[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum automatischen Stapelwechsel nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Beim Auswechseln von Bogenstapeln in Bogen verarbeitenden Maschinen werden sogenannte
Non-Stop-Einrichtungen eingesetzt. Dazu wird ein Bogenstapel auf einer Palette in
einem Bogenanleger, beispielsweise einer Bogenrotationsdruckmaschine, eingesetzt und
kontinuierlich angehoben, während von der Oberseite des Bogenstapels Bogen vereinzelt
und zur Bogen verarbeitenden Maschine abtransportiert werden. Wenn der Bogenstapel
weitgehend abgearbeitet ist, ist es zur Vermeidung von längeren Unterbrechungen der
Produktion erforderlich, daß ein neuer Bogenstapel möglichst schnell in den Bogenanleger
eingesetzt, zur Verarbeitung vorbereitet und für die weitere Bogenvereinzelung bereitgestellt
wird. Dazu wird die Non-Stop-Einrichtung verwendet. Hierbei wird der auf der Palette
des Bogenstapels aufsitzende Reststapel im Bogenanleger durch die genannte Non-Stop-Einrichtung
von der Palette übernommen und danach weiterhin in dem an den Verarbeitungsrhythmus
angepassten Takt für die Vereinzelung angehoben. Gleichzeitig wird die nun leere Palette
aus dem Bogenanleger entfernt und ein neuer Bogenstapel auf einer neuen Palette in
den Bogenanleger eingesetzt. Um diesen neuen Bogenstapel verarbeiten zu können, wird
er angehoben und mittels der Non-Stop-Einrichtung mit dem noch vorhandenen Reststapel
vereinigt. Dann können die Bogen wie gewohnt von der Oberseite des Bogenstapels vereinzelt
und der Bogen verarbeitenden Maschine zugeführt werden, wobei der normale Produktionsablauf
während des Stapelwechsels nicht unterbrochen werden muß.
[0003] Bei der Stapelzufuhr ist es bekannt, daß die Oberseite eines Bogenstapels nicht immer
eine exakt waagerechte oder ebene Ausrichtung hat. Um Störungen zu vermeiden, die
sich aus dieser mangelhaften Ausrichtung ergeben, mußte bislang der Bediener des Bogenanlegers
bei der Zusammenführung der Bogenstapel besondere Sorgfalt walten lassen, indem er
die Annäherung des neuen Bogenstapels an den auf der Non-Stop-Einrichtung aufsitzenden
Reststapel sehr vorsichtig ausführte und die Tragstäbe der Non-Stop-Einrichtung manuell
und mit größter Sorgfalt entfernte. Es konnte sogar notwendig werden, den neuen Bogenstapel
durch Einsetzen von Keilen zu richten.
[0004] Bei automatisch arbeitenden Systemen werden die Tragstäbe von einer Antriebseinrichtung
aus dem Bereich zwischen Reststapel und neuem Bogenstapel gezogen. Während der neue
Bogenstapel gemeinsam mit der Palette von unten gegen die Tragstäbe gefahren wird,
sitzt auf den Tragstäben der Reststapel auf. Wenn nun die Oberseite des Bogenstapels
nicht horizontal liegt, sondern leicht angeschrägt ist, z.B. fällt die eine Kante
des Bogenstapels gegenüber der horizontalen Lage der Tragstäbe ab, wird der neue Bogenstapel
zunächst mit nur einer Kante gegen die Unterseite der Tragstäbe angefahren. Dann kann
es in ungünstigen Fällen sogar dazu kommen, daß die Tragstäbe sich verbiegen, da sie
einseitig belastet werden. Es ergibt sich so eine starke Zwängung oder eine einseitige
Einklemmung der Tragstäbe. Beim Entfernen der Tragstäbe aus dem Bereich des Bogenstapels
ist dann ein großer Kraftaufwand erforderlich. Es entsteht eine hohe Reibung mit der
Gefahr der Beschädigung der Bogen. Ein probates Mittel ist die Verwendung von Bogenrückhaltern,
die mit starker Krafteinwirkung gegen den Bogenstapel gedrückt werden müssen, um Bogen
im Vereinigungsbereich von Bogenstapel und Reststapel am Verrutschen zu hindern. Auch
diese Bogenrückhalter können die Bogenkanten beschädigen.
[0005] Ziel der Erfindung ist es daher, die Vereinigung eines Reststapels mit einem neuen
Bogenstapel in einem Bogenanleger bei einem automatischen Stapelwechsel störungsfrei
zu halten.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 so zu gestalten, daß die Vereinigung des Reststapels mit dem neuen Bogenstapel unabhängig
von der Oberflächenform eines neu zugeführten Bogenstapels störungsfrei verläuft.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. In bevorzugter Ausführungsform
ist vorgesehen, Mittel zur Überwachung der Belastung der Tragstäbe der Non-Stop-Einrichtung
einzusetzen. Diese können in besonders bevorzugter Weise an der Führungsseite der
Tragstäbe eingebaut sein. Die Wirkung dieser Maßnahme ist insbesondere, daß die Führung
der in der Non-Stop-Einrichtung geführten Tragstäbe zur zeitweiligen Aufnahme eines
Reststapels für alle Fälle einer ungleichen Stapelausrichtung leichtgängig bleibt.
Die Stapelvereinigung verläuft daher störungsfrei, ohne daß die zu ziehenden Tragstäbe
oder die Einrichtung zum Ziehen der Tragstäbe übermäßig beansprucht würden. Weiterhin
wird die Oberfläche des neuen Bogenstapels nicht übermäßig beansprucht.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand zeichnerischer Darstellungen näher erläutert.
[0009] Hierin zeigen:
- Figur 1
- eine Übersicht über einen Bogenanleger,
- Figur 2
- eine Darstellung des Vereinigungsvorganges und
- Figur 3
- ein Detail aus der Non-Stop-Einrichtung.
[0010] In Figur 1 ist eine Übersicht über einen Bogenanleger 2 gezeigt, der einer Bogen
verarbeitenden Maschine 1, insbesondere einer Bogenrotationsdruckmaschine, zugeordnet
ist. Der Bogenanleger 2 ist mit einer Non-Stop-Einrichtung 3 versehen. Im Bogenanleger
2 ist weiterhin eine Vereinzelungsvorrichtung 4 angeordnet. Die Vereinzelungsvorrichtung
4 ist oberhalb eines in dem Bogenanleger 2 vorhandenen Bogenstapels S und dessen Oberfläche
zugeordnet positioniert und dient dazu, den jeweils obersten Bogen des mittels eines
hier nicht näher gezeigten Haupthubwerkes im Bogenanleger 2 angehobenen Bogenstapels
S von diesem zu vereinzeln und danach in Richtung der bogenverarbeitenden Maschine
1 abzutransportieren. Die Bogen werden hierbei über einen sogenannten Bändertisch
20 in Schuppenform zur Bogen verarbeitenden Maschine 1 geführt.
[0011] Die Non-Stop-Einrichtung 3 wird am Bogenanleger 2 von einem Reststapelhubwerk 5 an
Führungsschienen 8 an der Stirnseite des Bogenanlegers 2 auf- und abbewegt. Die Non-Stop-Einrichtung
3 ist demzufolge in den Bogenanleger 2 integriert. Die Non-Stop-Einrichtung 3 ist
weiterhin mit einer Stabhalterung 6 versehen, innerhalb deren Tragstäbe 7 in ihrer
Längsrichtung geführt werden. Die Tragstäbe 7 sind über die volle Länge der Stabhalterung
6 verschiebbar und können so in den Bereich des Bogenstapels S im Bogenanleger 2 eingefahren
bzw. aus diesem Bereich zurückgezogen werden.
[0012] In Figur 2 ist eine Position der Tragstäbe 7 im Bereich des Bogenstapels S gezeigt.
Der eigentliche Bogenstapel S sitzt auf einer Palette P auf. Der Bogenstapel S ist
gemeinsam mit der Palette P von unten gegen die Tragstäbe 7 angehoben worden. Gleichzeitig
sitzt auf den Tragstäben 7 ein Reststapel R auf, der nach der Verarbeitung von dem
vorher eingesetzten Bogenstapel S verblieben ist. Der Reststapel R wird mittels der
Non-Stop-Einrichtung 3 und des Reststapelhubwerkes 5 weiter immer in Richtung der
Vereinzelungseinrichtung 4 angehoben. Die Tragstäbe 7 liegen dazu zusätzlich noch
an ihrem in Bogenlaufrichtung freien Ende auf einer Hubschiene 9 auf. Die Hubschiene
9 ist mit einer auf Belastung ansprechenden Schaltleiste oder einem ähnlichen Schaltorgan
versehen, um die Auflage der Tragstäbe 7 unter Last festzustellen. Im Fall des Stapelwechselbetriebes
wird mittels dieser Funktion das Reststapelhubwerk 5 für den Reststapel R mit dem
Haupthubwerk im Bogenanleger 2 für den Bogenstapel S synchronisiert. Außerdem wird
bei Erreichen der Vereinigungsposition von Bogenstapel S und Reststapel R im Normalfall
die Entfernung der Tragstäbe 7 dadurch eingeleitet, daß der Bogenstapel S durch seine
Hubbewegung im Haupthubwerk die Tragstäbe 7 leicht von der Hubschiene 9 anhebt. Dies
wird von dem dort vorhandenen Schaltorgan erkannt. Damit sind die Tragstäbe 7 dort
frei und können zwischen Bogenstapel S und Reststapel R herausgezogen werden.
[0013] Die obersten Bogen des Reststapels R werden vor dem Stapelwechsel also aus der Hubbewegung
des Reststapelhubwerkes 5 an die Vereinzelungseinrichtung 4 herangeführt, vom Reststapel
R abgehoben und auf den Bändertisch 20 vorgeschoben.
[0014] Weiterhin ist aus dieser Zeichnung zu entnehmen, daß die Oberseite des Bogenstapels
S nicht horizontal liegt, sondern leicht nach einer Seite abfallend dargestellt ist.
Dabei fällt die linke Kante des Bogenstapels S gegenüber der horizontalen Lage der
Tragstäbe 7 ab. Die Tragstäbe 7 liegen aber erkennbar auf der Hubschiene 9 im Reststapelhubwerk
5 auf und sind damit horizontal geführt. Da nun der Bogenstapel S zunächst mit seiner
rechten Kante gegen die Unterseite der Tragstäbe 7 anfährt, kann es dazu kommen, daß
die Tragstäbe 7 sich unter der Belastung durch den Reststapel R verklemmen, da sie
durch die schräg liegende Stapeloberseite einseitig angehoben werden. Bis auch die
linke Seite des Bogenstapels an der Unterseite der Tragstäbe 7 anliegt, ergibt sich
so zwangsläufig eine starke Verklemmung und teilweise sogar Biegung der Tragstäbe
7. Um nun diese Verklemmung bzw. Biegung zu vermeiden, ist oberhalb der Tragstäbe
7 an der Non-Stop-Einrichtung 3 ein Tastorgan 11 angeordnet.
[0015] In Figur 3 ist ein Detail aus der Figur 2 näher gezeigt. Hierbei ist wieder erkennbar,
daß die Tragstäbe 7 horizontal liegen und auf den Tragstäben 7 der Reststapel R aufliegt.
Die Tragstäbe 7 sind in einer Stabführung 10 angeordnet. Die Stabführung 10 ist Teil
der Non-Stop-Einrichtung 3. Auf der Stabführung 10 sind Antriebsmotore 12 dargestellt,
die über Getriebeverbindungen 13 mit den Tragstäben 7 in Verbindung stehen. Jeder
Tragstab 7 kann demzufolge mittels eines Antriebsmotors 12 in seiner Längsrichtung
bewegt werden. In der hier dargestellten Position wird er aus dem Stapelbereich herauszuziehen
sein. Schließlich ist auf der linken Seite unterhalb der Tragstäbe 7 dargestellt,
wie die Oberseite des Bogenstapels S sich der Unterkante der Tragstäbe 7 nähert. In
übertriebener Weise ist hier die schräg liegende Oberseite des Bogenstapels S gezeigt.
Wiederum ist klar erkennbar, daß der Bogenstapel S sich zunächst mit seiner rechten
Kante gegen die Tragstäbe 7 abstützt. Durch die einseitige Abstützung kann zunächst
die Schaltfunktion, die von der Hubschiene 9 auf der linken Seite des Bogenstapels
S gegenüber dem Reststapelhubwerk 5 ausgeführt werden soll, nicht zum Zeitpunkt des
Anlaufens der Stapeloberseite des Bogenstapels S zeitgerecht ansprechen. Damit werden
also mittels der Hubbewegung des Bogenstapels S aus dem Haupthubwerk des Bogenanlegers
2 die Tragstäbe 7 immer weiter angehoben werden, was zwangsläufig zu einer Verklemmung
bzw. sogar Verbiegung der Tragstäbe 7 führen würde. Um dies zu vermeiden, ist oberhalb
der Tragstäbe 7 das Tastorgan 11 angebracht. Das Tastorgan 11 ist mit der Stabführung
10 der Tragstäbe 7 bzw. der Non-Stop-Einrichtung 3 verbunden. Das Tastorgan 11 wirkt
auf die Oberseite der Tragstäbe 7 und erfaßt deren horizontale Lage bzw. eine Abweichung
von deren horizontaler Normallage in vertikaler Richtung. Wenn also der Bogenstapel
S von unten gegen die Tragstäbe 7 fährt und diese nach oben auslenkt, wird dies von
dem Tastorgan 11 erfaßt werden. Gleichzeitig wird über eine Schaltung abgefragt, ob
auch mittels der Hubschiene 9 auf der gegenüberliegenden Seite des Bogenstapels S
eine Bewegung erfaßbar ist, d.h. sinngemäß, ob der Bogenstapel S die Tragstäbe 7 über
die gesamte Länge anhebt. Wenn dies nicht erfolgt, wird das Haupthubwerk abgeschaltet.
Auf diese Weise kann das Reststapelhubwerk 5 den Reststapel R wieder etwas von dem
Bogenstapel S anheben. Damit wird die einseitige Belastung der Tragstäbe 7 wieder
verringert und sie können nicht verbogen werden. Da nun die einseitige Klemmung nicht
mehr vorliegt, können die Tragstäbe 7 ohne Gefahr aus dem Stapelbereich gezogen werden.
Damit ist sichergestellt, daß alle Tragstäbe 7 über die gesamte Breite mit einer gleichmäßigen
Kraft aus dem Bereich zwischen dem Reststapel R und dem Bogenstapel S herausziehbar
sind.
[0016] Durch entsprechende Schaltungen ist vorgesehen, daß das Ziehen der Tragstäbe 7 beispielsweise
bei einem Mittelwert der Auflage des Bogenstapels S an der Unterseite der Tragstäbe
7 erfolgt. Die Schräglage der Oberseite des Bogenstapels S kann dabei nach allen Richtungen
orientiert sein. Lediglich bei Schräglage in Richtung der Hubschiene 9 wird keine
Meldung durch das Tastorgane 11 an der Non-Stop-Einrichtung 3 als Träger der Tragstäbe
7 erfolgen. In diesem Fall ist die Belastungssituation zum Ziehen der Tragstäbe 7
auch relativ ungefährlich, da die Antriebsseite der Tragstäbe 7 im Bereich der Stabführung
10 nicht so stark belastet wird. Die Vorrichtung sorgt somit in allen Fällen für eine
gleichmäßige Entlastung der Tragstäbe 7 beim Ziehen aus dem Stapelbereich bzw. beim
gesamten Vorgang der Vereinigen von Reststapel R und Bogenstapel S.
[0017] In bevorzugter Ausführungsform ist die Schaltung so vorgesehen, daß die Funktion
des Tastorganes 11 während des gesamten Stapelwechselvorganges ausgenutzt wird. Dabei
wird fortlaufend für alle Tragstäbe 7 die Belastung erfasst und die Steuerung des
Reststapelhubwerkes 5 und des Haupthubwerkes werden in der beschriebenen Art und Weise
aufeinander abgestimmt bis alle Tragstäbe 7 vollständig aus dem Stapelbereich entfernt
sind.
[0018] Vorteilhaft anwendbar ist die Vorrichtung bei Non-Stop-Einrichtungen 3, die abwechseln
nebeneinander Tragstäbe 7 unterschiedlicher Dicke, beispielsweise in zwei Dickenabstufungen,
aufweisen. In einer besonderen Anordnung liegen dabei nur die dickeren Tragstäbe 7
im eingeschobenen Zustand auf der Hubschiene 9 auf, während die dünneren Tragstäbe
7 nur den Bogenstapel S überdecken. In diesem Fall werden mittels der jeweiligen Antriebsmotore
12 zunächst die dickeren Tragstäbe 7 und dann die dünneren Tragstäbe 7 aus dem Stapelbereich
gezogen. Die Tastorgane 11 brauchen in diesem Fall nur auf die dickeren Tragstäbe
7 gerichtet zu werden und überwachen deren Zugbewegung.
[0019] Das Tastorgan 11 kann als durchgehende, alle Tragstäbe 7 überstreichende Tastschiene
ausgebildet sein, die eine Relativbewegung der Tragstäbe 7 gegenüber der Non-Stop-Einrichtung
3 bzw. der Stabführung 10 in vertikaler Richtung nach oben erfasst.
Als berührungslos arbeitendes Tastorgan 11 könnte hier auch eine Einrichtung in Form
einer Lichtschranke vorgesehen werden.
Ebenfalls kann jedem Tragstab 7 ein eigenes Tastorgan 11 zugeordnet sein. Dies ist
vorteilhaft auch mit berührungslos arbeitenden Tasteinrichtungen möglich.
[0020] Das dem Stapelwechsel mit der geschilderten Vorrichtung zugrundeliegende Verfahren
beschreibt hierbei eine besonders schonende Behandlung der Bogen im Bereich der Vereinigung
von Bogenstapel S und Reststapel R. Durch die Annäherung des Bogenstapel S wird der
Überwachungsvorgang gestartet. Bei Berührung der Oberseite des Bogenstapels S mit
der Unterseite der den Reststapel R tragenden Tragstäbe 7 wird die Schaltung die von
der Hubschiene 9 und dem Tastorgan 11 erzeugten Schaltsignale erfassen. Abhängig von
der Relativlage der Stapelkanten der Oberseite des Bogenstapels S dürfen dabei die
Schaltsignale der Hubschiene 9 und des Tastorganes 11 in Bezug auf die Hubbewegung
von Reststapelhubwerk 5 und Haupthubwerk nur einen bestimmten maximalen Toleranzabstand
haben. Idealerweise ist er bei ebener Stapeloberfläche des Bogenstapels S gleich Null.
Dieser Vergleich wird während des gesamten Stapelwechselvorganges ständig durchgeführt.
Dabei werden das Reststapelhubwerk 5 und das Haupthubwerk des Bogenanlegers 2 mittels
des Signalvergleiches ständig in ihrer Hubbewegung aufeinander abgestimmt.
[0021] Je nach Gewicht des Reststapels R kann der Toleranzbereich größer oder kleiner einstellbar
sein. Bei leichteren Reststapeln R, z.B. bei leichteren Bedruckstoffen, kann durch
einen größeren Toleranzbereich der Stapelwechselvorgang vereinfacht und beschleunigt
werden. Dann ist die Gefahr eine Verklemmung der Tragstäbe 7 entsprechend geringer.
Außerdem ist die Gefahr der Beschädigung von Bogen im Vereinigungsbereich dann nicht
so groß.
[0022] Im Rahmen des Erfinderischen kann ein Tastorgan 11 auch als auf eine Kraftwirkung
ansprechender Sensor ausgebildet sein. Dann muß das Tastorgan selbstverständlich ständig
mit den Tragstäben 7 in Kontakt gehalten werden. Die Auswirkung der Kraftwirkung kann
in analoger Weise wie eine vertikale Verlagerung ausgewertet werden.
Bezugszeichenliste:
[0023]
- Bogen verarbeitenden Maschine
- 1
- Bogenanleger
- 2
- Non-Stop-Einrichtung
- 3
- Vereinzelungsvorrichtung
- 4
- Reststapelhubwerk
- 5
- Stabhalterung
- 6
- Tragstab
- 7
- Führungsschiene
- 8
- Hubschiene
- 9
- Stabführung
- 10
- Tastorgan
- 11
- Antriebsmotor
- 12
- Getriebeverbindung
- 13
- Bändertisch
- 20
- Bogenstapel
- S
- Palette
- P
- Reststape
- l R
1. Vorrichtung zum Wechseln eines Bogenstapels in einem Bogenanleger an einer Bogen verarbeitenden
Maschine mit einer Non-Stop-Einrichtung zur zeitweiligen Aufnahme eines Reststapels
während des Einsetzens eines neuen Bogenstapels in den Bogenanleger, wobei die Non-Stop-Einrichtung
mittels motorischer Antriebe in den Stapelbereich schiebbare und aus dem Stapelbereich
zurückziehbare, als Tragstäbe ausgebildete Hilfsstapelstäbe enthält, mit je einer
Hubeinrichtung für den Bogenstapel und für den Reststapel bzw. die Non-Stop-Einrichtung
und mit einer Tastvorrichtung zur Erfassung des Kontaktes der Tragstäbe mit wenigstens
einem Teil der Hubeinrichtung für den Reststapel,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Tragstäben (7) eine Vorrichtung zugeordnet ist, mittels derer eine vertikale
Verlagerung der Tragstäbe (7) im Bereich der motorischen Antriebe bei der Vereinigung
des neuen Bogenstapels (S) mit dem Reststapel (R) erfassbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Tragstäben (7) zugeordnet ein Tastorgan (11) derart angeordnet ist, das die
Lage der Tragstäbe (7) in vertikaler Richtung relativ zu ihrem motorischen Antrieb
erfassbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Tragstäben (7) zugeordnet ein Tastorgan (11) derart angeordnet ist, das eine
Verlagerung der Tragstäbe (7) in vertikaler Richtung relativ zur Non-Stop-Einrichtung
(3) unabhängig von einer Verlagerung Tragstäbe (7) an ihrem freien Ende erfassbar
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tastorgan (11) an der Non-Stop-Einrichtung (3) befestigt und als an die Tragstäbe
(7) anstellbare oder den Tragstäben (7) zugeordnete Tastschiene ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tastorgan (11) an der Non-Stop-Einrichtung (3) befestigt und als die vertikale
Lage der Tragstäbe (7) in ihrer Gesamtheit erfassende berührungslose Tasteinrichtung
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tastorgan (11) von unten den Tragstäben (7) zugeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Tragstab (7) ein Tastorgan (11) zugeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Non-Stop-Einrichtung (3) Tragstäbe (7) unterschiedlicher Höhe vorgesehen
sind und daß das Tastorgan (11) bevorzugt an die Tragstäbe (7) mit der größten Höhe
zugeordnet ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tastorgan (11) als eine Kraftwirkung erfassender Sensor ausgebildet und gegen
die Tragstäbe (7) angestellt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Steuerungseinrichtung vorgesehen ist, mittels der von dem Tastorgan (11)
erzeugte Verlagerungssignale bezüglich einer vertikalen Bewegung der Tragstäbe (7)
gegenüber der Non-Stop-Einrichtung (3) und Verlagerungssignale einer weiteren das
freie Ende der Tragstäbe (7) erfassenden Tasteinrichtung während eines Stapelwechselvorganges
erfassbar und in Bezug auf die Hubbewegung von Hubeinrichtungen für den Bogenstapel
(S) und den Reststapel (R) miteinander vergleichbar sind.
11. Verfahren zum Stapelwechsel in einer Vorrichtung zum Wechseln eines Bogenstapels in
einem Bogenanleger an einer Bogen verarbeitenden Maschine mit einer Non-Stop-Einrichtung
zur zeitweisen Aufnahme eines Reststapels zum Einsetzen eines neuen Bogenstapels in
den Bogenanleger, wobei die Non-Stop-Einrichtung mittels motorischer Antriebe in den
Stapelbereich des Bogenanlegers schiebbare und aus dem Stapelbereich zurückziehbare,
als Tragstäbe ausgebildete Hilfsstapelstäbe enthält, wobei weiterhin zum Stapelwechsel
die Tragstäbe in den Stapelbereich unter den Reststapel eingefahren, eine vorhandene
Palette entfernt, der neue Bogenstapel auf einer neuen Palette in den Bogenanleger
eingesetzt und der neue Bogenstapel mit dem Reststapel nach Anheben des neuen Bogenstapels
bis an die Tragstäbe durch Entfernen der Tragstäbe aus dem Stapelbereich vereinigt
werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der neue Bogenstapel mit langsamer Geschwindigkeit von unten gegen die Tragstäbe
(7) angehoben wird, daß beim Anstossen des neuen Bogenstapels (S) von unten gegen
die Tragstäbe (7) die Lage der Tragstäbe (7) gegenüber den Hubeinrichtungen erfasst
wird, daß bei Feststellung einer Differenz der Lage der Tragstäbe (7) gegenüber den
Hubeinrichtungen derart,
daß einer oder alle der Tragstäbe (7) im Bereich der Non-Stop-Einrichtung (3) weiter
angehoben sind als an ihrem gegenüberliegenden freien Ende, die Hubbewegung eines
den Bogenstapel (S) tragenden Haupthubwerkes stillgesetzt wird, während eine die Non-Stop-Einrichtung
(3) und den Reststapel (R) tragendes Reststapelhubwerk (5) seine Hubbewegung fortsetzt
bis eine maximal zulässige Lage- bzw. Signaldifferenz unterschritten wird, und daß
die Ziehbewegung der Tragstäbe (7) erst danach eingeleitet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vergleich der Lage- bzw. Signaldifferenz während des gesamten Stapelwechselvorganges
fortgesetzt wird bis alle Tragstäbe (7) aus dem Stapelbereich entfernt sind.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die maximal zulässige Lage- bzw. Signaldifferenz einstellbar ist.