheiben erstreckenden Zwischenraum abdeckt.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Verbindungskanten der Wärmestaueinheit jeweils eine gezahnte Kontur mit stegartig ausgebildeten Verbindungselementen mit dazwischenbefindlichen Zwischenräumen aufweisen, daß jeweils im Bereich des Umfangsrandes der Rotorscheiben eine, zu der gezahnten Kontur der Verbindungskanten der Wärmestaueinheit in etwa korrespondierende gezahnte Gegenkontur vorgesehen ist, und daß die Verbindungselemente mit der gezahnten Gegenkontur in eine formschlüssige, lösbar feste Verbindung bringbar sind.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Abtrennung eines mit einem heißen Arbeitsmedium durchströmten Raumbereiches von einem, vorzugsweise kühlbaren, Raumbereich innerhalb einer Rotoranordnung einer Strömungsmaschine, vorzugsweise einer Gasturbine, mit wenigstens zwei axial hintereinander angeordneten Rotorscheiben, die über wenigstens einen Verbindungsbereich fest miteinander verbindbar sind und wenigstens im Bereich ihrer radialen Umfangsränder voneinander beabstandet sind, und mit einer flächig ausgebildeten Wärmestaueinheit, die zwischen zwei benachbarten Rotorscheiben angeordnet ist und zwei Verbindungskanten aufweist, entlang derer die Wärmestaueinheit jeweils im Bereich der Umfangsränder der benachbarten Rotorscheiben in Wirkverbindung bringbar ist, und die einen rotorseitig sich zwischen beiden Rotorscheiben erstreckenden Zwischenraum abdeckt. Die Wärmestaueinheiten dienen hauptsächlich der Formgebung des im Inneren einer Gasturbine vorgesehenen Heißgaskanals an seinem dem Rotor zugewandten Durchmessers und schützt Rotorstrukturteile gegen Überhitzung.

Stand der Technik



[0002] Vorstehend bezeichnete Wärmestaueinheiten sind Teil axialer Strömungsmaschinen, durch die zur Kompression oder gezielten Expansion gasförmige Arbeitsmedien hindurchströmen und aufgrund ihrer hohen Prozeßtemperaturen die mit den heißen Arbeitsmedien unmittelbar beaufschlagten Anlagenkomponenten thermisch stark belasten. Insbesondere in den Turbinenstufen von Gasturbinenanlagen werden die in Laufreihen axial hintereinander angeordneten Laufschaufeln mit den heißen Verbrennungsgasen beaufschlagt. Um die im Falle einer Gasturbinenstufe nicht zur gezielten Expansion der Heißgase beitragenden, mitrotierenden Rotorkomponenten vor einem hohen Wärmeeintrag zu schützen sind in an sich bekannter Weise im Bereich der Laufschaufelfüße bzw. den Umfangsrändern der Rotorscheiben ringförmige Wärmestaueinheiten vorgesehen, die für eine rotorseitige Abdichtung der mit der Rotationswelle verbundenen Rotorscheiben gegenüber dem heißen Strömungskanal sorgen.

[0003] Je nach Aufbau der Rotoranordnung lassen sich grundsätzlich zwei Konstruktionsweisen bekannter Wärmestaueinheiten voneinander unterscheiden.

[0004] In Figur 1 ist eine Querschnittsdarstellung durch zwei benachbarte Rotorscheiben eines geschraubten Rotors dargestellt, auf dessen Schraubverbindung nicht im Einzelnen eingegangen wird. Die um eine Rotationsachse A rotierenden, benachbarten Rotorscheiben 1, 2 sehen an ihrem peripheren Umfangsrand 3 Aufnahmeeinheiten für die Verbindung von Laufschaufeln 4, 5 vor. Hierbei münden die in Art einer Tannenbaumstruktur ausgebildeten Laufschaufelfüße in entsprechende Gegenkonturen in den Rotorscheiben 1, 2. Zwischen den beiden benachbarten Laufschaufeln 4, 5 ist im Falle einer Gasturbinenstufe eine Leitschaufel 12 eingebracht. Über Schraubverbindungen 6, 7 ist zwischen den beiden benachbarten Rotorscheiben 1, 2 eine ringförmige Wärmestaueinheit 8 fest integriert. Die Wärmestaueinheit 8 bildet eine geschlossene Kontur mit den Außenradien der Rotorscheiben 1, 2 und ermöglicht auf diese Weise die Trennung einer rotorseitig eingespeisten Kühlluft in den Zwischenraum 9 von dem radial über der Wärmestaueinheit befindlichen Heißkanal 10. Zum einen ist die Wärmestaueinheit 8 aus Gründen ihrer Dichtfunktion mit möglichst geringen Dichtstellen auszubilden, zum anderen ist die Konstruktion der Wärmestaueinheit 8 unter Berücksichtigung der auf diese aufgrund der Rotation einwirkenden Fliehkräfte auszubilden.

[0005] Da es sich in dem in Figur 1 gezeigten, bekannten Beispiel um einen geschraubten Rotor handelt, ist es möglich, bei der Montage der Rotorscheiben die vollständig ringförmig ausgebildete Wärmestaueinheit zwischen zwei benachbarten Rotorscheiben einzubringen und diese in den axialen Rotorverbund zu montieren. Die Ausbildung der Wärmestaueinheit als geschlossener Ring dient vor allem der Vermeidung zusätzlicher Dichtspalte und der Erhöhung der mechanischen Stabilität gegenüber segmentierter Ausführungen von Wärmestaueinheiten, wie sie z.B. bei geschweißten Scheibenrotoren zum Einsatz kommen.

[0006] In Figur 2 ist hierzu der Querschnitt durch zwei Rotorscheiben 1, 2 einer geschweißten Rotoranordnung dargestellt. Auf die mit gleichen Bezugsziffern versehenen Anlagenkomponenten vergleichbar mit der Ausführungsform gemäß Figur 1 wird an dieser Stelle zur Vermeidung von Wiederholungen nicht weiter eingegangen. Geschweißte Scheibenrotoren benötigen nach ihrer vorläufigen Montage eine Zugangsmöglichkeit zu den Schweißnähten 11 zwischen den Rotorscheiben 1, 2. Da eine geschlossen ringförmig ausgebildete Wärmestaueinheit 8 den Hohlraum 9 zwischen den Rotorscheiben 1, 2 vollständig schließen würde, wäre der Zugang zu den Schweißnähten 11 des Rotors behindert. Auch besteht keine Möglichkeit eine vollständig ringförmige Wärmestaueinheit nachträglich zwischen den geschweißten Rotorscheiben einzusetzen, so daß bei geschweißten Rotoren der Einsatz segmentierter Wärmestaueinheiten 8' Verwendung finden, die nach der Rotormontage radial zwischen den Rotorscheiben eingesetzt werden.

[0007] Dies jedoch führt zu zusätzlichen Dichtspalten sowie, verglichen mit einer vollständig ringförmigen Wärmestaueinheit, verringerten mechanischen Stabilität.

Darstellung der Erfindung



[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Abtrennung eines mit einem heißen Arbeitsmedium durchströmten Raumbereiches von einem Raumbereich innerhalb einer Rotoranordnung einer Strömungsmaschine in Form einer Wärmestaueinheit der vorstehend genannten Gattung derart weiterzubilden, daß vorzugsweise bei vollständig vormontierten Rotorscheibenanordnungen die nachträgliche Integration einer Wärmestaueinheit möglich ist, die die zum Stand der Technik aufgelisteten Nachteile nicht aufweist. Insbesondere soll es möglich sein, die Wärmestaueinheit als vollständig ringförmig ausgebildetes Gebilde zwischen zwei fest miteinander vormontierter Rotorscheiben mittels einer innigen aber lösbaren Fügeverbindung einzubringen. Die Wärmestaueinheit soll überdies ein Höchstmaß an Dichtheit zwischen dem Strömungskanal und dem rotorseitig zugewandten Zwischenraum ermöglichen, minimale Dichtungsspalte aufweisen und über eine mechanisch stabile und spannungsoptimierte Form und Geometrie verfügen.

[0009] Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Den Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche sowie in den Beschreibungsteilen enthalten.

[0010] Die Erfindung geht von einer Vorrichtung aus zur Abtrennung eines mit einem heißen Arbeitsmedium durchströmten Raumbereiches von einem Raumbereich innerhalb einer Rotoranordnung einer Strömungmaschine, vorzugsweise einer Gasturbine, die wenigstens zwei axial hintereinander angeordnete Rotorscheiben vorsieht. Die Rotorscheiben sind über wenigstens einen Verbindungsbereich fest miteinander verbunden, beispielsweise durch eine Schweißverbindung, wobei sie im Bereich ihrer radialen Umfangsränder voneinander beabstandet sind. Zwischen beiden Rotorscheiben ist eine flächig ausgebildete Wärmestaueinheit angeordnet, die über zwei Verbindungskanten verfügt, entlang derer, die Wärmestaueinheit jeweils im Bereich der Umfangsränder der benachbarten Rotorscheiben mit der Rotoranordnung in Wirkverbindung bringbar ist und dabei den rotorseitig, sich zwischen beiden Rotorscheiben erstreckenden Zwischenraum abdeckt. Erfindungsgemäß weisen die Verbindungskanten der flächig ausgebildeten Wärmestaueinheit eine gezahnte Kontur mit stegartig ausgebildeten Verbindungselementen sowie die Verbindungselemente voneinander beabstandende Zwischenräume auf. Jeweils im Bereich des Umfangsrandes der Rotorscheiben ist eine, zu der gezahnten Kontur der Verbindungskanten der Wärmestaueinheit (8) in etwa korrespondierende gezahnte Gegenkontur (13, 14) derart vorgesehen ist, daß die Verbindungselemente (17) mit der gezahnten Gegenkontur in eine formschlüssige, lösbar feste Verbindung bringbar sind.

[0011] Beispielsweise sieht jedes einzelne Verbindungselement aus Gründen einer formschlüssigen Verbindung wenigstens einen Formabschnitt vor, der die übrige Kontur des Verbindungselementes überragt. Beispielsweise kann der Formabschnitt als Schwalbenschwanzfortsatz ausgebildet sein oder im einfachsten Sinne quer zur Längserstreckung des Verbindungselementes verbogen sein. Zusätzlich ist jeweils im Bereich des Umfangsrandes der Rotorscheiben eine, zu der gezahnten Kontur der Verbindungskanten der Wärmestaueinheit in etwa korrespondierende gezahnte Gegenkontur vorgesehen, mit erhabenen Zähnen, die jeweils Aussparungen vorsehen, die paßgenau einer, den Formabschnitten korrespondierenden Gegenkontur entsprechen.

[0012] Mit der vorstehenden Konstruktion einer Wärmestaueinheit sowie der entsprechenden Ausbildung am Umfangsrand der Rotorscheiben einer Rotoranordnung ist ein lösbar fester Fügemechanismus möglich, mit dem eine vollständig ringförmige Wärmestaueinheit nach entsprechender Vormontage einer Rotorscheibenanordnung mit dieser verfügt werden kann.

[0013] Selbstverständlich läßt sich der, auf die erfindungsgemäße Konstruktion basierende Fügemechanismus auch bei segmentierten Wärmestaueinheiten verwenden, die in angulärer Hintereinanderreihung um den Umfangsrand der Rotorscheiben zu einer vollständigen ringförmigen Wärmestaueinheit zusammengesetzt werden können. Die im Bereich des Umfangsrandes der Rotorscheiben vorgesehene Gegenkontur, in die die Verbindungskanten der erfindungsgemäß ausgebildeten Wärmestaueinheit einsetzbar ist, kann entweder direkt in das Material der Rotorscheiben eingearbeitet sein, aber auch im Fußbereich der in den Umfangsrand der Rotorscheiben einzusetzenden Laufschaufeln vorgesehen werden. Sowohl im Falle segmentierter Wärmestaueinheiten sowie auch bei einer, zu einem vollständigen Ring geschlossenen Wärmestaueinheit, weist die Wärmestaueinheit eine, an die axial umlaufende Gegenkontur korrespondierende Krümmung auf, deren Innenradius in etwa dem Außenradius der radial umlaufenden Gegenkontur im Bereich des Umfangsrandes der Rotorscheibe entspricht. Durch diese Dimensionierung ist es möglich, die erfindungsgemäß ausgebildete Wärmestaueinheit axialseitig in Konterstellung - d.h. die Zahnelemente der Wärmestaueinheit fluchten axial mit den Zahnzwischenräumen innerhalb der, in dem Bereich der Umfangsränder befindlichen Gegenkonturen - über die Rotorscheiben zu schieben und bei einer bestimmten axialen Position, in der die Formabschnitte der Zahnelemente an den Verbindungskanten der Wärmestaueinheit angulär mit den Aussparungen in den erhabenen Zähnen innerhalb der Gegenkontur fluchten, durch Verdrehen in Umfangsrichtung mit der Gegenkontur zu verzahnen. Hierbei verschieben sich die Formabschnitte paßgenau in die entsprechenden Aussparungen der, in der Gegenkontur enthaltenen Zähne. Durch die, beispielsweise in Schwalbenschwanzform ausgebildeten Formabschnitte und die dazu korrespondierend vorgesehenen Aussparungen ist die Wärmestaueinheit radial gesichert. Durch zusätzliche Befestigungsmaßnahmen kann überdies die Wärmestaueinheit auch vor einem weiteren Verdrehen in Umfangsrichtung behindert werden, wodurch die Wärmestaueinheit sicher innerhalb der Gegenkontur fixiert ist. Beispielsweise können Sicherungsstifte ein Verdrehen in Umfangsrichtung der Wärmestaueinheit verhindern helfen.

Kurze Beschreibung der Erfindung



[0014] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung exemplarisch beschrieben. Es zeigen:
Figur 1
schematisierte Längsschnittdarstellung durch einen geschraubten Rotor (Stand der Technik)
Figur 2
schematisierte Längsschnittdarstellung durch einen geschweißten Rotor (Stand der Technik),
Figur 3
schematisierte Längsschnittdarstellung durch zwei Rotorscheiben mit erfindungsgemäß ausgebildeter Wärmestaueinheit sowie
Figur 4
perspektivische Querschnittsdarstellung durch die Verzahnung der Wärmestaueinheit mit zwei sich gegenüberstehenden Rotorscheiben.

Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit



[0015] Zur Beschreibung der zum Stand der Technik zählenden Ausführungsbeispiele gemäß den Darstellungen in den Figuren 1 und 2 wird auf die einleitende Beschreibung verwiesen. Zu vereinfachten Bezugnahme auf die in den Figuren 3 und 4 dargestellten Anlagenkomponenten werden die bereits eingeführten Bezugszeichen auch weiterhin verwendet.

[0016] Figur 3 zeigt einen schematisierten Längsschnitt einer Rotoranordnung durch zwei Rotorscheiben 1, 2 an deren radialen Umfangsrand 3 Laufschaufeln 4, 5 vorgesehen sind. Zwischen den Laufschaufeln 4, 5 ragt eine Leitschaufel 12 hinein.

[0017] Beide Rotorscheiben 1, 2 sind über eine Schweißnaht 11 miteinander fest verfügt und rotieren gemeinsam um die Rotationsachse A. Im peripheren Bereich, nahe ihrer Umfangsränder sehen die Rotorscheiben 1, 2 beidseitig gegenüberstehe Gegenkonturen 13, 14 auf, in die die Verbindungskanten 15, 16 hineinragen.

[0018] Im Falle des gezeigten Ausführungsbeispiels gemäß Figur 3 sind die Gegenkonturen 13, 14 in das Material der Rotorscheiben 1, 2 eingearbeitet, es ist jedoch auch möglich, wie vorstehend erwähnt, daß die Gegenkonturen Teil der Laufschaufelfüße sind. Gleichwohl sind auch Kombinationen aus beiden Ausgestaltungen möglich.

[0019] Die Laufschaufelfüße sind mit dem Rotor über eine, im wesentlichen axiale formschlüssige Verbindung, bspw. Tannenbaumverbindung, Schwalbenschwanzverbindung, verbunden.

[0020] Die Gegenkonturen 13, 14 sowie die Verbindungskanten 15, 16 weisen jeweils eine gezahnte Kontur auf, die zueinander korrespondierend ausgebildet ist. So greift im dargestellten Fall gemäß Figur 3 das Verbindungselement 17 mit seinem schwalbenschwanzartig ausgebildeten Formabschnitt 18 in die entsprechende Ausnehmung 19 des Zahns 20 in der Gegenkontur 13.

[0021] Durch die gezahnte Ausbildung der Verbindungskanten 15, 16 mit den entsprechend korrespondierenden Gegenkonturen 13, 14 ist es möglich, daß die Wärmestaueinheit 8 als vollständig ausgebildeter Ring axial (siehe Pfeil 22) über den Umfangsrand der Rotorscheibe 2, geschoben werden kann. Hierbei sind die Verzahnungen der Verbindungskanten 15, 16 relativ zu den Gegenkonturen 13, 14 in Konterstellung zu halten.

[0022] Zur weiteren, detaillierteren Betrachtung der Fügeverbindung zwischen Wärmestaueinheit 8 und den Rotorscheiben 1, 2 wird auf die Darstellung gemäß Figur 4 hingewiesen.

[0023] In Figur 4 ist ein Ausschnitt einer perspektivischen Darstellung eines Schnitts durch die Rotorscheiben 1 und 2 dargestellt, die über eine Schweißnaht 11 miteinander fest verbunden sind. Am Umfangsrand weist die Rotorscheibe 1 die Gegenkontur 13 auf, die eine Vielzahl nebeneinander angeordneter Zähne 20 mit dazwischen befindlichen Zahnzwischenräumen 21 vorsieht. Entsprechendes gilt für die Gegenkontur 14 in der Rotorscheibe 2. Die Zähne 20 weisen Ausnehmungen 19 auf, die im dargestellten Beispiel eine Schwalbenschwanzausfräsung vorsehen.

[0024] Zwischen den Rotorscheiben 1, 2 ist bereits im montierten Zustand die Wärmestaueinheit 8 eingebracht, die eine gebogen flächige Form aufweist. Ihre Verbindungskanten 15, 16 weisen Zahnelemente 17 auf, die im unteren Bereich einen Formabschnitt 18 vorsehen, der in Art eines Schwalbenschwanzes ausgebildet ist. Im dargestellten Fall sitzen die Formabschnitte 18 in den Aussparungen 19 und sichern aufgrund ihrer Formgebung die Wärmestaueinheit 8 radialer Richtung.

[0025] Zur Montage der Wärmestaueinheit 8 in die bereits miteinander verschweißten oder anderweitig fest verfügten Rotorscheiben 1, 2 werden die Zahnelemente 17 axial gegenüber den Zahnzwischenräumen 21 der Gegenkonturen 13, 14 plaziert und in Axialrichtung zwischen die Rotorscheiben 1, 2 verschoben. Sobald die Formabschnitte 18 in Deckung mit den Ausnehmungen 19 gebracht sind, wird die Wärmestaueinheit 8 radial in Umfangsrichtung bewegt, bis der in Figur 4 dargestellte Zustand erreicht ist.

Bezugszeichenliste



[0026] 
A
Rotationsachse
1
Rotorscheibe
2
Rotorscheibe
3
Umfangsrand
4
Laufschaufel
5
Laufschaufel
6, 7
Schraubverbindung
8
Wärmestaueinheit
9
Zwischenraum
10
Heißgaskanal
11
Schweißnaht
12
Leitschaufel
13, 14
Gegenkontur
15, 16
Verbindungskante
17
Verbindungselement
18
Formabschnitt
19
Aussparung
20
Zahn
21
Zahnzwischenraum
22
Axialrichtung



Ansprüche

1. Vorrichtung zur Abtrennung eines mit einem heißen Arbeitsmedium durchströmten Raumbereiches (10) von einem Raumbereich (9) innerhalb einer Rotoranordnung einer Strömungsmaschine, vorzugsweise einer Gasturbine, mit wenigstens zwei axial hintereinander angeordneten Rotorscheiben (1, 2), die über wenigstens einen Verbindungsbereich fest miteinander verbindbar sind und wenigstens im Bereich ihrer radialen Umfangsränder voneinander beabstandet sind, und mit einer flächig ausgebildeten Wärmestaueinheit (8), die zwischen zwei benachbarten Rotorscheiben (1, 2) angeordnet ist und zwei Verbindungskanten (15, 16) aufweist, entlang derer die Wärmestaueinheit (8) jeweils im Bereich der Umfangsränder der benachbarten Rotorscheiben in Wirkverbindung bringbar ist, und die einen rotorseitig sich zwischen beiden Rotorscheiben (1, 2) erstreckenden Zwischenraum (9) abdeckt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungskanten (15, 16) der Wärmestaueinheit (8) jeweils eine gezahnte Kontur mit stegartig ausgebildeten Verbindungselementen (17) mit dazwischenbefindlichen Zwischenräumen (16) aufweisen, daß jeweils im Bereich des Umfangsrandes der Rotorscheiben (1, 2) eine, zu der gezahnten Kontur der Verbindungskanten (15, 16) der Wärmestaueinheit (8) in etwa korrespondierende gezahnte Gegenkontur (13, 14) vorgesehen ist, und daß die Verbindungselemente (17) mit der gezahnten Gegenkontur in eine formschlüssige, lösbar feste Verbindung bringbar sind.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente jeweils wenigstens einen Formabschnitt (18) aufweisen, der die übrige Kontur des Verbindungselementes (17) überragt, und
daß die Gegenkontur (13, 14) Zähne (20) mit Aussparungen (19) aufweist, die der Ausbildung der Formabschnitte (18) entsprechen.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formabschnitte (18) paßgenau in die Aussparungen (19) einführbar sind und eine formschlüssige Verbindung darstellen.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formabschnitte (18) an den Verbindungselementen (17) sowie die korrespondierenden Ausnehmungen (19) in Art einer Schwalbenschwanz-Verbindung ausgebildet sind.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die flächig ausgebildete Wärmestaueinheit (8) eine Flächenkrümmung aufweist, die in etwa der Krümmung des radialen Umfangsrand der Rotorscheiben (1, 2) entspricht.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungskanten (15, 16) der flächig ausgebildeten Wärmestaueinheit (8) parallel zueinander verlaufen, und
daß die Wärmestaueinheit (8) senkrecht zu den Verbindungskanten (15, 16) gekrümmt ausgebildet ist.
 
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmestaueinheit (8) aus einzelnen Wärmestausegmenten zusammengesetzt ist, die einzeln aneinandergrenzend die Rotorscheiben (1, 2) vollständig umschließen.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Wärmestausegmenten radial oder axial montierbar sind.
 
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmestaueinheit (8) aus einem einzigen zusammenhängenden ringförmigen Gebilde besteht.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formgebung wenigstens einer Rotorscheibe an der äußeren Peripherie ein axiales Überstreifen einer ringförmig ausgebildeten Wärmestaueinheit ermöglicht.
 
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne (20) an der Rotorscheibe (1, 2) bei Überstreifen der ringförmigen Wärmestaueinheit (8) über die Rotorscheibe (1, 2) in die Zahnzwischenräume (21) der Wärmestaueinheit (8) hineinragen.
 
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorscheiben (1, 2) geschweißt, geschraubt, genietet oder anderweitig fest gegeneinander verfügt oder einstückig gearbeitet sind.
 
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Umfangsrand der Rotorscheiben (1, 2) Laufschaufelfüße hineinragen, an denen die Gegenkontur (13, 14) vorgesehen ist, in die die gezahnte Kontur der Verbindungskanten (15, 16) eingreift oder
daß am Umfangsrand der Rotorscheiben (1, 2) selbst die Gegenkontur (13, 14) vorgesehen ist, in die die gezahnte Kontur der Verbindungskanten (15, 16) eingreift.
 
14. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmestausegmente derart ausgebildet sind, daß ein axiales oder radiales Einführen in die Gegenkontur der Rotorscheibe (1, 2) möglich ist.
 
15. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die ringförmige Wärmestaueinheit (8) axialwärts in die Gegenkontur (13,14) der Rotorscheibe (1, 2) fügbar ist.
 
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die formschlüssige, lösbar feste Verbindung zwischen der Wärmestaueinheit und der Rotorscheibe durch Verdrehen der Wärmestaueinheit in Umfangsrichtung erfolgt.
 




Zeichnung