[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit einem Motorblock, der ein Zylindergehäuse
und einen das Zylindergehäuse abdeckenden Zylinderkopf sowie einen von Öl durchflossenen
Kühlmantel hat, wobei der Kühlmantel, einen den Arbeitsraum eines Kolbens axial zumindest
teilweise umgebenden Ringraum und einen den Arbeitsraum stirnseitig nahezu vollständig
bedeckenden Kopfraum aufweist, wobei der Kopfraum und der Ringraum in unmittelbarer
Verbindung miteinander stehen.
[0002] Derartige ölgekühlte Verbrennungsmotoren sind insbesondere unter den Dieselmotoren
bekannt. Bei den bekannten Motoren ist der Zylinderblock in unmittelbarer Umgebung
der Zylinder mit Kühlräumen versehen, die zur Abfuhr der Verbrennungswärme von einem
Strom von Öl durchflossen werden. Die Verwendung von Öl als Kühlmittel hat dabei vor
allem den Vorteil, daß auf Kühlwasser vollständig verzichtet werden kann. Der Verzicht
auf Kühlwasser geht mit der Lösung vieler Probleme einher, die das eigentlich

motorfremde" Wasser mit sich bringt. Außerdem ist die Betriebstemperatur wassergekühlter
Motoren wegen der physikalischen Eigenschaften des Kühlmittels auf etwa 95°C begrenzt,
was den Grad der Energieumsetzung und der Schadstoffreduzierung limitiert.
[0003] Nachteilig an den bislang bekannten ölgekühlten Motoren ist, daß sich die Kühlung
verhältnismäßig schlecht kontrollieren läßt. So kann es bei den bekannten Motoren
zu unterschiedlicher Erwärmung der einzelnen Teile und damit zu Spannungen und sogar
Rissen im Motorblock kommen. Gleichzeitig kann es wegen lokal auftretender

hot spots" zu einer teilweisen Verkokung und damit zur Verunreinigung des Kühlöles
kommen, was zu einer Beeinträchtigung der Kühlleistung führt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine ölgekühlte Brennkraftmaschine zu
schaffen, die sich auch bei vergleichsweise hohen Temperaturen betreiben läßt. Zudem
ist es die Aufgabe der Erfindung eine Brennkraftmaschine von einfacher Konstruktion
und hoher Zuverlässigkeit zu schaffen, die eine gute Wärmeregulierung durch Kontrolle
des Kühlölstromes ermöglicht und damit eine Optimierung der Energieumsetzung erlaubt.
[0005] Diese Aufgaben werden durch die Brennkraftmaschinen nach Anspruch 1 und Anspruch
7 gelöst.
[0006] Ein zentraler Gedanke der Erfindung liegt darin, daß der erfindungsgemäße Motor mit
seinem die Zylinder umgebenden Mehrkammersystem zur Ölführung und Ölaufnahme eine
präzise Kontrolle der Temperatur durch kontrollierten Ölfluß und eine gute Wärmeabfuhr
ermöglicht. Diese Besonderheit des Motors erlaubt es, vergleichsweise hohe Betriebstemperaturen
von bis zu 140°C oder darüber zuzulassen. Für derart hohe Betriebstemperaturen ist
jedoch der Einsatz einer Metalldichtung als Zylinderkopfdichtung unabdingbar.
[0007] Für die Realisierung der kontrollierten Kühlung ist es zunächst wichtig, den Arbeitsraum
(Hubraum) des Zylinders möglichst vollständig mit einem Kühlmantel zu umhüllen. Dazu
weist der Kühlmantel einerseits einen den Hubraum der Zylinder koaxial zumindest teilweise
umgebenden Ringraum auf, der sich in einem den Verbrennungsraum stirnseitig bedeckenden
Kopfraum fortsetzt. Dabei ist der Kopfraum ist so ausgelegt, daß er den jeweiligen
Zylinderkopf und die darin angeordnete Brennkammer nahezu vollständig bedeckt. Der
Kopfraum ist lediglich von den notwendigen Durchführungen für die Einspritzdüse oder
die Ventile durchbrochen. Erfindungsgemäß tritt der Ölstrom über eine in den Kopfraum
eingebrachte Austrittsöffnung aus dem Kühlmantel heraus in einen Rücklaufraum ein,
wobei der Rücklaufraum den Zylinder unter Einschluß des Ringraumes vollständig umgibt.
So ist eine optimal Kontrolle der Wärmeabfuhr möglich. Zudem tragen der einhüllende
Kühlmantel und der Rücklaufraum zu einer Geräuschreduzierung bei.
[0008] In einer besonders einfachen Ausführungsform gehen der Ringraum und der Kopfraum
an der Stelle der Zylinderkopfdichtung unmittelbar ineinander über und bilden einen
geschlossenen Kühlmantel etwa gleichbleibender Weite. So wird ein homogener Durchstrom
des Öles ohne starke Druckschwankungen aufgrund von Engpässen erreicht. Der Rücklaufraum
ist vorteilhafterweise parallel zu den Kolben angeordnet und bildet an seiner tiefsten
Stelle den Ölsumpf. An seinen senkrechten Wänden läuft das Öl herunter und kühlt dabei
ab, bevor aufgrund der Schwerkraft am tiefsten Punkt in einen Sammelraum, insbesondere
in den Ölsumpf, läuft. In einer hydrodynamisch besonders günstigen und einfach zu
realisierenden Ausführungsform sind alle Zylinder des Motors von einem gemeinsamen
Rücklaufraum umgeben. Im Rücklaufraum strömen gleichzeitig Gase aus Kompressionsverlusten
nach oben bis in die Ventildeckel und können von dort abgeführt werden.
[0009] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird das Öl von einer insbesondere
elektrisch betriebenen Pumpe gefördert. Dabei tritt der Ölstrom von unten über eine
in der Nähe des Boden des Ringraumes vorgesehene Eintrittsöffnung in den Kühlmantel
ein und wird gegen die Schwerkraft hinauf in den Kopfraum gefördert, wo er diesen
über eine möglichst hoch liegende Austrittsöffnung verläßt. Für das Kühlöl kann einerseits
ein besonderer Kreislauf vorgesehen sein, so daß Öl mit besonderen Eigenschaften zur
Kühlung verwendet werden kann. Es ist jedoch besonders einfach und damit vorteilhaft,
das zur Schmierung des Motors vorgesehene Motoröl gleichfalls zur Kühlung zu verwenden.
[0010] Ein weiterer wesentlicher Gedanke der Erfindung ist es, das in einem gemeinsamen
Sammelraum gesammelte Öl in einen in den Motorblock integrierten Vorratsbehälter zu
befördern. Erfindungsgemäß ist dieser Vorratsbehälter als Kammer im Motorblock ausgebildet
und nicht wie bekannt als separat angeordneter Behälter, beispielsweise als Ölwanne,
außerhalb des Motorblockes angeordnet. Es ist vorteilhaft, wenn die Vorratskammer
alle Zylinder als durchgängiger Raum umgibt. Dabei kann eine Vorratskammer für Kühlöl
und/oder eine andere Vorratskammer für Schmieröl vorgesehen sein. Bei der Verwendung
des Schmieröles als Kühlöl reicht eine gemeinsame Vorratskammer aus. Vorteilhafter
Weise setzt sich auch die Vorratskammer im Zylinderkopf, im Ventildeckel und im Kurbelgehäuse
fort und umgibt damit die Zylinder vollständig.
[0011] Die in den Motorblock integrierte und die Zylinder umgebende Vorratskammer kann auch
bei herkömmlichen Motoren mit Wasserkühlung eingesetzt werden. Generell bietet eine
solche Vorratskammer mehrere Vorteile. Zunächst wird durch die erfindungsgemäße Anordnung
Bauraum eingespart. Ein weiterer Vorteil ist, daß der den Rücklaufraum umgebende Kühlmittelmantel,
den die Vorratskammer bildet, zur Dämpfung beiträgt und damit die Laufgeräusche und
Vibrationen des Motors reduziert werden. Auf diese Weise kann die Geräuschentwicklung
von Dieselmotoren auf das Niveau von Benzinmotoren reduziert werden.
[0012] Außerdem gewährleistet eine solche Vorratskammer, daß auch bei starken Querbeschleunigungen,
wie sie beispielsweise bei extremen Kurvenfahrten auftreten, immer ausreichend Kühlmittel
an der Ansaugöffnung vorhanden ist. Damit ist die Gefahr des Trockenlaufes gebannt.
Auch bei mitunter schrägstehenden Fahrzeugen wie Baumaschinen und Segelbooten bringt
die erfindungsgemäße Vorratskammer erhebliche Vorteile. Dabei dienen die Außenflächen
der Vorratskammer zur Kühlung des darin befindlichen Öles.
[0013] Um diesen Motor bei hohen Temperaturen betreiben zu können ist ein weiterer zentraler
Gedanke der Erfindung, die Zylinderkopfdichtung aus Metall zu fertigen. Die Metalldichtung
stellt dabei auch unabhängig von der genauen Ausbildung des Kühlmantels einen besonderen
Teil der Erfindung dar. Durch die erfindungsgemäße Metalldichtung ist gewährleistet,
daß der Motor auch bei Temperaturen über 100°C, bei denen die Zylinderkopfdichtungen
aus herkömmlichen Material verbrennen oder verglühen, betrieben werden kann. Ein mit
der metallenen Dichtung abgedichteter ölgekühlter Motor, der zudem mit dem vollständig
umgebenden Kühlmantel ausgerüstet ist, läßt sich bei Temperaturen von 150°C betreiben.
Bei diesen Betriebstemperaturen läßt sich eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauches
von bis zu 25% mit einer entsprechend geringeren Abgasemission erreichen. Die wegen
der höheren Temperaturen vollständigere Verbrennung bedingt dabei eine geringere Partikelemission
insbesondere bei Dieselmotoren. Schließlich ist einerseits bei der hohen Temperatur
von über 140°C der Ablauf der Verbrennung signifikant verbessert und andererseits
bedeutet der geringere Temperaturunterschied, d.h. die geringerer Energieabfuhr, eine
bessere Ausnutzung der Energie.
[0014] Vorteilhafterweise wird die Metalldichtung von einzelnen Metallringen gebildet, die
aus Draht geformt und in einer entsprechenden Nut um die Öffnung des Zylinders gelegt
sind. Auf diese Weise wird jeder Zylinder separat gegen den Zylinderkopf abgedichtet.
Die Metallringe lassen sich dabei einfach und kostengünstig maschinell herstellen
und montieren. Beim Aufschrauben des Zylinderkopfes werden sie zusammengedrückt und
dabei verformt. Wenn der Zylinderkopf aus Aluminium ist, drücken sich die vergleichsweise
härteren Metallringe in das Material ein
[0015] Vorteilhafter Weise wird die Metalldichtung gekühlt. Diese Kühlung läßt sich besonders
einfach mit den Dichtringen realisieren, indem im Kühlmantel eine besondere insbesondere
keilförmige Kühlkammer vorgesehen ist, über die der Ölstrom an den Dichtring heranführbar
ist. Besonders einfach ist es, wenn die Dichtringe so dimensioniert sind, daß ein
gewisser Abstand zwischen dem Zylindergehäuse und dem Zylinderkopf verbleibt, so daß
das Öl in dem Zwischenraum den Dichtring umströmen kann. In dieser Ausführungsform
ist die Kühlkammer von den gegeneinander gerichteten Stirnflächen des Zylinderkopfes
und des Zylinderblockes oben und unten und von dem Dichtring seitlich begrenzt.
[0016] Zusammenfassend läßt sich die Erfindung und ihre Vorteile folgendermaßen darstellen:
Der Motor besteht im wesentlichen aus vier Teilen, nämlich dem Zylinderkurbelgehäuse,
dem Kurbelgehäuseunterteil, dem Zylinderkopf und der Zylinderkopfhaube. Er unterscheidet
sich von herkömmlichen Motoren dadurch, daß die vier Bauteile von zwei zusätzlichen
Kammern allseitig umschlossen sind. Die erste innere Kammer, die den Kühlmantel der
Zylinder und den Zylinderkopf umschließt, bildet den Rücklaufraum für das im Zylinderkopf
austretende heiße Kühlöl. Diese Kammer mündet im Oelsumpf. Eine weitere Funktion dieser
Kammer ist die Entlüftung des Kurbelgehäuses von durchtretenden Verbrennungsgasen,
die in dieser Kammer nach oben steigen und im Bereich der Zylinderkopfhaube im beruhigten
Zustand nach Außen geleitet werden. Durch die große Fläche der Kammer ergeben sich
geringe Strömungsgeschwindigkeiten, die eine Verwirbelung und Vermischung der Gase
mit dem Motoröl verhindern. Das an der inneren und äußeren Kammerwand ablaufende Kühlöl
gibt einen Teil seiner mitgeführten Wärme ab, bevor es im Kurbelgehäuseunterteil abgesaugt
wird. Der Rücklaufraum umschließt erfindungsgemäß den Bereich des Motors vollständig,
in dem die mechanisch erzeugten Geräusche sowie die Verbrennungsgeräusche entstehen,
und bewirkt damit eine akustische Trennung nach Außen.
[0017] Der Rücklaufraum wird als innere Kammer von einer äußeren Kammer allseitig umschlossen.
Diese äußere Kammer dient als Vorratskammer. Das über den Rücklaufraum in den Sammelraum
laufende Öl wird von dort abgesaugt und über die Zylinderkopfhaube, die ein Luftabscheidelabyrint
enthält, in die Vorratskammer zurückgeführt. Von der Vorratskammer wird das Öl auf
die bekannte Weise vermittels einer Pumpe zu den Lagern und in den Kühlmantel gepumpt.
Da die Vorratskammer alle geräuschemittierenden Teile umschließt, wird eine weitere
Vibrations- und Schalldämpfung erreicht.
[0018] Die gesamte äußere Fläche des Motors dient zu Kühlung und Abstrahlung der Motorwärme,
was eine geringe Baugröße der außenliegenden Kühler ermöglicht. Durch die den Motor
umschließenden Kammern mit ihren inneren und äußeren Wänden, wird eine große Stabilität
und Steifigkeit der gesamten Motorkonstruktion erreicht. Alle Bauteile können mit
geringeren Wandstärken konstruiert werden, ohne daß die Verwindungssteifigkeit beeinträchtigt
wird. Aus der äußeren Versorgungskammer wird das für die Schmierung und Kühlung erforderliche
Frischöl über eine Pumpe zu den Versorgungsstellen gefördert. Durch die den Motor
insgesamt umschließenden äußeren Kammern, kann der Motor auch in extremen Schräglagen
betrieben werden, ohne daß die Ölversorgung beeinträchtigt wird.
[0019] Ein wesentlicher Vorteil dieses Motors ist der Hochtemperaturbetrieb, der durch den
Verzicht auf Wasser als Kühlmedium möglich wird. Durch die Ölkühlung kam eine mittlere
Betriebstemperatur von ca. 150°C zugelassen werden. Um den Motor mit dieser Betriebstemperatur
betreiben zu können, wird auf die klassische Zylinderkopfdichtung verzichtet und lediglich
eine, in eine Nut eingelegte Metallringdichtung verwendet. Dieser Metallring ist zusätzlich
durch einen umlaufenden Spalt ölgekühlt und dadurch mechanisch und thermisch belastbar.
Der Ring dichtet den oberen Zylinderrand gegen den Zylinderkopf ab. Weitere Dichtungen
sind lediglich für die vier Hauptgehäuseteile und die Kurbelwelle erforderlich und
entsprechen bekannten Silikon bzw. Wellendichtungen.
[0020] Der Hochtemperaturbetrieb begünstigt den thermischen Haushalt des Motors und führt
zu besseren Verbrennungsabläufen, sowie zu einer effektiveren Kraftstoffnutzung und
damit einhergehend zu einer geringeren Schadstoff-Emission. In Verbindung mit dem
Mehrkammersystem erreicht ein Dieselmotor Geräusch- und Vibrationswerte, die einem
Otto-Motor nahekommen. Durch die beschriebene Konstruktion, die eine erhebliche Steifigkeitsverbesserung
gegenüber der klassischen Motorkonstruktion aufweist, wird auch eine höhere Lebensdauer
der beweglichen Bauteile erzielt. Auch die Öldichtigkeit nach Außen wird dadurch günstig
beeinflußt.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Motors wird im folgenden anhand der
Figuren 1 bis 3 näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- einen vertikalen Schnitt durch einen ölgekühlten Motorblock,
- Figur 2
- einen horizontalen Schnitt durch einen Zylinderkopf und
- Figur 3
- eine Zylinderkopfdichtung.
[0022] Der in Figur 1 gezeigte Motorblock setzt sich bekanntermaßen aus vier Komponenten
zusammen. So weist er ein zentrales Zylindergehäuse 1 und einen das Zylindergehäuse
abdeckenden Zylinderkopf 2 auf. Unter dem Zylindergehäuse 1 ist ein Kurbelgehäuse
3 angeordnet und auf den Zylinderkopf 2 ist ein Ventildeckel 4 aufgesetzt. Ein Kolben
5 läuft innerhalb des Zylindergehäuses 1 in einer den Zylinder bildenden Laufbuchse
6 und ist bekanntermaßen durch Kolbenringe gegen die Laufbuchse 6 abgedichtet. Die
Laufbuchse 6 umschließt damit den Hubraum des Kolbens 5. Weiterhin gezeigt sind die
von herkömmlichen Motoren bekannten Ventile 7 und die Pleuelstange 8, die an der Kurbelwelle
9 angreift.
[0023] Erfindungsgemäß ist die Laufbuchse 6 und damit der Hubraum des Kolbens 5 von einem
koaxialen Ringraum 10 umgeben, der von einem Ölstrom zum Zwecke der Kühlung beaufschlagt
wird. Der Ringraum 10 setzt sich in einem Kopfraum 11 fort, der in den Zylinderkopf
2 eingebracht ist und der den Verbrennungsraum stirnseitig bedeckt. Kopfraum 11 und
Ringraum 10 bilden einen den Zylinder bis auf die Durchführungen der Ventile 7 und
der nicht dargestellten Einspritzdüse komplett umfassenden Kühlmantel, wobei durch
eine als Brennraumdichtung ausgebildete Zylinderkopfdichtung 12 (s. Figur 3) aus Metall
vermieden wird, daß Öl aus dem Kühlmantel in den Verbrennungsraum eintritt. Das für
die Kühlung eingesetzte Öl wird in später zu beschreibender Weise von einem Vorratsbehälter
dem Boden des Ringraumes 10 durch eine Eintrittsöffnung zugeführt, steigt im Ringraum
10 unter Abfuhr der im Zylinder entstandenen Wärme zum Zylinderkopf 2 auf und tritt
in den Kopfraum 11 ein. Wie aus Figur 2 ersichtlich stehen die Ringräume 10 der in
diesem Falle drei Zylinder untereinander in Verbindung.
[0024] In die Kuppel des Kopfraumes 11 ist eine Austrittsöffnung 13 eingebracht, durch die
das Öl in den Ventildeckel 4 entlang Pfeil A entweicht. Aus dem Ventildeckel 4 läuft
das Öl von der Schwerkraft in einen Rücklaufraum 14, der den Zylinder unter Einschluß
des Ringraumes 10 vollständig umgibt. An den Wänden dieses Rücklaufraumes 14 rinnt
das Öl herunter, kühlt ab und sammelt sich am Boden in einem im Kurbelgehäuse 3 vorgesehenen
Sammelraum 15. Indem Sammelraum 15 sammelt sich außerdem das Öl, das aus den Kolbenkühldüsen
und den Gleitlagern austritt. Der Rücklaufraum 14 setzt sich aus ineinander übergehenden
Kammern zusammen, die in den Zylinderkopf 2, das Zylindergehäuse 1 und das Kurbelgehäuse
3 eingebracht sind. Er umgibt somit den Zylinder und den Kolbenantrieb komplett. Wie
aus Figur 2 ersichtlich, stehen die Rücklaufräume 14 der Zylinder untereinander in
Verbindung und bilden einen die drei Zylinder umgebenden Rücklaufraum 14.
[0025] Von dem Sammelraum 15 wird das Öl mittels einer elektrisch oder mechanisch betriebenen
Pumpe 16 über eine Rückführleitung 17 in eine Vorratskammer 18 gepumpt, wobei es zunächst
in einem Filter 19 von Rückständen befreit und von einen Ölkühler 20 zusätzlich gekühlt
wird. Die Vorratskammer 18 steht mit dem Ringraum 10 über eine nicht dargestellte
Leitung in Verbindung, so daß das Öl durch den von der Pumpe 16 aufgebauten Druck
von der Vorratskammer 18 in den Ringraum 10 gedrückt wird. Die Vorratskammer 18 ist
ebenfalls im Motorblock untergebracht und umgibt ihrerseits den kompletten Rücklaufraum
14. Sie setzt sich aus einzelnen Kompartementen sowohl im Kurbelgehäuse 3, im Zylindergehäuse
1, im Zylinderkopf 2 und im Ventildeckel 4 fort. Das in der Vorratskammer 18 gesammelte
Öl wird sowohl für die Schmierung als auch für die Kühlung verwendet. Die Vorratskammer
18 ist über Dichtungen 23, die in diesem Falle aus Gummi gefertigt sind, gegenüber
dem Außenraum abgedichtet. Ansonsten stehen Ringraum 10, Rücklaufraum 14 und Vorratskammer
18 an den Stößen zwischen den Komponenten des Motorblockes in einer durch den Spalt
bedingten Verbindung.
[0026] Über eine Bypaßleitung 21, die von der Rückführleitung 17 direkt in den Ringraum
10 führt und die mittels eines Drei-Wege-Ventiles 22 zugeschaltet wird, läßt sich
das aufbereitete Öl direkt vom Sammelraum 15 in den Ringraum 10 pumpen. Dieses reduzierte
Ölvolumen heizt sich schneller auf, so daß der Motor schnell seine Betriebstemperatur
erreicht. Die Temperatur des Motors wird auf bekannte Weise von nicht dargestellten
Temperatursensoren überwacht. Durch die Förderleistung der Pumpe 16 und den Einsatz
der Bypaßleitung 21 kann dann die Temperatur des Motors gut kontrolliert werden. Die
hinter dem Drei-Wege-Ventiles 22 fortgesetzte Rückführleitung 17 mündet in einen Einlaß
26 im Zylinderkopf. Von Außen ist das Öl dem System über einen Einlaß 27 zuführbar.
[0027] Die Betriebstemperatur läßt sich bei dem erfindungsgemäßen Motor so einstellen, daß
sie weit über 100°C hinausgeht und etwa 150° erreichen kann. Das ist möglich durch
den Einsatz von Metalldichtungen für die Abdichtung zwischen Zylinderkopf und Zylinder.
In diesem Fall ist die Metalldichtung ein Dichtring 12 (Figur 3), der in eine entsprechende
die Zylinderbohrung umgebende Ringnut 24 in der Stoßfläche des Zylindergehäuses 1
eingelegt ist. Der Dichtring wird direkt von dem aufgeschraubten Zylinderkopf 2 quetschend
beaufschlagt und dadurch verformt. Im Falle eines Zylinderkopfes aus Aluminium wird
dieser an der entsprechen Stelle eingedrückt. Um die Dichtung 12 zu kühlen, bildet
der Kühlmantel eine Kühlkammer 25 aus, über die der Ölstrom an den Dichtring 12 heranführbar
ist. Die Kühlkammer 25 wird in diesem Falle von einer Verbreiterung des Spaltes zwischen
dem Zylindergehäuse 1 und dem Zylinderkopf 2 gebildet.
1. Brennkraftmaschine mit einem Motorblock, der ein Zylindergehäuse und einen das Zylindergehäuse
abdeckenden Zylinderkopf aufweist und der einen von Öl durchflossenen Kühlmantel aufweist,
wobei der Kühlmantel, einen den Arbeitsraum eines Kolbens (5) axial zumindest teilweise
umgebenden Ringraum (10) und einen den Arbeitsraum stirnseitig nahezu vollständig
bedeckenden Kopfraum (11) aufweist, wobei der Kopfraum (11) und der Ringraum (10)
in unmittelbarer Verbindung miteinander stehen,
dadurch gekennzeichnet,
der Ölstrom über eine in den Kopfraum (11) eingebrachte Austrittsöffnung (13) aus
dem Kühlmantel heraus in einen Rücklaufraum (14) eintritt, der mindestens einen Zylinder
(6) unter Einschluß des Ringraumes (10) vollständig umgibt.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rücklaufraum (14) in einem im Kurbelgehäuseunterteil (3) angeordneten Sammelraum
(15) mündet, wobei der Ölstrom von der Schwerkraft getrieben in den Sammelraum (15)
läuft.
3. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere die einzelnen Zylinder (6) umgebende Rücklaufräume (14) untereinander
in Verbindung stehen und einen gemeinsamen Rücklaufraum bilden.
4. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Motorblock eine Vorratskammer (18) vorgesehen ist, die einen Vorrat an Frischöl
aufnimmt und die mindestens einen Zylinder (6) und insbesondere alle Zylinder vollständig
umgibt.
5. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (16) das Öl über eine Rückführleitung (17) aus dem Sammelraum (15)
in die Vorratskammer (18) pumpt.
6. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Öl über eine Bypaßleitung (21) von der Rückführleitung (17) direkt in den
Ringraum (10) förderbar ist.
7. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das zur Kühlung verwendete Öl außerdem zur Schmierung der beweglichen Teile eingesetzt
wird.
8. Brennkraftmaschine mit einem Motorblock, der ein Zylindergehäuse und einen das Zylindergehäuse
abdeckenden Zylinderkopf aufweist und der einen von Öl durchflossenen Kühlmantel aufweist,
wobei der Kühlmantel, einen den Arbeitsraum eines Kolbens (5) axial zumindest teilweise
umgebenden Ringraum (10) und einen den Arbeitsraum stirnseitig nahezu vollständig
bedeckenden Kopfraum (11) aufweist, wobei der Kopfraum (11) und der Ringraum (10)
in unmittelbarer Verbindung miteinander stehen,
dadurch gekennzeichnet, daß
daß der Zylinderkopf gegenüber dem Zylindergehäuse über eine Metalldichtung abgedichtet
ist.
9. Brennkraftmaschine nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Metalldichtung ein Dichtring (12), insbesondere ein O-Ring, ist, der in einer
in den stirnseitigen Rand des Zylindergehäuses (1) eingebrachten Nut (24) einliegt.
10. Brennkraftmaschine nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlmantel eine Kühlkammer (25) aufweist, über die der Ölstrom an den Dichtring
(12) heranführbar ist.
11. Brennkraftmaschine nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlkammer (25) von den gegeneinandergerichteten Stirnflächen des Zylinderkopfes
(2) und des Zylindergehäuses (1) und von dem Dichtring (12) begrenzt ist.
12. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ringraum (10) und der Kopfraum (11) an der Stelle der Brennraumdichtung bzw.
der Zylinderkopfdichtung (12) fluchtend ineinander übergehen und einen geschlossenen,
den Arbeitsraum des Zylinders einschließenden Kühlmantel bilden.
13. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ölstrom über eine am Boden des Ringraumes (10) vorgesehene Eintrittsöffnung
in den Kühlmantel eintritt und diesen über eine in den Kopfraum (11) eingebrachte
Austrittsöffnung (13) verläßt.