Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckgasschalter gemäss Oberbegriff von Anspruch 1.
Derartige Schalter werden eingesetzt, um Kurzschlussströme in Hochspannungsnetzen
zu unterbrechen. Sie besitzen eine Löscheinrichtung für den Lichtbogen, der beim Ausschalten
entsteht.
Stand der Technik
[0002] Bekannte Druckgasschalter besitzen einen Kolben, welcher das Löschgas komprimiert
und in die Lichtbogenzone bläst. In EP 146 671 wird ein Schalter beschrieben, bei
welchem zusätzlich der Druck des vom Lichtbogen erzeugten heissen Gases benutzt wird,
um den Druck des Löschgases zu erhöhen. Hierzu ist im Kolbenraum eine zweite Öffnung
vorgesehen, über welche das heisse Gas in dem Pumpraum treten kann. Dieser Schalter
benötigt jedoch eine beträchtliche Antriebsenergie zur Bewegung des Kolbens, da dieser
gegen den vollen Löschdruck angetrieben werden muss.
Darstellung der Erfindung
[0003] Es stellt sich deshalb die Aufgabe, einen Druckgasschalter der eingangs genannten
Art bereitzustellen, bei welchem eine zuverlässige Löschung des Lichtbogens möglich
ist, ohne dass eine hohe Antriebsenergie benötigt wird.
[0004] Diese Aufgabe wird vom Druckgasschalter gemäss Anspruch 1 erfüllt.
[0005] Erfindungsgemäss sind also beide Kolbenvolumen über denselben Gaskanal mit der Lichtbogenzone
verbunden. Heisses Gas wird aus der unter hohem Druck stehenden Lichtbogenzone direkt
hinter den Kolben geleitet, wo ein die Kolbenbewegung unterstützender Druck aufgebaut
wird.
[0006] Durch einen Hilfskolben kann gewährleistet werden, dass das heisse Gas nicht in die
Schaltstrecke zurückströmt.
[0007] Vorzugsweise kann der Zugang des Gaskanals zur Lichtbogenzone durch die Kontaktbewegung
des Schalters geschlossen werden. Wird der Schalter ausgeschaltet, so gibt der Kontakt
den Gaskanal frei. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Kolben am besten bereits die zweite
Öffnung des Kolbenraums passiert haben, so dass sich eine Verbindung zwischen dem
Gaskanal und dem zweiten Kolbenvolumen bildet. Da im zweiten Volumen ein geringerer
Druck als im ersten Volumen herrscht, wird nun allfälliges heisses Gas von der Lichtbogenzone
in das zweite Volumen eintreten und sich nicht mit dem Gas im ersten Volumen mischen.
Dadurch bleibt das Löschgas kalt.
[0008] Um zu verhindern, dass heisses Gas vom zweiten Kolbenvolumen zurück in die Lichtbogenzone
strömt, kann im Gaskanal zwischen der ersten und der zweiten Öffnung ein Rückschlagventil
vorgesehen sein, oder es kann im Gaskanal ein Hilfskolben angeordnet werden, der z.B.
starr mit dem Kolben verbunden ist und gegen Ende der Ausschaltbewegung des beweglichen
Kontakts die zweite Öffnung verschliesst.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0009] Weitere Vorteile und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen
und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführung des Druckgasschalters in Einschaltstellung,
Fig. 2 den Schalter von Fig. 1 zu Beginn einer Ausschaltbewegung,
Fig. 3 den Schalter von Fig. 1 am Ende einer Ausschaltbewegung,
Fig. 4 einen Schnitt entlang Linie IV-IV von Fig. 1,
Fig. 5 einen Schnitt entlang Linie V-V von Fig. 1,
Fig. 6 eine zweite Ausführung des Druckgasschalters in Einschaltstellung,
Fig. 7 eine dritte Ausführung des Druckgasschalters bei der Kontakttrennung,
Fig. 8 den Schalter von Fig. 7 beim Löschen,
Fig. 9 den Schalter von Fig. 7 kurz vor Ende der Ausschaltbewegung,
Fig. 10 eine vierte Ausführung des Druckgasschalters in Einschaltstellung,
Fig. 11 den Schalter von Fig. 10 kurz vor Ende der Ausschaltbewegung,
Fig. 12 eine fünfte Ausführung des Druckgasschalters in Einschaltstellung und
Fig. 13 eine weitere Ausführung des Druckgasschalters.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0010] Eine erste Ausführung der Erfindung ist in Fig. 1 - 5 dargestellt. In allen Längsschnitten
wird jeweils ein Schnitt durch eine Hälfte des Geräts dargestellt, wobei alle Teile
im wesentlichen rotationssymmetrisch zur Achse 1 angeordnet sind.
[0011] Die stromführenden Teile des Schalters sind die Kontakte 2 und 3, wobei die Zuleitungen
zum Kontakt 2 in den Figuren nicht sichtbar sind. Um den Stromkreis zu unterbrechen,
wird der Kontakt 2, wie in Fig. 1 - 3 gezeigt, zusammen mit der Düse und dem Kolbenvolumen
nach links bewegt. Dabei entsteht ein Lichtbogen 4 in einer Lichtbogenzone 5. Die
Aufgabe der im folgenden beschriebenen Löscheinrichtung besteht darin, den Lichtbogen
4 auszublasen und das heisse Gas aus der Lichtbogenzone 5 zu entfernen.
[0012] Die Löscheinrichtung umfasst einen axial beweglichen Kolbenraum, der von einem ruhenden
Kolben 6 in zwei Kolbenvolumen 7, 8 unterteilt wird. Der Kolben 6 ist über eine Kolbenstange
6a mit dem Schaltergehäuse 9 verbunden. Das erste Kolbenvolumen 7 ist an seinem Ende
über eine erste Öffnung 10 mit einem Gaskanal 11 verbunden. Ausserdem ist im Kolbenraum
7, 8 eine zweite Öffnung 12 angeordnet, die ebenfalls in den Gaskanal 11 mündet. Je
nach Position des Kolbens 6 verbindet die zweite Öffnung 12 entweder das erste oder
das zweite Volumen 7 bzw. 8 mit dem Gaskanal 11.
[0013] Das zweite Kolbenvolumen 8 ist ferner über Auspufföffnungen 13, die z.B. als Bohrungen
wie in Figur 4 dargestellt ausgeführt sind, mit einem Auspuffbereich des Schalters
verbunden.
[0014] Im Gaskanal 11 läuft ein Hilfskolben 15, mit dem Kolben 6 starr verbunden ist.
[0015] Der Kolben 6 mit dem Hilfskolben 15 und der Kontakt 3 sind starr mit dem Schaltergehäuse
9 verbunden. Bei einer Ausschaltbewegung bewegen sich also nur der Kontakt 2 mit dem
Kolbenvolumen und der Düse nach links.
[0016] Zu Beginn einer Ausschaltbewegung gemäss Fig. 1 komprimiert der Kolben 6 das Gas
im ersten Kolbenvolumen 7. Gleichzeitig wird das zweite Kolbenvolumen 8 grösser, wobei
Gas durch die Auspufföffnung 13 einströmt. In dieser Phase ist die Lichtbogen-seitige
Mündung 16 des Gaskanals 11 durch den Kontakt 3 verschlossen. Ausserdem hat der Kolben
6 die zweite Öffnung 12 noch nicht erreicht, so dass diese mit dem ersten Kolbenvolumen
7 verbunden ist.
[0017] Wenn sich die Kontakte 2 und 3 voneinander lösen, entsteht ein Lichtbogen 4. Kurz
danach gibt der Kontakt 3 die Mündung 16 des Gaskanals 11 frei. Etwa zur gleichen
Zeit passiert der Kolben 6 die zweite Öffnung 12, so dass nun das zweite Kolbenvolumen
8 mit dem Gaskanal 11 verbunden ist.
[0018] Je nach Ausschaltstrom sind nun unterschiedliche Gasflüsse zu beobachten.
[0019] Ist der Ausschaltstrom klein, so steigt der Druck im ersten Kolbenvolumen kaum noch
an, da das Gas einerseits als Löschströmung durch die Mündung 16, andererseits durch
die Öffnung 12 entweichen kann.
[0020] Bei mittlerem Ausschaltstrom verhindert der Druck in der Lichtbogenzone 5, das Gas
aus der Mündung 16 austreten kann. Das Gas aus dem ersten Kolbenvolumen 7 kann aber
immer noch über Öffnung 12 in das zweite Kolbenvolumen 8 strömen, so dass die Druckdifferenz
zwischen den beiden Kolbenvolumen 7, 8 und somit die Belastung des Kolbenantriebs
nicht übermässig hoch wird.
[0021] Bei grossem Ausschaltstrom wird in der Lichtbogenzone 5 ein so hoher Druck aufgebaut,
dass heisses Gas durch die Mündung 16 in Richtung Kolbenraum 8 strömt. Da das Gas
im ersten Kolbenvolumen 7 bereits vorkomprimiert ist, wird das Heissgas vor allem
in das zweite Kolbenvolumen 8 einströmen, wodurch dort der Druck erhöht wird. Da während
dieser Phase aus dem ersten Kolbenvolumen 7 kein Gas ausströmen kann, steigt dort
der Druck ebenfalls an. Der Antrieb wird aber aufgrund des steigenden Drucks im zweiten
Kolbenvolumen entlastet. Der Hilfskolben 15 muss gleichzeitig zwar gegen den vollen
Gasdruck anlaufen, die hierzu nötige Kraft ist jedoch aufgrund der kleine Fläche des
Hilfskolbens 15 gering.
[0022] Kurz vor oder bei Erreichen des maximalen Löschhubs verschliesst der Hilfskolben
15 die Öffnung 12. Dadurch wird verhindert, dass Heissgas in die Lichtbogenzone 5
zurückströmen kann und dort zu dielektrischen Problemen führt.
[0023] Wenn der Strom gegen Null geht, sinkt die Temperatur in der Lichtbogenzone 5. Spätestens
jetzt kann das kalte Löschgas aus dem ersten Kolbenvolumen 7 durch die Mündung 16
ausströmen. Der Lichtbogen 4 wird gelöscht und das Gas in der Lichtbogenzone 5 durch
Kaltgas ersetzt.
[0024] Wenn der Schalter wieder geschlossen wird, so drückt der Kolben 6 einen grossen Teil
des Heissgases im zweiten Kolbenvolumen 8 durch die Auspufföffnung 13 in den Auspuffbereich.
Somit wird das Heissgas aus dem Kontaktbereich entfernt und der Schalter ist sofort
wieder bereit für weitere Schaltvorgänge, z.B. bei einem O-CO-Zyklus.
[0025] In Fig. 6 wird eine zweite Ausführung des Druckgasschalters dargestellt. Hier wurde
der Hilfskolben durch ein Rückschlagventil 17 ersetzt, welches ein Rückströmen des
heissen Gases in die feldbelastete Schaltstrecke nach dem Stromnulldurchgang verhindert.
Ansonsten arbeitet diese Ausführung des Schalters gleich wie jene gemäss Fig. 1 -
5.
[0026] In Fig. 7 - 9 wird eine weitere Ausführung des Druckgasschalters gezeigt, in welcher
der Fluss des heissen Gases in differenzierter Weise durch den Hilfskolben 15 gesteuert
wird. Hierzu ist die zweite Öffnung 12 so angeordnet und ausgestaltet, dass sie bei
jeder Kolbenstellung in das zweite Kolbenvolumen 8 mündet. Der Gaskanal 11 besitzt
einen nicht-konstanten Querschnitt und ist in einem Mittelbereich 18 verbreitert ausgeführt.
[0027] Die Funktionsweise der dritten Ausführung ist wie folgt: Zu Beginn der Ausschaltbewegung
wird, bis kurz nach der Kontakttrennung, Gas vom ersten Kolbenvolumen 7 in das zweite
Kolbenvolumen 8 umgelagert, wodurch der Antrieb entlastet wird (Fig. 7). Heisses Gas
von der Lichtbogenzone 5 wird durch die Strömung vom ersten zum zweiten Volumen mitgerissen,
so dass es abgeführt wird und den späteren Löschprozess nicht behindert. Sobald der
Hilfskolben 15 den engen Bereich lla des Gaskanals 11 verschliesst, strömt das aus
dem ersten Kolbenvolumen 7 austretende Gas vollständig in die Lichtbogenzone 5, wodurch
eine starke Löschströmung erzeugt wird (Fig. 8). Wenn der Hilfskolben 15 den verbreiterten
Bereich 18 des Gaskanals 11 erreicht, wird der Gaskanal 11 wieder geöffnet und es
kann wiederum Gas vom ersten zum zweiten Volumen vorbei am Hilfskolben 15 und seiner
Kolbenstange 15a abfliessen, wodurch der Antrieb auch in dieser Phase entlastet wird
(Fig. 9).
[0028] In der Ausführung nach Fig. 7 - 9 kann die "Durchlässigkeit" des Gaskanals 11 zwischen
den beiden Öffnungen 10 und 12 abhängig von der Schalterposition den jeweiligen Anforderungen
stufenlos angepasst werden, indem der Querschnittverlauf des Gaskanals 11 entsprechend
gewählt wird. So verjüngt sich in der hier gezeigten Ausführung der Gaskanal 11 z.B.
in einem Bereich 19 wieder, damit er am Ende der Ausschaltbewegung vom Hilfskolben
15 wieder verschlossen wird.
[0029] In einer weiteren Ausführung des Schalters, welche in Fig. 10 und 11 dargestellt
ist, ist die Mündung 16 des Gaskanals 11 auf der Seite des zweiten Kolbenvolumens
8 angeordnet. Der Gaskanal 11 zwischen den beiden Öffnungen 10 und 12 ist dauernd
offen. Beim Ausschalten verkleinert der Kolben 6 das erste Kolbenvolumen 7 und vergrössert
das zweite Kolbenvolumen 8. In beiden Kolbenvolumen 7, 8 sind Rückschlagventile 20a,
20b angeordnet. Das Ventil 20a gewährleistet die Gaseinströmung beim Öffnen der Kontakte
und das Ventil 20b beim Schliessen der Kontakte.
[0030] Diese Ausführung hat den Vorteil, dass sich das heisse Gas, welches bei mittlerer
Bogenenergie mit nur sehr geringem Impuls in die Mündung 16 eintritt, nicht im Bereich
der zweiten Öffnung 12 ansammelt. Vielmehr wird es durch den Gasstrom, der sich bei
der Ausschaltbewegung zwischen dem ersten und dem zweiten Kolbenvolumen 7 bzw. 8 bildet,
mit dem kalten Gas im zweiten Kolbenvolumen 8 vermischt.
[0031] Bei geringem Schaltstrom wird Gas durch das Rückschlagventil 20a angesogen. Das komprimierte
Gas aus dem ersten Volumen 7 tritt zum Teil in das zweite Volumen 8, zum Teil bewirkt
es eine sanfte Beblasung des Lichtbogens. Der Kolben wird in dieser Arbeitsweise nur
wenig belastet, und die Antriebsenergie steht zur Beschleunigung der Kontakte zur
Verfügung.
[0032] Bei hohem Schaltstrom erhöht die Heizleistung des Bogens den Druck im zweiten Kolbenvolumen
8 stark, wodurch der Antrieb direkt unterstützt wird. Sobald der Druck im ersten Kolbenvolumen
7 und in der Lichtbogenzone 5 wieder abnimmt, kann das Gas aus dem zweiten Kolbenvolumen
8 ebenfalls in die Lichtbogenzone 5 strömen und unterstützt den Löschvorgang.
[0033] In der Ausführung nach Fig. 10 und 11 wurde ausserdem die Kolbenstange 6a durch das
erste Kolbenvolumen 7 geführt. Dies hat den Vorteil, dass die Kolbenfläche für das
zweite Kolbenvolumen 8 grösser ist als für das erste Kolbenvolumen 7, wodurch ein
Differenzialkolben entsteht, so dass die Antriebswirkung des heissen Gases verstärkt
wird.
[0034] Fig. 12 zeigt eine Variante zur Ausführung nach Fig. 10 und 11, bei welcher in der
zweiten Öffnung 12 ein Rückschlagventil 21 vorgesehen ist, welches verhindert, dass
Gas aus dem zweiten Kolbenvolumen 8 in den Heizkanal strömt. Dadurch wird verhindert,
dass vom Lichtbogen erhitztes Gas am Ende der Löschphase vom zweiten Volumen 8 zurück
in die Lichtbogenzone 5 fliesst. Zum Ableiten des erhitzen Gases ist ein in das zweite
Kolbenvolumen 8 mündender Abgaskanal 25 vorgesehen.
[0035] Fig. 13 zeigt eine weitere Ausführung des Druckgasschalters. Er besitzt wiederum
einen Kontakt 2 und einen Kontakt 3. Der axial bewegliche Kolbenraum wird vom ruhenden
Kolben 6 in die zwei Kolbenvolumen 7, 8 unterteilt wird. Der Kolben 6 ist über eine
Kolbenstange 6a mit dem Schaltergehäuse 9 verbunden. Das erste Kolbenvolumen 7 ist
an seinem Ende mit dem Gaskanal 11 verbunden. Das zweite Kolbenvolumen 8 wird über
ein Rückschlagventil 20a belüftet, welches bereits bei geringer Druckdifferenz einen
Gaseintritt in das zweite Kolbenvolumen 8 ermöglicht.
[0036] Im Kolben 6 sind zwei Ventile 22, 23 angeordnet. Das erste Ventil 22 ist von einer
Feder 24 vorgespannt und erlaubt einen Gasdurchtritt vom ersten Kolbenvolumen 7 in
das zweite Kolbenvolumen 8, aber nur wenn die Druckdifferenz 1 bis 2 bar übersteigt.
Bei der Unterbrechung kleiner Ströme soll das Ventil 22 noch nicht öffnen. Das zweite
Ventil 23 ist ein Rückschlagventil, das schon bei wesentlich geringerem Überdruck
einen Gasdurchtritt vom zweiten Kolbenvolumen 8 in das erste Kolbenvolumen 7 erlaubt.
[0037] Die Ausführung gemäss Fig. 13 hat den Vorteil, dass die Kraft am Kolben im Idealfall
auch bei hoher Heizleistung auf die durch die Feder 24 definierte Kraft beschränkt
bleibt. Dennoch steht ein sehr grosses Heizvolumen zur Verfügung. Bei intensiver Rückströmung
heissen Gases aus der Lichtbogenzone 5 in das Volumen 7 entlädt sich ein Teil des
Gases über Ventil 22 in das zweite Kolbenvolumen 8 und fliesst später während der
Löschphase über Ventil 23 zurück zur Lichtbogenzone 5.
[0038] Mit dem erfindungsgemässen Konzept ist es möglich, einen Schalter mit niedriger Antriebsenergie
zu realisieren, der den Schaltlichtbogen im Stromnulldurchgang mit kaltem Löschgas
hohen Drucks bebläst. Die Problematik des dielektrischen Versagens durch Nachströmen
heissen Gases in die feldbelastete Schaltstrecke besteht nicht mehr und die Spülung
des Heizvolumens ist auch bei einem O-CO-Zyklus ohne zusätzliche Massnahmen sichergestellt.
Bezugsziffern
[0039]
1: Schalterachse
2: beweglicher Kontakt
3: ruhender Kontakt
4: Lichtbogen
5: Lichtbogenzone
6: Kolben
6a: Kolbenstange
7: erstes Kolbenvolumen
8: zweites Kolbenvolumen
9: Schaltergehäuse
10: erste Öffnung
11: Gaskanal
11a: enger Bereich des Gaskanals
12: zweite Öffnung
13: Auspufföffnung
15: Hilfskolben
15a: Kolbenstange des Hilfskolbens
16: Mündung des Gaskanals
17: Rückschlagventil
18: verbreiterter Bereich des Gaskanals
19: verengter Bereich des Gaskanals
20a, 20b: Rückschlagventile
21: Rückschlagventil
22: Ventil
23: Rückschlagventil
24: Feder
25: Abgaskanal
1. Druckgasschalter mit einer Lichtbogenzone (5) und einem Kolbenraum (7, 8), wobei der
Kolbenraum von einem Kolben (6) in ein erstes (7) und ein zweites (8) Kolbenvolumen
unterteilt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Kolbenvolumen (7, 8) über
einen gemeinsamen Gaskanal (11) mit der Lichtbogenzone (5) verbunden sind.
2. Druckgasschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Kolbenvolumen
(7) eine erste Öffnung (10) zum Auslass von komprimiertem Löschgas aufweist und ferner
eine zweite Öffnung (12) im Kolbenraum angeordnet ist, die zumindest zeitweise das
zweite Kolbenvolumen (8) mit dem Gaskanal verbindet, und dass die erste (10) und die
zweite (12) Öffnung in den Gaskanal (11) münden, wobei der Gaskanal (11) seinerseits
in die Lichtbogenzone (5) mündet.
3. Druckgasschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Öffnung (10)
lichtbogenzonenseitig von der zweiten Öffnung (12) in den Gaskanal (11) mündet.
4. Druckgasschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Öffnung
(12) lichtbogenzonenseitig von der ersten Öffnung (10) in den Gaskanal (11) mündet.
5. Druckgasschalter nach einem der Ansprüche 2 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
zweite Öffnung (12) derart angeordnet ist, dass der Kolben (6) sie bei seiner Bewegung
überstreicht.
6. Druckgasschalter nach einem der Ansprüche 2 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Gaskanal
(11) ein Hilfskolben (15) angeordnet ist, der mindestens während einem Teil der Ausschaltbewegung
des Druckgasschalters die zweite Öffnung (12) gegen die Lichtbogenzone (5) verschliesst.
7. Druckgasschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfskolben (15)
den Gaskanal (11) gegen Ende der Ausschaltbewegung verschliesst.
8. Druckgasschalter nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der
Gaskanal einen aufgeweiteten Bereich (18) aufweist, in welchem der Hilfskolben (15)
den Gaskanal (11) nicht verschliesst, derart, dass Gas an ihm vorbeiströmt.
9. Druckgasschalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
er mindestens einen ersten Kontakt (3) aufweist, wobei der Gaskanal (11) gegen den
ersten Kontakt (3) beweglich ist, und dass in einer Einschaltstellung der erste Kontakt
(3) den Gaskanal (11) verschliesst und bei einer Ausschaltbewegung den Gaskanal (11)
freigibt und mit der Lichtbogenzone (5) verbindet, und insbesondere dass der Druckgasschalter
derart ausgestaltet ist, dass bei Freigabe des Gaskanals (11) durch den ersten Kontakt
(3) der Kolben (6) so angeordnet ist, dass die zweite Öffnung (12) den Gaskanal (11)
mit dem zweiten Kolbenvolumen (8) verbindet.
10. Druckgasschalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
im Gaskanal (11) zwischen den ersten und dem zweiten Kolbenvolumen (7, 8) ein Rückschlagventil
(17) angeordnet ist.
11. Druckgasschalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
im zweiten Kolbenvolumen (8) mindestens eine Auspufföffnung (13, 25) zum Abführen
von heissem Gas bzw. zum Ansaugen von Kaltgas vorgesehen ist.
12. Druckgasschalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
er ausgestaltet ist, um Heissgas aus dem zweiten Volumen (8) bei einer Schliessbewegung
des Druckgasschalters mit Kolben (6) in einen Auspuffbereich zu drücken.
13. Druckgasschalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kolben (6) und ein im Gaskanal (11) angeordneter Hilfskolben (15) über Stangen
(6a) starr miteinander verbunden sind.
14. Druckgasschalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Kolbenvolumen (8) über mindestens ein Ventil (22, 23) und über das erste
Kolbenvolumen (7) mit dem Gaskanal (11) verbunden ist.
15. Druckgasschalter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Ventil
(22) vorgesehen ist, welches vorgespannt ist und bei einem vorgegebenen Überdruck
im ersten Kolbenvolumen (7), insbesondere von 1 - 2 bar, für einen Gasdurchtritt vom
ersten (7) in das zweite Kolbenvolumen (8) öffenbar ist, und dass ein zweites Ventil
(23) vorgesehen ist, welches bei Überdruck im zweiten Kolbenvolumen (8) für einen
Gasdurchtritt vom zweiten in das erste Kolbenvolumen öffenbar ist, und insbesondere
dass das erste und das zweite Ventil (22, 23) im Kolben (6) angeordnet sind.