(19)
(11) EP 1 081 087 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.03.2001  Patentblatt  2001/10

(21) Anmeldenummer: 99810793.2

(22) Anmeldetag:  03.09.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B66B 23/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: INVENTIO AG
CH-6052 Hergiswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Nusime, Harald, Dr. Dipl.-Ing.
    2361 Laxenburg (AT)

   


(54) Fahrtreppe oder Fahrsteig mit einer Sicherheitsbalustrade


(57) Bei Fahrtreppen (1) mit einem Balustradenkörper (4.2) aus Glas wird üblicherweise ein Einscheibensicherheitsglas verwendet, das bei Beschädigung zwar nicht splittert aber dennoch in Teile bersten kann. Erfindungsgemäss ist auf das Glas eine Beschichtung in der Form beispielsweise einer Folie und einer Klebeschicht aufgetragen. Falls das Glas bricht, bleiben die Glasteile mit der Folie über die Klebeschicht verbunden. Unter der Fahrtreppe sich befindende Personen sind keiner Gefahr ausgesetzt, weil die Glasteile mittels der Beschichtung gehalten werden. Auch gelangen keine Glasteile in das Stufenband (1.1) und/oder zwischen Stufe (1.3) und Balustradenfuss (5), was die Betriebsbereitschaft der Fahrtreppe (1) auch nach einem Glasbruch nicht beeinträchtigt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig bestehend aus einem Tragkörper, einem Stufenband bzw. Palettenband für den Transport von Personen und Gegenständen, aus einer Balustrade mit einem Balustradenkörper aus Glas sowie aus einem von der Balustrade getragenen Handlauf.

[0002] Für die Balustradengläser einer Fahrtreppe oder eines Fahrsteiges werden normgemäss splitterfreie Sicherheitsgläser verwendet, die bei Beschädigung keine Splitter bilden, aber dennoch in Glasteile zerfallen.

[0003] Ein Nachteil der bekannten Balustradengläser liegt darin, dass sich unter der Fahrtreppe oder des Fahrsteiges befindliche Personen durch herabfallende Glasteile verletzen können. Zudem muss nach einem Glasbruch die Fahrtreppe bzw. der Fahrsteig von den Glasteilen gänzlich gereinigt werden, weil beispielsweise im Stufenband bzw. im Palettenband liegende Glasteile zu Beschädigungen und/oder Bruch der Kämme führen können.

[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und eine Fahrtreppe bzw. ein Fahrsteig mit einer Glasbalustrade zu schaffen, mittels der die Sicherheit der sich in der Umgebung befindlichen Personen sowie auch die Betriebssicherheit nach einem Glasbruch gewährleistet ist.

[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass keine besonderen Massnahmen zum Schutz der Fahrtreppen- bzw. Fahrsteigbenutzer notwendig sind. Ausserdem hat ein Glasbruch auf die Betriebsbereitschaft der beweglichen Anlageteile wie beispielsweise Stufen, Stufenband, Paletten, Palettenband, Handlauf, usw. oder der festen Teile wie beispielsweise Kämme, Führungen, usw. keinen Einfluss. Weiter vorteilhaft ist, dass die bisherige Normkonstruktion, bei der ein bestimmtes Mass zwischen den Balustraden einzuhalten ist, beibehalten werden kann, weil mit der erfindungsgemässen Einrichtung die Stärke des Balustradenglases nur unwesentlich vergrössert wird.

[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnungen näher erläutert.

[0007] Es zeigen:
Fig. 1
eine Seitenansicht einer Fahrtreppe,
Fig. 2
einen Schnitt entlang der Linie 2-2 durch die Fahrtreppe mit einer Sicherheitsbalustrade,
Fig. 3, 3a
Einzelheiten der Sicherheitsbalustrade und
Fig. 4, 4a
weitere Ausführungsvarianten der Sicherheitsbalustrade.


[0008] In den Fig. 1 bis 4 ist mit 1 eine eine erste Etage E1 mit einer zweiten Etage E2 verbindende Fahrtreppe oder ein Fahrsteig mit einem aus Stufen 1.3 bestehenden Stufenband 1.1 bzw. mit einem aus Paletten bestehenden Fahrsteig bezeichnet. Ein Handlauf 3 mit einem Balustradenprofil 4.1 ist an einer Balustrade 4 angeordnet, die am unteren Ende mittels eines Balustradenfusses 5 gehalten ist. Der Balustradenfuss 5 wird von einem Tragkörper 1.2 der Fahrtreppe 1 bzw. des Fahrsteiges getragen. Im weiteren Beschreibungsverlauf wird anstelle des Begriffs "Fahrtreppe bzw. Fahrsteig" lediglich "Fahrtreppe" verwendet, die Ausführungen gelten jedoch sinngemäss auch für einen Fahrsteig.

[0009] Fig. 2 zeigt einen Schnitt entlang der Linie 2-2 der Fahrtreppe 1 der Fig. 1 mit einem Balustradenkörper 4.2 aus Glas 4.3. Detail A der Fig. 2 zeigt den Aufbau des Balustradenkörpers 4.2 in Fig. 3. und Fig. 3a. Als Glas 4.3 wird üblicherweise ein Einscheibensicherheitsglas verwendet, das bei Beschädigung zwar nicht splittert aber dennoch in Teile bersten kann. Erfindungsgemäss ist auf das Glas 4.3 eine Beschichtung 4.4 in der Form beispielsweise einer Folie 6 und einer Klebeschicht 7 aufgetragen. Falls das Glas 4.3 bricht, bleiben die Glasteile mit der Folie 6 über die Klebeschicht 7 verbunden. Unter der Fahrtreppe sich befindende Personen sind keiner Gefahr ausgesetzt, weil die Glasteile mittels der Beschichtung gehalten werden. Auch gelangen keine Glasteile in das Stufenband 1.1 und/oder zwischen Stufe 1.3 und Balustradenfuss 5, was die Betriebsbereitschaft der Fahrtreppe 1 auch nach einem Glasbruch nicht beeinträchtigt. Fig. 4 zeigt eine Ausführungsvariante der Sicherheitsbalustrade 4, bei der das Glas 4.3 beidseitig mit einer Folie 6 und einer Klebeschicht 7 beschichtet ist.

[0010] Die bisherige Normkonstruktion, bei der ein bestimmtes Mass zwischen den Balustraden 4 einzuhalten ist, kann beibehalten werden, weil die Folie 6 mit der Klebeschicht 7 die Stärke des Glases 4.3 nur unwesentlich vergrössert.

[0011] Fig. 4a zeigt eine weitere Ausführungsvariante der Sicherheitsbalustrade. Bei dieser Variante ist die Beschichtung 4.4 zwischen dem Glas 4.3 angeordnet. Weitere Varianten sind aus Kombinationen der Varianten gemäss der Fig. 3,4,4a wie beispielsweise Beschichtung 4.4 einseitig und/oder zweiseitig aussen und/oder Beschichtung 4.4 innen herleitbar. Andere Beschichtungen wie beispielsweise ein Glasfasernetz oder dünne Platten oder lediglich eine zugfeste Klebeschicht oder eine selbstklebende Folie sind auch möglich. Die Beschichtung kann transparent sein oder farblich gestaltet sein und/oder Muster, Logos, Benutzerhinweise, usw. aufweisen.


Ansprüche

1. Fahrtreppe (1) oder Fahrsteig bestehend aus einem Tragkörper (1.2), einem Stufenband (1.1) bzw. Palettenband für den Transport von Personen und Gegenständen, aus einer Balustrade (4) mit einem Balustradenkörper (4.2) aus Glas (4.3) sowie aus einem von der Balustrade (4) getragenen Handlauf (3),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Balustradenkörper (4.2) eine Beschichtung (4.4) aufweist, die bei einem Glasbruch die Glasteile festhält.
 
2. Fahrtreppe oder Fahrsteig nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschichtung (4.4) folienartig ist und über eine Klebeschicht (7) mit dem Glas (4.3) verbunden ist.
 
3. Fahrtreppe oder Fahrsteig nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Glas (4.3) mindestens einseitig mit der Beschichtung (4.4) versehen ist und/oder die Beschichtung (4.4) zwischen dem Glas (4.3) angeordnet ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht