[0001] Vorliegende Erfindung betrifft ein lasergravierbares Aufzeichnungsmaterial zur Herstellung
von Reliefdruckplatten, insbesondere zur Herstellung von Flexodruckplatten, aus einem
dimensionsstabilen Träger und einer Aufzeichnungsschicht aus Siliconkautschuken und
anorganischen, eisenhaltigen Feststoffen und/oder Ruß als Absorber für Laserstrahlung.
Sie betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Reliefdruckplatten durch
Gravur derartiger Aufzeichnungsmaterialien mittels eines Lasers, sowie Reliefdruckplatten
mit einem druckenden Relief aus Siliconkautschuken und anorganischen, eisenhaltigen
Feststoffen und/oder Ruß.
[0002] Zunehmend wird die konventionelle Technik zur Herstellung von photopolymeren Hochdruckplatten,
Flexodruckplatten oder Tiefdruckplatten durch Auflegen einer photographischen Maske
auf ein photopolymeres Aufzeichnungselement, Bestrahlen mit aktinischem Licht durch
diese Maske sowie Auswaschen der nicht polymerisierten Bereiche des belichteten Elementes
mit einer Entwicklerflüssigkeit durch Techniken ersetzt, bei denen Laser zur Anwendung
kommen. Hierbei sind im wesentlichen zwei verschiedene Techniken zu unterscheiden:
[0003] Einerseits ist es bekannt, photopolymere Reliefdruckplatten mit laserbeschreibbaren
Schichten zu versehen. Diese bestehen bspw. aus einem Bindemittel, in dem Ruß dispergiert
ist. Durch Bestrahlung mit einem IR-Laser kann diese Schicht ablatiert und ein Bild
in die Schicht geschrieben werden. Die Bildinformation wird dabei direkt vom Lay-Out-Computersystem
zur Laserapparatur übertragen. Aus der laserablatierbaren Schicht wird somit eine
Maske erzeugt, die direkt auf der photopolymeren Druckplatte haftet. Ein photografisches
Negativ wird nicht mehr benötigt. Anschließend wird die Druckplatte in üblicher Art
und Weise belichtet und entwickelt, wobei auch die Reste der laserbeschreibbaren Schicht
entfernt werden.
[0004] Bei der Laser-Direktgravur hingegen, werden Vertiefungen mit Hilfe eines ausreichend
leistungsstarken Lasers, insbesondere mittels eines IR-Lasers, direkt in eine dazu
geeignete Platte eingraviert, wodurch ein zum Drucken geeignetes Relief gebildet wird.
Nachfolgende Photopolymerisation und Entwicklung der Platte sind nicht notwendig.
[0005] Ein wesentlicher Unterschied zwischen den geschilderten Techniken liegt in der Menge
des Materials, welches entfernt werden muss. Während die obengenannten, laserbeschreibbaren
Schichten üblicherweise nur wenige µm dick sind, so dass nur geringe Mengen der Materialien,
aus denen die IR-ablative Schicht besteht, entfernt werden müssen, müssen bei der
Laser-Direktgravur große Mengen des Materials, aus dem das druckende Relief besteht,
entfernt werden. Eine typische Flexodruckplatte ist beispielsweise zwischen 0,5 und
7 mm dick und die nichtdruckenden Vertiefungen in der Platte sind zwischen 300 µm
und 3 mm tief.
[0006] Wesentlich für die Qualität des durch Lasergravur erhaltenen Druckreliefs ist vor
allem, dass das Material bei Laserbestrahlung möglichst ohne vorheriges Aufschmelzen
direkt in die Gasphase übergeht, weil ansonsten Schmelzränder um die Vertiefungen
in der Platte herum gebildet werden. Derartige Schmelzränder führen zu einer erheblichen
Verschlechterung des Druckbildes und vermindern die Auflösung der Druckplatte und
des Druckbildes.
[0007] Für die Wirtschaftlichkeit des Prozesses ist entscheidend, dass die Empfindlichkeit
des Aufzeichnungsmaterials gegenüber Laserstrahlung möglichst hoch ist, so dass das
Material möglichst schnell lasergraviert werden kann. In diesem Zusammenhang ist allerdings
zu beachten, dass die lasergravierbare Schicht auch die für Reliefdruckplatten wichtigen
Anwendungseigenschaften wie bspw. Elastizität, Härte, Rauigkeit, Farbannahme oder
geringe Quellbarkeit in Druckfarben aufweisen muss. Das Optimieren des Materials im
Hinblick auf optimale Lasergravierbarkeit darf keinesfalls zu einer Beeinträchtigung
der besagten Anwendungseigenschaften führen.
[0008] Materialien zur Herstellung von Reliefdruckplatten mittels Laser-Direktgravur sind
prinzipiell bekannt.
[0009] US 3,549,733 offenbart ein Aufzeichnungsmaterial aus Polyoxymethylen oder Polychloral
zur Herstellung von Druckplatten mittels Lasergravur. Zusätzlich können Glasfiber
oder Rutil als Füllstoffe eingesetzt werden.
[0010] DE-A 196 25 749 offenbart eine nahtlose Druckform (Sleeve) für den rotativen Flexodruck,
bei dem die Elastomerschicht aus einem kalthärtenden Siliconpolymer oder einem Siliconfluorpolymer
sowie Aluminiumhydroxid als Füllstoff gebildet wird.
[0011] Die Empfindlichkeit der beider Systeme gegenüber Laserstrahlung läßt jedoch zu wünschen
übrig, so dass die bildmäßige Gravierung der Druckplatte lange dauert.
[0012] EP-A 710 573 offenbart eine lasergravierbare Druckplatte aus einem Polyurethan-Elastomer,
Nitrocellulose und Ruß. Die hohen Mengen an nicht elastomerer Nitrocellulose (25 bis
45 Gew% der laserempfindlichen Schicht) bereiten jedoch Schwierigkeiten bei der Herstellung
von Flexodruckplatten.
[0013] EP-A 640 043 und EP-A 640 044 offenbaren einschichtige bzw. mehrschichtige elastomere
lasergravierbare Elemente zur Herstellung von Flexodruckplatten. Die offenbarten Elemente
bestehen aus "verstärkten" elastomeren Schichten. Als Bindemittel kommen für Flexodruckplatten
typische thermoplastische Elastomere wie bspw. SBS, SIS oder SEBS-Blockcopolymere
zur Anwendung. Die sogenannte Verstärkung wird entweder durch Füllstoffe, photochemische
Vernetzung oder thermochemische Vernetzung oder Kombinationen davon erreicht. Darüber
hinaus kann die Schicht optional IR-Strahlung absorbierende Substanzen enthalten.
Bevorzugtes IR-absorbierendes Material ist Ruß, der auch gleichzeitig als Füllstoff
wirkt. Beim Gravieren von Elementen mit thermoplastischen Elastomeren als Bindemitteln
mit IR-Lasern bilden sich jedoch leicht Schmelzränder, die zu Störungen im Druckbild
führen.
[0014] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein verbessertes Material zur Herstellung
von Reliefdruckplatten mittels Lasergravur zu finden, das eine erhöhte Empfindlichkeit
gegenüber Laserstrahlung aufweist und mit dem Reliefdruckplatten ohne Schmelzränder
hergestellt werden können.
[0015] Dementsprechend wurde ein lasergravierbares Aufzeichnungsmaterial zur Herstellung
von Reliefdruckplatten, insbesondere zur Herstellung von Flexodruckplatten aus einem
dimensionsstabilen Träger und einer Aufzeichnungsschicht aus Siliconkautschuken und
anorganischen, eisenhaltigen Feststoffen und/oder Ruß als Absorber für Laserstrahlung
gefunden. Weiterhin wurden ein Verfahren zur Herstellung von Reliefdruckplatten durch
Gravur derartiger Aufzeichnungsmaterialien mittels eines Lasers sowie Reliefdruckplatten
mit einem druckenden Relief aus Siliconkautschuken und anorganischen, eisenhaltigen
Feststoffen und/oder Ruß als Absorber für Laserstrahlung gefunden.
[0016] Bei dem erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterial ist eine lasergravierbare Schicht
gegebenenfalls mit einer Haftschicht auf einem dimensionsstabilen Träger aufgebracht.
Beispiele geeigneter dimensionsstabiler Träger sind Platten, Folien sowie konische
und zylindrische Röhren (sleeves) aus Metallen wie Stahl, Aluminium, Kupfer oder Nickel
oder aus Kunststoffen wie Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylennaphthalat (PEN),
Polybutylenterephthalat, Polyamid, Polycarbonat, gegebenenfalls auch Gewebe und Vliese,
wie Glasfasergewebe sowie Verbundmaterialien aus Glasfasern und Kunststoffen. Als
dimensionsstabile Träger kommen insbesondere dimensionsstabile Trägerfolien wie beispielsweise
Polyesterfolien, insbesondere PET- oder PEN-Folien in Frage.
[0017] Unter dem Begriff "lasergravierbar" ist zu verstehen, dass die Schicht die Eigenschaft
besitzt, Laserstrahlung, insbesondere die Strahlung eines IR-Lasers, zu absorbieren,
so dass sie an solchen Stellen, an denen sie einem Laserstrahl ausreichender Intensität
ausgesetzt ist, entfernt oder zumindest abgelöst wird. Vorzugsweise wird die Schicht
dabei ohne vorher zu Schmelzen verdampft oder thermisch oder oxidativ zersetzt, so
dass ihre Zersetzungsprodukte in Form von heißen Gasen, Dämpfen, Rauch oder kleinen
Partikeln von der Schicht entfernt werden. Die Erfindung umfaßt aber auch, die Rückstände
der bestrahlten Schicht nachträglich mechanisch zu entfernen, so z.B. durch Abstrahlen
mit einer Flüssigkeit oder einem Gas oder auch beispielsweise durch Absaugen.
[0018] Die lasergravierbare Schicht umfasst mindestens einen Siliconkautschuk als Bindemittel.
Siliconkautschuke werden durch geeignete Vernetzung von Siliconpolymeren gebildet
und sind kommerziell erhältlich. Je nach Art der Vernetzung wird zwischen heißhärtenden
Siliconkautschuken (HV-Typen), kalthärtenden Einkomponenten-Siliconkautschuken (RTV-1-Typen),
kalthärtenden Zweikomponenten-Siliconkautschuken (RTV-2-Typen) oder Flüssigsiliconkautschuken
(LSR-Typen) unterschieden. Eine zusammenfassende Darstellung von Siliconkautschuken
und der verschiedenen Aushärtetechniken findet sich beispielsweise in "Rubbers - 5.1.
Silicone Rubbers", Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, Sixth Edition,
1998, Electronic Release. Der Fachmann trifft unter den verschiedenen Typen von Siliconkautschuken
unter Berücksichtigung der gewünschten Eigenschaften des druckenden Reliefs eine geeignete
Auswahl. Um ein zur Herstellung einer Flexodruckplatte geeignetes lasergravierbares
Aufzeichnungselement herzustellen, wird der Fachmann beispielsweise einen weicheren
Kautschuk wählen, während er zur Herstellung einer Hoch- oder Tiefdruckplatte härtere
Typen wählen wird. Es können auch Gemische mehrerer Siliconkautschuke eingesetzt werden.
[0019] Die Eigenschaften von Siliconkautschuken können darüber hinaus auch durch Zusatzstoffe
wie Füllstoffe oder Weichmacher beeinflußt werden. Kommerziell erhältliche Siliconkautschuke
enthalten insbesondere bis zu 50 Gew. % an pyrogener oder gefällter, unmodifizierter
oder organisch modifizierter Kieselsäure, Quarz oder Tonerde als Füllstoffe. Derartige
Zusatzstoffe handelsüblicher Siliconkautschuke sollen im Rahmen dieser Erfindung als
im Begriff Siliconkautschuk inbegriffen verstanden werden.
[0020] Weiterhin können auch Siloxan-Blockcopolymere mit Siloxanblöcken und thermoplastischen
Hartsegmenten eingesetzt werden. Beispiele für derartige Hartsegment-Blöcke sind Polycarbonat-,
Polysulfon- oder Polyimid-Segmente. Derartige Block-Copolymere weisen die Eigenschaften
thermoplastischer Elastomerer auf und sollen im Rahmen dieser Erfindung ebenfalls
als im Begriff Siliconkautschuk inbegriffen verstanden werden.
[0021] Die lasergravierbare Schicht kann darüber hinaus auch noch weitere, von Siliconkautschuk
verschiedene polymere Bindemittel enthalten. Derartige zusätzliche Bindemittel können
beispielsweise zur gezielten Steuerung der Eigenschaften der elastomeren Schicht eingesetzt
werden. Voraussetzung für den Zusatz weiterer Bindemittel ist, dass sie mit dem Siliconkautschuk
verträglich sind. Beispielsweise eignen sich andere Kautschuke wie Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke
als zusätzliche Bindemittel. Die Menge an zusätzlichen Bindemitteln wird vom Fachmann
je nach den gewünschten Eigenschaften gewählt. Im Regelfalle sollten aber nicht mehr
als 25 Gew.-% bzgl. der Gesamtmenge der eingesetzten Bindemittel, bevorzugt nicht
mehr als 10 Gew. % derartiger zusätzlicher Bindemittel eingesetzt werden.
[0022] Die erfindungsgemäße Aufzeichnungsschicht umfasst weiterhin einen anorganischen,
eisenhaltigen Feststoff und/oder Ruß als Absorber für Laserstrahlung. Es können auch
Gemische mehrerer Absorber für Laserstrahlung eingesetzt werden. Geeignete Absorber
für Laserstrahlung weisen eine hohe Absorption im Bereich der Laserwellenlänge auf.
Insbesondere sind Absorber geeignet, die eine hohe Absorption im nahen Infrarot, sowie
im längerwelligen VIS-Bereich des elektromagnetischen Spektrums aufweisen. Derartige
Absorber eignen sich besonders zur Absorption von Strahlung von Nd-YAG-Lasern (1064
nm) sowie von IR-Diodenlasern, die typischerweise Wellenlängen zwischen 700 und 900
nm sowie zwischen 1200 und 1600 nm aufweisen.
[0023] Geeignete eisenhaltige Feststoffe sind insbesondere intensiv gefärbte Eisenoxide.
Derartige Eisenoxide sind kommerziell erhältlich und werden üblicherweise als Farbpigmente
oder als Pigmente für die magnetische Aufzeichnung eingesetzt. Geeignete Absorber
für Laserstrahlung sind bspw. FeO, Goethit α-FeOOH, Akaganeit β-FeOOH, Lepidokrokit
γ-FeOOH, Hämatit α-Fe
2O
3, Maghämit γ-Fe
2O
3, Magnetit Fe
3O
4 oder Berthollide. Weiterhin können dotierte Eisenoxide oder Mischoxide von Eisen
mit anderen Metallen eingesetzt werden. Beispiele für Mischoxide sind Umbra Fe
2O
3 x n MnO
2 oder Fe
xA1
(1-x)OOH, insbesondere verschiedene Spinellschwarz-Pigmente wie bspw. Cu(Cr,Fe)
2O
4, Co(Cr,Fe)
2O
4 oder Cu(Cr,Fe,Mn)
2O
4. Beispiele für Dotierungsstoffe sind beispielsweise P, Si, Al, Mg, Zn oder Cr. Derartige
Dotierungsstoffe werden im Regelfalle in geringen Mengen im Zuge der Synthese der
Oxide zugegeben, um Partikelgröße und Partikelform zu steuern. Die Eisenoxide können
auch beschichtet sein. Derartige Beschichtungen können beispielsweise aufgebracht
werden, um die Dispergierbarkeit der Partikel zu verbessern. Diese Beschichtungen
können beispielsweise aus anorganischen Verbindungen wie SiO
2 und/oder AlOOH bestehen. Es können aber auch organische Beschichtungen, bspw. organische
Haftvermittler wie Aminopropyl (trimethoxy) silan aufgebracht werden. Besonders geeignet
als Absorber für Laserstrahlung sind FeOOH, Fe
2O
3 sowie Fe
3O
4, ganz besonders bevorzugt ist Fe
3O
4.
[0024] Die Größe der eingesetzten eisenhaltigen, anorganischen Feststoffe, insbesondere
der Eisenoxide wird vom Fachmann je nach den gewünschten Eigenschaften des Aufzeichnungsmaterials
ausgewählt. Feststoffe mit einer durchschnittlichen Partikelgröße von mehr als 10
µm sind aber im Regelfalle ungeeignet. Da insbesondere Eisenoxide anisometrisch sind,
bezieht sich diese Angabe auf die längste Achse. Bevorzugt ist die Partikelgröße kleiner
als 1 µm. Es können auch sogenannte transparente Eisenoxide eingesetzt werden, die
eine Partikelgröße von weniger als 0,1 µm und eine spezifische Oberfläche von bis
zu 150 m
2/g aufweisen.
[0025] Weiterhin als Absorber für Laserstrahlung geeignete eisenhaltige Verbindungen sind
Eisenmetallpigmente. Geeignet sind insbesondere nadelförmige oder reiskornförmige
Pigmente mit einer Länge zwischen 0,1 und 1 µm. Derartige Pigmente sind als Magnetpigmente
für die magnetische Aufzeichnung bekannt. Neben dem Eisen können auch noch weitere
Dotierungsstoffe wie Al, Si, Mg, P, Co, Ni, Nd oder Y vorhanden sein, oder die Eisenmetallpigmente
können damit beschichtet sein. Eisenmetallpigmente sind zum Schutz vor Korrosion oberflächlich
anoxidiert und bestehen aus einem ggf. dotierten Eisenkern und einer ggf. dotierten
Eisenoxidhülle.
[0026] Geeignete Ruße als Absorber für Laserstrahlung sind insbesondere feinteilige Rußsorten
mit einer Partikelgröße zwischen 10 und 50 nm.
[0027] Die Menge des zugesetzten Absorbers wird vom Fachmann je nach dem jeweils eingesetzten
Material und nach den gewünschten Eigenschaften des Aufzeichnungsmaterials gewählt.
In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass die als Absorber zugesetzten
[0028] Feststoffe neben der Lasergravierbarkeit beispielsweise auch die mechanischen Eigenschaften
des Aufzeichnungsmaterials wie dessen Härte oder andere Eigenschaften wie beispielsweise
die Wärmeleitfähigkeit beeinflussen. Soll also beispielsweise eine im Vergleich zu
Flexodruckplatten härtere Hochdruck- oder Tiefdruckplatte hergestellt werden, so wird
der Fachmann im Regelfalle eher höhere Anteile von Füllstoffen auswählen als wenn
die Herstellung einer Flexoplatte beabsichtigt ist.
[0029] Im Regelfalle sind aber mehr als 45 Gew.% Absorber bzw. Gemische verschiedener Absorber
für Laserstrahlung bzgl. der Summe aller Bestandteile der lasergravierbaren Aufzeichnungsschicht
ungeeignet. Bevorzugt beträgt die Menge des Absorber für Laserstrahlung 0.1 bis 20
Gew. % und besonders bevorzugt 0.5 bis 15 Gew %.
[0030] Die lasergravierbare Aufzeichnungsschicht kann über den Absorber für Laserstrahlung
hinaus auch noch weitere anorganische Materialien, insbesondere Oxide oder Oxidhydrate
von Metallen als Füllstoff umfassen. Diese Füllstoffe dienen beispielsweise zur Steuerung
der mechanischen Eigenschaften oder der Druckeigenschaften der Schicht. Hierbei ist
insbesondere SiO
2 zu nennen, welches häufig bereits Bestandteil kommerziell erhältlicher Siliconkautschuke
ist. Weiterhin können beispielsweise TiO
2, Metallboride, -carbide, -nitride, -carbonitride, -oxide oder Oxide mit Bronze-Struktur
eingesetzt werden.
[0031] Weiterhin kann die lasergravierbare Aufzeichnungsschicht auch noch Hilfsstoffe und
Zusatzstoffe umfassen. Beispiele für derartige Zusatzstoffe sind Farbstoffe, Weichmacher,
Dispergierhilfsmittel oder Haftvermittler.
[0032] Die Dicke der lasergravierbaren Aufzeichnungsschicht beträgt im Regelfalle zwischen
0,1 und 7 mm. Die Dicke wird vom Fachmann je nach dem gewünschten Verwendungszweck
der Druckplatte geeignet gewählt. Das lasergravierbare Aufzeichnungselement kann auch
mehrere lasergravierbare Aufzeichnungsschichten verschiedener Zusammensetzung übereinander
umfassen.
[0033] Optional kann das erfindungsgemäße Aufzeichnungselement auch eine dünne Oberschicht
auf der lasergravierbaren Aufzeichnungsschicht umfassen. Durch eine derartige Oberschicht
können für das Druckverhalten und Farbübertrag wesentliche Parameter wie Rauigkeit,
Abrasivität, Oberflächenspannung, Oberflächenklebrigkeit oder Lösungsmittelbeständigkeit
an der Oberfläche verändert werden, ohne die relieftypischen Eigenschaften der Druckform
wie beispielsweise Härte oder Elastizität zu beeinflussen. Oberflächeneigenschaften
und Schichteigenschaften können also unabhängig voneinander verändert werden, um ein
optimales Druckergebnis zu erreichen. Die Oberschicht umfasst als polymeres Bindermittel
vorzugsweise ebenfalls einen Siliconkautschuk, sie kann aber auch bspw. in bekannter
Art und Weise SIS- oder SBS-Blockcopolymere umfassen. Die Oberschicht kann einen Absorber
für Laserstrahlung enthalten ohne dass dies unbedingt erforderlich ist. Die Zusammensetzung
der Oberschicht ist nur insofern beschränkt, als die Lasergravierung der sich darunter
befindenden lasergravierbaren Schicht nicht beeinträchtigt werden darf und die Oberschicht
mit dieser zusammen entfernbar sein muß. Die Oberschicht sollte dünn gegenüber der
lasergravierbaren Schicht sein. In aller Regel übersteigt die Dicke der Oberschicht
nicht 100 µm, bevorzugt liegt die Dicke zwischen 5 und 80 µm, besonders bevorzugt
zwischen 10 und 50 µm.
[0034] Weiterhin kann das erfindungsgemäße Aufzeichnungselement optional auch eine nicht
lasergravierbare Unterschicht umfassen, die sich zwischen dem Träger und der lasergravierbaren
Schicht befindet. Mit derartigen Unterschichten können die mechanischen Eigenschaften
der Reliefdruckplatten verändert werden, ohne die relieftypischen Eigenschaften der
Druckform zu beeinflussen. Die Unterschicht kann als Bindemittel ebenfalls Siliconkautschuke
oder auch andere Polymere umfassen.
[0035] Des Weiteren kann das lasergravierbare Aufzeichnungselement optional gegen mechanische
Beschädigung durch eine, beispielsweise aus PET bestehende Schutzfolie geschützt werden,
die sich auf der jeweils obersten Schicht befindet.
[0036] Die Herstellung der erfindungsgemäßen lasergravierbaren Aufzeichnungselemente richtet
sich nach der Art des verwendeten Siliconkautschuks. Wesentlich für die Qualität des
erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials ist es, dass der Absorber für die Laserstrahlung
und alle weiteren Komponenten gleichmäßig im Siliconkautschuk eingearbeitet sind,
damit ein homogenes Aufzeichnungsmaterial entsteht. Sie können beispielsweise hergestellt
werden, indem man das Ausgangspolymer in einem geeigneten Lösungsmittel wie bspw.
Toluol löst, den Absorber optional unter Zusatz weiterer Hilfsstoffe darin dispergiert,
die erhaltene Dispersion auf eine geeignete Trägerfolie aufgießt, das Lösungsmittel
abdampfen läßt und das Siliconpolymer vernetzen läßt. Diese Methode ist insbesondere
bei der Verwendung eines kalthärtenden Einkomponenten-Systems vorteilhaft. Weiterhin
können die erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien beispielsweise hergestellt werden,
indem man die Ausgangskomponenten ohne Zusatz von Lösemitteln in einem Dispergieraggregat,
wie bspw. einem Kneter oder Extruder intensiv miteinander vermischt und zu einer Platte
durch Pressen, Extrudieren, Rundextrudieren, Spritzgießen, oder durch eine geeignete
Kombination von Maßnahmen zu einer Platte ausformt. Je nach Typ der verwendeten Siliconkautschuks
wird bei Raumtemperatur oder bei erhöhten Temperaturen ausgehärtet. Der Herstellprozess
kann auch noch Nachbehandlungsschritte wie beispielsweise Kalandrieren oder Schleifen
umfassen. Derartige Schritte werden vorteilhaft eingesetzt, um eine möglichst glatte
Oberfläche des Aufzeichnungsmaterials zu erhalten.
[0037] Die erfindungsgemäßen lasergravierbaren Aufzeichnungsmaterialien dienen als Ausgangsmaterial
zur Herstellung von Reliefdruckplatten. Das Verfahren umfasst, dass zunächst die Deckfolie
- falls vorhanden- abgezogen wird. Im folgenden Verfahrensschritt wird ein druckendes
Relief in das Aufzeichnungsmaterial mittels eines Lasers eingraviert. Vorteilhaft
werden Bildelemente eingraviert, bei denen die Flanken der Bildelemente zunächst senkrecht
abfallen und sich erst im unteren Bereich des Bildelementes verbreitern. Dadurch wird
eine gute Versockelung der Bildpunkte bei dennoch geringer Tonwertzunahme erreicht.
Es können aber auch andersartig gestaltete Flanken der Bildpunkte eingraviert werden.
[0038] Zur Lasergravur eigenen sich insbesondere Nd-YAG-Lasern (1064 nm), IR-Diodenlaser,
die typischerweise Wellenlängen zwischen 700 und 900 nm sowie zwischen 1200 und 1600
nm aufweisen, sowie CO
2-Laser mit einer Wellenlänge von 10640 nm. Es können aber auch Laser mit kürzeren
Wellenlängen eingesetzt werden, vorausgesetzt der Laser weist eine ausreichende Intensität
auf. Beispielsweise kann auch ein frequenzverdoppelter (532 nm) oder frequenzverdreifachter
(355 nm) Nd-YAG-Laser eingesetzt werden. Derartige Laserapparaturen sind kommerziell
erhältlich. Die einzugravierende Bildinformation wird direkt aus den Lay-Out-Computersystem
zur Laserapparatur übertragen. Die Laser können entweder kontinuierlich oder gepulst
betrieben werden.
[0039] Vorteilhaft kann die Lasergravur in Gegenwart eines sauerstoffhaltigen Gases, insbesondere
von Luft durchgeführt werden. Das sauerstoffhaltige Gas kann dabei während der Gravur
über das Aufzeichnungselement geblasen werden. Ein vergleichsweise sanfter Gasstrom
kann bspw. mit Hilfe eines Ventilators erzeugt werden. Es kann aber auch mit Hilfe
einer geeigneten Düse ein stärkerer Strahl über das Aufzeichnungsmaterial geblasen
werden. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass losgelöste feste Bestandteile
der Schicht wirkungsvoll entfernt werden können.
[0040] Optional kann die erhaltene Druckplatte noch nachgereinigt werden. Durch einen solchen
Reinigungsschritt werden losgelöste, aber noch nicht vollständig von der Plattenoberfläche
entfernte Schichtbestandteile entfernt. Die Druckplatte kann beispielsweise mit einer
Bürste gereinigt werden. Dieser Reinigungsprozess kann durch ein geeignetes wässriges
und/oder organisches Lösungsmittel unterstützt werden. Ein geeignetes Lösungsmittel
wird vom Fachmann unter der Maßgabe gewählt, dass es die Reliefschicht nicht lösen
oder stark anquellen darf. Die Reinigung kann aber beispielsweise auch mit Druckluft
oder durch Absaugen erfolgen.
[0041] Wenngleich die erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien für die Lasergravur vorgesehen
sind, so umfaßt die vorliegende Erfindung aber auch, die Aufzeichnungsmaterialien
mechanisch zu gravieren, also beispielsweise mittels geeigneter Messer oder sonstiger
Gravierwerkzeuge.
[0042] Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden Reliefdruckplatten erhalten, deren druckendes
Relief die gleiche Zusammensetzung aufweist, wie die lasergravierbare Aufzeichnungsschicht
des obengenannten Aufzeichnungselementes.
[0043] Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne dass dadurch deren
Umfang beschränkt wird.
Experimentelles:
[0044] Zur Durchführung der Gravierversuche wurde ein gepulster Nd-YAG-Laser (Typ: FOBA-LAS
94S, Fa. Foba GmbH, Elektronik + Lasersysteme) mit einer Wellenlänge von 1064 nm eingesetzt.
Es wurde eine Modenblende von 2 mm verwendet, die Geschwindigkeit des Laserstrahls
betrug 100 mm/s.
[0045] Es wurde ein Muster aus 90 quadratischen Gravurelementen mit einer Kantenlänge von
jeweils 2 mm in die Aufzeichnungsmaterialien eingraviert. Die Gravurelemente waren
jeweils durch dünne Stege nicht gravierten Materials voneinander getrennt (siehe Abbildung
1). Von Gravurelement zu Gravurelement wurden einerseits die Laserleistung (durch
Veränderung des Lampenstromes) wie auch die Pulsfrequenz des Lasers schrittweise erhöht.
Das Eingravieren des gesamten Musters in das Aufzeichnungsmaterial dauerte ca. 60
s. Es wurde jeweils die Tiefe von 4 Elementen, darunter die Elemente mit niedrigster
Laserleistung und geringster Pulsfrequenz sowie mit höchster Laserleistung und höchster
Pulsfrequenz ausgewertet. Die jeweiligen Daten sind in Tabelle 1 angegeben.
[0046] Abbildung 1: Lasermuster; die schraffierten Bereiche wurden jeweils in Bezug auf
die Gravurtiefe ausgewertet.

Beispiel 1
Heißvernetzender Siliconkautschuk
[0047] 96 Gewichtsteile eines heißvernetzenden (HTV-) Siliconkautschuks (Elastosil® R, Typ.
R 300/30S, Fa. Wacker) wurden mit 2 Gewichtsteilen eines Starters (Lucidol S50S, Dibenzoylperoxid
in Siliconöl, Fa. Wacker) und 2 Gewichtsteilen eines vordispergierten Eisenoxides
(Typ H1, Fa. Wacker, 60 Gew.% Fe
2O
3 in 40 Gew.% Siliconkautschuk) versetzt, und die Komponenten wurden intensiv miteinander
vermischt, bis eine homogene Masse entstanden war. Durch Kalandrieren wurde ein "Fell"
erzeugt, welches anschließend in einer Presse zu einer Platte verarbeitet und bei
135°C / 50 bar für 10 min vernetzt wurde. Je nach verwendetem Pressrahmen wurden Platten
einer Dicke von 1 bis 10 mm erhalten. Anschließend wurde 4 Stunden bei 200°C getempert.
Die erhaltene Platte wurde anschließend wie oben beschrieben bei verschiedenen Pulsfrequenzen
und Lampenstromstärken ablatiert. Die einzelnen Elemente waren sauber und ohne Schmelzränder
eingraviert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Beispiel 2
[0048] Es wurde wie in Beispiel 1 vorgegangen, nur wurde als heißvernetzender Siliconkautschuk
anstelle des Typs R 300/30S der Typ R 201/80, der einen höheren Füllstoffanteil, eine
höhere Vernetzung und eine höhere Shore-Härte aufweist eingesetzt. Die Vernetzung
wurde bei 150°C durchgeführt.
Beispiel 3
Kaltvernetzender Einkomponenten-Siliconkautschuk
[0049] 10 Gewichtsteile feinteiliges α-Fe
2O
3 wurden in einer Mischung aus Siliconöl und Toluol vordispergiert, zu 90 Gewichtsteilen
eines kaltvernetzenden Einkomponenten- (RTV-1-) Siliconkautschuks (Elastosil® E 41,
spaltet beim Aushärten Essigsäure ab, Fa. Wacker) gelöst in Toluol (20 Gew. % bzgl.
Elastosil) zugegeben und die Mischung aus Siliconkautschuk und Füllstoff intensiv
gerührt. Die Mischung wurde auf einer PET-Folie ausgerakelt, das Lösungsmittel abgedampft
und anschließend bei Raumtemperatur aushärten gelassen. Die erhaltene Platte wurde
anschließend wie oben beschrieben bei verschiedenen Pulsfrequenzen und Lampenstromstärken
ablatiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Beispiele 4 bis 9
[0050] Beispiel 3 wurde wiederholt, nur wurden andere Eisenoxide als Füllstoff eingesetzt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Beispiele 10 bis 12
[0051] Beispiel 3 wurde wiederholt, nur wurden als Füllstoffe Ruß bzw. Gemische aus α-Fe
2O
3 und Ruß (Printex U, Fa. Degussa) eingesetzt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Beispiel 13
Kaltvernetzender Zweikomponenten-Siliconkautschuk (RTV-2)
[0052] 98 Gewichtsteile einer 1,5 Gewichtsteile Fe
2O
3 enthaltenden Komponente A des Zweikomponenten-Siliconkautschuks (Elastosil® RT 426,
Fa. Wacker, München) wurden mit 2 Gewichtsteilen der Komponente B (Härter T-40, Fa.
Wacker) intensiv gemischt. Die Mischung wurde zu einer Platte ausgegossen und härtete
bei Raumtemperatur aus.
[0053] Die erhaltene Platte wurde anschließend wie oben beschrieben bei verschiedenen Pulsfrequenzen
und Lampenstromstärken ablatiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Beispiel 14
[0054] Es wurde wie in Beispiel 13 vorgegangen, nur wurden 97 Gewichtsteile A und 3 Gewichtsteile
B eingesetzt.
[0055] Die erhaltene Platte wurde anschließend wie oben beschrieben bei verschiedenen Pulsfrequenzen
und Lampenstromstärken ablatiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Beispiel 15
[0056] Es wurde wie in Beispiel 13 vorgegangen, nur wurden 96 Gewichtsteile A und 4 Gewichtsteile
B eingesetzt.
[0057] Die erhaltene Platte wurde anschließend wie oben beschrieben bei verschiedenen Pulsfrequenzen
und Lampenstromstärken ablatiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Beispiel 16
[0058] Ein rußbeschichtetes, eisenhaltiges silikatisches Pigment (Ebony Novacite® Malvern
Minerals Company, Eisengehalt ca. 1,6 % Kohlenstoff ca. 3 %) wurde in der A-Komponente
des Siliconkautschuks Elastosil® RT 601 (Fa. Wacker) durch Zusatz von SAZ-Kugeln 6h
unter Verwendung einer Schüttelmaschine (Red Devil) dispergiert. Die Dispersion wurde
anschließend so mit Elastosil® RT 601-A und Elastosil® RT 601-B gemischt, dass ein
Verhältnis der A-Komponente zur B-Komponente von 9:1 erhalten wurde. Die Mischung
enthielt 10 Gew.-% des Pigments. Die Mischung wurde in eine Form gegossen und ausgehärtet.
[0059] Die erhaltene Platte wurde anschließend wie oben beschrieben bei verschiedenen Pulsfrequenzen
und Lampenstromstärken ablatiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Beispiel 17
Verwendung von Flüssigsiliconkautschuk
[0060] Elastosil® LR 3094/60 A wurde mit der B-Komponente im Verhältnis 1:1 sowie zusätzlichem
Ruß (Bei Raumtemperatur) gemischt (die A-Komponente enthält bereits Ruß) und die schwarze
Masse in Formen gegossen. Der Gesamtgehalt an Ruß betrug 10 Gew.-%. Anschließend wurde
3h bei 150°C im Trockenschrank vernetzt.
[0061] Die erhaltene Platte wurde anschließend wie oben beschrieben bei verschiedenen Pulsfrequenzen
und Lampenstromstärken ablatiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
[0062] Mit den erhaltenen Flexodruckplatten wurden Drucktests mit verschiedenen Flexodruckfarben
durchgeführt. Es wurden sowohl UV-härtbare Druckfarben (UV Flexocure 300, Akzo Nobel)
als auch lösemittelbasierende und wasserbasierende Flexodruckfarben eingesetzt. Farbübertrag
und Auflösung des Druckes waren gut.
Vergleichsbeispiel 1
[0063] Beispiel 3 wurde wiederholt, ohne dass Eisenoxid als Füllstoff zugesetzt wurde. Die
erhaltene Platte wurde anschließend wie oben beschrieben einem Laserstrahl verschiedener
Pulsfrequenz und Lampenstromstärke ausgesetzt. Die erhaltene Platte war nicht lasergravierbar.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
Vergleichsbeispiele 2, 3
[0064] Beispiel 3 wurde wiederholt, nur wurden als Füllstoff die farblosen anorganischen
Materialien Al
2O
3 und Al(OH)
3 eingesetzt. Die erhaltene Platte war nicht lasergravierbar. Das Material war nur
aufgeschäumt und teilweise schwarz verfärbt.
Vergleichsbeispiel 4
[0065] Beispiel 3 wurde wiederholt, nur wurde als Füllstoff farbloses TiO
2 eingesetzt. Die Platte war zwar lasergravierbar, aber die Empfindlichkeit der Platte
gegenüber dem Laser war geringer als bei Beispiel 3.
Vergleichsbeispiel 5
[0066] 15 Gewichtsteile Ruß wurden mit 85 Gewichtsteilen Naturkautschuk in einem Kneter
intensiv miteinander vermischt anschließend kalandriert. Die erhaltene Platte wurde
anschließend wie oben beschrieben bei verschiedenen Pulsfrequenzen und Lampenstromstärken
ablatiert. Die Platte ließ sich nur schlecht ablatieren. Die eingravierten Elemente
wiesen Schmelzränder auf. Des Weiteren nahm die Oberflächenklebrigkeit der Platte
durch die Bestrahlung mit dem Laser zu. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
Vergleichsbeispiel 6
[0067] Es wurde wie in Vergleichsbeispiel 2 vorgegangen, nur enthielt der Naturkautschuk
2,4 % S als Vernetzer und wurde 20 min bei 140°C und 50 bar in einer Presse vernetzt.
Die Dicke der Platte betrug 4 mm. Die eingravierten Elemente wiesen Schmelzränder
auf und die Oberflächenklebrigkeit stieg an.
Vergleichsbeispiel 7
[0069] Die Versuche zeigen, daß sich Eisenoxide enthaltende Aufzeichnungsmaterialien besser
mit Lasern gravieren lassen, als solche ohne Eisenoxide. Siliconkautschuk ohne Füllstoffe
läßt sich überhaupt nicht mit Lasern gravieren. Schon geringe Mengen an Eisenoxiden
erhöhen die Gravierbarkeit durch Laser erheblich. Farblose Aluminiumoxide oder Aluminiumoxidhydrate
verbessern zwar die Absorption von Laserstrahlung deutlich, aber es wird kein gutes
Druckrelief erhalten. Platten mit TiO
2 sind lasergravierbar, aber die Ergebnisse sind deutlich schlechter als bei der Verwendung
von Eisenoxiden.
[0070] Rußgefüllte Elastomere wie Naturkautschuk oder SIS-Blockcopolymere gemäß dem Stand
der Technik lassen sich zwar mit Lasern gravieren, die Ergebnisse sind aber schlechter
als bei den erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien. Nachteilig sind insbesondere
die dabei auftretenden Schmelzränder.
[0071] Hingegen zeigt Ruß als alleiniger Absorber in Siliconkautschuken gute Ergebnisse.
1. Lasergravierbares Aufzeichnungsmaterial zur Herstellung von Reliefdruckplatten, umfassend
• einen dimensionsstabilen Träger,
• eine lasergravierbare Aufzeichnungsschicht umfassend mindestens ein polymeres Bindemittel
und mindestens einen Absorber für Laserstrahlung, sowie
• optional eine Deckfolie,
dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem polymeren Bindemittel um einen Siliconkautschuk
und bei dem Absorber um einen eisenhaltigen, anorganischen Feststoff und/oder um Ruß
handelt.
2. Lasergravierbares Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Absorber um ein Eisen-Metallpigment handelt.
3. Lasergravierbares Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Absorber um ein Eisenoxid ausgewählt aus der Gruppe von FeOOH,
Fe2O3 oder Fe3O4 handelt.
4. Lasergravierbares Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Aufzeichnungsschicht weitere anorganische Füllstoffe umfasst.
5. Lasergravierbares Aufzeichnungsmaterial gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass das Aufzeichnungsmaterial eine zusätzliche Oberschicht auf der
lasergravierbaren Aufzeichnungsschicht umfasst.
6. Lasergravierbares Aufzeichnungsmaterial gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass das Aufzeichnungsmaterial eine zusätzliche Unterschicht zwischen
dem Träger und der lasergravierbaren Aufzeichnungsschicht umfasst.
7. Verfahren zur Herstellung von Reliefdruckplatten, dadurch gekennzeichnet, dass man
optional die Deckfolie eines lasergravierbaren Aufzeichnungsmaterials nach einem der
Ansprüche 1 bis 5 entfernt und mittels eines Lasers ein Relief in das Aufzeichnungsmaterial
eingraviert.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man in Gegenwart eines sauerstoffhaltigen
Gases arbeitet.
9. Reliefdruckplatte umfassend
• einen dimensionsstabilen Träger und
• ein druckendes Relief umfassend mindestens ein polymeres Bindemittel und mindestens
einen Absorber für Laserstrahlung,
dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem polymeren Bindemittel um einen Siliconkautschuk
und bei dem Absorber um einen eisenhaltigen, anorganischen Feststoff und/oder um Ruß
handelt.