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EP 1 079 557 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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28.02.2001 Patentblatt 2001/09 |
(22) |
Anmeldetag: 21.07.2000 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)7: H04H 1/00 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
24.08.1999 DE 19941161
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(71) |
Anmelder: Deutsche Telekom AG |
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53113 Bonn (DE) |
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Erfinder: |
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- Althoff, Jürgen
48429 Rheine (DE)
- Leber, Jörg
24943 Flensburg (DE)
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(54) |
Verfahren für die Datenübertragung, zur Übertragung von Radiodatensignalen über amplitudenmodulierten
Runkfunksendern |
(57) Die Verwendung des RDS als Zusatzdatenkanal ist bisher auf UKW-FM-Sender beschränkt.
Die Erfindung löst das technische Problem des Einsatzes auch bei AM-Sendern im Bereich
LMK Die zu übertragenen Daten werden als Ausgangssignal eines RDS-Koders über einen HP/TP
Filter geführt und als Modulation eines ESB-Modulators verwendet, und das resultierende
Sendeband wird wahlweise als unteres oder oberes Seitenband eines Rundfunksenders
mit Trägerunterdrückung abgestrahlt, wobei das nicht benutzte Seitenband dasjenige
ist, das bestandsmäßig für die vorhandene Audiomodulation des Senders verwendet wird. Sendeseitig wird die Trägerleistung eingespart. Zusätzlich kann die Ausstrahlung innerhalb
der koordinierten Bandbreite eines Audio-Senders mit Einseitenbandmodulation im anderen
Seitenband erfolgen, so daß die vorhandene Frequenzressource genutzt wird und keine
eigene Senderinfrastruktur für die Anwendung des Verfahrens erforderlich wird.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Übertragung von Daten unter Nutzung
des RDS bei amplitudenmodulierten Rundfunksendern.
[0002] Nach dem Stand der Technik werden das RDS-Übertragungsverfahren und das RDS-Übertragungsprotokoll
im UKW (klassisches RDS) als Zweiseitenbandmodulation eines Unterträgers innerhalb
des Multiplexsignals und im LW-Bereich in Form der Phasenmodulation eines Träges genutzt.
Dabei wird in beiden Fällen die Phaseninformation eines Trägers (im Falle des UKW
des Stereopiloten) verwendet, um die Phasenreferenz für einen kohärenten Demodulator
zu gewinnen.
[0003] Es sind diverse RDS-Modifikationen und verschiedene RDS-Technologien zur Realisierung
von einzelnen RDS-Komponenten bekannt (siehe Hörfunk und Fernsehen, Paul Dambacher,
R. v. Deckers Verlag sowie Radio, Fernsehen und Funkelektronik, Nounney, Volmer GmbH
& Co.).
[0004] Dieser bekannte Stand der Technik löst nicht die Portation auf andere Übertragungs-plattformen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Datenübertragungssystem der eingangs
genannten Art zu schaffen, das ein Seitenband eines AM-Senders nutzt, um ein Seitenband
des RDS-Signals zu übertragen. Der dafür erforderliche Spektralbereich ist in der
Regel vorhanden, da die entsprechenden Frequenzen in der Vergangenheit für 2-Seitenbandaussendung
koordiniert wurden, sich Audio-Anbieter aber auf ESB umgestellt haben.
[0006] Damit läßt sich RDS bei analogen Rundfunksendern des LMK-Bereiches einsetzen.
[0007] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird das Ausgangssignal eines mit Daten gespeisten
standardmäßigen RDS-Koders über ein HP/TP Filter auf einen standardmäßigen ESB-Modulator
gegeben.
[0008] Das Audio-Signal des Programmanbieters wird über einen zweiten zusätzlichen standardmäßigen
ESB-Modulator gegeben, wobei das modulierte Ausgangssignal additiv mit dem Sendeband
der Audiomodulation zusammengeführt wird. Mit dem Summensignal wird die Leistungsstufe/Senderendstufe
eines standardmäßigen AM-Senders angesteuert.
[0009] Mit der Erfindung werden folgende Vorteile erreicht:
Sendeseitig wird die Trägerleistung eingespart (ca. 50 % - 60 % des gesamten Energieverbrauchs
des Senders bei ESB mit Träger), zusätzlich kann die Ausstrahlung innerhalb der koordinierten
Bandbreite eines Audio-Senders mit Einseitenband-modulation im anderen Seitenband
erfolgen, so daß
- die vorhandene Frequenzressource genutzt wird und
- keine eigene Senderinfrastruktur für die Anwendung des Verfahrens erforderlich wird.
[0010] Dabei hebt sich das dargelegte System insbesondere vom bekannten AMDS dadurch positiv
ab, daß die Trägerleistung eingespart bleibt, die beim AMDS zwingend erforderlich
ist, um die Information zu transportieren (AMDS siehe Technischer Bericht B 138/93
vom 23.11.1993, Institut für Rundfunktechnik (IRT) München).
[0011] Die Beschränkung auf Sender mit Einseitenbandmodulation ist dabei kein Nachteil,
weil dies die überwiegende Modulationsart ist und neuere "Weltempfänger" (LMK-Radios)
diese standardmäßig verarbeiten.
Bezugszeichenliste
[0012]
- AM
- Amplitudenmodulation
- AMDS
- AM Datensystem
- ESB
- Einseitenband
- FM
- Frequenzmodulation
- HP
- Hochpaß
- LW
- Langwelle
- LMK
- Lang-,Mittel-,Kurzwelle
- RDS
- Radio Data System
- TP
- Tiefpaß
- UKW
- Ultrakurzwelle
1. Verfahren zur Übertragung von Daten, insbesondere bei amplitudenmodulierten Rundfunksendern,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu übertragenen Daten als Ausgangssignal eines RDS-Koders über einen HP/TP
Filter geführt als Modulation eines ESB-Modulators verwendet und das resultierende
Sendeband wahlweise als unteres oder oberes Seitenband eines Rundfunksenders mit Trägerunterdrückung
abgestrahlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht benutzte Seitenband
dasjenige ist, das bestandsmäßig für die Audiomodulation des Senders verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Seitenband eines AM-Senders
benutzt wird, der nicht weiter moduliert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Seitenbänder eines nicht
anderweitig genutzten Senders für die Datenübertragung benutzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle eines Senders ein
leitergebundenes Übertragungssystem genutzt wird.
6. Verfahren zur Übertragung von Daten, insbesondere bei amplitudenmodulierten Rundfunksendern,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu übertragenen Daten als Ausgangssignal eines RDS-Koders
über einen HP/TP Filter geführt als Modulation eines ESB-Modulators verwendet und
das resultierende Sendeband als unteres oder oberes Seitenband zusätzlich und unabhängig
zum Informationsinhalt des in der Phase modulierten Trägers eines Rundfunksenders
übertragen wird, wobei bekannte, marktübliche RDS-Demodulatoren unverändert verwendet
werden können.
