(19)
(11) EP 1 081 008 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.03.2001  Patentblatt  2001/10

(21) Anmeldenummer: 00202779.5

(22) Anmeldetag:  04.08.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B61B 12/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 30.08.1999 IT BZ990038

(71) Anmelder: High Technology Investments B.V.
2451 VW Leimuiden (NL)

(72) Erfinder:
  • Steger, Günther
    39049 Sterzing (IT)

(74) Vertreter: Faraggiana, Vittorio, Dr. Ing. 
Ingg. Guzzi & Ravizza S.r.l. Via Vincenzo Monti 8
20123 Milano
20123 Milano (IT)

   


(54) Skihalterung innerhalb von Seilbahnkabinen, insbesondere von Gondelbahnen


(57) Beschrieben wird eine Skihalterung innerhalb von Seilbahnkabinen, insbesondere von Gondelbahnen, umfassend mindestens einen Sitz zur Aufnahme des hinteren Endabschnittes von Skiern.
Gemäß der Erfindung sind im Sitz zwei Backen (28, 11) vorgesehen, von denen mindestens eine (11) von einem Schlitten (13) getragen wird, der innerhalb des Sitzes (1) in Richtung zur anderen Backe (28) bis zu einem durch einen Endanschlag festgelegten Mindestabstand (2) geführt ist und in Richtung der anderen Bake durch ein Federmittel (21) gedrückt wird, wobei ausgangseitig zu den Backen (28, 11) ein Fangmittel (26) zur Verhinderung des Durchtritts des aufgenommenen Endabschnittes der Skier vorgesehen ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Skihalterung innerhalb von Seilbahnkabinen, insbesondere von Gondelbahnen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Es ist bekannt, außerhalb der Gondelbahnkabinen köcherartige Halterungen vorzusehen, welche die Skier von in den Stationen in die Kabinen einsteigenden Passagieren aufnehmen. Die Skier werden somit im Halterungssitz ungeordnet aufgenommen und sind längs der Seillaufstrecke vor allem beim Überlaufen von Seilbahnstützen geräuschvollen Schüttelbewegungen ausgesetzt. Die Passagiere sind überdies beim Verlassen der Kabine oftmals nicht in der Lage, sofort ihre Skier zu erkennen und ergreifen. Dies könnte eine Behinderung bei der raschen Abwicklung des Durchgangs der Passagiere in der Station bedeuten.

[0003] In anderen Fällen werden die Skier unmittelbar in die Kabine gebracht. Damit könnten die einzelnen Skier für die anderen Passagiere eine Belästigung oder geradezu eine Verletzungsgefahr darstellen, wenn sie nicht in einer richtigen Stellung innerhalb der Kabine gehalten werden. Die Skier selbst sind oftmals auch mit Schmutz und Schnee begleitet, der auf dem Kabinenboden schmilzt, wobei der Kabinenboden selbst rutschig wird.

[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt daher darin, die Nachteile der Skihalterungen bekannter Art zu vermeiden und eine Skihalterung vorzuschlagen, die das Positionieren der Skier und das Ergreifen derselben innerhalb der Kabine und unter einfacher Erkennung derselben bequem gestaltet, die Bildung von Schmutz und Nässe auf dem Kabinenboden möglichst vermeidet und die Schlagbewegungen der Skier gegeneinander vermeidet.

[0005] Diese und weitere, im Verlaufe der Beschreibung hervorgehenden Aufgaben werden durch die Erfindung bei einer Skihalterung mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.

[0006] Wird gemäß Anspruch 1 in der Halterung ein Sitz vorgesehen, der aus zwei gegeneinander elastisch gespannten Backen besteht, so ist es möglich, in den Sitz ein Skierpaar einzustecken, das seine Abmessungen von einem genormten Mindestmass bis einem Höchstmass in der Breite besitzen kann. Die gegenseitig elastisch gespannten Backen umgreifen nämlich die überlappenden Kanten eines Paares von gepaarten Skiern, womit so die Skier selbst in Position gehalten werden. Wird ausgangsseitig der Backen zum Beispiel ein Bolzen vorgesehen, der die Öffnung zwischen den Backen durchquert, so können auf diesem Bolzen die hinteren Enden der Skier in Auflage kommen, wobei dem Schmutz und vor allem dem Wasser ermöglicht wird um den Bolzen herum nach unten zu gleiten, um unmittelbar aus der Kabine zu treten. Somit ist die Reinigung des Kabinenbodens selbst erleichtert.

[0007] Bevorzugter Weise besteht der Sitz aus einem rechteckigen Hohlprofil, das mit seiner Achse vertikal und unten und oben offen angeordnet ist.

[0008] Auf eine besondere, vorteilhafte Art und Weise ist jede Backe durch ein Formstück aus Kunststoff gebildet, um die Randkanten der übereinander gelegten Skier zu umgreifen.

[0009] Dieses Formstück weist bevorzugter Weise eine Ausnehmung trapezförmigen Querschnittes auf, dessen kleinere Basis den Kanten der aufgenommenen Skier zugewandt ist.

[0010] Zweckmäßiger Weise weist jede Ausnehmung der Backen oben zu den Enden der einzuführenden Skier zugewandt eine obere Erweiterungsschräge auf, welche die Einführung der Skier unter gegenseitiger Verschiebung der Backen zueinander erleichtern soll.

[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine der Backen auf einem durch ein L- förmiges Blech gebildeten Schlitten angebracht, an dessen einem Schenkel die Backe befestigt ist, während der andere Schenkel des L an einer der Kanten der Aufnahme unter Eingriff des anderen Schenkels an zum ersten Schenkel parallelen und in einer der Wände der Aufnahme federbelastet geführten Bolzen verstellbar ist.

[0012] Die Federlast wird bevorzugter Weise durch Druckfedern erzielt.

[0013] Das Skierauffangmittel innerhalb der Aufnahme ist bevorzugter Weise durch einen Bolzen gebildet, der bevorzugter Weise mit Stoßdämpfgummi zur Auflage der Skienden überzogen ist. Eine Vielzahl von Skierhalterungen gemäß der Erfindung kann ringsum auf einer mittigen Platte des Kabinenbodens angeordnet sein, wobei somit mit den zur Befestigung am Kabinenboden angebrachten Haltern eine kompakte Einheit erhalten wird.

[0014] Zweckmäßiger Weise sind die Skihalterungen derart aneinandergereiht, dass jede Halterung so nahe wie möglich dem eventuell in der Nähe sitzenden Skifahrers zugeordnet ist.

[0015] Weitere Merkmale und Einzelheiten der erfindungsgemäßen Skihalterung gehen aus der Beschreibung eines bevorzugten, in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels hervor. Es zeigen,
  • Figur 1 eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Skihalterung;
  • Figur 2 einen Schnitt längs der Schnittlinie II - II aus Figur 1;
  • Figur 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeils III aus Figur 1; und
  • Figur 4 eine Draufsicht in Richtung des Inneren einer Seilbahn- oder Gondelbahnkabine, die mit einer bevorzugten Anordnung von erfindungsgemäßen Skihalterungen versehen ist.


[0016] In den Figuren ist eine insgesamt mit der Bezugsziffer 1 angegebene Skihalterung dargestellt. Sie ist durch ein oben und unten offenes Rohrprofil 2 rechteckigen Querschnitte gebildet, das bevorzugter Weise in Aluminium ausgeführt ist. Am oberen Ende des Rohrprofils 2 sind am oberen Rand der parallelen Langwände 3 des rechteckigen Rohrprofils 2 Flanschen 4 und 5 befestigt bzw. bevorzugter Weise angeschweißt, die außerhalb des rechteckigen Rohrprofils 2 ragen und mit Befestigungsbohrungen 6 versehen sind.

[0017] Innerhalb des rechteckigen Rohrprofils 2 erstreckt sich längs der zueinander parallelen Kurzwände 7 und 8 ein Formstück 28, das an der Kurzwand 7 über Schaubenbolzen 9 und 10 befestigt ist. Dem Formstück 28 liegt ein Formstück 11 gegenüber, das zum letzteren spiegelbildlich gegenprofiliert ist und an einem Schenkel 12 eines L-förmig ausgebildeten Bleches 13 befestigt ist, dessen anderer Schenkel 14 horizontal verschiebbar auf einem Klotz 15 aus Kunststoff aufliegt, der über eine Schraube 16 innen an der Kurzwand 8 derart befestigt ist, dass er etwas oberhalb des freien Randes der Kurzwand 8 selbst ragt.

[0018] Zweckmäßiger Weise ist das Formstück 11 am Schenkel 12 des L-förmig ausgebildeten Bleches 13 über Schrauben 17 und 18 befestigt, die den Schenkel 12 durchdringen, um jeweils in den Schaft 19 eines Kopfbolzens 20 derart eingeschraubt zu werden, dass das Formstück 11 und der Schenkel fest am freien Ende des Schaftes 19 verbunden werden.

[0019] Der Schaft 19 des Kopfbolzens 20 durchdringt derart freilaufend die Kurzwand 8, dass sich der Kopf 20 sich außerhalb der Kurzwand 8 befindet.

[0020] Zwischen dem Schenkel 12 und der Kurzwand 8 ist um jeden Schaft 19 herum eine Druckfeder 21 freilaufend gewickelt, die derart bemessen ist, dass der Kopf 20 gegen die Außenfläche der Kurzwand 8 gepresst wird und die beiden Formstücke 28 und 11 auf einem Mindestabstand gehalten werden, der unterhalb der Mindestnormbreite eines Skis im Bereich seiner endseitigen Stellung liegt.

[0021] Jedes Formstück 28, 11 weist eine Ausnehmung 22 bzw. 23 im wesentlichen trapezförmigen Querschnitts auf, die sich in Durchgangsrichtung des Rohrprofils erstreckt und einen Boden 24 aufweist, der mit der kleineren Basis des Trapezes zusammenfällt. Die Länge des Bodens 24 entspricht im wesentlichen bzw. ist etwas kleiner der/als die Dicke eines Paares von gepaarten Skiern im Bereich des endseitigen Abschnittes. Jedes Formstück 28, 11 endet etwa auf der Höhe des oberen Endes des Rohrprofils 2 mit einer schrägartigen Erweiterung 40 der Ausnehmung 22 bzw. 23, derart, dass die Einführung des hintern Endabschnittes eines Skierpaares erleichtert wird.

[0022] Die beiden Endstücke 28, 11 enden hingegen unten etwas oberhalb des unteren Endes des Rohrprofils 2.

[0023] Innerhalb des Mindestabstandes zwischen den Formstücken 28 und 11, von oben gesehen, wird im unteren Bereich des Rohrprofils 2 der Zwischenraum 25 zwischen den Langwänden 3 vom Schart eines Schraubbolzens 26 durchquert, der mit seinem Kopf an einer der Wände aufliegt und mit seiner Schraubenmutter an der anderen Wand befestigt ist. Der Schaft des Schraubbolzens 26 ist in einem Rohrabschnitt 27 eingebracht, der zwischen den wänden 3 eingepasst und mit einem Gummischlauch 29 überzogen ist.

[0024] Wie aus Figur 4 ersichtlich, kann eine Vielzahl, hier acht, von Skihalterungen 1 über die Bohrungen 6 an einer mittigen Platte 30 befestigt werden, die zu einem Boden 31 einer Seilbahnkabine, insbesondere einer Gondelbahnkabine derart angehört, dass die oberen Ränder der Skihalterungen im wesentlichen bündig mit dem Boden 31 abschließen.

[0025] Mit Vorteil können die einzelnen Skihalter derart angebracht werden, dass die Skier leicht und gepaart ergreifbar den in 33 angedeuteten, um den Skihalterungen 1 herum sitzenden Passagieren gegenüberliegend angeordnet sind.

[0026] Dazu ist die Backe bzw. das elastisch nachgiebige Formstück 11 möglichst gegen den Passagier derart gerichtet, dass dieser in der Lage ist, ein Skierpaar zu sich zu neigen, um es leicht aus der Ausnahme ziehen zu können.


Ansprüche

1. Skihalterung innerhalb von Seilbahnkabinen, insbesondere von Gondelbahnen, umfassend mindestens einen Sitz zur Aufnahme des hinteren Endabschnittes von Skiern, dadurch gekennzeichnet, dass im Sitz zwei Backen (28, 11) vorgesehen sind, von denen mindestens eine (11) von einem Schlitten (13) getragen wird, der innerhalb des Sitzes (1) in Richtung zur anderen Backe (28) bis zu einem durch einen Endanschlag festgelegten Mindestabstand (2) geführt ist und in Richtung der anderen Bake durch ein Federmittel (21) gedrückt wird, wobei ausgangseitig zu den Backen (28, 11) ein Fangmittel (26) zur Verhinderung des Durchtritts des aufgenommenen Endabschnittes der Skier vorgesehen ist.
 
2. Skihalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz durch ein oben und unten offenes Rohrprofil (1) gebildet wird.
 
3. Skihalterung nach den vorstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass jede Backe durch ein Formstück (28, 11) gebildet wird, wobei eines der Formstücke zum anderen gegenprofiliert ist.
 
4. Skihalterung nach den vorstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Formstück (28, 11) eine Ausnehmung mit einem im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt aufweist,
 
5. Skihalterung nach den vorstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass jede Ausnehmung (22 bzw. 23) an ihrem oberen, der Einführung eines Skierpaares zugewandten Ende eine obere schrägartige Erweiterung (40) aufweist, um das Einführen eines Skierpaars verschiedener Breiten zu erleichtern.
 
6. Skihalterung nach den vorstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (13) durch ein L-förmiges Blech gebildet wird, dessen ein Schenkel verschiebbar auf dem oberen Rand des Sitzes aufliegt und der andere Schenkel eine der Backen (11) fest trägt und seinerseits von zueinander parallelen Bolzen (19) getragen wird, die zur Einführrichtung der Skier in den Sitz (1) senkrecht liegen.
 
7. Skihalterung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der eine der Backen tragende Schenkel des L-förmigen Bleches durch eine Feder (21) elastisch belastet ist, die jeweils um den entsprechenden Bolzen (19 gewickelt ist, um die Backe (11) in Richtung der anderen Backe (28) zu drücken.
 
8. Skihalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fangmittel ein Bolzen (26) ist.
 
9. Skihalterung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (26) mit einem Gummischlauch (29) überzogen ist.
 
10. Mittige Platte für Seilbahnkabinenböden, aufweisend eine Vielzahl von Skihalterungen nach einem oder mehreren Ansprüchen von 1 bis 9.
 
11. Mittige Platte nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Skihalterungen (1) derart aneinander gereiht sind, dass sie eine elastisch belastete Backe (11) derart aufweisen, dass sie möglichst zu einem in der Kabine sitzenden Passagier gewandt ist.
 




Zeichnung